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Tabularasa

Dein Wunsch ist mir Befehl
von

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Convivium

Seras sah mit schimmernden Augen in die Nacht hinaus. Zwischen ihr und Allicia kam Charly unter leisem Stöhnen langsam wieder zur Besinnung. " Kannst du mir mal die Mullbinden rüberreichen?" Seras zuckte kurz zusammen, dann griff sie nach den weißen Verbänden neben sich. Meister!! Ihre Lippen formten stumm seinen Namen. War das nicht eine herrliche Nacht Fräulein Polizistin? Sie lächelte leise, dann machte sie sich wieder daran die Verwundeten zu versorgen.
 

Als die Einsatzfahrzeuge wenig später unter dem schwachen Licht der Dämmerung in Richtung Innenstadt rollten, schlug Charly zum ersten mal die Augen auf. Der helle Strahl einer Deckenlampe blendete ihn und er drehte den Kopf zur Seite. Dabei streifte sein Blick eine junge Frau mit kurzen, hellblonden Haaren in einer hellblauen Uniform, die dösend neben ihm saß. Er erkannte sie wieder, sie und das andere Mädchen waren, wie aus dem Nichts, in dieser Kapelle aufgetaucht. Die Kapelle! Er stöhnte leise, als er versuchte sich zu erinnern. Die Soldaten, die Schüsse, dann sein Sturz ins Bodenlose und der Leichnam, der plötzlich wieder lebendig wurde. Plötzlich stoppten die Räder und die hintere Einstiegstür wurde aufgerissen. " Beeilt euch, es ist schon verdammt hell!" rief eine Stimme und die blonde Frau neben ihm schreckte auf. Als sie sah, dass er wach war, lächelte sie. "Keine Sorge Sir, sie sind in Sicherheit, bleiben sie ganz ruhig." Sie und das andere Mädchen aus der Kapelle griffen nach der Trage auf der er lag und zusammen hoben sie ihn aus dem Wagen.
 

Mit einer raschen Handbewegung riss er die Vorhänge nach vorn, dann wandte er sich mit einem zufriedenen Lächeln um. " Schön wieder zu Hause zu sein." Integra lächelte zurück. "Hattest du niemals die Befürchtung es nicht wieder zu sehen?" Langsam ging er zu ihr hinüber, in den roten Pupillen funkelte so etwas wie Heiterkeit. " Ich kenne doch deinen Ergeiz und deinen unerschütterlichen Willen, der erst befriedigt ist, wenn er bekommen hat wonach ihm verlangt." Ihre Augen wurden schmal. " So, meinst du? Und das allein reicht um nicht in der Stille der Lähmung verrückt zu werden?" Das Lächeln wurde breiter. " Das und die Aussicht auf das was mich bei meiner Rückkehr erwartet." Seine Hände umschlangen ihre Taille. Wie in Zeitlupe beugte er sich zu ihrem Gesicht hinunter. Sein Kinn streifte ihre Haare, als sein Kopf an ihrem entlang glitt. Integra schloss die Augen, als seine Wange an ihrer vorbei nach unten fuhr. Vorsichtig schob er mit einer Hand den Kragen ihres Rollis nach unten. Ihr Kopf fiel zur Seite und die weiße Haut spannte sich. Für einen Moment genoss er den Anblick, dann konnte er nicht mehr länger wieder stehen. Die kräftigen Fänge schnellten hervor und mit einem wohligen Knurren biss er zu. Integra gab ein leises Seufzen von sich, als er ihren Rücken umfasste und an sich presste. Nach wenigen Minuten hob er mit verzücktem Lächeln den Kopf, " Weder der süßeste Wein, noch das zarteste Fleisch könnten einem je diesen Genuss verschaffen."
 

Bretons Augen überflogen die Liste, die er in den Händen hielt. " "24 Tote auf unserer Seite, dazu kommen ein paar unbedeutende Verletzungen, die in ein paar Tagen vorüber sein werden." Er sah auf. "Und diesen ganzen Ärger haben wir wirklich einem einzigen Menschen zu verdanken?" Integra runzelte die Stirn, als sie zögernd nickte. " So ist es, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob es wirklich ein Mensch war." Der alte Mann sah überrascht auf. "Was meinen sie damit?" Integra räusperte sich und verschränkte die Arme vor der Brust. " Nun, so wie es aussieht ist auch er auf eine unerklärliche Art und Weise unsterblich und unverwundbar gewesen. Dieser Mann, sein Name war Michael Johannson war, wie mein Vater ein Mitglied des Protestantischen Ritterordens und seit ich ihn das letzte mal als kleines Kind gesehen habe, hat er sich nicht ein bisschen verändert." Sie lief langsam im Zimmer auf und ab. "Er erzählte mir, dass er und mein Vater damals zusammen gearbeitet haben und das sie gemeinsam Alucard wie soll ich sagen geschaffen haben? Aber anscheinend hat er seine Meinung bald darauf geändert." " Er war ein Narr!" Integra und Breton sahen sich überrascht um, als der schwarzhaarige Vampir von einer Sekunde auf die andere aus der Wand geglitten kam. " auch ein typisch menschliches Laster, der Hang zum Eigennutz. Es ging ihm gar nicht um die Sicherheit der Unschuldigen, er fürchtete nur um seinen Platz am Tisch des Allmächtigen." Die weißen Eckzähne knirschten geräuschvoll übereinander. " Er glaubte tatsächlich, das ein paar alberne Beschwörungsformeln, aufgeschrieben von noch viel größeren Narren als er, ausreichen um den vermeintlichen Willen des Herrn zu vollziehen." Jetzt lachte er schallend. " Irgendwie erinnert mich dieses Verhalten an jemanden." Integra wandte sich wieder dem Wolfmenschen zu. " Trotzdem verstehe ich nicht wie er es geschafft hat die Zeit zu überdauern." Breton zuckte mit den Achseln. " Dieses Frage wird wohl ungeklärt bleiben. Ich hoffe nur, dass mit dieser Schlacht ein für allemal Schluss ist und wir wieder in Ruhe und im Verborgenden leben können." Wieder lachte der Vampir " Nur weil man eine Ratte gefangen hat, ist man noch lange nicht die ganze Plage los."
 

Allicia schloss leise die Tür hinter sich. Seras hob fragend die Brauen. "Er schläft, ich habe ihm ein paar Tabletten gegeben, bis auf einen verstauchten Fuß und ein paar Prellungen hat er die Sache ganz gut überstanden denke ich." Gemeinsam liefen sie den Flur entlang. " Was geschieht jetzt mit ihm, wird die Lady erneut seine Erinnerung manipulieren?" Seras zuckte mit den Schultern "Ich denke das müssen mein Meister und Lady Integra entscheiden. Aber was mich angeht, ich brauche ganz dringend eine Mütze voll Schlaf." Sie gähnte herzhaft, " Wir sehen uns." damit bog sie in den Gang zu ihrem Zimmer ein. Allicia sah ihr schweigend nach.
 

Integra konnte es wieder leise schlagen hören, es klang wie eine verführerische Musik in ihren Ohren. Sie drehte sich auf die Seite und versuchte es zu ignorieren, doch es war unmöglich. Das immer wiederkehrende Dröhnen war unermüdlich. Sie schlug die Augen auf. Neben ihr schlief Alucard mit der unschuldigen Mine eines Kindes. Sie beobachtet sein Gesicht, in dem selbst im Schlaf noch der Anflug eines Lächelns saß. Langsam richtete sich Integra auf. Das Trommeln wurde lauter und geräuschlos lief sie kurz darauf durch die Gänge des Hauses. Je näher sie kam um so intensiver wurde es, an der dunklen Tür blieb sie noch einmal stehen, doch ihre Zweifel hatten keine Chance gegen die Versuchung. Leise öffnete sie die Tür. Vor ihr im Zimmer, stand das schmale Bett, in dem der Ursprung des Donnerns lag. Sie konnte sehen, wie sich sein Brustkorb unter der Decke hob und senkte. Integra biss sich auf die Unterlippe und schloss die Augen, es war so berauschend dem Schlag des Lebens zu lauschen. Das Pochen seines Herzens wehte zur ihr hinüber und wieder spürte sie wie das Monster in ihr erwachte.

Sie konnte regelrecht fühlen wie es langsam die Herrschaft über sie gewann. Noch einmal versuchte sie dagegen anzukämpfen, aber der Hunger hatte bereits seine Beute gewittert und drängte darauf gestillt zu werden. "Ich darf keinen unschuldigen Menschen töten, ich darf nicht zu einem seelenlosen Monster werden." Versuchte sie sich zu zügeln, doch. Warum nicht den endgültigen Schritt wagen? Was hält dich noch zurück? Sie riss die Augen auf, aber sie war allein, nur sie und der Herzschlag waren im Raum. Ihre Beine gingen wie von selbst zum Bett hinüber, jetzt stand sie bereits vor ihm, der nicht ahnte in welcher Gefahr er schwebte. Integra rotglühenden Augen blickten gebannt auf die schimmernde Haut unter dem sich der rote Fluss verbarg zu dem das Tier in ihr wollte. Ihr Tod ist unser ewiges Leben Integra! Ihr Oberkörper beugte sich zu ihm hinunter und der Duft des Blutes schlug ihr entgegen, als ob es direkt aus ihm herausströmte. Ihr entfuhr ein leiser, zischender Laut, als ihre Eckzähne wuchsen. Plötzlich schlug der Polizist die Augen auf.
 

Im ersten Moment wusste er nicht wo er war, doch als er die Lady über sich sah, kam die Erinnerung zurück. Er blinzelte verwirrt. Sie schien so unwirklich, so dass er zunächst glaubte zu träumen. Ihre langen, blonden Haare fielen ihr ins Gesicht, das durch die helle Haut zu strahlen schien. Ihre Lippen verzogen sich zu einem dünnen Lächeln. Er versuchte sich aufzurichten, doch seine Glieder waren einfach zu schwer. " Was machen sie denn hier?" seine Stimme war kaum zu hören. " Ich fürchte, ich bin dabei ein weiteres Stück meiner Vergangenheit zu verlieren." Sie setzte sich zu ihm auf die Bettkante. Charly überlief eine Gänsehaut, als ihr Arm seinen streifte. Es fühlte sich an, als wenn ein Eisblock ihn berührte. Ihre großen Augen schienen ihn zu bannen und wieder versuchte er zu erkennen, was so anders an ihnen war. " Wissen sie Charly es gab eine Zeit, da hätte ich eher meinem Leben selbst ein Ende gesetzt, als das ich diesen Weg gegangen wäre, doch irgendwann wird einem klar, dass man seinem Schicksal nicht entkommen kann und das es nichts bringt, wenn man versucht es zu verhindern." Sie beugte sich langsam zu ihm hinunter. Charly zuckte leicht zusammen, als ihre Hände anfingen über seine Brust zu gleiten. Ihre Stimme rauschte in seinen Ohren. " Es mag einem im ersten Moment tragisch erscheinen, doch dann erkennt man auf einmal, dass sich hinter jeder Veränderung ein neuer Weg verbirgt, den es zu entdecken gilt." Charly verstand kein Wort von dem was sie sagte, doch es war ihm auch egal. Er fühlte sich auf einmal so leicht und gleichzeitig so müde. Noch einmal hob sie den Kopf um ihn anzusehen. Seine Pupillen weiteten sich, als er endlich erkannte, was so anders an ihren Augen war. Sie waren rot, dunkelrot! Aber diese unglaubliche Erkenntnis schien ihm im nächsten Augenblick gar nicht mehr so aufregend. Ihre Lächeln wurde breiter und als sie sich nun wieder zu ihm hinunter beugte, waren ihm auch die raubtierartigen Zähne einerlei, die sich nun mit einem raschen Schlag ihren Weg in seinen Hals bahnten.
 

Die Wucht seiner Lebendigkeit raubte ihr fast den Verstand. Hätte sie geahnt, wie unvergleichbar dieses Blut im Gegensatz zu den kalten Beuteln in ihrem Schrank war, dann hätte sie schon viel frührer den Kampf aufgegeben.

Es strömte von den Wellen seines Herzens getrieben in sie hinein und die Bilder die es in sich trug schossen wie grelle Blitze in ihren Kopf. Plötzlich wurden die Wellen schwächer und Integra hielt für einen Moment inne, dann riss sie den Kopf hoch. Der Körper unter ihr stöhnte leise und auch Integra keuchte mit zusammengekniffenen Augen. Das Monster in ihr schrie wütend nach mehr, doch sie sprang von der Bettkante und wartete zitternd auf allen vieren, bis es endlich still war. Sein Lachen hallte leise in ihrem Kopf. Respekt, ich verneige mich vor deiner Selbstbeherrschung, diesen Kampf hast du gewonnen. Integra kam zitternd af die Beine, ein dünner Blutfaden auf ihrem Hemd war alles was übrig geblieben war, als sie noch einmal zum Bett hinüber sah. Charlys Kopf war zur Seite geneigt und die kleinen blutunterlaufenden Löcher an seinem Hals blinkten ihr aus dem Schatten, wie zwei Augen entgegen. Sie ging noch einmal zurück und flink wie eine Katze fuhr sie mit der Zunge über die Wunden, dann ging sie zurück in ihr Zimmer, in dem bereits ein breit grinsender Vampir auf sie wartete. Integra schloss die Tür hinter sich und blieb mit dem Rücken an das Holz gelehnt stehen. " Du bist wirklich unglaublich." Er legte den Kopf schief . " Nicht viele von uns können sich mit so einem starken Willen rühmen, meistens hört die Gier erst mit dem letzten Herzschlag auf." Sie kam nun langsam auf ihn zu

" Du weißt selbst, dass ich gerade dabei war auch meinen letzten Vorsatz zu brechen." Er grinste immer noch als sie direkt vor ihm stand. " Das mag sein, aber du hast es gerade selbst gesagt, seinem Schicksal kann man nicht entkommen und das man neue Wege gehen muss." Seine Hände griffen nach ihrer Hüfte und sanft zog er sie zu sich heran. Sein Kopf ruhte an ihrem Unterleib, als sie anfing durch seine schwarze Mähne zu streichen. "" Ich habe mich entgültig verloren." Flüsterte sie leise. Plötzlich sah er zu ihr auf "Nein, im Gegenteil du hast dich entgültig gefunden." Er ließ sich nach hinten fallen und zog sie mit sich.

Er hielt sanft ihren Kopf, als seine Lippen zärtlich ihre berührten und seine Zunge leckten das restliche Blut, während sie gleichzeitig Intergras zum Spielen aufforderte. Die Verführung begann und schon bald wand sie Integras Körper unter seinen Berührungen wie der einer Schlange. " Der Engel mag seine Flügel verloren haben, doch dafür hat ihm der Teufel ein freies Leben geschenkt."



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Aurel
2005-01-07T12:14:51+00:00 07.01.2005 13:14
Hab ich eigentlich schon mal erwähnt, dass ich deine FF liebe? Jaaa~h, ich glaub, das hab ich, mehrmals oder so, aber egal, ich sag's nochmal: Ich liebe deine FF! -^.^-

Ich fühl mich selbst ganz berauscht so wie Integra -ich fall immer so in deine Texte rein, das ist bestimmt krankhaft! xD

Greetz, dat Mica ^^
Von:  das-schrecken
2005-01-06T18:29:44+00:00 06.01.2005 19:29
Wie immer war das super!
Von: abgemeldet
2005-01-06T17:45:55+00:00 06.01.2005 18:45
erste^^
*froi*
nyyya....
also... super pitel erstmal^^
ich find die zwei sooooo süß *schmacht*
nya... schreib schnell weiter...
*ist heute kein mensch vieler worte*

*knuddelyou*
Yuna


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