Zum Inhalt der Seite

Die Talismane

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Aufbruch

Im Wohnzimmer legte Haruka den Hörer auf und kam in Richtung Schlafzimmer. Ich hob meinen Blick nicht, als sie ins Zimmer kam. Auch nicht, als sie leise meinen Namen flüsterte. Ihre Stimme klang verängstigt und besorgt. Als sie keine Reaktion meinerseits bekam, setzte sie sich neben mich aufs Bett und legte den Arm um mich. Ich ließ es stumm geschehen und senkte meinen Kopf auf ihre Schulter. So saßen wir einige Zeit schwiegend nebeneinander. Das einzige Geräusch, das zu hören war, war unser leises Atmen. Plötzlich schwang sich Haruka auf und zog mich am Handgelenk mit sich.

"Komm, wir müssen los!", antwortete sie knapp auf meinen fragenden Blick.

Mit dem Lift fuhren wir in den 50ten Stock hinauf, wo sich ein riesiges, von tausenden, den verschiedenartigsten Fischen bewohntes, Aquarium befand. Schweigend betraten wir den riesigen Raum. Während wir einige Schritte nebeneinander herliefen, ließ ich meine Fingerspitzen die kühlen Glasscheiben entlang gleiten. Ein schwaches Lächeln huschte über meine Lippen, als einige Fische meiner Hand folgten. Ich wusste nicht, was Haruka hier wollte, aber sie schien auf jemanden, höchstwahrscheinlich Usagi zu warten, da sie plötzlich stehen blieb und ins Aquarium starrte. Also blieb auch ich stehen und beobachtete die Fische. Nach einiger Zeit des Wartens tauchte dann auch endlich Usagi auf. Sie war überwältigt vom Anblick des Aquariums, was man aus ihren Worten schließen konnte.

"Wow! Ich hätte nie gedacht, dass es hier oben so ein riesiges Aquarium gibt!", rief sich erstaunt aus.

Sie blickte begeistert von einer Seite zur anderen und kam auf uns zu. In gewissem Abstand zu uns blieb sie stehen.

"Darf ich das nächste Mal die Anderen mitbringen? Darf ich, ja?", fragte sie.

Weder Haruka noch ich selbst antworteten ihr. Was auch? Immerhin würde dieses Treffen womöglich das letzte Mal sein, dass Usagi uns lebend sah. Es herrschte einige Zeit bedrückendes Schweigen.

"Du darfst dich nie mehr vor uns verwandeln, Sailor Moon!", sagte Haruka schließlich und schloss ihre Augen.

Natürlich verstand Usagi überhaupt nicht, was Haruka meinte.

"Aber wir haben alle das gleiche Schicksal, wir sind alle Sailor Krieger! Können wir nicht gemeinsam für das Gute eintreten?", fragte Usagi in ihrer naiven Art.

Ich warf ihr einen eiskalten Blick zu. Ich konnte einfach nicht verstehen, warum sie immer nur an das Gute in der Welt glaubte.

"Du irrst dich. Wir sind völlig anders als ihr. Unser Schicksal ist nicht so glücklich wie eures. Wir müssen Menschen töten. Vielleicht sogar die, die uns am nächsten sind...", sagte ich ihr in Gedanken.

Haruka seufzte kaum hörbar und drehte sich in Usagi's Richtung. Langsam ging sie auf das jüngere Mädchen zu.

"Das ist kein Spiel! Wir können nicht länger zulassen, dass du unsere Mission behinderst!", sagte sie fast drohend.

Als sie vor Usagi stand, griff sie nach deren Verwandlungsbrosche, um sie ihr zu entreißen. Doch das ließ sich Usagi nicht einfach gefallen und versuchte sich gegen Haruka zu wehren. Es blieb bloß beim Versuch, da Haruka nun ihre andere Hand zur Hilfe nahm und Usagi nach hinten drückte, woraufhin diese zu Boden fiel.

"Ich werde das vorerst behalten!", meinte Haruka, als sie die Brosche in die Jackentasche ihrer Schuluniform steckte.

Sie kam mit einem irgendwie hilflosem Blick wieder zu mir zurück. Währenddessen hatte sich auch Usagi wieder auf die Beine geschafft.

"Warte!", rief sie. "Wieso wollt ihr den Menschen unbedingt ihr Herz stehlen? Sowas ist gemein!"

Sie verstand einfach nicht, um was es hier ging und das machte mich wütend.

"Wollen? Glaubst du vielleicht, es macht uns Spaß, den Menschen ihr Herz zu nehmen?, hätte ich am liebsten geschrien.

"Ich warne dich! Wenn du uns noch einmal in die Quere kommst und unsere Arbeit behinderst, töten wir dich!", drohte Haruka, um sicher zu gehen, dass das Sailorteam sich nicht einmischen würde.

Usagi fiel bei diesen schroffen Worten Haruka's förmlich die Kinnlade zu Boden. Wortlos starrte sie uns an. Sie schien zu überlegen, was sie sagen sollte. Währenddessen ließen wir unsere Verwandlungsstäbe erscheinen und verwandelten uns.

"Wir suchen die Talismane, die in den reinen Herzen der Menschen verborgen sind. Wir brauchen insgesamt drei Stück davon, sonst wird der Heilige Gral nicht erscheinen.", sagte Uranus mit kaltem Unterton in ihrer Stimme.

"Die Stille bedroht die Welt. Die Zeit der Zerstörung kommt näher und näher. Nur der Messias ist in der Lage die Bedrohung abzuwenden.", setzte ich mit genauso kaltem Unterton hinzu.

Usagi starrte uns fassungslos an. Sie hatte ja keine Ahnung von dem, was wir sagten und das war auch besser so. Wenn sie und ihre Freundinnen sich nicht einmischen konnten, bestand die Chance, dass sie irgendwie, falls wir das, was kommen würde, nicht überlebten, die Bedrohung durch die Stille abwenden könnten.

"Messias? Heiliger Gral?", stammelte sie.

"Es ist besser, wenn du dich raushälst!", antwortete Uranus schroff.

Auf Uranus' Knopfdruck hin, tat sich hinter uns ein Tor auf und gab den Weg zum Heliport frei, wo unser Helikopter bereit stand. Wir ließen Usagi einfach stehen und stiegen mit mulmigem Gefühl in den Heli.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück