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Die Erste dunkle Nacht

Und dann kamst du
von

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In love..oh yearhh...?: Wenn Lächeln und Dunkelheit aufeinander treffen, dann halte besser

Titel: Die erste dunkle Nacht (und dann kamst du)

Autor: Little_Destiny (Suse)

Genre: Vampir, Romantik, Mystery

Homepage: http://www.little-destiny.de.tf

Kommentar:

In gewisser Weise ähnle ich Amy etwas.

1. Ich spring auch so wild und singen durchs Haus (manchmal auch durch die Gegend)

Und 2. Ich lächle und lache auch den lieben langen Tag(man beschuldigt mich immer, ich hätte Gras geraucht)

Na ja, man sieht also, solche Menschen gibt es in Massen. Amy ist da nur ein super Beispiel (wer mich kennt, der denkt nicht an ein super, sondert an ein abschreckendes Beispielà ihr wisst doch, ich bin ziemlich Psycho)

AAAHHH... ich habe noch so viel mit Robi-chan vor...**Grins**

Lest bitte weiter, und sagt mir dann, wie ihr es fandet!

Bis denn

Cu eure Suse;))
 

Kapitel 5/ In love..oh yearhh...?: Wenn Lächeln und Dunkelheit aufeinander

treffen, dann halte besser dein Herz fest
 

"Push me Baby...push push. Push me Baby...pu..pu..push. Baby, Baby, push... push...Baaabbbyyy...y".

Er hatte mich einfach umgeworfen. Robin hielt sich genervt die Ohren zu. Er griff nach der Fernbedienung und schaltete auf einen Nachrichtensender.

"Das Lied ist ja wohl der Oberhammer". Ich rappelte mich von der Couch auf und raufte mir die Haare.

"Mag sein. Mit dir im Background ist es allerdings unerträglich". Er öffnete das Balkonfenster weit und zündete sich eine Kippe an. Ich beobachtete ihn von der Seite. Er schien ziemlich mürrisch, mürrischer als sonst, zu sein. Und das hieß schon etwas. Na ja, nicht jedem wäre es aufgefallen, aber ich kannte Robins mürrische Art nun bestens, und unterschied zwischen seinem normalen mürrischen, seinem nervösen mürrischen, seinem genervten mürrischen, seinem gelangweilten mürrischen und seinem etwas gefährlicheren mürrischen.

Mürrisch mäßig mysteriös.

Sein Mund saugte am Filter, wie ein Tierbaby an der Zitze ihrer Mutter. Ich frage mich, ob er mir böse war.

Nahm er sich das etwas mit Kimmy wirklich so zu Herzen, oder war es mal wieder Sed. Ich hätte wirklich etwas einfühlsamer mit dem armen Robi umgehen sollen. Bei diesem Gedanken musste ich anfangen zu kichern. Ich stellte mir Robin gerade total eifersüchtig und kindisch vor, wie er sich mit Sed um meine Wenigkeit stritt. Ehelich, mir gefiel es irgendwie, schließlich hatten sich noch nie irgendwelche Typen um mich gestritten. Mit Ausnahme meines Vaters, aber der machte Streiten um mich ja zum Hobby.

"Was gibt's da zu gackern"? Grummelte er und schnipste seine Kippe hinaus. Er nahm ein Physikbuch von dem Fenster und schmiss ihn auf mich.

"Och...nnnööö"!

Ja, ich hatte keine Lust und keinen Nerv mir jetzt dieses physikalische alt englisches Buch von 1934 anzutun. Vielleicht würde ein plötzlicher Schwächeanfall diese Auseinandersetzung vermeiden.

"Ich fühl mich gar nicht gut Robi-chan"! Diese Masche hatte ich vor den Spiegel schon mit 6 Jahren geübt. Ich wurde von Jahr zu Jahr immer besser, nur Robin schien meine schauspielerische Leistung nicht zu beeindrucken.

"Ich will ja auch was für meine 10 Pfund pro Woche leisten"!

"Ich kenne da auch ganz andere Dienstleistungen". Dabei zwinkerte ich ihm zu und machte einen Schmollmund, ehe ich satte 2 Minuten seinen Namen stöhnte und ihn damit nur noch mehr nervlich kaputt machte. Letztlich schmiss er mich von der Couch und warf das Buch nach mir. Über solche Auseinandersetzungen konnte ich noch Tage herziehen. Robin war echt zu bemitleiden. Er hatte mit mir einen sehr schwer erziehbaren Fall abbekommen. Ab und zu schminkte ich ihm im Schlaf, oder stellte leere Bierflaschen um ihn herum, so dass dann alle auf ihm herumhackten, er hätte wieder das ganze Bier versoffen. Robin schnauzte mich dann immer maßlos an, im Grunde aber wusste er meine Scherze zu schätzten, da bin ich mir sicher. Ich hatte ihn einmal dabei erwischt, wie er ein wenig schmunzeln musste.
 

"Linker Fuß, nicht rechter"!!!!

"Sie weiß doch ehe nicht wo links und rechts ist".

"Schnauze, du weißt doch noch nicht mal wo oben und unten ist". Dieser nervige kleine Zwerg. Wenn er mal auftauchte, meckerte und korrigierte er an allem herum. Wirklich, die Zeit ohne Selly war Erholung pur. Conan hatte mein Bein gepackt und ich sollte mich irgendwie von ihm befreien. Ich stand schon seit 3 Minuten auf einem Bein, es konnte sich daher also nur um ein paar Sekunden handeln....ehe ich umfallen würde.

"Wenigstens hat sich unten gefunden".

"Ich hasse dich"!!! Brummte ich und Robin grinste müde, als er und Conan sich über mich gebeugt hatten.

"Sie lernt allmählich. Wenigstens fuchtelt sie nicht wie wild um sich herum". Conan reicht mir die Hand und ich klopfte mir mißmutig den Staub von der Kleidung.

"Ich hasse euch...**grh* das könnt ihr euch gar nicht vorstellen".

"Natürlich hasst du uns. Wir dich doch auch", murmelte Selly und war schon wieder auf den Weg zur Kirche. Es konnte ja nicht schaden mal eine Pause einzulegen. Jedenfalls für Selly, der so gut wie nichts Körper ertüchtigendes gemacht hatte. Und ich armes Schwein durfte nun von 2 bösen Männern mißhandelt werden. Das Leben ist ungerecht. Schlagartig jedoch war das Training beendet, als sich von der Seite zwei Vampire auf uns stürzten. Na ja, dass passierte schon mal, wenn man, so wie wir, todesmutig auf einem Grab standen und kleine Kampftechniken übten. Robin hatte bei der Aktion noch nicht einmal den linken Arm aus der Hosentasche genommen. Ihn schien das zu langweilen. Conan fuchtelte mit seinem Schwert herum, auch für ihn war dieser Kampf nur ein kleiner Zeitvertreib. Sie spielten ca. 2 Minuten mit den halb verwesten Vampiren herum, ehe sie ihnen den Gnadenstoß gaben. Ich konnte ja noch zuschauen, schließlich war ich noch kein Grabwächter, sondert nur ein Anwärter. Sobald in der Clowclique ein Platz für mich frei wurde, bestand mein Leben dann aus nichts anderem mehr. Leider interessierte das den dritten Vampir herzlich wenig, der sich da gerade an mich heranpirschte. Wahrscheinlich klebte auf meinem Hintern ein Posted auf dem mit Leuchtstift geschrieben steht: "Hier Neuling, bitte beißen. Es ist leichter als es aussieht". Da war ich ein leichtes und gern angesprungenes Opfer.

Auch dieses mal war es ein älterer Mann, mit Brille und Schnurrbart. Wir standen uns gegenüber, blickten uns in die Augen, der Wind pfiff um die Hecken und wehte unser langes Haar durch den Wind. Schließlich machte er den ersten Schritt und lief mir regelrecht in die Arme.

Ich packte seinen Arm und riss ihn über meine Schulter zu Boden. Da lag er unter mir. Zum ersten mal also waren die Fronten richtig geordnet worden.

"Er liegt!! ER LIEGT!! HABT IHRS GESEHEN"??? Ich schrie mir die Freunde von der Seele. Endlich hatte ich mal etwas richtig gemacht. Ich warf die Arme in die Lüfte und blickte hinüber zu Robin und Conan. Robin hatte die Augenbrauen nach oben gezogen und nickte leicht. Das hieß beim Mimikmuffel so etwas wie Daumen nach oben oder ein kleiner Applaus. Conan schien auch etwas zufrieden gestellt zu sein. Im nächsten Augenblick jedoch hatte ich total vergessen, dass der Vampir lediglich auf dem Rücken lag, aber noch lange nicht erledigt war. So kam es, dass er mir die Füße unter dem Boden wegzog, und ich an seiner Stelle auf dem Arsch landete, und sich wieder einmal das gewohnte Bild bot. Lautes Stöhnen drang von hinten an mein Ohr.

"Wäre ja zu schön gewesen".

Robin echauffierte sich jetzt ausgiebig, anstand seinem Schützling unter die Arme zu greifen, die so eben wieder auf den Boden gedrückt wurden.

Ich sielte mich lange mit dem Vampir im feuchten Friedhofsboden herum, ehe Conan ihn am Kragen packte und gegen einen großen Grabstein warf. Dem Vampir wurde sein Samurai Schwert hinterher geschmissen und schon war die Sache gegessen.

"Komm, mir wird kalt". Conan zog sich seine Jacke enger und sammelte sein Schwert auf. Er blickte zu Robin, der mich etwas ratlos anschaute, wie ich am Boden lag, und zu ihm sah. Sein Blick verriet mal wieder nichts. Kein "Du bist Grotten schlecht", oder "für den Anfang nicht schlecht", oder "Du bist so was von hoffnungslos". Ehe ich mich versah, wandte er mir den Rücken zu und folgte Conan zur Kirche.

Mir zerstach es in diesem Moment das Herz. Selbst Robin scherte sich nicht mehr um mich. In diesem Moment wurde ich ganz allein gelassen und das bekam mir gar nicht.

"Fuck.....!!! Verdammt"!!!!

Rückwerts ließ ich mich zu Boden fallen. Die warmen Tränen rollten langsam meine Wangen entlang und ein dicker Kloß setzte sich in meinem Hals fest.

"Nicht auch noch das", schimpfte ich. Heulen wollte ich nicht. So etwas machten doch nur dumme kleine Tussis die selbst beim Mückenstich herum jammerten. Ich sah es als ein Zeichen von Schwäche an. Und das ich schwach war, hatte ich so eben gerade bewiesen.

"WAS IST"?

Er war tatsächlich stehengeblieben. Ich schreckte schnell nach oben und sah ihn kurz vor einer großen Engelsstatur stehen.

Er trottete doch tatsächlich wieder zurück. Ich wischte mir schnell das Gesicht trocken, haspelte auf die Beine und schrie ihm laut zurück: "NICHTS"!!!

Meine Augen füllten sich erneut mit Tränen, ich konnte sie einfach nicht zurück halten.

Er gab sich damit zufrieden. Ich hätte mir gewünscht, dass er sich wenigstens vor mich gestellt, mir einen fiesen Machospruch an den Kopf geknallt, hätte und dann mit mir zurück geschlürft wäre. Aber das war nun mal nicht Robin, obwohl es schon sehr außergewöhnlich war, dass er sich noch einmal umgedreht hatte.
 

Noch an diesem Abend saß ich vor Seds Tür. Er war noch nicht von seiner Schicht zurück, und ich wartete noch bis in die Nacht auf seinen Trost.

Als er dann endlich die Treppen zu seiner kleinen 1 Zimmerwohnung hinaufkam, war er sichtlich erstaunt, mich total deprie vor seine Tür vorzufinden.

"Ich...". was hätte ich denn als Rechtfertigung angeben können? Mir war so kalt, ich braute eine Schulter und jemand, bei dem ich sein konnte. Und da war Sed der einzige. Sed mochte mich, dass merkte ich. Und er war auch der einzige von den Grabwächtern im Moment, der sich das anmerken ließ.

Als ich langsam aufstand und er seinen Schlüssel ins Schloss schob, nahm er meine Hand, und zog mich an sich. Sein grauer Pullover roch nach Zigarettenqualm und einem Deo Meeresduft. Die Wärme, die er an sich hatte, beruhigte mich.

Ich und er wusste in diesem Moment nicht, dass ich Sed eigentlich nur ausnutzte.
 

Keiner wusste, dass ich und Sed uns heimlich trafen. Wir waren auch kein Paar, oder sonderlich dicke Kumpels. Vor den anderen Grabwächtern gaben wir uns steht's fremd. Er redete zwar mit mir, aber Tätschelein oder Küsschen gaben wir uns nicht. Es lag wahrscheinlich daran, dass wir beide noch nicht einmal wussten, was wir eigentlich aneinander hatten. Es wäre vielleicht auch viel einfacher gewesen, hätte ich mich in ihn verliebt.

Es kam allerdings zu anderen Vorfällen, die unsere heranwachsende Beziehung langsam wieder kleiner werde ließ.

Damals saß Robin in meinem Zimmer. Meine Eltern schauten immer wieder schräg, wenn er durchs Haus spazierte. Er wurde schon fast als neuer potentieller Vater meines noch nicht gezeugten Unfallkindes gehandelt. Ich war 17 und meine Eltern hielten noch nichts von einem Freund. Sie meinten immer wieder, ich solle mich auf die Schule konzentrieren, und ein Freund zu haben wäre viel zu früh. Die Tatsache, dass ich keinen Freund hatte, ignorierten sie. Bzw. sie glaubten mir einfach meinen Widerspruch nicht. Sie glaubten mir ja nie was, aber das hatte ich schon erwähnt.

Robin saß also in meinem Zimmer und ich auf meinem Bett. Ich hatte ihn hergebeten, weil ich ihm endlich sagen wollte, wie scheiße und unmoralisch ich diese Sache fand. Ich wollte irgendwie da raus, aber so einfach war das nicht. Robin ließ es nicht zu, er sprach immer wieder die selbe Leider, es wäre mein Schicksal ein Grabwächter zu sein und ect. Während wir so im Stillen vor uns hin starrten, vielen vereinzelte kleine Frühlingstropfen des herannahenden Gewitters an das Fenster.

Dann viel das Licht aus. So ganz spontan und ohne Hintergrund. Das Gewitter konnte es nicht sein, schließlich müsste es erst einmal da sein und ein Blitz bei uns einschlagen. Also musste dieser Stromausfall technische Gründe haben.

"Du bringst auch nur Unglück ins Haus", murmelte ich. Er murmelte zurück und erhob sich vom Stuhl, um ans Fenster zu gehen. Es war kurz nach 21 Uhr und die Sonne ging langsam unter. Es schien allerdings noch genug Licht, um Robin im gedämpften Licht erkennen zu können. Er sah nach Draußen zur der sich auftürmenden schwarzen Wolkenwand, die langsam auf uns zu flog. Es würde allerdings noch ein paar Minuten dauern, ehe das Gewitter über uns hereinbrach. Ich kramte in einer Schublade orientierungslos herum, ehe ich eine dünne Kerze zu fassen bekam.

"Hast du Feuer"? Ich stellte mich neben ihn und hielt die Kerze in die Höhe. Er kramte in seiner Tasche herum, ehe er vergebens versuchte mit seinem gefundenen Feuerzeug eine Flamme zu machen. Die Aktion war wohl gegessen. Musste man halt auf elektrisches Licht warten. Und das dauerte hier in London Stunden. Robin blickte immer noch verstohlen hinaus, und ich fing langsam an ihn dabei zu beobachten. Mir gingen so einigen Sachen durch den Kopf. Wie wohl seine Kindheit ausgesehen hatte und wie es sein musste, seine Mutter von einem Vampir getötet, vorzufinden. Ich spürte wie Leid er mir auf einmal tat. Er war so traurig und still. Ich hätte ihn am liebten jetzt lächeln sehen, doch freiwillig machte er so etwas nicht. Vielleicht würde ihn das mal richtig gut tun. Ich kitzelte ihn mit dem Docht der Kerze im Nacken, so dass er einige Male mürrisch brummte und meine Hand wegschlug. Ich lachte amüsiert auf und neckte ihn weiter.

"Verdammt, sei nicht so kindisch", zischte er und hielt schließlich grob meine Hand fest.

"Ein wenig Kind würde dir auch nicht schaden Robi-chan".

Im grauen düsteren Licht konnte ich seine hellen Augen aufblitzen sehen. Sein Piercing schimmerte leicht auf und seine Augen musterten mich gründlich und mahnend. Wir sahen uns zum ersten mal anders an, als ich es gewohnt war. Vielleicht spürte ich die Situation einfach, denn er verhielt sich nicht so wie ich es gewohnt war. Er versuchte in mich hineinzusehen und ich konnte ihm nicht ausweichen, weil seine Augen mich einfach festhielten.

Und da war es zum ersten mal. Mein Untergang. Zum ersten mal schlug mein Herz schneller. Ganz erprobt, ohne das ich darüber nachdenken konnte, schwappte dieses Gefühl, so fremd, über mich. Im ersten Moment war ich erschrocken, dann schockiert und dann wiederum ziemlich nervös.

"Scheiße", fluchte ich leise, und wandte meinen Blick von ihm. Das wurde immer schlimmer.

"Was denn, hast du dir auf die Zunge gebissen"? Er war so gemein, grummlich und stur, wieso gefiel mir das? Wieso wurde ich davon so nervös. Solche Männer waren doch das aller letzte, was ich wollte. Sie waren das genaue Gegenteil von mir. Ich verstand mich selbst nicht mehr. In konfuser Panik tippelte ich zu meinem Bett und lies mit laut seufzend, mit tiefen Unterton aus Bett fallen.

Je länger ich ihn da so stehen sah, desto verwirrte benahmen sich meine Gedanken. Ich versuchte mich abzulenken, in dem ich mich im Zimmer umsah, und ein paar Gegenstände suchte, die im Dunkeln kaum zu erkennen waren. Schließlich spürte ich, wie sich das Bett senkte und er plötzlich neben mir saß. Sein Bein stieß an meines, weil er immer ziemlich viel Freiheit brauchte, wenn er saß. Ich rückte von ihm, benahm mich ziemlich pikiert, weil ich seine Nähe auf einmal nicht ertragen konnte. Ich hoffe inständig, dass dies nur die Dunkelheit auslöste.

Nach einer Weile, vernahm ich ein Schnipsen. Endlich hatte das Feuerzeug eine Flamme geschlagen.

"Und... wo ist die Kerze", fragte er ruhig.

"Endlich hast du mal was richtig gemacht", murmelte ich und zog die Kerze unter meinem Hintern hervor. Das seichte Licht flackerte auf und ab, und wir beide schauten auf die Kerze, die langsam versuchte sich mit der Flamme des Feuerzeugs zu vereinigen.

"Gib mir lieber das Ding, ich weiß ja nicht wie lange es bei dir dauert, bis du deine Bude angefackelt hast. Kinder sollten nämlich nicht mit Feuer spielen". Seine Bemerkung kam extrem ironisch herüber. Er versuchte mir die Kerze aus der Hand zu reißen, doch ich hatte sie nicht vor abzugeben.

Neeiinn...liebe Leute. Ich hatte immer noch die Macht in diesem Haus und von Robin würde ich mich sicherlich nicht unterbuttern lassen. Er hatte wahrscheinlich gespürt, dass ich zur Zeit etwas unsicher war, deshalb führte er sich jetzt auch so als Obermacker auf.

Ich hätte ihm diese dämliche Kerze doch überlassen sollen, denn das war es doch nicht wert. Auch wenn es sich eher aufregend angefühlt hatte.

Robin griff immer noch nach dem Stengel, und ich lehnte mich immer mehr zur Seite. Seine Hand stütze sich auf meinem Oberschenkel ab und er lehnte sich weiter über mich, wie ein kleines Kind, dass seinen Lolli um jeden Preis haben wollte.

"Jetzt bis du aber kindisch. Heute wohl gut drauf"! Ich quietschte unsicher und ging an die Grenzen meiner Verbiegbarkeit.

"Mach schon". Seine Aufforderung kam zu spät, ich hatte die Kerze fallen gelassen. Sie rollte den Teppich entlang und war nicht mehr zu finden, da sie den Sturz nach unten nicht überlebt hatte.

Robin war es, der die Sachlage noch katastrophale machte, als sie ehe schon für mich auszuhalten war. Er wollte sich aufstützen, rutschte allerdings an der Bettkante ab, und segelte nach unten. Da ich unter ihm lag, und auch der Kante ziemlich nahe war, riss er mich mit.

Das Licht ging wieder an.

Oh... Gott sendete uns ein Zeichen, damit wir sahen, wie bekloppt man von einem Bett herunterfallen konnte. Robin lang unter mir und hatte meine Brust im Gesicht.

**Tütüt**Juhu!!! Und das Bild war es wirklich wert, als Aufhänger einer Intro Erotik Homepage Seite online gestellt zu werden.

Er bekam ja keine Luft mehr, unter meiner kleinen weiblichen Macht.

"Oh... schitt, dass tut mir schrecklich leid", kreischte und fiepte ich mit hoch roten Kopf, als nun endlich Robin versuchte, sich meiner Macht zu entledigen. Ich rollte von ihm hinunter und er rappelte sich benommen auf. Seine Nase war etwas rot und er rieb sich diese auch eine ganze Weile.

"Oh man, ich bin ganz benommen"! Er wandte mir den Rücken zu, und saß eine ganze Weile im Schneidersitz zur Tür gewandt.

"Alles o.k. bei dir"? Ich war mir da nicht ganz sicher. Wieso mochte er mir nicht mehr ins Gesicht blicken? Bei näherer Betrachtung leuchteten seine rot Ohren zwischen seinen blonden Haaren hervor.

....ihm war es peinlich... ja, ganz klar. Ich wollte nicht wissen welcher Rotton sein Gesicht angenommen hatte.

Urplötzlich musste ich anfangen zu lachen. Diese ganze Situation war doch zum schreien komisch gewesen. Nein, es war nicht unangenehm, peinlich oder gar erotisch gewesen. Und dieses Gefühl, bei Licht war es eben so wie die Dunkelheit einfach verschwunden. Ich lachte zwar weil ich Robin in diesem Moment zum Schießen fand, aber auch, weil ich mir die ganzen Sorgen somit wieder von der Seele lachte. Es befreite mich, es vertrieb Zweifel und Angst mehr in ihm zu sehen als sonst.

Ich lehnte meinen Kopf gegen seinen Rücken und schnappte nach Luft. Robin sagte nichts, er lachte auch nicht. Ich wünschte, er hätte es auch so lächerlich genommen wie ich.

Wahrscheinlich musste ich mich damit abfinden, ihn niemals heilen zu können. Ich musste mich damit abfinden, ihn niemals lächeln zu sehen.

"*Puh..* Sag... wieso lächelst du nie"? Ich atmete noch einmal tief durch, ehe ich über seine Schulter schaute.

"Ich lächle doch"! Mit roter Nase und einem aufgesetzten, lieb gemeinten Zähnefletschend wandte er sich zu mir.

"Das meine ich nicht! Ich hab's dir doch gerade vorgemacht. So solltest du mal Lachen. Das befreit echt", erwiderte ich.

"Von was hast du dich denn gerade befreien müssen"? Seine Mundwinkel zogen sich gehässig nach oben. Konnte er Gedanken lesen, oder wieso sah er mich so tiefgründig und siegessicher an? Hatte er wohl möglich gemerkt, dass ich wegen ihm so nervös geworden war?

"Ich hatte Angst vor dir, weil es doch so Dunkel war".

"Dachtest du, dass ich dich auffresse würde"!?

"Ja...", ich hob meine zwei Zeigefinger und kreuzte sie übereinander.

*Nein* Nicht so... er soll nicht so schauen. Ich hatte mich ehelich gesagt zu früh gefreut.

Meine Arme senkten sich langsam, und ich wartete darauf, dass seine Augen sich endlich von mir abwandte. Er starrte mich an, mit seinen hellen strahlenden Augen. Und ich, ich starrten ihn auch an, weil ich es nicht allein schaffte, mich beschämt von ihm zu wenden.

****Poch****Poch***Poch**Poch*Poch*PochPochPoch...

"Du spinnst doch"! Mit diesem Satz zogen sich seine Mundwinkel sanft nach oben und seine weißen Zähne leuchten leicht unter seinen Lippen hervor.

"Ach herrje", stotterte ich. Selbst dieses schüchterne kleine Lachen brachte mich fast um den Verstand.

"Du hast es getan! War das gestellt oder Absicht"? Ich knabberte leicht an meinen Fingernägeln und spielte die überwältige Überraschte.

Früher war ich immer die Klassenclownin gewesen. Jeder in der Klasse konnte über mein spielerischen Humor lachen. Manche meinten, ich würde immer lächeln und nur gute Laune verbreiten. Genau diese Tatsache war es, die man an mir so schätzte. Sie meinten, dass dieses Lächeln eine besondere Gabe wäre. Stimmte es wahrscheinlich? Ich meine, ich habe sogar die härteste Nuss geknackt und ihn zum Lächeln gebracht. Und das sollte mir schon mal jemand nachmachen.

"Könntest du mir das unterschreiben? Auf den Arm oder auf die Brust?: Robin Fillit hat mich angelächelt. Das ist kein Scherz, dass ist knallharte Realität, und ich fühle mich geehrt, solch ein Lächeln von ihm empfangen zu haben".

Er musste noch mehr lachen. Ja, es war bestimmt nicht gespielt und auch nicht aufgesetzt. Es war das schönste Lächeln und Lachen, was ich bis zu diesem Zeitpunkt gesehen hatte. Ich wusste, dass es nicht lange halten würde, aber solange würde ich es genießen.

"Was denn? Ist dir nicht gut? Robi-chan, ich mache mir wirklich Sorgen! Ich hohle schnell das Klebeband, dann wird das schon wieder. Dieser Gesichtsausdruck ist ja erschrecken".

Ich fummelte ihm im Gesicht herum, versuchte seine Mundwinkel wieder nach unter zu ziehen, doch das sah schon wieder zu verboten dämlich aus, dass ich es vor lachen auch nicht mehr aushielt und wir uns gegenseitig angackerten. Es trieb mir die Tränen in die Augen und Robin musste seinen Kopf weit nach unterlegen, damit man ihn nicht weiter in sein amüsiertes Gesicht blicken konnte.

"***AMY!!!**"

Ich schreckte plötzlich auf. Das war mein Vater. Er hatte so eben wütend gegen die Tür gehämmert. Das kam schon mal vor, wenn ich etwas zu laut war. Auch Robin sah nun erschrocken nach oben.

"Entschuldige, so ist er nun mal", murmelte ich und stand schnell auf.
 

Kapitel 5/End



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Ayne
2004-06-28T12:24:10+00:00 28.06.2004 14:24
Woahhh!
Die Fic is goil!!! *total toll find*
Robin vor, noch ein Tor *fähnchenschwing*!
Ich glaub, ich bin genauso sprachlos wie er^^
Von: abgemeldet
2004-06-24T19:29:59+00:00 24.06.2004 21:29
Coooooooooooooool ^-^!!!!!
Er...: LÄCHELT *kreisch*!!! Ich find das sooo Süüüß =^-^=!!
Ich find Amy voll goldig, so schüchtern und verletzlich!!
Aber wieso willst du denn ein Sad End *nicht versteh*??? Schöne Ende sind doch viiiiiiiiel besser *Happy Ends mag*!! Oder könntest du nicht deinen Lesern zu liebe beides Schreiben??? Sad-, und Happy End??? Währ doch was für alle!!
Aber ich überlass das mal dir! Auf jeden fall freu ich mich schon richtig auf's nächste Kapitel, also beeilung *es-kaum-erwarten-kann*!!
deine shiny ^-^!! HDDL
bye...
Von: abgemeldet
2004-06-24T17:31:46+00:00 24.06.2004 19:31
GeiloOoOoOo !°!°!

*sich Robins Lächeln voll süß vorstell XDDD
Ja, hat Amy wirklich super gemacht *froiZz

Die beiden sind echt schnuckelig XD

Lissy :)
Von: abgemeldet
2004-06-24T16:50:52+00:00 24.06.2004 18:50
Bor ist das geil, kannst du ir mal erklären, warum diese geile Story tragisch enden muss? Bist du dir da ganz sicher???? *ganz lieb guck* *schöne Enden mag*
Die zwei wären echt ein süßes Paar!!!!!!!!!!!!!
Ach ja, mein drittes Kapi is on.
*knuddelz*
Baerchen
Von:  Mirumy
2004-06-24T15:13:30+00:00 24.06.2004 17:13
Er lächelt er lächelt er lächelt *sing* *freu* *durch den Raum hüpf*
Jaja Amy, das haste super hingebracht!! *auf amys schulter patt*

Ich fand das Kapitel wunderschön!! ^^
Von: abgemeldet
2004-06-24T13:23:22+00:00 24.06.2004 15:23
Oh mein gott, dieses Kapi hat mich aus meinem heutigen Depriloch gezogen. Es ist herrlich, wie schüchtern Amy doch sein kann und so verletzlich. Hatte mich schon gewundert wie du Robin und Amy so mehr oder weniger zusammenkriegen willst XD
Also schön weiter, bin schon richtig gespannt ^_^


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