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Fremde Welten (#1)

Das Reich der Schatten ist gar nicht so gruselig.
von

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Der Ruf der Karten

Hallo! Ich bin sehr froh, noch zu Weihnachten (auch wenn's der 26. ist) eine Folge präsentieren zu können! Dieses Mal sind ziemlich viele Schauplatzwechsel und POV-Wechsel drin, das erschien mir aber sinvoll, damit es unterhaltsam wird... naja das seht ihr dann schon. Für mich wird es jetzt kompliziert, weil ich mir als nächstes einige grundlegende Dinge ausdenken muss und dann... das Duell! Ich bemühe mich, nicht zu lange zu brauchen. :) Enjoy!
 

Welt des Blauen Lichts: Sonntag Mittag/Abend

Fremde Welten 64: Der Ruf der Karten
 

Die drei anderen schliefen. Wenn Dark Crimsons Vortrag über Verantwortung gehört hätte, hätte er ihm zugestimmt, denn er selbst wusste, wie sich das anfühlte. Er war recht bekannt im Schattenreich, wenn auch nicht allen persönlich. Als es Burg Drachenfels noch gegeben hatte, war er für alle Bewohner des Gemäuers verantwortlich gewesen und fühlte sich noch immer dafür zuständig, ihnen eine neue Bleibe zu beschaffen. Außerdem hatte er jetzt einen Schüler, und ihn zu beschützen war seine vorrangige Pflicht.

Doch Dark war auch nur ein Mann, und der vermisste seinen Partner. Jetzt konnte er sehr gut nachvollziehen, wie Yugi sich gefühlt haben musste, als er ganz allein hier angekommen war. Keiner von ihnen wusste, ob Blacky heile durch das Tor gekommen war, davon konnte Dark nur ausgehen, weil es eben Backys Art war, alles irgendwie zu überstehen. Doch der Magier ließ sich nichts von seinen Sorgen anmerken. Andere sahen zu ihm auf, also musste er die Situation unter Kontrolle behalten und durfte nicht den Mut verlieren. Zusammen mit Blacky war das für ihn nie ein Problem gewesen, aber jetzt... er hatte sich nie klar gemacht, wie sehr er den Rückhalt seines Partners brauchte. Konnte er auch ohne ihn klarkommen? Es war ja sicher nur vorübergehend...

Dark wälzte sich unruhig herum, bis er befand, dass er seine Zimmergenossen nicht damit stören wollte, und daher lieber nach draußen gehen sollte. Vielleicht konnten die Feen ihm ein Schlafmittel geben. Er warf einen Blick über die Schulter, bevor er ging: Crimson schlief auf der Seite und wirkte dabei ganz ruhig. Appi zeigte bereits Ansätze seiner Gewohnheit, sich schlafend im Bett sehr breit zu machen. Eria hatte sich eingerollt und wirkte etwas besorgt, aber relativ ruhig. Gut.

Dark stahl sich aus dem Zimmer, ohne genau zu wissen, wohin er wollte, denn er kannte sich hier ja auch nicht gerade aus. Zum Glück fiel er nicht weiter auf, weil der Gang gut besucht war und die Tageszeit hier nicht wirklich eine Rolle spielte. Man ruhte halt, wenn man müde war. Aber die Zuflucht im Himmel war eben nur eine Zuflucht und eigentlich kein Wohnort, daher war sie ganz und gar nach praktischen Gesichtspunkten eingerichtet und es gab keine riesige Bibliothek und auch keinen nennenswerten Garten. Insofern kam Dark zu seiner Idee zurück, sich ein Schlafmittel zu besorgen. Er musste schließlich fit sein, wenn er und seine Gruppe wieder gebraucht wurden.

Als er einen Gang entlang kam, der etliche Bogenfenster mit Blick auf einen beschaulichen Innenhof hatte, sah er dort draußen eine Anzahl Drachen im Kleinformat, die sich zusammengekuschelt hatten und schliefen. Diamantkralle war nicht dabei, aber vielleicht hatte der verletzte Drache sich woanders hin zurückgezogen. Dafür hob Schattensturm kurz den Kopf und quiekte leise.

„Du vermisst ihn wohl auch,“ murmelte Dark.

Schattensturm stieß die Luft durch die Nasenlöcher aus und ließ seinen Kopf dabei wieder fallen, um weiter zu schlafen. Dark ließ ihn in Ruhe.

Eine Person an einem der anderen Fensterbögen sprach ihn plötzlich an. „Hast du Eria in letzter Zeit gesehen, Dark? Du warst doch bestimmt mit Crimson unterwegs...“

Dark trat einen Schritt zurück in den Gang und wandte sich der Stimme zu. „Mad! Wir haben uns ja eine Weile nicht mehr unterhalten... geht es dir gut?“

Der Blauhaarige seufzte. „Hach ja... ich konnte den Amazonen für eine Weile entgehen. Rohka lässt mich normalerweise dauernd beobachten, als würde ich weglaufen wollen. Naja... zeitweise habe ich mit dem Gedanken gespielt. Was werden die mit mir machen?“

„Tja also... wenn ich das richtig verstanden habe, weiß das niemand, weil es so einen Fall wie deinen noch nie gab. Ich erwarte, dass du dich deiner Verantwortung stellst, aber ich werde für dich da sein und dafür sorgen, dass sie dich nicht zu hart bestrafen.“ Die Worte kamen automatisch von Darks Lippen, so als wäre er noch der Burgherr von Drachenfels. Aber er wusste, dass 'seine' Magier ihn auch noch so sahen.

„Weiß ich doch,“ sagte Mad mit einem dankbaren Blick.

Dark musterte ihn und bemerkte, dass sein Freund zahlreiche kleine Blessuren, Kratzer und Schrammen hatte, so als hätte er besonders ehrgeizig gekämpft. Doch es gab wohl keine ernsteren Wunden, wahrscheinlich hatte er hauptsächlich aus der Ferne Verteidigungszauber gewirkt. Eine Antwort war er ihm noch schuldig: „Eria schläft, Crimson und Appi sind in demselben Zimmer. Ich komme gerade von da, kann nicht schlafen.“

„Ach so, sie schläft...“ Das schien Mad etwas zu enttäuschen, aber er fing sich gleich wieder. „Es ist gut, dass Crimson sich um sie kümmert. Zwar hat er nicht den besten Ruf, aber wegen seiner Abstammung akzeptiert Rohka ihn, und ich brauche keine Angst zu haben, dass meine Tochter zu den Amazonen verschleppt wird.“

Dark nickte. „Ja, sie bleibt sozusagen in Reichweite. Aber mach dir keine Sorgen wegen Crimson. Er mag es, einen schlechten Ruf zu haben, das ist sowas wie eine Tarnung für ihn. Auf diese Art machen die Leute einen Bogen um ihn und er hat mehr Ruhe für seine waghalsigen Versuchsreihen. Er weiß jedoch immer genau, was er tut, kennt das Risiko und hat stets ein Mittel für den Notfall auf Lager, und er wird dafür sorgen, dass Eria nicht verweichlicht.“

Mad musste lächeln. „Wow, du hältst ja richtig große Stücke auf ihn.“

„Verrat ihm das bloß nicht. Wir sind seit unserer Kindheit Rivalen, das wird sich wohl auch nie ändern. Allerdings sind wir inzwischen... vernünftiger.“ Was sie beide nicht von gelegentlichen Dummheiten abhielt, wie man ja erst kürzlich wieder gesehen hatte. Er legte Mad eine Hand auf die Schulter. „Eria wird eine große Magierin, keine Sorge, und vielleicht rivalisiert sie dann mit Appi.“

Die beiden Männer lachten darüber, und das tat wirklich gut.

„Hast du Neuigkeiten von der Front?“ erkundigte sich Dark. Dabei war er ja noch gar nicht lange hier, es konnte eigentlich nicht viel Neues geben. Es war eher ein Versuch, die Unterhaltung aufrecht zu erhalten.

„Das Letzte, was ich sehen konnte, war, dass es ganz gut für uns läuft,“ gab Mad Auskunft. „Die müssen ihre gefährlichen Biester inzwischen alle verballert haben, und ich persönlich hatte den Eindruck, dass sie sich keine Mühe mehr gaben, nachdem Sorc und Malice weg waren.“

„Dann geht der Kampf jetzt in der Welt des Blauen Lichts weiter. Aber... was wollen die beiden da? Sie können eine Welt wie jene doch nicht einfach so erobern...“ Dark war nicht gerade beruhigt bei der Vorstellung, was die beiden Verrückten da drüben wohl planen mochten. Entweder hatten sie sich gründlich verschätzt und kamen gar nicht klar, oder sie hatten größere Pläne, von denen man hier noch nichts ahnte.

Mad zuckte die Achseln. „Vielleicht hatten sie einfach keinen Bock mehr auf das Schattenreich – Malice kam doch von da und hat es vielleicht Sorc in den Kopf gesetzt, dass es dort viel schöner ist als hier.“

„Vielleicht Rache,“ überlegte Dark. „Ich glaube nicht, dass er einfach der Schönheit wegen wieder dorthin will. Dafür ist er irgendwie nicht der Typ.“

„Nun... drüben wird alles mit einem Kartenspiel entschieden,“ gab Mad zu bedenken. „Du solltest dich also doch lieber ausruhen.“

Kartenspiel? Aber Yugi war doch hier! Und soweit er es mitbekommen hatte, wusste man nicht, wo sich der Pharao aufhielt oder wie es ihm ging. Andererseits, solange sie nichts anderes wussten, musste man davon ausgehen, dass er sich diesem Gegner stellen würde, wenn er Gelegenheit dazu bekam.

„Wenn es wirklich Rache ist, wird er den Pharao herausfordern. Stimmt.“ Dark rieb sich ahnungsvoll das Kinn. „In einem Spiel der Schatten, das an Grausamkeit alles übertrifft, was wir bisher erlebt haben.“

Denn möglicherweise wollte Malice sich nicht nur am Pharao rächen, sondern an allen, die an seiner letzten Niederlage beteiligt gewesen waren. Sowohl Menschen als auch Duel Monstern.
 

***
 

Sugoroku händigte Marik feierlich die Dueldisk von Yugi aus, dann den Gürtel mit der Tasche, in dem sich das Deck des amtierenden Königs der Spiele befand. Marik nahm beides geradezu ehrfürchtig entgegen.

Blacky hingegen war ganz aufgeregt. Er hatte noch nie eine solche Spielkarte in der Hand gehabt und wartete gespannt darauf, dass Marik das Deck auspackte.

Der Blonde legte die Duel Disk auf den Wohnzimmertisch und nahm das Deck dann auch wirklich heraus. Er sah es kurz durch und zeigte Blacky dann die Ritualmonsterkarte, die Yugi für gewöhnlich benutzte, um den Magier des Schwarzen Chaos zu spielen. „Hier – du siehst aus, als ob du die gerne sehen wolltest.“

Blacky starrte die Karte fasziniert an, berührte sie aber nur zögernd. „Wow... ich bin ganz gut getroffen, wie mir scheint. Der finstere Blick gefällt mir.“ Er drehte die Karte in der Hand und betrachtete sie von allen Seiten wie ein kostbares Artefakt aus der Antike.

Marik lächelte belustigt, legte die restlichen Karten auf dem Tisch aus und betrachtete das Deck. Sugoroku brachte ihm weitere Karten aus Yugis Bestand, falls er etwas daran ändern wollte. Es waren mehrere schöne Aufbewahrungsboxen voll. Klar, der König der Spiele verwahrte seine Karten nicht in Schuhkartons.

Blacky setzte sich neben den Ägypter und begutachtete die Auswahl. Das war eine spannende Sache für ihn. Er fand es besonders interessant, wie die Zauberkarten aussahen. Zwar kannte man im Reich der Schatten von den Monstern Bilder, aber von den Fallen und Zaubern nicht unbedingt, oder nur in irgendeinem Archiv.

Sugoroku strahlte, als er sah, mit welcher Begeisterung sein Gast die Karten studierte. Er suchte eine bestimmte Schachtel aus und gab Blacky eine Handvoll Karten daraus. „Hier, sieh sie dir nur an! Vielleicht hast du ja Ideen, die Marik umsetzen könnte.“ Dafür, dass es bald sehr ernst wurde und eigentlich schon war, hielt sich der alte Mann wacker.

Blacky bezweifelte, dass er bei der Zusammenstellung eines Decks helfen konnte, dafür dachte er viel zu verquer. Aber es begeisterte ihn, sich die Karten ansehen zu können. Wie viele seiner Kollegen konnten das schon von sich behaupten? „Hey, da bin ich drauf! Eine Zauberkarte!“ Wie spannend – nichtmal auf seiner Ritualkarte sah man ihn, aber auf dieser anderen Karte. Die Ritualkarte lag inzwischen ebenfalls auf dem Tisch und zeigte eine Anordnung von Kultgegenständen für ein dunkles Ritual.

„Die Karte da kann ich leicht einbauen,“ nickte Marik. „Aber ich bin mir nicht sicher, was ich sonst noch ändern soll... Vielleicht sollte ich Yugis Deck einfach weitestgehend so lassen, er hat es doch eigentlich immer in einem guten Zustand. Soll ich die Götterkarten reintun? Vielleicht... gehorchen sie mir nicht!“ Die drei Karten lagen mit auf dem Tisch, denn Sugoroku hatte sie aus der Vitrine geholt. „Malice wird sicher lauter fiese Karten aussuchen... was, wenn ich nichtmal angreifen kann?“ Der Blonde raufte sich gefrustet die Haare. „Ich schaff das nicht! Wie soll ich auch wissen, was Malice tun wird? Oh Maaaann! Ich kann das nicht! Woher soll ich wissen...?“

Doch Blacky legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Du musst nicht wissen. Doch Vertrauen ist wie Magie. Es wirkt Wunder.“

Marik schien zu zweifeln, ob Blacky jetzt nicht sein Vertrauen in den Falschen setzte. Er stützte seine Stirn auf die Ellenbogen und presste schwer atmend die Augen zu.

„Marik, mach doch kurz eine Pause,“ schlug Sugoroku vor. „Vielleicht kannst du das Puzzle ein bisschen sauber machen. Wenn Yugi zurück ist, kann er es auseinander bauen und den Dreck aus den Ritzen holen, aber ich traue mich das nicht. Es liegt in der Küche. Bin ja nicht sicher, ob es spülmaschinenfest ist.“

„Wahrscheinlich nicht! Obwohl... ist Gold.“ Der Ägypter lachte etwas aufgesetzt und ging in die Küche.
 

Marik war froh, mal kurz alleine zu sein. Er hatte aber das Gefühl, dass der alte Mann das mit Absicht gemacht hatte. Mit zittrigen Fingern nahm er das Puzzle und legte es ins Spülbecken, in das er klares Wasser laufen ließ, dann wischte er die Arbeitsplatte trocken, denn aus dem Puzzle war noch mehr von der Hafenbrühe getropft. Ihm wurde erst jetzt so langsam klar, was auf ihn zu kam. Zu dumm, dass Ishizu nicht hier war, sie hätte vielleicht... Nein, auch sie war nicht geeignet für dieses Duell. Da hätte er zu viel Angst um sie gehabt.

Marik hatte kein eigenes Deck, oder jedenfalls keins, das es mit Malice aufnehmen konnte. Sein letztes trug noch die Handschrift seines bösen Ichs. Er hatte es abgeändert, aber dadurch war es geradezu harmlos geworden. Yugis dagegen war immer einsatzbereit... aber konnte er es nutzen? Das Deck eines anderen? Nun... wenn die Karten ihn unterstützten, wie Kayos ihm versichert hatte... was sprach dann dagegen?

Ganz einfach. „Ich hab voll Schiss...“ Das hörte niemand, so leise sprach er. Aber... wussten es nicht schon alle? Einschließlich Malice?
 

„Du bist dir deiner Sache sicher, hm?“ Sugoroku nutzte die Abwesenheit Mariks, um den Magier anzusprechen.

Blacky zuckte gleichmütig mit den Schultern. „Malice hat uns im Reich der Schatten nicht geschlagen, also wird er es hier nicht schaffen. Ich mache mir mehr Sorgen darum, was er tut, wenn er das begreift. Dann wird er vermutlich irgendetwas tun, um doch noch ans Ziel zu gelangen.“

Der Alte Mann nickte. Damit waren sie ja wieder beim Thema. „Aber was ist sein Ziel?“

„Ich dachte erst, er will die Welt erobern, aber das glaube ich eigentlich nicht mehr,“ gab Blacky zu. „Genau genommen habe ich keine Ahnung, warum er das alles macht!“ Er lächelte breit, als wäre das kein Grund zur Besorgnis. „Er kann ja offenbar den Stab benutzen, um diese Rare Hunter zu steuern, aber wir aus dem Schattenreich können die Gegenstände eigentlich gar nicht benutzen. Malice allerdings stammt von hier. Damit bildet er eine Ausnahme.“

„Ja, er ist eigentlich auch gar kein Mensch im herkömmlichen Sinne...“ Sugoroku zupfte sich den Bart. „Er entstand aus den negativen Emotionen des jungen Marik. Ob durch die Macht des Stabes oder anders... das weiß keiner.“

„Malice hat gewartet, bis von eurer Seite ein Tor ins Schattenreich geöffnet wurde, und das dann verwendet. Ich vermute, dass er es auch von hier nicht auf kriegt, trotz Stab. Vielleicht hofft er, dass er durch ein Duell ein Tor öffnen kann.“

„Und zu welchem Zweck?“

Blacky machte eine unwissende Handbewegung. „Was weiß ich? Wie dem auch sei... wir bereiten uns einfach gut vor und fertig. Diese Spekulationen bringen uns nicht weiter. Manchmal findet man einfach keine Antwort, aber es ist ja auch nur wichtig, wie wir das Problem lösen.“

Sugoroku legte den Kopf schräg, was ihn Blacky aus einem anderen Gesichtswinkel sehen ließ. Der Blauhäutige war ab und zu etwas sprunghaft: Eben noch dachte er über eine Frage nach, doch wenn er keine Antwort fand, hakte er sie einfach ab und befasste sich mit wichtigeren Dingen. Man mochte das oberflächlich finden, allerdings musste er auf diese Weise seine Zeit nicht mit unnützen Grübeleien vergeuden.

„Kann ich vorher noch ein Vollkorntoast mit Himbeerkonfitüre haben?“

Sprunghaft, ja. Sugoroku lachte. Er hatte das Gefühl, dass Blacky sich tatsächlich überhaupt keine Sorgen machte. Er versuchte, sich diese Eigenschaft ebenfalls anzueignen, und wandte sich zum Gehen. „In Ordnung, ich mach dir gleich ein Toast. Vielleicht sollten wir mit dem Deck noch warten, bis Pegasus zurück ist... ich könnte mir vorstellen, dass er noch eine Überraschung für uns hat. Eine, die diesem Deck die richtige Würze gibt...“ Er betrachtete die ausgebreiteten Karten von Yugis Deck und fühlte, wie ihn die Aufregung packte. Aber es war eine positive, wie sie nur ein echter Spieler haben konnte. Zu schade, dass er wirklich schon etwas alt für diese übernatürlichen Sachen war.
 

Herr Mutou behielt Recht. Pegasus kam zusammen mit Duke und Ryou direkt von der Convention zum Spieleladen. Er hatte eine Deckbox dabei, in der sich aber nur wenige Karten befanden, die er Marik gab. Sugoroku drängte sich aufgeregt neben den Blonden und wollte unbedingt einen Blick erhaschen.

Der Millionär beugte sich zu Mokuba hinunter und gab ihm einen Zettel, den er fein säuberlich mit seiner schwungvollen Handschrift beschrieben hatte. „Mokuba-Boy, dies ist die Beschreibung der neuen Karten, deren Prototypen ich gerade Marik-Boy gegeben habe. Bitte veranlasse, dass sie in das System der Kaiba-Corporation aufgenommen werden, damit sie auf der Dueldisk dann auch funktionieren.“

„Kein Problem,“ nickte Mokuba mit seinem üblichen, tatkräftigen Gesichtsausdruck, klappte sein Laptop auf und fing an, die Tasten zu bearbeiten.

„Ich hatte in letzter Zeit den extremen Drang, Bilder zu malen und Karten zu erstellen,“ erklärte Pegasus. „Ich habe mich bemüht, alles richtig zu machen, was meine Intuition mir sagen wollte. Zweifellos hat es irgendeinen Sinn.“

Marik bekam bei jeder Karte, die er betrachtete, größere Augen. Er spürte, wie seine Besorgnis einer gewissen Aufregung wich. Mit diesen Karten konnte er es schaffen! Sie mussten ihm extra zu diesem Zweck in die Hände gefallen sein, wenn es so etwas wie das Schicksal gab. Er hielt sie so, dass auch Sugoroku gucken konnte, zumal dieser sich sowieso nicht abwimmeln ließ.

Dann aber hielt er sie Blacky hin. „Schau mal. Passen die nicht zu dem, was du uns von den Ereignissen im Schattenreich erzählt hast?“

„Unglaublich!“ Blacky sah die Karten durch und staunte. „Ui, da wird er sich aber freuen... hey und sogar... wow!“

Sugoroku rieb sich begeistert die Hände. „Ich kann mich kaum beherrschen! Na dann macht euch doch mal an die Arbeit!“ Er drängte Marik auf den Platz neben Blacky, damit er anfing, das Deck um die neuen Karten herum aufzubauen. Dann zog er sich aufgeregt einen Sessel näher zum Tisch.

Marik setzte sich nervös. Mit Magierkarten kannte er sich nicht so gut aus. Das war eigentlich Yugis Sache. Doch wenn er das Deck benutzen wollte, war es besser, wenn er es auch selber zusammenstellte, daran glaubte jeder echte Spieler. Man baute auf diese Art sowas wie eine Bindung zu seinen Karten auf – falls man denn daran glaubte.

Blacky half direkt mit. Er schlug Duelmonster vor, die hilfreich sein könnten, und Herr Mutou sagte ihm, wo er ihre Karten wahrscheinlich fand. So entstand auf wundersame Weise ein sehr brauchbar erscheinendes Deck.

Doch einen Zwischenfall gab es, als der alte Mann eine bestimmte Karte auf Blackys Wunsch hin heraussuchte. Sie war bei den Karten, die Yugi normalerweise aus irgendwelchen Gründen nicht benutzte, aber behielt. Etwa solche, die er von wichtigen Leuten geschenkt bekommen hatte, oder solche, die er gewonnen hatte, die aber nur Sammlerwert hatten. Bei dieser gab es aber einen anderen Grund, wie es schien. Als alter Hase im Bezug auf Sammelkarten sah Sugoroku es sofort.

„Die ist beschädigt,“ stellte er fest. „Jemand hat den Rand beschnitten. Das ist Schummelei!“

Blacky war offensichtlich bestürzt. „Dann können wir sie nicht benutzen?“

„Moment.“ Sugoroku stand auf und sah sich um. „Herr Pegasus?“

Yugis Freunde und Pegasus hatten sich nicht weiter eingemischt, sondern den Kühlschrank geplündert. Ryou versorgte alle Hungrigen mit Omelett.

Auf den Ruf hin kam der Erfinder des Kartenspiels mit einem fast leergegessenen Teller in der Hand ins Wohnzimmer. „Was gibt es denn, Mr. Mutou? Oh...“ Er hatte die Karte gesehen, die Yugis Großvater ihm hinhielt. Sofort stellte er den Teller auf das nächstbeste Möbelstück, stellte sicher, dass er keine fettigen Finger hatte und nahm die Karte an sich. „Oh my goodness! Terrible! Wer hat das getan?“

Marik räusperte sich. „Ähm... jemand von meinen ehemaligen Mitarbeitern, der gegen Yugi gespielt hat...“ Mann, war das peinlich! „Aber ich würde diese Karte gerne benutzen. Haben Sie noch eine?“

„Just a moment, please...“ Pegasus verließ das Haus und ging nach draußen, wo Dukes Auto parkte. Sie konnten aus dem Fenster sehen, dass er im Kofferraum kramte.

„Er ist fast komplett in seine Muttersprache zurückgefallen,“ murmelte Ryou, der den Austausch mitbekommen hatte und nun den Teller von einer Kommode nahm. „Das passiert nur, wenn er sich sehr aufregt...“

Pegasus kam mit einem Koffer zurück, der dem ähnelte, den Seto Kaiba stets mit sich herumschleppte, aber er war kleiner und flacher. Darin befanden sich sechs Deckboxen. Er nahm eine davon heraus. „Hier, Marik-Boy... aus meinem persönlichen Bestand. Da hast du wirklich Glück gehabt, die Produktion war eigentlich ein Versehen...“

Blacky hielt sich eine Hand vor den Mund und verkniff sich das Lachen.

Marik nahm die Karte an sich und integrierte sie in das Deck. So konnten sie weiter daran arbeiten, und es gab keine anderen Probleme mehr.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Thea bei Frau Morikawa angerufen und ihr gesagt, dass sie heute Nacht die Welt retten mussten und deswegen wahrscheinlich am nächsten Morgen zu müde für die Schule sein würden. Vielleicht hätte sie das besser lassen sollen, denn die Frau wurde ganz aufgeregt und kam persönlich vorbei, um dabei zu sein. Sie traf gegen halb fünf am Nachmittag ein. Sie hatte sich extra eine dickere Jacke mitgebracht, da Thea ihr gesagt hatte, dass sie sich eine Weile im Freien aufhalten würden, und das mitten in der Nacht.

Gegen sechs Uhr abends lag das Deck fertig vor Marik, und Blacky und Sugoroku sahen ihn stolz an. Marik steckte es in die Deckbox an Yugis Gürtel, schnallte ihn jedoch nicht um. Dafür war es schließlich noch reichlich früh. „Leute... was machen wir denn jetzt? Ich würde mich ja noch etwas hinlegen, schließlich sind wir heute Nacht wach, aber ich würde bestimmt kein Auge zutun...“

Mokuba war noch an seinem Laptop beschäftigt. „Wie wär's denn, wenn wir einen Film gucken... ich habe Mai und Serenity über MSN benachrichtigt, sie kommen auch gleich vorbei.“

„Wäre es nicht besser gewesen, Serenity nicht zu sagen, dass ihr Bruder verschwunden ist?“ gab Tristan zu bedenken.

„Ach, ich hab ihr gesagt, dass das alles Absicht war und er halt ins Reich der Schatten gegangen ist. Wie lange sollten wir das denn auch geheim halten? Wenn Joey nicht bald wieder auftaucht, wird sie sich eh fragen, was das zu bedeuten hat,“ winkte Mokuba ab.

In Ermangelung besserer Vorschläge wurde also eine DVD eingelegt, sobald Mai und Serenity da waren. Marik und Blacky mussten dichter zusammenrücken, als sich noch Tristan und Pegasus (der es sich nicht nehmen ließ, mal neben einem leibhaftigen Duelmonster zu sitzen) auf das Sofa quetschten. Alle anderen holten sich Stühle oder Kissen, Frau Morikawa bekam den zweiten Sessel. Tristan und Mokuba machten Chips auf, und Ryou holte Getränke aus der Küche.

Der Film war eine Liebesschnulze: Titanic. Die Mädchen und Frau Morikawa seufzten hingebungsvoll, als sie das mitbekamen, und Marik verdrehte innerlich die Augen. Er kannte den Film, der war nicht so sehr sein Geschmack. Er war nicht sicher, ob es besser gewesen wäre, einen unbekannten Actionfilm zu sehen. Der hätte ihn vielleicht abgelenkt, aber vielleicht konnte ihm momentan auch rein gar nichts helfen und er musste sich einfach damit abfinden, dass er die ganze Zeit an später denken musste...
 

***
 

Dark hatte es sich anders überlegt... statt zu den Feen zu gehen, legte er einen Stillezauber auf sich und schlich in das Zimmer, wo sein Bett stand. Dort fand er Crimsons Tasche.

Sein Kollege hatte grundsätzlich immer alle möglichen Sachen dabei, auch wenn es unwahrscheinlich war, dass er sie brauchen würde. Aber manche Schlaftränke konnte man auch anders einsetzen und als Waffe benutzen, daher waren sie in einer Schlacht durchaus brauchbar.

Die Tasche war sehr einfach gehalten und aus braunem Leder. Sie war in ihrem Inneren, das aus mehreren Fächern bestand, sehr aufgeräumt, doch Dark wusste nicht, nach welchem System. Er kramte ein wenig und las Etiketten nach dem Zufallsprinzip, bis er etwas Brauchbares fand. „Totenruhe – 2 Stunden,“ las er. Dieses Mittel ließ den Trinker für zwei Stunden wie einen Stein schlafen, was sehr erholsam wirkte. Dark wunderte sich nur über die Farbe. Er hatte immer gedacht, das Zeug müsse lila sein, doch es war gelb. Der Geruch hingegen kam hin, und letztendlich beschloss er schulterzuckend, dass er sich wohl nicht so gut damit auskannte, wie er dachte, oder dass Crimson irgendeine Variation hergestellt hatte. Auf jeden Fall würde der Weißhaarige nie etwas falsch etikettieren.

Dark legte sich ins Bett, trank das Zeug und stellte die leere Phiole neben sein Kopfkissen, damit sich niemand über seinen tiefen Schlaf wunderte. Die Wirkung trat schon nach einer knappen Minute ein.
 

Dark schlief länger als zwei Stunden, denn als die Wirkung aufhörte, ging der trankinduzierte Schlaf in normalen Schlaf über, weil er einfach noch sehr erschöpft war. Das kam oft vor und war ganz normal. Als er aufwachte, war es, weil jemand immer „Pft, pft!“ machte.

Crimson hatte sich im Schlaf gedreht und einer seiner Flügel war nun über Appis Bett ausgestreckt. Die Betten standen ja relativ dicht beieinander und der Blonde schlief diagonal darin mit dem Gesicht an der äußersten Kante in Crimsons Richtung, so dass er die Federn im Mund hatte und unbewusst versuchte, sich davon zu befreien.

Doch auf einmal verschwand der Flügel; Crimson musste wohl erwacht sein und sich wieder in einem Magier verwandelt haben. In dem Moment, als der Weißhaarige sich aufsetzte, spürte Dark es... er hatte das noch nie besonders gut beschreiben können. Es war so, als ob man plötzlich etwas ganz sicher weiß. Er setzte sich ebenfalls hin, begegnete Crimsons Blick und wusste... auch er spürte es.

„Das... kam das letzte Mal vor, als ich... als wir...“ Crimson starrte seine Hand an, als ob er erwartete, dort eine Fessel zu sehen. Manche empfanden es so. Er schüttelte wild den Kopf, voller Ablehnung. „Wenn dieser Typ es wagt...“

„Beruhige dich. Ich glaube, es ist jemand anderes.“

„Ich mach da nicht mit!“

Eria zog sich die Bettdecke über den Kopf. Man hörte sie undeutlich murmeln.

Appi wachte ebenfalls durch das Gespräch auf. Er schien sich erst einfach noch einmal umdrehen zu wollen, blieb dann aber auf dem Rücken liegen, fuhr sich durch die Haare und tastete seinen Körper ab. „Was ist los? Ich habe das Gefühl, als ob... keine Ahnung, ich kann's schlecht mit Worten beschreiben...“

Darks Blick fiel auf das Fenster. „Du meine Güte, ist es schon dunkel? Wie steht die Schlacht?“ Er sprang auf, um auf dem Flur jemanden zu finden, der ihn informieren konnte.

Hinter ihm jammerte Appi. „Dark! Warte, ich... hab hier ein Problem! Meister!“

„Menno!“ maulte Eria und gab es auf, weiter schlafen zu wollen.

Vor der Tür rannte Dark fast mit Mava zusammen, der gerade die Hand nach der Klinke ausgestreckt hatte. „Hallo,“ grinste der Blonde. „Ich wollte gerade mal nach euch sehen. Der Kampf ist zu Ende. Sorcs Truppen haben sich vor etwa einer Stunde zurückgezogen. Der Rest von ihnen wurde eh vernichtend geschlagen. Hat wohl nur so lange gedauert, weil sie nicht schneller konnten. Anscheinend geht es aber jetzt anderswo zur Sache...“

Dark nickte. „Ja, ich merk's auch.“

„Was merkt ihr? Würde mich hier mal einer aufklären? Warum fühle ich mich so komisch und warum interessiert das keinen? Was ist überhaupt los?“ regte Appi sich auf. Er klang inzwischen fast panisch, hielt sich aber ganz gut unter Kontrolle im Vergleich zu früher. Er trat ebenfalls auf den Flur und blickte um sich, als erwartete er, jemanden zu erwischen, der ihm einen Streich spielte.

Dark erlebte diese Reaktion auch nicht zum ersten Mal von jemandem. Er legte Appi eine Hand auf die Schulter. „Keine Sorge, Appi. Es ist nichts Schlimmes. So fühlt es sich an, wenn jemand dich in seinem Deck hat. Jemand mit einem Millenniumsgegenstand oder ganz einfach ein wahrer Duellant. Nur sie können uns auf diese Art erreichen.“

„Jemand... spielt meine Karte?“ Appis Gesicht hellte sich auf.

„Na, so weit sind wir noch nicht,“ mischte sich Crimson ein, der nun auch zu der Gruppe stieß. „Eins sag ich euch, wenn ich Arcana je wiedersehe, brech ich ihm die Nase, gleich nachdem ich ihm die Eier abgerissen habe, und dann wisch ich mit ihm den Boden auf!“

„Ich wusste gar nicht, dass du ihn so sehr hasst,“ bemerkte Dark.

Crimson ballte eine Hand zur Faust. „Er hat Glück – mein Hass auf Malice ist noch viel größer!“ Er bebte am ganzen Leib, und es war schwer zu sagen, ob es vor Wut oder vor Angst war. Vielleicht ein bisschen von beidem. Erst als Eria aus dem Bett gekrochen kam, brachte er sich unter Kontrolle.

Dark war wieder einmal fasziniert, wie leicht ihm das zu fallen schien, fand es aber etwas seltsam, dass er Appi seinen Gefühlsausbruch hatte sehen lassen. Darüber zerbrach er sich dann jedoch nicht weiter den Kopf. Statt dessen nahm er wieder seine Rolle als Burgherr ein, ohne darüber nachzudenken, und alle Magier in seiner Nähe, die von Burg Drachenfels stammten, ordneten sich ihm automatisch unter. Es kam zu einer Blockade des Ganges, aber niemand klagte. „Wir haben wahrscheinlich ein Spiel der Schatten zu erwarten. Darauf können wir uns besser vorbereiten, wenn sich alle Betroffenen an einem Ort versammeln. Und je mehr wir sind, umso besser... denn ich kann nicht voraussagen, was dabei alles passiert.“

„Wir könnten uns da versammeln, wo Sorc sein Lager hatte,“ schlug Crimson vor. „Das ist sicherlich verlassen und die Stelle in weitem Umkreis gerodet und die ganze Flora plattgetrampelt.“

„Gute Idee, es ist auch groß genug. Sagt allen Bescheid.“

Ein mehrsstimmiges „Ja!“ antwortete ihm, dann strömten alle aus, um die Neuigkeit zu verbreiten und die Vorbereitungen einzuleiten. Als der Gang wieder frei wurde, waren nur noch Appi, Yugi, Joey und Seto da.

Yugi trat vor Dark hin und sah ihn mit großen Augen an. „Es gibt ein... Schattenduell?“

Dark nickte. „Wahrscheinlich... wenn Malice kann, wird er das machen, oder nicht?“

„Ja, sicher,“ bestätigte Yugi.

„Jetzt sehen wir das mal von der anderen Seite aus, ist ja heftig,“ meinte Joey und grinste, doch es wirkte unsicher.

„Dann geht es Yami gut,“ nickte Seto und schlug triumphierend mit der rechten Faust in die linke Hand. „Wir haben uns ganz umsonst gesorgt!“

Dark überlegte kurz, ob er lieber schweigen sollte, doch dann gelang es ihm doch nicht. Schließlich waren das alles keine Kinder mehr. „Ich möchte euch nicht beunruhigen, meine Freunde. Doch es ist nicht der Pharao.“

„Was?“ Yugi wurde ganz bleich, bekam noch größere Augen und trat ganz dicht an ihn heran. „Was soll das heißen?“

„Unsere Karten befinden sich nicht in den Händen des Pharaos,“ sagte Dark. „Meine ist die meist gespielte Karte in diesem Deck. Ich kenne seine Berührung ganz genau, das Gefühl seiner Aura, seine Seele im Einklang mit meiner... und mit der zweiten, die ich in mir trage. All das ist nicht da.“

„Drück dich deutlicher aus!“ verlangte Seto. „Wer außer ihm sollte das denn machen? Yami würde sich doch nie von seinem Schwarzen Magier trennen!“

„Ein anderer ist im Besitz des Decks,“ beharrte Dark. „Vielleicht bin ich der Einzige, der es merkt, weil ich so eng an den Pharao gebunden bin, aber ich bin mir sicher. Allerdings... müssen wir uns wohl nicht sorgen. Ich spüre Loyalität... und Liebe...“ Darks Wangen verfärbten sich rosa.
 

***
 

In der Welt des Blauen Lichts war der Film zu Ende. Opa Mutou und Ryou legten eine Decke um Blacky und Marik, die, aneinander gelehnt, auf dem Sofa sitzend eingeschlafen waren.

„Lassen wir sie noch ein, zwei Stunden schlafen,“ flüsterte Sugoroku und winkte alle anderen aus dem Raum.

Marik hatte den Gürtel mit dem Deck auf dem Schoß, da er sich die Karten im Laufe des Films noch einmal durchgesehen hatte, doch eine Karte hielt Blacky in der Hand, geradezu zärtlich, ohne Gefahr, sie zu zerknicken. Es war natürlich der Schwarze Magier.
 

***

Fortsetzung folgt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  jyorie
2013-06-18T15:10:34+00:00 18.06.2013 17:10
Hallo ^^

die Welt zu retten wiegt schwer auf den Schultern, etwas zu zerstören oder zu erobern ist viel einfacher … das wird Malik jetzt wohl erst in vollem Umfang bewußt. Aber ich finde es auch interessant, wie sich die Duell-Monster fühlen, das sie es schon vorher merken, wenn so etwas wie ein Schattenspiel auf sie zukommt. Ich finde es einfach wunderbar, wieviele Gedanken du dir dazu gemacht hast und einen Einblick auf die andere Seite gewährst.

CuCu Jyorie

Antwort von:  Purple_Moon
29.07.2013 20:40
OK dazu sage ich jetzt mal nichts außer: Danke fürs Lob!^^
Von:  Hikari-Yumi
2011-12-29T23:37:49+00:00 30.12.2011 00:37
WAAAHHHHH
was sehen meine müdenaugen???
ich habs kapi verpasst... *asche auf mein haupt*

bäm, dark und blacky am ende sind sooooo süß :)

ich freu mich scho aufs duell^^
ggggglg
Von:  SoraNoRyu
2011-12-28T12:58:24+00:00 28.12.2011 13:58
Okay, hat jetzt doch länger gedauert, bis ich endlich zum Lesen gekommen bin, aber dafür war das Kapitel dann umso schöner.

Marik scheint sich ja echt wahnsinnig Druck zu machen, dieses Duell mit Yugis Karten zu gewinnen - zumal ihm wohl auch zum ersten Mal in seinem Leben so viel ehrliche Unterstützung gegönnt wird. Bisher hatte er ja nur Rishido, jetzt hat er Yugis ganzen Cheerleadertrupp + Verstärkung.
Und natürlich die Verantwortung, die nicht hängen zu lassen.

Der Titanik-Streifen zur Ablenkung war dann wohl wenigstens gut genug zum Einschlafen, auch wenn Marik sicher irgendwas mit Motorrädern bevorzugt hätte...


Die prompte Reaktion der Leute im Schattenreich, als das Deck fertig war, war auch interessant. Bin mal gespannt, wie du das Duell selbst dann aufziehst, wenn es soweit ist. Und was Crimson sagt, wenn sich die Fronten aufklären.
Pegasus selbst war ja auch außerordentlich bestürzt über die verschandelte Karte, und Crimson hat ja noch mehr als das, um wütend zu sein...

Eine Frage, die sich mir aufdrängt, ist allerdings die, ob Yugi in dem Duell auch mitspielen wird? Er scheint ja dieses Gefühl, im Deck zu sein, zumindest nicht angesprochen zu haben...


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