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Gefährliche Zeiten

von

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Die Banditen von Hogwarts

Kapiteltitel: Die Banditen von Hogwarts

Teil: 7/?

Autor: Darc Angel

Widmung:

Pairings: GinnyxDean, HannahxErnie, ???

Inhalt: Neuen Regeln müssen befolgt werden, so auch die Verteilung der Zimmer. Außerdem werden weitere Geheimnisse des großen Schlosses gelüftet...

Disclaimer: Die Figuren gehören leider nicht mir, sondern Joanne K. Rowling, und ich verdiene auch kein Geld mit dieser Story!

Vorwort: Hier kommt mal der nächste Teil meiner Harry Potter FF! Er ist zwar länger als der letzte. Aber ich bin nicht wirklich zufrieden damit. Er ist irgendwie langweilig. Na ja, am besten bildet ihr euch selbst eine Meinung darüber. Ich wünsch euch trotzdem viel Spaß beim Lesen!

Ciao eure Darc Angel
 

"Leider muss ich euch mitteilen, dass ebenfalls die Professoren für Muggelkunde, Astronomie und alte Runen nicht auffindbar sind!

|~weiß einer wie die heißen?? Ich weiß nur astro, das is Sinistra! Wär echt nett, wenn ihr mir das sagen könntet!~|

Und auch unsere Bibliothekarin, Madam Pince, befindet sich nicht mehr in den Mauern von Hogwarts. Ihr seht, dass wir in einer Notsituation sind und demnach muss auch gehandelt werden. Ich weiß, dass viele von euch sich nicht über das Geplante freuen werden, aber ihr müsst es akzeptieren. In solchen gefährlichen Zeiten müssen die vier Häuser zusammen halten, wie es der sprechende Hut schon seit zwei Jahren deutlich sagt. Und auch die vier Gründer Godric Gryffindor, Salazar Slytherin, Helga Hufflepuff und Rowena Ravenclaw wussten damals schon, dass schwere Zeiten kommen würden und sie haben Hogwarts so errichtet, dass es nicht nur sicher ist, sondern auch viele Geheimnisse hat, die unsere Feinde nicht kennen. Es wird Zeit, dass wir sie lüften! Es wird wohl so gut wie keinen Schüler geben, der weiß, wovon ich rede. Aber jetzt esst erst mal und macht euch der Situation bewusst, nachher sage ich euch, wie es weitergeht!", sagte Dumbledore und setzte sich schwerfällig auf seinen großen Stuhl.

Das Essen erschien auf den Tellern. Aber in der großen Halle herrschte eiserne Stille und auch danach wurde fast überall geflüstert, diskutiert und geschätzt, wie das wohl alles passieren konnte, ob noch mehr verschwinden würde und was Dumbledore vor hatte. Die Slytherins waren natürlich die ersten, die sich ans Essen machten. Denn das einzige, das den meisten von ihnen zu denken gab, war Dumbledores Plan.

"Der alte Greis muss wirklich doof sein, wenn er uns Slytherins die Geheimnisse von Hogwarts offenbart. Mein Vater würde sich über diese Informationen sehr freuen!", grinste Draco hämisch. Crabbe und Goyle stimmten ihm ebenfalls grinsend zu.

Am Gryffindortisch betrachtete Harry in der Zeit den grau-haarigen, großen Mann am Lehrertisch. In diesen Momenten sah man Dumbledore sein Alter förmlich an. Wenn er so ernst und besorgt war, kamen seine Falten zum Vorschein und er wirkte auch von der Körperhaltung und der besorgten Mimik schwach, alt und vielleicht sogar etwas hilflos. Zwar waren seine blauen Augen, die hinter seiner Halbmondbrille zum Vorschein kamen, noch immer strahlend und lebensfreudig, doch gleichzeitig sah man ihnen die vielen Erfahrungen, die der Mann in seinem Leben gemacht hatte, an, er war sehr weise, aber er war alt. Und das besorgte Harry.

Er wollte erst gar nicht daran denken, was passieren würde, wenn Dumbledore nicht mehr wäre, wenn er auf sich alleine gestellt wäre und keinen mehr hatte, der ihm im äußersten Notfall wirklich helfen konnte. Denn er war der einzige, den Voldemort auch nur ein bisschen fürchtete. Denn noch letztes Jahr hatte er gesehen, das er selbst kaum eine Chance, wenn dann nur eine winzig kleine, gegen den größten Schwarzmagier seiner Zeit hatte. Und es würde wieder zum Kampf kommen!

Er wollte den Gedanken verschieben und lieber etwas essen, doch er hatte plötzlich keinen Hunger mehr. Im Gegenteil, ihm war sogar noch schlecht, er konnte nichts zu essen mehr sehen. Er wollte aufstehen und gehen, doch er konnte nicht, weil er Dumbledores Rede nachher noch hören musste. Er wusste nicht, was Hogwarts noch für Geheimnisse barg, als die welche er kannte: Die Kammer des Schreckens, die Höhlen unter dem See, den Geheimgang unter der peitschenden Weide und die anderen mehr oder weniger gut erhaltenden Geheimgänge. Außerdem wusste er nicht, was ihnen die helfen sollten, denn er wusste, dass auch die Todesser die kennen würden, besonders die Kammer des Schreckens.

Der Blick des Schwarzhaarigen schweifte zum Tisch der Slytherins. Das war der einzige der vier Tische, wo es recht normal zuging. Die Schüler redeten, außer die Jüngeren, die schienen doch teilweise verängstigt. Aber es wurde ganz normal weiter gegessen. Er sah den schmierigen, blonden Schönling, wie er mit seinen trotteligen Freunden lachte. Er konnte es bis zu seinem Platz hören, da es in der großen Halle außergewöhnlich still war. Malfoy bemerkte wohl, dass er beobachtet wurde, denn er hörte auf zu lachen und sah sich im Raum um. Schließlich bemerkte er Potter und warf ihm einen verächtlichen und zugleich höhnischen Blick zu. Der 16-Jährige Gryffindor verdrehte die Augen und sah den Blonden über die zwei Tische, welche zwischen Gryffindor und Slytherin standen, hinweg finster an und wandte sich dann ab.

Er sah, dass weder Ron noch Hermine einen Bissen runter bekamen, beide waren blass und saßen schweigend auf ihren Plätzen. "Findet ihr nicht auch, dass er...!", fragte Hermine und sah in Richtung Dumbledore. Aber noch bevor sie ihren Satz zu Ende gesagt hatte, stimmten Ron und Harry ihr zu: "Ja, das ist irgendwie beängstigend!", meinte der Rothaarige. Seine beiden Freunde nickten kaum vernehmlich.

"Was er wohl vorhat?", fragte Harry mehr an sich gerichtet. Ron zuckte mit den Schultern: "Ich kann mir nicht vorstellten, dass er von Geheimgängen redet, denn die sind ja alle auf der Karte des Rumtreibers drauf und er hat, als er das sagte, noch nicht mal zu uns gesehen!" "Aber er sagte auch, dass wohl kaum ein Schüler je eins der wirklichen Geheimnisse der Schule entdeckt hatte. Vielleicht haben selbst die Rumtreiber nichts davon gewusst!", sie war immer leiser geworden, denn sie wusste selbst, dass Harry noch immer sehr unter Sirius Tod litt und eigentlich hatte sie das Thema nicht anschneiden wollen. Schon lange hatten sie nicht mehr über die Ereignisse im letzten Schuljahr gesprochen, denn der Schwarzhaarige blockte immer ab.

Auch diesmal überhörte er das Thema und meinte stattdessen: "Ich denke schon, dass die Kammer mit zu den Geheimnissen der Schule gehört, und davon weiß so ziemlich die ganze Schule, wenn sie auch nicht da war und keine Ahnung hat, wo der Eingang ist. Außerdem wird uns die nichts helfen, denn Voldemort kennt sie von uns allen wohl am besten, und das weiß auch Dumbledore!"

Ron und Hermine sah sich verzweifelt an, ihr Freund konnte nicht immer davor wegrennen, aber erst mal beließen sie es dabei, im Moment hatten sie echt andere Sorgen. So stimmten sie ihm nickend zu.
 

Als Dumbledore nach einiger Zeit sich wieder erhob, herrschte sofort absolutes Schweigen in der Halle. Die meisten hatten sowieso nur auf diesen Augenblick gewartet, denn es war so gut wie nichts gegessen worden, zu verängstigt, gespannt, neugierig, erwartungsvoll... waren sie alle.

"Erst einmal werden wir die Häuser aufteilen müssen!", begann er auch sogleich und erschreckt rissen die Schüler ihre Augen auf.

"Was soll das heißen?!" "Will er die Häuser etwa mischen?" "Hoffentlich kommen wir nicht zu den Slytherins!" "Was will er damit erreichen!" "Das kann doch nie klappen!"

Der Schulleiter merkte, wie aufgeregt seine Schüler waren und das kaum einem der Gedanke gefiel, den er jetzt aussprechen würde, aber er tat es trotzdem, denn es musste sein:

"Die allgemeinen Schlafsäle sind nicht sicher genug und ihr dürft euch nicht zu sehr von einander abspalten. Achtet nicht auf die verschiedenen Häuser. Ihr alle seid Teenager, Zauberer und Schüler von Hogwarts, egal wie unterschiedlich ihr seid, es gibt immer Gemeinsamkeiten, die euch verbinden und die müssen wir stärken. Deswegen werde ich jetzt die neue Zimmerverteilung bekannt geben!", wieder machte er eine kurze Pause, damit sich die Schüler damit abfinden konnten.

Bevor sie jedoch wieder in Diskussionen ausbrachen, fuhr er fort: "Wenn ich eure Namen aufrufe, werdet ihr ohne lange zu zögern zur Tür gehen. Dort wird schon einer von den Professoren auf euch warten. Wenn eine Gruppe vollzählig ist, werdet ihr dem Erwachsenen schweigend hinterher gehen. Näheres werdet ihr dann erfahren! Also fangen wir an. Fiona McRoma, David Gross, Anne Miggon..."

Harry und die anderen bemerkten, dass die Erstklässler, die sich unsicher erhoben und langsam zur Tür gingen aus den Häusern Hufflepuff und Slytherin kamen. Die letzten der ersten Gruppe bildeten ein Siebtklässler und eine Siebtklässlerin aus Ravenclaw.

Ron und sein Freund sahen sich mit entsetzt auf gerissenen Augen an, sie ahnten beide schlimmes und schluckten dann. <Hoffentlich nicht mit den Slytherins!> schickte der Weasley ein Stoßgebet Richtung Himmel.
 

Mit der Zeit wurde die Halle immer leerer. "Grace Jordan, Jason Fuller, Luna Lovegood,..!" Hermine sah, wie Ginny und Grace sich zum Abschied umarmten und sich dann traurig trennten. Sie sah die beiden Jungs an. Die das Schauspiel offensichtlich nicht gesehen hatten.

<Es kommen immer nur ein Junge und ein Mädchen aus dem gleichen Jahrgang und dem gleichen Haus zusammen in eine Unterkunft! Oh nein. Ich kann weder Harry noch Ron alleine lassen. Harry braucht jetzt einen mit dem er reden kann, denn so kann es nicht weiter gehen, wenn er sich weiter so zurück zieht, wird er uns nicht viel nützen und sich selber erst recht nicht. Und Ron kann ich auch nicht alleine lassen, wer weiß, was der dann wieder anstellt, um zu uns zu kommen. Wahrscheinlich bringt er sich mal wieder selbst nur in Gefahr! Verdammt.> Hermine konnte sich nicht entscheiden, obwohl sie das ja eh nicht musste, denn es war bereits beschlossen und das wusste sie. Aber sie fürchtete sich vor dem Augenblick, wenn Dumbledore es verkünden würde.

Während ihre beiden Freunde das immer noch nicht gepeilt hatte. Sie schüttelte den Kopf. Die Zwei waren beide ohne sie wirklich aufgeschmissen. Die Braunhaarige seufzte kaum vernehmlich.
 

Mittlerweile waren Grace und die anderen ersten Fünftklässler mit einigen Drittklässlern verschwunden. Und Dumbledore nannte weitere Namen: "Ginny Weasley, Jack Nightly, Ben Brave... Lavander Brown, Dean Thomas, Justin Finch-Fletchley,..."

Überrascht sahen die Sechstklässler von Gryffindor und den anderen Häusern auf. Ginny und Dean standen zusammen auf und lächelten sich glücklich an, bevor sie dann jedoch einzeln zur Tür gingen. Denn viele andere Paare hatten bereits aufgeseufzt, als sie mitbekamen, dass die beiden nicht getrennt wurden. Anscheinend hofften die meisten, dass ihnen das gleiche Schicksal blühte und tatsächlich sah man kein Paar, das getrennt wurde. Anscheinend hatte Dumbledore dafür gesorgt, dass das so war, da er ahnte, dass die sich sonst heimlich treffen würden, was eindeutig zu gefährlich war.

"Hannah Abbott, Ernie McMillan, Mandy Brocklehurst, Alan Raw, Blaise Zabini, Gregory Goyle, Hermine Granger und", der Direktor brach kurz ab und sah zu den Gryffindors.

Ron und Harry schienen auch endlich verstanden zu haben, dass wenn überhaupt nur einer von ihnen noch zu denen ins Zimmer kam. Beide sahen sich an. Eigentlich wollten sie ja zusammen in ein Zimmer, aber sie wussten beide, dass das so oder so nichts werden würde, aber wer sollte denn nun zu ihr ins Zimmer gehen?! Sie wussten es nicht. Beide sahen sich freundschaftlich an und ihr stilles Abkommen sagte, dass sie den anderen nicht um die gute Zimmerverteilung beneiden würden, sondern es fair akzeptieren.

Die Hufflepuffs und Ravenclaws waren alle nett und sogar gut mit ihnen befreundet, die Slytherins waren auch noch so ziemlich die Harmlosesten, man hätte es kaum besser treffen können.

"Und Ron Weasley!" Die Acht Drittklässler, die noch genannt wurden, hörten die drei nicht mehr. "Viel Spaß!", wünschte der Schwarzhaarige seinen beiden Freunden. Ausnahmsweise saß er mal neben Hermine, die ihm erst mal um den Hals fiel. Nachdem sie ihn kurz darauf wieder los ließ, schlugen Harry und Ron sich freundschaftlich die Hände. "Viel Glück, Mann!", sagte der Weasley grinste glücklich. Es war nicht zu übersehen, dass er mit der Verteilung seines Zimmers mehr als zufrieden war. "Ja, danke. Wir sehen uns morgen früh. Gute Nacht!", sagte Harry und bemühte sich zu lächeln. Aufmunternd lächelten die beiden ihm dann zu und gingen schließlich zusammen zur Tür, wo Professor McGonagall schon mit den anderen auf sie warteten.

Mit einem unergründlichen Gesichtsausdruck sah er seinen Freunden hinterher. Die Tische waren nur noch knapp besetzt und die Schüler rutschten immer wieder näher zusammen, um das Warten zu verkürzen und sich abzulenken. Denn längst nicht alle waren mit ihren Zimmergenossen zufrieden.

Im Augenblick saßen vielleicht noch gute 30 Schüler in der Halle. Wie Harry entsetzt feststellte, war Malfoy noch dabei. <Bitte nicht!> flehte nun auch er. Die nächsten Gruppen mussten stärker gemischt sein, denn nicht in jedem Jahrgang waren gleich viele Schüler und so saßen sowohl Erstklässler als auch Siebtklässler noch an ihren Tischen.

"Terry Boot, Lisa Turpin, Susan Bones, Marvin Moon, Parvati Patil, Harry Potter!" Harry spürte nur zu gut, wie die Augen der Schwarzhaarigen auf ihm ruhten. Doch er sah sie nicht an. Er persönlich hatte nichts gegen Parvati, aber es nervte, wie sie ihn immer so begierig ansah. Aber der Rest der Truppe war, soweit Harry sie kannte, auch voll nett. Jetzt fehlten nur die Slytherins, von denen es leider auch noch genug gab.

"Pansy Parkinson und Draco Malfoy!", Dumbledore machte eine kurze Pause, denn für beide Parteien war das eine harte Entscheidung. Er war sich noch immer nicht sicher, ob es die richtige gewesen war, denn die beiden Jungs sahen sich gerade hasserfüllt an. Das würde nicht einfach werden.

Zu Harrys Pech kamen noch Cho Chang, Dennis Creevey und einige andere Schüler, mit denen er nicht so gut zu recht kam, mit ihm in eine Gruppe. Insgesamt waren sie 12 Schüler und Schülerinnen. Er sah hoch zu dem Direktor, während er aufstand. Er befürchtete, dass Dumbledore das mit Absicht so gemacht hatte, nur fragte er sich warum! Er konnte sich einfach nicht vorstellen, was der Mann damit bezwecken wollte.

An der Tür wartete Kingsley auf sie. Der schaute Harry kurz mitfühlend an, bevor er die Truppe aus der großen Halle raus geleitete und seltsamerweise in Richtung Gryffindor ging. Harry ging mehr oder weniger allein. Denn Parvati lief die ganze Zeit lächelnd neben ihm her.

Nach einiger Zeit kam Susan zu ihm und lächelte ihn munter an. Er lächelte zurück. Er wusste sofort, dass sie wohl diejenige unter seinen Zimmergenossen sein würde, mit der er sich am besten verstehen und reden würde.
 

Tatsächlich führte der Auror sie zu der fetten Dame, die sofort zur Seite schwang. Die Hufflepuffs und Ravenclaws sahen sich interessiert den Gemeinschaftsraum der Gryffindors an, während die Slytherins sich nicht sehr dafür zu begeistern schienen. Aber sie zeigten schließlich so gut wie nie Gefühle.

Dann ging die Truppe immer noch schweigend den Mädchenturm hoch, seltsamerweise rutschte keiner die Treppe wieder runter, denn diese blieb ganz normal, obwohl schließlich auch Jungen dabei waren.

Sie gingen immer weiter und die Slytherins stöhnten bereits auf, sie hassten hohe Türme. "Wie weit ist das denn noch?", meckerte Draco und wurde langsamer. "Stellen sie sich nicht so an, Mr. Malfoy! Die anderen schaffen es doch auch!", entgegnete ihr Professor, während er mit Absicht noch ein wenig schneller ging. Die Augen des Blonden verengten sich zu Schlitzen! Diese Schule war wirklich der größte Mist. Wäre seine Mutter nicht gewesen wäre er jetzt in Durmstrang und dort würden sie einen Malfoy um einiges besser behandeln!

Zwar waren auch die Hufflepuffs diese vielen Treppen nicht gewöhnt, doch sie sagten keinen Ton.
 

Harry, der kurz hinter Kingsley war, wäre fast in diesen rein gerannt, als der vor der Wand neben dem Mädchenschlafsaal der Siebtklässlerinnen stehen blieb. "Lest kurz diesen Zettel und merkt euch, was drauf steht!", sagte er leise und reichte das Stück Pergament zu erst an Harry. Dieser kannte das Ritual schon vom Grimmauldplatz, auch wenn es ihn nur schmerzlich daran erinnerte, nahm er den Zettel entgegen und las die wenigen Zeilen: "Die Wand am Ende des Mädchenturms von Gryffindor ist der Eingang zum Schlafplatz der Banditen!" Verwundert gab er den Zettel an Susan weiter. <Wer sind die Banditen? Sollen wir das etwa sein?>

Das Hufflepuffmädchen neben ihm zuckte nur ahnungslos mit den Schultern.
 

Als der Zettel wieder zurück zu Professor Shacklebolt kam, verbrannte er diesen in der Luft und ließ nicht mal einen Staubkörnchen Asche übrig. Einige der Jüngeren schienen beeindruckt.

Plötzlich zeichnete sich eine Tür in der Wand und der Mann drückte sie auf, bevor er als erster hinein trat.

Neugierig gingen die Schüler ihm hinterher in einen dunklen Gang, dann eine kleine, hölzerne Wendeltreppe hoch. Noch immer hatte keiner auch nur einen Ton gesagt. Anschließend gelangten sie in einen mini kleinen Flur, der war kaum nen Meter breit und vielleicht zwei Meter lang. Insgesamt gab es vier Türen. Vorsichtig quetschten sich die Schüler in den Flur. Aus der einen Tür waren sie gerade gekommen.

"Colloportus!", sagte der Professor ruhig und verriegelte diese magisch. Überrascht sahen sie ihn an. Wollte er sie hier einschließen? Doch er sagte nichts weiter und sonder deutete auf die Tür ihnen gegenüber. "Das ist euer gemeinsames Bad. Man kann die Tür verriegeln und es ist groß genug, dass auch mehrere dort gleichzeitig sein können!"

Ohne weiter auf die Reaktion der Schüler zu achten, wandte er sich der von ihnen aus rechten Tür, er schien es eilig zu haben. "Das ist das Schlafzimmer von Roger Davies, Cho Chang, Terry Boot und Lisa Turpin!", erklärte er ihnen und öffnete die Tür. Aufgeregt betraten die vier das Zimmer. Soweit Harry etwas sehen konnte, wirkte es nett und gemütlich. "Ich komme nachher noch mal vorbei und erkläre euch weiteres!", sagte der Mann, "eure Sachen stehen schon dort!" Damit schloss er die Tür wieder. Jetzt waren sie nur noch zu acht und der Professor.

Kingsley deutete zu der linken Tür und fuhr fort: "Da werden Dennis Creevey, Fina Remarc, Marvin Moon und Susan Bones ab jetzt ihre Zeit verbringen. Kommt alle mit rein!"

Langsam betraten sie das Zimmer. Es war sehr groß. Die Decke war hoch, große Fenster mussten bei Sonnenschein viel Licht rein lassen und dunkel blaue Vorhänge konnte man vorziehen. Von draußen waren ihm diese Fenster so hoch am Turm noch nie aufgefallen, ob sie wohl verhext waren?! Harry betrachtete den Raum genauer. Vor einem Fenster stand ein großer Tisch, an dem alle vier Platz haben würden. Daneben waren bequem aussehende Sessel aufgestellt. Auf jeder Seite standen zwei breite Himmelbetten. Gegenüber den Fenstern war ein Schrankwand. In der Mitte des Raumes lag ein großer Teppich und als Kingsley die mittelste Schranktür öffnete, kam ein wunderschöner, weißer Kamin zum Vorschein.

"Richtet euch ein, ich komme gleich auch zu euch noch mal.", sagte Kingsley. Dann richtete er seinen Zauberstab auf den Kamin und kurz darauf brannte dort lichterloh ein Feuer.

Erschreckt machte Harry plötzlich eine Feststellung: <Oh nein, das heißt ja, dass ich mit Malfoy in ein Zimmer komme! Und mit Parvati und Pansy! Ein Albtraum. Womit habe ich das verdient?> Denn die einzigen, die noch keinen Raum hatten waren eben sie vier. Wie gerne wäre er jetzt bei seinen Freunden.

"Folgt mir ihr vier!", sagte ihr Lehrer dann und ging ohne Flohpulver einfach in die Flammen. Überrascht rissen sie die Augen auf und starrten den Mann an. Als jedoch nichts passierte ging Harry ihm vorsichtig hinterher. Hinter den Flammen bogen sie sofort rechts ab. Als alle drinnen waren, zeichnete ihr Professor mit einem Zauberstab einen Kreis in die Luft. Keine Sekunde später war dort eine Art Zeitfeld erschienen. Aber auch diesmal erklärte er nichts, sondern ließ die Schüler zuerst hindurch gehen.

Wie sooft machte Harry den ersten Schritt und setzte seinen Fuß hindurch. Komischerweise spürte er auf der anderen Seite des Lochs Boden unter seinen Füßen, also stieg er komplett hindurch und fand sich in einem völlig neuen Gang wieder. Als er um die Ecke schaute, bemerkte er, dass auch dort ein Kamin war.
 

"Geh zur Seite, Potter!", kam da die Stimme hinter ihm und drängte ihn aus dem Weg. Es war natürlich Malfoy, der nach ihm gekommen war. Er machte mit seinem Zauberstab Feuer und schon ging die Tür offen und er konnte hindurch klettern. Der Schwarzhaarige folgte ihm.

Nun standen die beiden Jungs in einem weiteren Schlafzimmer. Es sah ähnlich aus, wie das vorige. Auch wenn es doch um einiges größer war. Außerdem waren die Betten noch breiter und der Teppich größer und flauschiger. Vor den ebenfalls großen Fenstern befanden sich recht breite Fensterbänke und die Vorhänge waren silber-schwarz. Die Schränke waren weis und an einem hing ein großer Spiegel. In einer Ecke stand ein bequemes Sofa. In einer anderen ein paar Sessel und ein Holztisch. Ihre Koffer standen neben den jeweiligen Betten.

Bald waren alle in dem Zimmer.

"Die Tür", der Erwachsene wies auf die einzige Tür, führt in euer Bad!" <Und wie kommen wir dann hier raus? Gibt es keine Verbindung zum Jungenturm? In dem sind wir ja offensichtlich!> überlegte Harry erneut.

Der Lehrer schien seine Frage wohl zu erraten, denn er erhob erneut seine Stimme: "Es gibt jedoch noch einen anderen Ausgang, als den, durch den wir gerade gekommen sind." Neugierig sahen ihn alle an.

Er ließ den Teppich zur Seite gleiten und zielte mit seinem Zauberstab auf einen Punkt auf der Erde. Urplötzlich verschwand dort ein runder Kreis in dem Boden. Alle traten näher und sahen nach unten. Es war eine eiserne Stange zu sehen, an der man anscheinend runter rutschen konnte. Das Ende war nicht zu erkennen, denn die Stange verschwand in der Dunkelheit.

"Wo kommt man da hin?", fragte Parvati wissbegierig. "Einmal wieder in den Gemeinschaftsraum und zu den Schlafsälen der Sternsucher!", sagte Kingsley grinsend, da er genau wusste, dass keiner von ihnen wusste, wer diese waren. "Und wer ist das?", fragte Pansy gereizt. "Jede Schülergruppe hat einen Namen bekommen. Ihr seid die Banditen und da unten die sind eben die Sternsucher.", erklärte Kingsley, wodurch sie kein bisschen schlauer waren.

"Die führt in die Kerker, oder?", fragte Malfoy mit vor der Brust verschränkten Armen. Kingsley nickte: "Ja, sie führt auch zu den Schlafplätzen der Bellos!" Pansy verdrehte die Augen, wie konnte man sich nur so schwachsinnige Namen ausdenken.

"Ihr werdet bald die Vernetzung des Schlosses verstehen, spätestens dann, wenn ihr sie selbst gesehen habt. Weitere Regeln wird euch Professor Dumbledore morgen erzählen. Ich werde jetzt einem von euch" er schaute die vier an und richtete sich dann an Harry, "dir das geheime Passwort für die Stange sagen. Denn eigentlich dürft ihr sie erst mal nur im Notfall benutzen. Wenn sich das ändert erfahrt ihr es morgen. Heute sollt ihr auf jeden Fall mal in euren Zimmern bleiben!" Er zog Harry zur Seite. "Alles in Ordnung?", fragte er flüsternd. "Ja, wie lautet das Passwort?", antwortete er schnell, da die drei anderen ihn schon so komisch ansahen. "Schneeball!", sagte Kingsley leise und ging dann wieder zu den anderen. Mit einer flinken Handbewegung mit dem Zauberstab schloss sich das Loch wieder und der Teppich schob sich erneut genau darüber.

"Dürfen wir denn sonst die anderen besuchen?", fragte Harry. "Nur die in eurer Gruppe. Aber auch erst morgen!", erklärte der Mann.

"Wie kommen wir zum Essen?", fragte Pansy ehr gelangweilt. "Ihr werdet von einem Lehrer abgeholt und jetzt entschuldigt mich, ich muss den anderen auch noch alles erklären!", damit war er durch das Feuer auch schon wieder verschwunden.

Der Schwarzhaarige ließ sich schwerfällig auf sein Bett neben dem Fenster fallen. Das Bett neben ihm gehörte Malfoy und die beiden auf der anderen Seite den zwei Mädchen. Jetzt war er den ganzen Abend, und sie hatten gerade mal 9 Uhr, hier mit den drei gefangen. <Na super. Wieso haben sie uns die Banditen genannt? Und wo sind Ron und Hermine? Und dabei muss jetzt ich noch Hausaufgaben machen!>

Parvati und Pansy hatten, auch wenn sie sich eigentlich nicht leiden konnten, anscheinend schon jetzt Freundschaft geschlossen, denn man hörte sie im Badezimmer giggeln. Harry verdrehte die Augen. Er wollte gar nicht erst wissen, was in den Köpfen der beiden Mädchen vorging. Er erhob sich langsam und ging zum Fenster. Die Aussicht war wirklich berauschend. <Die Bellos im Kerker sind wirklich darum nicht zu beneiden!> dachte er. Draußen sah es so friedlich aus und trotzdem waren heute fünf Erwachsene auf unerklärliche Art und Weise verschwunden. Er wusste, dass Voldemort dahinter stecken musste. Das dies hier alles nur wegen ihm war. Wieso musste dieser Mann so stark sein und sein Leben, sein Glück oder, in diesem und den meisten Fällen, sein Pech bestimmen? Das war doch nicht fair. Womit hatte er das alles verdient?

Dann ließ er seine Hausaufgaben zu sich schweben und ebenfalls ein herumliegendes Kissen. Darauf setzte er sich dann auf die Fensterbank, lehnte sie mit dem Rücken an die Wand und begann mit seinen Hausaufgaben.

Der Blonde sah ihm kurz mit verachtender Miene dabei zu. Und seine Gedanken waren Harry gar nicht mal so unähnlich: <Womit habe ich es verdient mit diesen Trotteln zusammen ein Zimmer zu bewohnen und dann auch noch dort gefangen zu sein! Ich werde gleich einen Brief an meinen Vater schreiben!> Wütend stand er auf, holte sich ein Pergament und Schreibzeug und begann mit der Arbeit.
 

Nach einiger Zeit hatte Draco seinen Brief fertig. Er hatte seinem Vater alles beschrieben, was heute passiert war und wünschte, dass er sich darum kümmerte. Er rollte das Pergament zusammen und band es zu.

Dann stand er auf und ging zum Fenster. Natürlich nicht zu dem, vor dem Harry saß, sondern zu dem daneben. Er suchte nach einem Fenstergriff, es gab jedoch keinen. Genervt zielte er mit seinem Zauberstab auf die Glasscheibe und sagte deutlich und ohne ein anderes Gefühl in der Stimme: "Alohomora!"

Doch nichts geschah. Er sagte es noch mal, diesmal etwas lauter: "Alohomora!" Aber es passierte genauso wenig. Der Schwarzhaarige schaute ihm dabei zu, verkniff sich jedoch das Grinsen. "Dumbledore ist nicht so doof unsere Geheimnisse ... der Außenwelt zu präsentieren!", sagte der 16-Jährige und seine Augen funkelten provozierend. Eigentlich hatte er anstatt "Außenwelt" ja "dem Feind" sagen wollen, da er allerdings mit Malfoy wohl oder übel zumindest diese Nacht auf einem Zimmer verbringen musste, hatte er das zu seiner eigener Sicherheit lieber sein gelassen.

Malfoy schnaufte nur: "Ich werde schon einen Weg finden, darauf kannst du dich gefasst machen, du Streberchen!", dann warf er ihm einen verhassten Blick zu und ging Richtung Schrank. "Das will ich sehen!", warf Harry in den Raum und beobachtete ihn. Der öffnete ebenfalls die mittelste Tür, sodass der Kamin zum Vorschein kam. Er machte Feuer. Dann ging er zu seinen Sachen und holte eine fein gemeißelte Dose heraus. Vor dem Kamin öffnete er sie und holte etwas heraus.

Harry konnte zwar nicht genau sehen, was es war, aber er wusste es trotzdem. Der Blonde streckte seinen Arm nach vorne in die Flammen mit dem Pergament in der Hand. "Malfoy Manor!", sagte er deutlich, sodass selbst Harry einige Meter hinter ihm jedes Wort genau verstand.

Plötzlich zuckte Draco zusammen und riss seine Hand aus den Flammen. Verwundert blickte der Schwarzhaarige dem Spektakel zu. Dann sah er, dass der Ärmel von Dracos weißem Hemd total angekokelt und teilweise verbrannt war. Das Pergament brannte grad in den Flammen. Der Slytherin stieß irgendeinen Fluch aus, den der andere jedoch nicht verstand.

"Guck nicht so bescheuert, Potter!", schnauzte Malfoy.

"Eigene Schuld!", schnaubte Harry nur verachtend. Er stand dann allerdings auf, ging an dem verwunderten und qualmenden Slytherin vorbei und klopfte hart an die Tür. "Macht sofort auf!", rief Harry ruhig und hämmerte erneut dagegen.

Verwundert und, soweit man es erkennen konnte, errötet öffneten Pansy und Parvati die Tür. Die beiden Mädchen hatten je eine Gesichtsmaske im Gesicht. Die beachtete der Schwarzhaarige jedoch nur einen kurzen Augenblick, denn dann wandte er sich wieder an den Jungen hinter ihm und sagte: "Los geh schon rein und kühl dich ab!"

Der Blonde sah ihn aus eisigblauen, hasserfüllten Augen an. "Ich brauche keine Hilfe, Potter! Kümmere dich um deine scheiß Schlammblutfreunde, die werden deine Hilfe schon bald sehr nötig haben...", und damit knallte der Blonde die Tür hinter sich zu.

Harry verdrehte die Augen. Pansy hingegen setzte sich auf einen Sessel und wartete seelenruhig darauf, dass Draco wieder aus dem Bad kam. Parvati lächelte ihn kurz an und setzte sich dann auch so, dass er ihr Gesicht nicht sehen konnte. Anscheinend war es ihr wirklich peinlich.

Auch darüber konnte der Schwarzhaarige nur die Augen verdrehten. <Mit wem bin ich da bloß in ein Zimmer gekommen?! Und warum hab ich diesem Arschloch überhaupt geholfen?! Hätte genauso gut verkohlen können!!> Er setzte sich wieder auf die Fensterbank und schrieb noch das Ende seines Aufsatzes für Kräuterkunde.
 

Schließlich langweilte er sich. Draco war noch immer im Bad, die Mädchen schienen nicht wirklich zu wissen, was sie tun sollten, denn sie wirkten nervös, wahrscheinlich hätten sie ihre Masken längst entfernen müssen.

Harry sah, wie Pansy auf Parvati einredete. Was sie sagte, hörte er nicht. Und es war ihm eigentlich auch ziemlich egal. Er hatte nur nichts zu tun. Tatsächlich hatte er zum ersten Mal in seinem Leben mal die ganzen Hausaufgaben schon fertig. Er hatte kein Schachspiel und hätte auch dann nicht gewusst, was er damit hätte machen sollen, denn mit einen von seinen drei Zimmergenossen würde er mit Sicherheit nicht spielen. Snape explodiert mit zwei Mädchen die Quarkmasken trugen wäre mit Sicherheit witzig, wenn das weise Zeug durch die Gegend flöge, doch selbst das reizte ihn noch nicht genug, die zwei überhaupt anzusprechen, wo sie grad schwiegen.

Also holte er sein Besenpflegeset raus und polierte seinen eh schon glänzenden Feuerblitz.
 

Doch nach einiger Zeit war er auch damit fertig.

<Was soll ich bloß tun?> er lag der Länge nach auf dem Bett, das Pflegezeug hatte er längst wieder weg gepackt.. Draußen war es bereits dunkel geworden und der Mond ging langsam auf, aber sie hatten gerade mal 10 Uhr abends und er war noch nicht müde genug, um schlafen zu können.

Also setzte er sich ins Bett und dachte darüber nach, was er tun könnte: <Hier im Zimmer ist absolut tote Hose und Parvati frag ich lieber erst gar nicht, ob sie Lust hat irgendwas mit mir zu unternehmen. Sonst klebt sie nachher noch an mir wie eine Klette! Zu schade, dass ich nicht einfach die Stange runter rutschen kann. Das wäre mal interessant. Aber dazu ist es noch zu früh. Parvati fände das wahrscheinlich ganz spannend und würde sofort mitkommen. Pansy wäre es entweder egal oder auch sie käme mit. Draco ist das Problem. Er würde wahrscheinlich auch mit kommen, aber nachher verpetzt er mich und gibt mir noch dazu die ganze Schuld. Das wäre die Sache nicht wirklich wert, denn dann würden sie das Passwort ändern und es einem der drei Trottel sagen. Alles nur das nicht!> Er seufzte kaum vernehmlich.

<Das fängt toll an. Ich will gar nicht wissen, wies weiter geht. Moment mal. Susan! Genau, ich kann ja mal gucken, wie's denn so den anderen Banditen geht!>

Sofort stand er auf und ging auf das Feuer zu, dass noch immer brannte. Vorsichtig steckte er eine Hand darein. Als nichts passierte, war ihm klar, warum Malfoy sich verbrannt hatte. Ohne zu zögern ging er durch die Flammen und verschwand hinter dem Kamin um die Ecke.

Dort war diesmal eine Wand. <Ach ja, scheiße! Kingsley hat ja eben ein Geheimtor oder so was in der Art auf gerufen. Woher soll ich denn bloß den Zauber wissen.> Er ließ sich auf den Boden sinken. <Wäre doch bloß Hermine hier, die wüsste den Zauber mit Sicherheit!> Wieder seufzte er leise.

In den kleinen Gang fielen große Schatten von den tanzenden Flammen und es war nicht wirklich dunkel. Aber man konnte ihn vor drinnen nicht sehen und das war es ihm wert dort zu sitzen.

<Ich kann die beiden noch nicht mal irgendwie erreichen! Ist das alles blöd! Und heute Abend sollte eigentlich auch noch DA sein! Das fällt jetzt erst recht ins Wasser, da ich nicht glaube, dass irgendjemand noch in den Raum der Wünsche kommt. Denn in die normalen Gänge kommen wir ja erst gar nicht mehr. Wie sollen wir denn sonst dahin kommen? Wir brauchen einen Ort für unsere Treffen, nur wo?! Ich denke mal, dass die anderen genau wie ich nicht weg kommen! So'n Mist> Er lehnte sich an die kalte Wand hinter sich und kam sich dabei zum ersten Mal, seit er Hogwarts am ersten Tag betreten hatte, vor wie in einem Gefängnis.

Okay, er hatte schon schlimme Zeiten durchgemacht, als sie nur mit Lehrern durch die Gänge gehen durften und das auch nur zum Unterricht und zum Essen. Als sie alle zusammen in der großen Halle geschlafen hatten und die Lehrer ihn wie ein rohes Ei behandelt hatte. Das waren alles keine guten Zeiten gewesen, aber damals hatte er Hermine und Ron gehabt und er hatte sich noch mehr bewegen können als jetzt hier.

Jetzt, jetzt hatte er nur Malfoy, Pansy und Parvati. Zu den anderen aus seiner Gruppe kam er nicht durch. Er fühlte sich allein. Einsamkeit überkam ihm. Wieder mal schweiften seine Gedanken zu Sirius und zu seinen Eltern.

Zwischen Ron und Hermine schien irgendwas zu laufen, er wusste, dass da schon Jahre lang was war, doch jetzt wurde es immer stärker und bald würde es nur noch die zwei geben und er hatte keinen mehr. Dann war er wieder allein, wie damals im Haus seiner Eltern. Das Haus brannte, seine Mutter tot neben ihm, sein Vater tot vor der Tür. Und er war gerade mal ein Jahr alt. Alles hatte für ihn mit Einsamkeit angefangen, denn in der Schule ging man ihm schon allein wegen Dudley aus dem Weg und bei den Dursleys war er auch alles andere als erwünscht.

Er legte seinen Kopf auf die Knie. Warum war er eigentlich am leben? Wieso musste er all diese Qualen durchleiden? Das war doch nicht fair! Womit hatte er das verdient?! Hatte er irgendwas angestellt?
 

Stunden später kam Harry leicht mit Asche überzogen wieder aus dem Gang raus. In ihrem Schlafzimmer war es recht dunkel, nachdem er das Feuer gelöscht hatte, denn die Vorhänge waren zu und ließen kein Licht durch. Doch Harry wollte das Licht an seinem Zauberstab nicht anmachen, er wollte nichts und niemanden sehen. Zumindest keinen von den anwesenden. So ging er vorsichtig im Dunklen zu seinem Bett.

Plötzlich, als er noch auf halbem Weg war, erschien eine Lichtquelle in Malfoys Bett. Der Blonde zog den Vorhang ein wenig zur Seite und sah den Schwarzhaarigen mit erhobenem, leuchtenden Zauberstab herablassend an.

"Na, genug geheult, du Muttersöhnchen!", grinste er leicht müde, "ach entschuldige, ich vergaß!" Er grinste noch immer und zwar ziemlich fies. "Halt die Klappe, Blondchen!", entgegnete Harry nur schlecht gelaunt, "du hast doch keine Ahnung!" "Du aber, oder was?", fuhr Draco ihn an.

"Sei einfach ruhig, sonst weckst du die Mädchen noch!", zischte Harry. Die Drohung schien zu wirken, denn schon um einiges leiser fuhr der Slytherin fort: "Wenn du nicht geflennt hast, was haste dann die ganze Zeit darinnen gemacht? Bis zu den anderen biste ohne Zauberspruch wohl kaum gekommen! Hast dir einen runter geholt, oder kann der kleine Potty das nicht?!", die eiskalten Augen funkelten gehässig. "Ich bin nicht du, Malfoy.", sagte Harry nur barsch, "ich habe darüber nach gedacht, was wäre, wenn ich damals nach Slytherin gekommen wäre!"

Damit verschwand er ins Bad, in Gedanken hatte er noch hinzugefügt: <Wie es der Hut gewollt hatte!> Doch das hatte er nicht aussprechen können. Es gab keinen einzigen Grund dem Schleimbeutel so viel von sich preiszugeben. Er zog seine Klamotten aus und nahm erst mal eine Dusche, da er völlig zu recht glaubte, dass er da am nächsten Morgen wegen der zwei Mädchen aus zeitlichen Gründen nicht mehr zu kommen würde.

Draco saß in der Zeit völlig irritiert auf seinem Bett und sah dem Schwarzhaarigen nach. <Potter nach Slytherin? Was soll das denn nun schon wieder bedeuten? Der Kerl labert eine absolute Scheiße!> dachte er und zog den Vorhang wieder zu. Sein Zauberstab erlosch. Doch irgendwie konnte er sich nicht ganz davon überzeugen, dass der Gryffindor ihn angelogen hatte, denn sein Gesicht hatte so ernst und verwirrt, fast schon ratlos gewirkt.
 

Der Weißblonde war am nächsten Morgen gewaltig am fluchen, als die Mädchen eine ganze Ewigkeit im Bad verbrachten, um sich zurecht zu machen.

Harry hingegen saß gut gelaunt auf der Fensterbank, die jetzt schon zu seinem Lieblingsplatz geworden war und sah raus aufs Land. Alles lag verlassen und einsam da. Der See war ruhig, die riesige Krake war nirgends zu sehen. Kein Wesen war am Waldrand. Selbst Hagrids Hütte wirkte irgendwie verlassen. <Wo er wohl ist?> fragte sich Harry gerade, als gleichzeitig die Tür zum Bad wie auch der Schrank aufging.

Die beiden Jungen sahen auf. Herein kamen zum einen Parvati und Pansy, zum anderen Professor Shacklebolt. "Kommt ihr! Es gibt Frühstück!" Der Zauberer verschwand sofort wieder im Kamin.

"Morgen ihr, Harry!", glitzerten Parvatis Augen ihn an und ihr Mund hatte sich zu einem Lächeln verzogen, während sie mit den Wimpern klimperte und sich bei ihm einhakte. Pansy, welche die gleiche Tour bei Draco abgezogen hatte, zwinkerte ihrer Freundin zu. Anscheinend hatten sie zuvor das abgesprochen.

Nach der ersten Schocksekunde rissen Harry und Draco sich gleichzeitig von ihren Verehrerinnen los und wären fast gegen einander geknallt, einen solchen Schwung hatten sie drauf. Beide warfen sich verhasste Blicke zu und gingen hungrig mit einigem Abstand hinter den zwei Mädchen her, die etwas beleidigt waren, dass ihre Strategie nur so kurz gewirkt hatte.
 

"Der Spruch um das Tor zu öffnen lautet: "Apertus nobis banditus!", versuchen Sie es Mal Miss Patil und vergessen Sie nicht dabei einen Kreis zu zeichnen, der groß genug ist, sodass wir alle durch passen!", sagte der Professor mit lehrender Stimme und sah auf die Schwarzhaarige herab.

Nervös trat das Mädchen vor, hob ihren Zauberstab, sagte den Spruch und zeichnete dabei einen Kreis. "Super!", freute sich ihr Leiter, als tatsächlich das Tor erschien, "fünf Punkte für die Banditen!"

Der Blonde verdrehte die Augen, sagte aber nichts, da ihm eh keiner zuhören würde. Denn Pansy schien, ihn zwar immer noch zu vergöttern, in Parvati aber eine gute, gleichgesinnte Freundin gefunden zu haben.

Erschreckt sahen sie ihn an. "Ähm, Professor, gibt es jetzt keine Punkte mehr für die Häuser?", fragte Pansy überrascht. Kingsley sah sie an, als wäre er gewaltig enttäuscht von ihr. "Aber nein, das hat Dumbledore doch gestern schon gesagt, Miss Parkinson. Die Häuser spielen ab heute keine Rollen mehr. Jetzt sind es die gemischten Gruppen. Aber ob das so bleiben wird, steht auch noch nicht fest. Und jetzt kommt, sonst geht der Alarm los."

"Welcher Alarm?", fragte Parvati irritiert. "Wenn eine Gruppe nicht pünktlich zum Essen, oder zum Unterricht erscheint. Geht der Alarm los und Suchtrupps durch stöbern die Schule! Falls es falscher Alarm war, kann die Gruppe oder die Verschuldeten eine gewaltige Strafe erwarten!", erklärte der Mann.

Ohne weiter zu zögern stieg Parvati schnell durch das Tor, dicht gefolgt von Pansy, dann Harry, Draco und zu guter letzt Kingsley.
 

Als sie aus dem Kamin kamen, wartete der Rest der Gruppe schon in dem Zimmer.

"Sind alle da?", fragte der zuletzt eintretende. Alle nickte. "Gut, dann geht's los.", sagte er und zauberte auch hier den Teppich zur Seite.

Vielen war die Vorfreude an zu sehen, denn keiner wusste wirklich, was dort unten auf sie zukam. Leise murmelnd öffnete der Lehrer die Geheimtür, jedoch konnte man das Passwort nicht verstehen.

Cho rutschte zu erst, worüber Harry sehr froh war, dann musste er sie zumindest nicht so lange sehen. Er sah zu dem Professor, welcher ihm andeutete, als letzter zu fahren. Harry gab ihm mit den Augen ein Zeichen, dass er verstanden hatte.
 

Schließlich waren alle weg. "Hast du noch, was ich dir am ersten Tag gab?", fragte der Mann schnell flüsternd. Harry nickte. "Guck dir, wenn du alleine bist mal an, was es ist. Denn wenn Gefahr droht, die im Moment auf jeden Fall da ist, wirst du es brauchen!" Harry nickte wieder nur. Der Mann legte ihm kurz seine Hand auf die Schulter. "Rutsch, sonst vermissen die anderen uns noch!"

Harry ging auf die Stange zu, setzte sich auf den Boden, schlang seine Beine um die kalte, dünne Stange und rutschte zuerst langsam und dann immer schneller.
 

Plötzlich hörte die Stange auf. Die Welt schien während der Reise in wenigen Sekunden an ihm vorbei gesaust zu sein. Er glaubte, andere Schüler gesehen zu haben und Stimmen gehört zu haben.

Jetzt baumelte er mit einer Hand an der eisernen Stange und sah nach unten. Einige Meter unter seinen Füßen erstreckte sich groß eine grüne Pflanze, die im Dunklen lag. Nur zu gut konnte er sich an das Biest aus seinem ersten Schuljahr erinnern. Es war eine Teufelsschlinge. Doch ausnahmsweise wusste er auch mal den Vorteil dieser Pflanze.

Deswegen ließ er sich fallen und landete weich. "Sei ganz ruhig...!", erklärte ihm eine Stimme am Rand. Ohne zu zuhören stand er locker wieder auf und ging ohne Probleme von der Pflanze runter.

Verwundert sah ihn Professor Sprout an. "Ich kenne diese Pflanze schon!", erklärte er ihr und erblickte Susan keine drei Meter von ihm entfernt überrascht. "Die Teufelsschlinge ist Stoff des Abschlussjahrgangs! Und noch dazu bist du der einzige, der sich noch oben festhalten konnte! 15 Punkte für die Banditen!", lächelte sie munter.

Dann landete auch Kingsley. Er trommelte seine Bande zusammen und ging mit ihnen weiter, während Harry noch aus dem Augenwinkel sah, wie Dean landete und sich sogleich in den Armen der Pflanze verfing. Er hatte also wirklich noch andere Schüler gesehen.
 

Professor Shacklebolt führte sie durch einen kleinen, dunklen Gang tief unter der Burg.

Harry ging neben Susan, die ihm von ihrem letzten Abend erzählte.

Der Weg zog sich ziemlich lang, denn der Schwarzhaarige hatte auch erzählt, was ihm widerfahren war, bis sie endlich stehen blieben.

Aber der Gang war hier zu Ende, sie standen in einer Sackgasse. Der Mann deutete jedoch nach oben. "Da ist der Ausgang!", sagte er leicht lächelnd. "Wie sollen wir denn da hoch kommen?", fragte Colin. Die Wand befand sich gute ein ein halb Meter über ihren Köpfen.

"Ihr greift mit den Händen nach der Decke und zieht euch hoch!", erklärte der Mann und schob tatsächlich den Deckel dort oben mit seinen Händen zur Seite, sodass Licht in den Tunnel fiel und sie im ersten Moment blendete.

Verwundert sah Harry nach oben, so groß war noch nicht mal Kingsley. <Das ist irgendein Zauber!> schoss es ihm durch den Kopf und er stellte sich direkt unter das Loch. Er streckte seine Arme und kam tatsächlich ohne Probleme mit seinen Händen raus. Er sprang ein Stück hoch, dann drückte er sich den Rest aus dem Loch an die Freiheit und leise hörte er Kingsley noch unten sagen: "5Punkte für die Banditen, da Harry erkannt hat, dass es sich um eine Illusion handelt!" Dracos Kommentar dazu bekam er genauso wenig wie der Professor mit.

Überrascht blieb er oben stehen. Er war in der großen Halle angekommen, doch die hatte sich verändert, sie sah längst nicht mehr so aus, wie noch am Tag zuvor.

Die fünf Tisch gab es nicht mehr. Mittlerweile waren es nur noch vier längere, die zu einem großen Quadrat zusammen gestellt worden waren. Die Schüler, die wie Harry in der Mitte des Quadrates aus dem Boden kamen, mussten sich halt innen hinsetzen und die Schüler, die außerhalb rauskamen, saßen eben außen.
 

Schnell entdeckte Harry seine beiden Freunde an Rons roten Haaren. Er eilte auf sie zu, auch sie saßen innen. Als sie ihn bemerkten lächelten sie. Die drei waren längst nicht die einzigen, die sich an diesem Morgen glücklich in die Arme fielen. "Harry!" "Hermine! Ron!" Alle strahlten. Selbst auf seinen Lippen bildete sich ein Lächeln. Endlich war er wieder bei ihnen. Nur für wie lange?

"Das wegen DA tut mir leid!", flüsterte Harry ihnen zu. Hermine schüttelte den Kopf: "Das hab ich schon geklärt!" Verständnislos sah er sie an und setzte sich auf ihre andere Seite. "Ich habe das Datum auf deiner Münze geändert, die hattest du bei mir vergessen!", grinste sie und gab ihm die Galeone. Er nickte: "Danke. Auf wann denn?" "Übermorgen!" Er steckte das Goldstück ohne es weiter zu beachten in seine Tasche.
 

Mit vollem Mund fragte der Schwarzhaarige später: "Mit wem seid ihr im Zimmer?" "Mit Hannah und Ernie!", grinste Hermine. Ron verzog das Gesicht: "Die knutschen die ganze Zeit nur rum oder kuscheln oder was weiß ich was!" "Lass ihnen doch ihre Freude. Schließlich haben sie erst seit gestern ein Zimmer zusammen!", lächelte Hermine.

Es wurde pausenlos geredet, die ganze Mahlzeit durch, alle hatten sich was zu erzählen und das beste war, dass man sitzen konnte, wo man wollte. Selbst die Lehrer saßen irgendwo am Tisch.
 

Als nach dem Essen sich wieder einmal Dumbledore erhob, war jedem klar, dass jetzt die neuen Regeln kamen.

"Wie so oft muss ich mal wieder länger mit euch reden. Denn neben den neuen Regeln, sind weitere Vortreffungen getroffen worden, wie vielleicht einige von euch schon festgestellt haben. Unter anderem werden gleich neue Stundenpläne ausgeteilt und jetzt bitte ich euch erst mal, dass ihr unsere neuen Lehrer herzlich begrüßt...!"

Neugierig sah Harry in die Richtung, in die der Direktor schaute und stellte dabei zufällig fest, dass er selbst noch was eckiges in seiner Manteltasche hatte.
 

Fortsetzung folgt



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2004-08-18T19:08:09+00:00 18.08.2004 21:08
klasse weiter so!!
Von: abgemeldet
2004-08-08T14:56:14+00:00 08.08.2004 16:56
Hey!
Der Teil war klasse. Harry tut mir irgendwie Leid... aber Ron und Hermine werden wohl bald dasselbe tun wie ihre Zimmergenossen^^
Sry,hab keine Zeit meinen Kommi weiter auszubauen.Ich mach das vielleicht später noch.... ma sehen
hdl
Von:  teufelchen_netty
2004-08-03T17:24:43+00:00 03.08.2004 19:24
hach cool aber parvarti? nee oder? manno. aber echt hammergeil. mach ruhig weiter so.
Von: abgemeldet
2004-07-27T15:44:07+00:00 27.07.2004 17:44
;-)
Von:  Shereon
2004-07-27T15:05:08+00:00 27.07.2004 17:05
Hey,
Danke für die ENS!
Hätte das Kapitel bestimmt übersehen (bin gerade selbst am schreiben...)

Es ist echt super gut geworden!!!!!!!!
Ich hoffe du schreibst bald weiter!!!!

Bye


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