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Der Traum vom Leben

FINALE wartet!!!! ^-^
von

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Part 24 - Turning Point

Hidiho ihr lieben!

Ja, jetzt sind wir schon wieder alle hier und hoffen mal, das die detsche Easy jetzt keinen Mist baut. Da muss ich euch zu 55 % leider enttäuschen. *sichverkriech*

Okay, okay, es wird jetzt etwas härter aber auch net zu hart ^^ So viel als Vorwarnung.

Nein, so ganz schlimm wird es wirklich nicht. Ich verkriech mich trotzdem vorischtshalber mal...

Lest erstmal und dann könnt ihr über mich urteilen *Testamentmach*

Trotz allem viel Spass beim lesen
 

Achja, noch etwas WICHTIGES: --> diese Zeichen hier *+*+*+*+*+*+*+* beideuten, dass ein Szenenwechsel statt findet. Hier wird also die Zeit zeimlich schnell gewechselt. Es kann also plötzlich sein, das nach einem Absatz dann schon 4 Stunden des Tages vergangen sind oder mehr.

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Part 24 Turning point
 

Die dunkelblauen Wogen des Meeres bäumten sich seicht auf und ließen so kleine Wellen entstehen. Die sanfte Brise des Windes zog über sie hinweg und begleitete sie bis zu dem weißen Sand am Strandufer. Dort überschlugen sie sich schwappend und berührten für einen kurzen Augenblick den feuchten Sand. Meist war das Wasser, welches kurz das Festland betreten durfte schaumig und ging so schnell zurück ins Meer wie es gekommen war.

Eine weitere Welle trug einen kleinen dunkelgrünen Strang einer Meerespflanze heran und spülte ihn an Land. Auf diese Veränderung wurde schnell eine herumstreifende Möwe aufmerksam die im Sand und zwischen den sich immer wieder zurück ziehenden Wellen herum spazierte. Sie flatterte rasch dorthin und schnappte sich das wapplige Grün.

Eine alltägliche Szene aus dem täglichen Überlebenskampf einer einfachen Möwe... doch ein wahrer Hingucker für ein kleines Mädchen, welches gerade versuchte sich abzulenken.

Nera hockte gelangweilt auf einem größeren Findling am Strand.

Dieser Abschnitt lag schlecht zugänglich für Menschen von der Insel da hinter ihr meterhohe Klippen ragten. Dort hinter befand sich erst die kleine Stadt... und vor ihr das Meer.

"Oh man... wo bleibt er denn?" fragte sie sich gelangweilt selbst und zog ihre Knie zu sich heran.

Seid über einer halben Stunde hockte sie nun schon hier mit dem kleinen Boot das ihr Vater und sie zusammen abgeholt hatten. Ace hatte es ein Stück auf den Strand geschoben damit es im Wasser nicht abtrieb.

Die Zeit kam ihr unendlich lang vor zumal sie den Abbruch ihrer kleinen Spritztour noch immer gar nicht richtig verstand. Natürlich hatte sie sich auch erschrocken als es plötzlich einen Ohrenbetäubenden Knall gab und um sie herum die Wellen höher wurden. Aber das mit dem Seegang ging so schnell weg wie es gekommen war... nur nicht der unübersehbare Rauch, welcher von da an aus dem höchsten Berg der Insel aufstieg...

Daraufhin war Ace so schnell es möglich war mit ihr hier her gefahren. Nur weg vom offenen Meer... und hin zur Insel und dem Berg welcher Nera aber von da an sehr merkwürdig vorkam.

~ "Du bleibst artig hier sitzen und rührst dich nicht vom Fleck. Irgendwas ist eben passiert und ich will wissen was das war. Keine Angst Nera, ich bin so schnell es geht wieder hier. Und rühr dich nicht von der Stelle, hast du das Verstanden?" ~ rief sich das kleine vier jährige Mädchen seine letzten Worte zurück ins Gedächtnis als sie abermals über sein Erschrockenes Auftreten und seine überhastete Reaktion nachdachte. Und den Grund, warum sie hier immer noch Mutterseelen allein herum hockte.

"Na ja... so allein bin ich ja auch nicht. Oder was meinst du dazu?" richtet sie sich nun fröhlich an die Möwe und rutschte dann langsam von dem größeren Stein in den weichen Sand hinunter um sich zu ihrer Gefiederten Gesellschaft zu begeben.

Kurz vor dem Vogel blieb sie stehen und kniete sich in den warmen Sand.

"Wie heißt du denn?"

Das verwundete Tier, welches noch immer auf der weichen und labberigen Grünpflanze im Schnabel herum mahlte, sah sie erwartungsvoll an.

"Schmeckt es dir?" fragte Nera schmunzelnd und griff dann einfach nach den grünen Enden des Wassergewächs und ehe sich der Seevogel versah war er wieder Nahrungslos.

"Igitt, das ekelige Kram willst du Fressen?" fragte sie angewidert und schmiss es weg worauf ihre neue Bekanntschaft kreischend und meckernd hinter her wetzte.

"Du weißt echt nicht was gut ist. Wie wär's mit einem Keks?" fragte sie freundlich und zog dann aus ihrer Hosentasche eine kleine zusammen geknüllte, angefangene Packung hervor wessen Inhalt noch aus zwei kleinen Leckereien bestand.

"Na? Willst du auch einen?" meinte sie freundlich und reichte ihn dann in die Richtung des weiß schwarz gefiederten Tieres. Das ließ sich die ausgehungerte Möwe nicht zweimal sagen und schnappte dann blitzschnell nach dem Gebäck in ihrer Hand.

"Na geht doch. Guten Appetit mein Freund," kicherte Nera und setzte sich dann im Schneidersitz neben den schlingenden Vogel nieder.

"Sag mal weißt du, warum der Berg hier auf der Insel plötzlich so komische Geräusche von sich gegeben hat? Und wieso qualmt es da oben jetzt?"

Doch ihre Gesellschaft blieb stumm und drehte sich im nächsten Moment mit einem bettelnden und hungrigen Blick erwartungsvoll zu ihr rum.

"Was ist?"

"Quärhhhh!"

"Warum kreischt du mich jetzt an?"

"Quärhhh!"

"Ich hab nichts mehr, das waren meine letzten zwei. Aber ich hab noch welche in der Herberge bei Mama," fiel es ihr plötzlich ein. Zusammen mit etwas anderem....

~ Hoffentlich ist sie bis nachher wach. Hm... vielleicht weiß sie ja mehr über diese Sache mit dem Berg. Papa und ich waren ja auf dem Meer als das alles passiert ist. ~

"Quärhhh!"

"Ist jetzt mal gut?" fragte sie genervt und hielt sich mit beiden Händen die Ohren zu.

"Quärhhh!"

"Sei jetzt ruhig, das hält man ja im Kopf nicht aus!" keifte sie die vor sich stehende Möwe nun auch an.

"Quärhhh!"

"Selber Bähhhh!" konterte sie und zeigte dem Tier daraufhin die Zunge.

"Nera!"

"Hä? Woher kennst du meinen Namen?" fragte sie erschrocken und skeptisch zugleich und sah die Möwe prüfend an ehe beide gedämpften Schritte im Sand wahr nahmen.

"Nera!"

Nun sah das Mädchen erschrocken auf ebenso wie die Möwe welche ihren Kopf zurück drehte und dann geschockt weg flatterte, da der auf sie zu kommende, laufende, große Mann ihr doch nicht ganz geheuer war.

"Papa!" freute sich Nera und stand auf um sich den Sand von ihrer Hose zu klopfen während Ace völlig außer Atem bei ihr zum stehen kam und sich erst einmal keuchend im stehen auf seine Beine abstützte.

"Ach du hattest mich gerufen. Und ich dachte schon die Möwe sei das gewesen," grinste sie vor sich hin und sah ihn dann erwartungsvoll an.

"Und? Hast du was raus gefunden?" fragte sie neugierig worauf er wieder aufsah. Auf seiner Stirn standen vereinzelte Schweißperlen ebenso wie auf seinem Oberkörper. Das Hemd das er noch immer offen trug war leicht am Rücken von einem Schweißstrich gezeichnet.

"Alles ... klar bei dir? War... wer.. hier?" fragte er nach Luft ringend und sah sich dann um.

"Mir geht's super. Nein, sollte denn wer hier gewesen sein?"

Hastig schüttelte er den Kopf und griff dann nach ihrer Hand.

"Komm mit, wir sollten so schnell es geht zurück zu dieser Herberge und deine Mutter holen. Wir müssen von hier verschwinden," meinte er kurz und knapp und nahm dann Nera auf den Arm. Diese rümpfte ihre Nase und sah ihn leicht verärgert an.

"Papa du riechst irgendwie so verbrannt. Und nach noch irgend so was komischen," sprach sie mit gerümpfter Nase.

"Hä?" meinte Ace nur irritiert und hob einen Arm an um dem Geruch selbst auf den Grund zu gehen. Doch anstatt Schweiß zu riechen, wie er es vermutete, stieg ihm ein anderer Geruch in die Nase...

~ Schwefel.... Verdammt! ~

"Das kommt von dem Berg... wir gehen am besten wo anders lang. Dieses Zeug was du eben gerochen hast ist nämlich nicht so gut... und ich könnte mir gut vorstellen, dass es nun in dem Stadtabschnitt wo ich gerade her komme ganz doll danach riecht. Unser Boot lassen wir hier, das klaut schon keiner," erklärte er ihr und sah dann noch einmal kurz zu den Klippen hinauf.

~ Arme Hunde... ich hab das gar nicht wahrgenommen... durch die Eruption des Berges tritt in diesem Stadtteil jetzt sicher Schwefelgas aus... und wenn das erstmal da ist, sind die giftigen Gase nicht mehr weit... jetzt wo die kleine es gerochen hat, fällt es mir erst auf; natürlich, einige der Menschen waren nicht zu geschockt um mir auf meine Frage was passiert sei zu antworten, sondern sie waren schon von den Gasen benebelt... ob es bei mir durch die Feuerfrucht nicht gewirkt hat? ~ grübelte er nach und sah dann wieder zu seiner Tochter die allerdings im Moment nur Augen für die verschreckte Möwe zu haben schien. Das Tierchen hatte sich nämlich wieder auf ein paar Meter heran getraut.

~ Ach du gute Sch... - ich will gar nicht wissen was passiert wäre, wenn ich Nera mit dabei gehabt hätte... ~ schoss es ihm durch den Kopf worauf er sie kurz an sich drückte. Diese kicherte darauf leise und umarmte ihn auch.

"Mit Mama habe ich heute morgen auch schon gekuschelt," sprach sie freudig worauf Ace wieder an sein eigentliches Anliegen erinnerte wurde.

"Nojiko!" sprach er erschrocken und lief dann mit Nera auf dem Arm hastig los.

"Holen wir jetzt Mama?" fragte sie überrascht und klammerte sich ein wenig enger an ihn.

"Ja und das schnell," meinte Ace besorgt und setzte dann mit unzähligen Gedanken im Kopf den Weg am Strand fort.

~ Sie ist zu jung um zu verstehen, was hier gerade abgeht... die Menschen da oben werden elendich an den Gasen ersticken... hoffentlich tritt das Teufelskram nicht auch in dem Stadtteil zu Tage, wo unsere Herberge steht... und hoffentlich ist dort keiner dieser Gesteinsbrocken gelandet, die so viele Leute aus dem Inselabschnitt in den Himmel aufwirbeln haben sehen... das war auch der Grund für die plötzlich auftreten Wellen auf See. Einer dieser Brocken ist nämlich unmittelbar von uns im Wasser gelandet und dadurch auch der Seegang. Hoffentlich geht's ihr gut ~
 

Nach knapp 20 Minuten Sandstrand hatte Ace endlich den gewünschten Ort erreicht, den er zu Anfang angesteuert hatte. Rasch lief er mit Nera im Arm einige Sanddünen hinauf und ebenso schnell auf der anderen Seite wieder hinunter. Kurz darauf folgten die ersten gepflasterten Straßen und keine Sekunde später war er in mitten des Markttrubels.

Doch etwas hatte sich verändert... die Leute hier bummelten nicht mehr einfach so von Stand zu Stand und amüsierten sich oder schoben sich in dem Gedränge einfach nur voran; nein... hier lag etwas in der Luft. Und das spürte man förmlich.

Und das war nicht nur der Geruch von Verbranntem... aus einer Himmelsrichtung trug der Wind Feuer und Aschegeruch her.

Man sah es an ihren Gesichtern...

Zorn, Entsetzen, Angst, Panik, Unwissen und eine unbeschreibliche Anspannung konnte er ihnen entnehmen.

Der junge schwarzhaarige Mann blieb spontan stehen und griff einfach mit seiner Hand nach einem Passanten, den er durch festhalten am Arm zum Anhalten brachte. Es handelte sich um einen Mann mittleren Alters, er wirkte leicht verstört... die blanke Angst konnte Ace in seinen Augen sehen...

"Hey, Augenblick mal. Können Sie mir sagen was hier los ist?"

"Sehen Sie zu dass Sie sich und das Mädchen in Sicherheit bringen!", sprach er panisch, riss sich los und verschwand rasch zwischen all den anderen Menschen.

"Was war das denn?" fragte Nera skeptisch worauf Ace mit den Schultern zuckte.

"Klappt es nicht beim ersten Mal.... Versuch es gleich noch mal," sprach er gelassen und hielt erneut einen Passanten an.

"Können Sie mir sagen was hier abgeht?" meinte er etwas gereizt worauf die junge Frau, die er dieses mal erwischet hatte, sich energisch los riss.

"Was fällt Ihnen überhaupt ein! Ich weiss genau so viel wie Sie! Wenn sie Informationen zur bestehenden Lage haben wollen dann schwingen Sie Ihren Allerwertesten in Richtung Rathaus! Der Inselbürgermeister wird gleich etwas verkünden. Und jetzt sehen Sie zu das Sie dahin kommen, schon um des Kindes Willen," fertigte sie ihn gereizt ab und verschwand ebenfalls.

"Jetzt wissen wir wenigsten etwas," dachte er laut und sah dann zu, dass er der Frau folgte.

"Und jetzt Papa?" fragte Nera wissbegierig. Auch sie spürte, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte...

"Wir folgen der alten Furie denn ich weiss nicht, wo dieser Platz sein soll. Obwohl ich lieber erst deine Mutter holen würde... aber etwas mehr über die Lage zu wissen ist jetzt sicher vorteilhaft, sie wird sich schon durchbeissen. Ich kenne doch deine Mama," meinte er optimistisch obwohl es ihn mehr beruhigt hätte, nach Nojiko zu sehen.
 

Nach drei bis vier Querstrassen in dem engsten Gedränge aus Menschen und Gegenständen, erblickte Ace endlich ein größeres Gebäude. Hierhin pilgerten die meisten.

"Ich denke, dass wir hier richtig sind Nera," sprach er nachdenklich und ließ seinen Blick über die angesammelte Menschenmenge schweifen.

~ Hoffentlich ist es nichts schlimmes. Wenn hier eine Panik ausbricht dann gnade uns Gott... ~ dachte er beunruhigt und begab sich dann vorsichtshalber weiter an den Rand des Geschehens zu den ersten dicht an dicht gebauten Häusern ,wo er sich auf einen kleinen Steintritt zu einigen anderen Leuten stellte.

~ Jetzt sehen wir etwas besser und sind notfalls außer Reichweite wenn wirklich eine Panik los brechen sollte. Ich trau der Sache nicht... das sind zu viele Menschen auf einer Stelle. Hoffentlich ist Nojiko nicht irgendwo da unten...~

Er schluckte hart und sah dann weiter ganz genau über die immer noch heran strömenden Menschen. Schätzungsweise waren auf diesem Vorplatz nun weit über 500 Leben ... die es auch nur bei der kleinsten Eskalation schon lassen könnten.
 

Plötzlich wurde es ruhiger ,was Ace auf das Erscheinen eines kleineren, schon älter betagt wirkenden Mannes zurück führte.

"Das ist sicher der Chef von dem Laden hier," nuschelte er vor sich hin worauf Nera ihren Kopf reckte um besser sehen zu können.

"Ist das der Bürgermeister?"

"Ja. Und ich hoffe, dass wir gleich mehr wissen."
 

"Ich bitte um Ihre Aufmerksamkeit. Der Bürgermeister unserer Insel wird Ihnen nun eine Erklärung zur aktuellen Lage abgeben," kündete die Stimme einer Begleitperson des Inseloberhauptes an und überreichte dem Mann das Mikrophon einer Lautsprecherschnecke damit er beginnen konnte.

"Ich bitte Sie zuerst einmal Ruhe zu bewahren und jegliche Form der Panik zu vermeiden!" begann er ernsthaft und fuhr dann fort.

"Es gibt eine absolut sichere Bestätigung dafür, dass es eine Eruption der Erde gab und einen Gesteinsabwurf des Berges. Mehrere größere erhitzte Gesteinbrocken wurden auf die Insel und das umliegende Meer geschleudert. Leider sind uns auch schon zerstörte und dadurch in brannt geratene Häuser und Wohnsiedlungen gemeldet worden... Die Helfer sind im Einsatz und werden nach meiner Lageerklärung an Sie alle die sofortige Evakuierung einleiten. Geraten Sie nicht in Panik, es ist nur eine Vorsichtsmaßnahme und Sie werden alle vorläufig auf die Nachbarinsel Groth Island gebracht. Mit ihren knapp 100 Bewohnern ist sie zwar recht klein aber die nächste in unserem Umkreis. Bitte, ich appelliere nochmals an Sie; bleiben Sie ruhig und vermeiden Sie jegliche Panik, dafür gibt es keinen Grund. Jeder wird hier weg kommen, keiner wird zurück gelassen. Begeben Sie sich bitte jetzt langsam zum Hafen, die ersten Fähren sind bereits da. Ich wiederhole, es ist nur eine Vorsichtsmaßnahme. Danke für Ihre Aufmerksamkeit," beendete er schließlich seine Verkündung worauf ein großes Gemurmel und Stimmenwirrwar unter den Menschen losbrach.

"Na ganz toll," meinte Ace wütend und wollte gerade von dem Steinpodest herunter treten als erneut die Erde bebte...
 

Stolpernd wich er einen Schritt zurück worauf Nera sich ängstlich an ihn klammerte und verunsichert umher sah.

"Papa ich hab Angst, was ist jetzt los?" wimmerte sie leise worauf Ace bestimmend dennoch behutsam ihren Kopf an seine Brust legte und sie so dazu zwang, nicht umher zu sehen. Denn das, was jetzt inmitten der ganzen Menschenmasse geschah, war schier unbeschreiblich schrecklich...

"Halt dich fest und sieh nicht auf," sprach er hektisch und sprang so schnell er konnte aus dem Stand und mit aller Kraft auf ein kleines Vordach, welches gleich neben dem Steintritt zu der Nachbarswohnung gehörte.

Rasch war er verlängert nach einem Zwischensprung dort weiter gesprungen und befand sich nun schon auf einem Flachdach.

"Es ist alles in Ordnung Kleines, keine Angst," versuchte er sie zu beruhigen und kam schließlich in die Hocke gehend mit Nera an sich gedrückt auf dem Dach des Hauses an. Die kleine kniff verängstigt ihre Augen zu und zitterte merkbar am ganzen Körper.

"Warum schreinen die alle?" fragte sie leise worauf Ace hart schlucken musste und selbst einen Blick über seine Schulter zurück auf das Getümmel unter sich warf....

Es lief ihm eiskalt den Rücken runter und ging ihm durch Mark und Bein als er die dichten Staubwolken dort unten erblickte und all die verzweifelten und angsterfüllten Schreie höre...

"Keine Sorge, alles in Ordnung..." log er und strich ihr behutsam über den Hinterkopf.

"Hör nicht hin."

Ein leichtes nicken ihrerseits war darauf wahr zunehmen.

~ Nur weg hier... ich hab's geahnt... ~ dachte er betrübt und sah dann zu, das er mit seiner Tochter diesen Schrecklichen Ort verließ...
 

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Auch viele Strassen weiter hörte er die Stimmen der Menschen nicht verstummen...

Erst nach einer scheinbar ziellosen Odessy unzählige Meter weiter verklangen sie langsam... Auf den Wegen unter ihm hielten sich anhnunglose Leute auf, die von all dem nichts mitbekommen hatten... doch die Katastrophe holte auch sie ein, nachdem es ein weiteres mal bebte...

Stolpernd hielt Ace inne und ließ sich auf die Knie fallen. Das Haus unter ihm wackelte bedrohlich und so verharrte er still bis das die erneute Eruption abklang.

"Verdammt! Es wird immer schlimmer... Nera, alles klar?" erkundige er sich besorgt bei seiner Tochter.

Ein leises "Ja" war die Antwort und erneutes Zittern am ganzen Leibe.

"Wir sind gleich bei deiner Mutter und dann verlassen wir diesen Ort so schnell es nur geht, versprochen," flüsterte er ihr beruhigend ins Ohr und lief dann eilig weiter.
 

Nur wenige Meter weiter entschied Ace sich spontan, wieder die Straße zu benutzen da sie sich nun in der Nähe ihrer Herberge befanden. Menschen waren kaum zu sehen.

Seine Gedanken kreisten um Nojiko und deren Sicherheit. So bemerkte er auch gar nicht den verdunkelten Himmel über sich und die undurchlässige Staubschicht die ein erblicken der verdeckten Sonne unmöglich machten...
 

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Erschöpft und Beunruhigt stoppte Ace schlitternd hinter einer Hausecke und lehnte sich dann mit dem Rücken an diese und schloss die Augen. Sein Atem ging kurz ab stockend und versuchte schnellst möglich Sauerstoff für die ausgelaugte Lungen heranzuschaffen. Der Puls und das Herz rasten unentwegt.

~ Großer Gott... das darf nicht wahr sein... ~ sinnte er über das eben geschehene nach. So etwas schreckliches hatte nicht einmal er bisher erlebt... es war wie eine unaufhaltsame Zerstörungskraft. Wie eine Kugel, die alles ins Rollen brachte... eine verheerende Kettenreaktion die unzählige Menschenleben gekostet hatte... unschuldige... Kinder und Frauen...

Rasch fuhr er sich mit einer Hand durchs Gesicht und wischte sich dann den Schweiß mit dem Handrücken von der Stirn.

~ Und da sag noch mal einer Piraten seien grausam... ~

Ohne sich an Nera zu wenden ging er schließlich rasch weiter.

~ Da vorne ist es. Hoffentlich ist sie in der Herberge geblieben und nicht auf die dumme Idee gekommen uns zu suchen. Bitte, lass sie noch da sein ~ dachte er panisch und beschleunigte seine Schritte wieder. Jetzt erst fiel ihm auch der viele Rauch und Dampf am Himmel auf... und liess ihn nichts gutes erahnen....

Was er mit dem verlassen der Seitenstrasse und dem damit verbundenem betreten eines riesigen freien Platzes bestätigt bekam...
 

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Es war wie in einem nicht enden wollenden Alptraum...

Diese Stille die alles plötzlich überkam und der Wind, der Staub und Asche zum Himmel empor wehte waren stumme Zeugen ... die wenigen Menschen, die zwischen den Überresten der Häuserreihen herum irrten, waren die klagenden und Verzweifelten...

Er spürte allein nur noch das rhythmische schnelle Schlagen seines Herzens welches sich bei diesem Anblick schmerzlich verkrampfte... und Neras kleinen, warmen, zitternden Körper zusammen mit ihrem stillen Schluchzen...

Der Rest von ihm war leer...

Er konnte keinen klaren Gedanken fassen, allein das 'Warum?' und 'Wieso gerade hier?' schwirrten ihm durch den Kopf.

"Was ist denn hier passiert?" holte Neras zaghafte Stimme ihn zurück ins hier und jetzt. Sie hatte den Kopf von seinem Oberkörper zur Seite gedreht und sah mit ihren verweinten braunen Augen zu den Eingestürzten und teils Ausgebrannten Häuserruinen hinüber.

"War...war das etwa... unsere Herberge?" fragte sie immer leiser werdend und sah auf eine Antwort hoffend zu ihrem Vater auf.

"Das glaube ich jetzt nicht..." sprach Ace verunsichert und ging dann hastig in die Richtung, wo bis vor einigen Stunden noch der Aufweg zum Hauseingang war.

Er blieb vor einem riesigen eingestürzten Haufen aus Stein und Holzschutt stehen aus dem feinste Staubpartikel zum Himmel empor stiegen. Sie sahen aus wie Qualm doch es war keiner. Aber die bitter Wahrweit war letzen Endes, das dieser Haufen ihr Schlafplatz der letzen Nacht gewesen war.

Inmitten dessen krochen zwei Menschen herum die Ace als Bewohner des Nachbarzimmers wieder erkannte auch wenn er sie gestern Abend nur flüchtig gesehen hatte. Beide hatten verschmutzte Kleidung an und waren teilweise an Armen und Beinen mit Schrammen übersäht.

"Was ist hier passiert?" rief er ihnen mit gemischten Gefühlen aus Angst und Entsetzen zu.

Die Frau welche sich darauf zu ihm umdrehte lächelte schwach als sie ihn erkannte.

"Dem Himmel sei dank, wenigstens ist Ihnen und der Kleinen nichts passiert," sprach sie erleichtert und sah dann zu ihrem Mann der nun auch zu den beiden runter sah.

"Sie haben doch neben uns gewohnt, oder?" fragte er und musste darauf gleich hustend unterbrechen. Der herum wirbelnde Staub der Ruine schein ihm zu schaffen zu machen.

Ace nickte stumm und sah sich dann Fassungslos um.

"Seine Sie froh, dass sie nicht hier waren..." fuhr der Mann fort und taumelte dann einen Schritt zur Seite.

"Was hast du?" fragte seine knapp fünf Meter weiter entfernte Frau ihn besorgt und wollte noch zu ihn, doch da sackte er bereits erschöpft zur Seite.

Ace reagierte schnell und lief mit Nera auf dem Arm den Schutthaufen hoch zu den zwei Menschen.

"Was haben Sie?" erkundigte er sich aufgewühlt und setzte Nera neben sich ab damit er ihn auf den Rücken drehen konnte. Seine Partnerin war jetzt auch da und zog Nera ein Stück zur Seite.

"Ich...ich kann nicht mehr..." brachte der Mann leise und mit großer Mühe hervor worauf Ace seinen Kopf vorsichtig auf eine Jacke bettete die die Frau ihm nun reichte.

"Was hat er?" fragte sie mit Tränen in den Augen und strich dem Verletzen über den Kopf.

"Er ist sehr Erschöpft... was suchen Sie hier eigentlich und was verdammt noch mal ist hier geschehen?" betonte er letzt gesagt nun ein wenig garstiger und kniete sich ganz neben sie.

Die Frau atmete einmal bedrückt durch und begann dann zu Berichten.

"Es war alles so schrecklich und ging so furchtbar schnell... plötzlich bebte die Erde und dann gab es diesen Ohrenbetäubenden Knall. Überall hörte man von da an Menschen Schreien, Fenster wurden zerberstet und es krachte und knallte nur noch... Wir haben uns alle an der Rezeption gesammelt und dann zusammen mit dem Besitzer das Gebäude verlassen und -"

"War meine Freundin auch mit dabei?" unterbrach Ace sie panisch und sah sie hoffend an.

"Ihre Freundin?" fragte sie irritiert und sah dann zu Nera.

"Ja, eine junge Frau, knapp 1,70 gross, mit leicht lilafarbenden Haaren die ungefähr so lang sind wie die der kleinen," beschrieb er Nojiko.

"Ich...ich weiss nicht... da waren so viele Leute und es ging dann alles so schnell..."

"Bitte Erinnern Sie sich, war sie dabei?" appellierte Ace flehend worauf ihr Blick wieder zu Nera wanderte und sie genaustens fixierte.

"Es kann sein. Da war so eine Frau auf die diese Beschreibung irgendwie passt... aber ich bin mir nicht ganz sicher..."

"Warum ist das Haus kaputt und wo ist Mama?" meldete Nera sich nun schniefend zu Wort worauf Ace einen Arm um sie legte und zu sich zog.

"Das war der Berg und deine Mama gehen wir jetzt suchen. Sie muss ja schließlich hier irgendwo sein," meinte er optimistisch und stand dann auf.

"Es war einer dieser Gesteinsbrocken."

"Was?" fragte Ace nach da er ihre Aussage von eben nicht verstanden hatte, zu leise hatte sie vor sich hingemurmelt.

"Es war ein Gesteinsbrocken. Er ist am Ende der Häuserreihe auf eines der Hotels aufgeschlagen. Da hinten ist jetzt ein Krater der einem Ozean gleich kommt... durch die Druckwelle sind alle umliegenden Häuser wie Streichholztürmchen zusammen gebrochen... Sie können sich gar nicht vorstellen wie viele Tote hier herum lagen. Wir sind schon seid Stunden hier draußen und suchen nach Überlebenden, Verletzten und unserem Hab und Gut."

"Moment mal... seid Stunden?" fragte er erschrocken irritiert worauf sie stumm nickte und sich eine Träne weg wischte.

"Heute morgen ist das alles passiert."

"Heute morgen? Wann?"

"So gegen neun."

"Neun?" meinte er Fassungslos denn ab hier stimmte irgend etwas nicht mehr...

~ Auszeit! Ich war nach acht Uhr noch im Badezimmer und dann kam Nera erst zu mir. Gegen 8:15 Uhr sind wir dann los und ich weiss noch, das es ganz genau halb neun war als dieser Kerl Nera auf dem Markt über den Haufen gerannt hat weil da gerade eine Kirchturmuhr schlug. Und gegen 8:50 Uhr waren wir schon an der Werft. Die liegt zwar genau am anderen Ende der Insel aber... aber warum hab ich dann von all dem nichts mit bekommen? Erst als ich mit Nera auf dem Meer herum gefahren bin kamen plötzlich diese Wellen auf und von da an war auch der Rauch auf dem Berg sichtbar. Und jetzt ist es weit nach 15 Uhr Nachmittags! Hab ich mit ihr so lange durch die Gassen und Straßen gebraucht obwohl wir über die Dächer gegangen sind? Wo ist die Zeit dazwischen?~

"Das kann alles nicht sein! Das kommt Uhrzeitlich nicht hin," wandte Ace ein und schüttelte den Kopf.

"Es stimmt aber. Wir können uns gar nicht irren. Und wenn Sie mir nicht glauben dann gehen Sie mal dort rüber. Da hinten bei der umgeknickten Straßenlaterne liegt eine große Uhr im Schutt. Sie war an der Außenfassade des Gebäudes befestigt gewesen weil das mal eine Bank war. Die Plünderer waren aber schon schneller..." meinte sie verbittert und wandte sich dann wieder an ihren Mann.

"Können Sie mir mit ihm noch helfen?"

"Die Insel soll Evakuriert werden. Ich helfe Ihnen gleich aber erstmal muss ich mich davon überzeugen. Nera, du bleibst kurz hier," sagte Ace und lief dann eiligst auf die andere Zerstörte Straßenseite rüber.
 

Dort angekommen fiel ihm die Uhr mit der zersprungenen Glasscheibe sofort ins Auge. Steine waren nicht in das Gehäuse eingedrungen und somit gab es keinerlei Anzeichen für eine Manipulation der Zeiger durch irgendwelche Steine oder Schutt. Diese Uhr war durch den Abriss der Stromzufuhr stehen geblieben - und das war, als dieses Gebäude durch die Natur dem Erdboden gleich gemacht wurde...

~ 8:47 Uhr... das darf nicht wahr sein... Diese Katastrophe konnte man doch nicht überhören! Es gibt dafür nur eine logische Erklärung und die ist, das ich in der Werft drinnen war als das alles geschah... hoffentlich ist Nojiko nichts passiert. Ich muss sie unbedingt finden ~

Hastig lief er zurück und war mit einem Sprung oben auf den Trümmern angekommen.

"Dort hinten liegt irgendetwas herum, das einer Karre gleicht. Ich helfe Ihnen , Ihrem Mann da rein zu legen. Von da an müssen Sie alleine zurecht kommen. Ich muss unbedingt meine Freundin finden. Gehen Sie zum Hafen, dort werden alle Bewohner und Touristen auf die Nachbarinsel Evakuiert. Aber umgehen Sie den Rathausplatz. Mehr kann ich nicht für Sie tun, ab da ist jeder auf sich selbst angewiesen," erklärte er ihr kurz ab und hievte dann den Bewusstlosen Mann auf seine Schulter.

"Eine Evakuierung? Woher wissen Sie das so sicher?"

"Es gab eine Ansprache auf dem Rathausplatz... danach bebte die Erde abermals. Was dann geschehen ist mögen Sie sich nicht einmal in ihren schlimmsten Alpträumen ausmalen wollen."

"Um Gottes Willen..." war ihre versteinerte Reaktion darauf.

"Deshalb haben wir bis jetzt auf Einsatzkräfte und die Marine gewartet..."

"Die Marine ist sowieso fürn Arsch," sagte er trocken und legte dann den Verletzten in das halbwegs erhaltene Gefährt mir Rädern.

"Das müsste so gehen."

"Wie können Sie nur so über die Marine reden?" sprach sie nun erbost. "Was diese Menschen alles für uns tun ist großartig. Sie helfen der Zivilbevölkerung im Kampf gegen die Piraten und ziehen sie ihrer gerechten Strafe zu."

"Tst, gar nichts können die Heinis, die können nicht mal einen Rentner über die Straße begleiten. Das einzigste was sie können ist Familien auseinander reißen und still mit zusehen wenn die wirklichen Gefährlichen irgendwo wüten," meinte er belanglos worauf sie ihren Zorn unterdrückte und dann die Arme ihres Mannes auf dessen Bauch legte.

"Wenn Sie so denken, bitte. Aber jedem seine Meinung. Ich bedanke mich für die Hilfe mit meinem Mann. Das ist schon mehr als ich verlangen kann, Danke. Ich wüsste da noch eine Möglichkeit für Sie," erzählte die Frau zum Abschied worauf Ace hellhörig wurde.

"Was ist es? Haben Sie sich an sie erinnert?" fragte er hoffend.

"Das nicht aber der Herbergsbesitzer hat mit Überlebt. Sie finden ihn sicher die Häuserreihe entlang, auch er sucht mit zwischen den Trümmern."

"Danke das reicht mir schon. Passen Sie auf sich auf," verabschiedete er sich schnell, packte sich wieder Nera und lief entlang des Verlaufs der weitern Ruinen.
 

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"Wo finden wir Mama denn jetzt?" fragte Nera zum unzähligsten Mal quengelnd was Ace ihr auch nicht verübeln konnte. Einerseits war er froh, dass sie noch nicht begriff was die Katastrophe für unzählige Leben gekostet hatte und das wahrscheinlich unter den ganzen Trümmern noch unzählige Tote verborgen lagen... Auch auf ihre unschuldige Frage hin, was denn mit den ganzen Decken und Kleidern auf den Straßen abgedeckt worden war, hatte er auf etwas anderes verwiesen...

Den unerträglichen Gedanken, dass er vielleicht ohne Nojiko weiter leben musste, verdrängte er verzweifelt aus seinem Kopf.

~ Nein, ihr wird nichts geschehen sein. Sie weiss, das ich sicher wieder hier her zurück kommen werde und ist deshalb sicher bei den Leuten geblieben die hier überall helfen. Ich kenne sie doch ~ redete er sich ein.

"Das wird uns hoffentlich der Besitzer von der Herberge sagen können," meinte er und hielt kurz an.

"Warum bleiben wir dann stehen? Ich will zu Mama..."

~ Ich auch Nera... ich auch ... ~

"Na komm, wir finden sie schon. So gross ist diese detsche Insel auch nicht. Irgendwo muss sie ja sein."

Als er weite gehen wollte, erklang plötzlich ein neuer Ausruf über Lautsprecher die ganz in der Nähe postiert sein mussten.

"Bitte begeben Sie sich zum Hafen. Stellen Sie die Suche nach Verletzen und Überlebenden ein und begeben Sie sich in Sicherheit. Qualifizierte Fachkräfte werden die Suche fortführen. Kommen Sie zum Hafen."

~ Ohne Nojiko gehe ich nirgends wo hin und außerdem habe ich selbst einen Weg von hier weg ~ dachte er entschlossen und ging dann weiter.

"Papa... ich bin so müde..."

"Das glaube ich dir meine Kleine," sprach er seufzend und legte seine andere Hand behutsam an ihren Hinterkopf.

"Wo kann sie denn nur sein?"

Nach ihrer Frage blieb der Schwarzhaarige erneut stehen und die Hand von ihrem Kopf wieder senken. Bedrückt schaute Nera zu ihm auf und folgte dann seinem Blick... der auf einen Mann gerichtet war, welcher mit einer Schaufel Schutt zur Seite schaffte.

"Gleich werden wir es wissen."
 

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Erneut flog eine weitere Fuhre Dreck zur Seite und gab einen Gegenstand frei. Die von Schwielen und Blasen übersäten Hände des sonst so verbitterten Mannes der Kinder keinesfalls leiden konnte, griffen danach und hielten daraufhin ein kaputtes Stuhl oder Tischbein fest. Seine Kleidung war verschmutzt und teils zerrissen.

"Verdammt!" fluchte er und schleuderte es über seine Schulter nach hinten weg.

"Hey Sie!" erklang nun eine verärgerte Stimme worauf er sich umdrehte und Ace erblickte, der seinen eben verworfenen Fund in einer Hand hielt und damit bedrohlich herum fuchtelte.

"Ich geh jetzt mal sehr stark davon aus, das Sie das hier Blind nach mir geworfen haben," sprach er wütend und schmiss das Stück Holz zur Seite.

"Ach Sie..." meinte er belanglos und buddelte dann mit seiner Schaufel weiter. "Was machen Sie noch hier? Am Hafen warten Fähren."

"Weil ich noch jemanden vermisse und ich darauf hoffe, dass Sie mir sagen können wo ich sie finde," begann Ace und sah ihn dann erwartungsvoll an worauf der verbitterte Mann inne hielt und sich dann auf seinem Haufen zu ihm umdrehte.

"Ihre Freundin... stimmt ja," meinte er mit einem Anflug von Gleichgültigkeit in der Stimme und sah dann zu Nera die ihn mit großen hoffenden Augen ansah.

"Ich hab dein Gepäck gefunden Junge, ein grüner Seesack wenn ich mich nicht geirrt habe. Da hinten steht er zwischen," deutete er mit der Hand und verwies auf einen Haufen mit Koffern und anderen Diversen Gegenständen.

"500 Berry fürs Ausgraben und aufpassen... Die Kohle her und dann Verschwindest du besser mit dem Kind," erklärte er kurz und schmerzlos seine Ansichten.

"Wie wäre es mit umsonst?" patzte Ace wütend zurück.

"Und warum? Ich muss auch von was leben zumal ich jetzt existenzlos bin!" keifte er seinen ehemaligen Gast gereizt an und buddelte dann einfach weiter.

"Wo ist sie?" brüllte Ace mindestens genauso zurück.

"Ach was weiß ich! Als wir das Gebäude verlassen haben war sie noch mit dabei. Danach ist sie gegangen, so wie all die anderen auch. Bloss weg hier, nur runter zum sicheren Hafen," spottet er über das Verhalten seiner Gäste.

"Was sollten sie auch anderes tun? Dahin solltest du auch gehen," meinte Ace ein wenig erleichterter und ging dann zu dem Gepäck rüber wo er zielstrebig nach seinem Seesack griff. Das gute Stück war nur etwas verstaubt und selbst beim Überprüfen des Inhaltes stellte er fest, das nichts fehlte.

"Das Haus bekommst du nicht zurück. Aber dein Leben solltest du schon retten," riet ihm Ace und hockte sich dann mit Nera auf den Boden wo er sie erst einmal runter lies.

"Papa, hier ist Mamas und mein Rucksack," freute sie sich und zog an eben besagten.

Ace griff über sie weg und holte das Stoffstück zwischen den anderen heraus wobei er aber feststellte, das er leichter geworden war.

"Den haben schon Plünderer erleichtert. Ich konnte leider nicht viel wiederbekommen," rechtfertigte der alte Besitzer sich und verfrachtet einen weitern Holzfund in die Umgebung.

Ace schüttete den übrigen Inhalt vor sich und Nera auf den Boden. Es waren kaum noch Kleindungsstücke da.

"Na ganz toll," knurrte Ace und sammelte nur noch insgesamt fünf T-Shirts und zwei Hosen von Nera und eine Hose und zwei Oberteile von Nojiko aus dem Staub auf. Schuhe fehlten ganz genauso wie Unterwäsche.

"Kann mir mal einer verraten warum das einer Klaut?" ragte er skeptisch und stopfte die Sachen die ihnen noch geblieben waren mit in seinen Seesack und nahm dann Nera wieder mit einer Hand auf den Arm.

"Wir verschwinden dann... danke fürs aufpassen. Hier, für die entstandenen Kosten und die Übernachtung," meinte er im weggehen und warf dann ein Geldbündel auf den staubigen Boden welches knapp 200 Berry beinhaltete. Dann ging der junge Mann mit dem kleinen Mädchen wieder weg...

"Viel Glück," waren die letzten Worte des älteren ehe er nach dem Geld griff und dem davon laufenden Mann noch einmal nachsah.

~ Ob die noch lebt hängt ganz von ihrem Glück ab... hoffentlich hatte sie genug davon und einen gütigen Schutzengel sonst sehe ich schwarz für ihn und das Mädchen... ~

Er steckte das Bündel in eine Hosentasche und setzte seine Arbeit fort...
 

*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*
 

Mit neuer Hoffnung erfüllt kam Ace mit Nera nur knapp eine Stunde später am total überfüllten Hafen der Insel an. Dicht an dicht drängten sich die Menschen und versuchten in dem Chaos voran zu kommen.

~ Wie soll ich sie hier nur finden? ~

"Papa, das sind soooo viele Leute. Wie sollen wir Mama da sehen?" meinte Nera grummelnd denn so langsam reichte ihr das ständige umher gehetze zumal sie immer noch nichts erreicht hatten. Alles was seid heute morgen geschehen war machte ihr grosse Angst.

Doch auf einmal sah Ace ein Licht in der schier unendlichen Dunkelheit ihrer Lage aufblitzen als ihn ein Hafenaufseher ansprach...

"Ihren Namen bitte."

"Warum das?"

"Weil ich den für die Listen aufnehmen muss. Das dient als Hilfe dafür, wenn Sie noch nach Angehörigen oder Freunden suchen müssen. Auf der Insel wo alle Leute hingebracht werden wird sie dann ausgehängt werden. Also, Ihren und den Namen des Kindes bitte," bat er ein weiteres Mal.

"Hat sich schon eine gewisse Nojiko eintragen lassen?"

"Ich sagte doch das können Sie später nachlesen. Ich hab nicht ewig Zeit, also Ihren Namen bitte!"

"Könnten Sie nicht einmal eine Ausnahme machen? Bitte, es geht um die Mutter dieses kleinen Mädchens," appellierte er an ihn worauf Nera mit nach half.

"Bitte, ich möchte meine Mama wieder finden," begann sie weinerlich. Bei ihrem Herzerweichenden Blick wurde der Mann langsam auch Weich. Und als die ersten Tränen liefen gab er ganz nach.

Ace drückte sie seufzend an sich denn das war ganz sicher nicht gespielt...

"Ist ja gut Nera, ist ja gut," sprach er tröstend auf sie ein.

"Wie heisst sie mit Nachnamen? Ich hab diesen Namen sicherlich nicht nur einmal aufgeführt," drängte er.

~ Augenblick mal... trägt sie jetzt den Nachnamen ihrer Ziehmutter oder den von ihrer Leiblichen Mutter? Stopp, Mist! Ich kenne sowieso nur den von ihrer Leiblichen Mutter. Dieser Calvin, Namis Onkel hatte ihn uns doch damals mitgeteilt. Geth. Genau, Nera Geth hieß ihre Mutter genauso wie die kleine Nera. Wir sind ja nicht verheiratet sonst wäre das ja anderes ~ ordnete er seine Gedanken.

"Nojiko Geth," antwortete er dann worauf der Mann an der Seite seines dicken Blockes eine Registerseite mit dem Aufdruck "G" aufschlug.

"G wie Geth... mal sehen..." murmelte er vor sich hin und ging dann mit dem Finger prüfend eine Reihe nach der anderen nach.
 

Diese Prozedur dauerte weit über fünf Minuten und führte letzten Endes doch zu nichts.

"Tut mir leid, ich habe hier keinen Eintrag mit diesem Namen. Würden Sie mir jetzt freundlicherweise Ihren nennen?"

"Wie viele von euch gibt es noch? Ich meine, wie viele Leute nehmen noch Namen von den Flüchtlingen auf?"

"Es sind knapp 40 Leute zum Aufnehmen hier am Hafen und jetzt sagen Sie endlich Ihren Namen!" klagte er mit erhobener Stimme.

"Schreiben Sie Nera Geth auf, meinen Namen wollen Sie nicht wirklich wissen," sprach Ace enttäuscht und verschwand blitzschnell wieder in der Menge.

Zurück blieb ein Fluchender Hafenaufseher.
 

"Warum hast du nur meinen Namen gesagt?" fragte Nera nach einer Weile wo sie sich wieder beruhigt hatte.

"Wegen meines Steckbriefs."

"Ach ja... die Suchen dich ja. Papa was machen wir jetzt?"

"Wenn ich das mal wüsste Kleines," seufzte er bedrückt und drängte sich durch eine Seitengasse zurück in Richtung Strand.

Denn wie es nun weiter gehen sollte wusste er auch nicht.
 

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Nera war auf seinem Arm eingeschlafen und wurde erschrocken durch ein Motorgeräusch und das unergründliche wackeln um sie herum aus ihrem Schlaf gerissen. Dazu kam noch der kalte Wind auf ihrer Haut und der salzige Geruch des Meeres. Verwundert öffnete sie die Augen und erblickte um sich herum nur den unendlich blauen Ozean.

"Wo... wo sind wir?" fragte sie ihren Vater erschrocken, welcher das Feuerbetriebene Boot nun langsamer fahren liess.

"Na, gut geschlafen?" lächelte er sie an worauf sie sich erst einmal aufsetzte.

"Ja aber wo fahren wir hin Papa?"

"Zu der Insel wo alle Leute von der anderen hingebracht werden. Da finden wir sie sicher," versicherte er ihr optimistisch worauf die Kleine schon wieder lächeln konnte.

"Ja! Auf zu Mama," lachte sie vergnügt und hielt sich dann am Bootsrand fest worauf Ace wieder mehr gas gab. Doch zugleich verfiel er auch in eine tiefe Gedankenauseinandersetzung mit sich selbst...

Hatte sie die Insel wirklich verlassen? Und ging es ihr gut? Die Frage, 'was ist wenn...'wollte er nicht formulieren. Doch sie war schon aus Sorge da. Nein, das durfte und das würde nicht der Fall sein! Sie konnte ihn doch nicht mit Nera alleine lassen, er könnte der kleinen niemals die Mutter ersetzen...

~ Nein, das wird auch nicht passieren! Sie ist auf dieser Insel, sie muss einfach! Und sie wird auch da sein, das weiß ich! ~ dachte er wütend auf sich selbst nach.

Nera holte ihn plötzlich aus seinen Gedankengängen zurück.

"He Papa, da vorne kommt eine Insel," rief sie aufgeregt und sah ihn freudig an.

"Na endlich," grinste er zufrieden... doch er wusste, das er sich damit etwas vormachte. Richtig erleichtert würde er erst wieder sein, wenn sie wirklich hier war.
 

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Beide hatten das Boot rasch unter Aufsicht im Hafen abgegeben und befangen sich nun schon wieder in mitten eines riesigen Menschenauflaufs.

Soweit Ace die Lage überblickt hatte waren Lager mit Nummern für die Leute errichtet wurden. Doch ehe er überhaupt eines davon betreten konnte, musste er herausfinden wo Nojiko gelandet war. Wobei er inständig auf ein schnelles Ergebnis hoffte...

Nun stand er mit seiner Tochter in einer Schlange, wo es angeblich nähere Informationen zu den Vermissten geben sollte. Zumindest am Ende... doch das schien noch ewig weit weg zu sein.

"Das darf doch alles nicht wahr sein..."

Ungeduldig sah er zu Nera runter welche auf dem Boden neben ihm stand und sie sich wie immer an einem seiner Hosenbeine festhielt. Gelangweilt ließ auch sie ihren Blick umherschweifen.

"Papa? Dauert das noch lange?" quengelte sie worauf Ace ihr eine Hand auf den Kopf legte.

"Ich befürchte es."

"Schlange stehen ist doof...."

"Wem sagst du das. Aber eigentlich geht es ja flott voran," stellte er mit geminderter Begeisterung fest.

"He Papa, guck mal. Da hinten ist wieder der Mann von der Insel der das letzte mal unsere Namen wissen wollte," meinte Nera plötzlich worauf auch Ace ihn freudig entdeckte. Es handelte sich tatsächlich um den neugierigen Kerl von neulich.

"Was macht der denn hier?"

"Sieht ganz so aus als ob der den Leuten hier auch weiter helfen will," interpretierte sie mit leicht schief gelegten Kopf worauf Ace auf einmal feststellte, das er eine "Information" eröffnete.

"Haben wir glück," freute er sich, schnappte sich Nera und lief auf den Hafenwart von der anderen Insel zu.
 

Gerade wollte der Junge Mann rufend verkünden, dass man auch hier bei ihm Informationen zu den Vermissten erhalten könnte, da stand auch schon Ace vor ihm.

"Hi. Und? Haben Sie jetzt was für mich?" begrüßte er den verdatterten Mann grinsend worauf dieser erst mal erschrocken einen Schritt zurückwich.

"Sie schon wieder!"

"Ich freue mich auch. Na los, jetzt hab ich mal keine Zeit. Nojiko Geth und sagen Sie mir ja nicht, dass sie hier nicht angekommen ist," drohte er ihm worauf der junge Mann genervt abwinkte und in seinem Block zu blättern begann.

Es dauerte wieder eine Weile wobei sich in der Zwischenzeit auch Menschen hinter Ace ansammelten die jetzt auch spitz bekommen hatten, dass hier eine neue "Information" eröffnet hatte.

"Geth, richtig?"

Ace nickte stumm. Jetzt war er wieder zwischen Hoffen und Bangen eingenommen...

"Also nach meinen neuen Listen habe ich hier eine Nera Geth, das Mädchen welches Sie mir ja genannt hatten und auch tatsächlich eine Nojiko Geth registriert," verkündete er ihm schließlich worauf Nera Ace lachend um den Hals fiel da er sie wieder auf dem Arm hatte.

"Mama ist hier! Mama ist hier!" freute sie sich worauf auch Ace wieder erleichtert lächeln konnte.

"Und wo finden wir sie?"

"Erkundigen Sie sich im Lager 12 nach ihr. Laut meiner Liste ist sie da hingekommen."

"Ein Glück. Danke," verabschiedete der schwarzhaarige Mann sich mit einem glücklichen Gesicht und war im nächsten Augenblick schon wieder verschwunden .

"Das ist einer," grinste der Hafenaufseher vor sich hin und rief dann den nächsten heran.
 

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Nach dieser Nachricht war er so schnell er konnte und voran kam zu diesem besagten Lager 12 geeilt. Nun standen er und Nera schon wieder... allerdings nicht in einer Schlange sondern diesmal vor einem Rätsel...

Ace hatte erneut Informationen erhalten - nach denen sie hier schon wieder weg war. Doch man hatte ihm versichert, dass da noch einmal genaustens nachgeforscht wird und er hier bitte warten solle.

Ratlos saß er nun im grünen Gras etwas abseits der aufgestellten Zelte und Nothütten. Überall um sie herum waren Menschen die zusammen hockten oder anderen behilflich waren. Sie ertrugen ihr Leid still, genauso wie der schwarzhaarige.

Nera saß neben ihm und vertilgte genüsslich eine kleine Portion Essen. Das war mit das erste nachdem man Ace auf eine etwas längere Wartezeit verwiesen hatte. Die Kleine hatte den ganzen Tag über ja auch noch nichts bekommen. Ihr Vater genauso wenig doch das Interessierte ihn momentan nicht sonderlich.

Etwas anderes lag ihm viel schwerer im Magen... nämlich die verwiesne Wartezeit. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht...
 

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Dann nach knapp einer Stunde schreckte er erneut aus seinen Gedanken auf, nachdem ihm jemand auf die Schulter getippt hatte.

"Entschuldigung das Sie so lange warten mussten aber es hat leider etwas länger gedauert. Doch dafür kann ich Ihnen jetzt genaueres sagen," erklärte eine junge braunhaarige Frau, die nach ihrer Kleindung zu beurteilen mit zu den Helfern vor Ort gehörte. Ihre Sachen waren etwas verschmutzt und sie sah im Allgemeinen sehr erschöpft aus.

Erwatungsvoll stand Ace auf und blickte sie hoffend an.

"Was haben Sie heraus gefunden? Warum war meine Freundin hier angeblich schon wieder weg?"

"Bitte nicht so laut oder wollen Sie die Kleine wecken?" meinte sie lächelnd und zeigte auf Nera, welche ihren Kopf auf Ace's Seesack gebettet hatte und jetzt seelig schlief.

"Oh, Sie haben recht... ich habe gar nicht bemerkt das sie eingeschlafen ist," stellte er überrascht fest.

"Das ist vielleicht auch erstmal besser so... ich habe nämlich keine so erfreulichen Nachrichten für Sie," begann die braunhaarige seufzend und ordnete dann in ihren Händen einige Blätter.

...

Bei diesen so gleichgültig klingenden Worten aus ihrem Mund wurde die Hoffnung in seinem Herzen erneut von der Angst überschattet...

"Wie... wie meinen Sie das?" fragte der junge Mann verunsichert worauf sie ihm eine Hand auf die Schulter legte und ein ganzes Stück zur Seite weg navigierte um die schlafende Nera durch ihr Gespräch nicht zu wecken. Dort begann die Fremde dann ihm die Lage zu schildern.

"Laut unseren Unterlagen ist Ihre Freundin, Nojiko Geth, um 12:44 Uhr am Hafen der zu Evakuierenden Insel an Bord eines Fährschiffes gegangen. Allerdings nicht ganz freiwillig wie ich das hier gerade entnommen habe."

"Nicht ganz freiwillig? Was hat das zu bedeuten?" meinte er entsetzt und erhob ungewollt seine Stimme dabei.

"Nicht im Sinne von Gewalt, keine Sorge. Sie war leicht verletzt, an der Schulter wie hier dokumentiert wurde. Eine junge Frau und ein Mann haben sich um sie gekümmert. In ihrem Zustand konnte und wollte keiner der beiden sie dort zurück lassen und schon gar nicht alleine obwohl sie wohl strikt dagegen gewesen sei."

"Das leuchtet ein... Nojiko ist manchmal leider sehr stur," lächelte er in sich hinein ehe die junge Helferin fortfuhr.

"Um 13:16 Uhr wurde sie hier am Hafen registriert und kam dann um 13:36 Uhr in diesem Lager an."

"Und weiter?" fragte er angespannt worauf sein Gegenüber den Kopf schüttelte.

"Von da fehlt jede Spur von ihr. Tut mir leid, ich würde Ihnen und der Kleinen gerne etwas anderes sagen aber sie ist... Verschwunden," versuchte sie es zu erklären-
 

Geschockt nahm Ace jedes einzelne Wort aus ihrem Munde auf und versuchte es zu verarbeiten.

"Das kann nicht sein... das glaube ich jetzt nicht... sie.. sie kann doch nicht einfach weg sein," hielt er artikulierend dagegen. Doch die junge Frau schüttelte abermals mit dem Kopf.

"Wir können es uns auch nicht erklären. Gleich nachdem ihr verschwinden bemerkt wurde, haben wir das ganze Lager und die Umgebung nach ihr durchkämmen lassen weil sie ja auch verletzt war und ärztlich versorgt werden musste. Anschließend die gesamt Insel welche ja gerade nicht besonders gross ist. Es ist unglaublich aber selbst wir stehen vor einem Rätsel."

"Das ist doch Verrückt! Wie soll das denn gehen? Ein Mensch kann doch nicht von hier auf jetzt einfach verschwinden! Haben Sie die Fähren überprüfen lassen? Vielleicht wollte sie zurück um nach unserer Tochter und mir suchen. Sie ist so starköpfig, das traue ich ihr zu," meinte er aufgebracht worauf die Braunhaarige jedoch abermals abwinkte.

"Das wäre bemerkt worden."

"Sind Sie sich sicher?"

"Hundert Pro. Ein Blinder Passagier wäre in dieser Situation aufgefallen. Oder haben Sie schon einmal erlebt, das man einen Verletzten zurück in den Bereich der Gefahrenquelle bringt?" fragte sie bedrückt und blätterte dann in ihren Papieren weiter.

"Das ist doch absoluter Schwachsinn! Ich kenne sie am besten von uns beiden und ich sage Ihnen gute Frau, wenn meine Freundin zurück auf diese Insel wollte, dann hat sie das auch geschafft! Ich werde jetzt selbst nach ihr suchen, Sie hier alle sind ja anscheint zu unfähig dazu!" fuhr Ace sie wütend an und ging dann einfach weg.

"Und wo wollen Sie nach ihr suchen? Etwa auf der Evakuierten Insel?" rief sie ihm verärgert nach und lief so schnell sie konnte hinter dem aufgebrachten Mann her.

"Wo denn sonst? Hier ist sie ja angeblich nicht mehr. Also? Was bleibt da für eine andere Möglichkeit?" raunte er patzig worauf seine Gesprächspartnerin ihn laufend Überholte und sich mit ausgestreckten Armen vor ihn stellte.

Ace hielt abrupt inne und sah sie eindringlich an.

"Was soll das?"

"Das frage ich Sie."

"Gehen Sie mir aus dem Weg Lady," zischte er bedrohlich, doch die braunhaarige Frau blieb standhaft.

"Anscheint wissen Sie es noch nicht..." fuhr sie mit bedrückter Stimme fort und senkte den Kopf.

"Was denn nun schon wieder? Sie reden mir zu viel in Rätseln und jetzt aus dem Weg," meinte er kurz ab und schob sie beiseite.

"Nein, bitte hören Sie mir doch zu," appellierte sie ein letztes Mal an seine Vernunft und hielt ihn am Arm fest.

Ace schnaubte wütend und tat ihr schließlich den Gefallen.

"Sie haben eine Minute Zeit um mir einen Vernünftigen Grund zu nennen, warum ich Ihnen noch zuhören sollte wenn Sie nicht einmal in der Lage sind, eine einzige Frau auf einer 100 Einwohner Insel zu finden, die Flüchtlinge mal nicht dazugezählt," sprach er genervt.

"Sie können gar nicht zurück auf die Insel."

"Ach? Und warum nicht? Weil es da heisst her geht oder was?" meinte er Ironisch doch sie schüttelte nur wieder mit dem Kopf.

"Weil... weil die Insel seid einer Stunde offiziell nicht mehr existiert... der Vulkanausbruch hat sie zerstört und nun ist sie nicht mehr als eine Gesteinsansammlung auf dem Meeresboden..." redete sie betroffen und begann dann leise zu schluchzen...
 

Ungläubig richtet er seinen Blick wieder auf die Frau ... welche seine Hoffnung mit dem Verlauten dieser Hiobsbotschaft ganz zunichte machte.

"Was soll passiert sein?" fragte er noch einmal nach worauf sie sich eine Träne aus dem Augenwinkel wischte und ihn dann wieder ansah.

"Sie ist im Meer versunken. Einfach so... Der Vulkan hatte zu viel Macht. Und diese haben die Menschen verkannt; wieder einmal, wie schon so vieles davor. Die Natur kann und wird man nie bezwingen können... und sie wird einem immer wieder das nehmen, was einem das liebste ist... ich weiss leider wovon ich rede, bei mir waren es meine Eltern und mein Bruder..." beendete sie immer leiser werdend die bittere Wahrheit...

...

Das war wie ein Stich ins Herz...

Sie weinte. Still und leise aber sie weinte. Und Tränen können einfach nicht lügen.

Wütend ballte Ace eine Faust und versuchte diese sich überschlagenden Nachrichten und Ereignisse in seinem Kopf zu ordnen.

~ Das gibt es nicht, das kann und will ich nicht glauben! Diese verdammte Insel soll es nicht mehr geben? Aber... es muss etwas daran wahr sein. Die Frau spielt hier kein Schmierentheater... das ist echt. Aber... ~

Mit nun zwei geballten Fäusten senkte er den Kopf und schloss kurz die Augen.

~Warum passiert das hier alles? Und warum schon wieder uns? Wo... wo ist sie nur? Nojiko... du warst nicht auf dieser Insel, richtig? Das kann nicht sein.... ~

"Es tut mir leid... ich hatte kein Recht Sie so anzuschreien. Aber das hört sich alles so unglaublich an. Wenn es diese Insel wirklich nicht mehr gibt und meine Freundin nicht dort sein kann und hier nirgends zu finden ist ... wo verdammt noch mal ist sie dann?"

Ungewollt war er wieder lauter geworden, bereute es sogleich aber wieder. Er hatte sich und seine aufgewühlten Gefühle einfach nicht mehr unter Kontrolle. Er war wütend und verletzt über die Aussage ihrerseits. Das er tief getroffen war wurde durch seinen unentschlossenen Blick nur noch klarer. Doch in seiner Wut überkam ihn auch plötzlich irgendwo wieder die Vernunft, angehalten durch Neras plötzlich rufende Stimme, die flehend nach ihm verlangte. Doch er wollte nicht vernünftig sein denn wenn er das Tat, würde er dieses absurde Situation und Nojikos unerklärliches Verschwinden aus seinem Leben akzeptieren. Und das konnte nicht Wahr sein!

...

Denn wenn es so war, wie sollte er das Nera erklären?

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STOP! HALT!

Bevor ihr euch jetzt auf die Kommis stürzt und mich lynchen wollt:

Keiner ist Tod, ALLE sind am Leben. Nur sind halt nicht alle ANWESEND, okay? Alle Lebendig, alle Atmen, alle haben Puls und eine sichtbare Linie im EEG und EKG okay?

Ich verlasse trotzdem das Land... man weiss ja nie ^^
 

*euchschnellalleknuddel*

eure Easy
 

P.S Im nächsten Part klärt sich alles, hoch und heilig versprochen. Danke für jedes Kommi (wenn ihr mich jetzt überhaupt noch lieb habt *mitglasigenAugenindieMengeguck*)*angsthat*



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Kommentare zu diesem Kapitel (19)
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Von: abgemeldet
2016-01-19T17:34:31+00:00 19.01.2016 18:34
Ach herrje, Ace tut mir voll leid >\\\<
Ich hoffe er findet Nojiko bald wieder, laut deinem Nachwort lebt sie ja noch :P

Die Natur kann zwar manchmal grausam sein, aber der Mensch ist es weitaus mehr ^^'
Von:  Dassy
2015-02-25T23:27:55+00:00 26.02.2015 00:27
So viele Menschen tot D: schrecklich!


Die Natur ist der größte Feind des Menschen...
Von:  Easylein
2005-05-10T18:37:47+00:00 10.05.2005 20:37
@Babsi-san
Ups! Ja, du hast recht, mein Fehler ^^*
Sorry, aber ich bin seid über drei Jahren aus der Schule raus, da vergisst man schon mal so einiges.
Ich habs umgeändert, der Titel ist jetzt gramtikalisch richtig.Danke dir *verbug*

Und auch ein ganz liebes Dankeschön an alle anderen Kommischreiber. Ihr seit die bestern *alleKommischreiberknuff*
Easy
Von: abgemeldet
2005-05-08T21:12:36+00:00 08.05.2005 23:12
Nuahahahaaaa, ich hab's tatsaechlich geschafft auf den neuesten Stand zu kommen. Waehrend all den Busfahrten zu den WaterPolo-Spielen habe ich nur eines gemacht - gelesen.
Und am Samstag beim JV-Tournament, wenn wir nicht selbst im Wasser waren - habe ich gelesen. Und ich bin tatsaechlich aktuell nun. *TATAAAAA*
Aber nun zur FF. *trommelwirbel*
Am Allerbesten hat mir der Anfang gefallen, weil der einen immer weiter lesen laesst, selbst wenn man denkt - hmm, ist doch alles friede freude Eierkuchen -. Auch wenn die Geschichte generell sehr spannend ist hat man immer dieses - "Aber wie konnte Ruffy sterben?" - im Hinterkopf, das immer einen dunklen Schatten ueber glueckliche Geschehnisse wirft *nuahahaha*. Hast du gut gemacht.
An sich laesst sich die Geschichte sehr leicht lesen und verstehen, und macht auch viel Spass.
Auf alle Faelle *addictive*
Zum Titel des vorigen Kapitels "Underestimate dangerous"... sorry aber, rein grmmatikalisch waere es "Underestimated Danger".
Nicht hauen! Es ist mir nur aufgefallen. - Zurueck zur Geschichte.
Bin mal gespannt wo Nojiko nun steckt. Zuerst, als Ace so lange warten musste, dachte ich, die Marine haette Ace gefunden. Aber sieht ja doch nicht nach ner Falle aus. *auf Finger beiss* *will wissen was denn nun los ist*
Jedenfalls bin ich ein ganz grosser Fan von dem Dream-Team Nera&Ace *knuffz* die beiden sind einfach nur knuddelig.
Hach... Ace... (bin mal gespannt wie das Treffen mit seiner Bande wird...)
Jedenfalls - schreib weiter!!! And it better be good...

Liebe Gruesse - Babsi-san
Von: abgemeldet
2005-05-06T18:03:21+00:00 06.05.2005 20:03
Also ich kann zu dieser FF nur eines sagen:
EINFACH GENIAL!

Schreib bald weiter, ich will wissen, wie es weitergeht!!
*gespanntbin*

lg Serena
Von:  Lazuli
2005-04-29T18:16:35+00:00 29.04.2005 20:16
oha, mal wieder ein super Part =3
so lange Nojiko noch lebt, isses ja gut, ich hab anfangs nen ganz schönen schreck bekommen <.<
njo, heftig is dieser Part schon, mit der Insel und vor allem das mit Nojiko natürlich ...
die arme Nera
naja, ich freu mich schon total auf den nächsten Part!
Von: abgemeldet
2005-04-27T19:47:15+00:00 27.04.2005 21:47
Endlich! Ich hab's geschafft. Vor 4 Tagen habe ich angefangen und jetzt habe ich endlich die 126 Seiten gelesen! Boah! Einfach super FF. Sie hat mich schon von anfang an gefesselt und meine Eltern haben mich schon für verrückt erklärt, weil ich nur noch die ganze Zeit vorm Comp saß und gelesen habe ^.^
Nya, ein gaaaaaanz großes Lob an dieser Stelle, dafür, dass du es immer schaffst mir einen Schock zu versetzen ^.-
Aber so lange noch alle leben kannst auch doch noch glücklich weiter atmen ^.-
Ich freu mich schon auf die Fortsetzung!
bye
Nami
Von: abgemeldet
2005-04-25T08:36:00+00:00 25.04.2005 10:36
Voilà, je suis retour! XD Alors, tu veux un commi de moi, non?
...
Ach scheisse, ich sollte endlich damit aufhören! >< Ich hab das ganze Wochenende nur Französisch gehört (und gelesen => Untertitel, und ab und zu auch gesprochen ^^') und hab diesen Tick noch drin.

Aaaalso, nochmal von vorne. Ich hab das Kapitel gestern Abend auf der Rückfahrt gelesen. Wenn ich vorher kurz vorm Einschlafen gewesen war, hinterher war ich hellwach! Oo Heilige Scheisse, wie kannst du so was tun? Ich mein, erst der Vulkanausbruch, dann die Toten, dann das Verschwinden von Nojiko, dann das Verschwinden der Insel... aaaargh!! *auf tisch hämmer*
Wehe du schreibst weiter, bevor ich nächsten Samstag nach Hause komme, ich warne dich! Ich hab nächste Woche nämlich keine Möglichkeit ins Net zu kommen und schliesslich will ich nichts verpassen! *fuchtel*

Ok, ich glaub, das reicht...XD
Von:  Animefan72
2005-04-25T08:07:41+00:00 25.04.2005 10:07
Na ja, ähm lünschen?'Wer käme den auf so ne Idee? *hinterlistig grinst* *bereta ladet durch ziehen* Ich bin doch ein Fridlibiger mensch, mehr oder weniger *leiser sagt* Nun ja mal zu den kommentaren.
Ich fands ganz net mit der katastrofe, das ist mal wieder mal was ganz neues. Aber mir ist da was aufgefallen und zwar. Die Geschichte erzählt doch nami ihre Enkelin und genau da kommt meine frage. Woher weis Nami dan von der Katastroffe und von Nojikos verschwinden? na ja ich will deich nciht vollabern *schleifstein und ein Messer wetzt* Ich hoffe nur das du weiter amchst und Ruffy und nami wieder kommen am sonsten werden ich ganz schön böse *böse grins** klige spielgelt mein lächeln* Also ich freue mich schon drauf^^ *knuffel*
Von: abgemeldet
2005-04-24T18:56:48+00:00 24.04.2005 20:56
Hi!
Hey, ich komm schon gar nicht mehr nach mit Kommi schreiben! Aber es freut mich, dass du so schnell weiterschreibst. Dann muss ich nicht so lange warten, bis ich weiterlesen kann.
Dieses Kapitel war echt...oh Gott, die Armen!! Aber so lange alle noch leben und es auch Nojiko gut geht.... so schnell kanns gehn und es existiert eine ganze Insel nicht mehr, hilfe! Aber dann an so einer Stelle aufhören, gemein!! Bitte schnell weiter!! Du kannst die arme kleine Nera nicht so lange ohne Mutter lassen!!
Bye,
Chichi86


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