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Gefangen in der Unterwelt

Nacktes Grauen
von

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Und dann war er verschwunden...

Der Große stand immer noch verwundert auf der Treppe, als er die Tür hörte. Was war bloß in seinen kleinen Bruder gefahren? Besorgt, aber mit völlig gleichgültigem Blick, sah er die Treppe hoch. ,Ich würde zu gerne wissen, wer da war....' ,fragte er sich und wandte die Gedanken von Mokuba ab. Mit verschränkten Armen und kühlem Blick lief er die restlichen Stufen hinunter. Unten angekommen sah er zu Nami, die immer noch in die Richtung blickte, in die der Kleine verschwunden war. "Wer ist denn noch so spät aufgetaucht, wenn ich fragen darf?" sprach Seto. Das Hausmädchen wurde augenblicklich aus ihren Gedanken gerissen und sah zu Boden. "Jemand...wollte etwas verkaufen....ich...ich habe gesagt, dass wir nichts brauchen..." ,log sie. Im Hinterkopf schwirrten ihr immer noch die Worte von dem Jungen herum: , Und wenn Seto danach fragen sollte...das geht in dem Fall nicht mal ihn was an.'

Misstrauisch besah er sich des Mädchens und gab einen kurzen Gleichgültigkeitslaut von sich. "Dann ist es ja in Ordnung..." ,sagte er langsam und verschwand wieder nach oben. Gedanken darüber, dass Mokuba noch wach sein könnte, machte er sich nicht. Immerhin war es schon spät.

Unterdessen fand Nami in die Realität zurück. Sie schüttelte den Kopf und lief in das Wohnzimmer. Jetzt würde sie nicht mehr so schnell einschlafen können, das wusste sie. Doch als sie in dem Raum angekommen war, entschied sie sich anders, und das würde alles ändern.
 

Mokuba bemerkte nicht, wie sich ihm jemand näherte, er bemerkte auch nicht, wie seine Tür geöffnet wurde. Erst nahm er es wahr, als eine rauchige Stimme ertönte: "Mokuba...was ist, willst du nicht mehr mit uns kommen?" Der Junge fuhr herum und trat von dem Fenster weg. Er schrie nicht, sah den Herankommenden nur finster an und wich einen Schritt zurück. "Was- was willst du, hm?!" Bedacht seine Stimme ruhig klingen zu lassen, schluckte er. Für einen Moment erhellte ein greller Blitz das Zimmer und gab unter der Kapuze des Mannes die vernarbte Hälfte eines Gesichtes preis. Der Schwarzhaarige erkannte ihn sofort wieder: Es war der Anführer dieser Bande. Jener lachte kalt und freudlos.

"Verschwinde du... du kriegst großen Ärger, wenn mein Bruder dich hier erwischen sollte!" , "Dein Bruder, wie amüsant kleiner Mokuba. Dein Bruder war doch erst der Grund, warum du zu uns gekommen bist oder sehe ich etwas falsch?" Das Herz des Kleinen begann schneller zu schlagen und er brachte den letzen Abstand von ihm zu der Wand auf den Nullpunkt. Der Kerl kam näher. Ruhig war es, nur die Schritte des Mannes waren zu hören, bis sich der Junge dazu überwand, etwas zu sagen: "Wovon redest du?" , "Dein Bruder hat doch viel zu wenig Zeit für dich, Mokuba. Denk daran, er sitzt von morgens bis abends nur an seiner Arbeit. Was du in der Zwischenzeit unternimmst, ist ihm vollkommen egal, er würde nicht einmal mitbekommen, wenn dir etwas passiert. Bist du nicht deshalb gekommen? Wegen einem Bruder. Einem, der Zeit hat und dich auch beachtet, oder? Deswegen warst du doch bei uns. Wir werden alle deine Brüder sein, Mokuba. Keiner von uns wird dich ignorieren, wie der, den du jetzt noch als solch einen bezeichnest. Keiner wird dich ständig aus den Augen lassen." Der Kleine spürte allmählich das kühle Holz eines Schrankes direkt am Rücken und schluckte wieder leicht, dennoch ließ er nicht locker: "Seto ignoriert mich nicht, das ist nicht wahr! Mein großer Bruder ist immer da, wenn ich ihn brauche." , "Ja, ist er das?...Nun, wo war er an dem Tag, als wir dich das erste Mal zu uns nahmen? Hast du nicht selbst gesagt, es hat dir besser gefallen als hier?! Und jetzt, wo ist er wohl jetzt gerade? Scheinbar kümmert ihn nicht, dass du hier ganz alleine bist, nun...jetzt nicht mehr ganz alleine.." Er fühlte förmlich körperlich, dass die Augen des Mannes die seinigen genau fixierten, während er weitersprach, und nicht nur das unangenehme Gefühl, dass er seine Zimmertür zuvor noch verschlossen, verriegelt und verrammelt hatte, sodass keiner mehr einfach durchkam, verunsicherten ihn langsam. "Komm mit mir mit, Mokuba. Vergiss diesen Stümper, vergiss ihn, er wird dich genauso vergessen.." ,sprach der Mann eindringlich. "Ihn.. vergessen.." Mokuba schüttelte heftig den Kopf. "Nein, nein, niemals, er ist doch mein großer Bruder!!" Warf er dem Mann entgegen, der keine Miene verzog. "Ja, aber nicht gut genug für dich, einfach nicht gut genug. Wir sind besser, vertraue mir, wir sind anders zu dir.." Ganz langsam streckte er eine Hand nach dem Jungen aus und packte ihn dann urplötzlich am Handgelenk.
 

Nami machte so also kehrt, jetzt würde sie Seto alles erzählen, von vorne bis nach hinten. Zielstrebig ging sie den Flur hinunter, doch als ihr nach einem gleißendem Blitz bewusst geworden war, dass überall nasse Schuhspuren auf dem Fußboden lagen, wurde ihr mit einem Schlag unwohl.

Prompt blieb sie stehen und betrachtete die Hinweise auf Eindringlinge. ,Es sind mindestens drei fremde Leute hier in diesem Haus... oder gewesen...' ,dachte sie beunruhigt. Als sie sich dabei erwischte, wie sie mit dem Gedanken spielte, diese Typen in den Kutten würden hier sein, schüttelte sie den Kopf. "Nein, das kann nicht sein..." ,murmelte sie leise vor sich hin und blickte auf den Boden.

Dann glaubte sie Geräusche zu hören und blickte auf. Nichts. Nur gähnende Leere herrschte auf dem Gang, kein einziger Anhaltspunkt wies auf eine fremde Anwesenheit hin und doch, das Mädchen spürte, wie sich ihr jemand näherte. Mit einem Mal war der Flur von eiskalter Luft erfüllt, fast so eine stechende Kälte, dass sie zusammengezuckt wäre. Sie drehte sich um und sah, wie eines der Fenster geöffnet worden war. Gespenstisch wehte der Vorhang im Wind, doch von einem Fremden war keine Spur zu sehen.

Hektisch blickte sie sich um, vernahm Schritte, rennende, feste Schritte, drehte sich um.....wieder nichts. Langsam wurde es ihr unheimlich und sie wollte einfach zu Seto zurücklaufen, doch ihr Gespür verriet, dass sie es nicht tun sollte. Also schritt sie langsam rückwärts den Gang hinunter, immer weiter, Schritt für Schritt und mit jedem Aufsetzen ihres Fußes schien es, als ob ihr Herz schneller raste.

Am Ende des Ganges angekommen, blickte sie zur Seite. Ja, dort ging es weiter. Wenn sie Glück hatte, würde sie dem Eindringling entkommen.

Mit einem Mal sah sie einen Schatten im Gang stehen, unerklärlich, wie er hätte aufgetaucht sein können, und er lachte. Nami hielt den Atem an. Dann hörte sie ein Rufen, verzweifelt und hilfesuchend. Sie blickte zur Treppe hinauf. In diesem Moment spurtete die Person los, ihre Kutte wehte im Wind und ehe es sich das Mädchen versah, lag sie am Boden. Hart von einer Faust in die Magengegend getroffen, krümmte sie sich zusammen und bekam nicht mehr mit, was vor sich ging.
 

Vollkommen unterlegen schrie Mokuba und wehrte sich. "Nein, nein nicht, hör auf!! Seto! Seto!! Nami! Bitte, hilf mir großer Bruder, bitte!! Bitte.. helft mir!", rief er aus voller Kraft und mit Tränen in den Augen. Der Kleine stand auf dem Fensterbrett, nur ein paar Zentimeter trennten ihn von der Tiefe, die klaffte. Der Mann verzog das Gesicht zu einem kühlen Lächeln. "Ja, so ist es doch viel besser, findest du nicht auch, Mokuba?" Dieser jedoch stand immer noch stumm da und sah hinunter. Ohne die Antwort des Jungen abzuwarten, sprach der Mann weiter: "Keine Sorge, du hast selbst dafür gesorgt, dass sie hier nicht so schnell durchkommen... und jetzt komm. Unsere Brüder warten schon auf dich. Schon die ganze Zeit warten sie um dich richtig kennen zu lernen." Der kühle Nachtwind fegte durch das Zimmer und strich über den Jungen hinweg, das Gewitter war mit einem Mal verstummt. "Siehst du? Da unten warten sie auf dich... du musst nur springen...spring, Mokuba und lass diesen Egoisten hinter dir." , "Ja...ja, ich springe." ,sagte er nun, konnte sich nicht wehren. Der Wind wirbelte seine Haare auf, und auch die Kutte, die ihm der Mann übergestreift hatte. Ein letztes Mal lachte dieser kühl, dann, vollkommen plötzlich, und doch kraftvoll, schubste er den Jungen. Mit einem kurzen Aufschrei ließ jener von dem Fensterrahmen los und fiel, fiel in die Tiefe, unaufhaltsam. Tausend Gedanken schwirrten ihm durch den Kopf.
 

Seufzend ließ sich Seto auf seinen Stuhl fallen und wandte sich wieder wichtigeren Dingen zu, wie zum Beispiel den ganzen Faxen, die er bekommen hatte. In Gedanken war er jedoch immer noch bei seinem Bruder und Nami. ,Was ist bloß los? Ich werde das Gefühl nicht los, dass sie gelogen hat...auf jeden Fall hat sie aber etwas verschwiegen, so viel steht fest...Und wer war überhaupt an der Tür? Wenn es jemand war, der etwas verkaufen wollte, dann hätten die Zwei wohl nicht so reagiert.....Mokuba hat mich ja nicht einmal mehr angesehen...Etwas stimmt nicht, das ist sicher.' ,überlegte er und vergaß den Text in seiner Hand.

Schon nach kurzer Zeit ertönten durchdringende Geräusche den Raum. Erschrocken darüber, stand Seto mit einem Mal auf den Beinen. ,Mokuba...' Eindeutig, die Rufe gingen von dem Zimmer seines kleinen Bruders aus und es war auch dessen Stimme. "Mokuba!" rief er und stürmte zu der Tür. Er betrat den Flur, doch dann wurde es dunkel. Mit einem Schlag war alles in Finsternis verhüllt und Seto stolperte, fiel zu Boden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sinia
2004-04-28T16:48:54+00:00 28.04.2004 18:48
Krass!
Weiter!
Von: abgemeldet
2004-04-27T12:25:18+00:00 27.04.2004 14:25
Hi
Das kap war COOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOl.
DU hast mal wieder an einer interessanten Stelle aufgehört.
EGal. Ich hoffe du schreibst bald weiter.
Bye Hila
Von:  Chibi-Girl
2004-04-26T22:37:52+00:00 27.04.2004 00:37
AAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!! Du hast Moku aus dem Fenster geschubst... ganz böse Luthien. ;-)
Naja, genau genommen warst es ja gar nicht du...*grins*
Hoffe mal die können wenigstens fangen, ich meine die, die da unten warten.

Mal im Ernst: Ist ne geile FF. Hoffe, du lässt uns nicht hängen und schreibst fleißig weiter.

Wenn ich mich hier so umschau, fällt mir auf, dass ich wohl nicht die einzige bin, die den Kleinen niedlich und so findet, ihn aber dennoch gern leiden sieht. Puh, da kann ich ja beruhigt sein.
Ich wäre auch dafür, dass die zwei eine lange, lange Zeit keine Ahnung haben, wo der Kleine zu finden ist. Die Kuttenträger können Seto ja hin und wieder mal ne kleine gemeine fiese Videobotschaft mit dem Kleinen schicken, wie in Frauentausch. *fieses grins* Na das wär doch mal was... muhahahahahahaha muhahahahhaha muhahahaha...

So, bevor mein kleines krankes Hirn wieder die Oberhand gewinnt und ich keinen vernünftigen Satz mehr schreiben kann, will ich noch loswerden: Es ist ja ganz allein deine Story, also entscheidest du auch was passiert. Hauptsache du schreibst weiter, ist nämlich super zu lesen.
Von: abgemeldet
2004-04-25T22:38:44+00:00 26.04.2004 00:38
Is ne klasse Story. Ich kann mich meinen Vorgängern nur anschließen und hoffen, dass du so weiter machst.

Kleine Bemerkung am Rande:
He, sind wir hier im Club der Mokuba-Quäler? *gg*
Falls ja, ich will auch eintreten. Hihihi.

Dann schreib mal schön weiter.

Hoffentlich müssen die zwei gggggggaaaaannnnzzzzz lange nach dem Kleinen suchen. *oh, laut gedacht* :-)
Von: abgemeldet
2004-04-24T22:33:08+00:00 25.04.2004 00:33
Hi!

Ich habe deine Fanfic gerade entdeckt und muss sagen, dass sie mir sehr gut gefällt.

Mich hat zwar gewundert das der Kerl im Kapitel 3 so nett zu dem Kleinen ist, aber was nicht ist kann ja noch werden. Ich meine damit, er kann ja immer noch ungemütlich werden.

So, dann warte ich mal auf ein Fortsetzung der Story und freue mich schon auf das weiterlesen.

P.S.: at Setos_Schatz: Ich kann dir nachfühlen. Ich könnte meinen Laptop auch so manches Mal aus dem Fenster schmeißen. :-)
Von: abgemeldet
2004-04-24T22:04:03+00:00 25.04.2004 00:04
Ha, ich schon wieder...

SSSSSSSSSSSSUUUUUUUUUUUUUUPPPPPPPPPPPPPPPEEEEEEEEEEERRRRRR!!
Man war das mal wieder nen Kapi. Erste Sahne, hast mich nicht enttäuscht.

Ich hoffe es kotzt dich nicht langsam an, dass ich zu jedem Kapi meinen Senf dazu geben muss. Will wissen wie es mit Moki weiter geht, damit Schatzi wieder nen Grund hat mich sadistisch zu nennen. *ggg*

Weiter schreiben, biiiiiiitttttttttteeeeeeee!!! *Luthien12-Fahne schwenk*


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