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Ewige Nacht

von

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Begegnung in der Kirche

Disclaimer: Diese FF ist ein Gemeinschaftsprojekt mit Jumiko Die charaktere gehören ihr und mir alleine.

Warnungen: Shonen Ai

VOrwort: Viel Spaß beim Lesen ;)
 

Dunkelheit war schon hereingebrochen und am Himmel schienen nur wenige Sterne, die meisten waren hinter dunklen Wolken versteckt. Die Straßen des kleinen Ortes waren nass und kaum ein Mensch war zu sehen. Die letzte Andacht war schon vorbei, als sich auf dem riesigen Anwesen, die Tür des Haupthauses öffnete, und ein junger Mann heraus trat. Sein schwarzes, seidenes Haar wehte leicht im Wind auf und der samtene Frack hüllte sich sanft um den schlanken Körper. Mit seinen leuchtenden grünen Augen sah er sich um und lächelte, ehe er ein paar Schritte ging. Hinter ihm verließ ein großer Mann das Haus, sein Leibwächter. Die Eltern ließen den jungen Mann nie alleine hinaus, zumal sie ihn für wahnsinnig hielten. Langsamer Schritte verließen sie das Anwesen und gingen zu der Kapelle welche sich am Rand des Dorfes befand.

Dort war nie abgeschlossen und somit konnte der junge Mann hinein, seinen Beschützer draußen warten lassend. Er öffnete die knarrende Tür langsam und betrat die hallenden Räume der Kirche, welche nur erhellt wurde, durch das spärliche Licht, welches durch die bunten Fenster auf die spärliche Einrichtung herabfiel und auch die weiße Haut des Jünglings in ein kühles Licht hüllte. Die Kapelle schien leer zu sein, jedenfalls deutete nichts auf einen weiteren Gast hin. Und doch war der Jüngling hier nicht allein. Er wurde beobachtet von dort wo sonst der kleine Chor der Gemeinde dem Herr Gott Lobpreisungen zu schicken gedachte. Armand-Jean saß ruhig da und war gar nicht überrascht, als er den Jungen zu dieser späten Stunde in die Kapelle treten sah. Er hatte ihn schon oft beobachtet, wie er nachts um die Kapelle und den Friedhof schlich, offenbar immer auf der Suche nach dem Mysterium. Wie nannten es die Sterblichen noch gleich? Dem Vampir. André ging langsam auf das große Kreuz zu, welches über dem Altar aufgerichtet war und ließ sich auf den Stufen niedersinken. Er faltete seine schönen, schlanken Hände und schloss die Augen. Leise sprach der junge Adlige sein Gebet und erhob sich dann wieder, die großen, glänzenden Augen auf das Kreuz gerichtet. "Gott, gib mir einen Rat... oder so..." begann er leise flehend. Zum ersten Mal erhob er seine Stimme, die so klang, wie der Gesang eines Engels. "Meine Eltern wollen mich fortschicken... in eine Klinik..." André ließ seufzend den Kopf hängen. "Bitte, Herr... lass nicht zu, dass sie mich meiner Heimat entreißen..." seufzend bekreuzigte sich der junge Adlige und schritt langsam zurück. "Oder bin ich wirklich verrückt...?" "Ihr seid gewiß nicht verrückt ..." Erklang plötzlich Armand-Jeans melodische Stimme direkt hinter André. Jedoch war er für den Jüngling nicht zu erkennen, denn Armand-Jean hatte mal wieder seine Schattenform angenommen, einen Vorteil, den er seinem Ahnherr und dessen Clan verdankte. Er lächelte über das Gebet des Jungen und innerlich lachte er über seine Engstirnigen Eltern, die anscheinend lieber die Augen verschlossen und ihren Jungen weg schickten als, sich der Realität zu stellen, daß es wirklich diese mystischen, blutsaugenden Gestalten, diese Vampire gab. Er selbst mußte es ja wissen, schließlich war er einer seit er denken konnte und seit sein Ahnherr so freundlich war und ihn erlöst hatte.
 

Als der Junge die Stimme vernahm, schreckte er mit einem Aufquieken herum und blickte in die Dunkelheit. Als er nichts erkannte, zog er eine Augenbraue nach oben und wich automatisch zurück. Als der Junge die Stufen an seinen Fersen spürte, hielt er inne. "Jetzt höre ich schon Stimmen, welche gar nicht zugegen sind..." Seufzte der Schönling verzweifelt und fuhr sich durch das Haar. Dann schluckte er leicht und schritt wieder auf die Schatten zu. "I-ist.. da wer...?" Rief er schließlich unsicher in die Dunkelheit hinein... Doch der Schatten schwieg nun. Statt dessen wirbelte er elegant um den Jungen herum und machte schließlich vor dem Stuhl des Organisten halt, wo Armand-Jean dann seine wirkliche Gestalt annahm. "Ich sagte schon ... ihr seid nicht verrückt ..." Armand-Jean konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, wahrscheinlich würde der Jüngling gleich mit einem Kreuz auf ihn zugehen und ihm Knoblauch entgegen werfen. Als ein Windzug an dem Jungen vorbei fuhr, wand er den Kopf automatisch in diese Richtung. Als er den Mann dann erblickte, weiteten sich die schönen Augen und er hielt sich eine Hand vor den Mund, um nicht vor Überraschung zu schreien. "W-wer... seid... ihr?" Fragte André vollkommen verunsichert und stolperte, beim abermaligen zurückweichen über die Stufen. Ehe er sich versah, lag er schon auf den Stufen, den Blick aber nicht von Armand abgewandt. "Und... was tut ihr hier...?" Der Fremde verunsicherte den jungen Adligen und machte ihm ein wenig Angst... "Wer ich bin tut momentan nicht zur Sache und ich sollte eher fragen, was ihr hier macht. Ihr scheint ja sehr gerne auf Friedhöfen herum zu streichen. Ihr glaubt doch nicht etwa an diese Nachtwesen? Diese Vampire?" Armand-Jean konnte sich ein Lachen nur schwerlich verkneifen, so dachte er doch gerade tatsächlich wie er früher gewesen war, als sein Ahnherr ihn gefunden hatte. Ob er diesen Jüngling erlösen würde wußte er noch nicht, er war jedenfalls in sein Revier eingedrungen und er würde durchaus jetzt seinen Spaß mit ihm haben. Der Junge richtete sich langsam wieder auf und sah Armand an. Die strahlenden Augen des jungen Adligen hatten etwas überhebliches und kaltes in diesem Augenblick. Auf den Lippen lag ein Lächeln. "Oh, gewiss. Ich bin überzeugt davon, dass es diese lebenden Toten zu geben vermag." Entgegnete der Jüngling freundlich. Dann trat er langsam auf Armand zu. "Es ist nicht gerade sehr höflich jungen Männern des Nachts in Kirchen aufzulauern und sich dann nicht einmal vorzustellen!" Ermahnte der Schönling den Vampir, als er unweit von diesem stehen blieb. "So und wenn ich gerne unhöflich zu sein vermag, mein Kleiner der durch die Dunkelheit kam. Ich bin nichts weiter als ein armer Landstreicher der des Nachts Obdach in dieser Kirche sucht. Nicht mehr und nicht weniger." Noch hatte Armand-Jean seine Vampirzähne nicht offenbart und er dachte auch nicht daran dieses sofort zu tun. Er wollte den Jüngling erst testen und falls er den Test nicht bestand, sollte er ohne das Wissen seines Namens sterben. Schließlich war der wahre Armand-Jean Du Plessis bereits seit über 100 Jahren tot und ruhte auf einem Friedhof nicht unweit von Paris. Unwissend und unschuldig lächelte der junge Mann und hielt dem Vampir seine schlanke Hand entgegen. "Oh, aber auch Landstreicher tragen Namen, oder irre ich mich?" Er lächelte sanft, und wartete ab, ob der Fremde seine Hand ergreifen würde. "Mein Name ist André Leyon. Ich lebe hier in der Nähe... erzählt ihr mir ein wenig von der Welt?" In den Augen des Sterblichen lag ein warmer Ausdruck. "...Ich habe so wenig von ihr gesehen..." "Langstreicher heißen Egon oder Streicher. Sie haben keine richtigen Namen mein Junger Herr." Mit diesen Worten küßte Armand die ihm entgegengebrachte Hand, anstatt diese zu ergreifen. Dabei sah er zu dem Jüngling auf. "Glaubt mir die Welt da draußen ist nicht so schön, wie ihr es in euren Büchern gelesen habt. Sie ist ungerecht. Die Schwachen werden getötet, nur die Starken überleben. Wollt ihr da einer der Schwachen oder der Starken sein?" Der Jüngling sah den Mann irritiert an und die blassen Wangen färbten sich in einen sanften Rotton, als der Vampir seine Hand küsste. Er trat dabei ein wenig näher auf den Anderen zu und blickte ihn neugierig an. "Oh, aber wie soll ich euch dann nennen?" Fragte er lieb und sah sanft in die Augen des Mannes. "Ich bin eine Kämpfernatur, mein Freund. Schwäche zu zeigen obliegt nicht meinem Wesen." Er hob leicht eine Hand und legte diese sacht an die Wange des Fremden. Doch da verspürte der Jüngling weder Wärme noch Kälte und weder ein Herz- oder Pulsschlag war zu spüren, denn Armand verschwendete schon lange nicht mehr das Blut für solche sinnlosen Sachen. Die Menschen denen er sich aufgrund seines Blutdurstes bemächtigte, kamen sowieso nicht nahe genug an ihn heran, um einen Herzschlag zu spüren. Irgendwas jedoch schien der Junge in ihm zu bewegen.

Er fühlte sich leicht aufgewühlt und zum ersten Mal seit sehr langer Zeit, eigentlich seit er von seinem Ahnherren schmerzlich verlassen worden war, hatte er das Bedürfnis sich mitteilen zu müssen. "Auch ich habe schon in vielen Schlachten gekämpft junger André. Ihr glaubt nicht in wie vielen." Armand seufzte leise, er sehnte sich nun wirklich nach der Zeit zurück, wo er zusammen mit seinem Ahnherr Paris hatte unsicher gemacht. Traurig ergriff er die Hand des Jünglings und betrachtete diese genau.
 

Der Kleine sank auf seine Knie und sah zu Armand auf, aus seinen smaragdenen Augen. Sie sahen ihn interessiert an, als er sacht mit dem Daumen über den Handrücken des Fremden strich. "Erzählt ihr mir bitte ein wenig...?" Fragte er leise und sah dem Mann weiterhin an, dann aber blickte er zu Boden. "Ich weiß nicht einmal, wie die Nachbarstadt aussieht... nur aus Büchern kenne ich die Welt, aber dies ist sicher nicht das selbe..." Sein Blick glitt leicht zu den großen Türen. "Nur selten darf ich hinaus ins Dorf und dann nur Nachts, inklusive Begleiter. Meine Eltern fürchten, ich könnte ihrem Ruf schaden." meinte er leise lachend und lehnte den Kopf an die Armlehne des Stuhls. "Eltern glauben wie gesagt vieles, die wenigsten wissen, was gut für ihre Kinder ist." Armand lächelte, mit einem Mal musste er an seinen Vater denken. Einen wohlhabenden Adeligen, dem das ganze französische Dorf Richelieu gehört hatte. Hierher bezog der gute Armand immer noch seinen gesamten Reichtum und dieser wurde von Jahr zu Jahr mehr. Es war wohl doch nicht so schlecht unsterblich zu sein. Während er so nachdachte entsann er sich der Worte seines Ahnherren, dass er nicht mit dem Essen so lange spielen sollte. Wenn er wen beißen wollte, dann musste das schnell geschehen. Doch er wollte in dem Jungen kein Opfer sehen, er fasste vielmehr einen anderen Entschluss, welcher sich in seinen Augen widerzuspiegeln schien, denn diese nahmen mit einem Mal ein starkes Flimmern an. Der Junge sah zu dem Fremden auf und lächelte matt. Dann strich er wieder leicht über die Hand des Mannes und seufzte leise. Dann blickte er wieder zur Kirchentür. "Oh... ich sollte jetzt gehen. Verzeiht, ich hab euch mit meinem dummen Geschwätz belästigt..." entschuldigte er sich verlegen lächelnd und erhob sich rasch. "Ich hoffe, wir sehen uns noch einmal wieder!" Meinte er freundlich lächelnd, als er langsam rückwärts ging. Doch der Rückweg wurde ihm mit einem Mal von einem Schattenwesen versperrt. Der Fremde hingegen war verschwunden. "Ihr könnt nicht gehen. Nicht jetzt, wo ihr mich gesehen habt. Ich möchte euch meinen Namen sagen und euch dann die Welt zeigen, von der ihr immer träumtet." Die Stimme klang leicht bedrohlich und schien direkt von dem Schattenwesen mit seinen riesigen Testikeln zu kommen. Der Junge sah verschreckt diese fremde Gestalt an und schrie leicht vor Angst auf.
 

Er wich sofort zurück und stolperte zu Boden. Schnell wühlte er unter seinem Hemd nach dem Kruzifix, welches er stets um den Hals trug. Er riss dieses ängstlich los und umhüllte es fest mit seiner Hand. Schnell krabbelte er von Panik erfüllt zurück und versuchte dem Mann zu entkommen. "W-was... seid ihr?" Als der Kleine den Fremden anschrie, öffnete sich die Kirchentür und der Leibwächter kam herein geeilt. "Ist alles in Ordnung, mein Herr?" Doch die schattenhafte Gestalt war verschwunden, einfach verschwunden zu sein. Doch dies schien nur so, denn noch bevor der Leibwächter noch ein Ave Maria hauchen konnte, sank er leblos von hinten durch einen Dolch erstochen zu Boden. Wieder tauchte die Gestalt auf, diesmal hinter des Jungen und wieder erklang die Stimme des Fremden. "Was glaubst du wohl, das ich bin. Und glaubst du wirklich daß Kruzifixe mir irgendwas ausmachen. Ich war für kurze Zeit selbst ein Mann der Kirche und glaub mir ich trage immer noch ein Kruzifix, allein um der Kirche meine Ehre zu erweisen." "Oh Gott..." Der Junge sah irritiert zu seinem Leibwächter und als er die Stimme hinter sich vernahm, sprang er einfach auf und begann zu rennen... Schnell war er aus der Kirche verschwunden und eilte die nasse Straße hinab... in den schönen Augen lag eine furchtbare Panik. Der Kleine hechelte panisch und sah sich immer wieder um. Nach kurzer Zeit konnte er schon sein Anwesen erkennen, jedoch ging ihm langsam seine Kraft aus und er konnte nicht mehr so schnell laufen. "...ngh..." Doch selbst bis hierhin wurde er von dem Schatten verfolgt. Der Jagdinstinkt war in Armand erwacht. Er würde den Jungen entscheiden lassen, ob er lieber sterben oder sich den Kindern Kains anschließen würde, genauso wie ihn sein Ahnherr damals vor die Wahl gestellt hatte. Der Kleine keuchte leise und sank dann erschöpft vor dem Tor zu dem Anwesen seiner Familie zusammen. Er klammerte die schlanken Finger an die kalten Gitterstäbe und blickte zu dem Hügel hinauf. Aber er konnte nicht mehr weiter, in seinen Beinen war keine Kraft mehr. Zitternd sah er sich um... voller Panik. "Ich.. will nicht sterben..." wimmerte er leise und ängstlich. Armand hatte seine Worte erhört und er nahm den Jungen und trug ihn mit sich fort. Hier vor den Toren des Anwesens würde er es nicht vollrichten, sie brauchten dafür schon ein passendes Dach über den Kopf. So trug er den Jungen vorsichtig zurück zur Kapelle und in den kleinen Raum wo er jetzt schon seit einem Monat den Tag über genächtigt hatte, immer mit der Angst beseelt der Küster könnte ihn irgendwie entdecken. Der Kleine sah den Mann ängstlich an, als dieser ihn einfach so mit sich nahm. Sein schöner Körper zitterte voller Angst und die schlanke Brust hob und senkte sich schnell, angsterfüllt. Der junge Mann kauerte sich auf dem Boden zusammen und schniefte. "Was... habt ihr vor...?" Fragte André unsicher, als er sich in dem kleinen Raum umsah. Seine glänzenden Augen spiegelten nur mehr seine Furcht wieder und all die Verzweiflung.

Er stützte nun seinen Kopf in die eigenen Hände und schluchzte leise... //Jetzt komm ich also nich' in die Psychiatrie, sondern werde umgebracht...// der Adlige klammerte seine schönen Finger in seine Hose und biss sich leicht auf die Unterlippe. Vor seinem Geistigen Auge vernahm er das Antlitz seiner Eltern und Geschwister, als eine einzelne, kleine Träne über seine Wange hinab rann und zu Boden tropfte. Er besah sich diese still und lächelte dann erschöpft. "Willst du... mich jetzt umbringen...?" Fragte er leise und strich sich das Haar zurück. Er sah kühl zu Armand auf und lächelte diesen an. Er zog sich den Kragen seines Kragens zur Seite und lachte leise auf. "Mich vermisst eh keiner... also was solls. Tu, was du willst." Gleichgültig sah er den Fremden an schüttelte leicht den Kopf... "Wenigstens sterbe ich mit der Gewißheit, doch nicht verrückt zu sein..." meinte er leise und seufzte dann beinahe stumm... "Jetzt will ich jedoch euren Namen erfahren!" "In der sterblichen Welt nannte man mich Armand-Jean Duplessis, Graf von Richelieu. In der Welt der Unsterblichen nennt man mich meist den Schatten, was auf meinen Clan zurück zu führen ist." Armand setzte sich auf die unbequeme Pritsche, die er zum Schlafen nutze. Ihm mißfiel das Schlafen im Sarg und er war froh, daß sein Ahnherr ihn nie dazu gezwungen hatte. "Ich möchte dir die Möglichkeit geben mich durch die Unsterblichkeit zu begleiten, als mein Child." Fuhr er dann ruhig fort, während er die Reaktionen des Jungen tief in sein Gedächtnis aufsog.
 

Die Augen des Jungen weiteten sich und er schluckte schwer. "B-bitte was?!" Er verstand noch nicht wirklich, was der Mann meinte, denn er wollte es nicht glauben. Man hatte ihm immer eingeredet, Vampire gäbe es nicht und er sei verrückt und nun stünde einer vor ihm? So etwas konnte doch nicht sein! Er sah sich ängstlich um, nach einer Fluchtmöglichkeit. "Ich... will nicht sterben! Lassen sie mich in Ruhe!" Er wimmerte ängstlich und krallte sich im Boden fest. "Das letzte was ich will ist dir weh zu tun ..." Armand trat vorsichtig auf den Jungen zu und zog ihn vom Boden hoch. "Allerdings wie kann ich mir sicher sein, daß du mich nicht verrätst und dennoch ... selbst wenn es meine Vernunft mir verbietet werde ich dich gehen lassen." Armand senkte den Blick, während eine einzelne blutige Träne ihm über die Wange rann. Er würde sich wohl wieder eine neue Bleibe suchen müssen, dabei war dieses Dorf ihm richtig ans Herz gewachsen, genauso wie der Junge. André sah den Mann traurig an und legte denn seine schlanken Arme um seinen Hals. Er wusste nicht, wieso aber er hatte das Bedürfnis den Fremden zu trösten und ein wenig zu schützen. "wenn du willst, kannst du eine Zeit lang bei mir bleiben... dort wird dich niemand finden." Er lächelte aufmunternd. "Ich habe einen ganzen Flügel unseres Hauses für mich... dort kommen nicht einmal meine Eltern hin... und, ich würde dich nicht verraten... wenn du mir nichts tust." Sacht strichen die blassen Finger Andrés über die Wange des Vampirs. Dieser betrachtete den Jungen lange und eindringend und dachte über das Angebot nach, während er die Gedanken des Jungen durchleuchtete. Er schien wahrlich nichts Böses im Sinne zu haben und dennoch durfte er dieses durchaus nett gemeinte Angebot nicht annehmen. Sein Ahnherr hatte ihm beigebracht unabhängig zu sein und so wurde er wieder zum Schatten, sorgte dafür, daß der Junge sanft auf dem Boden landete und trat dann zur Tür, um diese zu öffnen. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er wieder so etwas wie Zuneigung gespürt, doch er durfte dem nicht nachgeben. Das machte ihn verletzlich und darauf warteten doch nur die Vampirjäger in der so gottlosen Welt. André sah überrascht auf und blickte zur Tür. "Geh nicht weg..." wisperte er leise und blickte dann langsam zu Boden, wobei ihm ein Seufzer entfuhr. "Ich bitte dich... du siehst müde aus..." der Junge lächelte und lehnte sich an die Wand. Dann blickte er zum Fenster und sah hinaus in die Dunkelheit. "Ich... muss doch eh bald fort..." "Ich könnte dir eine Welt zeigen in der dich nie wieder jemand wegschicken würde. Du wärst dann bei mir, so lang du es wünscht und wenn du dann frei sein willst könntest du in der Welt der Unsterblichen wandern." Mit diesen Worten verwandelte sich Armand wieder. Er sah wirklich müde aus. Seit er dieses Dorf betreten hatte, schlief er nur noch einen sehr leichten Schlaf, schließlich konnte er es nicht riskieren, während er fest schlief entdeckt zu werden.
 

"Ich... weiß nicht, ob ich dazu bereit bin... zumindest jetzt noch nicht..." Seufzend sah er Armand an und lehnte den Kopf an die Wand. "Ich weiß zu wenig über dich und dein 'Leben'..." Er löste sich wieder von der Wand und kam auf Armand zu. ihm dabei die Hand entgegen haltend. "Aber, wenn du ein wenig bei mir bleibst und ich mehr über die weiß... dann kann ich mich sicherlich entscheiden..." "Gut, wenn du mir versprichst, daß ich bei dir sicher bin." Armand küßte die entgegengebrachte Hand wieder und sah André dabei tief in die Augen. Er würde zum ersten Mal in seinem Leben etwas riskieren. Der Junge nickte und lächelte dabei leicht. "Dazu fasziniert mich dein Wesen zu sehr!" Sanft nahm er die rechte Hand Armands und sah diesen an. Dann ging er hinaus, immer neben dem Vampir. "Armand-Jean also... das ist ein hübscher Name!" Meinte der Jüngling lächelnd und sah die dunkle, nasse Straße hinab. "Es ist der Name, den meine Eltern mir gaben." Armand folgte ihm leichtfüßig. Er war gespannt auf das Anwesen des Jungen, würde sich aber sofort, sollte Gefahr drohen mit dessen Schatten verschmelzen und wäre so für Feinde nicht erkennbar. "Wie alt bist du, Armand?" Mit großen und schönen Augen sah der Junge den Vampir neben sich an und lächele lieb. Er führte ihn zurück zur riesigen Villa und öffnete die eisen Tore unten vor dem Hügel, welche zum Anwesen führten. Er ging mit dem Mann hinein und brachte ihn zur Eingangstür. Dann sperrte er diese auf und ließ Armand herein treten. Er ging die Stufen hinauf zum zweiten Stock und dann dort, durch einen riesigen Gang, als plötzlich eine Stimme erklang und eine Tür sich öffnete. "André bis du das?" Sofort verschmolz Armand mit Andrés Schatten und war nun vollkommen unsichtbar. Doch seine Stimme erklang nun in Andrés Kopf, ohne daß draußen jemand einen Laut vernehmen konnte. Armand hatte mit der Zeit die Fähigkeiten aller Vampire studiert und sich die wichtigsten zu eigen gemacht. So wandte er sich in eine Art telepathischer Form an den Jungen: "Wer ist das?" Der Junge wand sich herum und sah den Mann an, der dort an der Tür stand. "Oh, Vater..." begann der Junge unsicher und schluckte leise. Dieser kam bedrohlich auf den Jungen zu. "Es ist zwei Uhr Nachts! Wo zur Hölle warst du, dummes Gör?" Schrie der Vater wutentbrannt. "Ich... war in der Kirche..." begann der Kleine verängstigt und wich langsam zurück, als der Mann ihm schon eine schallende Ohrfeige verpasste. "Wieder wegen diesem Quatsch!? Verdammt, wie oft hab' ich dir gesagt, du sollst das Haus nicht verlassen? Aber gut... in drei Wochen haben wir da Problem ja nicht mehr..." der Mann schüttelte den Kopf und sah André an, welcher immer weiter zurück taumelte. "Verschwinde endlich!" Damit schlug der Mann seine Zimmertür wieder hinter sich zu... Armand ballte die Fäuste, als er wieder seine normal Gestalt annahm. Dieser verfluchte Vater, so einen Sohn hatte er wahrlich nicht verdient. Seine rechte Hand wollte zu seinem Degen greifen, denn er immer griffbereit auf der rechten Seite bei sich trug. "Hängst du an deinen Eltern?" Entfuhr es Armand mit einem mal. Als Armand wieder erschien verschwand die Angst des Jungen schlagartig und er fühlte sich sicherer. Der Kleine blickte überrascht auf und nickte dann. "J-ja...irgendwie..." Er seufzte und nahm die Hand des Vampirs, welche er dann an die eigene Wange legte. "Ist nicht weiter schlimm..." meinte er lächelnd und schloss die Augen leicht. Schließlich zog er ihn weiter. Sie gingen über eine Art Überbrückung mit Glaswänden und befanden sich dann im Westflügel. "Hier... der gesamte Flügel hier gehört mir." Als sie durch die Eingangstür des Flügels waren, versperrte der Junge sie sofort und ging mit dem Vampir die Gänge entlang. "Möchtest du dich schlafen legen?" "Dafür ist es noch zu früh." Sagte Armand ruhig, während er sich vorsichtig umsah. "Du hast es hier sehr schön." Sagte er dann nach einer Weile, während er vorsichtig über die immer noch rote Wange des Jungen strich und diese auf mal wieder ihre normale Farbe annahm. Die aufgetretene Schwellung war verschwunden. André sah ihn irritiert an und lächelte dann. "oh... danke..." Der Kleine nahm sanft die Hand des Vampirs und führte ihn zum Wohnzimmer. Dieses war über aus gemütlich eingerichtet und hatte auch einen Kamin, welcher den Raum erwärmte. "Mach es dir ruhig bequem..." Armand ließ sich schließlich in einem Sessel nieder und beugte leicht den Kopf, während er seinen Degen ab machte. "Du bist wirklich was ganz besonderes." Sagte er dann lächelnd. Fragend sah der Kleine Armand an. "Hm, wieso?" dieser ging zu einem Schrank und zog zwei Decken heraus, welche er dann vor dem Kamin ausbreitete. Als er sich wieder erhob knöpfte er sein Hemd auf und legte dieses schließlich über einen Stuhl. Stets lächelte er sanft. "Weil ich selten so einen Jungen wie du gesehen habe. Normal haben die Sterblichen Angst vor mir." Armand blieb noch sitzen wo er war, er hatte lange nicht mehr in so einem bequemen Sessel gesessen. Der Junge lächelte verlegen und legte den Kopf leicht schief. "Ihr seid freundlich, weshalb also sollte ich euch fürchten?" Fragte er lächelnd und öffnete plötzlich den Knopf seiner Hose. Er war noch vollkommen unberührt und unschuldig und dachte somit nicht daran, dass er sich doch nicht einfach vor einem Fremden ausziehen könne. Er lächelte den Mann sanft an. "Ich hoffe, das Feuer im Kamin stört dich nicht..." "Nein durch aus nicht, auch wenn es das Element ist, daß uns wirklich gefährlich werden kann..." Irgendwie verzauberte der Junge Armand mit seiner ganzen Art und er konnte sich gar nicht satt sehen an seiner Jugend und seiner Stärke. "Was deine Frage von vorhin angeht, ich bin 205 Jahre alt. Mein Ahnherr erlöste mich, als ich 22 Jahre alt war und seitdem bin ich so geblieben ..." "Ihr seid sehr schön..." meinte der Kleine plötzlich lächelnd und hüllte sich in eine Art Morgenmantel. Langsam trat er auf den Vampir zu und setzte sich dann einfach auf dessen Schoß. "ich darf doch?" Er lächelte liebenswürdig und lehnte dann den Kopf an die Schulter des Mannes. "Ich finde das Feuer immer sehr beruhigend..." meinte er lieb und zog eine der Decken über die Beine des Vampirs und die eigenen. Der Blick des jungen Menschen lag auf dem Feuer und er lächelte stets sanft. "Es spendet mir oft Trost mit seiner Ruhe, wenn Vater wieder einmal ausgerastet ist..." "Ja Feuer hat so seine Eigenschaften ..." sagte Armand, während er sanft durch das Haar des Jungen strich. "Es vermag zu Töten, gibt den Menschen aber auch Wärme und Geborgenheit. Und vor allem widerspricht es einem nicht, wenn man ihm sein Leid klagt." "Ja... das stimmt." Der Junge lächelte voller Wärme und Sanftheit, als er Armand ansah und küsste ganz sacht dessen Wange. "Ich hab dich irgendwie lieb..." meinte der Junge leise kichernd und zog die Beine leicht an. So machte er es sich bequemer auf dem Mann. Leise gähnend legte er einen Arm um den Hals des Vampirs und lehnte den Kopf dann an wieder an seine Schulter. Dieser kicherte leise als der Mann ihm so ein sanftes Küsschen gab. "Mhn... Du bist gar nicht so kalt, wie ich immer dachte..." meinte er lieb und ließ die schlanken Hände forschend über den Oberkörper des Mannes gleiten. Er kicherte leise und gähnte dann leise auf. "Ich bin müde..." meinte er leise murrend und schloss seine Augen. "Dann schlaf, aber wunder dich nicht, wenn ich solltest du aufwachen in Starre verfallen oder verschwunden bin. Was die Wärme oder Kälte der Haut angeht, so können wir das, so lang wir genügend Blutvorrat haben, kontrollieren." Armand würde ruhig bleiben, so lang er nicht irgendeine Gefahr spürte. Durch langes Training vermochte er es sogar bei Gefahr mitten am Tag aufzuwachen, vorausgesetzt er war nicht sofort durch die Sonne vernichtet worden. André nickte leicht und lächelte dann. "Ah... ist OK! Aber du kommst doch wieder, wenn du verschwunden bist... oder...?" Fragte der Junge unsicher und sah dem Vampir dann in die Augen, welche er so faszinierend fand, dass er sicherlich minutenlang einfach nur hinein starrte... "Gewiß ich habe es ja versprochen, aber ich werde versuchen hier bei dir zu bleiben. Du mußt wissen, daß ich noch nie in einem Sarg geschlafen habe, also ist dieser Sessel für mich durchaus nichts Ungewohntes." Irgendwie verspürte Armand plötzlich das Verlangen den Jungen beißen zu müssen, doch in der letzten Sekunde besann er sich richtig und küßte statt dessen nur vorsichtig seinen Hals. der Kleine schnurrte leise und legte den Kopf leicht in den Nacken. "Wir könnten uns auch in ein Bett legen..." meinte der Junge lächelnd und strich sanft durch das Haar des Vampirs. Er betrachtete diesen weiterhin sanften Lächelns. Die Finger ließ er sanft durch das Haar Armands streicheln. "Immerhin ist es hier ein wenig unbequem..." "Dann liege mal einige Wochen auf der Pritsche in der Kapelle, dann weißt du was unbequem ist." Armand mußte schon wieder lächeln, während er noch einmal den Hals des Jungen küßte.
 

Fortsetzung folgt...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2004-01-29T14:07:51+00:00 29.01.2004 15:07
Boaah klasse geschrieben, auch wenn ich, wie du weißt so Zeugs nich mag xS
Na ja aber bin trotzdem gespannt wies weiter geht^^


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