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2000 Meilen unter dem Meer

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A step further

2000 Meilen unter dem Meer
 

Es dämmerte als Chris langsam nach Hause lief. Aus seinem Discman plärrte laute Musik, eine Band aus Deutschland deren Fan er schon seit langem war. Es war nur verdammt schwer an ihre CDs zu kommen...

Genauso schwer war es, dies alles jetzt zu verkraften. Tränen standen in seinen Augen. Wut und Enttäuschung ballten sich in seinem Bauch. Peter, mit dem er nun wohl 2 Jahre zusammen gewesen war, hatte Schluss gemacht. Einfach so. Wegen einem anderen. Zwei Jahre einfach weggeworfen...

Chris schluckte die Tränen hinunter und erblickte am Ende des Waldstückes das Haus seiner Mutter. Ein einsames Haus nahe den Klippen, perfekt um sich vor der Welt zu verstecken und das war alles, was er nun wollte.

Licht brannte in der Küche. Vorsichtig schloss er auf , hörte und sah sich um. Seine Mutter schien nicht in der Nähe zu sein und so wollte er leise die kleine schmale Treppe in sein Zimmer hinauf schleichen, doch da stand sie plötzlich im Flur.

"Wo kommst du denn jetzt her? Wie siehst du denn überhaupt aus?! Kannst du nicht anrufen?!" Die rundliche Frau stemmte energisch die Hände in die Seiten, war zornig und dicke Augenringe zeichneten ihr Gesicht. " Ich...ich war..." stammelte Chris nur vor sich hin..

"Hast du überhaupt eine Ahnung wie spät es ist?! Kann es sein das ich hier warte und mir Sorgen mache?!" Ihre Wangen waren gerötet, sie war wirklich erbost, ihre Stimme laut und kräftig. All dies machte es Chris nicht leichter, im Gegenteil, die Wut auf Peter wuchs und verwandelte sich nun auch in Wut auf seine Mutter. Sie redete weiter, laut und unaufhaltsam, wütend in der Art einer jeden Mutter wenn sie sich um ihr Kind sorgt. Ganz leise, ohne auf ein Ende ihres Geredes zu warten, sagte er: "Peter hat Schluss gemacht." In einer so emotionslosen und toten Stimmlage das seine Mutter aufhorchte. " Was hast du gesagt?" Sie schien erstaunt.
 

"Peter hat Schluss gemacht." Darauf hin rannte er die paar Treppenstufen wieder hinab die er zuvor bestiegen hatte, rannte an ihr vorbei und aus der Haustür hinaus nun in die Nacht. Fassungslos blieb die Frau an der Türschwelle stehen, rief ihm noch hinterher doch er hörte sie nicht, wollte sie nicht hören.
 

Der Weg über die Klippen war steinig, irgendwann strauchelte er, nahe dem Wasser dessen Wellen rauschten, er fiel und fand keinen Halt, viel einen Abhang hinab und tauchte nach einem freien Fall ins kalte Seewasser.

Immer tiefer sank er hinab, versuchte gegen den ausgelösten Sog anzukämpfen. Da fiel ihm ein Stück des Textes eines der Lieder ein, die er kurz zuvor gehört hatte. / Ich will keine Schmerzen mehr. Ich will dort sein, wo es still ist. 2000 Meilen unterm Meer./

Mit einem Mal unterließ er jegliche Versuche an die Oberfläche zu kommen. Er öffnete die Augen und auch wenn das Wasser leicht in den Augen brannte, genoss er den Anblick dieser Welt. Es war still um ihn, über seinem Kopf konnte er den Lauf der Wellen sehen, doch ohne ihr lautes Rauschen wirkten sie dumpf und unwirklich. Er selbst fühlte sich allmählich immer schwerer, ließ sich weiter treiben, immer tiefer. Die Wellen über seinem Kopf verschwanden langsam, machten dunklem kaltem Blau Platz und dann wurde es schwarz...
 

Kühler Morgenwind umspielte Anubis als dieser seinen täglichen Spaziergang mit Merry machte. Der junge Medizinstudent genoss gerne die Sonnaufgänge nahe den Klippen, und seine Dogge liebte es früh durch den Sand zu jagen. Wie immer hatte er ihren Beißring dabei und warf ihn weit voraus, der Hund preschte hinterher, doch dann geschah das seltsame. Anstatt wie gewöhnlich den Ring zurück zu bringen blieb Merry fort. Nur ihr kräftiges Bellen hallte durch den Morgennebel. Nun ging er doch etwas schneller, versuchte seine Hündin zu entdecken und erstarrte als er sie fand. Aufgeregt tapste die große Hündin um einen Jungen herum, der bewusstlos am Steinstrand lag. Etwas ratlos blickte sich Anubis nach Hilfe um, seufzte dann leise und nahm den Jungen Huckepack. Er dankte sich, dass sein Appartement nicht soweit entfernt war und stapfte mit dem nass-schweren Bündel auf dem Rücken und von der freudigen Merry umtanzt Richtung zu Hause...
 

Chris wurde von etwas Feuchtem geweckt. Knurrend drehte er sich um doch es begann kurz darauf von Neuem. Daraufhin öffnete er die Augen und schreckte hoch als er einem überdimensionalem Hund entgegen sah.

" Sitz Merry!" Ertönte eine kräftige Männerstimme, und ein großer, leicht dunkelhäutiger Mann betrat das Zimmer. Seine Haut erinnerte an Bronze, seine Haare waren Schwarz wie die Nacht, leicht gekräuselt und von natürlichem Glanz. Er setzte sich in den Sessel, der Chris gegenüberstand. Die recht enge Jeans schmiegte sich noch mehr an seine Beine als er sie übereinander schlug, was Chris natürlich nicht entging.

" Wo bin ich?" fragte Chris doch recht verwirrt. Sein Gegenüber neigte leicht den Kopf. "Fragen wir so: Wo solltest du deiner Meinung nach jetzt sein?"
 

Der Junge vor ihm rutschte leicht hin und her, überlegte und meinte dann mit großem Ernst " Auf dem Grund des Sees." Überrascht hob Anubis eine Augenbraue an. " Soll das heißen, du bist in den See gesprungen?" Er war fassungslos. Der Junge vor ihm war sicherlich keine achtzehn Jahre alt und schon Suizid gefährdet? Der Kopf mit den halblangen hellbraunen Haaren wiegte hin und her, schien unschlüssig. " Zum Teil..." kam dann die Antwort und der Junge wandte den Blick ab, schien darüber nicht weiter sprechen zu wollen. Anubis räusperte sich, blickte den Jungen weiterhin an. " Verrätst du mir wenigstens deinen Namen? Also, ich bin Anubis de Condias."

Ein leises Seufzen kam vom anderen. " Ich bin Chris." Es herrschte lange Stille. " Einfach nur Chris?" "Ja." Etwas verunsichert rutschte Anubis nun in seinem Sessel hin und her, fasste sich aber schnell wieder. " Also gut Chris. Du hast ziemliches Glück gehabt, keine inneren Verletzungen soweit ich das herausgefunden habe. Dein Knöchel ist etwas geschwollen, denke aber es ist nur eine Prellung. Davon hast du übrigens genügend. Vorerst solltest du dich ausruhen. Ich kann deine Eltern anrufen, wenn du magst."
 

Chris überlegte einen Augenblick doch entschied er sich dann dagegen. Er schwieg einfach. Seufzend stand dieser Anubis auf, wollte wieder aus dem Zimmer, doch hielt im Türrahmen inne. " Hast du Hunger?"

Aus großen grünen Augen blickte Chris den anderen an und nickte heftig. " Gut , dann mach ich uns etwas..." Darauf hin verschwand er in der Küche und der große Hund folgte ihm.

Als Anubis das Zimmer verlassen hatte und lautstark in der Küche werkelte, versuchte sich Chris etwas aufzurichten und kam in eine halb liegende und irgendwie auch halb sitzende Position, in der ihm nicht allzu viel weh tat. Nachdenklich blickte er auf ein irgendwie kitschig und emotionslos gemaltes Bild an der Wand gegenüber der Couch , auf der er saß. ,Wie sollte er das alles hier erklären?' Immer noch in Gedanken versunken wanderte sein Blick zu seinen Händen und erschrocken jappste er leise auf. Seine schlanken Finger, Handinnenfläche sowie auch Handrücken waren von vielen kleinen Wunden übersäht, die im gleichen Moment zu schmerzen begannen, in dem er sie bemerkte.
 

Anubis durchsuchte seine Schränke nach etwas Anbietbarem und war als bald auf etwas Reis und gefrorenes Hühnchen gestoßen. Merry saß freudig hechelnd neben ihm und beobachtete jeden seiner Schritte und Griffe, doch als der Klang einer anderen Stimme aus dem Wohnzimmer kam, blickte auch sie zur Tür. Sich die Hände an einem Handtuch trocknend ging Anubis vorsichtshalber einmal nachsehen und blickte den Jungen fragend an, der auf seine zerkratzten Hände blickte. " Is' nich' weiter schlimm. Sei unbesorgt, das verheilt bald wieder." Der überraschte und beinah gehetzt wirkende Blick aus den grünen Augen hinterließ bei Anubis ein mulmiges Gefühl im Magen... " Alles soweit okay?" Er wartete das wortlose Nicken als Antwort ab, dann lächelte er und zog sich lieber wieder in die Küche zurück.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Neko-Shizu
2007-02-12T13:42:29+00:00 12.02.2007 14:42
Super Geile Geschichte....
*_*
Auch wenn ich nun heulend vor dem PC sitzte, weil das Ende seehr unerwartet kommt...ein Happy End mit tragischen Folgen....
Aber genau das ist es was ich liebe...^^
auch wenn es hin und wieder mal etwas schnell ging...oder vielleicht etwas mehr Chris' Gefühle hätten beschreiben werden können, hebt die Story selbst das ganze wieder auf...
Ein echtes Kompliment von mir....

LG
Neko-Kyo
Von:  Neko-Shizu
2007-02-12T13:42:08+00:00 12.02.2007 14:42
Super Geile Geschichte....
*_*
Auch wenn ich nun heulend vor dem PC sitzte, weil das Ende seehr unerwartet kommt...ein Happy End mit tragischen Folgen....
Aber genau das ist es was ich liebe...^^
auch wenn es hin und wieder mal etwas schnell ging...oder vielleicht etwas mehr Chris' Gefühle hätten beschreiben werden können, hebt die Story selbst das ganze wieder auf...
Ein echtes Kompliment von mir....

LG
Neko-Kyo
Von:  MichiruKaio
2006-07-01T20:50:58+00:00 01.07.2006 22:50
die sotory ist klasse ^^
selbst dafür, dass ichsonst kein yaoi mag.
*gg*
find nur das ende etwas zu schnell. ^^
sonst mega lob.
Von: abgemeldet
2006-06-27T08:45:00+00:00 27.06.2006 10:45
Ein großes Lob. Ich finde es super, dass man quasie gleich in das Leben von Chris hineingeworfen wird und das man gleich erfährt, dass er schwul ist. Meißt ist es ja so, dass die Guten immer erst erkennen, dass sie homosexsuell sind (in meinen FF´s ist das leider immer öfter so :)

Sie Szene, als Chris ins Wasser taucht und untergeht fand ich absolut genial beschrieben. Ich konnte das Wasser quasie sehen. Einfach toll.

Nicht so toll fand ich dagegen die Szene, als Anubis Chris gefunden hat. Ich hätte mir da etwas mehr ausführlichkeit gewünscht, denn so war sofort klar, dass Chris überlebt hat. Ich meine, es is natürlich klar, dass einer der Hauptcharas nicht gleich am Anfang das Zeitliche segnet, aber es währe spannender gewesen.
Würde mich interessieren, was Anubis für ein Landsmann ist. Laut Name und Beschreibung würde ich sagen, Spanier oder Portogiese, oder so?
Merry finde ich total bezaubernd. Sie ist voll süß und sorgt hoffentlich noch für Wirbel :)

LG Aja-san
Von: abgemeldet
2006-01-12T14:23:52+00:00 12.01.2006 15:23
Mir is der Titel natürlich gleich ins Auge gesprungen. Kein Wunder, wenn man diesen Song als Fan auch schon live erlebt hat. Ich wurde neugierig. Und bin total überrascht - aber vorallem begeistert. Bis jetzt gefällt mir die Story echt gut.

LG Shanee
Von: abgemeldet
2005-02-19T10:34:36+00:00 19.02.2005 11:34
wow!
gefällt mir die story... und das nicht nuf weil ich subway to sally super gerne mag ^^
*kompliment geb*


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