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Bokuseno-Chronicles

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Dieses Kapitel spielt chronologisch kurz nach Kapitel 43 der Hauptgeschichte :D
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[Dunkelheit]

Kapitel 8 [Dunkelheit]
 

Das abendliche Spielen des Windes, während er durch das frische Gras weht...

Der Tanz der losgelösten Blüten die gen Himmel ziehen...

Die Insekten deren Getrappel ich in Schwärmen leise in meinen Ohren höre wie einen Trommelklang...

All das ist Musik und Freiheit.~
 

Hoch oben in Bokusenos Baumkrone sitze ich, während ich beobachte wie die Nacht dem Himmel wie malerische Tinte seine dunkle Note verpasst und doch ein Sternenmeer keck stehen lässt.

Kein Wort ist bisher heute zwischen mir und dem Baumgeist gefallen und er weiß auch warum...
 

Mein Herz hat sich die letzten Tage gefestigt. Sicherheit, Licht, verschiedene Ereignisse und die Natur haben es umgeformt und näher gen Wolken wachsen lassen. Es hat sich gewandelt wie der Schmetterling im Kokon.

Mein Entschluss steht noch gerader, strammer, als zuvor und schlägt tiefere Wurzeln: Ich will weiter Teil dieser Welt bleiben und für mich ist es daher völlig klar, das ich jede Kreatur und jedes Wort darin bekräftige eigenständig zu werden, dass heißt wenn sie stark genug sind- so wie ich.
 

Ich kann die Geschichte zwar nach wie vor beeinflussen, doch nur wenn ich sie auch ´lebe´. Ereignisse zu erschaffen und Plätze fällt mir noch schwerer als zuvor, aber mein Gespür ist feiner geworden, wann etwas hier rein passt und wann nicht.

Ich bin mehr eins mit der Welt, doch das Schreiberische rückt mehr und mehr von mir ab. Wie eine Waage die einen Stubs erhalten hat.

Meine Kraft hat sich durch meine Entschlüsse einmal mehr gewandelt.

 

 

Daher kommt es auch, das ich Bokuseno mehr Fragen stelle. Meine Zeit hier in diesem Körper ist begrenzt. So wie die aller Lebewesen und ich will unbedingt, hier in meiner vollen Blüte stehen.

Oft befrage ich Bokuseno zu den alten Regeln der Daiyokai und Daimyos um das Gesellschaftliche besser beschreiben zu können um notfalls die Geschichte ´rund´ zu halten.

Doch schnell fiel mir auf, am liebsten sind mir SEINE Geschichten geworden die er mir aus seiner Vergangenheit erzählt. Damals als er selbst noch ein wahrer Jüngling war und durch ganz Japan reiste. Das war noch lange bevor er sich in diesem Wald niederließ und zum Herzen des Waldes wurde.

 

 

Ich schaue mich um und fühle den Trost dieser Erde die ich nun Heimat nenne überall und bin bereit mein wahres Gesicht zu zeigen. Ich trete aus dem Schatten. In dieser Geschichte bin vom Kind zur Mutter geworden die sich um die Geschöpfe in dieser Welt sorgt, als hätte eigens ich ihnen das Leben aus meinem Leibe geschenkt.

Daher stehe ich nun vor wichtigen Fragen...

 

 

Will ich ein Diktator sein, wo im Herzen wirklich nichts außer Dunkelheit übrig ist und alle unterjochen? Egal ob in Wort oder Schrift? Oder will ich Raum für freie Taten und Gedanken lassen und alle haben das Potenzial, mehr zu tun und entscheiden selbst, was sie tun oder lassen werden und diese Geschichte wird selbst für mich nach und nach immer mehr zu einer Überraschung?
 

Wer weiß was ich noch vor einigen Wochen geantwortet hätte, als mein Herz nur im Schatten gebadet hatte? Das kann ich nicht sicher sagen. Doch jetzt wo ich auch im Licht stehe, will ich Freiheit... Für mich und auch für alle anderen. Nur dann kann das hier echt sein. Frei von Fake und mehr als Fantasie. Und MEINE Realität.
 

Ich springe galant von meinem heimelichen Verweilort, mit einem Eimer in der Hand den Vulpix-sama da gelassen hat, bevor er zum Schloss aufbrach. Ich begebe mich zum nahen Wasser und spreche das erste Mal heute in Worten, während ich Bokusenos geschundene Wurzeln damit kühle. Die Kräutermischung aus dem Beutel die der Heiler ebenfalls da gelassen hat, zerreibe ich dabei mit meinen Fingern und gebe sie nach dem ersten Schwall Wasser auf Bokusenos Rinde.
 

"Ich will das alle frei sind Bokuseno. Denkst du... das ist verrückt?"
 

Bokuseno spürt jeden Wandel von Schatten und Aufruhr in mir. Weil ich ihn ´einlasse´.

Ich öffne die Tür zu meinem Herzen. Weit, als könnte ich fliegen.

Es ist ein Risiko, denn ich zeige ihm heute meine dunkelste Seite...

Und ich bete das er nicht fortrennt oder mich verurteilt, was durchaus rechtens wäre.

 

 

Ich knirsche angespannt mit den Zähnen. Es klingt laut in der nächtlichen Stille...

Auch wenn ich es bisher nie mit Worten bestätigt habe, tue ich es hier und jetzt vor dem Baum, wenn auch nicht ohne Scham.

Ich habe mein Gedächtnis nie verloren. Otaku hat Mitsukis Erinnerungen gestohlen, das ist richtig! Doch die meinen an mein früheres Leben sind noch immer in mir und intakt. Und ich will nicht zurück dorthin!

Ich gräme mich für diese Gedanken. Und doch sind sie da. Sie zu verleumden wäre wie ein Schlag ins Gesicht und eine glatte Lüge! Und das wird mir nicht helfen!

 

 

Die Dunkelheit greift nach mir, wie ein trügerischer alter Freind.

Während ich wieder zu dem See gehe um den Eimer mit frischem Wasser aufzufüllen.

Der See ist klar und reflektiert jedes meiner Worte auch wenn sie nur durch meine Gedanken kreisen. Bokuseno und ich sind derzeit so eng verbunden, ich weiß ich muss nicht alles aussprechen. Er hört auch so. Das Problem ist nur, dass ich diese stummen Fragen ebenso höre---
 

"Wie kannst du hier sein, wenn in der anderen Welt jemand auf dich wartet der dich liebt?"

Die Antwort ist "weil wenn ich die Wahl hätte, ich immer IHN wählen würde. Und weil ich mich einfach nicht mehr einsam fühlen wollte."~
 

Und dann zu meiner Überraschung leuchtet der Splitter von Mitsukis Traum auf den ich in meiner Kimonotasche verwahre seitdem ich ihn fand und vereint sich wieder mit meinem Herzen.

Was nur, hat das zu bedeuten?



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