Ein Hallo,an jeden,der sich diese FF antun will(keine Sorge,hört sich schlimmer an,als es ist).Es ist eine Fic über Blue Submarine,einige werden den Film sicher kennen,lief ja auch schon bei VOX.Ich hoffe ihr verzeiht mir,die depressive Atmosphäre,aber mir war halt mal danach.
Kritiken,Drohungen und die Adressen guter Psychologen bitte bei Kommentare oder bei VanillaSpirit@gmx.net hinterlassen-tausend Dank im Vorraus.
Eure Vanillaspirit!
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Ich höre das Lied der Wellen.
Sie singen nur für mich.
Es ist das Lied der Freiheit,
Der Sehnsucht und der Liebe.
Ich hab' versucht anderen Tönen zu lauschen,
Hab' versucht die Freiheit woanders zu finden.
Zwar fand ich die Liebe,
Doch ihre Melodie war zu schwach.
Die Wellen sangen und übertönten sie.
Für ihr Lied verließ ich dich
In stiller,wortloser Nacht.
Aber wie die Sirene täuschte mich der Ozean.
Kein Lied der Liebe singt er nun,
Es ist die Melodie des Todes.
Ich spüre seine kalte Umarmung
Und denke ein letztes Mal an dich:
Verzeih mir,dass ich gegangen bin
Ohne Worte des Abschieds.
Wie ein weiter,dunkelblau schimmernder Teppich lag der Ozean da.Einsam,nicht ein Vogel am Himmel,nicht ein Fisch in den Gewässern,das Gebiet war eine riesige Wasserwüste.Nur Treibgut war zu sehen.Auf dem grössten Stück,der angekokelte Bug eines Dolphin-U-Bootes, lag eine Person.Zum Glück bestand das Treibgut aus einem speziellen Stoff,der es über Wasser hielt.Die Person schien tot,doch dann öffnete sie die Augen.Sie war männlich,nicht ganz dreissig mit ungepflegten,schwarzen Haaren.Es war Hayami.Blut lief seinen lief aus seinem Körper,durchnässte seine Kleidung und bildete eine Lache,in der er auf sein Ende wartete.Kurz stöhnte er vor Schmerz auf.Erinnerungsblitze durchzuckten seinen Kopf.
Heute Morgen noch hatte er in seinem Dolphin-Zweisitzer gesessen.Er war auf dem Weg zu einer der unzählbaren versunkenen Städte gewesen,um seiner Tätigkeit als "Beschaffungsexperte" nachzugehen.Plötzlich hatte der Motor des Dolphins angefangen eigenartig zu brummen,dann ein lautes Zischen.Grelles Licht hatte ihn geblendet-ein ohrenbetäubender Knall.Als er seine Augen wieder geöffnet hatte,war er von Salzwasser umgeben.Mit letzter Kraft hatte er sich auf eines der Bruchstücke des explodierten U-Bootes retten können.
Die Sonne kitzelte ihn an der Nase.Nichts war zu hören,als das Lied der Wellen,nichts war zu sehen ausser dem Himmel über ihm.Hayami wusste,dass er sterben würde und er war bereit.Nur die Einsamkeit seines Todes bestürzte ihn.Es war paradox,nicht einmal Zorndyke,der Mörder von so unzähligen Abermillionen Leben,war einsam gestorben.Er,Hayami,war bei ihm gewesen,auch wenn er nur sein Henker gewesen war.Zorndykes Geschöpfe hatten um ihren Meister,ihren Schöpfer,ihren Vater getrauert,aber wer würde um Hayami trauern?
Er schloss die Augen und atmete so tief ein,wie seine Verletzungen es zuließen.Niemand würde um ihn trauern,niemand würde seinen Tod überhaupt bemerken.Er trieb auf totem Gebiet.Weder Menschen,noch Zorndykes Kreaturen oder Tiere kamen jemals hierher.Es gab hier nichts,was irgendein Lebewesen interessieren könnte.
Krampfhaft versuchte sich Hayami gegen die drohende Ohnmacht zu stellen.Er wollte so nicht sterben.Wenigstens sie wollte er bei sich haben-wenn schon sonst keinen,dann wenigstens sie.Sie-das war Mayumi Kino,seine ehemalige Partnerin,der einzige noch lebende Mensch,für den er jederzeit und überall ein Leben gegeben hätte.Es war seine schuld,dass sie nicht hier war.Knapp sechs Monate war es her,als er gegangen war,seitdem hatte er sie nicht mehr gesehen.Nie hätte er gedacht,dass er sie so vermissen könnte,ihren Geruch,ihr Lachen,ihre Art zu Reden,sich zu bewegen,ja sogar ihre Wut und ihr Lieblingswort für ihn-Idiot-.
Sie war 18,als er sie kennenlernte,aber sie wirkte viel jünger durch die weite Uniform der Blue 6 und ihrer kurzen,roten Haare.Kindfrau wäre wohl die passendste Bezeichnung für sie,denn äusserlich wirkte sie wie ein Kind,doch innerlich war sie durch Krieg und Zerstörung zu schnell erwachsen geworden.Ihr letztes gemeinsames Gespräch endete in einer Katastrophe.
Der dichte Nebel der Bewußtlosigkeit umhüllte ihn.Er träumte,träumte von dem Tag,als er Mayumi verließ.Ihre Gestalt tauchte auf.Teilnahmslos schaute sie auf einen Bildschirm der Blue 6,der mit einer Aussenbordkamera verbunden war.Ihr Oberkörper war vorgebeugt und stützte sich an der Wand ab.Sie trug ihren hautengen,silbergrauen Anzug."Was machst du hier?" hörte er seine eigene Stimme fragen.Kino reagierte nicht.Vorsichtig trat Hayami näher."Was ist da?" Sie verzog nicht eine Miene.Er stand nun genau neben ihr und sah auch auf den Bildschirm.Die Blue 6 schwamm durch eine versunkene Stadt.Zerstörte Wohnhäuser und Strassen mit Trümmern durch die silberglitzernde Fischschwärme schwammen."Ich bin hier aufgewachsen," sagte die junge Frau ohne ihren Blick abzuwenden.Ihr Finger wanderte über den Bildschirm und blieb über einem grossen Gebäude,das alle anderen überragte, stehen.Nur noch die hälfte der frontwand und eine seiten wand stand."Dort bin ich zur Schule gegangen." Ihr Finger wanderte ein Stück weit links."Da hinten hab ich gewohnt,bis sie angriffen." Sie seufzte laut."Meine Schwester und ich waren auf dem Weg nach Hause.dann liefen uns viele leute entgegen.Sie schrien.Überall Feuer und Explosionen.Dann hab ich sie gesehen...Zorndykes kampfmaschinen." Sie drehte ihm ihr Gesicht zu."Meine Schwester und ich wurden getrennt,als ich sie wiederfand,war sie tot,genau,wie meine Eltern...Erst Maschinen,dann die Monster und zum Schluss das Wasser.Zorndyke hat die vielen Menschen nicht getötet,er hat alle ihre Spuren weggewischt...sie förmlich ausgelöscht." Eine Träne rollte ihre wange hinunter.Hayami war verwirrt,so hatte er sie noch nie erlebt."Zorndyke ist tot.Der Krieg ist endgültig vorbei." Mayumi lehnte sich an die Wand und legte ihren Kopf zurück."ich weiß,aber was hat das schon geändert? Meine Familie ist immer noch tot." Sie rutschte die Wand entlang hinunter.Mit angezogenen Beinen saß sie nun auf dem Boden."Dieser alte,kranke Mistkerl hatte recht.Selbst wenn er tot ist hört der Schmerz nicht auf." Ihr Kopf lag auf ihren Knien und sie begann zu schluchzen.Hayami sah auf sie herab.Kino war eine zierliche,zerbrechlich wirkende Person-wäre nicht ihr Temperament,würde sie in jedem Mann den Beschützerinstinkt wecken.Ihr Leiden schmerzte ihn.Wie sollte er ihr jetzt erklären,dass er die Blue 6 verlassen würde? Er konnte nicht mehr hier bleiben,er wollte wieder frei sein,jetzt nachdem keine Gefahr mehr bestünde.Zorndyke war seit zwei Jahren tot und auch seine Geschöpfe sind mit ihm verschwunden.Alles was die Blue 6 jetzt noch machte,waren Aufräumarbeiten,Minen entschärfen und Transporte von Hilfsmitteln,kein Leben für ihn.Er nahm all seinen Mut zusammen,um reinen Tisch zu machen,auch wenn das kein passender Moment war.Er wollte einfach wieder frei sein,ungebunden,keine Verantwortung mehr für andere übernehmen und seinen Job vor Kino und der Blue 6 nachgehen."ich werde die Blue 6 verlassen..." Seine Stimme klang fremd.Mayumi blickte auf.Ihre Pupillen weiteten sich und ihr entsetzter Blick bohrte sich in sein Gesicht.Innerlich hielt er ihrem Blick nicht stand.Er drehte sich zum Bildschirm und griff gleichzeitig in seine Hosentasche.Eine Zigarettenpackung kam zum Vorschein.Ruhig entnahm er ihr eine Zigarette und führte sie zwischen seine Lippen."Morgen bin ich weg.Der Captain weiß Bescheid.Er hat mir den Dolphin überlassen."
Kino war aufgesprungen und starrte ihn geschockt von der Seite an."Wieso?" schrie sie.Ohne Gefühlsregung zündete er seine Kippe an."Ich will frei sein.Keine Verantwortung mehr und ausserdem...," er nahm einen tiefen Zug und blies eine blue Wolke in die Luft,"...was soll ich noch hier? Hier hält mich doch nichts mehr." Seine Worte waren wie Dolchstiche.Ungläubig hörte Mayumi zu.*Hier hält mich doch nichts mehr*-War die zeit mit ihr so unbedeutend für ihn? "Du...du Idiot.Geh doch...Verschwinde bloß von hier!" schrie sie ihn verzweifelt an.Sie wandte sich von ihm ab und lief den engen Korridor entlang.Hayami sah ihr nach."Kino warte!" Sie hörte ihn nicht oder wollte ihn nicht hören.
Die Erinnerung daran schmerzte immer noch,auch nach einem halben Jahr.Sie fehlte ihm,besonders jetzt,wo sein Leben dem Ende zuging.Ein letztes Mal wollte er sie noch sehen,sie um Verzeihung bitten,ihr sagen wieviel sie ihm bedeutete-all das,wofür er die zwei gemeinsamen Jahre nicht genutzt hatte.
"HAYAMI!"
Eine warme,ihm bekannte Stimme drang durch den Nebel zu seinem Bewußtsein.
"HAYAMI.Bitte wach auf!"
Langsam kehrte er aus dem Reich der Träume zurück.Er blinzelte und als er die Augen öffnete,blickte er in das Gesicht von Kino."Kino?" Seine Stimme war leise und kraftlos."Hayami.Gott sei Dank,du lebst noch." Ihre heissen Tränen tropften auf sein Gesicht.Ihr Duft stieg in seine Nase.Sie war wirklich da.Es war schön für ihn ihr Nähe zu spüren."Wie hast...du mich...gefunden?" "Der Dolphin hatte einen Sender,als kein Signal mehr ankam,hab ich mir Sorgen gemacht und dich gesucht." Er lächelte kurz."Es ist schön...dich nocheinmal...zu sehen...be..." "Red keinen Unsinn," scharf schnitt sie ihm das Wort ab,"du hällst durch,ganz sicher.Hilfe ist bald da." Er sah sie an.Hoffnung,dass sie recht hatte machte sich in ihm breit.Gerade erst hatte er sie wieder gefunden und er wollte ihr noch soviel sagen.Seine Hand tastete nach ihrer und versuchte sie festzuhalten."Mayumi,vergiss mich nicht!...Ich liebe dich." Seine Worte waren nur noch ein Flüstern.Dunkelheit umhüllte seinen Geist.Immer weiter entfernte sich Kinos Bild und ihre Rufe."HAYAMI!!!"..."Hayami!"..."hayami!"...Seine Brust hob und sank sich ein letztes Mal.Kinos Finger krallten sich in den Verband,den sie ihm angelegt hatte,als bewußtlos gewesen war.Sie schüttelte seinen Körper."Hayami,mach keinen Scheiss!" Fassungslos sah sie seinen regungslosen Körper an.Er war tot,Hayami war tot.Sie grub ihr Gesicht in seine noch warme Brust und begann zu schluchzen.Ihre Tränen durchnässten den Verband völlig."Du kannst mich doch nicht allein lassen.Nicht jetzt..."...
Ich steh an deinem Grab.
Keine Blumen sind zu sehen.
Niemand hatte dich beweint,als du gingst.
Sie wussten es auch nicht.
Ohne ein Wort warst du gegangen
Und hast meine Liebe mitgenommen.
Ich hab es nicht bemerkt.
Nur die Wellen sangen ein Abschiedslied.
Ich hätte so gern Adieu gesagt,
Hätte dich so gern noch einmal berührt.
Wieso hast du nicht gesagt,dass du gehst?
Jetzt ist es zu spät.
Der Ozean häkt dich auf ewig gefangen
Und alles,was mir als Erinnerung
An dich geblieben ist,
Ist das Lied der Wellen.
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*Puh*,geschafft,ich hoffe es hat euch gefallen? Auch wenn es so aussieht,aber das ist keine Fic,die auf dem Gedicht basiert,das ist nämlich erst später entstanden.
Cya
