everything is difficult at the beginning
Es war mitten in der Nacht, als ein sanftes und doch unnachgiebiges Rütteln Warren aus dem Schlaf schreckte. Mehrmals blinzelte er, bis seine müden Augen sich an die Lichtverhältnisse im Zimmer gewöhnt hatten.
Murrend setzte er sich auf – er hatte lange für die nächste Prüfung gelernt und war erst spät ins Bett gegangen.
Dann erkannte Warren, wer ihn geweckt hatte: Schüchtern eine lange grüne Haarsträhne um den Finger zwirbelnd und mit furchtsam glänzenden Augen stand Natural neben seinem Bett, in nichts weiter als Boxer-shorts und ein weißes Hemd von Warren– welche er dem Kleineren so gerne stibitzte – gekleidet.
„Was ist denn?“, fragte Warren.
„Ne, Warren, kann ich bei dir schlafen?“ Natural lächelte hoffnungsvoll.
Der kleinere seufzte leise und grinste seinen besten Freund an. Wortlos hob er die Decke an und rückte ein Stück zur Seite.
Eilig schlüpfte Natural zu ihm und kuschelte sich in die Laken. Zum Glück hatte Warren ein relativ großes Bett.
„Hattest du wieder einen schlechten Traum?“, hakte der Braunhaarige nach.
Ein leichtes Nicken war die Antwort und Natural schmiegte sich näher an ihn.
Warren legte langsam die Arme um ihn und hielt ihn beschützend fest, atmete dabei tief den Geruch des Größeren ein.
Dieser hob noch einmal seinen Kopf, um Warren anschauen zu können.
„Danke“, flüsterte er und küsste ihn sanft auf die Wange.
Ein bittersüßer Schmerz durchzuckte Warren, während Natural sich wieder an ihn schmuste und einschlief.
Warren barg sein Gesicht in den grünen Haaren und flüsterte „Ich liebe dich ...“
Und dafür hasste Warren sich für dieses verbotene Gefühl Natural gegenüber, für die brennende Eifersucht auf jeden anderen Natural gefallenden Mann, für die schwindende Selbstbeherrschung in solchen Momenten wie eben diesem gerade jetzt. Doch am meisten verfluchte er seine Feigheit.
Aber wie sollte er es auch wagen, Natural seine Gefühle zu gestehen? Und genau aus diesem Grund erhoffte und fürchtete er zugleich die Nächte, in denen der ältere sich zu ihm legte wegen eines bösen Traumes und sich Schutz suchend an ihn schmiegte – sie waren alles für Warren, mehr Nähe zu Natural würde er nie bekommen.
Nur jetzt konnte er ihn halten, seine Nähe spüren und den verlockenden Duft nach Waldbeeren riechen.
Melancholisch lächelnd schlief endlich langsam auch Warren ein.
Und nur wenige Minuten später regte Natural sich nochmals, legte einen Arm um Warren und barg das Gesicht in dessen Hals beuge. Immer noch schlafend nuschelte er „Ich dich auch, Warren ~“
