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Verrückte Welt

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo und herzlich willkommen zu meinem Experiment. ;)

Ich wollte euch mal eine andere Seite von mir präsentieren. Somit habe ich mir gedacht, wenn mich schon überall Kürbisse, Spinnen und -Netzen Hexen und Dämonen angrinsen lass ich mal meine Phantasie spielen.
Ob es mir geglückt ist? Ich weiß es nicht.
Trotzdem wünsche ich euch viel Spaß am Lesen Komplett anzeigen

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Verrückte Welt

Der Herbst hatte Einzug in Tokio gehalten. Die Bäume verloren ihre Blätter und es würde nicht mehr lange dauern, bis sie kahl waren. Sie liebte es den Blättern zu zusehen wie diese zu Boden fielen. Es erinnerte sie immer an einen Tanz, den der Wind mit den Blättern tanzte.
 

Der Regen hatte die Stadt voll im Griff. Überall waren große Pfützen und wenn man zu dicht an dem Straßenrand ging konnte man Pech haben, das die vorbeifahrenden Autos einen nass spritzen. Das triste Grau, das sich über Tokio gezogen hatte, wurde durch viele bunte Regenschirme aufgelockert.
 

Besonders ein Regenschirm stach durch seine markante Farbe hervor. Die junge Frau, die diesen besagten quietsch gelben Gegenstand hielt, lief lächelnd durch das trübe Nass. Sie ließ sich ihre gute Laune auch nicht von dem miesen Wetter und den schlecht gelaunten Menschen vertreiben.

Ihre braunen Haare hatte sie durch die Kapuze ihres rosafarbenen halblangen Regenmantels geschützt. Ihre Füße stecken in Gummistiefel die dieselbe Farbe wie ihr Mantel hatten. In ihren Ohren hatte sie kleine Kopfhörer, so konnte sie ihr derzeitiges Lieblingslied hören und gleichzeitig mitsingen. Außerdem war sie auf dem Weg zu ihrer besten Freundin. Beide wollten einen gemeinsamen Filmabend machen.
 

Ihre Männer hatten die jungen Frauen, wie immer ausquartiert, da sie so ungestört über ihre Beziehungen reden konnten, ohne das die besagten Gegenstücke ihren Kommentar abgeben konnten. Außerdem konnte so auch Themen, wie zum Beispiel das Liebesleben des jeweiligen Paares, besprochen werden. Beide Frauen waren sich sicher, dass ihre Männer auch vor diesem Thema keinen Halt machten, wenn sie ihren gemeinsamen Bierabend hatten.
 

Sie liebte die Filmabende bei ihrer besten Freundin. Beide konnten sie wieder die kleinen unbedarften Teenager sein, die sie einmal waren. Dass ihre Teenagerzeit schon zehn Jahre zurücklag störte die jungen Frauen nicht im Geringsten. Eher das Gegenteil war der Fall.
 

Beide würden sie erst eine schöne fettige Salamipizza zum Abendbrot essen und Cola trinken. Dabei würden sie über alles Mögliche sprechen. Ein wenig Klatsch und Tratsch, etwas Lästerei und natürlich Dinge die sie bewegten, sowie Sorgen- und Problembesprechung, durften dabei nicht fehlen.

Danach verzogen sich die jungen Frauen immer mit einer großen Chips Tüte, mindestens zwei Tafeln Schokolade und einer riesengroßen Schüssel Popcorn auf die Couch zurück. Die Flasche Wein durfte natürlich auch nicht fehlen. Einmal im Monat konnte sie so ungesund leben.
 

Sonst legte sie eine sehr gesunde Lebensweise an den Tag. Sie aß viel Obst und Gemüse, ging regelmäßig joggen, trank wenig Alkohol und der Zigarette hatte sie schon im Teenageralter den Rücken gekehrt.

Eigentlich führte sie, in Sachen gesunde Lebensweise, ein mehr als spießiges Leben. Ihre Erklärung war einfach und logisch nachzuvollziehen: Wie sollte sie ihren Schützlingen im Kindergarten eine gesunde Lebensweise nahe bringen, wenn sie sich selber nicht daran hielt?

Das einzige ‚Laster‘ was sie hatte war ihre geliebte Schokolade, die sie jeden Abend aß.
 

Endlich hatte sie den Wohnkomplex ihrer besten Freundin erreicht. Froh darüber dem Gewitter, das sich langsam über Tokio zusammen braute, erst einmal entkommen zu sein betrat sie das Wohnhaus in dem Miyako lebte. Schnell schloss sie ihren Schirm und zog sich vorsichtig die Kapuze von ihren Kopf bevor sie klingelte.
 

Nach der üblichen Begrüßung – die aus einem kleinen Freudenschrei, einer herzlichen Umarmung sowie Küsschen links und rechts bestand – gingen Miyako und Hikari in die Küche um ihr Abendbrot vorzubereiten.

In der Zwischenzeit wurden die wichtigsten Ergebnisse ausgewertet und ein bisschen über ihre Männer gelästert. Hikari war der Meinung, dass Yumi – die Tochter des Ehepaares Takaishi – ihren Vater voll im Griff hatte. Die Kleine brauchte nur mit ihren großen blauen Augen klimpern und ihr Papa erfüllte ihre fast jeden Wunsch. Hikari konnte ihn verstehen, da es ihr genauso ging, trotzdem war sie diejenige, die Yumi ihre Grenzen zeigte. Sie war nun mal mit Herzblut Erzieherin.

Bei dem Ehepaar Ichijouji sah es in Sachen Kindererziehung auch nicht anders aus.
 

Die Frauen wechselten von der Küche in das Wohnzimmer.

Hikari stellte gerade die Schüssel mit dem Popcorn auf den Couchtisch. Der Regen prasselte in Rekordgeschwindigkeit gegen die Fensterscheiben. Ein heftiger Donnerschlag war zu hören. Kurze Zeit später folgte ein Blitz, der Tokio für wenige Sekunden, taghell werden ließ. Vor Schreck hätte die Braunhaarige beinahe die Schüssel fallen lassen.

Miyako hatte vor Schreck kurz aufgeschrien. Als ihr ihr Verhalten bewusst wurde musste sie erst einmal lachen in das auch Hikari kurz Zeit später mit einstimmte.
 

Die Lilahaarige ging auf die Fensterfront zu. Kurz sah sie in den Himmel. Irrte sie sich, oder sah diese Wolke wie ‚Du weißt schon wer‘ aus den Harry Potter Filmen aus? Miyako zuckte zusammen, als sie Hikari hörte, die ihr ihre Beobachtung bestätigte. Schnell zogen die Frauen die Jalousien hoch. Waren sie beide der Meinung so das Unwetter nicht mitzubekommen. Immerhin mussten sie nicht mehr in den schwarzen Himmel mit der - ‚Der, dessen Namen nicht genannt werden darf‘- Wolke zu sehen.
 

„Das heißt dann wohl, dass wir heute eine Reise nach Hogwarts machen“, kam es trocken von Hikari.

„Das glaube ich auch. Ich bin für die letzten beiden Teile.“

„Nie im Leben. Die mag ich überhaupt nicht.“

„Kari, den Schluss hast du noch nie gesehen.“

„Das hat auch einen Grund. Du kannst die Filme alleine anschauen.“
 

Miyako wusste, warum ihre Freundin einen Bogen um diesen Film macht. „Bringst du Yumi so bei sich ihren Ängsten zu stellen? Außerdem ist das Ende sehr schön.“

„Das Ende habe ich in dem Buch gelesen. Das reicht mir.“

„Jetzt hab dich nicht so“, kam es genervt von Miyako. „Du musst dir diese Teile nur ein einziges Mal ansehen. Danach werde ich dich nie wieder damit nerven. Versprochen. Außerdem kannst du dich so deinen Ängsten und deinem Hass gegenüber diesen Tier stellen.“
 

„Ich hasse Schlangen nicht und Angst habe ich auch nicht vor den Viechern. Ich ekel mich vor diesen Tieren. Ich finde es widerlich, wie die sich bewegen. Es ist abscheulich, wenn die Dinger ihr Maul aufreißen. Das sieht aus, als könnten die den Tokyo Tower auf einmal verschlingen. Bei den Zischlauten bekomme ich Ohrenschmerzen. Außerdem sehen die Augen komisch aus mit den Schlitzen, die schauen richtig hinterhältig.“
 

„Du hast die anderen Teile alle gesehen. Da war Nagini auch dabei.“

„Da habe ich mir immer die Augen zugehalten, oder ich musste auf die Toilette.“

„Wieso kannst du das beim letzten Teil nicht auch machen?“

„Der ist so düster und unheimlich. Nicht nur wegen dem Vieh von ‚Du weißt schon wer‘.
 

Miyako musste lachen.

„Bist du in der Digiwelt vor Seadramon schreiend weggelaufen?“

„Nein, da habe ich meinen Ekel, gegenüber den Viechern unterdrückt. Trotzdem hatte ich Alpträume und sah aus wie ein Streuselkuchen, da ich überall Herpes hatte.“
 

Nach einer ewigen Diskussion saßen die Frauen auf der Couch und die Lilahaarige startete den Film. Hikari saß im gebührenden Abstand zu ihrer besten Freundin auf der Couch. Obwohl, zurzeit war sie die meist gehasste Frau auf diesen Planeten.
 

Wieso musste sie sich dazu breitschlagen lassen. Sie wusste jetzt schon wie dieser Abend enden würde. Sie konnte Schlangen nichts abgewinnen. Hikari konnte selbst im Zoo nicht an den Terrarien der Reptilien vorbeigehen. Da spielte es keine Rolle, ob im Terrarium ein Bewohner war oder nicht.
 

Kurz hielt sie ihr Handy in ihrer Hand. Vielleicht könnte sie Takeru noch schreiben?

„Vergiss es Süße“. Mit diesen Worten hatte Miyako ihrer Freundin das Mobiltelefon aus der Hand gerissen. „Wir haben jetzt unseren Videoabend.“

Die Lilahaarige schaltete das Deckenlicht aus. Das taten die Frauen immer, da auf dem Couchtisch eine brennende Kerze stand. Außerdem stand neben dem Fernseher eine kleine eingeschaltete Lampe.
 

„Du bist eine tolle Freundin“, giftete Hikari Miyako an. Dabei knüllte sie ein Zierkissen von der Couch zusammen und warf es in die Richtung der Lilahaarigen. „Nach diesem Film werden wir uns etwas anschauen, was ich aussuchen werde.“

Das Kissen fand den Weg zurück in das Gesicht der Braunhaarigen. „Auf nach Hogwarts“, grinste die Lilahaarige ihre Gesprächspartnerin an.
 

„Nur damit du es weißt: Zurzeit bist du nicht meine beste Freundin.“ Hikari hielt das Kissen schützend vor ihrem Bauch.

Passend zur Laune der Braunhaarigen war wieder ein tiefes Donnern zu hören und ein Blitz schlug mit einem Ohrenbetäubenden Lärm in der Nähe des Wohnhauses von Miyako ein. Die Frauen zuckten erschrocken zusammen. Griffen beide gleichzeitig zu ihren Handys. Wobei Hikari feststellte, dass ihre Freundin immer noch ihr Mobiltelefon in Besitz hatte. „Gib mir endlich mein Handy.“

Sie hatte den Satz noch gar nicht ganz zu Ende gesprochen, da hatte ihre beste Freundin ihr Mobiltelefon schon in ihre Richtung geworfen.
 

Beide sprachen kurz mit ihren Männern, die in der Wohnung der Takaishis – die am anderen Ende von Tokio lag – ihren Bierabend machten.

Miyako sprach gerade mit Ken, als sie an das Fenster ging und die Jalousien runter zog. „So wie es aussieht ist der Blitz in den großen Baum der am Parkeingang steht eingeschlagen“, informierte sie ihren Mann. Dabei schaute sie in den Himmel. Dieser war in einem tiefen schwarz gehüllt und die grausame Wolke stand jetzt genau über ihrem Balkon. „Und wir werden gerade von ‚Du weißt schon wen‘ verschlungen. Echt gruselig. Ken? Hallo? Ah, da bist du ja wieder. Ja, wir bleiben in der Wohnung. Den Rat kann ich nur an euch zurückgeben. Passt gut auf euch auf.“
 

Hikari atmete erleichtert aus. Takeru und Yumi ging es gut. Die Kleine war bei ihren Eltern. Diese würden die heutige Nacht wahrscheinlich zu dritt im Ehebett von dem Ehepaar Yagami verbringen. Das dreijährige Mädchen schlich sich nämlich immer in das Bett ihrer Eltern, wenn ein Gewitter Tokio in der Nacht heimsuchte. Wieso sollte es bei den Großeltern anders sein?
 

Sie gesellte sich zu ihrer besten Freundin, die das Gespräch mit ihren Mann gerade beendet hatte.

„Diese Wolke jagt einen echt einen kalten Schauer über den Rücken“, sprach die Braunhaarige ihre Freundin an.

„Da sagst du was Wahres. Jetzt fehlen nur noch die Dementoren.“

So schnell es ging wurden die Jalousien wieder hochgezogen. Die Frauen waren der Meinung, was sie nicht sehen mussten konnte ihnen auch keine Angst machen.

„So, jetzt sind wir sicher“, lachte Miyako.

„Lass uns endlich den Film starten. Das Vieh werde ich mir aber nicht anschauen. Sonst bekomme ich Herpes und Alpträume.“

Lachend schmiss ihr ihre Freundin das Zierkissen von der Couch ins Gesicht. „Dahinter kannst du dich verstecken, wenn Nagini auftaucht.“

„Dankeschön. Falls ich diese Nacht wegen dem Ding nicht schlafen kann, kannst du etwas erleben.“
 

Hikari griff nach der Popcornschüssel und der Schokolade. Die Schüssel stellte sie auf der Couch neben Miyako und sich. Die Schokolade ließ sie in ihrer Nähe liegen. So war ihr persönliches Beruhigungsmittel immer griffbereit. Sie kuschelte sich wieder in die Ecke der Couch und legte schützend das Kissen vor ihrem Bauch.
 

Ihre Freundin wollte gerade den Film starten, als wieder ein Ohrenbetäubender Donner gefolgt von einem grässlichen Blitz durch Tokio zog.

„Immerhin haben wir noch Strom und sitzen im Trockenen“, nuschelte Miyako vor sich hin.

„Das wird uns auch nicht weiterhelfen, wenn ‚Du weißt schon wer‘ über deinem Balkon schwebt. Es scheint so, als wolle er uns in seinen Bann ziehen. Fehlt nur noch sein widerliches Haustier.“

Miyako griff nach dem Kerzenanzünder wedelte damit in der Luft und rief: „Serpensortia*“

Vipera Evaneska*“, kam es schnell von Hikari. Die den Korkenzieher als Zauberstab missbrauchte.
 

Erstaunt sah die Lilahaarige ihre beste Freundin an.

„Was ist, Yolei? Ich muss mir die Dinger vom Hals halten. Also lasse ich sie gleich in Flammen aufgehen.“

„Und danach trinkst du ein Glas Wein, oder was?“

„Ist immer noch besser, als eine Schlage aus einem Kerzenanzünder zu zaubern. Der Wein beruhigt meine Nerven nach dem Zusammenstoß mit diesem Ding von Tier.“
 

„Hat das eben getäuscht, oder hat die Lampe beim Fernseher geflackert?“

„Ich glaube das war ein Windhauch, als wir unsere ‚Zauberstäbe‘ geschwungen haben, der die Kerze zum Flackern gebracht hat.“

„Ich wusste gar nicht, dass wir Zauberstäbe haben. Ich dachte-“

„Yolei!“

„Okay, ich schalte den Film an, bevor du es dir anders überlegst.“
 

Natürlich musste die Braunhaarige in dem Moment zur Toilette, als Nagini ihren Auftritt hatte. Jetzt stand sie im Bad der Familie Ichijouji und wollte sich die Hände waschen. Plötzlich flackerte das Licht kurz auf und dann stand sie im Dunklen.
 

„Sehr witzig, lass den Mist Yolei“, rief Hikari genervt. Es machte sie stutzig, als sie keine Antwort von ihrer Freundin erhielt. Sie blickte sich in dem Badezimmer um. Viel konnte sie nicht sehen. Die Umrisse von der Toilette, der Wanne und der Dusche, des Waschbeckens und der Waschmaschine konnte sie ausfindig machen. Doch was war das an der Wand für ein merkwürdiger Schatten? Dieser erinnerte sie an die Maske von Scream.

Hastig schaute sie zum Fenster um die Ursache für den Schatten ausfindig zu machen. Als ihr vor Schreck das Herz in die Hose rutschte.

Das konnte einfach nicht sein. Oder doch?

Dort flogen in einem rasanten Tempo mehre rote Luftballons vorbei.

Innerlich zählte die junge Frau bis zehn, um nicht laut auf zu schreien. Überstürzt lief sie zur Badezimmertür und riss diese hastig auf. Dabei sah sie die Person nicht, die in der Dunkelheit im Flur stand.

Ich will ein Spiel spielen.“**
 

Entsetzt schrie Hikari auf. Sie ging ein paar Schritte zurück, nur um zu merken, dass sie mit ihren Rücken an eine Tür stieß.

Der Schatten folgte ihre. Die starren Augen blickten sie ausdruckslos an. „Ich will ein Spiel spielen,“ wiederholte die Gestalt.
 

Zitternd ging sie in die Knie.

Sie konnte nicht mehr. Sie war mit ihren Nerven am Ende. Verzweifelt versuchte sie das Erlebte zu verarbeiten:
 

Im Badezimmer wartete ein maskierter Massenmörder – wobei sie nicht wusste, was dieser mit ihr anstellen wollte, immerhin war sie kein Teenager mehr – der eine Koalition mit einem gruseligen Clown eingegangen war.

Für ES lebte sie in der falschen Stadt. Oder ist der durchgeknallte Clown nach Tokio gezogen? Möglich wäre es. Was Was wollte der Typ den von ihr? Sie hatte mit der ganzen Sache nichts zu tun.

Hier im Flur wartete der nächste Serienmörder auf sie. Was ist wen der sich mit den beiden Maskierten Idioten aus dem Badezimmer zusammen schloss?
 

Sie hatte verloren. Egal, was sie tat.

Was sagte die Gestalt?

Sie will spielen?

Spielen?

Ist das deren scheiß Ernst?

Sie hyperventilierte, hatte Angst um ihr Leben und ihr Gegenüber wollte spielen?
 

Vielleicht war es ein Segen, eher vor Angst zu sterben, als durch die Hand eines der Volltrottel, die sie Seelenqualen leiden ließen, bevor sie ihr Ende, wie auch immer das aussah, heraufbeschworen.
 

Spielen Psychopathen so mit ihren Opfern?

Ich will ein Spiel spielen,“ ertönte die verzerrte Stimme wieder.
 

Spielen?

Digiwelt?

Da war doch was!

Hatte Pupptemon so ein Spiel auch damals mit Takeru gespielt?

Sie überlegte.

Nichts!

Gar nichts!

Nicht die geringste Erinnerung kam ihr in den Sinn.

Ihr fiel nicht einmal mehr ihr Name ein.
 

Sie konnte noch nicht einmal überlegen, was sie als nächstes machen sollte.

Schreien?

Weglaufen?

Mit dem erstbesten Gegenstand nach ihren Angreifern werfen?
 

Ihr Hirn einschalten wäre vielleicht eine Option, dazu war sie aber vor Angst gelähmt nicht in der Lage.

Sich selbst fragen, ob sie wach war oder auf der Couch von Miyako eingeschlafen war?

Diese Möglichkeit war zu einfach als, dass sie diese in Betracht ziehen könnte.
 

Irgendetwas kitzelte sie an ihren Beinen. Vorsichtig blickte sie an sich herab. Sie war sich nicht sicher, aber spätestens jetzt war alles aus.

Der dicke Kopf bewegte sich auf sie zu berührte ihre Füße nur um sich im nächsten Moment an ihren Beinen nach oben zu schlängeln. Dabei drangen ziemliche unheimliche Zischlaute an ihre Ohren.

Sie schaute dem Tier in die Augen.

Sie konnte sich nicht bewegen, oder schreien.

Dabei ekelte sie sich vor diesen Tieren.

Fand diese abscheulich.

Jetzt berührte das Ding sie?

Wieso bewegte sie sich nicht?

Stand sie unter Hypnose?
 

Sie konnte nur dem widerlichen Vieh zusehen, wie es sich immer weiter um sie herumschlängelte.

Mittlerweile hatte das Vieh ihre Hüfte erreicht.

Täuschte sie sich oder hatte das Ding einen gierigen Blick auf sie gerichtet?

Ihr war klar, dass sie das nächste Opfer dieses riesigen Tieres werden würde. Als nächstes würde sich der Körper um ihren Hals legen und dann würde die Schlange ihr langsam aber sicher die Luft zum Atmen nehmen.

Sie glaubte nicht an das Schicksal. Falls es so etwas geben sollte, dann war es sicher die pure Ironie, dass sie durch eine Anakonda sterben sollte.
 

Sie ekelte sich vor Schlangen, konnte diese Tiere nicht ansehen und durch so ein Vieh sollte sie ihr Leben verlieren?

War das von Schicksal so auserkoren? Das konnte nicht ernsthaft passieren.

Jetzt hatte sie noch die Hoffnung, dass alles ganz schnell geht.
 

Kurz meldete sich ihr Hirn – Wie kann eine Anakonda, die in Südamerika heimisch ist, in Tokio sein? Oder war sie gar nicht mehr in Tokio?

Wie kam das Ungetüm in die Wohnung?

Weiter konnte sie nicht denken, da sich der Kopf von der Schlange genau vor ihrem Gesicht befand.

Schreien wäre eine Option – aber kein Laut verließ ihre Lippen. Sie spürte wie sie der lange Körper Muskel um Muskel immer fester um sich herum zog. Sie hatte das Gefühl, als würden ihre Lungen gleich kollabieren.
 

Das Maul wurde geöffnet. Entsetzt stellte sie fest, dass die Spannweite von Ober- bis Unterkiefer des Tieres ihren gesamten Kopf umfasste. Zum allen Überfluss konnte sie erkennen, was sich im Maul befand.

Igitt! Kleine feine, fiese Schlangenzähne.

Würgereiz! Diese riese Röhre im Rachen des Tiers konnte sie Detailgenau sehen.

Sah so der Schlund zur Unterwelt aus?

Schockzustand! Die gespaltene Zunge schoss aus dem Maul heraus und gerührte ihre Wange.

Ich will ein Spiel spielen,“zischte das Tier sie an.
 

Was?

Ein Spiel spielen?

Schon wieder?

Mit einer Anakonda? Einer Riesenboa, die sich um ihren gesamten Körper geschlängelt hatte!

Das Maul des Tieres bewegte sich.
 

Erst jetzt fiel ihr auf das Schlangen gar nicht reden konnten und doch sagte die Anakonda:

„Eins, zwei – Freddy kommt vorbei.

Drei, vier – schließ ab deine Tür.

Fünf, sechs – nimm dein Kruzifix.

Sieben, acht – schlaf nicht ein bei Nacht.

Neun, zehn – du sollst nicht schlafen gehn!".***
 

Schlafen?

Wollte ihr das Ding sagen, dass sie schlief.

Von weiten hörte sie jemanden laut und verzweifelt aufschreien. Die Stimme kam ihr verdammt bekannt vor. War das ihre eigene?
 

„Hika, jetzt wach endlich auf“, hörte sie seine verzweifelte Stimme.

Konnte sie es wagen? Sie musste es einfach versuchen. Die Augen zu offenen war bei weitem besser, als von einer Anakonda verschlungen zu werden.

„Hika, mach endlich deine Augen auf.“

Mit einem Ruck öffnete sie ihre Augen und ein Schrei verließ ihre Lippen. Ihr Herz pumpte ungesund in ihrer Brust. Hastig blickte sie sich im Raum um. Erleichtert stellte sie fest, dass sie sich zu Hause im Wohnzimmer befand. Ihre Augen blieben an den blauen Augen ihres Mannes hängen, der sie besorgt musterte.
 

„Geht’s dir gut, Hika?“

„Jetzt ist alles gut.“ Sie legte ihre Arme um seinen Nacken und zog ihn zu sich heran. Sanft trafen sich ihre Lippen.

„Du solltest dich noch ein paar Tage schonen, Kari. Bei Übelkeit und Erbrechen solltest du umgehend in meine Praxis kommen“, erklang die Stimme von Joe.

Verwirrt schaute Hikari von ihrem Mann zu dem Arzt. „Was machst du hier? Was ist passiert?“

„Durch das Gewitter war ein Stromausfall. Du bist in der Dunkelheit gestolpert und hast dir den Kopf an der Ecke von der Waschmaschine angeschlagen. Du wirst noch eine große Beule bekommen. Außerdem warst du bewusstlos. Daher hat TK mich angerufen.“
 

„Und anscheint hast du eine Reise durch die Horrorfilmwelt gemacht.“

„Das erklärt einiges. Yolei und ihre Filmabende“, kam es trocken von Hikari.

„Ich würde sagen, für die nächste Zeit ist dieses Gerne für dich gestrichen.“

„Ich würde sagen, für immer.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe, euch hat dieses Experiment gefallen.
Ich muss gestehen, dass ich bis auf die Harry Potter Filme nicht einen einzigen dieser Filme gesehen habe.
Dieses Genre liegt mir einfach nicht.
Trotzdem habe ich mich mit dem Strom der Zeit mitreißen lassen und euch dieses Halloweengeschenk sehr gerne geschrieben. :)

Stellen mit * gezeichnet sind Zitate aus verschiedenen Filmen:

* Harry Potter
** SAW
*** Nightmare

Außerdem waren noch die Filme:

- Scream
- ES
- Anakonda

vertreten.

Ich wünsche euch ein schönes Halloweenfest und einen erholsamen Feiertag. Egal ob am 31.10 oder 01.11 ;)
Ganz liebe Grüße
eure Diamant Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tasha88
2019-11-01T12:29:37+00:00 01.11.2019 13:29
Hallo :)

Ich muss lachen. Einen Moment wusste ich nicht, ob das jetzt wirklich passiert. Dann kam die Idee mit Puppetmon und ich dachte, ja, das ist die Lösung!
Und dann nur einen angeschlagenen Kopf ;p

Die Geschichte ist gut geworden, also so was (nicht unbedingt horror) aber so Kurzgeschichten gerne wieder :)

Liebe Grüße <3
Antwort von: abgemeldet
24.11.2019 19:44
Hallo :)

Danke dir
Ich freue mich, das du lachen konntest.
Ähm ja, der angeschlagene Kopf - mir ist nichts besseres eingefallen.

Eine kurze Geschichte wird es wohl zu Weihnachten geben. Sie an meine aktuelle Geschichte angelehnt und wird hoffentlich einige Fragen beantworten über ein Pärchen, dass für ein wenig Unruhe im Freundeskreis gesorgt hat.

Liebe Grüße:)


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