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New Evangelion

von

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kapitel 51

Kapitel einundfünfzig

Grabgesang
 

Der Regen fiel wie in Schnüren aus dem Himmel. Da stand ich nun, ganz alleine auf den Friedhof. Wohnte der Beerdigung bei. Es zerriss mir das Herz. Wir hatten noch wenige Tage zuvor gescherzt und gewettet, wer wird zuerst sterben. Aber so? So hatten wir nicht gewettet! Ich hörte den Pfarrer nur dumpf. In meinen Kopf stützte alles, Trauer, Hass, Angst, Einsamkeit und Verzweiflung über mich ein.

"... und darum Asche zu Asche. Staub zu Staub. Du hast mutig dem Feind ins Angesicht gesehen. Du warst bis zuletzt standhaft. Doch am Ende wurdest du doch aus unserer Mitte gerissen, Du hinterlässt eine Lücke, eine Lücke die nicht zu füllen ist. Wir übergeben deinen Körper der Erde. Möge dich der Drachen auf deinen letzten Weg begleiten und mit seinen Feuer der Läuterung dir die letzte Reinigung geben. Möge er dich vor den Fängen der Dunkelheit bewahren."

Mit diesen Worten wurde der Sag hinab gelassen. Mir zitterten die Hände. Ich hatte den Tot schon oft gesehen, aber nie hatte es jemanden getroffen, der mir nahe stand. Nun wurde sein Sag nach unten gelassen. Ich stellte mich ans Grab, und ließ eine weiße Lilie hinunter fallen.

Dann ging ich einen schritt zurück um Platz für die anderen zu machen. Nach kurzer Zeit stellte sich Misato neben mich. Da konnte ich nicht mehr. Ich begann zu weinen. Ich konnte die Trauer nicht mehr zurück halten. Plötzlich umarmte mich Misato schützend.

"Mi... Mi... Misato! WARUM? WARUM DAS GANZE!" brüllte ich sie an. Sie strich mir sanft über den Kopf.

"Das ist der lauf der Dinge. Für jeden ist einmal die zeit da, das er gehen muss. Das ist Krieg." Sagte sie sanft.

"Ja aber Dale wollte nie in einen Krieg."

"Das ist das schlimme an Krieg. Er nimmt keine Rücksicht auf den Einzelnen."

Ich sah sie mit großen Augen an. Ihr standen auch die Tränen in den Augen. Und eventuell würde ich bald auf noch eine Dritte gehen müssen. Wladimirs sollte heute Abend sein.

Ich ging noch mal zum Grab, als alle weg waren.

"Leb wohl Dale." Sagte ich leise, und ging mit Misato.

Beim gehen fiel mir etwas ein. Dale wollte immer einmal nach Neo-Berlin. Ich nahm mir vor, einmal für ihn dort hin zu fahren. Einmal... Irgendwann... Wenn noch Zeit sein sollte... Wenn ich noch zeit hätte...
 

"Sie liegt im Koma. Es sieht nicht gut aus."

"Aber all die Technik? All der Fortschritt?" stotterte ich.

"Trotzdem, sie ist an die grenzen der Körperlichen Belastung getrieben worden. Und die Technik kann ihr auch nicht mehr helfen. Jetzt liegt alles in ihren Händen, und in der Gnade des Drachens." Sagte der Arzt und sah mich hilflos an. Er konnte auch nicht mehr tun. Die Kugel hatte sie schwer verwundet. Und ein Raum weiter, lag eine Gestalt, der ich nicht mehr traute. Duo. Er hatte in letzte Sekunde den Abort Befehl für das Ausstoßen seines Plugs gegeben. Nun lag er da. Arm und Bein sowie sein Halber Unterleib fehlten. Die wunden ließen die Sicht auf sein inneres zu. Mechanik. Er war ein Roboter! Und ich hatte es nie gemerkt. Ich war innerlich tot. Meine gesamte Welt war zusammen gebrochen. Ich ging zu dem Beobachtungsraum um ihn zu sehen. Er war seitdem ebenfalls im Koma. Es sah schrecklich aus. das gesamte Laken war mit Blut verschmiert. Überall standen Maschinen, die ihn überwachten, und am leben hielten.

"Wenn er erfährt, das Chang Tot ist, wird er sterben." Sagte eine Stimme aus der Dunkelheit. Es war Ivan.

"Was meinst du?"

"Schau ihn dir an. Damals, als es die Rebellion gab, hat er seinen halben Körper geopfert. Er opferte sich, um die leitenden Forscher und den Kommandanten zu retten. Damals hatte er Chang fast besiegen können, doch er konnte in letzter Sekunde fliehen. Dafür hatte er und seine Leute ein Leichenmehr hinterlassen. Darunter auch Lelia. Sie war damals seine engste Freundin. Sie hatte was ganz besonderes. Nicht Liebe im Herkömmlichen sinne. Dazu waren wir damals nicht fähig. Aber sie, sie wussten immer was der andere dachte. Im Kampf hatten sie zusammen unübertreffliche Werte. Und dann... Dann lag sie mit gespaltenen Schädel vor ihm, da schwor er ihn zu töten. Damals schaffte er es nicht, und alles was ihn wirklich am Leben erhalten hatte, war der Hass."

"Das kann nicht sein, das kann nicht sein!"

"Weil Duo gar nicht so war? Ja das stimmt schon, er hatte sich der Rache verschworen, doch bis es soweit war wollte er sein Leben, das was ihm durch die damalige Technik geschenkt worden war, zu nutzen."

"Aber nun, das er keine Rache mehr nehmen kann..."

"Genau. Wird er sterben, trotz allen, währe er doch auf dem Feld gestorben. So wie er es wollte." Sagte Ivan und warf die Zigarette die er hatte auf den Boden. Dann sah er auf die Uhr. "Es wird Zeit. Erweisen wir Wladimir die letzte Ehre." Sagte er.
 

Die Gänge sahen aus wie von einen Schlachthaus. Überall waren noch Leichen und Blut war überall verspritzt. Es war beängstigend durch diese Gänge zu gehen, die dermaßen voll mit Tod und Leit waren. Ich sah Tote, deren Gesicht schmerzverzerrt im Augenblick des Todes erstarrten. Und ein penetranter Geruch von verbrannten Fleisch lag in der Luft. Hier unten wurde jeder Zentimeter mit viel blut erkauft. Ich sah jugendliche in meinen alter, die von Kugeln zerrissen in den Gängen lagen. Andere saßen weinend vor toten Freunden. Die wände waren mit Einschusslöchern und Kratern übersäht.

Da sah ich Elora. Sie stand vor Chin. Ihn hatten mehrere Geschosse in die Brust getroffen. Da bemerkte sie mich, mit Tränen in den Augen sah sie mich an.

"Warum?"

Ich konnte ihr nicht antworten. Ich konnte es nicht. Ich konnte auch keinen Trost spenden. Ich wusste selber keine antwort. Warum? Warum musste es so viele Tote geben? Duo sagte, man töten in einer schlacht, um auf die Kosten des anderen weiter zu leben, wirft man jedoch dieses leben weg, sei der andere umsonst gestorben... ich sollte also mein Leben nutzen, aber das Trauern konnte mir keiner verbieten.
 

Wir gingen zu dem, was von der Parkgarage noch da war. Wir stiegen durch einen ausgebrannten Panzer, wo man die Seiten hatte aufgeschweißt. Doch was ich da sah, war schlimmer als ein Schuss ins Herz. Dort stand Dale's Motorrad. Unter etwas Schutt begraben, doch es schien noch ganz zu sein. Da kam mir wieder alles in den kopf. Alles was Dale und ich zusammen hatten angestellt. Wie wir vor Asuka geflüchtet waren, als sie wieder Amok lief. Wie wir uns zusammen haben in die Schule gehackt, um den Asukas und meine Noten zu verbessern. Und dann auch sein Tot. Wie er von der Kugel getroffen umgeworfen wurde. Ich sank auf die Knie und begann zu weinen. Das durfte doch alles nicht war sein! NEIN das durfte es nicht ES DURFTE NICHT! DAS MUSS EIN SCHLECHTER TRAUM SEIN! NUR WARUM KANN ICH NICHT AUFWACHEN!!!!
 

Misato war in diesen Tagen um Jahre gealtert. Sie sah kraftlos auf, und hatte tiefe Falten bekommen. Ich saß ihr gegenüber, und sah sie an. Sie stierte nur in ihre Kaffeetasse.

"Was soll nun nur werden?" fragte sie leise.

"Ich weiß es nicht."

Darauf stellte sie ihre Tasse auf den Tisch und stieß sie leicht an. Doch sie rutschte so weit, das sie vom Tisch fiel.

"Mist." Sagte sie nur Tonlos.

Dann schwiegen wir wieder Minuten lang. Keiner von uns hatte Hunger, obwohl wie seit fast einen tag nichts gegessen hatten.

"Es fehlen einige Teller." Sagte ich leise.

"Wohl wahr wohl wahr. Und wie geht es Asuka?" fragte sie mich.

"Schlecht. Die Ärzte sagen, sie liegt außerhalb ihrer reichweite. Sie können nichts mehr tun. Wir könnten nur beten... Beten? Zu was denn? Zu Gott? Ich hätte sie Schützen müssen!" rief ich verbittert.

"Sei nicht zu Hard zu dir selbst, dann würde Asuka wohl um dich bangen..."

"Wir hatten uns ein versprechen gegeben!" sagte ich und mir liefen wieder Tränen aus den Augen. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie es ist, wenn sie nicht mehr da sein würde. Ich würde ihr wohl noch am selben Tage nachfolgen.

"Hach Shinji." Sagte Misato, und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Ihr wart für mich immer so wichtig wie meinen eigenen Kinder... ich wüsste auch nicht, was ich tun sollte, würde sie nicht mehr aufwachen. Ich würde diesen Rotschopf auch nicht zu grabe tragen können. Aber sie ist stur. Stur wie ein Esel. Sie wird es schaffen." Sagte sie um mir Mut zu machen.

"Was soll nun werden?" fragte ich, und versuchte etwas von dem meinen Brötchen abzubeißen.

"Wir haben Krieg. Der Feind war bei uns, nun müssen wir zu ihm." Sagte sie Trocken.

"Wirklich?"

"Ja... oder sie können wiederkommen. Wir müssen zu ihnen, und das Ganze ein für alle mal beenden."

"Und den Rest unserer Freunde Verlieren? Ich bin des Kampfes Müde. Ich will nicht mehr, warum geht das nicht? Warum konnten Asuka und ich nicht in Frieden leben? Warum? Ist es den wirklich unmöglich, einfach zu leben? So wie es die anderen immer tun? Ich will das ganze nicht mehr. Ich würde am Liebsten alles vergessen. Die EVAs, NERV, Dogma. ALLES! Ich will doch nur mit Asuka zusammen sein.

"Das geht nicht. Würdest du alles vergessen, könnte keiner sich ihnen entgegen stellen. Könnte keiner dafür sorgen, das es das "normale Leben" gäbe, somit hättest du auch keinen Frieden." Hörte ich die Stimme von Maya. Ich drehte mich um, und sah eine in Bandagen gewickelte Person.

"Maya?" fragte ich erstaunt.

"Eine Schrapnellgranate hatte mich und Aya getroffen, sie liegt noch im Krankenhaus..." doch da stockte sie.

"Komm setz dich." bat Misato sie.

"Sie... sie... sie kann ihre Beine nicht bewegen, sie hat viel auf den Rücken bekommen, die Ärzte hoffen, es ist nur eine Schwellung, und das sie nur vorübergehend gelähmt sein wird..." sagte sie und wir schwiegen wider.

"Wie geht es denn Duo?"

"Schlecht. Sehr schlecht. Er wird wohl nicht durchkommen. Seine Mechanismus hat stark was abbekommen. Seine Bionik ist übel zugerichtet, und eine Neuronale Kaskade beginnt sich in seinen Nerven aufzubauen. Es würde mich wundern, wenn er das überstehen kann. Es ist zwar schon der Professor der ihm damals diesen Körper gab auf den weg zu uns, aber ob er noch rechtzeitig kommt?" sagte Misato, wobei ihr eine Träne aus dem Auge rann.

"Nicht noch jemand, den ich zu grabe tragen muss." Hauchte ich.

"Ist seine Freundin informiert?" fragte Maya.

"Deedolit? Ja, sie ist auf den weg hier her. Mindestens auf seiner Beerdigung soll sie anwesend sein. Das sind wir Duo schuldig.

"HÖRT AUF! HÖRT AUF! NOCH LEBT ER!" brüllte ich sie an. Ich konnte es nicht ertragen, wie sie über ihn redeten, als währe er schon jenseits des Schmerzes.

"Schuldigung." Sagte ich, als mich beide erschrocken ansahen.

"Ich geh nach Asuka sehen."
 

Ich wollte noch schnell bei Duo vorbei schauen, um mich zu vergewissern, das er noch lebt.

Als ich das Zimmer betrat. Wagte ich es kaum zu atmen. Ich ging vorsichtig zu ihm ans Bett. Sein Gesicht wirkte wie eingefallen. Das was einst ein starker Oberarm war, lag nun abgerissen vor mir. Die Wunde war gereinigt worden, aber noch nicht vernäht. Sein Gesicht war auch verletzt. Sein rechten Augenlied war die haut abgerissen worden, und offenbarte den Blick auf ein Metallenes Augenlied. Ich ging auf seine Linke Seite, und faste seine Hand. Wärme. Ich spürte noch wärme. Ich spürte, wie sein Blut durch seine Adern floss. Er lebte noch.

"Warum habt ihr mich nicht einfach sterben lassen?" hörte ich Duo Säuseln. Zuerst dachte ich, ich hätte das nur gedacht doch da öffnete sich das Metallene Augenlied.

Ich sah in ein Auge, das blut rot war. Ihm waren dien Adern im Auge geplatzt.

"Warum habt ihr mich nicht im Felde gelassen. Alles hatte nichts gebracht. Ich bin trotz allem schwach gewesen, ich bin wertlos. Ein Krüppel. Ich bin mehr Tot als lebend. Sie werden mir wieder Bioniks einbauen, um mich zu erhalten, und wieder Teile meiner Menschlichkeit wird verschwinden. Warum? Damit ich endlos als Zinnsoldat für das reich kämpfen werde? Ich will nicht mehr. Ich habe mehr als die Hälfte meines Lebens und meines Körpers dafür gegeben, nur für diesen einen Kampf. Und dann? Ich habe versagt. ICH HABE VERLOREN! Du hast ihn getötet. Nicht ich. Aber ich bin eh nur noch Altmetall."

"Sag das doch nicht."

"Oh doch. Warum traust du dich überhaupt zu mir? Ich bin doch ein Monster. Ich bin weder Mensch noch Maschine. Was bin ich denn? Außer ein Monster? Zumindest war ich das, jetzt bin ich nur noch Altmetall." Sagte er, wobei ihm eine Träne aus dem Auge lief.

"Geh bitte." Bat er mich. Er rann um Fassung, ich ahnte, was er vor mir zu verbergen suchte. Darum tat ich wie er es wollte. Ich lies ihn alleine, Alleine mit sich selbst.
 

Ich machte mich auf zu Asuka.

Mir liefen Schauer den Rücken runter, als ich sah wie sie dort lag. Schwer verwundet. Überall an Geräte angeschlossen.

Ich ging zu ihr, und setzte mich auf den Stuhl neben ihren Bett. Ich würde auch diese Nacht über sie wachen. So wie ich die letzten drei Nächte gewacht habe. Ich betrachtete sie, wie sie da lag. Selbst so dicht am Tode strahlte sie noch Energie aus. Ja sie war eine Kämpferin. Sie würde es nicht einfach so zulassen. Ich fuhr ihr sanft durch das Haar. Ich wollte nicht wahr haben, wie weit weg sie wohl schon war. Das der Weg zurück weiter war als der hin. Ich küsste sie wie jeden tag die Stirn.

"Asuka, wach doch bitte auf." Bat ich sie. Doch sie regte sich auch heute nicht. Ich setzte mich wieder hin, und hielt ihre Hand. Ich redete über irgendwas. Ich wollte einfach nur da sein, und sie mit meiner Stimme leichte zurück finden lassen.

"...Duo wird von Maya und Misato schon wie tot behandelt. Aber es sieht auch nicht gut aus. er ist auch nicht mehr der, den wir kannten. Er ist..." doch da spürte ich, wie die Hand von Asuka meine drückte.

"Asuka? Bist du wach?" fragte ich, und sprang auf.

Doch von ihr kam keine Reaktion.

"Asuka, wach doch auf. Bitte."

Da öffneten sich die Augen von ihr leicht, doch krampften sofort wieder zusammen. Dann öffneten sie sich wieder. Und sie sah mich an, wobei sie meine Hand drückte.

"ASUKA!" rief ich, und umarmte sie, dabei weinte ich wieder. Diesmal nicht wegen Trauer, sondern vor Freude.

"Ich... fühle... mich... Scheiße..." haute sie nur.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2005-12-31T09:48:43+00:00 31.12.2005 10:48
Dramatischer gings wohl nicht mehr^^
Wie immer, einfach genial :D
Jetzt heists wohl wieder warten *seufz* Aber es lohnt sich *g*
Von:  Nostradamus_MB
2005-12-30T00:18:14+00:00 30.12.2005 01:18
oh man, da hast du ja ein chaos geschrieben, wie willst du das nur wieder richten? du hast es doch tatsächlich geschaft OOC's noch mehr zu verändern ^^
und wie immer freue ich mich schon auf mehr.

nos / michel


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