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Alptraum

von

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Ungeniert gähnend, öffnete Akihito die Badezimmertür und watschelte schwerfällig in den Raum. Müde fuhr er durch seine Haare und versuchte sie so aus seinem Gesicht zu bekommen. Doch wie immer, taten die einzelnen Strähnen ihm nicht den Gefallen und fielen sofort wieder in ihre ursprüngliche Position zurück. Genervt stöhnte der Fotograf auf, nur um sich im nächsten Moment an den Kopf zu fassen. Einen Moment lang überlegte er ernsthaft, was er gestern Abend getrieben hatte. Würde sein Hintern schmerzen, wäre die Sache klar. Denn dann konnte er mit Sicherheit sagen, dass er es mal wieder mit dem Alkohol übertrieben hatte. Natürlich würde Asami sich solch eine Chance nicht entgehen lassen. Zu oft schon war er mittlerweile, entweder noch während sie es miteinander taten oder direkt danach, wieder zu sich gekommen. Egal wie, das Ergebnis war immer das Gleiche gewesen.
 

Ein so schmerzender Hintern, dass er am nächsten Morgen kaum laufen konnte.

Doch mal abgesehen von seinen Kopfschmerzen und einem rebellierenden Magen, ging es ihm super. Na gut, die Füße taten ihm auch weh und er fühlte sich insgesamt irgendwie merkwürdig aufgequollen. Doch Schmerzen hatte er keine.
 

Noch immer etwas schläfrig, kratzte Akihito sich über den Bauch und erstarrte. Ungläubig strich er über die üppige Wölbung, durch welche er noch nicht einmal seine Füße sehen konnte. Während er panisch an dem Hemd riss welches er trug, schrie er laut.

„ASAMI!!“
 

Wie nicht anders zu erwarten waren sofort Schritte im Flur zu hören und nur Sekunden später stürzte der Yakuza in das Badezimmer.

Zu Akihitos Entsetzen sah dieser noch nicht einmal halb so panisch aus, wie er sich gerade fühlte. Im Gegenteil, ein eindeutig zärtlicher Ausdruck lag auf den Zügen des Älteren, als dieser den freigelegten Bauch des Jüngeren musterte.

Eine ausgestreckte Hand näherte sich der Rundung, mit der eindeutigen Absicht, darüber zu streichen.

Hastig wich Akihito einen Schritt zurück und schnaubte empört.

„Was hat das hier zu bedeuten?“, fauchte er den Yakuza giftig an.
 

Dieser wich bei der geballten Wut des Fotografen sofort zurück und hob beruhigend seine Hände.

„Akihito.“
 

Allein der Klang seines Namens sorgte in diesem Moment dafür, dass sich alle Härchen an Akihitos Leib sich aufstellten. Und dass es wirklich alle waren, konnte er sogar sehen!

Selbst auf seinem monströs aufgeblähten Bauch konnte der Fotograf erkennen, wie der dünne Flaum, der seine Haut bedeckte, sich aufrichtete. Wütend richtete der Blonde seinen Blick auf Asami, der noch immer seine Hände erhoben hielt.

„Wenn du nicht willst, dass ich dir gleich in eine deiner verdammten Hände beiße, hast du besser eine verdammt gute Erklärung für all das hier!“
 

Ganz vorsichtig, beinahe so als würde er mit einem scheuen Tier reden, brummte der Ältere leise auf und trat noch einen Schritt zurück. Er schien zu spüren, dass alles andere den Jüngeren gerade nur unnötig reizen würde.

„Kannst du dich denn wirklich an nichts mehr erinnern, Akihito? Auch nicht an den Arztbesuch gestern?“

Jetzt wurde der Blonde hellhörig.

„Welchen Arztbesuch meinst du?“, fragte er misstrauisch nach, während er unsicher auf seiner Lippe herumkaute.
 

„Wir waren doch gestern bei Dr. Sato. Sie hat dir, wie auch in den letzten Monaten schon, deine Hormonspritzen gegeben.“

Für einen Moment war es vollkommen still im Badezimmer, während Akihito über das gerade gesagte nachdachte.

„Welche Spritzen?“, fragte er schließlich und konnte förmlich sehen, wie sich der Ältere daraufhin entspannte. Anscheinend dachte dieser, dass er das Schlimmste jetzt überstanden hatte.
 

„Dieselbe Spritze, die du seit fast zwei 15 Monaten von ihr bekommen hast. Es sind im Großen und Ganzen Hormone, die deine Schwangerschaft unterstützen und dafür sorgen, dass dein Körper das Kind nicht abstößt.“ Vorsichtig näherte sich Asami wieder dem Fotografen und versuchte erneut nach ihm zu greifen.
 

Doch Akihito war weit davon entfernt sich zu beruhigen. Fauchend trat er einen Schritt zurück und schaffte es dabei beinahe rückwärts in die Badewanne zu stürzen, die er in seinem Zorn vollkommen vergessen hatte. Als der Yakuza ihn abfangen wollte, explodierte er endgültig.

„FASS MICH NICHT AN!“ Er schrie so laut das Asami erschrocken einen Schritt zurück trat, während ihm die Gesichtszüge völlig entglitten.
 

Dann wandte er den Kopf zur geöffneten Tür und erblickte die treuen Schatten des Älteren. Noch immer vor sich hin fauchend, grabschte Akihito nach einem Bademantel und schlüpfte hastig hinein, während er schwerfällig aus dem Raum watschelte. Unter anderen Umständen hätte es ihn amüsiert zu sehen, wie schnell sich die Beiden beeilten, um ihm aus dem Weg zu gehen. Doch an diesem Morgen war gar nichts normal und so fachten die Bewegungen der Leibwächter seine Wut eher noch mehr an.
 

Ohne sich nennenswert beruhigt zu haben, erreichte der Blonde schließlich die Küche und sah sich wutschnaubend um. Er brauchte nur einen Moment, um die Kanne mit dem frisch aufgebrühten Kaffee zu finden. So schnell wie er es mit seinen geschwollenen Füßen und der noch immer unfassbar großen Kugel konnte, ging er auf die Kanne zu und griff im Vorbeigehen nach einer leeren Tasse. Doch bevor er sich eine Portion der dunklen Flüssigkeit einschenken konnte, stand Asami hinter ihm und nahm ihm den Kaffee aus der Hand. Stattdessen reichte er dem vollkommen verblüften Fotografen ein Glas mit Saft.
 

„Akihito, bedenke was die Ärztin gesagt hat. Sie meinte doch erst gestern, dass du auf deinen Koffeinkonsum achten sollst.“
 

Frustriert starrte der Fotograf auf die orangefarbene Flüssigkeit in seiner Hand. Dann drehte er sich zu dem Älteren herum.

„Mal davon abgesehen davon, dass ich gerade eben erst bemerkt habe das ich schwanger bin, kann ich mich beim besten Willen an keine Dr. Sato erinnern. Also kannst du dir deine gutgemeinten Ratschläge sonst wohin schieben, Asami.“
 

Diesmal ließ der Blonde es zu, dass Asami ihm sanft durch die Haare fuhr. Zärtlich raunte ihm der Yakuza danach die Erklärung in sein Ohr:

„Das ist nicht das erste Mal, dass wir hier so stehen, Akihito. Bei einer Frau würde man wohl von einer Schwangerschaftsdemenz reden. Da du alle vier Wochen die Spritze von Dr. Sato bekommst und du danach mehr oder weniger große Gedächtnislücken hast, bin ich dieses Mal darauf vorbereitet. Doch bisher hattest du nie alles vergessen. Je weiter die Schwangerschaft voran schreitet, umso höher müssen die Hormone dosiert werden, da dein Körper sonst aktiv gegen das Kind vorgehen würde. Je höher die Dosierung ist, umso mehr hast hast du anschließend vergessen. Das gestern war aber die letzte Spritze. Dr. Sato ist sehr zufrieden mit deinen Werten und auch mit denen vom Kind. Sie sagte, dass bis jetzt nichts dagegen spricht das Kleine in drei Wochen zu holen.“
 

Erschrocken keuchte Akihito auf und starrte den Yakuza ungläubig an.

„Drei Wochen? Das kann nicht dein Ernst sein, Asami!“
 

Fragend legte der Ältere den Kopf auf die Seite und musterte den aufgebrachten Blonden. „Was hast du für ein Problem? Immerhin läufst du schon seit Monaten schwanger durch die Gegend. Was machen da jetzt noch drei Wochen?“
 

Aufgeregt fuchtelte Akihito wild mit den Armen in der Luft herum. Dass er dabei den Bauch noch mehr raus streckte als ohnehin schon, bemerkte er erst, als er den amüsierten Blick Asamis sah. Ein unbestreitbar zärtlicher Ausdruck lag in den goldenen Augen und brachte ihn wieder zurück in die Gegenwart. Sofort versuchte er die Arme vor seinem Bauch zu verschränken, musste sich aber schließlich damit zufrieden geben, ihn mit den Händen zu umschließen. Die Wölbung war einfach zu groß um sie effektiv zu verstecken. Ohne zu wissen wohin seine ganze Wut auf einmal hin war, schmiegte der Fotograf sich hilfesuchend an den Älteren und seufzte leise auf, als dieser ihn in den Arm nahm.

„Und wie läuft es bis dahin ab?“, fragte er schließlich leise.
 

Seufzend strich Asami dem Blonden beruhigend über den Rücken, während er ihn vorsichtig auf einen der Stühle bugsierte.

„Morgen gehst du wieder zu Dr. Sato. Da du so dicht vor der Geburt stehst, möchte sie dich ab sofort jeden zweiten Tag sehen. Wir haben auch schon einen Termin für den Kaiserschnitt in einer hervorragenden Privatklinik bekommen, was bedeutet das wir in zwei Wochen nach Hongkong fliegen werden.“
 

Nervös klammerte sich Akihito an den Größeren.

„Wir werden fliegen? Ist das denn nicht gefährlich?“
 

Lächelnd setzte Asami einen Kuss auf das blonde Haar unter seinen Lippen. Diesmal wagte er es auch eine Hand über den Bauch streichen zu lassen, was der Fotograf mit einem zufriedenem Seufzer kommentierte.

„Ich hätte es auch besser gefunden, wenn du nicht mehr hättest fliegen müssen. Doch in Hongkong befindet sich die am besten auf männliche Schwangerschaften spezialisierte Klinik, die es derzeit gibt. Außerdem hat Feilong dafür gesorgt, dass wir sofort einen Termin dort bekommen, ohne erst lange auf einer Warteliste zu stehen. Mal davon abgesehen, dass wir uns dann auch in seinem Herrschaftsgebiet befinden, was für dich den größtmöglichen Schutz bedeutet.“
 

Jetzt doch wieder etwas nervös werdend, klammerte Akihito sich an die muskulösen Arme des Älteren.

„Feilong weiß davon?“

Ohne es aussprechen zu müssen, begriff der Yakuza wie peinlich sein derzeitiger Zustand dem Fotografen war, versuchte dieser doch noch immer zu begreifen, wie er in diese unmögliche Situation geraten war.
 

Besitzergreifend zog Asami den Jüngeren zu sich heran und küsste ihn verlangend auf die Lippen.

„Natürlich weiß er es. Genauso wie deine Mutter, Eury, Takato und Kou. Wir haben daraus in den letzten Monaten kein Geheimnis gemacht. Mittlerweile ist es ja auch nicht mehr zu verbergen. Mach dir darüber aber keine Gedanken. Du bist wunderschön, Tenshi.“
 

Unsicher versuchte Akihito sich aus den Armen des Yakuzas zu winden, als er aus den Augenwinkeln sah wie Kirishima und Suoh die Küche betraten. Vergeblich versuchte der Fotograf den Bademantel vor seinem Bauch zu schließen. Obwohl dieser von Asami war, gelang es ihm nicht ganz. Ohne auf den Fotografen zu achten, trat Kirishima an die Kaffeekanne und goss sich daraus eine Tasse ein. Sehnsüchtig beobachtete Akihito wie der Sekretär vorsichtig an der heißen Flüssigkeit nippte und sah schließlich missmutig auf seinen eigenen Saft.
 

Auch das Suoh sich selber etwas von dem, anscheinend frisch gepressten Saft nahm, hob seine Laune nicht im geringsten. Brüsk befreite er sich aus den Armen Asamis und hievte sich mühsam auf die Beine.

„Fick mich doch.“, brummte er missgelaunt und watschelte so schnell wie es ihm möglich war, in das Schlafzimmer zurück. Dabei fiel es ihm nicht wirklich leicht das gutgelaunte Lachen des Yakuzas zu ignorieren. Doch was ihn dazu brachte die Tür hinter sich mit aller Kraft zuzuschmeißen, war schließlich Suohs trockener Kommentar.

„Genau dadurch sind sie jetzt in dieser Lage, Takaba-san.“
 

Bastard.
 

Am liebsten hätte Akihito jetzt laut aufgeschrien und alles was er in die Finger bekam durch die Gegend geworfen. Stattdessen gab er sich mit dem lauten Knall der Tür zufrieden und ließ sich schwer schnaufend auf das Bett fallen.
 

Zum ersten Mal, seit seiner verstörenden Entdeckung, war er allein. Hastig sah Akihito zur Tür und stellte erleichtert fest, dass sie geschlossen war. Vorsichtig, beinahe so als hätte er Angst sich zu verbrennen, öffnete der Blonde den Bademantel und ließ den weichen Stoff über seine Schultern zu Boden gleiten. Auch das Hemd, welches er anscheinend in der Nacht getragen hatte, öffnete er mit zittrigen Fingern. Erst jetzt bemerkte Akihito, dass es eines von Asamis Maßgeschneiderten war. Trotzdem kümmerten ihn die Knöpfe, die er in seiner Panik im Badezimmer abgerissen hatte, nicht. Er wusste, dass der Kleiderschrank des Yakuzas mit Hemden vollgestopft war.
 

Nur mit den Fingerspitzen, strich Akihito über die gedehnte Haut seines Bauchs und spürte die Härte darunter. Mit einem leisen Seufzen legte er sich auf das große Bett zurück, ohne auch nur einmal in seinen Bewegungen inne zu halten. Immer neue Kringel malte er auf seine Haut und versuchte zu begreifen, was doch so offensichtlich war.

Ein fester Tritt ließ ihn überrascht aufkeuchen. Vollkommen aus dem Takt geraten starrte Akihito auf die kleine Beule, die sich deutlich von dem Rest der Kugel, die einmal sein flacher Bauch gewesen war, abhob. Unsicher wie er reagieren sollte, stupste er die die kleine Beule an, nur um sofort heftig Kontra zu bekommen.
 

Das waren eindeutig die Gene Asamis.
 

Vollkommen überwältigt legte Akihito beide Hände auf seinen Bauch und konnte jetzt noch besser spüren wie sich das neue Leben in ihm bewegte. Er war so in dieses Gefühl versunken, dass er gar nicht bemerkte wie sich die Schlafzimmertür öffnete und Asami eintrat. Ein zufriedenes Seufzen kam über die Lippen des Blonden, als die Matratze hinter ihm nachgab und der Yakuza sich zu ihm legte. Zärtlich fuhren die Finger des Älteren über die Hände Akihitos und beobachteten gebannt das Spektakel unter der Haut. Noch immer war deutlich zu sehen, wie wach das neue Leben im Bauch des Fotografen war. Immer wieder drehte es sich hin und her und trat kräftig zu.
 

„Willst du es nicht auch mal direkt spüren?“ Fragend sah Akihito in die goldenen Augen des Anderen.

Nur zögernd glitten die Finger von der Hand auf den straffen Bauch. Als hätte das Kind es gespürt, lag es von einem Moment auf den Anderen vollkommen ruhig da.

Leise Kichernd drehte der Blonde sich auf den Rücken und schmiegte sich noch fester an Asami.

„Ich glaube, das Kleine will sich seinem Vater nicht zeigen.“

Allerdings bereute Akihito seine Stichelei sofort wieder, als er für einen Sekundenbruchteil einen enttäuschten Gesichtsausdruck auf dem Gesicht des Yakuzas ausmachen konnte. Schon fast entschuldigend, legte er dem Älteren eine Hand in den breiten Nacken und zog ihn zu sich, um in einem zärtlichen Kuss zu versinken. Erst als sich ihre Lippen wieder voneinander lösten, lächelte Asami leicht. Noch einmal küsste der Yakuza den Jüngeren, bevor er sich aus dem Bett erhob und seinen Schrank öffnete.
 

Ohne zu dem auf dem Bett liegenden Fotografen zu sehen, nahm Asami einen der Anzüge heraus und begann sich anzukleiden.

„Ich muss heute leider ins Büro. Falls etwas sein sollte, lasse ich dir Suoh hier und werde sehen, dass es nicht ganz so spät wird.“
 

Enttäuscht sah Akihito zu wie der Yakuza sich seinen Holster um die Schultern legte und nach dem Jackett griff. Irgendwie hatte er gehofft, dass Asami in dieser Situation nicht von seiner Seite weichen würde. Trotzdem nickte er. Etwas zu sagen, das traute er sich in diesem Moment nicht. Er konnte spüren, wie sich bereits die Tränen in seinen Augen sammelten.
 

Der Ältere schien es trotzdem zu bemerken und kam noch einmal zum Bett zurück. Leise seufzend strich er dem Blonden über den Kopf und küsste ihn sanft.

„Ab spätestens nächster Woche, arbeite ich von hier aus. Doch das heute ist wirklich wichtig. Der Staatsanwalt hat sich angekündigt. Es geht um die geplanten Razzien, die nächsten Monat durchgeführt werden sollen. Sie müssen unbedingt, bevor ich in Babypause gehe, koordiniert werden, oder Kanou reißt mir den Kopf ab.“
 

Mühsam versuchte der Jüngere seine Enttäuschung zurückzudrängen. Nur zu deutlich konnte er erkennen, wie ungern Asami ihn hier zurückließ. Trotzdem rollten dicke Tränen über seine Wangen, als der Yakuza sich endgültig abwandte und den Raum verließ. Immer wieder wischte er sich die Tränen aus dem Gesicht und fragte sich gleichzeitig wann er so ein Nervenbündel geworden war.

Das konnte doch jetzt wohl nicht wirklich wahr sein. Nicht nur, dass er von einem Tag auf den Anderen gefühlt wie ein Ballon mit Füßen aussah, so war seine Gefühlswelt auch schlimmer als... Nein, vielleicht nicht schlimmer, aber eben gleich einer Schwangeren, bei der die Hormone ihr Unwesen trieben.

Dieser Gedanke brachte Akihito dann gleich zu einem weiteren Problem. Sein laut röhrender Magen machte ihn darauf aufmerksam, dass er Hunger hatte.
 

Mit einem gequälten Seufzen, kletterte der Blonde wieder aus dem Bett und starrte anschließend abwechselnd auf seinen Kleiderschrank und dann auf seinen Bauch. Ohne es auszuprobieren, wusste Akihito auch so, dass er unmöglich in seine normale Kleidung passte. Allerdings lag ein Stapel nagelneuer, ihm unbekannter Wäsche neben seinen Shirts.
 

Zweifelnd griff Akihito nach einem Stück und hielt es, mit spitzen Fingern, vor sich in die Luft. Nur zu deutlich konnte man sehen, dass es sich um Umstandsmode handelte, war es doch am Bauch ziemlich weit. Trotzdem weigerte sich alles in dem Fotografen es anzuziehen. Zwar waren es nur blaue Streifen auf dem Stoff, doch war direkt über seinem Bauch ein Gummizug angebracht, was die Wölbung wahrscheinlich noch mehr betonte. Mit einem leisen Seufzer ließ er das Shirt zu Boden fallen und sah sich als nächstes die Hosen genauer an. Im Gegensatz zum Oberteil, fand er hier ziemlich schnell was er suchte und schlüpfte in die überraschend bequeme Stoffhose, auch wenn er es etwas befremdlich fand, sich den Bund bis über den Bauchnabel hochzuziehen.
 

Für einen kurzen Moment tauchte dabei sein Onkel Kaito vor seinem inneren Auge auf. Dieser würde die Hosen wahrscheinlich lieben, zumindest dann, wenn man noch Hosenträger daran befestigte.
 

Nach einem letzten Blick zu dem, auf den Boden liegenden Oberteil, öffnete der Fotograf die Schrankseite des Yakuzas und fischte sich ein frisches Hemd heraus. Es spannte zwar ein wenig über den Bauch und war zu lang an den Armen, trotzdem kam Akihito zu dem Schluss, dass es wohl ging, wenn er die Ärmel hochkrempelte.

Nach einem letzten Blick in den Spiegel, watschelte der Fotograf dann schließlich Richtung Küche, um dort nach irgendetwas Essbarem zu suchen.
 

Nach einem erstaunlich anstrengenden Tag, ließ Akihito sich in das große Bett plumpsen und kroch mehr als müde unter die weiche Decke. Obwohl er es versprochen hatte, war Asami noch immer nicht zurückgekehrt. Zwar wusste der Blonde, dass Suoh sich noch immer im Penthouse aufhielt, trotzdem fühlte er sich in diesem Augenblick einsam.
 

Einsam und fett.
 

Nachdem er, zum gefühlten hundertsten Mal, versuchte eine angenehme Schlafposition zu finden, gab er es schließlich auf und kletterte wieder aus dem Bett. Anscheinend hatte sich seine Blase in den letzten Monaten in eine Erbse verwandelt. Anders konnte sich der Fotograf nicht erklären, warum er schon wieder musste. Gähnend watschelte in das Badezimmer und angelte verschlafen nach dem Lichtschalter. Leise vor sich hingrummelnd stellte sich Akihito, nachdem er sich erleichtert hatte, unter die Dusche, in der Hoffnung so endlich die nötige Bettschwere zu bekommen. Doch außer, dass ihm danach heiß war, hatte sich nichts verändert.
 

Jetzt nur noch mit einer Boxer und dem Hemd Asamis bekleidet, suchte der Blonde die Küche auf und begann erneut alle Schränke zu durchsuchen. Zwar waren alle zum Bersten gefüllt, doch nirgends fand er das, was er gerade haben wollte.

„SUOH!“

Es dauerte nur wenige Sekunden, bis der Leibwächter in der Tür stand. Trotzdem erschien es dem Fotografen viel zu lange. Anklagend zeigte er auf die vollen Schränke und sah den Älteren vorwurfsvoll an.

„Da sind keine Salamis drin!“

Für einen kurzen Moment sah der Blonde ihn verständnislos an, dann schien er Akihitos Problem zu verstehen.

„Es tut mir leid, Takaba-san. Doch Salami gehört, wegen der Zubereitung, zu den Lebensmitteln, die sie nicht in großen Mengen zu sich nehmen sollten.“
 

Wütend stampfte der Jüngere mit dem Fuß auf.

„Es ist mir vollkommen egal, was oder was sich nicht in einer Salami befindet. Ich habe Hunger und will jetzt eine Salami!“

Anscheinend kannte der Andere solche Gespräche schon, denn er widersprach nicht noch einmal. Stattdessen zog er sein Handy aus der Tasche und orderte frische Salami.

Zufrieden lauschte Akihito dem kurzen Gespräch. Es dauerte auch nicht lange, bis er genüsslich kauend auf dem Sofa saß und sich von Suoh weiter bedienen ließ, der fast im Dauerlauf von der Küche ins Wohnzimmer wechselte. Immer neue Dinge schaffte der Leibwächter heran, bis er laut schnaufend auf dem Sessel zusammensackte.

Fragend hob Akihito eine Augenbraue, während er gierig nochmalig von der Wurst abbiss und den Bissen mit einem großen Schluck Saft herunterspülte.
 

„Ich muss schon sagen, Takaba-san. In letzter Zeit entwickeln sie sich immer mehr zu einer Zicke.“
 

Vor Überraschung verschluckte sich der Jüngere an seinem Fruchtsaft. Erst als Suoh ihm vorsichtig, zumindest für so einen Schrank von Mann, auf den Rücken klopfte, kam Akihito mühsam wieder zu Atem. Dass er dabei aber fast vom Sofa fiel, schien der Ältere nicht zu bemerken. Wieder liefen dem Fotografen Tränen über die Wangen, während er verzweifelt versuchte wieder Luft in seine Lungen zu bekommen.

„Suoh, nicht so fest! Sonst bekommt das Kind ja noch ein Schütteltrauma!“
 

Als hätte sich der Leibwächter an ihm verbrannt, sprang er von dem Sofa aus und stand nunmehr fast einen Meter, von ihm entfernt. Irritiert sah Akihito wie der Größere schuldbewusst den Boden musterte. Doch er hatte nicht lange Zeit auf Suoh zu achten, denn genau in diesem Moment öffnete sich die Wohnungstür und Asami kam herein.

Der Fotograf quietschte begeistert auf und erschreckte so die drei Männer beinahe zu Tode, als er aufsprang und sich dem Yakuza an den Hals warf. Zwar war der Bauch dabei im Weg, trotzdem schaffte es Akihito seine Beine um die Hüften des Älteren zu schlingen, während er seine Arme um den kräftigen Nacken schlang.
 

Asami brauchte ein paar Sekunden, bis er es schaffte Akihito richtig zu stützen. Langsam traute er sich in das Schlafzimmer zu wechseln, ohne dabei Gefahr zu laufen den Jüngeren aus seinem Griff zu verlieren. Gierige Lippen wanderten über seinen Hals und suchten, noch bevor er die Tür geöffnet hatte, seine Lippen. Hastig nickte Asami seinem Sekretär und dem Leibwächter zu und entließ sie somit für die Nacht. Erst dann konnte er die Tür hinter sich zu treten und seine kostbare Fracht auf dem Bett ablegen.
 

Akihito nahm es nur äußerst widerwillig hin, dass der Ältere sich von ihm entfernte, um aus seinen Sachen zu schlüpfen. Doch als Asami wieder zu ihm zurückkehrte und sich neben ihm hinlegte, verstand er gar nichts mehr. Nicht nur, dass der Yakuza eine Schlafhose angezogen hatte, griff er jetzt tatsächlich auch nach der Lampe, um das Licht auszuschalten!

Mühsam hievte sich der Fotograf auf die andere Seite und stieß dabei die Hand von seiner Hüfte. Aufgebracht funkelte er den Älteren an und stieß ihn provozierend vor die Brust. „Was wird das hier?“
 

Fragend sah Asami den Jüngeren an.

„Was glaubst du denn, Akihito? Wir gehen ins Bett, es ist immerhin schon halb drei.“ Damit griff der Yakuza wieder nach dem Schalter. Doch auch dieses Mal, kam er nicht dazu das Licht auszuschalten, denn der Fotograf hatte sich nun vollends aufgerichtet und starrte den Älteren an.
 

Asami wusste in diesem kurzen Augenblick, dass er mal wieder irgendetwas falsch gemacht hatte, doch er kam nicht darauf, was das jetzt schon wieder gewesen sollte. Lange brauchte er allerdings auf die Erklärung nicht warten. Ein Kissen flog auf ihn zu und traf ihn direkt am Kopf, während der Jüngere sich mühsam aus dem Bett kämpfte.

„Sag doch gleich, dass ich aussehe wie eine plattgetretene Qualle, die wieder aufgepumpt wurde.“, keifte der Blonde aufgebracht.
 

Dafür, dass er so eine ausgeprägte Kugel vor sich her schob, war Akihito erstaunlich schnell am Schrank und fummelte eine frische Hose heraus. Überrascht sah der Ältere dem Fotografen hinterher, der sich gerade daran machte das Schlafzimmer zu verlassen.
 

„Akihito! Wo willst du hin?“
 

Wütend drehte sich der Blonde noch einmal um.

„Keine Angst. Ich werde dich nicht länger mit meinem Anblick belasten.“ Und schon schloss sich die Tür hinter ihm und ließ einen verblüfften Yakuza zurück.
 

Hastig sprang jetzt auch Asami auf und hastete dem Flüchtenden hinterher. Gerade noch konnte er Akihito aufhalten, der gerade die Wohnungstür hinter sich zuwerfen wollte.

„Was soll das hier werden? Ich habe dich früher nicht gehen lassen und ich werde dich erst recht nicht gehen lassen, während du mein Kind in dir trägst!“
 

Wütend verengten sich die Augen des Blonden, während er wild an der Tür herumriss, welche der Yakuza noch immer blockierte. Schließlich gab er es auf und drehte sich einfach von dem Älteren weg. Dabei hoffte er schnell genug gewesen zu sein, damit dieser seine Tränen nicht sah.

„Weißt du was, Asami? Manchmal bist du einfach ein Arschloch!“
 

Natürlich hatte Asami die Tränen gesehen. Einen kurzen Moment kämpfte der Yakuza mit sich, dann trat er zur Seite und gab den Weg frei. Ohne weiter auf den Älteren zu achten stürmte Akihito sofort auf die jetzt offene Tür zu und fuhr mit dem Aufzug nach unten.
 

Deshalb sah er auch nicht mehr wie der Yakuza sich verzweifelt die Haare raufte. Dieser konnte in diesem Moment nicht wirklich nachvollziehen, was in seinem Fotografen vor sich ging. Wie konnte er zwei so einfache Sätze dermaßen in den falschen Hals bekommen? Fluchend drehte er sich schließlich um und rannte zurück ins Schlafzimmer, um sich etwas Passenderes als eine Pyjama-Hose anzuziehen. Denn auch wenn sie hier in Tokio waren wo man kaum auf den Anderen achtete, würde ein Schlafanzug auf der Straße nur unnötig auffallen.

Allerdings bedeutete das auch, dass Akihito so einen ordentlichen Vorsprung bekam.
 

Keuchend war der Blondschopf unten angekommen und sah hektisch hinter sich. Zu seiner Erleichterung war der Yakuza jedoch nirgends zu sehen. Ein unangenehmes Ziehen ging durch seinen Bauch, doch der Fotograf ignorierte es und sah zu, dass er so schnell es ging von hier weg kam. Erst drei Straßen weiter fiel ihm dann der Schatten auf, der sich in einem immer gleichbleibenden Abstand hinter ihm herbewegte. Genervt stöhnte der Blonde auf. Er kannte den Mann, der ihm eindeutig von Asami auf den Hals gehetzt worden war, nur zu gut. Immerhin hatte dieser ihn sonst immer `begleitet` wenn er arbeitete. Diesmal war er jedoch nicht in der Lage den wandelnden Schrank hinter sich loszuwerden. Egal wie schnell Akihito auch watschelte, der Andere blieb konstant drei Schritte hinter ihm.

Auffälliger ging es ja jetzt wirklich nicht mehr!
 

Wütend fuhr der der gereizte Fotograf herum und fauchte den Mann hinter sich an.

„Was willst du?“
 

Vollkommen perplex blieb der Leibwächter stehen.

„Was meinen sie, Takaba-sama?“
 

Wutschnaubend griff Akihito sich an den aufgeblähten Bauch und versuchte mühsam wieder zu Atem zu kommen. Es konnte doch nicht wahr sein, dass er nach so einer kurzen Strecke schon vollkommen fertig war! Zu allem Überfluss meldete sich jetzt auch wieder seine Blase, weshalb der Blonde den Blick widerwillig von dem Mann vor sich nahm und sich umsah. Erleichtert schnaubte der Fotograf, als er ein kleines Restaurant erblickte, dass auf verschiedene Ramengerichte spezialisiert war. Ohne dem Anderen zu antworten, drehte sich der Blonde um und wackelte mühsam auf das Lokal zu. Aus den Augenwinkeln konnte er beobachten, wie sich auch der Größere in Bewegung setzte und ihm im gewohnten Abstand folgte. Kurz vor der Toilette des Restaurants drehte sich Akihito zu ihm herum.

„Während du hier wartest kannst du mir schon mal Ramen bestellen.“
 

Vollkommen irritiert blieb der Leibwächter stehen und brachte so den Fotografen zum Grinsen, während er hinter der Tür verschwand. Anscheinend wägte der Mann gerade tatsächlich ab, wie groß die Chancen des Fotografen waren, ungesehen aus der Toilette zu verschwinden.
 

Anscheinend schien die Fluchtgefahr nicht all zu hoch eingeschätzt worden zu sein, denn als Akihito zurückkam, saß der Andere an einem der kleinen Tische und hatte zwei Portionen Ramen vor sich stehen. Der Anblick des Essens schaffte es jedoch nur kurz die Laune des Blonden zu heben, denn der Leibwächter war nicht mehr allein.

Resigniert senkte er den Blick und setzte sich neben den wartenden Asami. Wie selbstverständlich schlang der Yakuza einen Arm um die einstmals schmale Taillie des Jüngeren und schob dann eine der Schalen auf ihn zu.
 

„Was habe ich denn jetzt schon wieder Falsches gesagt, Akihito?“
 

Erstaunt sah der Fotograf in die goldenen Augen des Älteren. Selten hatte sich die Stimme Asamis so sanft angehört, wenn er mit ihm sprach. Unsicher wie er darauf reagieren sollte, griff der Blonde nach den Stäbchen, brach sie auseinander und tunkte sie dann unschlüssig in die Nudelsuppe. Schließlich schaffte er es dann doch sich zu einer Antwort aufzuraffen. „Was bin ich für dich, Asami? Willst du immer noch mich? Oder bin ich nur noch ein besserer Brutkasten?“

Dass seine Stimme dabei so leise klang, dass sie kaum zu hören war, nahm der Fotograf erst wahr, als sich der Yakuza zu ihm beugte. Eine einzelne Träne lief Akihito dabei über die Wange. Wütend wollte er sie wegwischen, wurde jedoch von dem Älteren aufgehalten.
 

Zärtlich nahm Asami ihn in den Arm und drückte ihn gegen seine breite Brust. Sanft strich er die Träne weg und küsste anschließend das blonde Haar.

„Akihito, ich habe immer nur dich gewollt. Glaubst du denn nicht, dass es ein Leichtes für mich gewesen wäre, irgendeine Frau aufzutreiben, die meine Kinder zur Welt bringt? Doch ich konnte mir so etwas niemals vorstellen. Nur du bist der Richtige dafür. Denn dann ist es nicht nur mein Kind, sondern auch deins.“
 

Zum ersten Mal, seit er an diesem verkorksten Morgen aufgewacht war, fühlte sich der Fotograf geborgen. Schniefend presste er seine Nase in das weiche Hemd und atmete den unverwechselbaren Geruch des Älteren ein.

„Du bist mir also nicht böse und findest, dass ich furchtbar aussehe?“

Lächelnd drückte der Yakuza den zarten Körper noch enger an sich.

„Wie könnte ich dir für Irgendetwas böse sein, Akihito? Du bist es doch, der alles auf sich nimmt, um unser Kind zur Welt zu bringen. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie es in dir aussieht. Besonders, wenn man bedenkt, dass deine Schwangerschaftsdemenz mehr als ausgeprägt ist und du das Gefühl hast, erst seit einem Tag Schwanger zu sein.“
 

Noch einmal wollte der Ältere Akihito an sich drücken, löste seinen Griff jedoch sofort, als dieser schmerzhaft aufzischte. Besorgt sah Asami wie sich der Jüngere zusammenkrümmte und seine Arme um den Bauch legte.

„Akihito?“

Noch einmal krümmte sich der Fotograf zusammen, bevor er antwortete.

„Tut weh.“, war alles, was er schließlich hervorbrachte.
 

Erschrocken keuchte der Blonde auf, als Asami ihn ohne Mühe auf seine Arme hob und aus dem Restaurant trug. Hastig klammerte er sich an den festen Stoff des Hemdes fest und bekam erst mit wohin sie fuhren, als sie schon im Taxi saßen. Zärtlich hielt Asami ihn an sich gedrückt, während er mit seiner freien Hand ein Telefon aus seiner Tasche zog und mit Dr. Sato telefonierte. Alles Andere wurde sofort wieder unwichtig, als ein scharfer Schmerz durch seinen Unterleib jagte und ihm einen kleinen Aufschrei entlockte.

Erst als Asami ihn abermals hochhob, sah der Jüngere auf. Anscheinend waren sie angekommen, denn der Yakuza trug ihn, ohne zu zögern, durch mehrere Schiebetüren in das Innere einer Klinik. Helles Licht empfing sie und stach empfindlich in Akihitos Augen.
 

„Asami-sama! Warum halten sie ihn noch immer im Arm? Ich habe ihnen doch gesagt, dass sie Akihito direkt bei den Schwestern abgeben sollen, damit wir ihn auf den Eingriff vorbereiten können!“

Eine energische Ärztin stand vor dem deutlich größeren Yakuza und starrte ihn, mit vor Zorn blitzenden Augen, an. Erschrocken zuckte Akihito bei den harschen Worten zusammen und klammerte sich unwillkürlich noch fester an den Älteren.

Beruhigend küsste Asami die blonden Haare.

Bevor er jedoch antworten konnte, zuckte der Fotograf erneut zusammen und keuchte schmerzerfüllt auf. Sofort veränderte sich die Miene der Ärztin und wurde weich, während sie den Yakuza mit einer Handbewegung bedeutete, ihr zu folgen.
 

„In welchen Abständen kommen die Wehen?“

Diese ruhige Frage der Ärztin, kam für den Blonden vollkommen unerwartet und warf ihn völlig aus der Bahn. Noch mehr, als Asami genauso ruhig antwortete:

„Zuletzt etwa alle zehn Minuten.“

Unzufrieden schnalzte Dr. Sato mit der Zunge.

„Das ist nicht gut. Sein Körper ist nicht auf eine normale Geburt ausgelegt. Gestern sah eigentlich alles so wie geplant aus. Was hat ihn so aufgeregt, dass sein Körper derartig gestresst reagiert hat, um von selbst eine Spontangeburt einzuleiten?“
 

Ächzend krümmte sich Akihito erneut zusammen. Augenblicklich versenkte er seine Zähne in dem weißen Stoff des Hemdes, um nicht laut aufzuschreien. Es dauerte dieses Mal ziemlich lange, bis der der Fotograf sich wieder beruhigte und der Ärztin antworten konnte.
 

„Wenn sie meinen, dass Stress mit meinem jetzigen Zustand zu tun hat, glauben sie dann das es ausgereicht hat, heute Morgen zu erfahren, dass man Schwanger ist?“
 

Verblüfft starrte die Frau den erschöpften Blonden an.

„Was meinen sie mit heute Morgen, Takaba-san? Sie waren doch erst gestern zu einer Routineuntersuchung bei mir.“ Dann schien sie auf einmal zu verstehen.

„Sie haben gestern wieder die Hormone zur Unterstützung ihrer Schwangerschaft bekommen. Kann ich davon ausgehen, dass die Amnesie diesmal weitgehender ist, als bei den letzten Malen?“ Interessiert hatte die Frau sich nach vorne gebeugt und musterte ihren Patienten jetzt aus der Nähe mit ihren dunklen Augen.
 

Unter anderen Umständen, hatte Akihito ihr jetzt wahrscheinlich höflich geantwortet. Besonders, da sie die Untersuchung und die Vorbereitung, für was auch immer, keine Sekunde lang unterbrochen hatte. Doch die Umstände waren nun einmal so, wie sie waren, weshalb er alle Höflichkeit vergaß und sie regelrecht anschnauzte.

"Was für eine Art Arzt sind sie eigentlich, wenn sie noch nicht einmal wissen, wie die Medikamente wirken, die sie ihren Patienten geben?" Kurz schnaufte er durch und versuchte sich zu sammeln, was aber vollkommen misslang.

"Hat ihnen eigentlich schon einmal jemand gesagt, dass sie nicht ganz dicht sind? Schon bei ihrer ersten Untersuchung, hätten sie ja wohl feststellen müssen, dass sich ein Mann nicht wirklich für eine Schwangerschaft eignet-"

Wahrscheinlich hätte der Blonde noch weiter geschimpft, wenn nicht wieder ein unerträglicher Schmerz durch seinen Unterleib gejagt und ihm so den Atem geraubt hätte. Hilflos wimmernd klammerte er sich an den Yakuza, der ihn noch immer zärtlich in seinen Armen hielt.
 

Tadelnd sah Dr. Sato auf das erbärmlich wimmernde Häufchen, welches Asami liebevoll umklammerte.

„Ich habe ihnen doch geraten einen Geburtsvorbereitungskurs zu besuchen, Asami-sama.“

Genervt sah der Yakuza auf und brachte die Ärztin so zum Schweigen. Seine Stimme war nur noch ein Grollen, da sich erneut Akihitos Zähne in sein Hemd gruben und diesmal nicht nur den Stoff erwischten.

„Selbstverständlich haben wir ihren Rat angenommen, doch was bringt das Akihito, wenn er sich an die letzten Monate nicht erinnern kann und sofort alles wieder vergisst?“
 

Schweigend nahm die Frau die Zurechtweisung hin und bedeutete den Yakuza Akihito oben herum frei zu machen. Wimmernd gehorchte der Blonde den nonverbalen Anweisungen des Älteren und lag schon bald flach auf der Liege. Über seinen Bauch spannten sich jetzt zwei Gurte und hielten zwei Elektroden fest. Wenige Augenblicke später erfüllten merkwürdige Geräusche den Raum und Akihito erkannte, dass es sich bei ihnen um die Herztöne des Kindes handelte.
 

Zum ersten Mal, seit er heute Morgen aufgewacht war, verspürte er keine Ablehnung mehr gegen das Leben, welches in seinem Inneren heranwuchs. Fasziniert lauschte Akihito den Tönen, die neues Leben bedeuteten. Für einen kurzen Moment vergaß er den Schmerz und entspannte sich völlig, nur um sich dann wieder zusammenzukrümmen und erschrocken nach Luft zu schnappen. Immer wieder verkrampfte sich sein Unterleib und brachte ihn dazu zu wimmern. Verzweifelt suchte Akihito mit seinen Händen nach einem Halt und versuchte es so gut es ging, den Schmerz in seinem Inneren auszublenden. Eine sanfte Hand legte sich zwischen seine Schulterblätter und drückte ihn vorsichtig hoch. Etwas Kaltes wurde auf seinen unteren Rücken gesprüht. Am Rande bemerkte der Fotograf, dass ihn die Ärztin sogar erklärte, was sie da gerade mit ihm tat, doch er war nicht mehr in der Lage es aufzunehmen oder gar zu verstehen. Er war vollkommen auf sich und den Schmerz, der in ihm tobte, fixiert. Kaum war die Wehe fort, spürte der Blonde einen unangenehm brennenden Druck in seinem Rückrat und ächzte unwohl auf. Nochmals biss er die Zähne zusammen, bis sich wenig später der Schmerz verflüchtigte und nur noch ein leichter Druck über blieb. Langsam konnte er sich wieder entspannen und so etwas durch atmen.
 

Erleichtert ließ Akihito sich gegen Asami sinken, der ihm besorgt die feuchten Haare aus dem Gesicht wischte. Viel Zeit zum Ausruhen blieb dem Fotografen allerdings nicht, denn der Yakuza wurde im nächsten Moment gebeten, den Raum zu verlassen, während der Blonde für die Operation vorbereitet wurde. Nur ungern ließ er den Älteren ziehen, doch als dieser sich noch einmal zu ihm herabbeugte, um einen ungewohnt zarten Kuss auf seine Lippen zu hauchen, gab Akihito sich geschlagen.
 

Missmutig schälte er sich aus den restlichen Klamotten, zog die bereit liegende OP-Kleidung an um sich dann auf die Liege zu legen. Da er seine Beine nicht mehr spürte, genauer gesagt alles abwärts seiner Brust, musste alles im Sitzen geschehen, was die gesamte Prozedur noch umständlicher machte. Eine angenehm warme Decke, wurde über ihm ausgebreitet und sorgte dafür, dass er beinahe einschlief. Erst als Dr. Sato wieder an seiner Seite auftauchte, wurde der Fotograf wieder etwas wacher. Sie zeigte ihm etliche Papiere, die alle bereits von Asami unterschrieben worden waren und erklärte ihm, was jetzt mit ihm geschehen würde.
 

Es gelang dem Blonden nur einen kurzen Moment ihren Worten zu folgen, dann wurde alles zu einem einheitlichen Rauschen. Das Einzige, was er begriff war, dass ein Kaiserschnitt durchgeführt wurde, da es für das Kind keinen anderen Weg nach draußen gab. Beinahe in einem Nebensatz erklärte ihm Dr. Sato dann auch noch das die künstlich implantierte Gebärmutter ebenfalls sofort entfernt werden würde, wofür der Fotograf nur Dankbar war, wollte er so etwas doch auf keinen Fall noch einmal erleben. Der eine Tag Schwanger zu sein, hatte ihm vollkommen gereicht.

Ohne weiter auf die Ärztin zu achten, ließ Akihito seinen Kopf sinken und drehte ihn zur Seite. Ihm war in diesem Moment vollkommen gleichgültig, was mit ihm gerade geschah. Das einzig Wichtige war, dass die Schmerzen endlich aufgehört hatten. Stattdessen verspürte der Fotograf jetzt einen ungewohnt anhaltenden Druck auf seinen Unterleib, doch es störte ihn nicht weiter. Vorsichtig versuchte er in sich hineinzufühlen, doch er konnte das Baby nicht mehr spüren.
 

Eine Träne rann dem Blonden über die Wange, während er abwartend da lag. Da er der Ärztin nicht wirklich zugehört hatte, wusste Akihito jetzt auch nicht wie es weiter ging. Doch zu seinem Glück, schien niemand etwas von ihm zu erwarten.

Schon beinahe apathisch beobachtete er, wie ein Venenzugang gelegt wurde und eine durchsichtige Flüssigkeit begann in ihn zu tropfen. Erst als sich die große Hand Asamis auf seine Haare legte, sah der Jüngere wieder auf. Anscheinend hatte auch der Yakuza es endlich in den OP geschafft. Dem Fotografen wurde klar, das der Ältere sich anscheinend genauso wie er hatte umkleiden müssen, auch wenn dieser mit Sicherheit unter seiner OP-Kleidung nicht nackt war. Unsicher wie er reagieren sollte, lächelte er den Älteren vorsichtig an und war erleichtert als dieser es erwiderte. Zumindest vermutete er dies, da er sehen konnte wie sich kleine Fältchen um die Augen des Yakuzas gebildet hatten. In diesem Augenblick bemerkte Akihito wie sehr ihm die Maske vor Asamis Gesicht ihn störte.
 

Die nächsten Minuten fühlten sich wie Ewigkeiten an. Akihitos betäubte Welt, war vollkommen auf die goldenen Augen des Yakuzas und die Hand in seinen Haaren reduziert. Was auch immer man ihm gerade intravenös einflößte, es sorgte dafür, dass er sich, zumindest in diesem Moment, einfach nur gut fühlte. Weder störte ihn der Vorhang, der seinen Unterleib verbarg, noch die Ärzte, die im Hintergrund miteinander sprachen. Eine angenehme Schwere machte sich in ihm breit und trotzdem hatte Akihito fast das Gefühl zu fliegen.
 

Erst als Asami abrupt seinen Kopf hob, löste sich der Blick des Blonden von den ruhigen Augen und lenkte seinen eigenen in die selbe Richtung, in die auch der Ältere sah. Unwillkürlich begann Akihito zu zittern, als er verstand, was Dr. Sato da in ihren Armen hielt. Es war noch ganz rosa und auch ziemlich faltig, doch es war eindeutig das Kind Asamis. Allein der Gesichtsausdruck verriet es. Es sah dem Yakuza erschreckend ähnlich, als es jetzt sein Gesichtchen ärgerlich verzog. Der Fotograf wusste nicht woher er die Kraft nahm, doch er streckte seine Arme bittend aus und die Ärztin legte das Kind tatsächlich in diese. Fasziniert starrte Akihito auf das Bündel, das jetzt auf seiner Brust lag. Es bewegte sich zwar nur wenig, doch schien es ziemlich hartnäckig auf der Suche nach etwas zu sein. Immer wieder verzog sich das kleine Gesichtchen und auch die winzigen Hände ballten sich immer wieder zu kleinen Fäusten, bis es auf einmal rot anlief und anfing zu weinen.
 

Unendlich zärtlich strich Akihito über den seidigen Haarschopf, bis das Kleine endlich seine Augen öffnete. Blau blitzte kurz auf und brannte sich einen Weg in sein Innerstes. Niemals hätte der Fotograf ein solches Gefühl für möglich gehalten, doch in diesem Augenblick lernte er, dass Liebe auf den ersten Blick möglich war. Er wurde regelrecht von einer Welle der Zuneigung, für dieses hilflose Bündel, überrollt. Über alle Maßen glücklich und stolz ein solches Leben in sich getragen zu haben, sah Akihito zu dem Älteren auf. Noch nie hatte der Blonde eine solche Zärtlichkeit in den Augen Asamis gesehen.
 

Lächelnd wollte der Fotograf das kleine Wesen zu dem Anderen hochhalten, doch bemerkte er in diesem Augenblick, dass er das nicht konnte. Ohne, dass er etwas dagegen tun konnte, rutschten seine Hände von dem Kind herunter, welches zum Glück sicher auf seiner Brust lag. Immer weniger fühlte Akihito das neue Leben auf sich, bis er bemerkte, dass er gar nichts mehr spürte. Langsam begann die Welt an den Rändern unscharf zu werden, während sein Blickfeld immer kleiner wurde.
 

Jetzt schien auch Asami zu bemerken, dass etwas nicht stimmte. Sein Blick wanderte hektisch immer wieder zu der Abtrennung, die ihnen den Blick darauf versperrte, was dahinter geschah. Am liebsten hätte Akihito ihm gesagt, dass alles in Ordnung war, doch er konnte es nicht mehr, zu weit weg war der Jüngere schon mit seinen Gedanken abgedriftet. Nach einem letzten Blick in die blauen Augen des Kindes, schloss Akihito die Lider, während seine Lippen ein letztes Wort hauchten.
 

„Ryu.“
 

~~~
 

„RYU!!!“

Mit einem lauten Aufschrei, setzte sich Akihito aufrecht im Bett auf. Sein Atem kam nur noch stoßweise, während er hektisch die Decke wegschob und sein Shirt nach oben riss. Ein flacher Bauch, ohne Dehnungsstreifen und Narben, kam zum Vorschein. Trotzdem strich der Fotograf nur zur Sicherheit über die unversehrte, makellose Haut. Nur mühsam beruhigte sich der aufgeregte Herzschlag und Akihito ließ sich erleichtert lachend in das Bett zurück fallen. Obwohl alles so real gewirkt hatte, war es nur ein Traum gewesen. Natürlich, es hätte nur ein Traum sein können. Das war dem Blonden jetzt auch klar. Doch gerade eben hatte noch alles so realistisch auf ihn gewirkt.
 

Besonders das Gewicht des Kindes in seinen Armen.
 

Gedankenverloren malte Akihito leichte Kringel auf seine Haut, während er über die letzten Augenblicke seines Traums nachdachte. Er hatte wirklich daran geglaubt, Asamis Kind zur Welt zu bringen. Sogar einen Namen hatte er dem Kleinen gegeben, bei dem ihm erst jetzt auffiel, dass er noch nicht einmal das Geschlecht wusste. Trotzdem hatte er ihm sogar einen Namen gegeben.
 

Ryu.
 

Seufzend kletterte Akihito aus dem Bett und schlüpfte in eine bequeme Hose, ehe er nach dem Shirt vom Vortag griff und sich auf den Weg in die Küche machte. Wie fast jeden Morgen, wenn Asami vom Penthaus aus arbeitete, war der Yakuza vor ihm aufgestanden. Den frischen Kaffee, der wie immer auf dem Tisch stand, konnte der Fotograf gerade wirklich brauchen. Zwar hatte er die Strapazen einer Geburt und Schwangerschaft nur geträumt, doch der dumpfe Schmerz in seinem Kopf und das gar nicht harmonische Glucksen in seinem Magen, machte ihm mehr als deutlich, was er gestern getan hatte.
 

Wann würde er es endlich lernen und weniger trinken, wenn er mit Takato und Kou unterwegs war?

Höchstwahrscheinlich gar nicht, gab der Blonde sich selbst gegenüber müde zu. Immerhin kam es nicht allzu oft vor, dass Asami ihn los ließ. Kam es denn mal vor, würde er das wahrscheinlich jedes Mal ausgiebig ausnutzen.
 

Der Kaffee war heiß und stark. Genau das, was er jetzt brauchte, auch wenn Akihito sich erst einmal die Zunge verbrannte. Trotzdem genoss er das Gefühl des Koffeins, welches sofort dafür sorgte, dass er sich wacher fühlte.
 

Leise Stimmen waren zu hören. Überrascht wandte Akihito sich um und blickte zu Asamis Büro. Es war mehr als ungewöhnlich, dass der Yakuza die Tür nicht verschlossen hatte. Auch wenn der Blonde nicht mehr vor hatte ihn an die Presse zu verkaufen, so achtete er doch stets darauf den Jüngeren von seinen Geschäften fern zu halten. Innerlich musste er bei diesen naiven Gedanken grinsen. Anscheinend war es an diesem Tag etwas anders.

Deutlich konnte Akihito die Stimmen von Asami und Kirishima hören, wenngleich er auch keine einzelnen Worte vernehmen konnte. Hastig sah der Blonde sich um und nachdem er Souh nirgends entdecken konnte, schlich er lautlos auf die angelehnte Bürotür zu.
 

Die nächsten Worte des bulligen Leibwächters, ließen ihn dann jedoch sofort erstarren. „Wann wollen sie es ihm sagen, Asami-sama?“
 

Vorsichtig linste Akihito durch den schmalen Türspalt und sah jetzt den älteren Yakuza, der wie gewöhnlich eine seiner Zigaretten in der Hand hielt.

„Erstmal gar nicht. Erst wenn wir bei Dr. Sato sind, werde ich Akihito die Situation erklären. Das dürfte vollkommen ausreichen. Außerdem will ich nicht riskieren, dass er mal wieder vorher stiften geht.“

So lautlos wie nur möglich, schob der Blonde die Tür wieder weiter zu, hörte aber trotzdem noch wie Suoh antwortete, bevor er sich auf Zehenspitzen zurückzog.

„Glauben sie nicht das Takaba-san vorher Bescheid wissen sollte? Immerhin geht es dabei ja um seine Gesundheit.“
 

Erst als Akihito in seinem eigenen Zimmer war, ließ er sich mit dem Rücken an der Wand zu Boden gleiten. Sein Herz klopfte dabei so stark, dass es schon fast schmerzte. Nur mit Mühe gelang es ihm seine, in Panik herumwirbelnden Gedanken, zur Ruhe zu zwingen.

Was auch immer da gerade mitgehört hatte, war bestimmt nicht für seine Ohren gedacht gewesen. Immerhin hatte Asami selbst gesagt, dass er etwas ohne seine Einwilligung tun würde. Was das genau war, wollte der Fotograf lieber nicht herausfinden. Trotz seiner noch immer bohrenden Kopfschmerzen, kämpfte er sich wieder auf die Füße und griff nach seinem Rucksack, der immer neben der Tür bereitlag. Hastig warf er die wichtigsten Sachen hinein und griff dann nach seiner Kamera.
 

So leise wie möglich, schlich Akihito anschließend über den Flur, direkt an der inzwischen geschlossenen Bürotür vorbei. Er konnte sich einen nervösen Blick zurück nicht verkneifen, als er nach seinem Schlüsselbund griff und dieses, wie zu erwarten, leise klirrte. Doch zur Überraschung des Blonden, geschah nichts. Aufatmend schlüpfte er in seine Schuhe und wollte gerade die Tür öffnen, als mit einmal Suoh direkt vor ihm stand. Dieser war nur für einen Sekundenbruchteil perplex, da er nicht damit gerechnet hatte, Akihito fast mit der Tür zu treffen.

Dieser kurze Moment reichte dem Blonden jedoch aus, um hastig nach seinem Rucksack zu greifen und den Flur entlang zu flüchten.

Verzweifelt versuchte der Leibwächter noch nach dem Jüngeren zu greifen, als sich dieser unter den zupackenden Händen hinweg duckte und durch den kurzen Flur floh. Er steuerte direkt auf die, noch offenen, Aufzugtüren zu und warf sich hektisch hinein. Beinahe panisch drückte der Fotograf auf die Knöpfe und atmete schließlich erleichtert auf, als die Türen sich vor ihm schlossen und der Fahrstuhl sich in Bewegung setzte. Das Letzte, was er dabei zu sehen bekam, bevor er nur noch auf Stahl blickte, waren die verblüfften Gesichter Asamis und Kirishimas.

Übermütig grinste Akihito und streckte ihnen ungesehen die Zunge raus, bevor er seine Tasche wieder fester griff, um unten so schnell wie möglich das Weite zu suchen.
 

Asami starrte dem geflohenen Fotografen nur einen kurzen Moment hinterher, bevor er seinen Männern bedeutete, dass sie ihm folgen sollten. Seine Mundwinkel zuckten leicht, als er das kurze Aufflackern von Unmut in Suohs Gesicht bemerkte, bevor dieser gehorsam zur Treppe lief und sich an die Verfolgung machte. Kirishima zögerte ebenfalls nicht länger und folgte dem Blonden hastig über die Stufen nach unten.
 

Jetzt allein im Flur stehend, griff Asami nach seinen Zigaretten und zündete sich eine an, bevor er nach seinem Handy angelte, um bei Dr. Sato anzurufen. Er musste die geplante Impfung für Akihito verschieben, bis sie den Fotografen wieder eingefangen hatten. Etwas genervt biss er dabei auf den Filter. Nur zu gerne wüsste er, was jetzt schon wieder in den Jüngeren vorging, so dass er ohn jegliche Vorwarnung vor ihm floh. Nichts hatte heute Morgen, als er aufgestanden war, auf so eine unnötige Aktion hingedeutet. Wahrscheinlich würde er Akihito nie ganz verstehen. Vielleicht war das auch der Grund, weshalb er ihn unbedingt hatte haben wollen. Dieser besondere Funken aus Widerspenstigkeit und Mut, hatte ihn schon immer fasziniert. Doch in diesem Augenblick nervte ihn das alles nur.

Was war denn bitteschön so verkehrt daran, den Anderen mit einer Reise auf die Philippinen überraschen zu wollen?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Onlyknow3
2020-07-26T09:57:46+00:00 26.07.2020 11:57
Das war der Traum, den dieser hatte. Das die Ärztin auch Dr. Sato heißt, hat Akihito eben flüchten lassen.
Asami wird wohl nicht darum herum kommen, ihn etwas aufzuklären.
Super geschrieben, super Geschichte, mir hat es gefallen.

LG
Onlyknow3
Von:  CharlieBlade1901
2020-07-09T20:26:35+00:00 09.07.2020 22:26
Charlie: „ICH WERDE ONKEL!“
Akihito: „Ok! Und ich dachte Feilong würde am meisten durch drehen.“
Charlie: „Onkel Charlie. Gott das klingt so gut.“
Asami: Das kannst du Knicken.“
Charlie: „Stimmt zu klischeehaft. Onkel Charles.“
Asami: „Nein!“
Charlie: „OC“
Kanu: „Das ziehst du eiskalt durch oder?“
Charlie: „Was meinst du Ayase?“
Ayase: „Hhhmmmm....? Ich finde Onkel Charlie.“
Akihito: „Onkel Ayase klingt auch super.“
Charlie: „Ich bringe ihn all die coolen Sachen bei. Wie man Fahrrad fährt um die Mädchen zu beeindrucken, wie man sich cool anzieht um die Mädchen zu beeindrucken, wie man Mädchen anspricht um sie zu beeindrucken, wie man raucht. Wie man Schlagzeug spielt oder E-Gitarre oder Bass um die Mädchen zu beeindrucken.
Ayase: „Was machst du wenn es ein Mädchen wird?“
Charlie: „Dann müsst ihr sie in Therapie schicken das Outfit wird sie nähmlich tragen.“ (zeigt lederoutfit.)
Charlie: „Ich habe sogar schon die Anwaltsrobe.“
Asami: „Momentmal wenn dann übernimmt er mein Geschäft wenn er mal groß ist.“
Charlie: „Was machst du nur auf diesen Planeten. Geschäfte der Eltern zu übernehmen ist sowas von 1995. Aber vielleicht gefällt dir das besser. Arztrobe.“ 😁😁😁😁
Akihito: „Willst du mein Kind wirklich so doll beeinflussen?“
Charlie: „Lieber doch Dekan einer Schule? Hhhmmm oder...Soldat?“ Zeigt die Uniformen. 😃😃😃😃
Kirishima: „Das war’s er ist sowas von durch gedreht.“
Souh: „Jep!“
Antwort von:  Niomie
09.07.2020 22:48
Huhu,
freut mich das dir der kleine One-Shot gefällt. Ich wäre ja für Onkel Charles, das klingt um einiges autoritärer :-)
LG
Helios
Antwort von:  CharlieBlade1901
09.07.2020 22:59
Ich bin aber kein autoritärer Onkel man hat auch so respekt ich bin der coole Onkel aus der Familie mit dem man über alles reden kann, mit dem man Spaß haben kann an den man sich kuscheln kann wenn man sich mit ihm ein Film anschaut. Macht meine Nichte auch alles mit mir. Also bis aufs shoppen gehen bin ich der perfekte Onkel. 😁😁😁.
Kanu: „Das Sorgerecht für den kleinen gehört Save mit wenn den beiden mal was zustoßen sollte. Das solltet ihr lieber gleich aufschreiben.“
Feilong: „Entschuldige mal wenn er irgendwo sicher ist dann aber wohl bei mir.“
Eury: „In deiner Bruchbude bitte er braucht Führungsqualitäten und kein Spielplatz.“
Akihito: „Also wenn sich jemand in diesem Kreis mit Kindererziehung auskennt, dann ist das wohl immer noch Charlie, denn im Gegensatz zu euch Karierre Weicheiern, hat er tatsächlich schon zwei Kinder und wohnt in einem der besten schilbezirke der Welt. Meine Nikolei und Aleu sind beide schon auf der Warteliste für Haward und Yale und haben einen 0,7 Durchschnitt. Sorry aber mein Bruder ist meine Option. Deshalb wird er auch Pate.“
Charlie: „HHHUUUURRRAAAA! Ich meine fühl mich sehr geehrt. 😃😃😃😃😃😁😁😁😁😁😁😁.“


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