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Merry Christmas

von

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Teil 1

Also als Warnungen müssen hier gelten: Sap und vielleicht ein bisschen Angst und auch depri, aber nur ganz wenig
 


 

Merry Christmas
 

Leise fallen Tausende von Schneeflocken auf die Erde, bilden eine hohe, weiße Schneedecke. Alles wirkt winterlich weiß angemalt. In den Fenstern glitzern Lichterkränze, leuchten Kerzen. Alles ist weihnachtlich geschmückt.
 

Es duftet nach Glühwein und Keksen. Weihnachtsmusik tönt leise durch die Luft.

Immer noch fallen diese vielen weißen Flocken zur Erde, decken alles zu und sorgen so noch mehr für weihnachtliche Stimmung. Alle freuen sich, alle feiern. Schließlich ist Weihnachten und es ist Frieden, schon seit einem Jahr. Keiner braucht Angst zu haben, alle können das Fest genießen.

Außer Ich.
 

Ich feiere nicht Weihnachten, kann es nicht feiern. Ich sitze hier in einer dunklen, kalten Nebenstraße, die direkt an die Hauptstraße grenzt. Von hier aus beobachte ich das bunte Treiben. Sehe die Menschen die letzten Weihnachtsgeschenke einkaufen. Heute ist schließlich der 24. Dezember, es ist später Vormittag und viele rennen noch geschäftig durch die Gegend, kaufen die letzten Sachen.
 

Traurig und neidisch beobachte ich sie. Obwohl ich weiß, dass ich kein Recht habe diese Emotionen zu empfinden. Schließlich verdiene ich es nicht feiern zu können, zu viele Menschen habe ich getötet.
 

Mein Magen knurrt. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal etwas gegessen habe, es muss schon Tage her sein. Frierend dränge ich mich in eine Ecke. Versuche meine kalten Hände und Arme warm zu reiben. Aber es ist hoffnungslos. Zu tief kriecht diese eisige Kälte in meine Knochen und die dünnen zerfetzten Klamotten, die ich trage, helfen kein bisschen.
 


 

Wieder erklingt ein Weihnachtslied. Ich kenne es. Es ist das, was Schwester Helen immer mit uns gesungen hat. Ich vermisse sie und die anderen Kinder und Vater Maxwell. Ich vermisse die anderen Piloten. Was sie wohl gerade machen? Ob sie zusammen Weihnachten feiern? Vielleicht denken sie ja an mich. Aber nein, das werden sie nicht.

Wer erinnert sich schon gern an eine Straßenratte, die mit einem zusammen im Krieg gekämpft hat?! Ich war vor dem Krieg eine Straßenratte und bin nun wieder eine. Klar Quatre hat mit leihweise Geld angeboten, nach dem Krieg. Doch ich wollte es selber schaffen, ich habe mir einen Job gesucht, eine billige Wohnung in einem der schlechtesten Bezirke in New York. Doch es ging alles schief. Den Job hatte ich gerade Mal drei Wochen, die Wohnung konnte ich mir dann auch nicht mehr leisten und so kam ich wieder auf die Straße. Ich hatte kein Geld mehr, nichts mehr außer mir selbst und der Kleidung, die ich am Leib trage.

So ist es gekommen, dass ich wieder hier sitze.
 

Eine Träne rinnt meine Wange herab und gefriert auf halben Wege. Ich hatte keinen Kontakt mit den anderen Piloten, sie haben sich nicht bei mir gemeldet und ich mich nicht bei ihnen. Und nun kann ich mich nicht mehr bei ihnen melden. Ich habe kein Geld, um ein Telefon oder einen Laptop benutzen zu können.
 

Wieder knurrt mein Magen. Es heißt immer, zu Weihnachten sind die Leute großzügiger. Glaubt mir, sie sind es nicht!

Aber vielleicht sehen sie mir auch nur an, dass ich ihre Sachen nicht verdiene. Dass ich ein Killer war. Ich vermisse die anderen wirklich. Vor allem Heero. Ich liebe ihn seit ich ihn das erste Mal gesehen habe, aber ich habe es ihm nie gesagt. Ich war zu feige dazu.
 

Ein grässlicher Hustenkrampf schüttelt mich. Das geht schon seit einer Woche so. Dieser schreckliche Husten.

Ich lege mir eine kalte Hand an die Stirn. Warm, nein sehr warm. Das ist nicht richtig, eigentlich müsste sie so kalt sein, wie der Rest meines Körpers. Aber sie ist es nicht. Das heißt ich bin krank.

Das kann ich jetzt ja auch gebrauchen! Wieder schüttelt mich der Husten. Mein Körper zittert immer stärker.
 

Ich frage mich, wo die anderen gerade sind. Ich hoffe es geht ihnen gut. Quatre und Trowa werden bestimmt zusammen feiern, die beiden sind schließlich ein Paar. Quatres Firma läuft gut, das habe ich in einer alten Zeitung gelesen, die ich aus dem Abfalleimer gezogen habe. Über die anderen weiß ich nichts neues.

Es ist so kalt. Immer mehr Schnee fällt zur Erde. Dicke Polster haben sich auf meinen Schultern gebildet, und auf meinem Kopf. Die ersten Flocken sind geschmolzen und ich war nass, nun ist die Nässe gefroren und es ist so kalt. Ich sehne mich nach einer warmen Jacke, oder etwas Warmen zu trinken. Doch da könnte ich mir genauso gut einen neuen Job wünschen. Ich muss mit dem Vorlieb nehmen, was ich habe. Und das ist im Moment nur meine zerfetzte Kleidung, der Schnee und mich selbst.
 

Ich lausche den Weihnachtsliedern und schwelge in Erinnerungen.
 


 

Plötzlich werde ich von einem lauten Knurren aus meinen Gedanken gerissen.
 

Vor mir steht ein riesiger schwarzer Hund, der mich laut anbellt und knurrt. Ängstlich drücke ich mich gegen die Häuserwand, an der ich sitze. Doch er hört nicht auf, mit hochgezogenen Lefzen und knurrend steht er vor mir.
 

Entfernt höre ich ein Rufen und ein Pfeifen. Diese beiden Geräusche kommen immer näher, nähern sich meiner Gasse. Komisch, die Stimme kommt mir seltsam bekannt vor. Doch ich kann sie nicht zuordnen. Plötzlich ist die Stimme ganz nah und ich sehe eine Gestalt neben dem Hund hocken und ihn am Halsband greifen.
 

"Sag mal, was machst du denn, Duo?! Kann man dich nicht einmal aus den Augen lassen? Du darfst doch nicht einfach weglaufen und harmlose Menschen angreifen!"
 

Es ist eine eindeutig männliche Stimme. Sein Gesicht kann ich nicht erkennen, aber vom Körperbau her erinnert er mich so an Heero!
 

Wieso weiß er meinen Namen? Warum sagt er ich sei weggelaufen und habe Menschen angegriffen? Das hab ich doch gar nicht! Woher kennt er mich?!
 

Der Fremde vor mir tätschelt dem Hund den Kopf.
 

"Wenn du jetzt nicht artig bist und hörst, kommst du an die Leine, Duo!"
 

Ach so, sein Hund heißt Duo. Er meint gar nicht mich. Irgendwie dreht sich alles, aber mir ist nicht mehr so furchtbar kalt. Wieder schüttelt ein Hustenanfall meinen Körper.

Der Fremde wendet sich von seinem Hund ab und schaut mich besorgt an.
 

"Ist alles in Ordnung mit ihnen? Hat er sie sehr erschreckt?"
 

Langsam habe ich den Kopf. Bisher habe ich nur durch die Wimpern mit gesenktem Kopf beobachtet, doch nun will ich ihn ganz sehen. Ich möchte ihn mir anschauen.
 

Und ich kenne dieses Gesicht. Ich kenne diese Augen. Ich habe dieses Gesicht jahrelang beim Schlafen beobachtet. Diese Augen immer vermisst. Vor mir hockt Heero Yui. Gundam Pilot 01, meine große Liebe.
 

"Duo!?" höre ich ihn rufen.
 

"Duo, was machst du hier!? Wie siehst du aus!? Warum bist du nicht Zuhause im Warmen? Und was trägst du für Sachen? Du hättest dich wärmer anziehen sollen!"
 

Ich kann ein heiseres, ironisches Lachen nicht unterdrücken. Schnell geht es in einen trockenen Husten über.
 

"Das hier ist mein Zuhause, Heero. Die Sachen, die ich trage sind das einzige, was ich noch besitze. Du hattest schon immer Recht: Duo no Baka. Ich krieg nichts auf die Reihe!"
 

Er sieht mich geschockt an. Wieso das denn?
 

"Du lebst auf der Straße? Seit wann? Warum hast du denn keinem von uns Bescheid gesagt, wir hätten dir doch geholfen! Du bist doch unser Freund. Ein Teil unseres Teams. Du hättest doch nur etwas sagen brauchen!"
 

Ist das Trauer, die ich in seinen Augen sehe? Er scheint enttäuscht zu sein. Aber das bilde ich mir sicher nur ein. Heero mag mich nicht. Ich hab ihn immer nur genervt.
 

"Ich lebe schon seit fast einem Jahr hier, 11 Monate um genau zu sein. Ich gehör schließlich auf die Straße. Hier bin ich hergekommen und hier bin ich nun wieder."
 

"Aber Quatre sagte doch, du hattest einen Job. Und eine Wohnung! Duo wie..."
 

Ich unterbreche ihn. Trockener Husten schüttelt mich. Vor meinen Augen verschwimmt alles.
 

"Ich hatte eine Wohnung, Heero und einen Job. Aber nur für drei Wochen. Da ich keinen Lohn mehr bekam, konnte ich mir die Wohnung nicht mehr leisten und saß nach nur vier Wochen auf der Straße."
 

"Du hättest dich doch melden können, wir hätten dir doch geholfen!"
 

"Ich hab kein Geld für ein Telefongespräch, Heero und ich hab doch auch keine Ahnung, wo ihr euch befindet. Außerdem will ich euch nicht zur Last fallen. Ich bin es doch gewohnt auf der Straße zu sitzen."
 

Plötzlich kommt der Boden näher und ich kann nichts mehr sehen außer Schwärze.
 

************
 


 

Ich schlage die Augen auf und stelle erst mal fest, dass ich auf einem weichen Bett liege. Das ist komisch. Eigentlich sollte ich in meiner Nebenstraße auf dem Betonboden liegen. Das Zimmer kommt mir nicht bekannt vor.

Plötzlich jault es neben mir.
 

Da liegt der große schwarze Hund, der Heero gehört.
 

Moment Heero?! Hat er mich etwa mit zu sich nach Hause genommen!? Sieht fast so aus.
 

Die Tür geht auf und Heero kommt herein, setzt sich zu mir ans Bett und streicht mir die Haare aus der Stirn.
 

"Ich dachte schon du wirst gar nicht mehr wach, Duo. Du warst 6 Tage bewusstlos. Du hattest extrem hohes Fieber und eine Lungenentzündung. Aber die war nicht do schlimm, wie wir es zuerst befürchtet haben. Aber du musst im Bett bleiben, erst mal, und dich schonen.

Zu der Lungenentzündung, kommt Unterernährung und Mangelerscheinungen durch unausgewogene Ernährung."
 

Ich starre ihn ungläubig an. Ich soll im Bett bleiben? Ich hab noch nicht mal ein Bett! Oder meint er, ich solle bei ihm bleiben? Er scheint es ja auch zu sein, der mich versorgt hat. Er sieht so anders aus, als damals im Krieg. Er ist älter und gewachsen, aber sonst hat er sich nicht so furchtbar verändert, aber seine Gesichtszüge sind so anders. Sie sind weicher als früher, er scheint auch mehr zu lächeln. Er lächelt mich gerade an. Ich hab ihn noch nie wirklich lächeln sehen, bis eben.
 

"Keine Sorge Duo. Du bleibst bei mir, auf jeden Fall bis du gesund bist, wenn du möchtest auch länger."
 

Da jault es neben mir wieder und ich sehe den Hund, Duo, aufspringen und zur Tür laufen, die sich gerade öffnet.
 

Herein tritt, Wufei! Ich fass es nicht. Wufei ist hier? Bei Heero? Wohnt er hier, sind sie etwa zusammen?!
 

Ich muss wohl sehr geschockt ausgesehen haben. Denn Wufei, der inzwischen neben meinem Bett angekommen ist, lächelt mich komisch an und sagt nur.
 

"Ich wohne nebenan, Duo, keine Angst. Du hast deinen Geliebten ganz für dich allein. Ich bin übrigens schon vergeben."
 

Er hält seine Hand hoch. An dem Ringfinger thront ein Ring. Ein Ehering. Woher weiß Wufei, dass ich in Heero verliebt bin?! Weiß Heero es etwa auch? Er wird mich hassen!

Ich versuche mich unter die Decke zu verkriechen, doch Heero hält mich fest.

Er lächelt mich an und streicht mir über die Wange.
 

"Du hast im Schlaf geredet. Du hast gesagt du liebst mich. Und ich muss sagen ich bin froh, dass du im Schlaf geredet hast."
 

Ich zucke zurück. Er mich nur hassen. Doch es macht sich auch ein kleines Stückchen Hoffnung in mir breit. Er hat nicht böse geklungen.
 

" Duo, sag mal weißt du wie mein Hund heißt?"
 

Ich sehe ihn ungläubig an. Was hat denn der Hund mit der ganzen Sache zu tun? Ich denke wir reden darüber, dass ich ihn liebe und über seine Reaktion dazu.

Aber Moment mal, der Hund heißt auch Duo! Könnte er es sein, dass er ihn nach mir benannt hat, dass er mich vermisst hat?
 

"Keine Angst Duo, ich bin nicht böse. Ich erwidere deine Gefühle. Warum meinst du wohl habe ich Duo Duo getauft? Ich habe dich vermisst und er hat mich so an dich erinnert.

Ich liebe dich auch, Duo. Und ich bin froh, dass ich dich gefunden habe, da in der Nebenstraße.

Ein paar Tage länger und du hättest es nicht geschafft. Wufei hat dich behandelt. Er ist Arzt geworden, weißt du?"
 

Meine Augen werden immer größer, während ich zuhöre. Heero liebt mich auch?! Das geht doch gar nicht! Das kann nicht sein.

Langsam beginnen die Tränen zu rollen. Heero liebt mich! Ich werde nicht auf die Straße zurück müssen! Ich darf bei ihm bleiben!
 

Heero hat mich gefunden. Und ich darf bei ihm bleiben, das ist das schönste Weihnachtsgeschenk das ich je bekommen habe!
 

Ich falle weinend in Heeros Arme. Wufei hat inzwischen taktvoll das Zimmer verlassen. Heero hält mich im Arm und flüstert mir immer wieder ins Ohr, dass er mich nie wieder allein lassen wird. Dass ich nie wieder zurück auf die Straße muss.
 

Danke lieber Gott, für dieses Weihnachtsgeschenk!
 

Ende
 

Ich hoffe es hat euch gefallen.
 

Bis dann
 

Demonsangel



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ray_Estheim
2010-12-18T01:13:18+00:00 18.12.2010 02:13
Das ist soooooooooooooooooooooooooooooooooooo süüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüss
*mehr nicht dazu sagen kann*
Von:  Shinigami_hell
2005-03-05T01:10:05+00:00 05.03.2005 02:10
KAWAII!!! Dein FF ist wirklich süß mein lieblings paaring (heeroxduo) *grins* wirklich eine super idee was mich interessieren würde mit wem ist Wufei zusammen *neugierigguck* Noch ein dickes Lob, weiter so ^^


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