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Die Erste dunkle Nacht

Und dann kamst du
von

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Dies sind Dinge, die man besser aus dem Weg geht sollte:" Ich hasse meine mitleidene Art"

Titel: Die erste dunkle Nacht (und dann kamst du)

Autor: Little_Destiny (Suse)

Genre: Vampire, Romantik, Mystery

Homepage: http://www.little-destiny.de.tf

Kommentar:

Eigentlich hat sich die Gruppenanzahl des Fics drastisch vergrößert. Ich wollte eigentlich ursprünglich den Clan ein wenig keiner machen, aber nun sind es doch an die 8 Personen geworden.

Toll, euch gefällt der Fic, dann also keine weitere Zeit verschwenden und gleich anfangen zu lesen!

Cu eure Suse;))
 

Kapitel 2/ Dies sind Dinge, die man besser aus dem Weg geht sollte: "Ich hasse meine mitleidene Art"
 

War das etwa seine Wohnung?

Wieso war sie sauber, wieso war sie so geschmackvoll eingerichtet?

Eine einzig logische Erklärung war, dass er hier nicht alleine hauste. Na ja, die Wohnung war doch etwas zu klein für eine Familie.

"Du wohnst hier"?

"Mh".

"Wau, ich hätte so eine schöne Wohnung hinter einem so heruntergekommen Jungen nicht erwartet"!

Ich blieb im Zimmer stehen und sah mir die einzelnen, dunkelbraunen Möbel an. Sie sahen sehr alt, denn noch gepflegt und auf den Innenraum abgestimmt aus. Wenn man Robin so dazwischen laufen sah, würde man meinen er hätte sich entweder in der Hausnummer geirrt, oder wäre der missratene Enkel seiner hier wohnenden Oma.

Ich folgte den Blick in ein Zimmer, sein Zimmer wie ich annahm, denn sämtliche Wände waren mit Posten von Punk und Gruffi-Pop Bands und anderen Totenkopfähnlichen Zeichen beklebt worden. Sonst sah sein Raum recht leer aus. Keine angefangenen Bierdosen, oder Essens Reste oder alte schmutzige Boxershorts, wie man es von den besten Studenten gewohnt ist. Mami würde sicherlich drauf achten, dass alles pikobello in Sohnemanns Zimmer war.

"Räumt deine Mutter bei dir täglich auf, oder wieso kommt es, dass dein Zimmer so ordentlich ist"?

Vielleicht wollte ich ein Gesprächsthema anschneiden, aber wie es aussah war es genau der falsche Anfang, den ich machen konnte. Sein psynisches Murren verriet mir, dass er sich diese Frage sehr zu Herzen nahm. Nach ein paar Sekunden drängte er mich von seiner Tür und schob mich in die kleine enge Küche. Er hatte ein paar Lehrbücher in der Hand. Ich nahm etwas vorsichtig auf den schwarzen Barhockern platz.

Robin währenddessen öffnete den schicken amerikanischen Kühlschrank, und überlegte eine ganze Weile.

"Willst du auch ein Bier"? Fragte er.

Hey... etwas stimmte nicht. Er bot mir ein Bier an.

"Wenn du es mir nicht mit berechnest, dann ja", erwiderte ich ihm.

Seine Hand griff nach zwei kleinen Flaschen Bier. Er knallte mit einem gekonnten Fußtritt die Kühlschranktür hinter sich zu, ehe er den Deckel des einen Bieres mit dem Kopf des anderen Bieres öffnete und mir das Bier vor die Nase stellte. Mit seinem Ring an der linken Hand, öffnete er sich seines und setzte sich gegenüber von mir auf den zweiten Barhocker.

"Danke", murmelte ich und nippte etwas verlegen.

Robin setzte die Flasche an seine Lippen und ließ das kalte blonde laufen, ehe so ca. die Hälfte davon leer war. Beim Trinken wippte sein Kehlkopf auf und ab, und lenkte meine Aufmerksamkeit auf seinen Hals.

Kerle waren ja bekannt dafür, Liter an Bier die Kehle hinunter zu schütten, da konnte ich ja nicht mithalten. Überhaupt schüttete ich mir ins Bier dann meist Cola, weil es dann viel süßer schmeckte.

Robin schlug nun endlich das Buch auf, und drehte es zu mir.

"Mechanische Schwingungen. Lies dir den Text durch und sag mir dann, was du nicht verstehst"!

Ich versteh die ganze Sprache dieses Buches nicht, also wieso sollte ich mich erst bemühen es überhaupt erst zu lesen?

Notgedrungen und unter Robins schweren Blick fing ich an Zeile für Zeile zu lesen, und zu analysieren.
 

Wir waren hab 7 bei Robin eingetrudelt, mittlerweile war es nach 11 Uhr, und ich traute mich nicht zu beichten, endlich nach Hause gehen zu müssen.

Robin hatte vor mir seinen Kopf auf die Tischplatte gestemmt und wedelte mit seinem Finger über eine Abbildung. Ich beobachtete ihn, wie langsam seine Lieder nach unter vielen und seine Stimme immer leiser wurde.

"Erkläre mir nun wie es zu diesem Vorgang kommt", murmelte er und machte dabei einen kleinen Gähnlaut. Ja, Mensch mir ging es auch nicht anders, aber ich zeigte es nicht so offensichtlich, dass mich die Sache zu Tode langweilte.

Ich wusste immer noch nicht wovon er eigentlich sprach, besser wäre es gewesen, ich hätte ihm richtig zugehört, aber in meiner Not las ich einfach den Text ab, weil Robin mich sowieso nicht ansah, und halb am einnicken war.

Als ich wieder vom Text hinauf schaute, schnaufte er vor sich hin, und hatte nun endlich die Augen geschlossen. Ich nahm das Bier, und trank einen großen Schluck daraus, ehe ich aufstand und hinaus in den Flur spazierte. Sollte er jetzt lieber in Ruhe schlafen, dann würde er mich nicht nach dem Geld für den Unterricht fragen.

Als ich mir die Schuhe anzog, und meine Jacke von der Garderobe nahm öffnete sich die Tür vor mir, und eine ältere junge Frau trat in die Wohnung. Mir viel sofort ihr dicker Bauch auf, den sie vor sich her schob. Sie trug ein lilanes, kurzes Kleid, und darüber ein hellblaues Jäckchen. Ihre Haare waren kurz geschnitten und rot gefärbt.

"Hey"!

"Hallo", erwiderte ich etwas zaghaft. Wer war das? Seine Freundin? Nee, zu alt. Sie musste über 20 sein, es sein denn Robi stand auf ältere Frauen, die schwanger waren.

Vielleicht... würde er bald Vater sein... ich überlegte kurz.

"Ich bin Riona. Du bist bestimmt diese legendäre kleine Mieze, von der mir mein Bruder erzählt hat".

Ahhh...Schwester... und ich kam schon auf dumme Gedanken.

" Amy...nun, ich bin wegen Nachhilfe bei Robin".

"Ja ja, dass sagen sie doch alle"!

Die Schwester hing ihre Jacke über den Stuhl, der in der Diele stand und musterte mich noch einmal gründlich.

"Wie alt bist du"?

"Ich bin 17". Ja ja... ich junges Ding wurde doch gerade mal auf 14 geschätzt.

"So so...", Riona machte eine abschweifende Bewegung und lunschte in die Küche hinein.

"Was macht ihr noch mal"? Wahrscheinlich hatte sie die 3 Bierflaschen auf dem Tisch, neben dem schlafenden Robin, entdeckt.

"Physiknachhilfe", wiederholte ich mich und seufzte innerlich. Sie waren dieser Schwesterntypen, die einen genausten aushorchten, was wann und warum ihr Bruder Zeit mit einem verbracht hatten. Ich würde also weitere 15 Minuten in der Diele herumstehen müssen.

"Stört's dich, wenn ich rauche"?

Ich sah zu ihrem Bauch hinunter. Wenn mich mein Auge nicht täuschte, war sie doch schwanger. Bestimmt schon im 7 oder 8 Monat. Ich stotterte ein ja heraus, und schon vernahm ich das Zirpen des Feuerzeuges. Ein grauer Qualm umhüllte mich, und ich blickte sie weiter entsetzt an.

"Du hast mein Unglück also schon bemerkt"?

"Es ist sicherlich nicht gut für dein Kind", meinte ich nur und machte mich auf einen Blaff ihrerseits gefasst. Sie schien allerdings nach ihrem Bruder zukommen, denn sonderlich hielt sie nichts von fremden Meinungen.

"Das Ding in mir soll sich gefälligst nicht beschweren, schließlich trage ich es schon aus, und das ist dank genug". Sie sprach so gleichgültig über ihr eigen Fleisch und Blut, dass mir richtig schlecht wurde. Vielleicht lag es auch nur an der Zigarette, aber ich musste hier raus.

"Hey, was machst du hier"? Da war Robin, er stand an der Tür und blickte uns misstrauisch an. Seine kleinen Augen verrieten, dass er wohl unweigerlich aus seinem Schlaf erwacht war.

"Hör auf damit, du weißt ganz genau das ich das nicht sehen kann". Mit einem wütenden Blick riss er seiner Schwester die Kippe aus der Hand, warf sie auf den Boden und trat darauf herum. Ich konnte mir vorstellen, wie sehr geschockt auch Robin von dem Verhalten seiner Schwester war.

"Ich wollte dich mal wieder besuchen mein Schatz", sagte sie verächtlich und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Du weißt das Dad bald nach Haus kommen wird. Er kann deinen Anblick schon nicht im nüchternen Zustand ertragen".

Robin lebte wohl mit seinem Vater hier. Ich fragte mich, ob es noch eine Mutter in Haus gab. Dieses Familienverhältnis schrie förmlich nach Angst und Terror. Ich fühlte mich schlagartig in diesen Wänden nicht mehr wohl.

"Brauchst du wieder Geld"? Robin versuchte leise und ruhig zu reden, doch irgendwie spürte ich das er wütend wurde.

"Ja, deswegen will ich mit unserem Erzeuger reden"!

Er zuckte gleichgültig mit den Schultern. "Mir egal, ich verschwinde". Er nahm sich seine schwarze Jacke, griff nach meiner Hand und rannte mit mir aus der Tür. Als er diese hinter sich geschlossen hatte, atmete er noch einmal tief durch, ehe er mich die 5 Treppen hinunter zum Bürgersteig scheuchte. Ich wusste nicht wie ich mit ihm reden sollte, schließlich hatte sich eben vor meinen Augen sein Familienleben abgespielt. Seine Schwester unweigerlich geschwängert, und sein Vater ein Alkoholiker, der vermutlich immer sehr spät Abends nach Haus kam, weil er einen gutbezahlten Job hatte, diesen aber hasste und sich dafür doch nach Feierabend in einer Bar die Kante gab.

Jetzt wurde mir klar, wieso Robins art so kalt und desinteressiert war.

Er steckte seine Hände in die Taschen und schlenderte die Seitenstraße entlang. Ich folgte ihm, und schon nach wenigen Metern höre ich ein Taxi heranrollen. Ich drehte mich leicht um, und erkannte in der Ferne einen Mann, der sich mühsam aus dem Auto drückte und zu der mir bekannten Haustür schwankte. Mein Blick wandte sich wieder zu Robin. Er hatte sich nicht umgedreht, und ganz sicher wusste er das sein Vater endlich nach Haus gekommen war, und seine Schwester auf ihn wartete. Flüchtete er etwa vor dem, was sich in diesen kleinen Wänden abspielte?

"Hey, warte mal. Ich... ich wollte mich doch bedanken, dass du so geduldig mit mir warst. Ich hab das Gefühl das es bald Berg auf gehen wird"!

Mit frohem Mut und einem strahlenden Lächeln tänzelte ich ihm vor der Nase herum.

Er antwortete mir nicht. Sein Blick war zu Boden gerichtet.

"Robin... ich bin zwar ein nerviges kleines Teenie Quitsche-Endchen, aber ich könnte dir zuhören".

Er sah mir seinen blauen Augen zu mir auf, zog eine Hand aus seiner Tasche und schob mich beiseite.

"Geh nach Hause", brummte er. Himmel, mir tat er immer mehr Leid. Ich musste fast heulen, allein bei diesem Anblick eines im regenstehenden, ausgesetzten Bernhaardinas.

Die belebte Briningham Street tat sich vor unseren Augen auf, und Robin steuerte die belebte Masse an. Das war wohl das Zeichen endlich aufzugeben, denn ich hätte ihn sowieso in der Menschenmasse verloren.

Hatte ich schon erwähnt, dass typischer Charakterzüge von mir Ausdauer, Hartnäckigkeit und Mitleid sind? Sie waren meist mein Verhängnis, und wäre ich so abgedroschen und gleichgültig wie Robin gewesen, wäre ich auch niemals in diesen Schlammassel hineingetreten.

Ich folgte ihm wieder einmal die gesamte Briningham Street. Er bemerkte mich nicht. Ich versuchte vergeblich ihn einzuholen, hatte ihn allerdings lediglich im Blick.

Wo wollte er denn noch um diese Uhrzeit hin? Ich fragte mich, wieso er nicht zu Haus geblieben war. Wer weiß, was seinem Vater mittlerweile ritt. Ich an seiner Stelle wäre so mutig, und stände meiner schwangeren Schwester zur Seite. Aber ihn schien das nicht zu jucken, eher im Gegenteil, es kam so rüber, als ob er dieses Familiendrama schon längst gewohnt war. Etwas traurig, mysteriöses umgab diesen Jungen, und ich war erpicht darauf es zu entlüften.
 

Mittlerweile war ich nicht mehr so scharf darauf, dass er mich bemerkte. Ich spielte Spion und hielt hinter allen möglichen Ecken und Sträuchern Deckung.

Mittlerweile waren wir in einem kleinen Stadtpark von London angekommen. Da es dunkel war, war ich mir nicht mehr genau sicher, wo ich ihm überhaupt hin gefolgt war.

Egal, schließlich quälte mich immer noch die Frage wer Robin wirklich war. Vielleicht ging er nur spazieren, um ein wenig Abstand zu gewinnen und Luft zu schnappen.

Wieso aber folgte ich ihm dann noch? War es wohl meine weibliche Intuition, die mir zu schrie, ich sollte ein Auge auf diesen Jungen werfen.

Wenn dem so war, verabscheue ich diese Stimme in mir bis zu meinem Tod.

Dieser angesprochene Park mündete in einen Friedhof. Ja genau, in einen Friedhof. Der Grufti kehrt also zu seinem Ursprungsort zurück. Ich hätte es besser wissen müssen.

Leider Gottes fürchtete ich die Nacht und Dunkelheit nicht, so dass ich ihm folgte und an unzähligen Grabstätten vorbei schlich. Er und ich erreichten eine kleine Kirche, die im Zentrum des Friedhofes stand.

Mit leisen Schritten näherte ich mich einem der Fenster, und blickte in das Kircheninnere, in dem Robin soeben verschwunden war. Ich fühlte mich ein wenig wie eine super Agentin, die einem gefährlichen Sektenmörder auf den Fersen war. Robin könnte man zwar auf den ersten Blick für einen hübschen Sektenmörder halten, wenn man aber wusste, mit welchen Umständen er tagtäglich leben musste, bemitleidete man ihn eher, als ich zu verdächtigen.

Die Kirche war wie gesagt klein und überschaubar. In meinem Sichtwinkel konnte ich eine Reihe von Sitzbänken, und ein Teil von einem Altar erblicken. Robin steuerte gerade wie ein potentieller Bräutigam den Altar an, als ihm ein Mädchen in die Arme sprang. Sie musste in seinem Alter sein, aber gesehen, hatte ich sie auf unserer Schule noch nie. Sie war etwas kleiner als er und hatte braune, lange Haare. Sie sah sehr zierlich und zerbrechlich aus. Klar, dass ein Typ wie Robin sich gerne von ihr überrennen ließ. Sie küssten sich kurz, und ich begriff, dass sie wohl die angesprochene Mieze von Robin sein musste. Eine weitere Person drängte sich zu Robin und der Unbekanntin. Dieses Mal ein älterer Mann. Er trug eine Brille und einen schwarzen Mantel. Seine dunkelblonden längeren Haare waren leicht nacht hinten gestietst worden. Noch 3 weitere Personen gesellten sich zu dem Kreis, als ich plötzlich um mich herum ein leises Rascheln vernahm. Richtig, ich war ja auf einem Friedhof, und da wimmelte es doch nur so von Geistern und Zombis. Ich bekam schlagartig ziemlich viel Schiss. War ja schön und gut das Robin wenigstens Freunde hatte, aber nur allein für diese Erkenntnis musste ich mich doch nicht des Nachts auf einem Friedhof herumtreiben.

Langsam aber sicher bewegte ich mich von der Stelle und spurtete den Weg zurück.

Schneller, schneller, noch schneller, schon rannte ich panisch, denn die Geräusche wurden immer lauter und grusliger. Ich hörte erprobt Schritte. Sie verfolgten mich, und als ich einen panischen Blick nach hinten warf, erkannte ich tatsächlich eine Gestalt, die hinter mir her lief, und das nicht gerade langsam.

Ich fluchte, ich schrie, ich warf meine Hände in die Luft und fing lauthals an zu kreischen. Na gut, letzeres malte ich mir jetzt einfach mal dazu, weil ich sicherlich in diesen Sekunden nicht schauspielerisch glänzen wollte.

Im selben Moment spürte ich eine Hand in meinem Rücken, und ich stolperte über meine eigenen Füße zu Boden. Als ich mich eigener Maßen gefasst hatte, blickte ich hinter mich, und sah eine Gestalt vor mir stehen. Sein Gesicht konnte ich nicht erkennen, da es viel zu Dunkel war. Lediglich seine Stofffetzen wehten beängstigend in der Luft. Er hatte einen halb Glatze, soviel konnte ich noch feststellen, als er schließlich überrumpelt einen Satz auf mich machte, und meinen Körper in den lehmigen Sand presste. Ich roch Erde, ich roch einen regelrechten Misthaufen, der auf mir kauerte. Mir wurde schlecht vor Angst und von dem seltsamen Geruch, den er an sich trug. Im ersten Moment spielte sich diese Szene wie eine Horrorfilmsequenz in einem Augen ab, im Anderem Moment tat ich alles, um ich bemerkbar zu machen.

"LASS...AAH...mich los"!!

Half doch ehe nichts, wenn mir nicht schleunigst jemand zur Hand ging, und diesen Irren von mir runter nahm. Wahrscheinlich war das ein Vergewaltiger, oder ein Massenmörder. (wo aber war dann sein Messer?)

Ich kreischte weiter wild um mich, als schließlich der Geisteskranke potentielle Zombis über mir einen Schrei von sich gab, und sich langsam zu Staub auflösen.

Wie....halt...ja zu Staub. Seit wann können sich Vergewaltiger oder Massenmörder zu Staub auflösen? Ich blinzelte leicht und hustete noch etwas, ehe ich einen Mann vor mir stehen, mit einem spitz gefeilten Pflog in der Hand stehen, sah.

Es war also kein Vergewaltiger oder Massenmörder, es war ein Vampir.

Ich lag doch richtig mir der Annahme, dass man solche brutalen, Blut geilen Vampire nur mit spitzen Gegenständen töten konnte, und diese sich danach in Staub verwandelten.

"Alles klar"?

Dieser Mann reichte mir die Hand.

"Na sicher doch. Ich war nur überrascht noch lebende unter so vielen Toten zu finden".

Ich versuchte cool zu wirken, in meinem Kopf allerdings drehten ich so viele Worte durcheinander, dass ich im selben Moment fast wieder rückwärts zu Boden gesegelt wäre.
 

"Tut mir leid, dass ich dich so grob behandeln muss, aber mit dem, was du gerade gesehen hast, kann ich dich unmöglich laufen lassen".

Ich verstand immer noch nicht so recht. Von einer misslichen Lage in die nächste gestolpert, dass konnte mir auch nur passieren. Toll Amy. Wenigstens war der nette Mann kein stinkender, lehmiger Halbtoter. Er schien auch ein Mensch so wie ich zu sein. Dennoch hatte er mir die Hände hinter den Rücken gezogen und trieb mich Richtung Kirche.

"Was soll ich da drin? Wieso lässt du mich nicht gehen"? Fragte ich noch einmal nach und machte ihm dabei schöne Augen.

"Weil du etwas gesehen und überlebt hast, was keinem normalsterblichen etwas angeht".

"Tötest du mich jetzt dafür"?

"Wäre ich so epricht darauf gewesen, dich tot zu sehen, hätte ich dein hübsches Gesicht sicherlich nicht gerettet".

Oh... er fand das ich ein hübsches Gesicht hatte, der Kerl war mir schlagartig noch sympathischer geworden.

Er klopfte an der Tür und nach einigen Sekunden öffnete sich der Eingang zu der kleinen Kirche. Das Mädchen mit den braunen Haaren hatte uns die Tür geöffnet, und schaute doch noch etwas perplex in meine Augen.

"Ist sie ein..."? Fragte sie den Mann hinter mir.

"Nein, ich hab sie aufgegabelt, als ein Vampir sie angesprungen hatte".

Ich lächelte meinerseits etwas unschuldig und ließ meinen Blick weiter durch den Kircheninnenraum wandern. Der Mann mir der Brille stand am Altar und las in einem Buch, als er mich sah, schob er seine Brille zurecht und klappte das Buch zu.

"Los komm schon, beweg dich", flüsterte die Stimme hinter mir.

4 Schopfe vor ihm auf den Bänken sitzend drehten ihren Kopf erprobt nach hinten, und glotzen eben so wie er zu mir. Ein Augenpaar davon kam mir bekannt vor. Ich hätte mich 10 Mal Ohrfeigen können. Wieso musste ich diesem Idioten auch folgen?

Robin hatte sicherlich strapazierfähige Nerven, selbst meine Anwesenheit in seinem geheimen Grufticlub ließ ihn kalt.

"Wer ist das, und was macht sie hier"? Der Mann mit der Brille und dem Mantel kam auf mich zu.

"Ich hab sie vor einem Vampir gerettet Norten", erwiderte der junge Mann hinter mir und ließ mich nun endlich los.

" Wer hat sie hier angeschleppt"? Rief er erprobt und ziemlich sauer in die Runde. Wenn Robin wirklich darauf schloss, dass ich ihm gefolgt war, würde er sicherlich eine Tracht Prügel bekommen.

"Ich...ich bin hier zufällig spazieren gegangen. Erst kürzlich ist meine Oma verstorben, und ich besuche sie so oft es geht...*schief*", haspelte ich schnell und quetschte mir bei den letzten Worten eine Träne aus den Augen.

Sein misstrauisches Mustern verriet mir das ich nicht sehr glaubhaft rüber gekommen war.

"Erzähl mir keine Scheiße Fräulein"! Giftete er und packte mich am Kragen.

"Hey, ganz ruhig Norton, ich war es der sie abgeschleppt hat. Sie ist mir gefolgt"!

Robin stand auf und hielt ihn mit einer sanften Handbewegung von mir fern.

"Dann ist sie wohl die Erfüllung der Prophezeiung", meldete sich das Mädchen zu Wort.

Prophezeiung, das Wort ist schon so gruselig lang geschrieben, es konnte einfach nichts gutes bedeuten.

"Das wollen wir doch erst mal sehen". So hatte mich der temperamentvolle Mann am Ärmel gepackt und schleifte mich weiter hinter den Altar. Dort führte eine Treppe nach unten, vermutlich in den Weinkeller.

"Hey Mr. nicht so schnell ich kann auch allein gehen", motzte ich und schließlich ließ er mich dann doch los, als wir vor einem kleinen Kerker angekommen waren. Er sah zu meinem Erstaunen sehr freundlich und hell eingerichtet aus. An den Seiten hingen rote Seidentücher, und das Innere der Zelle war mit weißem Teppich ausgelegt worden. Ich erkannte auf einer großen Kissenliegewiese eine Frau Sie rekelte sich kurz, ehe sie ihre langen schwarzen Haare überschlug und zu uns blickte. Ihre weiße Haut sah zuerst recht krank aus, aber im gleichen Moment wie Porzellan, wie eine Puppe, die um so schöner war. Ihre rot geschminkten Lippen unterstrichen diesen Puppen-Tatsch noch mehr. Ihre Haare reichten bis zum Boden. Als sie sich langsam mit den langen Fingernägeln durch dieses strich, lächelte sie erprobt.

"Ist das eine Japanerin, da im Kerker"? Fragte ich noch etwas skeptisch. Etwas spanisch kam dir das schon vor. Ich sah keinen erdenklichen Grund, dieses schöne Wesen in einem dunklen Verließ vergammeln zu lassen. Sicher hatte sie schon lange kein Tageslicht mehr gesehen.

"Sie ist eine Priesterin", antwortete mir Norten.

"Wen habt ihr mir da mitgebracht"? Die Priesterin bewegte leicht ihre Lippen, doch ihre Stimme durchschallte den ganzen Raum, beängstigend.

Als sie sich mit der Zunge über ihrer pur puren Lippen fuhr, blitzen zwei Eckzähne aus ihrem markelosen weißen Gebiss hervor. Ich schluckte hart. Jetzt wurde mir einiges klar, sie war auch eine von diesen Springteufeln.

"Mh... sie riecht so sinnlich...".

Ich wäre ja geschmeichelt gewesen, hätte mir das ein junger hübscher Mann an den Kopf geworfen, aber bei einer Vampiren war mir das nicht ganz geheuer. Ich sah schon ihre langen Krallen durch das Gitter des Kerkers schießen, und nach mir greifen.

Langsam schob ich mich hinter den Mann mit der Brille und dem Mantel.

"Tut mir nichts, tut mir nichts", jammerte ich.

"...die kleine wurde von Sed gerettet, als sie Robin nachschlich, so wie du es prophezeit hast". Er schob mich wieder vor sich, dichter an den Kerker heran.

"JAAA... ich weiß, Neugier ist eine Todessünde", schrie ich.

"Sie ist noch so unschuldig, Gott tat ihr keinen Gefallen, als er sie auswählte, einer von euch zu sein"! Sie stand langsam auf. Die Priesterin trug einen schwarzen Kimono, den sie mit sich schleifte. Ihre Hand streckte sie schon gierig einen Meter vor der Tür nach mir aus. Ich würde sicherlich in wenigen Sekunden umkippen, denn nervlich war ich schon längst am ende. Die wollten mich dieser Japsenfledermaus zum Fraße vorwerfen, nur weil ich mich um meinen Nachhilfelehrer gesorgt hatte.

Hatte ich schon erwähnt, dass ich in dieser Hinsicht einfach zu gutmütig bin?

Die Priesterin steckte ihre Finger durch das Gitter, und wie erwartetet zog sie mit ihren langen Krallen Bahnen um meine Wangen. Ich konnte mich vor Schreck nicht bewegen. Diese roten Augen, sie blickten in mich hinein, wie ein Messer, so dass ich fast von ihnen seelisch zerstochen wurde.

Als sie plötzlich wieder von mir ließ, waren ihre Hände leicht blutend. Sie leckte sich das wenige Blut von den Finger und grinste.

"Ja... sie schmeckt so wie ihr, wie eine Hüterin. Wie eine Grabhüterin".

Norten zog mich schnell vom Gitter und trat dafür an die Priesterin heran. Sie wirkte etwas traurig, dass nun mehr wieder sichere Meter zwischen uns standen.

"Nehmt sie mir nicht weg, ich will noch einmal von ihr verkosten", jammerte sie schon etwas kindlich.

"Das reicht meine liebe Priesterin. Sie wird in das Heer mit aufgenommen, so wie es vorgeschrieben ist". Norten ließ sich geduldig von ihr durch das Haar streichen, ehe er eine untertänige Verbeugung machte. Auch die 6 anderen Mitglieder verbeugten sich kurz, ehe sie sich zum Ausgang begaben und ich ihnen zu folgen begann. Auf dem Weg konnte ich mich an Robins Seite schlagen.

"Hey, was soll das? Was wird hier gespielt? Was meinen die mit Heer und mit Grabhüterin? Und überhaupt, muss ich nicht erst gefragt werden, ob ich überhaupt in den Club aufgenommen werden möchte"?

Robin antworte mir nicht, er blickte stumm zu Boden. Wollte er mir etwa nicht antworten, weil die Wahrheit zu grausam war, oder weil er einfach nur Robin war und das auch sonst nicht tat?

"Du bist einer von uns Kleine, da kannst du dich nicht großartig entscheiden", beantwortete mir der junge nette Mann von vorhin die Frage.
 

"Man nennt mich Norten, ich bin der älteste hier im Heer. Falls es Fragen gibt, wende dich bitte zuerst an mich, weil ich es sowieso immer besser weiß"!

Norten, dass war dieser grobe Mann, der mir schon im ersten Augenblick nicht sehr sympathisch war. Er hatte dunkelblondes Haar und trug eine Brille. Ich schätze ihn so ca. auf 25 Jahre. Er sah wie ein junger Professor aus. Seine Hand zeigte zuerst auf das braunhaarige Mädchen, welches neben Robin saß.

"Das ist Kimmy. Sie war bis vor kurzem das einzig weibliche arme Schaf hier in der Runde. Hoffen wir das ihr beide keinen rebellischen, weiblichen Aufstand zusammen treibt".

Kimmy lächelte mich an, und bekundete mir, dass sie sich freute nicht mehr allein zwischen solchen Testosteronbomben sitzen zu müssen. Sie schien wirklich nett zu sein.

"Robin scheinst du ja schon zu kennen. Er ist unser Spezialist in Sachen Kampf. Ich kenne keinen Vampir, den er nicht in 3 Minuten töten konnte", erklärte Norten. Robin sah mich nicht an. Ihm gefiel es wohl nicht, dass ich seinem Club beigetreten war. Mir gefiel es auch nicht, hey, ich hatte weiche Knie und wusste nicht wohin mich diese ganze Gruftischeiße hinführen würde. Sicherlich schnellstmöglich in ein Grab, gleich neben der Kirche.

"Sed ist der Mann in Sachen Treffsicherheit. Du kannst ihm einen Pflog in die Hand drücken und ihm sagen, er solle auf einen 3 Meter entfernten Vampir zielen: Mit Sicherheit würde er ihn mitten ins Herz treffen. Seine Herausforderungen sind Würfe mit verbundenen Augen".

Nortens Hand wanderte zu dem netten Jungen. Ich war froh das er mir zuzwinkerte. Das machte die Tatsache, das Robin mich nicht beachtete, nicht so schlimm. Er hatte schönes braunes Haar.

Neben ihm saß Selly. Er trug ein Kopftuch und sehr weite bunte Sachen. Wenn ihr mich fragt war er einer dieser Clown, die immer zu nur böse Streiche spielten. Norten erklärte mir, dass er sehr schnell rennen und hoch springe konnte. Wahrscheinlich sah er deswegen so nach Zirkus aus. Neben Selly sitzend ,stellte mir Norten Conan vor. Er war sehr hoch gewachsen und trug ein auffälliges Samuraischwert an seinem Gürtel. Seine Haare waren schwarz und vorn länger als hinten. Er war natürlich ein Meister in der Kampfkunst seines antiken Stückes. Der letzte Mann im Bunde war der jüngste. Lill stand lässig neben der Gruppe an der Bank gelehnt und musterte mich kritisch. Er war bestimmt erst 15 Jahre, aber wie das so in dem Alter war, schätze er sich weitaus älter ein. Seine Haare waren dunkellila gefärbt, und er hatte einen Mittelalterlichen Mantel an. Etwas seltsam sah er schon aus, denn obwohl er der zweitgrößte hier war, hatte noch ein sehr junges Gesicht.
 

Kapitel 2/END



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Yumecoply
2004-06-08T15:29:40+00:00 08.06.2004 17:29
Hi,
die geschichte ist echt toll, schreib ganz schnell weiter!!

By Sedio
Von: abgemeldet
2004-06-07T12:21:27+00:00 07.06.2004 14:21
Huhuuu :oD

Find das Kapitel super, die Fanfic gefällt mir immer besser *hrhr
Amy is echt süß *löl
Und dass du immmer ihre Gedanken aufschreibst, ist echt zum wegschmeißen, total geil :oD

Freu mich schon auf das nächste Kapitel :)

Lissy
Von: abgemeldet
2004-06-06T20:13:23+00:00 06.06.2004 22:13
Super kapitel!!! Bin echt begeistert!! Endlich gehts richtig los *freu*!! Hoffe du schreibst ganz schnell weiter, ja??? Büdde *dackel-blick-auf-setz*
shiny ^-^!!
bye
Von:  Mirumy
2004-06-05T21:38:55+00:00 05.06.2004 23:38
Echt klasse das Kapi! Wie's aussieht gehts jetz so richtig los *freu*
Ich hoff du schreibst schnell weiter...

by by
Mirumy
Von: abgemeldet
2004-06-04T19:34:01+00:00 04.06.2004 21:34
Wow, echt klasse, ich bin begeistert. Also beeilung mit dem nächsten Kapi, ich kanns kaum noch erwarten ^___^
Von: abgemeldet
2004-06-04T13:41:37+00:00 04.06.2004 15:41
hats ani also doch endlich hochgeladen?! *froi* ani krüppelt in letzter Zeit echt voll den Scheiß zamme!! WEIJA....also...das Kappi is endgeil. Und ich lieeeeeeeb ihn....(du weißt schon wen!!! ^.~) Mach schnell weida!

Amönschen


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