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Candlelight

Inu no Taishō / Kagome
von

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Inu no Taishou III

Candlelight

- Inu no Taishou III -
 

Autor: Morgi

Beta: Puria, Kerstin-san

Fandom: Inu Yasha

Genres: Romantik (Hetero), Humor, Alternatives Universum

Disclaimer: Inu Yasha ist Eigentum von Rumiko Takahashi, ich verdiene hiermit kein Geld.
 

Die Geschichte wird durch meine Rückkehr auf Animexx erneut hochgeladen.

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13
 

Für einen Moment schälten mir seine goldenen Augen das Kleid von den Schultern, dann schnappte ich nach Luft und wich seinem Blick unter glühenden Wangen aus. Herrgott, was tat er denn da? Er hatte kein Recht dazu, so verrucht und anziehend zu klingen, bis ich nicht mehr wusste, wo oben und unten war. Gab es keine Kette, die ihn wieder auf den Boden der Tatsachen befördern konnte?

Oder halt! Lieber nicht: Am Ende landeten wir dort gemeinsam und ... nein, dieses Bild hatte absolut nichts in meinem Kopf zu suchen. Vom Fell, das sich nahe eines Kaminfeuers um meine Hüften schlang, ganz zu schweigen! Das hier war kein Date.

Kein Date, ermahnte ich mich, bevor ich entschlossen die Reste meines Verstandes zusammenkratzte und seine Worte bis in die Unterwelt verwünschte. Wie alt war ich bitteschön? Ich würde mich ganz bestimmt nicht von seiner Stimme beeindrucken lassen und dass er mein Telefon erwähnte-

Mein Telefon.

Für einen Augenblick schien die Zeit einzufrieren, dann fügten sich seine Silben wie ein Puzzle zusammen: Ist das eine Nachricht Ihrer Freundin, Kagome? Himmelherrgott, das durfte nicht wahr sein. Mir wurde heiß und kalt, dann heulten meine Gefühle waidwund auf und ich starrte ihn an, als ob das ganze Lügenmärchen, das ich innerhalb eines Jahres um meinen Arbeitsplatz konstruiert hatte, seine Idee gewesen wäre.

"Sie irren sich schon wieder. Das ist nicht Sango", flüsterte ich. Keinen Herzschlag später rutschte ich auf dem Polster meines Stuhls zurück und angelte unter der Marmortischplatte nach dem Lederriemen meiner Handtasche, um mir das teuflische Ding näher zu zerren. Oh bitte, bitte, bitte: Er durfte nicht Recht behalten. Nicht hier, nicht jetzt. Ich war auf eine Konfrontation mit meiner Mitbewohnerin nicht vorbereitet, geschweige denn darauf, dass sie mir jeden Moment den Zeigefinger in die Brust drückte, bis ich vor Schreck wie gelähmt wäre!

Einen prüfenden Blick in Richtung ihres Tisches zu werfen, um herauszufinden, ob sie bereits aufgesprungen war, brachte ich jedoch nicht über mich. Mir fehlte der Mut. War das nicht lächerlich? Ich hatte nie gezögert, die Streitigkeiten zwischen meinem halbdämonischen Ex-Freund und Koga mit dem Wurf einer Puddingschüssel zu beenden, doch Sango ließ mich heillos zittern. Ich wollte ihr nicht erklären müssen, weshalb ich neben einem vollblütigen Hundedämon saß.

"Komm schon. Lass mich nicht im Stich", murmelte ich meiner Handtasche zu. Dann packte ich den Reißverschluss, der sich ruchlos mit dem Innenfutter eingelassen hatte, und begann an dem Metallstück zu rupfen. Nach einem weiteren Anlauf - vielleicht waren es auch zehn oder zwanzig, mein Stolz weigerte sich verbissen, mitzuzählen - gab das heimtückische Monster endlich nach.

Im hervorquellenden Sammelsurium aus Lipgloss, einer Packung Seidentaschentücher und meinem Lieblingsparfüm "Magnolia No. 5" hätte sich ein Fuchs verstecken können, aber der einsetzende Vibrationsalarm beflügelte mich. Wo war es?

"Kagome?"

"Ich bin beschäftigt!", schnappte ich angestrengt.

"Ich weiß. Sie müssen allerdings nicht mit dem Kopf unter dem Tisch bleiben", erklärte er mir verständnisvoll. Tze! Dafür hatte ich nur ein spöttisches Glucksen übrig. Sein Blick brannte noch immer in meinem Nacken und jede Sekunde, in der ich ihn meiden konnte, half mir, vernünftig zu bleiben. Was erwartete er auch? Dass ich mich mit kirschrotem Gesicht wieder aufrichtete, mein Dekolleté zurechtrückte und danach den Inhalt meiner Handtasche fein säuberlich nach Größe und Farbe vor seiner Nase sortierte?

Auf gar keinen Fall!

Vielleicht konnte er mich dazu verführen, mit ihm zu reden, aber soweit reichte meine Zuneigung nicht. Ich würde ihm weder den Schlüsselbund der "Taishou Holdings Corp." zeigen, dessen goldener Anhänger mit der eingravierten Nummer dreiundzwanzig gerade unter meinem Flakon begraben wurde, noch meinen Mitarbeiterausweis. Wegen ihm und meiner Unehrlichkeit starb ich doch erst eintausend Tode! Ich wollte mir nicht vorstellen, wie viele Probleme sich daran anschlossen, sobald ernsthaftes Interesse aneinander aufkam.

Wenn ich es genau nahm, war an meinem Verhalten sowieso nur der Champagner schuld. Ohne das prickelnde Gefühl auf meiner Zunge hätte ich ihn weitaus nüchterner eingeschätzt. Reizloser! Ja genau, langweiliger! Er war ein Dämon, gottverdammt, noch dazu der Vater meines Chefs. Dieses ganze Hirngespinst eines netten, unverfänglichen Abends zu zweit konnte mir gestohlen bleiben.

Energisch blies ich mir meine Ponyfransen aus der Stirn, dann konzentrierte ich mich umso herrischer auf meine Handtasche - und siehe da, meine Fingernägel stießen gegen das Gehäuse.

Eilig zog ich das Telefon heraus und schickte inbrünstig ein Stoßgebet zu jeder Gottheit, die mir einfallen wollte: Lass es nicht Sango sein, die mir geschrieben hat! Gleich danach bettelte ich darum, dass mir auf dem Display meine neugierige, viel zu hartnäckige Mutter erspart blieb. Montagabend war ihre liebste Zeit für Telefonate, dicht gefolgt von allen anderen Terminen, an denen ich bei jemandem saß, über den sie mich schamlos ausfragen konnte.

Oh Gott.

Allein wenn ich mir ihr Gesicht vorstellte, falls sie herausfand, mit wem ich derzeit meinen Tisch teilte. Ihr würde am anderen Ende der Leitung der Mund ganz trocken werden, ehe sie sich mit den Fingerspitzen bedächtig gegen die Lippen klopfte und ein leises 'Tatsächlich?' durch den Hörer knisterte.

Nein, das fehlte mir gerade noch! Je länger ich darüber nachdachte, desto ... ja, desto wahrscheinlicher erschien es mir, dass sich Sesshoumarus aufgeblasener, krötenhafter Sekretär in mein Leben einmischen wollte. Wer warf mir sonst meinen Arbeitsplan zum einhundertsten Mal über den Haufen?

Aber heute würde ich mich darüber freuen. Jawohl, freuen! Es wäre die beste Gelegenheit, um das Restaurant zu verlassen und Jaken im prasselnden Regen auf den Yen genau vorzurechnen, was ich von seinen Allüren hielt.

Tief einatmend drehte ich das schwarze Telefon herum und fixierte den Kratzer, der auf der Oberfläche prangte. Kein Grund, nervös zu kieksen. Das passierte eben, wenn Inuyasha beschloss, dass meine Jeans im Weg war, während das treue Gerät noch in der Hosentasche steckte. Bevor ich mich allerdings wieder über das Ende ärgern konnte, sank mein Herz in die Knie.

Verflucht.

Das war nicht Jakens Telefonnummer, die mich gehässig anfunkelte. Und auch nicht Mutters Nachfrage, ob ich gerade eine Spinne quer durchs Land jagte oder zur Abwechslung mal an ihre Enkelkinderplanung dachte.

Da stand Sango auf der Anzeige.

Meine Sango!

Die Übelkeit, die sich in meinem Magen ausbreitete, ließ mich das Gerät umklammern, als stünde meine Mitbewohnerin bereits neben mir und wartete nur auf die Gelegenheit, mir Sätze um die Ohren zu schlagen, gegen welche die Flüche über Ryukotsuseis Geschäfte zu Liebeserklärungen verkamen. Die Worte, die ich in der Vorschau lesen konnte, zogen mir restlos den Boden unter den Füßen weg:
 

Ich fass es nicht! Glaubst du, ich-
 

Was?

Was würde sie mir sagen? Dass sie Bescheid wusste und keine Tomaten auf den Augen hatte? Natürlich nicht. Es war ihr in der Oberstufe als Einzige gelungen, auf einer Feier herauszufinden, ob Kogas beste Freunde unter ihren Minirock-Kostümen noch Unterwäsche trugen oder nicht. Hatte ich mir ernsthaft eingebildet, unter ihren Argusaugen unsichtbar zu werden?

War ich so naiv gewesen? Ich saß doch förmlich auf dem Präsentierteller!

Wie erschlagen fuhr ich mir mit der Hand durch das halbe Gesicht, bis sich meine Finger in meinen Locken verkrallten. Warum hatte ich nur solange gezögert? Ich hätte verschwinden sollen, bevor-

"Kagome?"

Nicht er schon wieder.

Ich presste einen Laut zwischen meinen Lippen hervor, der auf einer Skala von eins bis zehn in Sachen Kläglichkeit eine glatte Dreißig schlug. Dann seufzte ich und beschloss, dass ich Sangos Nachricht, die von einem Pfeil durchbohrt wurde, gar nicht fertig lesen wollte.

Meine Mitbewohnerin würde mich ohnehin gleich ansprechen und auseinandernehmen, bis ich mir wie ein Fisch vorkam, dem man die Schuppen einzeln herausriss.

Das hatte ich von meiner Geheimniskrämerei. Selbst schuld. Statt meine Zähne auseinanderzubekommen und ihr alles über meinen Arbeitsplatz zu beichten, solange es noch taufrisch gewesen war, hatte ich es wie ein verängstigtes Kleinkind aussitzen wollen und die Entscheidung vor mir gerechtfertigt.

Die vorübergehende Notlösung.

Die unverhoffte, höhere Gehaltsstufe und das kaputte Notebook.

Jede einzelne Überstunde, die meine Miete beglich und den Kühlschrank füllte.

Und jetzt? Ich saß mit einem der Geschäftsführer zusammen und fand ihn zu meinem Entsetzen nicht halb so schrecklich wie seinen Sohn.

Sango würde natürlich wissen, wer meinen Tisch teilte. Als Headhunterin kannte sie viele Unternehmen in der Stadt, und falls sie Isamu nicht zuordnen konnte, gab es immer noch Miroku. Da sich mein letzter Funken Stolz weigerte, über den dunklen Boden bis zur Garderobe zu kriechen und von dort aus das Restaurant zu verlassen, blieb mir nur die Flucht nach vorn: Ich würde mich Sango stellen, ehe ich alles noch schlimmer machte.

Also schön.

Ungelenk stützte ich mich wieder empor und sah nach links, um zwischen den Pflanzen nach Miroku und Sango zu suchen. Wahrscheinlich hockten sie wie ein eifersüchtiger, zweiköpfiger Drache an ihrem Tisch und planten, mich als Verräterin mit einer Hellebarde zu enthaup-

Huh?

Der Platz war bis auf zwei Gläser völlig verwaist.

Ungläubig starrte ich nach rechts. Nein, neben mir standen sie nicht.

Was zur Hölle-?

Während ich meine Nägel gegen das Smartphone trieb, versuchte ich es mit einem Blick über die Schulter, aber hinter mir gluckerte nur der Zierspringbrunnen friedlich vor sich hin. Das Plätschern vermischte sich mit der Geräuschkulisse der Regentropfen am Panoramafenster.

Hatten sie sich in Luft aufgelöst? Doch kaum, dass ich mit meiner Verwirrung rang, holte mich ein dezentes Räuspern aus den Gedanken.

"Suchen Sie Ihre Freundin?"

"J-ja."

"Ich nehme an, dann war es eine unerfreuliche Nachricht? Sie sind erstaunlich blass geworden."

Genau das war doch mein Problem: Ich hatte keine Ahnung, was darin stand! Ich lächelte so schief, als ob mir die Gräte eines Karpfens im Halse steckte, dann lehnte ich mich auf meinem Stuhl vor und überkreuzte die Stilettos auf Knöchelhöhe - und zwar so, dass ich ihn nicht berührte. "Ganz unter uns, Isamu. Hatten Sie jemals die Befürchtung, bei lebendigem Leibe aufgefressen zu werden, sobald Sie herausfinden, dass Ihre Freundin gerade in Ihre Richtung blickt?"

Seine Augenbrauen wanderten erstaunt in die Höhe, bevor er sich unter einem verschwörerischen Raunen zu mir neigte: "Ich möchte Sie nicht erschrecken, Kagome, aber meine Ex-Frau tut seit Jahrhunderten nichts anderes mehr."

"Das ist nicht witzig", flüsterte ich pikiert.

"Glauben Sie mir, das hängt immer davon ab, auf welcher Seite des Tisches Sie sitzen." Er lächelte mich an, doch bevor sich meine Nasenflügel wie kleine Himmelslaternen aufblähen konnten, deutete er bereits mit einer Handbewegung zu Sangos Tisch. Falls er glaubte, dass ich zu den Damen gehörte, die leichtsinnig genug waren, dem zu folgen ... nun, dann kannte er mich bereits besser, als mir lieb sein konnte. "Wie Sie sehen", erklärte er mir, "sind die beiden gegangen. Ihre Freundin hatte einen leuchtend roten Kopf, falls ich das erwähnen darf."

"War sie wütend?"

"Nein."

"Sind Sie sich sicher?" Wollte Sango mich am Ende vor der Tür abfangen, um im Restaurant kein Aufsehen zu erregen? Sie besaß doch alle möglichen Talente, um sich unauffällig an ihre Kunden heranzupirschen. Bisher hatte ich das stets bewundert, aber da war unsere Freundschaft auch noch nicht wegen meiner Lügen in Gefahr geraten.

"Sie können durchatmen. Ihre Freundin schien verlegen, nachdem ihre Begleitung ihr etwas ins Ohr säuselte."

"Haben ... haben Sie auch verstanden, was Miroku gesagt hat?" Hatte es etwas mit mir zu tun? Mit ihm? Uns?

"Nein", erwiderte er mit einem stillen Lächeln. "Ich habe nichts gehört. Jedenfalls nicht, wenn Sie hoffen, dass ich indiskret werde und ein äußerst persönliches Kompliment wiederhole."

Oh Gott.

Mir fiel ein ganzes Zeitalter von den Schultern, bevor ich nach Luft rang und kurz davor stand, meinen Kopf erleichtert auf den Tisch zu legen. Ich war dem Drama offenbar noch einmal von der Schippe gesprungen, obwohl sich mir die Frage aufdrängte, was Sango dann geschrieben hatte. Mein Magen fuhr Achterbahn, als ich das Smartphone in meiner Hand betrachtete, aber ich konnte und wollte den Moment nicht ewig hinauszögern.

Jetzt nicht mehr.

Das war wie mit meinem Chef. Ich konnte Sesshoumaru auch den ganzen Vormittag in der Firma ausweichen, aber davon wurde das Aufeinandertreffen nicht angenehmer, sobald er mich mit einem rasiermesserscharfen, eiskalten 'Higurashi' in der Nähe des Putzeimers zu Tode erschreckte.

Schluckend schob ich meinen Daumen über das Touchpad und schwor mir, die Nachricht nicht nur zu lesen, sondern mir im ersten Morgengrauen einen neuen Job zu suchen: Einen, der mich weder ins Grab brachte, noch meine Freundschaft gefährdete! Dann strich ich mit der Fingerkuppe über den Brief und den fedrigen Pfeil auf dem Display, bevor ich es mir anders überlegen konnte.

Wie von Zauberhand fächerte sich Sangos Nachricht auf, an deren Ende ein weiß-schwarzes Kätzchen einem Schwall bunter Blümchen nachjagte. Was?!
 

Ich fass es nicht! Glaubst du, ich habe so einen tollen Abend verdient? Kagome, er ist unglaublich! Ich erzähle dir später alles. Du wirst umfallen! Macht es dir etwas aus, zwei Stunden später heimzukommen? Oder drei?
 

Oder drei?!

Mein Gesicht verwandelte sich ohne mein Zutun in einen Luftballon, dem stummelige Arme und Beine wuchsen, bevor ich von meinem Telefon aufsah, den völlig überraschten Isamu anstarrte und die Nachricht ein zweites und drittes Mal überflog. Erst dann konnte ich mir sicher sein, dass ich nicht vom Stuhl gefallen war und mir den Kopf auf dem von Wespendämonen versiegelten Boden angeschlagen hatte. War das noch zu fassen?

Meine beste Freundin verschwendete offenbar keinen einzigen Gedanken an meine dämonische Gesellschaft, sondern amüsierte sich wie nie zuvor! Hatte sie mich nicht mehr beachtet? War ihr der Daiyoukai nicht aufgefallen? Sollte die Nachricht das Gegenteil bedeuten und ich hatte auf der Stelle heimzukommen? Nein, das konnte nicht sein.

Ich kannte Sango gut genug, um zu wissen, dass sie nicht um den heißen Brei herumredete oder gar zimperlich vorging. Dämonen erschreckten sie nicht mehr, seit Naraku ein Teil ihres Lebens gewesen war, und Inuyasha hatte oft genug behauptet, meine Mitbewohnerin wäre bei schlechter Laune genauso unberechenbar wie seine Stiefmutter. Sollte sich Miroku als Perversling entpuppen, der fremden Frauen bei der erstbesten Gelegenheit an den Hintern fasste, besaß er hoffentlich flinke Füße. Aber was bedeutete es für mich?

Sollte ich erleichtert sein oder mich sorgen?

Unruhig knabberte ich an meinem Fingernagel, ehe ich aus den Augenwinkeln heraus bemerkte, dass ich mit einem verwegenen, warmen Lächeln gemustert wurde. Zu meiner Überraschung musste ich feststellen, dass Isamu beide Ärmel seines Hemdes in den vergangenen Minuten hochgekrempelt hatte, ohne dass ich sagen konnte, wann oder wie. Er saß einfach da - mit aufgestützten Ellenbogen, an denen sich feine, weiße Narben und zwei dunkelblaue Streifen befanden.

Ich ließ meine Hand sinken, als ob ich ein stibitztes Weihnachtsplätzchen unter dem Tisch verbergen müsste. "Es", erklärte ich peinlich berührt, "es war doch eine gute Nachricht."

"Ihre Freundin muss ein bemerkenswerter Mensch sein, Kagome. Sie scheint sie stärker beunruhigen zu können, als ich es tue."

Wie bitte? "Wollen Sie sich über mich lustig zu machen?"

"Nicht im Geringsten. Ich bin nur erstaunt, dass Sie nicht innehielten, als ich begann, die Hemdsknöpfe zu lockern. Die meisten Menschen, die ich kennen lernen durfte, mögen diese Geste nicht sonderlich. Ihnen sind meine Hände jedoch trotz aller Gefahren vollkommen gleich."

Aufmüpfig warf ich einen Blick auf seine Klauen, die ohne jede Eile das Feuerzeug vom Tischtuch angelten. Dann schnaubte ich spöttisch. "Glauben Sie mir, ich kenne genug Gelegenheiten, um vor diesen Biestern Respekt zu zeigen, aber das ist keine davon."

"Dem kann ich mich nur anschließen", erwiderte er verschmitzt, und sein Lächeln geriet um ein Vielfaches breiter, als er sah, wie sich prompt meine Wangen verfärbten.

Schon wieder!

Dabei stand doch gar nicht fest, dass wir dasselbe meinten!

"Lassen Sie das!", zischte ich. "Ich habe Ihnen bereits gesagt, dass ich jetzt gehen werde und daran hat sich nichts geändert, seit ich diese Nachricht lesen musste." Ich wollte mir nicht den Kopf über meine Mitbewohnerin, mein verdammtes Glück oder auch nur die Farbe der Blütenblätter im Bouquet zerbrechen, solange er in der Nähe war. Heute nicht, später nicht und morgen erst recht nicht.

"Warten Sie bitte noch einen Moment, Kagome."

"Warum sollte ich?"

"Oh, der Grund dürfte Sie erstaunen." Er verzog die Lippen, bis sich die kleinen Fältchen zu belustigten Halbmonden zusammengezogen hatten und ich wurde das Gefühl nicht los, dass er alles, was mich aufregte, mit stoischer Gelassenheit hinnahm. "Darf ich Ihnen noch meinen ältesten Sohn vorstellen? Er legt soeben an der Garderobe seinen Mantel ab."

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Das eine Problem geht, das andere kommt. Ob er sich allein die Ehre gibt, erfahrt ihr in Kapitel #10, "Sesshoumaru".



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  SUCy
2022-12-25T18:34:57+00:00 25.12.2022 19:34
Ich feier es einfach so hart XD ds macht er doch mit absicht XDDD
Von:  JoMarch
2020-04-21T12:46:25+00:00 21.04.2020 14:46
Irgendwie hat Kagome immer das Unglück das genau in dem Moment in dem sie ihren Vorsatz die Tisch und damit Isamu verlassen umsetzen möchte passiert etwas wodurch sie weiterhin am Tisch gefesselt bleibt. Ihr Handy klingelt und sie geht direkt vom schlimmsten aus: Das Sango sie eindeckte und sie sich schon mal auf mächtigen Ärger vorbereiten muss. Und was ist? Sie liest das sie vollkommen glücklich ist und Kagome doch bitte ein paar Stunden später nach Hause kommen soll, da sie das frisch verliebte Paar nicht stören soll. XD Was soll sie machen Stundenlang in der Gegend rumlaufen da sie zu Hause nicht erwünscht ist oder länger am Tisch und bei Isamu bleiben.
 
Und während Kagome in Panik war, machte Isamu sich in Seelenruhe die Ärmel frei und fühlt sich in ihrer Gegenwart immer wohler. Wenn er hört das sie bis zu 3 Stunden warten muss bis sie nach Hause kann wird er ihr bereitwillig beim Zeitvertreib helfen. ^-^ Und da kommt die Hiobsbotschaft das gerade in dem Moment Sesshoumaru auftaucht und der verehrte Herr auch noch vor hat ihr seinen Sohn vorstellen. Ihr armes Herz, es muss schon die ganze Zeit auf und ab hüpfen und dabei ist der Abend noch so jung das noch einiges passieren kann und auch wird. Vielleicht hat sie ja mal Glück und durch die Anwesenheit seines Vaters wird die Reaktion von Sesshoumaru, wenn er die beiden zusammen entdeckt, nicht so gravierend.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2020-03-04T04:16:50+00:00 04.03.2020 05:16
Na toll Sango verschwinden um sich so richtig durch ...... zu lassen. Und schickt nur eine Nachricht das sie mehr Zeit braucht.

Und jetzt kommt auch noch Sesshomaru und Isamu will anscheinend das Kagome in kennenlernt . Wäre natürlich lustig wenn auf diese Weise die Bombe platzen würde. Kagome würde vor Scham im Erdboden versinken,. Sesshomaru würde ausrasten und Kagome warscheinlich gleich Feuern/ entlassen. Und Isamu würde die Ruhe selbst bleiben.

Tja noch mal auf die Toilette flüchten kann Kagome nicht ausgang ist auch durch Sesshomaru gespärt. Tja was nun ?????
Antwort von: Morgi
05.03.2020 10:38
Och, vielleicht plaudern sie auch nur unbeobachtet? Wer weiß, wer weiß! ;)
Deine Vorhersage klingt sehr, sehr realistisch: Falls irgendjemand ruhig bleibt, dann der Herr Papa, während die Jugend vor ihm die Fassung verliert. (Ich glaube, an ihrer Stelle wäre ich trotzdem zum zweiten Mal zur Toilette gegangen, auch wenn das die Konfrontation nur bis zum nächsten Arbeitstag verschoben hätte.)

Viele Grüße, Morgi
Von:  Kerstin-san
2020-03-03T15:24:05+00:00 03.03.2020 16:24
Hallo,
 
na wenn man es so betrachtet, macht es erschreckend viel Sinn, dass Kagome lieber unter dem Tisch in Deckung geht und da in aller Ruhe nach dem Handy kramt, als zu riskieren, dass der Taishou einen Blick auf den Inhalt ihrer (etwas übervoll wirkenden) Handtasche werfen kann.
 
Kagome hat echt Talent dafür sich drohende Horrorszenarien in allen Farben auszumalen - nicht mal ich mit meinem lebhaften Kopfkino krieg sowas hin xD Und wie geschockt/empört sie dann im ersten Moment auch noch ist, dass sie noch weitere drei Stunden ausharren muss. Man könnte ja fast meinen sie würde sich wünschen von Sango in die Mangel genommen zu werden statt die Gesellschaft von Isamu weiter zu genießen... ;)
 
Nawwww, spätestens jetzt dürfte sich Kagome eine wutschnaubende Sango herbeiwünschen oder ein tiefes, tiefes, tiefes Loch im Boden.
 
Liebe Grüße
Kerstin
Antwort von: Morgi
05.03.2020 10:36
Ich habe zur Probe extra eine durchschnittlich große Handtasche gepackt, damit ich den Ablauf und die Schwierigkeit beim Auffinden von Gegenständen treffe! Gesundes Chaos hat noch niemandem geschadet, hehe.

Und ja, manchmal erscheint es leichter, sich den eigenen Dämonen - nicht Sesshoumaru - bei Sango zu stellen ...

Viele kichernde Grüße, Morgi
Von:  Boahencock-
2020-03-03T13:35:38+00:00 03.03.2020 14:35
(Winkt zu🖐)
Zuerst retzelte Kagome wer ihr geschrieben hat,und dan hat sie sich doch getraut aber unter brochen, und ihrgend wann hat sie es doch gemacht die Nachricht zu Ende zu lesen.

Kagome, er ist unglaublich! Ich erzähle dir später alles. Du wirst umfallen! Macht es dir etwas aus, zwei Stunden später heimzukommen? Oder drei?

Jetzt weiß Kagome wo ihre Freundin ist.

Kagome will gehen,aber da hat sie die Rechnung ohne Isamu gemacht, er Bittet Kagome zu bleiben,darf ich ihnen meinen Sohn vorstellen? Also bleibt ihr nichts anderes übrig als noch zu bleiben oder wo solte sie sonst hin gehen!!
Sesshomaru Kommt ins Spiel.
Bin so gespant wie es weiter geht.


Antwort von: Morgi
05.03.2020 10:34
Einmal zurückgewunken! Ja, das Kapitel hat einige Überraschungen feilgeboten, damit man weiter mitfiebern kann, vor allem wenn es um die Wahl zwischen Pest und Cholera geht - aus Kagomes Sicht jedenfalls. Wäre der Ausgang nicht blockiert, wäre eine Flucht bestimmt umgesetzt worden! :)

Viele Grüße, Morgi


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