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Sometimes .. Worlds end.

von

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Kapitel 4

Fest umklammere ich den Türgriff und möchte am liebsten wieder direkt durch die Tür nach draussen.

In den letzten vier Monaten habe ich mir nichts mehr gewünscht, als deine Stimme zu hören und jetzt bin ich mit der Situation schlichtweg überfordert.

“Aki..”, wispere ich erneut leise und drehe mich nur langsam um, starre dich jetzt erst recht an.

Musternd lasse ich meinen Blick über dich hinweg schweifen, präge mir jedes noch so kleine Detail ein.

Ohne Probleme hältst du meinen Blick stand, kommst dabei langsam auf mich zu. Umso näher du mir kommst, umso mehr erhöht sich mein Herzschlag. Das Blut rauscht förmlich in meinen Ohren und ich nehme nichts anderes mehr wahr, außer dich.

Als du eine Hand ausstreckst, halte ich automatisch die Luft an. Mit deiner Hand drehst du das Schild an der Tür um, welches sich fast unmittelbar neben meinem Kopf befindet.

“Nori..”, entgegnest du schließlich ebenso leise und trittst wieder ein paar Schritte zurück. Langsam folge ich dir mit meinem Blick, mustere dich ein weiteres Mal.

“Was.. was.. machst du hier?” Meine Stimme klingt rau und angeschlagen, fast so, als würde sie gar nicht zu mir gehören.

“Ich arbeite hier.” Bei deinen Worten weiten sich meine Augen, während ich mich etwas umsehe. “Hier?!”

Das leichte Schmunzeln, dass deine Lippen ziert, beschert mir sofort wieder weiche Knie und ich lehne mich reflexartig gegen die Tür.

“Das Cookies’n’Cream gehört meinen Eltern.”, klärst du mich im selben Moment auf, deutest auf die kleine Sitzgruppe in der Ecke.

Kurz zögere ich, bevor ich mich langsam und auf wackligen Beinen auf die Sitzgruppe zu bewege.

Sobald ich sitze, atme ich erleichtert auf. Noch immer bin ich vollkommen überfordert und habe keine Ahnung, wie ich damit umgehen soll, dass du mir so plötzlich gegenüber stehst.

“Ano.. meine Mutter meinte.. ich soll eine Torte und Cupcakes abholen?”, frage ich leise nach und blicke zu dir auf.

Wirklich verändert hast du dich nicht. Noch immer sind deine Haare in dem Blondschwarz, was ich so sehr an dir liebe. Noch immer bringt mich dein Lächeln aus der Fassung. Der einzige Unterschied ist die Tatsache, dass du deinen Nasentanga nicht trägst.

“Stimmt.”, reisst mich deine Stimme aus den Gedanken, während du noch immer mitten im Laden stehst.

“Trinkst du eine Tasse Kaffee mit mir?” Deine nächsten Worten verwirren mich erneut, bringen mich aber auch automatisch zum Nicken.

“Ja?”, frage ich leise nach, sehe ein weiteres Mal direkt zu dir hoch. Das Lächeln, dass sich auf deine Lippen schleicht, vernehme ich nur am Rande. Als du kurz nach hinten verschwindest, fahre ich mir mit der Hand über das Gesicht.

Nachdenklich blicke ich auf die Stelle, an der du bist eben gestanden hast und bin völlig überfordert.

Vor vier Monaten wolltest du nichts mehr von mir wissen und hast jeglichen Kontakt abgebrochen.

Vor vier Monaten ist ein Teil von mir mit dir gegangen und jetzt stehst du vor mir, als wäre nichts gewesen.

Deine Worte dringen erst jetzt richtig zu mir durch und ich fange an darüber nachzudenken, ob du mir überhaupt von diesem Café erzählt hast.

Im hinteren Teil meines Gehirns entdecke ich schließlich diese Information, ziehe sie etwas weiter nach vorne.

Du hattest nie in die Fußstapfen deiner Eltern treten wollen, weil du es als zu spießig empfunden hattest. Dich hier jetzt in der Bäckerei zu sehen, mit einer Schürze um den Hüften und so normal, als wäre nichts gewesen, erscheint mir so surreal.

Noch immer hast du diesen Effekt auf mich, der mich nervös werden lässt.

Mit dem Unterschied, dass sich meine Gefühle für dich inzwischen verändert haben.

Ich habe mich in dich verliebt.

"Einmal Kaffee mit Milch und zwei Stück Zucker, wie immer."

Deine Stimme reißt mich aus meinen Gedanken und bringt mich zum Lächeln.

"Danke, Akira.", antworte ich leise, sehe zu dir auf.

Als du dich mir gegenüber niederlässt, folge ich dir mit meinem Blick.

In den ersten Augenblick siehst du mich lediglich an und wie sonst auch, habe ich das Gefühl, du könntest in mir lesen wie in einem Buch.

Andersrum habe ich das Gefühl schon lange nicht mehr, was mir unbewusst ein leises Seufzen entlockt.

"Akira.. ich… ", fange ich leise an und weiss doch nicht recht, was ich sagen soll.

Diese Normalität erscheint mir so surreal und ich schaffe es einfach nicht, die letzten Monate auszublenden.

Schweigend musterst du mich, als würdest du nur darauf warten, dass ich weiter Rede.

Dabei bin ich derjenige, der so unendlich viele Fragen an dich hat.

"Wie geht es dir?", will ich schließlich leise wissen, Freude mit beiden Händen nach der Kaffeetasse. Das Zittern meiner Hände versuche ich damit so gut es geht zu unterdrücken.

"Ganz gut. Die Arbeit hier .. macht mir Spaß. Es kommt nichts gegen das Gefühl an, auf der Bühne zu stehen, aber es macht Spass."

Bei deinen Worten legt sich ein bitteres Lächeln auf meine Lippen.

Ich vermisse das Gefühl, mit Gazette auf der Bühne zu stehen ebenso sehr. Mit dir in meinem Rücken oder an meiner Seite.

"Wie geht es dir, Nori?" Deine Frage bringt mich wiederholt zum Seufzen.

"Ich .. bin noch immer durcheinander.", gestehe ich für leise, wobei ich meinen Blick in meine Kaffeetasse wende.

"Warum?"

Kurz bewege ich die Tasse etwas, sodass die Flüssigkeit darin hin und her schwabbt.

"Weil ich … wie kannst du so normal sein? Nach allem, was passiert ist und was ich nicht verstehe?", wispere ich leise, ohne meinen Blick aus der Tasse zu heben.

Gerade, als du zu einer Antwort ansetzen willst, ertönt für Stimme deiner Mutter von hinten.

"Ich werde es dir erklären, Takanori. Aber nicht hier. Wenn du Lust hast, geh heute Abend mit mir essen. Dann werde ich dir Antworten geben."

Das Lächeln dass du mir schenkst, erscheint mir etwas nervös und unsicher, dennoch erwidere ich es.

"Okay.", antworte ich lediglich und folge dir mit meinem Blick, als du hinter der Theke verschwindest, nach hinten in die Backstube.

Um dich nicht länger zu stören, leere ich meine Kaffeetasse, schnappe mir meine Cupcakes und die Torte und verlasse die kleine Bäckerei.

Das Geld dafür lasse ich einfach auf dem Tisch liegen, ebenso wie ein kleine Notiz, als Danke für den Kaffee und mit dem Versprechen, heute Abend zu kommen.
 

Nachdenklich lege ich den Weg nach Hause zurück.

Die Begegnung mit dir hat mich so sehr aufgewühlt, dass ich das Gefühl habe, dringend mit jemandem reden zu müssen.

Nachdem ich meiner Mutter die Sachen übergeben habe, ziehe ich mich sofort in mein Zimmer zurück.

Kurz zögere ich, trete aber schließlich doch auf den Laptop zu.

Einfach mit Kai telefonieren, will ich nicht. Ich habe das Gefühl, ihn sehen zu müssen.

Während sich die Verbindung via Skype aufbaut, schlüpfe ich in meine Jogginghose. Mit dem Rücken zum Laptop zucke ich sichtlich zusammen, als ich Kais Stimme vernehme.

"Takanori?" Er klingt überrascht und erfreut zugleich und doch bekomme ich sofort ein schlechtes Gewissen, weil ich mich so lange nicht bei ihm gemeldet habe.

Langsam drehe ich mich zu ihm um, verziehe meine Lippen zu einem Lächeln.

“Hey Yutaka.”, antworte ich ihm leise und schnappe mir den Laptop, um mich damit auf dem Bett niederzulassen.

“Wie geht es dir?”, höre ich noch währenddessen erneut die Stimme Kais. “Es … geht. Und dir?”

Kaum merklich mustere ich Kai etwas, bin mir nicht sicher, wie ich wirklich mit ihm umgehen soll. Immerhin habe ich mich in den letzten Monaten so gut wie gar nicht bei ihm gemeldet, sogar manche seiner Anrufe ignoriert.

“Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, Takanori.”, antwortet er auch direkt, ohne auf meine Worte einzugehen.

Leise seufzend schenke ich ihm ein gequältes Lächeln.

“Ich… brauchte Zeit für mich.”, versuche ich mich zu erklären, lehne den Kopf etwas nach hinten an die Wand.

“Ich bin immer noch durcheinander und .. das hat sich heute erst recht bemerkbar gemacht.”, schiebe ich direkt hinterher, woraufhin er beide Augenbraue gleichzeitig nach oben zieht.

“Wieso?”

Mit einer Hand fahre ich mir über das Gesicht, blicke ihn anschließend wieder an.

“Akira. Er ist hier. Ich.. habe ihn gesehen.”

Sofort schleicht sich ein Lächeln auf die Lippen Kais und ich muss mir eingestehen, dass ich mich das schon ein wenig irritiert.

“Und? Hat er auch etwas gesagt oder habt ihr euch nur angestarrt?” Fragend hält er meinem blick stand.

Langsam erzähle ich ihm von der Begegnung mit dir und auch der Tatsache, dass du mich zum Essen eingeladen hast.

“Ich hoffe für dich, dass du seine Einladung angenommen hast.” Fast wie in alter Leadermanier erklingt seine Antwort, woraufhin ich fast wie automatisch meine Augen verdrehe.

“Ja, aber .. ich weiss nicht, ob es richtig wahr.”, murmele ich schließlich leise, schließe meine Augen für einen kurzen Augenblick.

“Wieso nicht, Taka? Seit dem Moment im Krankenhaus wartest du auf eine Antwort. Jetzt hast du die Möglichkeit, sie endlich zu bekommen. Nutze die Chance.”, versucht er mich direkt zu ermuntern.

“Ich.. habe Angst, Kai. Ich habe so schreckliche Angst.”, wispere ich leise und öffne meine Augen wieder. Fast schon verzweifelt blicke ich den Älteren an, dessen Blick erneut fragend wird. “Wovor?”

“Davor, dass er mich hasst, wenn er erfährt, dass ich ihn liebe.”



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Lydel-chan
2020-08-30T14:49:47+00:00 30.08.2020 16:49
Also wie man Menschen neugierig sterben lässt weißt du xD
Ich bin sehr neugierig wie sich die Aussprache entwickeln wird
Ein Happy End wäre schon nett...aber ich mags ja auch manchmal brutal xD
Bin sehr gespannt auf die Fortsetzung
Von:  Becci_heresy
2020-06-05T18:27:50+00:00 05.06.2020 20:27
Endlich geht's weiter! Ich hoffe so sehr das Taka bald den Grund erfährt. Ich bin so gespannt...
Hoffentlich muss ich dieses mal nicht so lang warten.. ❤️


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