Todeskampf
Kapitel 10:
Todeskampf
Claudius brachte einen sterblichen Windmagier als Begleiter mit, dem er seinen Umhang gab, bevor er sich zum Duell aufbaute.
Eikyuu schnitt sich vor seinen Augen das Handgelenk auf und füllte den Schokoladenkelch fast bis zur Hälfte mit Blut. "Das gehört dir, wenn du überlebst."
Valerian ging mit dem Kelch in Deckung. Noctivagus verband rasch Eikyuus Wunde. Der Allmeister hatte sorgfältig seine Zöpfe geflochten und trug unter seinem Umhang, den er seinem Schüler reichte, kampftaugliche schwarze Kleidung, jedoch ohne seine Elementsymbole. Sein Gegner trug stets nur das Allmeisterzeichen. Eikyuu vermutete, dass er seine Drachengestalt annehmen würde, deshalb war auch er darauf vorbereitet.
Valerian stand gebannt neben Noctivagus und wartete. Würde er jetzt den Drachen sehen, der Eikyuu war?
"Er wird's nach Möglichkeit nicht tun," beantwortete der Schattenmeister die unausgesprochene Frage.
Valerian war fast enttäuscht.
"Still, es geht los," mahnte Noctivagus.
Eikyuu fing an, denn er hatte Claudius zu diesem Duell herausgefordert. Die Erde bebte, wo der Gegner stand, Wurzeln griffen nach seinen Füßen, doch Claudius wich aus und verbrannte sie. Eikyuu beschwor einen Sturm herauf, um den Gegner von den Füßen zu wehen. Claudius probierte es mit einem Gegensturm. Die Luftmassen trafen in der Mitte aufeinander, dass es donnerte. Beide Magier riss es von den Beinen. Claudius schoss lichtschnell herbei, wuchs rasend schnell...
Eikyuu wich der großen Pranke aus, doch der Blitz des Donnerflügels erwischte ihn. Er schrie auf und stürzte wieder. Dann setzte ihm der Drache doch noch seine rechte Vorderpranke auf die Brust, oder besser, auf den ganzen Körper.
Valerians Hand verkrampfte sich um den Kelch. Claudius war als Drache braun mit goldenem Schimmer. Sein Körper war massig, aber nicht plump. Typisch für einen Donnerflügel hatte er besonders große Dornen an den Flügeln und Hörner wie ein Stier. Zwischen ihnen sprangen Funken über. Seine silbernen Augen funkelten sein Opfer schadenfroh an.
//"Das war einfach,"// sagte er telepathisch für alle, die es hören konnten. //"Stirb, Kleiner..."//
Er verlagerte sein Gewicht, um Eikyuu zu zertreten, doch dieser entschlüpfte ihm wie ein Schatten. In seinen Händen erschienen seine beiden Schwerter, und er stürzte sich auf den Drachen und rammte ihm die Klingen hinter dem Unterkiefer ins Fleisch.
Claudius brüllte ohrenbetäubend. Eikyuu zog ein Schwert wieder heraus und stieß erneut zu, während er sich an dem anderen festhielt. Der Drache versuchte unter Schmerzen, ihn abzuschütteln. Der Magier wurde mit Blut bespritzt.
Da besann sich Claudius seiner Fähigkeiten und setzte sich selbst unter Strom. Eikyuu schützte sich mit einem Schild, aber er konnte sich trotzdem nicht mehr länger halten, denn der Drache schlug nach ihm und tat alles, um ihn loszuwerden. Er fing seinen Sturz passabel ab und machte, dass er aus der Reichweite der Krallen kam.
"Das ist sein Ende, Drachen sind hinter dem Kieferknochen tödlich verwundbar, wo die Haut sehr weich ist," murmelte Noctivagus.
Tatsächlich blutete Claudius wie ein geschlachtetes Schwein. Plötzlich wandte er sich zu ihnen um, seine Augen fixierten den Kelch.
"Oh... Lauf!" schrie Noctivagus.
"Wa-was?" stammelte Valerian.
Der Schattenmeister ergriff seine Hand und zerrte ihn weg. Wo sie gestanden hatten, schlug ein blitzender Feuerball auf.
"Kannst du dich nicht verwandeln und wegfliegen?" kreischte der Prinz entsetzt.
"Das kann ich nicht, während ich ihm ausweiche! Außerdem würden wir ein größeres Ziel bieten!" rief Noctivagus.
Claudius schwang sich in die Luft und schnitt ihnen den Weg ab. Bluttriefend streckte er eine Pranke nach Valerian und dem Kelch aus.
//"Hierher, Val, Vagus!"// hörten sie eine telepathische Stimme.
Noctivagus fuhr als Erster herum und zog Valerian erneut hinter sich her. Der Prinz wusste kaum, wie ihm geschah. Der Drache verfolgte sie, doch dann schnitt ihm etwas Großes den Weg ab. Valerian blickte zurück, während er hinter Noctivagus her stolperte. Ein zweiter Drache!
Er war schlank und kleiner als Claudius, seine Schuppen glänzten purpurn und violett. Sein länglicher, edler Kopf endete in zwei großen, nach hinten zeigenden Hörnern. Er wartete nur noch, bis die beiden Menschen sich in Sicherheit gebracht hatten, dann stürzte er sich auf den Feind.
Dieser Kampf hatte jetzt nichts mehr mit Magie zu tun. Die Drachen schlugen sich gegenseitig die Krallen ins Fleisch, verbissen sich ineinander. Valerian und Noctivagus machten, dass sie aus der unmittelbaren Reichweite der Kämpfenden kamen.
"Ist sein Blut nicht tödlich, wenn Claudius zubeißt?" fragte Valerian den Draconer neben sich.
Der schüttelte den Kopf. "Nicht, solange Claudius in dieser Gestalt bleibt, leider. Aber es wird ihn dafür auch nicht unsterblich machen."
Der Prinz sah voller Entsetzen zu. Die beiden prügelten sich wie wilde Bestien. Weil seine Hörner nach vorne zeigten, hatte Claudius einen Vorteil. Mehr als einmal stieß er damit nach Eikyuu. Dann geschah es. Der violette Drache wich nicht schnell genug aus. Sein brauner Feind rammte ihm die Hörner in die Brust.
Valerian schrie voller Angst auf. "Nein! Kyuuuu!"
Gleich darauf erkannte er den Plan dahinter. Eikyuu biss Claudius in den Nacken und ließ nicht mehr los. Der Braune tobte, um freizukommen, doch er wurde schwächer, denn er blutete immer noch. Eikyuu schlug ihm seine Krallen in den Hals und riss weitere, tiefe Wunden. Die Gegenwehr erschlaffte langsam. Es war ein grauenvoller Anblick. Claudius wurde Stück für Stück zerrissen. Er wehrte sich kaum noch. Vielleicht nutzt Kyuu seine geistigen Kräfte, um ihn zu lähmen, überlegte Valerian erschüttert.
Eikyuu schmetterte Claudius zu Boden. Mit einer Pranke zerfetzte er ihm endgültig die Kehle. Ein See aus Blut breitete sich auf dem Gras aus. Der Sieger schrie im Triumph, das Gebrüll des Drachen ließ die nahe gelegenen Schlossmauern erbeben. Claudius' Handlanger, die es noch besetzt hielten, ergriffen eiligst die Flucht.
Valerian atmete auf. Das war also geschafft. Aber was war jetzt mit Eikyuu? Claudius hatte ihn schwer verletzt, und trotz seines Sieges war er nicht außer Gefahr.
Noctivagus packte ihn am Arm. "Weg hier!"
"Was?"
Aus dem Schloss rückten Soldaten an.
//"Vinzenzians Armee, Claudius hatte sie unter seiner Kontrolle. Wahrscheinlich können sie sich an einige Tage nicht erinnern"// teilte Eikyuu ihnen telepathisch mit, wobei er seine großen Flügel ausbreitete.
"Nein, du kannst in deinem Zustand nicht fliegen!" rief der Schattenmagier.
//"Ich kann mich auch nicht zurückverwandeln, solange ich all diese Wunden habe," entgegnete Eikyuu. "Im Übrigen muss es ja keiner sehen..."//
"Wovon redet ihr, ihr tut ja so, als drohe uns Gefahr," wunderte Valerian sich.
Aus der Stadt kamen ebenfalls Leute. Sie trugen fast alle wehende Umhänge, es mussten Magier sein. Plötzlich erkannte der Prinz: Die Leute waren alle bewaffnet und kamen nicht, um den Drachen anzubeten.
"Wartet! Ich rede mit den Soldaten, kümmere du dich um die Magier!" schlug Valerian vor und rannte der Truppe entgegen.
Noctivagus wandte sich den Magiern zu. Bill war auch bei ihnen. Er trug eine Mistgabel bei sich, so wie einige Bürger, die mitgekommen waren. Niemand wusste, was Eikyuu war; er hatte es immer verheimlicht, eben weil die Menschen die Drachen fürchteten und deshalb dazu neigten, sie umzubringen.
"Bleibt stehen! Es besteht kein Grund zur Sorge!" brüllte Noctivagus der selbst ernannten Bürgerwehr entgegen. "Der Drache, den ihr fürchten musstet, lebt nicht mehr! Kehrt um! Dieser hier ist keine Bedrohung!"
"Und was ist, wenn er Hunger kriegt?" wandte ein Familienvater ein. "Ich will ihm nicht meine Kinder zum Fraß vorwerfen!"
"Ja, genau!" stimmten andere zu.
Valerian indessen hatte weniger Probleme. Auf seinen Befehl blieben die Soldaten stehen. "Der Drache ist verletzt. Er ist zwar harmlos, aber ihr solltet ihn nicht bedrohen. Ein verwundetes Tier ist ja auch gefährlicher als ein gesundes, nicht wahr? Überlasst das den Magiern und räumt lieber das Schloss auf, der Allmeister Claudius hat seine Spuren hinterlassen."
Sie gehorchten, was einige auch sehr gern taten. Einen Drachen sollten lieber die Magier übernehmen. Erleichtert rannte der Prinz zu Eikyuu zurück. Noctivagus diskutierte noch.
"Kannst du dich wirklich nicht verwandeln?" fragte Valerian noch einmal nach.
//"Es wäre sehr schwierig,"// antwortete der Magier. //"Aber nicht ganz ausgeschlossen, falls du das meinst. Ich will aber auch nicht, dass alle es erfahren, ich wäre nirgendwo mehr willkommen..."//
"Vielleicht doch! Im Notfall musst du das Risiko eingehen!" beharrte Valerian. Er hatte Angst, ihn jetzt noch zu verlieren. Dafür gab es guten Grund...
"Geh aus dem Weg," verlangten die Bürger und Magier von Noctivagus. Der rührte sich nicht vom Fleck. Irgend jemand drängelte sich durch die Menge. Es war Eliza, die Erdmagierin. Sie baute sich neben Noctivagus auf.
"Schämt euch was! Wo ist eure Toleranz? Wird jetzt schon erst zugeschlagen und dann erst gefragt? Wenn man den Legenden glauben darf, und dafür ist dieser Drache ja wohl der beste Beweis, dann kann jeder von uns ein Draconer sein, jeder von uns könnte von einem Drachen abstammen! Der hier ist euch vermutlich bestens bekannt und mag es nur nicht zugeben, weil er Angst vor euch haben muss!"
"Blödsinn!" rief jemand, und ein paar Stimmen schlossen sich an, doch andere schwiegen dieses Mal. Ein kleiner Junge löste sich aus der Menge.
"Kind, bleib hier!" versuchten ihn die Erwachsenen aufzuhalten, doch er riss sich los. Sein Haar war rostrot.
"Bringt mich zuerst um!" schrie er wütend. "Ich bin nämlich Kaji von den Flammentänzern! Meine Eltern haben meine Ohren verstümmelt, damit sie normal aussehen!"
Noctivagus legte dem Jungen eine Hand auf die Schulter. "Er ist mein Großneffe. Also warum tötet ihr nicht auch mich, wenn ihr das Kind erledigt habt?"
Als der Wind sein Haar bewegte, erkannte man seine spitzen Ohren, die er sonst immer durch Schattenmagie verbarg.
Nun trat noch ein alter Mann vor: "Ich war früher mit einer Draconerin zusammen, aber ich beendete die Beziehung zu ihrem eigenen Besten. Ich bin ja nur sterblich, mein Tod hätte sie traurig gemacht. Aber sie war ein herzensgutes Geschöpf, glaubt mir."
//"Wie's aussieht, wird eh bald jemand fragen, wer ich denn nun bin,"// stellte Eikyuu fest. //"Also versuche ich's mal..."//
Gerade trat Nimburia zu den anderen hinzu. Sie war eine kleine Frau mit langem, blondem Haar, doch geringe Körpergröße war für Windmagier oft von Vorteil. Sie hatte ein kleines Mädchen von etwa zwei Jahren auf dem Arm.
"Das ist Annemone, meine Tochter. Ihr Vater ist ein Schwimmer, ein Wasserdrache. Annemone bekommt Schwimmhäute zwischen Fingern und Zehen, wenn sie badet."
Valerian staunte, es gab mehr Draconer, als er gedacht hatte. Sicher waren das nicht alle. Die Stimmen, die Eikyuus Tod forderten, waren nachdenklichem Schweigen gewichen.
Der Drache krümmte sich und erschreckte die Leute mit einem schmerzlichen Laut. Viele wichen entsetzt zurück und hoben ihre Mistgabeln vor sich. Doch Eikyuu verwandelte sich lediglich zurück, was ihm einige Mühe bereitete. Zitternd blieb er in seiner Menschengestalt liegen, in einer Blutpfütze, die hauptsächlich von ihm stammte. Seine Kleider waren natürlich bei der Verwandlung zerrissen. Valerian eilte hinzu und hüllte ihn in seinen Umhang, jetzt schon zum zweiten Mal in zwei Tagen. Zum ersten Mal, seit er ihn kannte, konnte der Prinz panische Angst bei seinem Meister spüren. Kein Wunder: Er war eventuellen Drachentötern hilflos ausgeliefert, so wie er zugerichtet war...
Valerian strich sachte durch das jetzt offene, mit Blut befleckte Haar und bettete Eikyuus Kopf auf seinen Schoß. "Fürchte dich nicht. Wenn es nicht anders geht, werden wir mit Noctivagus wegfliegen."
"Das ist doch Eikyuu!" rief ein Magier, den Valerian nur vom Sehen kannte.
"Wieso haben wir das nie gemerkt? Er hat doch diese typischen Ohren," fiel es einem anderen auf.
Eine ältere Frau in grünbraunen Roben schob sich vor. "Geht doch mal zur Seite! Der Junge braucht Hilfe!"
Sie trug eine ganze Tasche mit Medizin bei sich. Noctivagus ging ihr sogleich zur Hand. Zusammen versorgten sie den Magier notdürftig, bis sie ihn unbedenklich transportieren konnten.
In den folgenden Tagen sprach sich die ganze Geschichte stückweise herum. Gladys und Claudius hatten mit Varenors Hilfe das Schloss besetzt und die Soldaten unter ihren Bann gebracht. Mehrere Magier hatten zu ihrem Gefolge gehört. Das Volk hatte kaum etwas bemerkt, denn der Palast war gewissermaßen eine Welt für sich. Der König war absichtlich krank gemacht worden, damit sein Sohn in die Falle ging. Die Nachricht von seinem Tod wurde mit Erschütterung aufgenommen. Athrya trauerte, überall hingen schwarze Fahnen. Die Menschen verhüllten die Schilder ihrer Läden und kleideten sich schwarz.
Eikyuu ließ sich Zeit, um sich auszuruhen. Noctivagus versorgte ihn mit Heiltränken, aber auf die Dauer erschöpfte ihn das, denn letztendlich musste ja sein Körper die Heilung vollziehen, zu der die Magie ihn anregte. Valerian verbrachte seine Freizeit bei ihm. Jedes Mal, wenn er in das Zimmer kam, hatte er einige Nachrichten von Bürgern, die sich für ihr voreiliges Handeln entschuldigten. Besonders beschämt waren die Magier, die sich fragten, was sie mit Eikyuu gemacht hätten, wenn sie ihn nicht so gut gekannt hätten. Sie versuchten, es irgendwie wieder gutzumachen. Einige brachten Salben für seine Wunden und andere Kleinigkeiten. Eikyuu selbst fand, dass Valerian die beste Medizin für ihn war, aber der Prinz war oft weg, um sich um die Herrschaftsangelegenheiten zu kümmern. Doch wenn das erst vorbei war, wollte er endgültig kein Prinz mehr sein, sondern nur noch ein Magieschüler.
König Vinzenzian wurde mit einer großen Trauerfeier beigesetzt, fünf Tage nach seinem Tod. Auch viele Magier nahmen daran teil, unter ihnen natürlich Eikyuu, und bei ihnen war zu solchen Anlässen völlig weiße Kleidung üblich. Die Haare trugen sie offen und verzichteten auf jegliche Art von Schmuck. Valerian erkannte Noctivagus kaum wieder, als dieser ganz in weiß und sogar ohne seinen üblichen Schattenzauber erschien. Nie zuvor hatte man gesehen, wie sich Licht auf seinem Haar oder in seinen Augen fing.
Auch Valerian trug Weiß. Er hatte sich dafür entschieden, weil sein Vater ihn auf diesen Weg geschickt hatte. Veruscha und Bintea trugen schwarze Kleider mit einem Schleier vor dem Gesicht. Die Prinzessin hatte einen Mann an ihrer Seite: ihren heimlichen Verlobten. Den zukünftigen König. Die Prophezeiung erfüllte sich. Kein Sohn Vinzenzians erbte den Thron, sondern seine Tochter.
Valerian und Eikyuu kehrten zu ihrer Insel zurück, zusammen mit ihrem Elementarkreis. Bill stellte ihnen seine geflügelten Pferde zur Verfügung, doch Valerian wurde schon bei dem Gedanken daran schlecht. Er klammerte sich an seines Meisters Arm.
"Kyuu... könnten wir... ich meine, wenn du... könntest du nicht vielleicht..."
Eikyuu lachte. "Du bist süß, wenn du so verlegen ängstlich bist, Val. Ich werde dich tragen. Und wir werden ganz gemütlich segeln. Es ist nämlich so, ich... kann nicht bei dir bleiben."
Valerians Augen weiteten sich erschreckt. "Was? Warum?"
Der Allmeister legte ihm eindringlich die Hände auf die Schultern. "Ich bin der Hüter des Schokoladenkelches. Ich muss ihn zurückbringen und einen Nachfolger bestimmen, ehe ich mein Leben frei leben kann. Nur wegen Claudius' und Gladys' Machenschaften habe ich den geheimen Ort verlassen. Aber ich muss zurück."
"Für wie lange denn? Doch nicht etwa Jahrhunderte lang!"
"Nein. Ich mach' den Job schon eine Weile."
Der Magier kramte etwas aus dem Schatten seines Umhangs hervor, ein Lederband. Dieses wickelte er dreimal um Valerians linkes Handgelenk und knotete es fest.
"Trage dies, bis es abfällt. Wenn das geschieht, kehre ich zu dir zurück. Lerne viel, bis es soweit ist." Er lächelte spitzbübisch. "Vielleicht ist es besser so... wir beide landen dauernd im Bett, statt ernsthaft zu arbeiten."
Valerian warf sich ihm impulsiv in die Arme. "Kann ich nicht mit dir kommen? Bitte..."
"Das würde mir gefallen. Aber es geht nicht. Ich bringe dich zur Insel und fliege gleich weiter, ehe es noch schwerer für uns wird." Er drückte den Prinzen noch einmal fest an sich. "Warte auf mich und sei ein Magier, wenn ich zurückkehre. Komm jetzt..."
Der Ritt auf dem Drachen gestaltete sich viel angenehmer als der Flug auf dem Pferderücken, fand Valerian. Aber vielleicht lag es daran, dass es Eikyuu war, den er da unter sich hatte.
//"Ich hatte Recht,"// sagte er telepathisch. //"Du bist auch als Drache wunderschön."//
***
Ende
*Eternity II ist auch schon online! Danke an alle, die Kyuu und Val bisher begleitet haben. Ihr habt sie nicht zum letzten Mal gesehen.*
Namensbedeutung:
Kaji ist japanisch (hey, Überraschung), es bedeutet "ein Feuer".
Nimburia ist von einem lateinischen Wort abgeleitet, das Wolke heißt. Nimbus? Zu dumm, dass mein Wörterbuch bei meinen Eltern ist.
Eine Annemone ist ein Meerestier, das aussieht wie eine Pflanze.
Sieht aus, als hätte ich mich geirrt, als ich meinte, die meisten Namen seien willkürlich... Aber viele sind es immerhin. *drop*