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Kidnapping - Gefangen ohne Hoffnung

RPS Autoren: Leggy & Yamica Pairing: Craig Parker/Orlando Bloom
von

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Ärger in der Bank

Titel: Kidnapping - Gefangen ohne Hoffnung

Untertitel: Ärger in der Bank

Teil: 1/16

Autor1: Leggy

Email: LegsPure@gmx.de

Autor2: Yamica

Email: sano@rkwelt.de

Fandom: LOTR RPS

Rating: PG-13

Inhalt: Craig und Orli wollten eigentlich beide nur brav ihre Rechnungen einzahlen und befinden sich plötzlich mitten im gefährlichsten Abendteuer ihres Lebens.

Warnungen: noch keine

Pairing: Craig Parker / Orlando Bloom

Archiv: ja

Disclaimer: Jede der unten genannten Personen gehört selbstverständlich nur sich selber. Alles ist rein erfunden - aus Spaß an der Freude. Aber wir haben immerhin versucht, authentische Personen zu benutzen und den Angestellten die richtigen Namen zu verpassen.
 


 

Gehetzt wetzte der junge Mann um die Ecke, rempelte fast einen älteren Herrn um, der ihm wüste Beschimpfungen hinter her schickte. Aber Orlando hatte es eilig. In fünf Minuten würde die Bank schliessen. Es war Samstag und der Letzte des Monats und er hatte noch keine einzige Rechnung bezahlt. Fehlte ja noch, dass man ihm Wasser und Strom abstellte. Er stürmte nun also kurz vor Schalterschluss noch in die Bank und wäre am liebsten wieder umgedreht, als er die Schlange sah, die noch vor ihm einzahlen wollte. Er seufzte leise. Bitte nicht wieder abweisen und sagen er solle am Montag wieder kommen. Allerdings musste er nun erst mal wieder zu Atem kommen. Die Leute vor ihm hatten sie schon zu ihm umgedreht, weil er so jämmerlich nach Luft japste und eine feine Dame schüttelte pikiert den Kopf, über sein Auftreten in Jeans, ausgelatschten Turnschuhen und einem viel zu weiten Pullover.
 

Es war eigentlich überhaupt nicht seine Art so spät zur Bank zu gehen. Außerdem dachte er immer an seine Rechnungen. Er wusste nur nicht, warum er sie in diesem Monat vergessen hatte. Craig war eigentlich immer ein ordentlicher Mann gewesen. Seit seinem Umzug ging alles drunter und drüber. Und nun stand auch noch diese korpulente Frau vor ihm und zeterte den armen Bankangestellten an. Wusste sie denn nicht, dass die Bank gleich schließen würde?
 

Orlando richtete sich langsam wieder auf und versuchte sich einen Überblick zu verschaffen.

Die Dame vor ihm sah ihn immer noch pikiert an und er legte fragend den Kopf schief,

worauf sie empört die Luft einsog, da er es gewagt hatte sie an zu sehen. Orli fing an zu

grinsen. "Möchten sie ein Autogramm?", fragte er keck und die Dame fiel fast ihn Ohnmacht

vor Entsetzten. "Also junger Mann, was erlauben sie sich eigentlich...?"
 

Craig verdrehte die Augen. Musste doch schon wieder eine von diesen feinen Damen

rumschreien. Reichte es denn nicht, dass er keine bessere Bank gefunden hatte, mussten die Leute dem dann auch noch Nachdruck verleihen? "The Royal Bank of Scottland". Eine andere Bank in Notting Hill gab es in seiner Nähe nicht.
 

"Sie können mir doch nicht erzählen, dass kein Geld auf meinem Konto sei! Mein Mann hat noch extra etwas von unserem anderen Bankkonto überwiesen. Es muss da sein."
 

"Es tut mir sehr Leid, gnädige Frau", entschuldigte sich der junge Mann hinter dem Schalter, der im Übrigen nach Craigs Meinung gar nicht so schlecht aussah, "aber wir haben hier eine Verzeichnung von Null..."
 

Orlando vernahm das Geplänkel von vorne und suchte den Ursprung dafür, die Predigt der Dame vor ihm über das öffentliche Auftreten in einer solchen Bank einfach ignorierend. Ein Grinsen stahl sich auf seine Lippen, als er vor sich einen bekannten Anblick erkannte. Der Arme schien genau so genervt zu sein wie er, nur das Parker den Vorteil hatte gut fünf Personen vor ihm zu stehen.
 

Craig seufzte. Langsam hatte er wirklich genug. "Entschuldigen Sie bitte, junge Frau", sagte er freundlich und tippte der Dame vor ihm auf die Schulter. Sie war alles andere als jung, aber er konnte sich denken, dass sie sehr viel Geld für ihr Aussehen ausgab. "Ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, aber könnten Sie sich bitte etwas beeilen? Ich habe es eilig und die Bank schließt gleich..."
 

Die Frau schoss ihm einen bösen Blick zu und wandte sich dann wieder dem Angestellten zu. Craig seufzte erneut. Das hieß dann wohl nein.
 

Nun konnte Orlando nicht mehr und fing an zu kichern. Seine Kontrahentin lies wieder ein verächtliches "Also wirklich..." von sich hören.
 

Craig hatte langsam genug. Er ließ die Frau, Frau sein und drehte sich um, damit er erfahren konnte, was sich hinter ihm in der Schlange tat. Seine Augen erblickten einen gewissen Engländer, der sich anscheinend mit einer Kundin angelegt hatte. Er grinste in sich hinein. Orlando war schon immer ein Aufmüpfiger gewesen.
 

Inzwischen war die Aufmerksamkeit der meisten Bankkunden auf ihn und die Dame gerichtet. Zwei junge Studentinnen in Uniform begannen zu tuscheln. Ein Grund für die alte Schnepfe vor Orlando sich ihnen kurz zuzuwenden und giftige Blicke abzufeuern. Allerdings hielt das die beiden nicht davon ab weiter zu tratschen und zu kichern und Orlando hatte nun derweilen auch bemerkt, dass Craig ihn gesehen hatte und hob grüssend die Hand.
 

Craig erwiderte den Hangruß von Orlando grinsend und bedeutete ihm ganz cool zu bleiben. In dem er seine Hand zweimal kurz auf und ab bewegte. Dabei zwinkerte er leicht. Und endlich! Die alte Frau vor ihm war fertig und Craig konnte als nächster an den Schalter.
 

"Ähm.. Sir, es tut mir Leid. Aber wir schließen jetzt. Wenn Sie vielleicht am Montag wiederkommen könnten...?", begrüßte ihn der junge Mann hinter dem Schalter.
 

"Hören Sie zu", sagte Craig freundlich, aber bestimmend, "Ich muss noch meine Rechnungen für diesen Monat bezahlen, sonst habe ich erst mal kein Wasser und keinen Strom."
 

"Sir, Sie verstehen nicht... Wir schließen jetzt."
 

Craig seufzte und ballte unbemerkt seine Faust. "Ich möchte doch einfach nur meine Rechnungen bezahlen...", sagte er leicht genervt, "Hören Sie, ich kam noch nicht dazu eine Lastschrift zu beantragen, deshalb muss ich Ihnen die Überweisungen geben. Bitte?"
 

Der junge Mann schüttelte den Kopf. "Es tut mir Leid."
 

Orlando schluckte, da er die Ohren gespitzt und so mitbekommen hatte, dass geschlossen wurde. "Ich hasse Internetbanking...ich raff das nicht", murmelte er in seinen nicht vorhandenen Bart und wollte sich umdrehen, um zu gehen, als er fast in eine Wand hinein lief. Nur dass die Wand atmete und die Brust eines grossen Kerls war, der selbst Orlando um einen guten Kopf überragte. Ehe Orlando sich entschuldigen konnte, hatte er das Gefühl gegen einen Rammbock gelaufen zu sein, oder besser...von einem umgestossen zu werden. Er fiel rückwärts zu Boden und starrte erschrocken nach oben. Der Kerl war nicht allein, neben ihm warne noch zwei andere Typen, mit Strumpfmasken über den Köpfen und eindeutig geladenen Waffen in den Händen. Der perfekte Zeitpunkt um ohnmächtig zu werden, dachte Orlando, doch sein Körper tat ihm den Gefallen nicht, dafür fiel die blöde Schnepfe um.
 

Auf den schrillen Schrei der Frau von eben, drehte sich Craig um und erstarrte. Drei große Männer, voll bewaffnet und vermummt standen im Eingang. Wie von selbst suchte sein Blick nach Orlando, der vor einem der drei auf dem Boden lag.
 

"Keiner bewegt sich!" rief der größte, der drei und seine Stimme war tiefer, als jede Stimme, die Craig jemals gehört hatte. "Das ist ein Banküberfall. Wenn ihr alle schön spurt, gibt's keine Verletzten."
 

Craig ging einen Schritt zur Seite, als ein anderer auf den Bankschalter zukam. Der junge Mann zitterte und starrte erschrocken auf den Bankräuber. "Ganz ruhig, Kleiner", flüsterte Craig beruhigend und zwinkerte ihm zu.
 

"Raus mit der Kohle, Bursche! Und zwar alles...keine Faxen, klar, sonst gibt es hier ein paar Leichen." Um der Aussage Nachdruck zu verleihen hob der Mann seine Pumpgun und direkt an Craigs Stirn.
 

Craig starrte den Mann entschlossen an. Er war nicht umsonst auf der Schauspielschule gewesen. Wenn er jetzt cool blieb, dann nahmen sich die anderen Leute vielleicht ein Beispiel an ihm. Aber, er fühlte sich unglaublich scheiße. Das kalte Metall wurde mit Druck gegen seine Haut gepresst und hinterließ ein kribbelndes Gefühl auf seiner Stirn. Das wiederum verursachte ein ungutes Gefühl in seinem Magen.
 

Aber der Mann hinter dem Schalter packte schon fleissig das Geld durch den Ausgabeschlitz. Zwar war er selber nicht in Gefahr, da er hinter Panzerglas war, aber dass man einen Kunden vor seinen Augen erschoss, wollte er lieber nicht riskieren.
 

Orlando wagte es inzwischen wieder sich zu rühren, da der Boden kalt war und sein Hintern schmerzte. Ein grosser Fehler, wie er schmerzhaft feststellen musste, denn er war erst auf halber Höhe als er mit einem Gewehrkolben konfrontiert wurde und dass mit voller Wucht gegen die Stirn.
 

"Nicht rühren haben wir gesagt!", brüllte der Gangster und trat noch nach dem nun wieder auf dem Boden liegenden und halb beduselten Orlando.
 

Die anderen Bankkunden drängten sich derweilen ängstlich zusammen. Niemand wagte mehr einen Piep zu sagen.
 

Craig wagte es zwar nicht seinen Kopf zu drehen, aber aus den Augenwinkeln konnte er sehen, dass Orlando sich gerade in derselben Situation, wie er selbst befand. Langsam begann er auf seine Unterlippe zu kauen und seine Augenbrauen zogen sich angestrengt zusammen. Sein Verstand arbeitete auf Hochtouren, aber es schien einfach nicht zu reichen.
 

Sein Blick wanderte zu dem Gangster und dann zu der Pumpgun, bevor er wieder versuchte Orlando besser in den Blick zu kriegen.
 

Der wischte sich gerade zaghaft das Blut von der Stirn und erdolchte den Mann vor sich mit seinem Blick. Warum verschwanden die nicht einfach? Die Antwort kam sofort, als er von draussen Sirenengeheul vernahm. Einen Moment schloss er die Augen. Das konnte ihr Todesurteil bedeuten....
 

"Shit!" Der Mann, der zuerst gesprochen hatte, und wohl auch ihr Anführer war, drehte sich um, "Polizei!"
 

Er wandte sich an seine beiden Komplizen, sagte aber nichts. Er bedeutete dam am Schalter sich zu beeilen und dem anderen vor Orlando sich etwas einfallen zu lassen.
 

Dieser fackelte nicht lange und griff sich Orlando, drehte ihn um und presste ihm die Pistole an die Schläfe. "Wenn Du auch nur einen Mucks machst, bist Du tot. Verstanden?" zischte er in Orlandos Ohr und wandte sich dann an die anderen Menschen in der Bank. "Keiner Bewegt sich, verstanden? Sonst ist er tot!"
 

Orlandos Nasenflügel blähten sich auf, mehr als ein knappes Nicken schaffte er nicht und seine Beine wollten sich nicht wirklich bewegen, so dass er mehrheitlich von dem Kerl geschleift wurde.
 

Draussen versammelte sich inzwischen etliche Polizeiwagen und bezogen Stellung um den Eingang der Bank. Auch ein Reporterteam war schon vor Ort, um live zu berichten.
 

"Wer hat die Bullen gerufen?" keifte der eine Mann und pirschte sich an ein Fenster, zum nach Draußen Blicken zu können.
 

"Der Kleiner hinterm Schalter war's!" rief der Typ, der Orlando fest im Griff hatte.
 

"Das kann gar nicht sein", mischte sich Craig jetzt ein, "er war die ganze Zeit damit beschäftigt das Geld einzupacken.
 

"Halt's Maul!" rief der Mann vor ihm und drückte die Pumpgun fester an Craigs Stirn. Er nickte kurz, um dem Mann zu verdeutlichen, dass er jetzt nichts mehr sagen würde.
 

Craigs Augen weiteten sich, als er Orlandos Situation bemerkte. Der Gangster ließ die Pumpgun sinken, nachdem der Rucksack mit Geld voll gepackt war und ging zu dem anderen ans Fenster.
 

"Was machen wir jetzt?" fragte er leise.
 

"Treibt alle zusammen. Wir nehmen sie als Geiseln!" befahl der Anführer und ließ die Gardinen zurücksinken.
 

"Nein!", kreischte eine alte Frau auf, die bis dahin nicht gross aufgefallen war. "Bitte, lassen sie uns gehen! Wir haben ihnen nichts getan!" Völlig aufgelöst und hysterisch dackelte sie auf einen der Männer zu.
 

"Bleib stehen Alte", fauchte der Mann und richtete die Waffe auf sie, doch sie ging weiter. "Verdammt du sollst stehen bleiben! Zurück!"
 

Aber sie hörte nicht und der Mann wich zurück. Einen Schritt, zwei Schritte, dann hallte ein Schuss wider und alle Anwesenden schraken zusammen, während die Frau tot zusammen brach, den Blick auf den Anführer der Band freigab, der abgedrückt hatte. "Das war nur eine Warnung! Wir können euch sonst auch einen nach dem anderen umlegen...dann wissen die Bullen, dass es uns ernst ist!"
 

Craig starrte erschrocken auf den Mann und schluckte. Er war sich nicht mehr so sicher, ob sie hier wirklich noch heil aus der Sache rauskommen würden.
 

"Los jetzt!" rief er. "In die Ecke da!"
 

Craig griff einer alten Frau unter die Arme, die nahe dabei war in Ohnmacht zu fallen und tat, was die Gangster verlangten. Es war besser jetzt zu spuren, als einen Aufstand zu machen und zu riskieren, dass noch mehr Leute starben, oder verletzt wurden.

Der Mann, der Orlando bis eben noch festgehalten hatte, ließ von ihm ab und stieß ihn in die Richtung, in die sich auch die anderen Menschen bewegten.
 

Wankend kam Orlando bei der Gruppe an und sein Blick hatte alles Aufmüpfige verloren und spiegelte jetzt nur noch Unsicherheit und Furcht wider, während er die Männer beobachteten, die vorsichtig die Lage draussen abcheckten. Allerdings schien diese nicht besonders gut für die Verbrecher auszusehen, denn die Bank war umstellt.
 

Craig hatte gerade die Frau auf einen Stuhl gesetzt und sich umgewandt, als er fast gegen Orlando stieß. Er lächelte ihn aufmunternd an. "Hey", flüsterte er und zwinkerte.
 

Dann wandte er seinen Blick erneut zu den großen Glasscheiben, die mir Jalousien und Gardinen verhangen waren.
 

"Fuck! Hier kommen wir nie wieder raus!" wandte sich der eine Mann nun an den anderen.
 

"Mach Dir nicht ins Hemd, Jack", sagte der Anführer und sah ihn böse an.
 

"Alex hat Recht...", wandte der dritte im Bunde nun ein und sah nach draußen. "Und wenn's nicht klappen sollte, dann legen wir eben alle um."
 

"Mike, halt's Maul", der Anführer warf auch ihm einen bösen Blick zu.
 

Orlando schaffte es derweilen kaum Craigs Lächeln zu erwidern. Ihm brummte der Schädel, als wenn das Bungeeseil beim letzten Sprung zu lang gewesen wäre.
 

"Hey, Du da, da hinten!" Mike deutet auf Orlando. "Komm her!"
 

Alex packte Mike am Kragen. "Was soll das denn?"
 

"Ich will den Bullen zeigen, dass wir es ernst meinen", wandte sich Mike an Alex und dann wieder an Orlando, "Beweg jetzt Deinen Arsch hier her."
 

Orlando schluckte, löste sich aber wieder von der Wand, an die er sich gelehnt hatte und ging ein paar Schritte vorwärts. Hinter sich konnte er leise das Wimmern der beiden Mädchen vernehmen.
 

Craig legte seine rechte Hand auf Orlandos linken Oberarm und lächelte ihn an. "Vorsichtig, okay?" flüsterte er und konnte sich ein "Mach keine Dummen Sachen, Kleiner" nicht verkneifen.
 

"Hey!" Alex lief ein Stück auf die Gruppe zu. "Keine Gespräche! Du Da!" Er deutete auf Craig, "Lass das", dann deutete er auf Orlando, "Los jetzt! Beweg Deinen Arsch!"
 

Orlandos Augen, die auf Halbmast gesetzt waren, klappten wieder auf und er trat bis einen Schritt vor Alex. Nun gut, wenn Craig die Maske eines Schauspielers aufsetzen konnte, konnte er das auch. Sein Gegenüber konnte regelrecht sehen wie das unsichere Gesichts Orlandos verschwand und eine ruhige, selbstbeherrschte Maske namens 'Legolas' erschien.
 

Alex griff nach Orlando und legte den Arm um seinen Hals. Dann zückte er seinen Revolver und presste ihn an Orlandos Schläfe. "Wenn Du auch nur einen Mucks machst, bist Du tot. Verstanden?"
 

Er bewegte ihn vorwärts, bis sie am Eingang standen. Dort hatte sich schon die Polizei in Wartestellung gesetzt und ein Chief griff bereits nach einem Megaphon. Alex presste den Revolverlauf hart gegen Orlandos Schläfe.
 

Craig schluckte. Sollte irgendwas Unvorhergesehenes passieren, könnte Orlando sterben. Er wusste noch genau, wie er den Briten das erste Mal getroffen hatte. Er stand im Make-up-Trailer und war gerade dabei sich umzuziehen. Für Craig war der erste Eindruck gleich der Beste gewesen: Einen halbnackten Orlando zu sehen, der sich gerade die hautengen Leggings überzog, hatte schon etwas für sich. Und jetzt stand der jüngere Mann vor ihm und konnte jeden Augenblick sterben.
 

Doch die Polizisten draussen schienen gewillt zu sein, alles zu tun, um die Geiseln lebend da raus zu bekommen. Chief Brown, der die Verhandlungen leitete, machte den Vorschlag eines Fluchtwagens, vollgetankt und mit Lösegeld ausgestattet. Die Reporter mussten derweilen wie Geier vom Aas fern gehalten werden. Dennoch wurde alles mitgefilmt und es war nur eine Frage der Zeit bis die ersten die Geisel in Alex' Arm erkannten und es sich wie ein Lauffeuer durch die Medien ausbreitete.
 

Jack sah Alex an. "Ein voll getankter Fluchtwagen und Lösegeld. Komm schon. Dann können wir hier raus, ohne, dass noch jemand stirbt..."
 

"Sei still, ich denke nach."
 

"Alex, bitte nimm an...", Mike lugte aus dem Fenster.
 

"Seid still, verdammt noch mal", Alex drückte den Revolver fester an Orlandos Schläfe. Dann sah er aus dem Fenster. "Sie haben Scharfschützen auf den Dächern ringsum postiert. Wenn auch nur einer von uns das Gebäude verlässt, erschießen sie uns."
 

"Dann halt einer nach dem anderen...dann haben wir ne Absicherung...nehmen wir ihn halt mit...", meinte Alex und drückte den Unterarm fester gegen Orlandos Kehlkopf, so dass dieser instinktiv hoch griff, um den Druck von seinem Hals weg zu bekommen.
 

Mike hob seine Waffe und richtete sie auf Orlandos Stirn. "Haben wir nicht gesagt, dass Du Dich nicht bewegen sollst?"
 

Craig sprang auf. "Nehmt mich mit, okay?"
 

Die drei Männer fuhren synchron herum und Orlando starrte Craig entsetzt an. "Bist du wahnsinnig?"
 

"Du bist viel jünger als ich, außerdem hast Du noch ne große Karriere vor Dir", er wandte sich an die Geiselnehmer, "was ist?"
 

"Jetzt ist nicht die Zeit, den Helden zu spielen, Bimbo", fauchte Alex und sah ihn wütend an.
 

"Was denn für ne Karriere?", grinste Jack fies. "Mit der zerschlagenen Fresse? Den guckt doch keine Frau mehr an!"
 

Craig verdrehte die Augen. "Was ist jetzt?"
 

"Schön, wenn Du sterben willst." Alex ließ von Orlando ab und stieß ihn zurück. Er winkte Craig zu sich. Langsam ging Craig auf sie zu. Das war wohl doch nicht die beste Idee gewesen.
 

Als Craig neben Orlando war, schüttelte der leicht den Kopf und hoffte, dass dieser ihn verstand. "Baw....", versuchte er es leise auf Sindarin, so weit er sich diese Sprache eingeprägt hatte.
 

Craig lächelte ein "Avo bedo" und ging dann Orlando vorbei. Entschlossen stand er vor den Geiselnehmern und blickte in Alex' Augen.
 

"Spiel Dich hier nicht so auf", knurrte Mike und richtete seine Kanone auf Craig, "Du bist hier nicht der Größte, Kleiner", mit hochgezogener Nase baute er sich vor Craig auf.
 

Orlando war inzwischen nicht weiter gegangen, sondern hatte sich zu Craig umgedreht. Er hatte gar kein gutes Gefühl bei der Sache und das lag nicht nur an seinem Brummschädel. Was würden die Kerle denn mit Craig machen, wenn sie erst mal in Sicherheit waren? Wenn sie keine Verwendung mehr für ihn hatten?! Angst erfasste ihn. Er kannte Craig weit weniger gut, als die Gefährten, trotzdem mochte er den lebenslustigen Kiwi und hatte zudem nicht gerade grosse Lust dazu dessen Freunden erklären zu müssen, warum er ihn hatte das allein durchstehen lassen.
 

Craig spürte Orlandos Blick in seinem Rücken und schluckte. Trotzdem hielt er Alex' Blick stand.
 

Der packte ihn und benutzte ihn an als menschlichen Schutzschild, dem er die Kanone gegen die Schläfe drückte. "Wenn Du auch nur einen Mucks machst, klebst Du an der Wand - tot, verstanden?" zischte Alex und verstärkte seinen Griff um Craigs Hals.
 

Craigs Blick suchte Orlando und er lächelte ihm noch mal zu. Er mochte den jungen Kerl. Ja, sogar mehr als er eigentlich wusste.
 

Orlandos Blick erinnerte einmal mehr an den eines geschlagenen Welpen und bunte Punkte tanzten vor seinem Blickfeld herum. Er ging zwei, drei Schritte zurück, wollte die Männer und Craig nicht aus den Augen verlieren.
 

Craig schüttelte leicht seinen Kopf, wollte Orlando somit bedeuteten, dass er nichts Falsches machen sollte, als Alex ihn herumwirbelte und sich mit ihm dem Ein- und Ausgang näherte.
 

"Nein.....", hauchte Orlando. Das war falsch. Irgend etwas lief hier verdammt falsch und er musste etwas tun. Irgendwas und wenn er selbst wieder zur Geisel wurde, die man mitschleppte. Aber anders würde er nie wieder ein Auge zu tun können.
 

Craig schloss kurz seine Augen. Das würde jetzt wohl bedeuten, dass er entweder sterben würde, oder irgendwo hingebracht wurde, wo er ein klägliches kurzes Dasein fristete und dann erbärmlich dahinvegetierte. Beides sah nicht sehr rosig für ihn aus.
 

Alex bedeutete Mike und Jack sich ebenfalls bereit zu machen. Er nickte ihnen zu und schob Craig vor sich her zur Tür.
 

Sofort waren mehr als zwei Duzend Polizisten dabei ihre Waffen auf sie zu richten. "Das sieht scheisse aus", meinte Jack und schluckte leicht. "Und der Kleine folgt uns..." Er deutete mit dem Daumen über die Schulter. "Ein Freund von dir?", wollte er leise von Craig wissen.
 

Craig blickte ihn geschockt an. Orlando folgte ihnen? Er war ein verdammter Idiot! Der Kleine sollte sich doch nicht in Gefahr bringen und jetzt lief er den Geiselnehmern schon freiwillig hinterher.
 

Mike sprang zurück, schlag seinen linken Arm um Orlandos Hals und presste ihm seinen Revolver gegen die Schläfe. "Ich könnte auch einen lebendigen Schutzschild gebrauchen." Er grinste hinterhältig und schubste Orlando vorwärts.
 

Der hatte erreicht was er wollte und war seltsamerweise völlig angstfrei. Als er neben Craig stand blickte er diesem fest in die Augen. Waren die immer schon so blau? Orlando blinzelte und meinte dann nur leise flüstern: "Ich lass dich da nicht allein durchgehen und wenn du dich auf den Kopf stellst..."
 

"Idiot", gab Craig von sich, lächelte aber, bevor er von Alex weitergeschleift wurde.
 

"Schnell", befahl Alex, "Zum Wagen."
 

Jack rannte zur Fahrerseite und stieg ein, während die anderen beiden hinten einstiegen. Craig fand sich nah an Orlando gequetscht wieder.
 

Die Fahrt die folgte war rasant und alles andere als gemütlich, zumindest bis sie auf der Autobahn waren. Jetzt erst überkam Orlando wieder diese bleierne Schwere und sein Kopf sank etwas zur Seite.
 

Vorsichtig wandte Craig seinen Kopf zur Seite. Orlando schien sich jetzt erst richtig über das klar zu werden, was er getan hatte. Langsam griff er mit seiner Hand nach Orlandos und drückte sie zärtlich.
 

"Wir haben's geschafft!" rief Jack und trommelte fröhlich auf das Lenkrad.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2004-05-17T14:47:41+00:00 17.05.2004 16:47
Bitte schnell weiterschreiben!! Kanns nicht mehr erwarten wies weitergeht!!

LG Ajnat
Von: abgemeldet
2004-05-17T14:00:43+00:00 17.05.2004 16:00
okay, da der alte acount ja gelöscht wurde (*fluch* *tob*) schreibe ich allerdings noch mal ein kommentar:
oh je, da sind die ja in ein ganz schönes ereigniss reingerutscht.
schnell weiter! ist nämlich spannend!
h.e.g.d.l. und ich drücke euch die daumen, dass nicht wieder ein Acount gelöscht wird *bettelflehbet*
bis dann!
Vána


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