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Gothic Dream 2

Your Dream is My Dream... My Dream is Your Dream...
von

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Die Nebel

Lan: Ein neues Kapitel, dieses wird nicht so lang wie das davor! Ein großes Dankeschön an meinen LordLestat! *verbeug* Der Songtext ist aus dem Film "Die Nebel von Avalon". Hier gebe ich preis wer ... wahrhaftig ist! Dieses Kapitel handelt nur um ihn/ihr. Leo und Co. Werden nicht erwähnt!

Das Gedicht am Anfang kommt von Nami22... vielen Dank das ich es verwenden darf (es heißt "Dein Geheimnis - Monolog eines Vampirs.) *verbeug*

Eigentlich kann ich das nicht als Kapitel bezeichnen, nimmt es als... Special an! Warum gibt es hier in Animexx nicht noch so was mit Special? O.o° Epilog, Prolog etc. gibt es... aber warum nicht so was wie °Extrakapitel° oder °Special°? Ach so, hiermit teile ich mit dass °Das 13. Kreuz° umgeändert wird! Ich habe einen großen Traum zu erfüllen... nämlich eine Art Chronik zu schreiben! *verbeug* Wer eine gute Idee hat, wie sie heißen soll... solle mir Bescheid geben.
 


 

10. Kapitel Die Nebel
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Du hast dein Herz verschlossen,

aufdass ich es nicht breche

und niemals hinter dein Geheimnis komme.

Nie der süße Klang deiner federleichten Antwort

in mein Ohr dringt.

Bebende Lippen eines Engels,

oh du Unschuld, fest verschlossen,

wie ein Sarg...

...mit all seiner sündigen Schwere des letzten Jahrtausends.

Lass mich dir nahe sein, denn ohne mich,

welche Qual musst du erfahren?

Wieder dieser niederschmetternde Blick.

Wagst du es über mich zu richten, liebstes Geschöpf,

geformt von der Hand des Winters?

Verhüll dich nicht in das Schweigen der Toten,

offenbare der mürrischen, schmutzigen Welt

dein Selbstbildnis getränkt in Blut.

Wirst du von der säuselnden Angst verführt?

Wirst du von der beißenden Kälte in den Schlaf gesungen?

So anworte mir doch, Kind der Stille!

Und wenn du mich hasst, so bedenke,

...dass jede gottverdammte Nacht,

wenn die kranken Schatten

sich der ewigen Dunkelheit hingeben

und dich jedes unbedeutende Knarren erzittern lässt,

...wenn sich deine dürren Finger

mit ihren kalten, starren Nägeln ins Fleisch graben,

bis sich das warme Blut mit deinen eisigen Tränen vereinigt,

...wenn vor Sehnsucht dein Herz fast stehen bleibt,

...du leise meinen Namen in den kahlen Raum wirfst.

Du flehst um Hilfe, du schreist nach mir,

...denn du brauchst mich, nicht wahr?...

Ich bin die Einzige warme Flamme in deinem steinernen Herzen!

...Warum also, verwehrst du mir den Schlüssel zu deinem Geheimnis,

das ich schon längst kenne?

Vergiss nicht,

...ich bin der, der dein Verlangen nach Ewigkeit stillt...

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Jesse schlief mit der Zeit im Käfig ein und bemerkte nicht dass etwas sie nahm und wegbrachte. Erst nachdem sie jemand laut schreien hörte, schrak sie auf. Wo war sie?

"Was... wo..." stammelte sie und sah sich um. Sie war in einem Palast, das war sicher der Unterwasserpalast der Nixe. Sie stand auf und schwamm umher. Plötzlich blieb sie stehen. Das konnte nicht wahr sein! Das musste ein Traum sein! Da saß Vincent auf dem Thron und schaute auf seine Hände.

"Du hast einst dieses Reich in die Tiefe des Meeres gestürzt!" meinte die Meerjungfrau und er sah zu ihr.

"Halt den Mund! Wie sollte ich das denn getan haben?" fragte er sie. "Ich bin nur hier um Jesse zuholen!"

"Von wem hast du das erfahren, dass sie hier steckt?"

"Ich habe jemanden belauscht... sie hat mit einer Freundin von mir geredet! Lang habe ich nicht gefackelt und bin später hinter her gesprungen! Nun... jetzt bin ich hier!"

"Wie süß!" kicherte sie.

"Du nennst dich °Mermaid°. Die Card die nicht gefangen werden will! Warum?"

"Im Meer fühle ich mich frei und sorglos..." antwortete sie.

"Sorglos..." dachte Jesse.

"Ich werde Jesse nicht ihrem schrecklichen Schicksal überlassen! Sie wird zurückkommen und das zu mir!"

"Liebst du sie so stark?"

"Ja, das tue ich!" knurrte er.

"Ich versteh die Gefühle nicht... zeig es... mir!" sagte °Mermaid° und schwamm auf ihn zu. Plötzlich küsste sie Vincent. Jesse starrte entsetzt dorthin und konnte sich nicht wegbewegen.

"Schupps sie weg..." bat sie leise, doch er tat es nicht. Im Gegenteil, er erwiderte ihren Kuss und zog sie näher an sich. Die Vampirin schrie auf und schwamm aus dem Palast. °Mermaid° löste den Kuss und sah ihr nach. Die Nixe grinste und Vincent verschwand.

"Nun... denkt sie... er habe sie betrogen..." lachte sie. "Was doch Illusionen alles bewirken können?!"

"Wie konnte er nur? Wie konnte er nur?" jammerte Jesse und schwamm ins offene Meer hinaus. Die kleine Meerjungfrau sah es und rief ihr nach, doch die Vampirin hörte nicht.

"Dumme Seekuh!" dachte sie und schwamm wieder in den Palast. "Die wird wiederkommen... ohne mich wird sie nicht zurückkehren..."
 

Vincent lag auf seinem Bett und starrte die Decke an.

"Hey Alter..." kam es Richtung Tür.

"Was willst du?" knurrte der Blauhaarige.

"Das mit Jesse tut mir Leid..." Da riss der Geduldsfaden. Vincent sprang hoch und landete vor Andrej.

"Es tut DIR Leid, obwohl DU nichts getan hast?" zischte er. "ICH bin doch Schuld... das SIE weg ist! Nicht DU!"

"Du musst dich beruhigen..."

"WIE SOLL ICH MICH BERUHIGEN? SIE IST WEG! MEINE JESSE IST FÜR ALLEZEIT WEG! NIE WERDE ICH... sie wieder sehen..." Der Vampir ließ seinen Kopf hängen und schlug auf den näher stehenden Schrank ein. Dieser brach in der Mitte zusammen und hinterließ nur noch Brennholz. Sie hörten hastige Schritte und Yumi stand hinter Andrej.

"Was ist geschehen? Ich hörte... Vincent, was hast du getan?"

"Was ich getan habe? Ich ließ sie... ich konnte sie nicht retten! Diese Welle... sie kam auf Jesse zu... sie verschling meine Geliebte! Ich habe sie in Stich gelassen! Genau das habe ich getan!" Plötzlich spürte der Vampir nur dass etwas an seiner Wange hart knallte. Cath stand da und hatte ihm eine Ohrfeige gegeben.

"Red nicht so! Ich habe... Jesse nie so gesehen! Du hast sie... sehr... sehr glücklich gemacht!" sagte sie mit Tränen in den Augen. "Du kannst nichts dafür... niemand kann was dafür..."

"Ich hätte... besser aufpassen müssen..." murmelte er und bekam wieder eine Abreibung von Cath.

"Halt die Schnauze! Halt deine elende Klappe, du Mistkerl!" schrie sie. "Du kannst nichts dafür! Du trägst keine Schuld!"

"Cath... beruhig dich..." redete Yumi auf sie ein. "Andrej... komm, wir nehmen sie mit nach unten..."

"Ok Yumi!" sagte er und die zwei brachten die Schwester nach unten in die Bar.

"Und der Stern des Blutes fiel hinunter in die schwarze See... in die schwarze See des Zweifelns... fiel hinunter... fiel hinunter..." wisperte der Wind der durch das Fenster schlich. "Doch... Trommeln der Hoffnung hörte er noch... er, der sein unsterbliches Leben hergeben würde... Trommeln der Hoffnung... der Hoffnung..."

"Lan?" sagte er und sah sich um.

"Nur Trommeln der Hoffnung... er ergriff die Chance und tat es ihr gleich... dem Stern des Blutes! Nur Trommeln der Hoffnung... hörte er im Meer und sah sie liegen..."

"Lan!"

"Das Mädchen lag unten im Meer, war traurig und herzensleer... er kam zu ihr und strich ihr übers Gesicht... und sagte: Ich verlass dich nicht! Die Trommeln der Hoffnung wurden stärker und das Meer verschwand, wie der Regen im Erdensand!"

"Lan? Komm raus..." befahl er und Leslie stand an der Tür.

"Hallo... Vincent..." lächelte sie und nahm ihre Brille ab. "Kommst du mit mir?"

"Was meinst du?"

"Jesse suchen..." antwortete sie und beide verschwanden. Der Nebel floss durch das Fenster wie zähflüssige Masse durch einen Trichter und umhüllte alles in einem milchigen Weiß.
 

(Lan: Nicht erschrecken, hier kreuze ich ein wenig meine Geschichten! Wer "Eine Geschichte aus alter Zeit" kennt... weiß wer diese Person ist!)

Sie lag da, im Sand und das Meer umspülte ihre blasse Haut. Sie hatte es doch geschafft aus dem Reich der Nixe zu entkommen. Doch war sie es wirklich? Jesse zog den salzigen Geruch des Meeres ein und lachte laut.

"Ich habe es geschafft... ich habe es tatsächlich geschafft!" jubelte sie.

"Schönes Mädchen... was tut Ihr da?" fragte ein junger Mann und lief zu ihr.

"Ich habe mich aus den Händen des Meeres befreit..."

"Seit Ihr etwa eine Seejungfer?"

"Eine was? Meinen Sie Nixe?"

"Ja, das meinte ich sehr wohl. Wie lautet Ihr Name?"

"Jesse..." antwortete sie und sah ihn sich genauer an. Was hatte er denn für Sachen an? Trug die Kleider eines Bogenschützen und hatte Pfeil und Bogen mit bei.

"Jesse, lautet Ihr Name? Dafydd... so lautet meiner..." lächelte er. "Doch Euren Namen... so einen gibt es nicht hier... woher kommt Ihr?"

"Aus... Irland..."

"Irland? Dann kommt ihr von hier?"

"Meine Freunde und ich... sind nach Irland gekommen um neu zu beginnen..." Jesse hielt sich den Kopf fest. "Das kann nicht wahr sein... das muss ein schlimmer Traum sein..."

"Was habt Ihr für Sachen an?" fragte Dafydd erstaunt.

"Ich versteh nun gar nichts mehr...Diese Frage gebe ich gern zurück..." seufzte sie. "Wie ich mein Schicksal hasse... diese dumme Nixe... und Lan..."

"Lan? Lan-an Schie?" Der Bogenschütze wurde hellhörig.

"Ja... diese meine ich..."

"Lan ist eine sehr gute Freundin von mir..."

"Das kann nicht sein..." murmelte Jesse. "Sagt mir... in welchem Jahrhundert leben wir?"

"Ihr beliebt zu scherzen... wir sind in der Zeit nach Prinz Eisenherz... Teuerste!"

"Was? Wie kann das sein?!" schrie Jesse laut.

"Kommt mit... ich zeige Euch alles..." lächelte der Bogenschütze und die Vampirin folgte ihm. Sie gingen lange Zeit die Küste entlang und sahen eine Art Schloss auf den wellenumspülten Klippen Irlands.

"Wer lebt dort?"

"Lan-an Schie... das ist ihr jetziges Heim. Ihre Familie wollte sie nicht..."

"So wie meine..." flüsterte Jesse. Dafydd bemerkte es scheinbar nicht und beide kamen dem Gemäuer näher. Die Blicke tausender Rabenaugen starrten Jesse an und lachten in ihrer eigenen Sprache.

"Vor ihnen braucht Ihr keine Angst zu haben..." versicherte Dafydd ihr.

"Ich habe keine Angst... denn sie sind so wie ich...." Meinte Jesse und er sah sie etwas verwirrt an. Vor dem Tor standen zwei Staturen, die Wache standen. Wo Jesse und Dafydd durchgingen wollten öffneten sie ihre Augen und sahen die Zwei an.

"Meister Bogenschütze... wer ist dieses Mädchen?" fragte einer der steinernen Wächter.

"Eine gute Freundin von mir... Herr Wächter..." antwortete er und die Beiden gingen an ihnen vorbei.

"Was sind das für..." flüsterte Jesse und Dafydd zog sie zu sich.

"Schaut nun nicht nach hinten... ihre Blicke würden Euch umbringen..."

"Ich versteh nicht..." sagte Jesse und riskierte einen ganz kleinen Blick. Die Augen der Wächter ließen Jesse wie in eine Trance fallen und das Mädchen wurde ohnmächtig.
 

"Wo sind wir hier?" fragte Vincent der sich in einem Thronsaal befand.

"In der alten Zeit... wo man mich noch gefürchtet hatte..." lachte Leslie.

"Was meinst du?"

"Ich spiele ein Spiel... das keiner zu verstehen weiß..." kicherte das Mädchen und versteckte sich hinter einen der Vorhänge. Plötzlich hörte man ein lautes Krachen und er fiel hinunter.

"Leslie!" schrie Vincent auf und lief dorthin. Er suchte das Mädchen, doch er fand sie nicht.

"Machst du dir Sorgen?" ertönte es hinter ihm und er stand auf.

"Was zum..." zischte er und bemerkte das Lan dort stand.

"Du brauchst dir keine Sorgen zu machen... das war nur ich..."

"Du bist... warst Leslie?"

"Genau..." lachte die Prinzessin.

"Du kleine miese...." Knurrte er und sprang sie regelrecht an. "Wo ist Jesse?"

"Hi... Hier..." stammelte sie und zeigte zum Saaltor. Vincent stand auf und sah dorthin. Mit einem Stoß wurde das Tor aufgestoßen und Dafydd rannte hinein.

"Lan... es ist schrecklich. Ich habe ein Mädchen am Strand gefunden..."

"Was ist mit ihr? Sprech!"

"Sie hat in die Augen der Steinwächter geblickt!" erklärte Dafydd.

"Was? Oh nein... bring mich zu ihr!"
 

"Ich sehe es schon wieder... dieses kleine Mädchen mit dem Teddybären..." dachte Jesse und hörte ein Klicken. Ihre Augen sahen zur geöffneten Tür, wo drei Personen hastig ins Zimmer gingen.

"Ich habe sie gewarnt... doch, sie dachte wohl, dass die Wächter ihr nichts anhaben könnten!" erklärte Dafydd.

"Das ist ja Jesse!" rief die dritte Person und lief zu ihr. Die junge Vampirin sah ihn lange an und konnte ihn doch nicht erkennen.

"Er kennt meinen Namen... diese Leute, kommen mir alle so... bekannt vor..." sagte sie zu sich und streckte eine Hand aus. Sie strich sanft über Vincents Gesicht und fiel wieder hinab.

"Sie ist wenigstens unter uns..." meinte Lan. "Es hätte schlimmer enden können... das sie gänzlich tot sei... kommt, geht... ich werde mich um sie schon kümmern."

"Nichts wirst du tun! Wegen dir ist sie so! Wieso musstest du ihr den letzten Kuss geben?" schrie Vincent sie an.

"Sie hat zugestimmt..." meinte Lan kühl. "Nun geh! Dafydd? Nimm den Jungen mit... und mach etwas, damit er nicht hier hinein stürmen kann!"

"Jawohl..." sagte der Bogenschütze und schleifte Vincent aus dem Zimmer.

"Lan, was auch immer du ihr nun noch antun mögest... du wirst deswegen durch meine Hände sterben!" brüllte er noch und die Tür schlug zu.

"Niemals... werde ich meiner Tochter, ein Haar krümmen..." flüsterte die Vampirprinzessin und strich eine Strähne aus Jesses Gesicht weg. "Lieber würde ich sterben... als jemals so was zu tun... oder zu denken."

"Tochter? Tochter! Sie nennt mich Tochter?" schrie Jesse innerlich und sie setzte sich schnell auf.

"Oh... schon wieder alles in Ordnung?" lächelte Lan, doch sie bekam keine Antwort. "Jesse?"

"Sie nennt mich einfach Tochter...." Dachte die andere Vampirin und ihre Hände umschlangen die Kehle der Prinzessin.

"Jes... Jesse?"

"Wieso nennst du mich Tochter? Das bin ich nicht! Ich bin die Tochter einer menschlichen Frau und nicht einer Vampirin!" schrie die Sängerin und drückte den Hals zusammen.

"Ich habe dich... im Stich gelassen... es tut mir Leid..."

"Es tut dir Leid? Es tut dir Leid! Warum muss ich so leiden?"

"Andere... leiden auch und... manche mehr als... du..." Wieder drückte Jesse Lans Kehle mehr zusammen.

"Stirb! Lass mich leben!"

"Nie... werde ich... sterben..." Lan versuchte zu lachen. "Mich wird man nicht vergessen... niemals!"

"Doch! Ich rotte die Erinnerungen aus! Jeder Mensch der dich gekannt hat... wird nichts mehr mit deinem Namen anfangen können!"

"Dann... bring mich doch um!" grinste die Prinzessin und Jesse würgte sie noch stärker, bis der ganze Körper schlaff wurde. Vor Hass... vor Traurigkeit, ließ sie den Körper auf dem Boden fallen und ging hinaus. Endlich war es vorbei, doch warum fühlte sie sich so schlecht?

"Ich habe sie umgebracht... ich habe meine... Mutter... umgebracht... die Mutter aller Vampire... ist tot!" schluchzte sie und ging auf die Knie.

"Ich bin nicht tot... ich lebe noch..." Jesse hörte auf und sah zurück.

"Lan-an?" flüsterte sie.

"Ich werde niemals sterben..." lachte Lan und saß neben ihr. "Wie du sagtest, ich bin die Mutter aller Vampire..."

"Es tut mir Leid..." wisperte Jesse.

"Mir tut es Leid... ich habe dir so was angetan... ich habe dich, zu meiner wahren Tochter gemacht..."

"Wenigstens... habe ich nun eine Mutter, die mich versteht..." lächelte Jesse kurz. "Zeig mir dein Land und dein Schloss, Lan..."

"Mit Vergnügen..." lachte die Prinzessin und beide gingen durch das Schloss. Lan zeigte ihr alte Bilder, alte Karten von Ländern und die große Bibliothek.

"Noch mehr Bücher kannst du hier nicht lagern, oder?"

"Ach, das ist nur ein kleiner Teil. Der Rest steht noch woanders..."

"Der Rest von was?"

"Was du hier siehst... sind nur lächerliche 700.000 Bücher..."

"Ja... sehr wenig..." Jesse wurde wieder bewusst, wie hoch die Zahl doch sei. "WAS?"

"Alles habe ich schon hier durchgelesen... Zeit genug, hatte ich ja... einige sind auch von mir selbst geschrieben..." sagte Lan. "So... nun komm weiter. Ich will dir den schönsten Ort in dieser Gegend zeigen. In der Zukunft, wird es ihn nicht mehr geben..."

"Was ist das für ein Ort?"

"Wo liegt er?"

"Das wirst du sehen... doch zuerst, solltest du dich umziehen..." Jesse lief zurück ins Zimmer. Lan selber ging wo anders hin.
 

"Was fällt der ein?" knurrte Vincent.

"Ruhig Blut, mein Freund..."

"Ich bin kein Freund von Ihnen!" fauchte er Dafydd an. "Außerdem... hört sich das an als ob ich ein Pferd sei!"

"Pferde haben mehr Verstand als Ihr..." murmelte er.

"Was?" brüllte der blauhaarige Junge. "Was fällt Ihnen ein?!"

"Still ihr Zwei!" befahl Lan die durch die Tür trat. "Jesse zieht sich um..."

"Ihr geht es wieder gut?" Vincents Laune war schlagartig wieder ins Fröhliche gewandelt.

"Ja, sie und ich werden gleich meinen Lieblingsort ansehen..."

"Ich will mit ihr reden! Sofort!"

"Halt den Mund, Prinz..." murmelte Lan.

"Pri... Prinz? Was soll das heißen?"

"Nichts..." log Lan und ging wieder. "Aber sei von nun an leiser."

"Wieso denn nun Prinz?" flüsterte Vincent.

"Ihr wisst nicht, wer Ihr seid?" fragte Dafydd und der Vampire sah ihn an.

"Ich bin Vincent..."

"Und mehr wisst Ihr nicht? Eurer Titel?"

"Mein... Titel?"

"Ihr habt es tatsächlich vergessen?" fragte Dafydd geschockt.

"Was genau vergessen?"

"Eure Abstammung?!"

"Wie meinen?"

"Sie sind doch Vincent von Avallach, oder?"

"Avallach? Was... was soll das?"
 

"Oh je... das sieht ja aus..." seufzte Jesse und betrachtete sich im Spiegel. Sie trug ein weißes langes Kleid, wo um die Hüften ein Gürtel war.

"Jesse, bist du fertig?" ertönte es vor der Tür.

"Ja... mehr oder weniger. Wieso so etwas? Weiß steht mir ganz und gar nicht!" jammerte sie und die Tür ging auf.

"Nein, das sieht gut aus..." lächelte Lan die an der Tür stand.

"Oh... du hast ja fast das gleiche an..." stellte Jesse fest. Lan trug auch ein weißes Kleid, mit dem selben Gürtel, nur das sie einen Armreif noch um die Linke Hand hatte.

"Schnell bemerkt... dort wo wir nun hingehen, braucht man sich nicht so prunkvoll anzuziehen..." meinte Lan und die beiden verließen das Schlossgelände. Langsam durchstreiften sie einen schönen Wald. Es hatte geregnet und die letzten Regentropfen küssten oft die Haare der Mädchen. Jesse liebte den Wald über alles, aber ihr war unklar warum sie und Lan mit nackten Füßen ihn durchquerten. Fragen wollte sie die Prinzessin nicht, denn sonst würde Lan sie nur noch mehr verwirren.

"Wenn ich nur wüsste, wie es geschehen kann... das ich aus der Zukunft zurück in die Vergangenheit gereist bin..." fragte sich Jesse und sah zurück. Da bemerkte sie, das sie von einem Reh verfolg wurden. Die Vampirin lacht und stupste Lan an. Die Prinzessin sah zurück und das Reh lief zu ihr.

"Es ist ein liebes Tier... aber auch sehr schüchtern..." meinte Lan und strich dem Reh über den Kopf. "Aber um mit es nun zu schmusen sind wir nicht hier... ich wollte dir doch meinen Lieblingsplatz zeigen..."

"Schade..." seufzte Jesse und verabschiedete sich vom Tier. Beide kamen an einem reißenden Fluss an, wo Steine die einzige Brücke waren. Lan lief elegant über sie und sah zu Jesse.

"Komm..." rief sie und Jesse ging sehr vorsichtig über die Steine.

"Bist du dir sicher... dass nichts geschieht?" Plötzlich rutschte sie aus und wurde von der Strömung mitgerissen. Die Vampirin sah nur noch die Prinzessin schreien und versank im Wasser.

"Jesse! Jesse! Oh Klingensang... lass das Wasser stehen..." schrie Lan und das Wasser wurde ruhig. Die Prinzessin sah jeden Fels ab und fand das Mädchen später.
 

"Ich kann den Gedanken nicht ertragen!" murmelte Vincent und sah unruhig aus einem Fenster. Er hatte seinen getreuen Freund auf der Schulter, der feuerrote Phönix. Dafydd starrte den Vogel immer noch an.

"Das ist nicht wahr..." brabbelte er.

"Wie oft soll ich es Ihnen noch sagen? Das ist der wahrhaftige Phönix!" seufzte Vincent.

"Dann müssen Sie doch Avallach sein!"

"Nein, verdammt!" knurrte der Junge. "Ich bin ganz normal!"

"Ihr habt einen Phönix, das ist nicht mehr normal!" meinte der Bogenschütze.

"Was normal ist und was nicht, kann mir jetzt echt egal sein!" schrie er und der Vogel flatterte wild mit seinen Flügeln umher.

"Lasst den Feuervogel nicht auf mir stürzen Gott..."

"Gott... pah..." zischte Vincent. "Gott gibt es nicht... alles eine reine Lüge... diese... Kirche... will doch nur Geld von den Leuten, die kaum noch was haben! Reine Lügenmärchen sind das!"

"Aber..."

"Kein °aber°. Meine Schwester, diese Kirchengängerin... sie glaubt an Gott, obwohl er unsere ganze Familie umgebracht hatte! Er hat nichts dagegen getan!"

"Ihr habt keine Schwester..."

"Was?!"

"Das Haus Avallach hatte nur einen Sohn und sein Name war Vincent!"

"Das kann nicht sein! Das muss einfach nur eine dumme Verwechslung sein! Danyelle und ich... ich kenne sie seit... seit..."

"Seit wann?"

"Wo wir... das wurden... was wir nun... sind... oder früher..." Vincent verlor die Worte und sah zu Dafydd. "Das ist nicht wahr..."

"Gerüchten zu folge, ist der Sohn entführt... und von einer anderen Familie aufgenommen worden... Doch die Eltern haben nie herausgefunden wo er steckt. Außerdem hatte er sein Erinnerungsvermögen verloren, so sagt man..."

"So ein Quatsch! Ich bin nicht Vincent von Avallach!" meinte er.

"Und wenn Ihr er doch seit?"

"Ich bin aber nicht er!" schrie Vincent und der Phönix flog hoch in die Luft.
 

"A clouded dream on an earthly night

Hangs upon the crescent moon

A voiceless song in an ageless light

Sings at the coming dawn

Birds inflight are calling there

Where the heart moves the stones

It's there that my heart is longing for

Powerful by the love of you ..." Jesse hörte das Plätschern von Wasser und etwas kaltes auf ihrem Bein.

"Was ist nur..." stöhnte sie.

"Der Fluss hat dich mitgerissen... Klingensang hat dir dein Leben gerettet..."

"Klingen... sang?"

"Eine auch recht alte Karte vom lieben Shodaw. Sie kann das Wasser zum stehen bringen oder auch zum wüten..."

"Was war das für ein Lied?!"

"Das hat Klingensang gesungen..." lächelte Lan. Nun wurde Jesse bewusst wo sie eigentlich waren. Sie waren im Wald und riesige Bäume standen im in einem Halbkreis um sie.

"Wo sind wir hier?"

"Das ist mein Platz..." lachte die Prinzessin. Etwas ließ Jesse aber stutzen, irgendwas war hier faul.

"Leben sie?"

"Hm?"

"Die Bäume..."

"Alles lebt... auch wenn es sich nicht bewegt... Pflanzen... Tiere... alle Lebewesen leben.. deswegen heißen sie so..."

"Und... was sind dann wir?" Lan gab darauf keine Antwort. "Nun... egal. Aber ich meinte es anders... diese Bäume sind nicht das was sie scheinen zu sein..."

"Da hast du recht..." meinte Lan und hinter einem Baum kam ein Mädchen.

"Wer ist sie?"

"Klingensang..." antwortete das Mädchen. "So werde ich genannt..."

"Du scheinst so... menschlich..." wunderte Jesse sich.

"Lange... habe ich die Menschen beobachten können.... Und habe ihre Verhaltenweise auch genau angeschaut..." meinte sie und der Wind ließ ihre schwarzen Haare durch die Luft gleiten. Sie hatte sehr traurige Augen und doch, etwas Hoffnung war darin gespiegelt.

"Klingensang... sing es noch mal... für Jesse..." bat Lan und die Card sah zu ihr. Leicht nickte sie und wandte sich zu den merkwürdigen Bäumen.

"So erwachet... Dienerinnen der großen Göttin!"

"Große Göttin?" fragte Jesse Lan leise.

"Klingensang... ist eine Gottesdienercard! Shodaw hat auch zwei Götter erschaffen, doch... irgendwann haben sich die Cards in zwei Gruppen geteilt..."

"Eine für die Göttin und eine für den Gott?"

"Genau... der Gott der Cards starb bei dem großen Krieg... und die Göttin..." Die Prinzessin brach den Satz ab

"Was ist mit ihr? Ist sie auch tot?"

"Sie lebt immer noch... die °Crazy Cards° waren ihre engsten Freunde und besten Krieger. Nun schwört sie Rache... "

"Wieso Rache?"

"Der Gott war zwar ihr Gemahl... aber sie hasste ihn auf einer bestimmten Art und Weise! Doch er starb nicht durch ihrer Hand... sondern durch Shodaw selbst!"

"Wie?!" fragte Jesse geschockt.

"Shodaw dachte wohl, das er somit den Krieg beenden könne... aber nein, nun rückt die Zeit an... wo der alte Krieg wieder aufersteht. Dann wird entschieden... was mit unseren Welten geschieht. Gewinnen wir... sind alle in Sicherheit... gewinnt die Göttin..."

"Werden wir alle sterben..." fügte Klingensang fort.

"Alles Leben wird vernichtet... nur die Göttin wird weiter existieren und ihre Schwester..." sagte eine andere Stimme.

"Wer oder was..." fing Jesse an.

"Eine Dryade... sie ist schon erwacht..." erklärte Klingensang. "Die anderen möchten wohl noch länger schlafen..."

"Dryaden? Baumnymphen... die entweder in der Nähe ihres Baums leben müssen oder der Baum sozusagen sind?" Klingensang nickte. "Wow... diese Wesen haben Gerüchten zufolge wunderschöne Stimmen!"

"Haben wir auch Jesse..." kicherte ein Baum und die Äste erhoben sich. Es sah so aus als hätte jemand die Gestalt eines Mädchens in dem Baum geritzt. Langsam ging die Vampirin auf die Dryade zu und versuchte über ihr Gesicht zu streichen.

"Wie..."

"Normale Haut?" kicherte sie wieder und Jesse nickte.

"Wer ist nun diese Göttin?" fragte Jesse.

"Rate einmal..." bat Lan und Jesse sah sie geschockt an.

"Nicht °Gothic Dream°! Nein!"

"Doch so ist es..." meinte Klingensang.

"Das... gibt es nicht..." murmelte Jesse. Sie bemerkte nicht wie die Dryade sich langsam und sachte bewegte.

"A clouded dream on an earthly night

Hangs upon the crescent moon

A voiceless song in an ageless light

Sings at the coming dawn..." sang die Dryade mit der Karte Klingensang und Jesse horchte auf.

"Birds inflight are calling there

Where the heart moves the stones

It's there that my heart is longing for

Powerful by the love of you
 

A painting hangs on an ivy wall

Nestled in the emerald moss

The eyes declare a truce of trust

And then it draws me far away

Where the deep in the desert twilight

Sand melts in pools of the sky

When darkness lays her crimson cloak

Your lamps will call me home
 

And so it's there my homage's due

Clutched by the still of the night

And now I feel, feel you move

And every breath, breath is full

So it's there my homage's due

Clutched by the still of the night

Even the distance feels so near

Powerful by the love of you..." Klingensang und die Dryade sahen Jesse an. Etwas verdutzt schaute die Vampirin zu ihnen. Dann aber wusste sie was gemeint war und alle drei sangen die letzte Strophe. Lan lachte und sah ernst zum Schloss, das von dort aus gut zu erkennen war.

"A clouded dream on an earthly night

Hangs upon the crescent moon

A voiceless song in an ageless light

Sings at the coming dawn

Birds inflight are calling there

Where the heart moves the stones

It's there that my heart is longing for

Powerful by the love of you... "
 

Vincent hatte sich mit der Zeit beruhigt und ging auf eine Terrasse. Sein treuer Begleiter der Phönix war wieder auf seiner Schulter.

"Was meinst du? Bin ich wirklich dieser Avallach?" fragte er dem Phönix.

"Wohlmöglich..." antwortete der Feuervogel.

"Avallach... hm..."

"Apfelgarten!" lachte der Phönix.

"Wie bitte?"

"Das ist walisisch und bedeutet es!"

"Hm... Apfelgarten... dummer Name..." seufzte der Vampir.

"Nicht dumm... rate mal warum Avalon... Avalon genannt wird!"

"Hm?"

"Es ist davon abgeleitet! Es war in der Mythologie der Kelten das Elysium!"

"Oh ja... Lobgesänge auf den Herrn... das Paradies auf Erden..." meinte Vincent höhnisch.

"Dort wurde auch König Arturs gebracht..." sagte der Vogel leiser.

"Bin ich etwa ein Erbe von Avalon?" lachte der Junge.

"Wenn du wirklich dieser Avallach bist... ja."

"Woher weißt du das alles?"

"Ich bin so alt wie die Welt selber..." antwortete der Feuervogel und stieg in die Luft auf.

"Wo willst du hin?"

"Nach deinem zu Hause... steig auf!" lachte der Vogel und verschwand. Urplötzlich war er wieder da, nur tausendfach größer. Vincent sprang mit einer Leichtigkeit auf den Vogel und beide flogen weg. Dafydd stand draußen und sah den Phönix und schmunzelte.

"Er sucht sein Schicksal also doch noch..."
 

Lan sah den Phönix davon fliegen und schaute kurz zu Jesse. Sie unterhielt sich mit Klingensang und der Dryade. Die Prinzessin lächelte und ging ohne dass jemand es bemerkte.

"Lan?" Sie drehte sich um sah Jesse.

"Ich habe wohl meine Fähigkeit verloren davon zu schleichen..." lachte die Prinzessin.

"Nicht wirklich... aber, wo willst du hin?"

"Zu Vincent..."

"Vincent? Den will ich nicht mehr sehen..."

"Warum?" fragte Lan erstaunt.

"Er hat mich mit der Meerjungfrau betrogen."

"Ach... die alte Leier..." seufzte Lan.

"Wie bitte?"

"Mermaid wollte nur das du es denkst... Vincent war immer bei mir in der Nähe..."

"Diese kleine... wenn ich die in die Finger bekomme..." zischte Jesse.

"Ich muss nun... unterhalt dich ruhig weiter mit den Zwei..."

"Nein... das werde ich nicht tun. Ich werde mit dir gehen..."

"Ob du überhaupt eingelassen wirst..." murmelte Lan.

"Wo eingelassen?"

"Ins Reich... der Nebel..."

"Wie meinen?"

"Avalon! Vincent ist der Prinz von Avalon!"

"Er ein Prinz?" fragte Jesse geschockt und Lan nickte.

"Er hat es vergessen... Vincent hatte einen Unfall und die Familie von Danyelle hat ihn aufgenommen..."

"Aber warum ist Danyelle... auch blauhaarig?"

"Zufall..." meinte die Prinzessin.
 

Vincents Haare wehten durch den starken Wind um seine Ohren. Der Vampir genoss den Flug sehr.

"Alles sieht so winzig aus von hier oben... ich würde am liebsten auch ein Vogel sein..." jubelte er. "Dann könnt ich fliegen wohin ich will!"

"Da kommt was..." sagte der Phönix und er hatte Recht. Irgendwas flog direkt auf sie zu. Eine Welle aus Feuer kam auf die zwei angerast. Der Phönix wehrte den Angriff mit einem Gegenangriff ab.

"Wer hat diese Welle hervor beschworen?" zischte Vincent und sah einen weiteren Phönix. "Das kann nicht sein... ich dachte, es gibt nur eine Phönixkarte..."

"Gibt es auch... das aber, ist ein schwarzer Phönix. Jemand hat mich kopiert..." antwortete der feuerrote Vogel. Der Schwarze griff wieder an und durch den Aufprall fiel Vincent von seinem Phönix in die Tiefe. Der böse Phönix zerfetzte den Roten in der Luft und flog Vincent nach. Dieser zückte eine andere Karte hervor und der schwarze Phönix verschwand.

"Sehr geschickt eingefädelt!" lachte eine Stimme und wieder erschien ein schwarzer Phönix, der aber schnappte sich den Vampir. Vincent saß nun auf dem Schwarzen und sah jemanden in einem gräulichen Mantel neben ihm sitzen.

"Wer bist du und warum hast du meinen Freund getötet?" fraget Vincent.

"Wer ich bin? Ein Wanderer... und dein Freund ist nicht tot..." lachte er und zeigte auf die Karte die zu Vincent flog.

"Und warum hast du uns angegriffen?"

"Um... zu sehen wie stark du bist..." antwortete der Wanderer.

"Gut..." grinste Vincent und sprang vom Schwarzen wieder runter. Der Wanderer sah ihm etwas verdutz nach.

"Gut... lass das Spiel... beginnen!" schrieen beide und Vincent holte seinen alten Freund zurück ins Leben. Der rote Phönix rettete Vincent und flog mit ihm hoch zum Schwarzen. Der Fremdling stand nun auf dem großen Kopf der Kopie und zückte eine Card. Vincent tat es ihm gleich und beide zogen: Blizzard. Im Schneesturm konnte man kaum noch etwas erkennen und Vincent strengte seine Augen sehr an.

"Wo ist er?!" dachte der Vampir und spürte etwas auf sich zukommen. Etwas streife seinen Arm und er roch sein eigenes Blut.

"Mist... verfehlt..." sagte der Wanderer.

"Bist nicht so gut wie du dachtest, was?" lachte Vincent und seine Augenfarbe änderte sich ins Rote um.

"Das wird sich ändern..." meinte der Fremde und etwas blitze rot auf. Vincent sah dahin und wusste dass es dieser Wanderer war.

"Schließ deine Augen bei Wut... Dummkopf!" meinte der Vampir und sprang hoch. Er zückte eine Karte und schwebte. Wie es schien tat es der Angreifer ihm nach und die roten Augen kamen auf Vincent zu. Der Vampir lachte und ein lautes Knacken war zuhören.

"Aaaaah!" schrie der Fremde.

"Ich sagte dir doch... schließ deine Augen!" seufzte Vincent. "Komm lieber mit runter..."

"Was?"

"Dein Arm... oder tut ein gebrochener Arm nicht weh?"

"Tzt..." zischte der Fremde und schickte seinen Phönix weg. Beide flogen mit dem roten Vogel weiter und landeten an einem großen See. Als die beiden vom Vogel runtersteigen wollten, bat Vincent seine Hilfe dem Wanderer an, aber er knurrte ihn nur böse zurück.

"Das ist deine Schuld... du hast ja nicht gehört..." Die beiden standen nun am See und der Phönix verschwand.

"Uh..." stöhnte der Fremde vor Schmerz auf. "Verdammt..."

"Du solltest deinen Arm nicht so doll bewegen... soll ich dir helfen?" fragte Vincent und kam auf ihm zu. Der Fremde sprang einige Meter weg und starrte ihn an.

"Fass mich nicht an... Wesen des Blutes..." kam aus seinem Mund.

"Du weißt... was ich bin?"

"Ich rieche den Tod..." lachte er und zog seinen Mantel aus. Mit einem leichten Schmerzverzerrendem Gesicht schmiss er ihn weg.

"Sagst du mir nun, wer du bist?" fragte Vincent.

"Ich bin der rechtmäßige Schwarze Meister! Titius wird sterben... und das durch meinen Händen..." Vincent sah ihn sich genauer an. Schwarze Haare mit ebenso schwarzen Augen. Sie hatten etwas trauriges an sich, was der Vampir aber nicht verstand. Von der Statur war der °Meister° groß und sportlich schlank.

"Und warum bist du so traurig?"

"Was?"

"Ich sehe es doch... diese Augen, sie spiegeln Verzweiflung und Trauer..."
 

Lan und Jesse waren auf einem strahlend weißen Pferd unterwegs.

"Schneller Silberfunken..." spornte die Prinzessin es an und durchlief unzählige Wälder wie ein Blitz.

"Wie lange dauert es noch bis wir da sind?" fragte Jesse genervt und hatte Schwierigkeiten ich an Lan festzuhalten. Sie ritten durch ein Dickicht und waren am See angelangt.

"Hah! Da ist er ja..." lachte Lan und Silberfunken wurde langsamer.

"Wer ist denn das?" fragte Jesse Lan.

"Hm... gute Frage..." antwortete Lan und beide stiegen vom Pferd. Es wieherte und lief davon.

"Vincent?" sagte Jesse und er sah kurz zu ihr.

"Jesse... ich... argh..." Vincent ging auf die Knie und sein ganzer Körper zitterte.

"Vin... Vincent, was ist mit dir?" Die Vampirin ging auf ihn zu.

"Bleib weg... komm nicht näher..." bat er und zeigte mit einer Hand das sie stoppen sollte. Da sah sie es, das Blut des Vampirs.

"Vincent du... du bist... war das dieser..." Wieder pulsierte das Herz im Körper der Sängerin wild. Ein Schrei ließ das Gebiet erschaudern und ganze Baumreihen umknicken.

"Die Kräfte... hat sie immer noch nicht unter Kontrolle..." dachte Lan und Jesse sah zum Fremdling.

"Warum hast du das getan?" rief sie zu ihm.

"Er und ich, wir wollten kämpfen... er hat nicht gesagt, wie weit wir gehen sollen... und für mich heißt es... bis zum Tode des anderen! Außerdem weiß er mein Geheimnis..." lachte er.

"Wie kannst du es wagen? Wie kannst du es wagen?!" schrie Jesse und tausend Schatten erschienen um ihr herum.

"Was?" sagte der Wanderer. "Wie kann das sein?"

"Die Schattenmeister!" flüsterte Lan. "Jesse kann... sie jetzt schon rufen..."

"Dunkelheit mit Dunkelheit zu bekämpfen... das ist lächerlich!" meinte der Fremde. Plötzlich spuckte er Blut und sah Jesse vor sich. "Was... wie..."

"Wenn er stirbt... wirst du selbst noch im Tode dich quälen..." zischte sie ihn an. "Kommt... Ihr Meister der Schatten..."

"Das kannst du nicht tun... ich.... ich allein, habe sie erschaffen! Ich bin das rechte Erbe des Schwarzen Meisters! Shodaw.... und er... waren einst Freunde... fast Brüder... nie werde ich durch ihre Klingen sterben... kleine zukünftige Vampirprinzessin." Lachte er als Jesse zu Vincent ging. Die Schatten kamen auf ihm zu und einer von ihnen köpfte den Fremdling. Jesse saß neben Vincent, der schon auf dem Boden lag. Sie schüttelte ihren Geliebten, doch er konnte kaum noch reden vor Schmerz und Schwäche.

"Was... was soll ich nur tun, Lan?" wandte sie sich zu ihr.

"Ihn... nach hause bringen..."

"Wie meinst du das?"

"Der See... ist das Tor nach Avalon... wir sind nach Wales gekommen..."

"Aber... das Pferd durchschritt nur Wälder..."

"Ja... das stimmt... aber es teleportiert sich zu den Wäldern... wenn man das so nennen darf..." antwortete Lan.

"Also... gehört der See zu seinem Heim?" fragte Jesse und sah sich das Gewässer an. Es glitzerte überall auf dem Wasser, als ob tausend Juwelen dort verborgen seien. Doch weiter weg, war überall Nebel. Ein so dichter Nebel das man nicht erkennen konnte was sich dahinter verbarg.

"Ja... das ist schon sein Heim..."

"Doch, wie sollen wir ihn dorthin bringen?"

"Du meinst... wie sollst DU ihn dorthin bringen!"

"Ich versteh nicht..." gestand Jesse.

"Du musst ihn zur Insel bringen... du bist die Person die er liebt! Ich hoffe nur, das die Insel dich annehmen wird..."

"Und wenn nicht?"

"Dann stirbt er..." Jesse sah nun wieder zu Vincent und schloss die Augen.

"Ich versuche es..." sagte sie.

"Wenn du meinst..." meinte die Vampirprinzessin und beide Mädchen brachten ihn an den See. Ein kleines Boot fuhr an den Steg und zwei Männer nahmen den Vampir ab und legten ihn ins Boot.

"Ich werde mitkommen..." sagte Jesse etwas schüchtern. Einer der Männer sah sie an und musterte sie von oben bis unten.

"Ob Ihr ins Reich dürft... wissen wir nicht... wenn Ihr nicht durchkommt, kommen wir auch nicht durch... wir können es nicht zulassen, das eine normal Sterbliche unseren Prinzen begleitet und nicht durchgelassen wird. Dann stirbt er... und wir mit ihm..."

"Was redet Ihr da? Ich bin nicht... mehr sterblich! Ich bin... so wir ihr... ein Geschöpf der Vergangenheit! Ich bin vampirischen Ursprungs!" In den Augen der Sängerin sammelten sich Tränen und das Wasser schlug leichte Wellen.

"Vielleicht... klappt es ja doch... kommt..." sagte der Andere und half Jesse aufs Boot zukommen.

"Wir werden uns... hoffentlich wieder sehen..." sagte Jesse und versuchte Lan anzulächeln.

"Das hoffe ich auch..." meinte sie und das Boot steuerte auf den Nebel zu. Lan sah kurz zurück, wo eigentlich der vermeintlich Tote noch legen musste. Doch irgendwie wusste sie, dass diese Vermutung falsch sei. Nirgends war etwas von ihm zu sehen. Die Schatten waren auch verschwunden, nur eine Blutlache war zurück geblieben. Die Blumen die im Blute getränkt waren... starben langsam ab.
 

Ihr war etwas unwohl. Das Boot schwankte für Jesses Geschmack zu oft hin und her. Je weiter sie kamen, desto dichter wurde der Avalonnebel.

"Ihr braucht keine Angst haben... der Nebel tut uns schon nichts." Versicherte einer der Bootsfahrer.

"Vor Nebel habe ich keine Angst... nur das wir untergehen!" antwortete sie und strich Vincent über das blasse Gesicht.

"Liebt Ihr ihn sehr?" fragte de Andere.

"Oh ja... mehr als alles andere auf der Welt... das er ein Prinz ist, erstaunt mich sehr... Sagt, hat er eine Art Verlobte gehabt?"

"Nein, Avalon war ein Reich das immer abgeschieden war. Seit Arturs bei uns lebt... hat sich vieles verändert..."

"Wir werden bald beim Nebeltor ankommen... Ihr müsst versuchen mit Gedankenkraft es zu öffnen... macht Euch bereit... steht auf!"

"Was? Aber... werden wir nicht kentern?" fragte Jesse geschockt.

"Wir haben viel Erfahrung und wissen wie es geht. Los... kommt..." lachte der eine. Jesse stand mit wackeligen Beinen auf und die Ruderer ließen das Boot weiterfahren. Nach einiger Zeit stoppten sie und einer nickte zu Jesse.

"Und was soll ich tun?" fragte sie beschämt.

"Unsere Priesterinnen benutzen ihre Arme und trennen die Wand... vielleicht solltet Ihr es auch tun?!" Jesse atmete durch und hob ihre Arme. Sie schloss die Augen und ließ ihre Arme nach unten schnell gleiten. Nichts geschah.

"Es passiert nichts... ich kann so was nicht..." meinte sie, aber da lag Jesse falsch. Zwar zögerlich aber sichtbar öffnete sich die Nebelwand und eine wunderschöne Insel war zusehen. Ein riesengroßer Berg war in der Mitte, wo Tempelanlagen oder ähnliches eingehauen waren. Ringsherum ein grünes und fruchtbares Land.

"Ihr habt es geschafft..." lachte der eine.

"Das ist Avalon?"

"Ja..." antwortete der andere.

"Wie wunderschön..." flüsterte sie und die Ruderer brachten Jesse und Vincent zur Insel.
 

"Wo er wohl hin ist?" flüsterte Lan und sah sich um.

"Ich werde nicht sterben..."

"Oh... du lebst also doch noch! Sehr interessant!" sagte Lan und bemerkte ihn am See stehen.

"Avalon... das Reich der Nebel... und das Zeitvergessene Reich..." säuselte der Fremde.

"Du bist also... der wahre Nachfolger vom Schwarzen Meister?" fragte Lan nach und er nickte. "Was für Absichten verfolgst du?"

"Die Göttin °Gothic Dream° gefangen zu nehmen und umzubringen... sie wird sonst alle Welten auslöschen..."

"Du bist nicht so... wie der erste Meister... wie heißt du?"

"Luziel... so lautet mein Name..." antwortete er.

"Und... warum bist du nicht tot?"

"Ich kann nicht durch die Hände meiner Männer sterben... werte Prinzessin." Meinte er.

"Irgendwie.. gefällst du mir..." gestand Lan. "Du bist nicht so verdorben im Herzen... wie der alte Meister..."

"Das wahre Böse... ist die Göttin... die einst von dem Freund von dem Alten erschaffen worden war... der Schwarze Meister wollte Shodaw nichts antun... er wollte ihn nur beschützen..." erklärte Luziel. "Ich hoffe nur, das es dem Phönixjungen bald besser geht..."

"Er könnte sterben!" zischte Lan.

"Oh nein... so tief war es nicht... ich habe schon aufgepasst. Doch... was tut er und dieses Mädchen in dieser Zeit?"

"Jesse... das Mädchen... wurde von °Mermaid° der Meerjungfraukarte gerettet... aber gefangen gehalten... sie sollte sich so schnell wie möglich entscheiden."

"Hm... das weiß ich. Ich habe sie ja auch aus dem Käfig geholt..." sagte Luziel. "Dann... habe ich wohl das Zeittor aufgelassen... dumm von mir... und wie kam der Junge hierher?"

"Ich habe gesprüht, das Jesse in dieser Zeit war... und habe ihn mitgenommen... und hier hat er erfahren wer er ist..."

"Der Prinz von Avalon... Vincent von Avallach..."

"Genau."

"Aber beide gehören nicht hier her... er wird seine... Vorfahren kennen lernen..."

"Aber, es gab doch... das Gerücht der Nachfolger sei... verschwunden und wäre von einer anderen Familie aufgenommen worden!"

"Das stimmt schon... aber dieser Vincent hier... ist der Nachfahre von dem der verschwunden war... er hatte die Tochter der Familie geheiratet und Beide gingen fort. Später... fand dann eine andere Familie den Sohn der beiden..."

"Dann wäre er ja älter als Danyelle... sie ist sozusagen seine Schwester geworden..."

"Du hast vergessen... in Avalon gibt es keine Zeit..."

"Das verwirrt mich immer mehr... dann wurde Vincent in Avalon geboren und die Geschichte, der Prinz von Avalon wäre nie zurückgekehrt sei eine Lüge?"

"Ganz Recht." Lachte Luziel. "Ach der Stammbaum von dem Vincent, der jetzt verletzt ist... ist schon sehr verwirrend..."

(Lan: Wer es nicht verstanden hat: Vincents Vater hieß auch Vincent. Dieser verschwand aus Avalon und wurde von einer Familie °aufgenommen°. Er heiratete die Tochter der Familie später und beide gingen nach Avalon zurück. Dort wurde Vincent der Zweite geboren. Der Vincent, der Jesse liebt! Aber die Eltern wollten ihren Sohn nicht einer Welt aussetzten wo es keine wahre Zeit gab und brachten ihn zu einer anderen Familie. Dort vergaß Vincent der Zweite wer er war und Danyelle wurde sozusagen seine Schwester!)
 

"Das gibt es nicht. Es ist Vincent! Der Prinz ist zurückgekommen!" schrie eine Frau die am Ufer saß. Viele Leute kamen angestürmt und einige halfen ihn in einen Tempel zubringen. Viele sahen aber Jesse genau an und mieden sie.

"Kommt... es ist Eurer Verdienst das er hier ist..." sagte einer der Ruderer und brachte sie hoch zum Gebäude. Vor es stand ein Paar und sahen Vincent nach als er hineingebracht wurde.

"Das ihm so was passiert ist... ist doch nur unsere Schuld..." weinte die Frau und ihr Mann legte ihr tröstend die Arme um ihren Körper.

"Niemand hat Schuld..." meinte er und blickte zu Jesse. "Du bist doch jene die ihn hier hergebracht hatte, oder?"

"Ähm... ja..." sagte die Sängerin schüchtern. Der Mann kam mit seiner Frau auf ihr zu und er verbeugte sich.

"Ich danke dir dass du meinen Sohn zurückgebracht hast."

"Vincent ist Euer Sohn?" fragte Jesse erstaunt. "Dann müssen sie ja... der König von hier sein!"
 

Lan: Aaaaaaaaaah *kreisch* Wenn jemand sich beschwert das ich nun aufhöre... dann bitte Drohungen etc. an meine Schwester PoisonedSoul schicken! Danke! =.=" Sie meinte, ich solle aufhören -.- Aber ich bin doch jetzt wieder in super Schreiblaune! *schnüff* Wenn das nächste Kapi *piep* wird... hat sie Schuld! *grrr* Bei Fehlern etc. haftet meine Tasta! *herum nag*



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2005-01-22T14:14:23+00:00 22.01.2005 15:14
Das Kapitel war schön auch das Gedicht am Anfang...
hat sehr gut zum ganzen Kapitel gepasst besonders die letzte Zeile fand ich sehr schön "...ich bin der, der dein Verlangen nach Ewigkeit stillt..."

Ich fands ja grauenhaft wie die kleine Meerjungfrau Jesse von Vincent abbringen wollte, versucht sie einfach mit ner Illusion zu täuschen. fand aber den ausdruck "Dumme Seekuh" sehr passend XD

eh Vincent kann ja richtig ausrasten wenn er will aber is verständlich ging ja auch um Jesse...
Dafydd is aber auch geil (das pic is spitze^^) Jesse hat sich ja glei sehr gut mit ihm verstanden *gg* aber war Gllück das er Lan kannte und das Vincent grade mit bei Lan war pech war da nur das Jesse nicht hören konnte und doch zurrück zu den Wächtern gesehn hat. Aber leben tut sie ja noch und gut gehts ihr jetzt auch!

hmm Also irgendwie fand ich es nicht gut das Vincent in dem Teil fast gestorben wäre aber Jesse konnte ihr ja noch in sein Reich bringen hat da auch gleich mal ihre Liebe bewiesen und lernt jetzt die Eltern kenn...

und lan hat auch was davon sie hat nen netten Gesprächspartner in Luziel gefunden ^^ is Lan ja sehr sympatisch und scheint auch nicht so sehr böse zu sein hat sich ja auch bisschen sorgen gemacht um den Phönixjungen (*rumhüpf* find den ausdruck irgendwie geil ^^ Vincent der Phönixjungen *rumroll*)

ok ich freu mich auf den nächsten teil wo auch Leo und co wieder auftauchen und mich interessiert was jetzt mit Vincent wird und Jesse und Lan...

*knuff* lunlun13
Von:  DemonicDreams
2005-01-22T10:00:01+00:00 22.01.2005 11:00
*aus 'ner Ecke hervorgekrochen kommt* Jaaaaa, erste... zumindest bei diesem Kappi *froi*

Ahhhh, goil. Klasse Kapitel *völligdruchdenwindist* Schnell weiterschreiben, ja?

Danke, dass du mir Bescheid gegeben hast, kannst du das auch beim nächsten Kapitel machen? *lf*

So, ich hoffe, dass diesmal wenigstens keine Fehler drin sind, wenn doch Verzeihung.

*winke*


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