...to be true
~ für Sey-chan ~
Ich stand auf einem umgedrehten Blumentopf und blickte über die Brüstung der Dachterrasse auf die Stadt. Sollte es funktionieren, würde ich in diesem Leben nie wieder auf etwas steigen müssen, um besser sehen zu können...
Ich hörte Schritte, die sich mir näherten, einen Augenblick zögerte ich, mich umzudrehen, doch dann siegte die Neugier und ich wandte mich der Person zu, blickte in grün funkelnde Augen und ein lächelndes Gesicht.
"Es...hat also funktioniert", murmelte ich. Sie nickte und schien etwas entgegnen zu wollen, nahm aber stattdessen nur meine Hand und legte einen Flakon hinein. "Shin, ich weiß noch nicht, ob die Wirkung dauerhaft ist, sie besteht jetzt zwar bereits seit", sie warf einen kurzen Blick auf ihre Armbanduhr, "drei Stunden, aber das bedeutet nicht, dass..."
"Schon gut", unterbrach ich sie, "danke." Ich sprang von meinem Podest und wollte an ihr vorbei ins Zimmer stürmen, als sie mich am Arm packte und zurückhielt.
"Wenn du gehst, nimm lieber das hier mit", meinte sie und drückte mir einen Rucksack in die Hand. Abwesend nickte ich und verschwand dann mitsamt den Dingen, die sie mir gegeben hatte, in meinem Zimmer der Suite.
Ich sah auf die Uhr: 14.30h schon seit einer dreiviertel Stunde hatte ich meine alte Gestalt zurückgewonnen, anscheinend hatte Ai dieses Mal die richtigen Komponenten gefunden...
Ich griff nach meinem Handy und wählte eine ganz bestimmte Nummer, dann zog ich mich an und verließ das Appartement, um ein Café in der Stadt aufzusuchen.
"Sonoko, muß das sein? Können wir das nicht ein andermal erledigen?", sagte Ran genervt zu ihrer Freundin.
"Ach komm schon, so weit ist es doch nicht, und wenn wir schon mal hier sind..."
Ran sah auf ihre Uhr und ließ sich dann seufzend von Sonoko in eine Boutique auf der anderen Straßenseite schleifen.
"Nun gut, aber in einer halben Stunde werde ich dich verlassen, ganz gleich, wohin du noch gehen willst!"
"Jaja, schon klar", erwiderte Sonoko, die nicht so recht an Rans "Verabredung" glauben wollte.
"Findest du es nicht auch seltsam, Ran?", fragte sie deshalb.
"Was meinst du?" Ran blickte sie irritiert an.
"Na, dass er dich so plötzlich hier in der Stadt treffen will, ist doch irgendwie komisch, oder? Ich meine...woher wusste er denn, dass wir beide übers Wochenende einen Ausflug machen..."
Ran sah sie einen Augenblick nachdenklich an und meinte dann nur: "Was weiß ich, vielleicht hat er ja zu Hause angerufen und Pa hat es ihm gesagt oder Conan ist rangegangen und er weiß es von ihm..." Sie wollte nicht weiter darüber nachdenken, selbst wenn sie sich ebenfalls gewundert hatte, freute sie sich viel zu sehr auf das Wiedersehen, um sich das nun durch Sonokos Bemerkungen verderben zu lassen.
Ich betrat das Café und setzte mich an einen Tisch, von dem aus man durch die großen Panoramafenster den Vorplatz mit seinem Brunnen betrachten konnte. Ran war noch nicht eingetroffen und so verbrachte ich die Zeit damit, darüber nachzudenken, wie mein Leben zukünftig aussehen sollte.
,Sonoko!', fluchte Ran innerlich. Sie betrachtete mit einer Mischung aus Vorwurf und Verzweiflung das Verkehrschaos.
Ausgerechnet heute musste die U-Bahn-Linie, die zum Café fuhr, ausfallen und der Bus steckte im alltäglichen Stau fest.
Zu allem Unheil war auch noch ihr Handyakku leer, so dass sie ihm nicht einmal Bescheid sagen konnte, dass sie sich verspäten würde.
,Ran, wo bleibst du nur?' Zum wiederholten Male wählte ich ihre Handynummer, doch sie nahm nicht ab, anscheinend war ihr Handy ausgeschaltet.
Es hatte zu regnen begonnen, der noch vor kurzem so strahlend blaue Himmel war nun von grauen Wolken überzogen und drückte überdeutlich meine derzeitige Stimmung aus.
Doch noch etwas anderes bereitete mir große Sorgen; ich verspürte wieder dieses eigentümliche Ziehen, dass ich damals auch verspürt hatte, immer wenn ich wieder...
Ich weigerte mich den Gedanken zu Ende zu denken, nein! Das konnte - durfte - einfach nicht wahr sein - nicht heute, nicht jetzt!
Als ich meine Aufmerksamkeit erneut dem nun fast unbelebten Vorplatz zuwandte, entdeckte ich eine Person, die auf das Gebäude, in deren erster Etage sich das Café befand, zueilte.
Ran.
Endlich.
Wieder verspürte ich diesen Schmer in der Brust, dieses Mal so stark, das mir für einen Moment die Luft weg blieb.
Leicht zitternd erhob ich mich und ging an den Tresen.
Zuvor hatte ich auf einen Zettel eine kurze Notiz geschrieben.
"Könnten Sie dies bitte der jungen Dame geben, die in Kürze hier eintreffen wird?", bat ich die Bedienung, die mich aufmerksam ansah und dann bestätigend nickte.
Ich verließ das Café und ging auf eine andere Etage des Einkaufszentrums.
In einer der Toiletten zog ich mich um.
Wehmütig betrachtete ich den Rucksack, den mir Ai gegeben hatte. "Es ist besser du nimmst den hier mit", hatte sie gemeint, "nur für alle Fälle...."
,Alle Fälle!' Wie es schien, bestand mein Leben nur noch aus solchen ,Fällen'.
Verdammt! Wieso war Ran auch nicht zur vereinbarten Zeit im Café gewesen?
Wieso nur? Wieso?
Ich stopfte meine anderen Sachen in den Rucksack und machte mich niedergeschlagen auf den Rückweg.
"Liebe Ran,
es tut mir unendlich Leid, dich nicht gesehen zu haben. Ich hatte mich sehr auf dieses Treffen gefreut. Leider ist es mir nicht möglich, noch länger auf dich zu warten.
Shinichi."
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so, daß war also mein Conan Einteiler, ich hoffe, es hat euch gefallen? o.O
würde mich über eure Meinung freuen:)
Grüße, its-me:>
(*g*wer weiß, vielleicht gibts demnächst anstatt von YGO auch mehr Conan FFs von mir ^^)
