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Miss You

von

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Jede Nacht lege ich mich ins Bett und habe dieselbe Hoffnung, dass wenn ich am nächsten Tag aufwache alles wieder normal wäre. Doch auch heute öffnete ich meine Augen und stellte fest dass sich nichts geändert hatte und ich immer noch allein bin.

Wie jeden Morgen drehte ich mich um und betrachte die leere kalte Bettseite. Mit meinen Fingerspitzen fühle ich über den Stoff und stellte mir dein warmes, sanftes Gesicht vor. Wie du da liegst mit deinem All Might T-Shirt und leise im Schlaf vor dich hinmurmelst.
 

Mit einem tiefen Atemzug bring ich mich wie immer dazu aufzustehen und mich ins Badezimmer zu schleppen. Im Spiegel sah ich das was von mir übriggeblieben ist, als du mich zurück liest. Diese verfluchte Narbe, welche du immer liebevoll berührtest. Das Weiß-Rote Haar in denen du viel zu selten deine Hände hast versinken lassen. Und die zwei verschiedenfarbigen Augen, welche immer noch jeden Tag verzweifelt nach dir Ausschau halten…

Es ist immer dieselbe Routine, der ich folge, seid du nicht mehr da bist. Ich sehe deine Sache, wie deine All Might Zahnpasta und denke daran wie du jeden Morgen den Werbeslogan sangst bevor du dir die Zähne putztest. Du warst schon am frühen Morgen glücklich und bereit deiner geliebten Arbeit nach zu gehen.
 

Im Esszimmer frühstücke ich immer noch, ich schalte den Fernseher ein und sehe zum leeren Platz gegenüber. Manchmal an Tagen wie heute könnte ich schwören dich immer noch da sitzen zu sehen. Dein Kaffee in der All Might Tasse wie immer zu deiner Linken stehen und dein Notizbuch weit aufgeschlagen. Du verfolgtest eifrig die Nachrichten und machtest Pläne wie du gegen die Schurken vorgehen konntest. Nicht selten musste ich dich daran erinnern zu frühstücken. Ich liebte diesen Anblick sehr. Heute sitze ich allein hier und mein Appetit ist schon lange verloren. Müde von meinem Leben ohne dich räume ich den Tisch ab und ziehe mich an.
 

Ich laufe an deinem unberührten Arbeitszimmer vorbei und kann mich nicht abhalten hinein zu sehen. „Ich gehe jetzt arbeiten“, die Worte verlassen immer noch jeden Tag meinen Mund wenn ich hier im Türrahmen stehe. Mein Blick ruht dabei auf deinen Schreibtisch, ich sehe dich manchmal, wie du da sitzt, deine Sommersprossen von der Nachttischlampe beschienen und frage mich ob all das meine Schuld ist.
 

Abermals spule ich unsere Letze Begegnung im Kopf ab. Ich stand wie jetzt genau hier und sah zu dir, du warst so aufgeregt. „Shoto! Ich weiß jetzt wo er steckt.“ Deine Augen hatten dieses Feuer in sich, immer wenn du diesen Blick hattest, konnte man dich nicht von deinem Vorhaben abbringen. „Ich werde noch heute Abend dorthin gehen. Das Essen holen wir nach“

Ich hätte nein sagen können, ich hätte dir sagen sollen wie wichtig das Essen für mich war. Aber ich Idiot habe gelächelt und gab dir nur ein Kuss auf die Stirn. „Ist in Ordnung, schnapp ihn dir.“ Meine letzten Worte, hätte ich gewusst …

Izuku, ich hätte dir so viel sagen müssen und habe es nie getan. Ich hatte unsere Zukunft schon geplant, aber uns fehlte die Zeit. Ich wollte dich zu meinem Mann nehmen aber hatte nie die Chance. All das bereue ich zutiefst, aber am meisten bereue ich dich damals nicht aufgehalten zu haben. „Es tut mir leid“ sind meine letzten Worte in dein Zimmer, bevor ich unsere Wohnung verlasse.
 

Ich nehme unseren alten Weg, sehe unsere alten Plätze und werde mit meinen Schritten immer langsamer. Ich habe es nie wertgeschätzt, die Zeit, die wir damals für den Rückweg zusammen brauchten. Heute wünsche ich mir ein letztes Mal deine Hand in meiner zu spüren, während wir unter den Kirschblütenbäumen entlang gehen. Ich wünschte noch einmal deinen Erklärungen über verschiedene Macken zu hören und noch einmal, ein aller letztes Mal möchte ich hören wie du mit deinem breiten Grinsen meinem Namen sagst. Doch das ist mir nicht gewährt.
 

Ich betrete die UA, nachdem was passiert ist konnte ich nicht anders, als hier anzufangen.

Ich laufe den extra langen Weg am Schlafgebäude entlang. Mein Blick blieb an unseren alten Zimmern hängen. Es sind längst nicht mehr unsere, aber es fühlt sich immer noch so an.
 

Du kamst fast jeden Abend rüber und wir redet über unsere Zukunftswünsche und was für Helden wir mal sein möchten. Ich habe es dir nie erzählt, aber du warst nicht nur meine erste Liebe sondern auch mein erster Freund.

Wie immer blieb ich anscheinend so lange hier stehen, dass der Unterricht schon anfing. Als ich die Klasse betrat sah ich einmal in die Runde. So viele Deku-Merchandise, du weißt es vielleicht nicht, aber du hast eine Glut in so vielen zukünftigen Helden entfacht. Aber keine Angst ich werden diese Glut zu gewaltigen Feuern werden lassen. Vertrau mir, ich werde dein Vermächtnis beschützen, bis sie andere beschützen können.
 

Nun stehe ich hier an deinem Grab, wie jeden Tag und erzähle dir die immer gleiche Geschichte. Das es heute regnet ist irgendwie ironisch. Es ist wie bei deiner Beerdigung, welche nun viele Jahre her ist. „Sag Izuku, wäre es Okay wenn ich weiter gehe?“

Natürlich bekomme ich keine Antwort, doch gerade als ich mich umdrehte hatte ich schwören können dich gesehen zu haben mit einem breiten Grinsen und den Worten „Aber natürlich Shoto, ich liebe dich“

Vielleicht ist es die Erschöpfung, vielleicht reines Wunschdenken. Ich weiß es so genau nicht, ich spürte nur noch wie meine Beine nachgaben und mir die Tränen der Erleichterung die Wangen hinabliefen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yuna_musume_satan
2020-08-30T16:49:57+00:00 30.08.2020 18:49
Eine wirklich schöne aber traurige Story


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