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That OneShot not about Sex but Love

von

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Den Blick starr an die Decke seines Zimmers gerichtet, versuchte Yamaguchi einen weiteren Tag nach Weihnachten näher zum neuen Jahr zu schlafen und somit dem Moment, wo er seinen Freund endlich wieder sehen dürfte, näher zu kommen.

Es hat ihn nicht überrascht, dass Terushima es verbockt hat. Er hat es sogar erwartet, war deswegen aber nicht weniger enttäuscht. Terushima konnte wohl aus seiner Haut, den Spaß immer vorzuziehen, nicht raus. Aber auch Yamaguchi steckte in seiner Gewohnheit fest, in der er den mangelnden Enthusiasmus persönlich nahm.

Da halfen auch die Großbuchstaben in Terushimas Nachrichten nicht, auch die etlichen Ausrufezeichen nach seinen Entschuldigungen nicht. Yamaguchi kam nicht drum herum, ihn in Gedanken immer wieder einen liebevollen Idioten zu nennen. Nicht selten hörte er dabei Terushimas neckende Stimme, die ihm lachend beibrachte, dass er sein Trottel war. Voll und ganz. Und Yamaguchi wollte es nicht anders. Nur vielleicht… mit ein bisschen mehr Einsatz. Denn mangels dessen lag er nun hier. Alleine, seit Wochen und würde dies noch bis nächstes Jahr tun, weil Terushima erst heute Nachts heim kam und morgen mit Familienangelegenheiten eingedeckt war und auch Yamaguchi hatte seine familiären Verpflichtungen. Es war fast zum Weinen. Na gut. Als Yamaguchi ihre Situation bewusst wurde, hat er wirklich geweint. Still und heimlich in seinem Zimmer in den Polster hinein, weil er so enttäuscht war.

Er hat das auch mit sich alleine ausgemacht. Tsukishima wollte er nach seiner Erfahrung mit Kuroo nicht mit sowas in den Ohren hängen.
 

Im Grunde war er ja glücklich. Terushima hat ihm gesagt, dass er ihn liebt und er liebte ihn auch. So richtig. Aber verdammt, er wollte es ihm zeigen. Und ihm in die Augen sehen, wenn er es ihm das zweite Mal sagte und diese Liebe mit einem Kuss besiegeln. Außerdem wollte er ihn in den Arm nehmen und seinen Kopf dabei auf Terushimas Oberkörper legen, wo er seinen Herzschlag hören und spüren konnte.
 

Sein eigener Herzschlag ging aber augenblicklich hoch, als etwas von draußen gegen sein Fenster knallte.

Verdammt! War dieser verfluchte Waschbär schon wieder vom Dach gefallen?

Seit der Winter eingebrochen war, lebte ein Waschbär im Dach. Dass das für die Tiere absolut normal war, wusste er von Tsukishima, aber es beunruhigte ihn trotzdem. Immerhin war ein Wildtier im Dach und dieses Wildtier war nicht besonders geschickt.

Yamaguchi kannte es, wenn man schnell aufstand und dann wurde einem schwindelig. Er wusste auch, wie schrecklich unangenehm es war, wenn einem das Bein oder der Arm eingeschlafen war. Das passierte ihm auch manchmal, aber dieser Waschbär schien ob seiner Motorik ununterbrochen mit sowas zu kämpfen zu haben. Vermutlich aber war er schlichtweg dumm.

Und das dumme Tier ist nun einmal mehr mit einem uneleganten Doppelfliclflack bei dem einen losen Dachziegel rausgeklettert und heruntergefahren. Yamaguchi sprang aus seinem Bett, sprintete zum Fenster, riss es auf und schnellte mit dem Kopf und Oberkörper hinaus, das dumme Tier zu erblicken und zu erkennen zu versuchen, ob es sich vielleicht verletzt hat. Was dann aber statt dem Sichten eines ungeschickten flauschigen Wildtieres auf ihn traf, war ein fester Schlag auf den Kopf, der zweistimmig mit einem dumpfen Qualesruf kommentiert wurde.
 

“Oh Gott!”, japste Yamaguchi, weil er nun dachte, der Waschbär habe sich gerade noch gehalten und er hätte ihn nun ins Verderben gestoßen. Nachdem er für einen Augenblick zurückgetaumelt war, hievten er sich rasch wieder zurück an die Fensterbank und blickte mit geweiteten Augen in das schmerzverzerrte Gesicht seines Freundes. Bevor er die Tränen in seinen Augen erkennen konnte, wandte Terushima den Blick ab und räusperte sich.
 

“Yuuji reicht vollkommen”, sagte er ihn Bezug auf Yamguchis gejapsten Ausruf und sah ihm nach der kurzen Schmerzüberwindung wieder mit seinem gewohnten frechen Ausdruck an.
 

“So war das nicht gemeint!”, flüsterte Yamaguchi und deutete ihm, leise zu sein. Es war immerhin mitten in der Nacht, das ganze Haus, ja die ganze Straße schlief bereits und Terushima war um diese Uhrzeit hier verboten und zuallererst war er nicht im geringsten erwartet. “Was machst du hier?”, fragte er aufgebracht. Terushima zog theatralisch eine Schnute.

“Dich überraschen! Aber ich kann wieder gehen, wenn du willst”, er zeigte die Zunge. Wusste er ja genau, dass Yamaguchi ihn nicht wegschicken würde.

Oder?

Yamaguchi verschränkte die Hände vor der Brust. Es wurde kein Platz gemacht, dass Terushima beim Fenster hätte einsteigen können.

“Du weißt, du darfst hier nicht schlafen” - “ich schlaf auch nicht hier” - “Die Tür muss offen bleiben” - “Dann zieh dir ne Jacke an und komm raus!”

Die kleine Diskussion führte noch über den Fakt, dass Yamaguchi das Haus nicht verlassen durfte und den Vorschlag, er solle eben mit Terushima mit aufs Dach.
 

Und da hockte er nun in seiner Winterjacke auf dem Dach neben seinem Freund, der mitten in der Nacht mit einer Holzleiter von sich daheim eine halbe Stunde durch die Straßen und die Nachbarschaft gestreift war um ihn, Yamaguchi, zu sehen, weil ihre Familienpläne ihnen keine andere Wahl ließen. Zumindest begründete der Frisör das so.
 

“Welcher Idiot kommt kommt eigentlich auf die Idee, mitten im Winter in der Nacht aufs Dach zu steigen?”, fragte er mit klappernden Zähnen und hauchte sich warme Luft auf die Finger. Das war ja kaum auszuhalten. “Du meinst, außer dir und mir?” neckte Terushima, weil Yamaguchi freiwillig aufs Dach gestiegen war und sich jetzt nicht beschweren sollte. Yamaguchi schmunzelte. “Ja, außer uns beiden”, lachte er und Terushima zuckte mit den Schultern. “Bei mir auf der Schule gibts da ein paar”, war die Antwort und Yamaguchi schüttelte belustigt den Kopf. “Ihr seid auch alle ein bisschen verrückt”, sagte er und griff nach der Hand seines Freundes. “Es ist schön, dass ich dich trotzdem sehen kann. Nachdem du geschrieben hast, dass du länger bleiben musst, hab ich die Hoffnung aufgegeben, dich vor Neujahr noch zu sehen” Der Vorwurf war deutlich spürbar, sogar Terushima verstand ihn ohne Umwege.

“Tut mir echt leid, dass ich so ein Idiot bin”, sagte Terushima und drückte Yamaguchi wärmend näher an sich. “Das ist schon okay, du hast es ja gerade noch irgendwie hingebogen”, sagte dieser. Yamaguchi stritt es nicht ab, er war sich da schon ganz im Reinen damit, dass Terushima ein Idiot war. Manchmal. Ein liebevoller Idiot eben, den er ja gar nicht anders haben wollte.
 

“Ich mein nicht nur das, sondern auch den Grund, warum Tsukishima angerufen hat”, sagte Terushima und schluckte, sich uneins, wie er anfangen sollte, aber da gab es dann nur die direkte Variante. “Es ist nicht so, dass ich nicht mit dir schlafen will…”, sprach er weiter und Yamaguchi spürte die Last unter dem bevorstehenden ‘Aber’ bereits. Aber… er steht doch nicht auf Jungs. Aber, er findet ihn nicht anziehend. Aber… er ekelt sich davor. Aber… er liebt ihn doch nicht.
 

Terushima lehnte sich zu ihm hinüber und sah ihm in die glasigen Augen. “Aber… ich hab keine guten Erfahrungen gemacht und ich weiß, dass ich eine große Klappe habe. Du denkst sicher, ich bin der totale Checker und ich kenn mich voll aus und so, aber eigentlich… tu ich das gar nicht und ich will dich nicht enttäuschen”, hörte Yamaguchi unter Blinzeln. Der Mund klappte ihm auf. Kein Ton kam heraus und die Lippen schlossen sich wieder. Yamaguchi ging in sich und fragte sich, wann er Terushima das Gefühl gegeben hat, er hätte so große Erwartungen an ihn. Dann schüttelte er den Kopf und sprach mit einem sanften Lächeln in den Pausen.
 

“Yuuji, ich erwarte gar nichts Großes von dir. Ich erwarte nur, dass du ehrlich bist und dass du mir vertraust. Ich weiß nichts über deine Erfahrungen, aber glaub mir, für einen Checker hab ich dich nicht gehalten”, lachte er, weil Terushima immer so vorsichtig und sanft war. Er war nicht zu forsch und gab ihm nie das Gefühl, dass es ihm nur um das Eine ging. Ganz im Gegenteil.

Erst zog Terushima die Lippen zu einer Schnute, musste dann aber lachen. “Ich liebe es, wenn du so frech bist” - “Und ich liebe es, wenn du sowas sagst”, kicherte Yamaguchi und legte seinen Kopf an Terushimas Schulter.
 

“Du kannst mit mir über alles reden, immer und wenn also… sobald du mich berühren willst, auf diese Weise, dann darfst du das und wir gehen gemeinsam die Schritte weiter. Ich will auch nicht mehr ungeduldig sein, aber ich dachte echt… du willst mich nicht”, erklärte Yamaguchi. Er hob den Kopf und sah Terushima zögerlich in die Augen, weil es ihm unangenehm war, aber auch, weil da immer noch Zweifel waren. Dann war es an Terushima, ungläubig den Kopf zu schütteln. Er griff schnell nach beiden von Yamaguchis Händen und drückte sie, seine nächsten Worte zu unterstreichen.

“Und die anderen sagen alle, ich wäre ein Idiot. Wie kann ich dich nicht wollen? Wie kann ich nicht verrückt nach dir sein?”, fragte er, gab ihm aber keine Chance zu antworten. Stattdessen küsste er ihn voller Leidenschaft und drückte darin die Antwort aus, die Yamaguchi ihm hätte abverlangen wollen.
 

“Ich liebe dich”, erklang ein zartes Hauchen zwischen den Lippen, leiser als der Wind, der ihnen um die Ohren zog, bedeutender als jeder Orkan. “Ich liebe dich”



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