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It started on a rainy day

von

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Girlstalk (überarbeitet)

Mit den Gedanken immer noch bei meinem peinlichen Auftritt hängend stand ich nun am Parkplatz des Krankenhauses und wartete auf ein Taxi. Ungeduldig kaute ich auf meinem Fingernagel herum und blickte ab und an in alle Richtungen um sicher zu gehen, dass mir die beiden Männer nicht nochmal über den Weg laufen. Für heute hatte ich wirklich genug.

Nach einer gefühlten Ewigkeit fuhr endlich ein gelbliches Auto auf mich zu. Der Fahrer packte meine Taschen in den Kofferraum und gab die Adresse, welche ich ihm zuvor mitgeteilt hatte, in sein Navi ein.

 

Während der Fahrt blickte ich geistesabwesend aus dem Fenster, betrachtete die Welt, die an mir vorbeizog. Dummerweise drifteten meine Gedanken unterbewusst wieder zu dem schwarzhaarigen Typen von vorhin. Irgendwas an ihm kam mir im Nachhinein ziemlich bekannt vor. Dieses Gesicht hatte ich schon mal gesehen, es war wie ein De ja-vu… »Miss?« Vielleicht aus den Medien? »Junges Fräulein!«, plötzlich wedelte eine Hand vor meinen Augen herum. Perplex blickte ich zu meiner Linken.

 

»Wir sind angekommen.«

 

Überrascht sah ich nach außen und musste feststellen, dass wir tatsächlich direkt vor den Haus standen in dem sich meine neue Wohnung befand.

 

»Das ging jetzt aber schnell.«, entgegnete ich verlegen, überreichte dem Fahrer ein paar Geldscheine und bedankte mich. Nachdem das Taxi verschwunden war blickte ich mich ein wenig um. Die Gegend schien ruhig und sauber zu sein.

 

Die Wohnung befand sich in einem großen einzelnstehenden Haus, das allem Anschein nach aus zwei Parteien bestand. Eine in der unteren Hälfte mit kleinem Garten und die andere oben mit süßem Balkon.

Mit letzter Kraft schleppte ich meine beiden Reisetaschen eine schmale Treppe hinauf und wühlte anschließend nach dem Schlüssel. Nachdem ich es dann auch endlich geschafft hatte mein neues Reich zu betreten, huschte mein Blick neugierig durch den Raum. Es sah noch viel einladender aus, als auf den Bildern. Tatsächlich hatte ich die Wohnung noch nie in live gesehen. Sobald mir Tsunade eröffnete, dass eine ihrer Wohnungen unbewohnt war und ich gerne dort einziehen könnte, stand für mich die Entscheidung fest. In so einer Millionenstadt wie Konoha war es nicht einfach eine anständige und zugleich bezahlbare Behausung zu finden. Die Fotos, die sie mir schickte, überflog ich nur flüchtig.

 

Die Wohnung besaß keinen Flur, ich befand mich sofort im Wohnzimmer, an welches rechter Hand eine offene Wohnküche grenzte. In der Mitte des Raumes befand sich ein großes Sofa, links davon ein paar Regale und ein kleiner Schreibtisch. An der Wand mir gegenüber erspähte ich ein Bad und daneben befand sich ein weiteres Zimmer, was vermutlich das Schlafzimmer sein wird. Mir gefiel es hier sofort, klein aber fein und mit ein bisschen Deko hier und da, würde ich es mir hier richtig gemütlich machen.

 

Ein wenig Glück lag heute doch noch auf meiner Seite, denn ich befand mich nicht lange in der Wohnung, als es auch schon klingelte und die Umzugsfirma vor der Tür stand. Die Männer waren Gott sei Dank so nett und trugen mir all meine Habseligkeiten aus dem Van nach oben. Es war nicht viel, aber die Kartons alleine diese Treppe hochzuschleppen hätte mir heute wahrscheinlich den Rest gegeben.

Sobald ich wieder alleine war machte ich mich daran alles auszupacken. Ein Teil der Wohnung ist schon möbliert, deshalb musste ich mir relativ wenig an Ausstattung dazukaufen. Das einzige was fehlte waren ein Bett und ein Kleiderschrank. Beides soll kommende Woche geliefert werden. Bis dahin werde ich auf der Couch schlafen.

 

Nachdem ich meine Sachen halbwegs eingeräumt hatte, stemmte ich zufrieden die Hände in die Hüfte und blickte auf die Uhr. In zwei Stunden würde mich Ino abholen, also noch genug Zeit für ein wenig Entspannung. Ich schnappte mir ein Handtuch und ein paar gemütliche Klamotten und marschierte ins Bad um mich zu duschen. Was offen gesagt längst überfällig war.

Sobald ich das warme Wasser auf meiner Haut spürte entfuhr mir ein wohliger Seufzer. Genau das hatte ich jetzt gebraucht und wenn ich dann später endlich noch meine Freundinnen wiedersehe und meinen ersten Cocktail in der Hand halte, ist für mich alles wieder im Lot.
 

~~
 

Das Klingeln meines Handys ließ mich vom Sofa aufschrecken. Eigentlich wollte ich nur kurz meine Augen ausruhen, doch aus kurz ist allem Anschein nach wohl eine Stunde geworden. Ich war so schlau mich nach dem Duschen gleich fertig zu machen, deshalb richtete ich nur schnell meine Haare und schlüpfte in mein bereitgelegtes Outfit.

Unten stand meine blonde Freundin und strahlte mich an. Kaum hatte ich die letzte Stufe hinter mir fielen wir uns beide in die Arme.

 

»Ich hab dich so vermisst!«, gestand sie.

 

»Und ich dich erst!«

 

»Du glaubst gar nicht, was ich alles zu erzählen habe, ich muss das alles so dringend los werden.«, plapperte Ino gleich drauf los.

 

»Bitte warte noch mit den wichtigsten Details bis Hinata dabei ist.«, sagte ich grinsend und hakte mich bei ihr ein.

 

Keine 20 Minuten später erreichten wir das Restaurant. Hinata, die bereits auf uns wartete, zerquetschte mich beinahe vor Freude als sie mich endlich in die Arme schloss. Ein Kellner führte uns zum Tisch und damit wir möglichst ungestört miteinander reden konnten, bestellten wir auch gleich unser Essen und die Getränke. Dann gingen zum Hauptteil des Abends über: Klatsch&Tratsch

 

»So Mädels, raus mit der Sprache, was habe ich verpasst?« Ich platzte beinahe vor Neugierde.

 

Hinata und Ino quasselten wie wild drauf los und erzählten mir alles was in den letzten 12 Monaten passierte.

Natürlich hatten wir regelmäßig miteinander telefoniert, aber sich zu dritt wieder gegenüberzusitzen war etwas ganz anderes. Ino und Hinata zogen bereits ein Jahr früher nach Konoha, da ihr beider Studium nicht ganz so lange ging wie meins. Die beiden hatten hier bereits ihr ganzen Leben und waren komplett im Großstadtmodus angekommen.

 

Meine blonde Freundin schwärmte uns gerade von ihren beiden Liebhabern vor.

»Ich versuchte mich ja wirklich schon die ganze Zeit zu entscheiden, aber ihr glaubt nicht wie schwer das ist. Beide sind so grundverschieden und doch so liebenswert auf ihre eigene Art. Kiba ist ein sehr lauter, geselliger Mensch, der für wirklich jeden Mist zu haben ist und Sai ist mehr der Stille, entspannte Typ. Er ist wahnsinnig engagiert, leitet eine Kunstgalerie und achtet extrem auf meine Gefühle und Bedürfnisse.«

 

Ich warf Hinata einen überforderten Blick zu, woraufhin diese nur mir den Schultern zuckte.

 

»Wie um alles in der Welt schaffst du es mit zwei Männern gleichzeitig etwas am Laufen zu haben? Hat dein Tag irgendwie mehr Stunden als meiner?«, entgegnete ich ungläubig.

»Wissen die beiden überhaupt voneinander??«, flüsterte ich gleich darauf hinterher.

Ino war dafür bekannt, dass bei ihr die Dinge immer etwas anders liefen als normal, deshalb war das alles auch keine riesige Überraschung für uns.

 

»Oh Gott, spinnst du? Das wäre der Supergau. Ich regel das schon noch. Ganz bestimmt.«, erwiderte sie entsetzt. Ich hatte daran so meine Zweifel.

 

»Tja, wisst ihr was ich heute erfahren habe? Mein Bruder wird Vater… und ich Tante…«

Ino und ich bekamen großen Augen, sofort hatte sie unsere gesamte Aufmerksamkeit.

 

»Was Neji?? Wie hat er das denn geschafft?!», platze es geschockt aus Ino heraus.

 

»Nun ja also…«, begann Hinata.

 

»Ja, ich weiß wie Babys entstehen, das war eine rhetorische Frage.«, unterbrach sie Ino.

 

»Was sagen eure Eltern dazu?«, fragte ich vorsichtig.

 

»Meine Eltern waren stinksauer als sie es erfahren haben, zwar sind wir alle nicht mehr 18 Jahre alt, aber ihr kennt sie doch, sie waren schon immer sehr streng. Vor allem da es auch noch ein uneheliches Kind wird.«

Wir warfen ihr ein paar bemitleidende Blicke zu. Ja, wir kannten ihre Eltern nur zu gut und besonders mit dem Vater der beiden ist nicht zu spaßen.

 

Plötzlich schlich sich ein verschmitztes Grinsen in Ino's Gesicht.

»Apropos, mir hat da ein Vöglein gezwitschert, dass du uns möglicherweise etwas zu beichten hast.«

 

Sofort bekam Hinata einen hochroten Kopf und spielte mit ihren beiden Zeigefingern vor ihrer Nase herum.

 

»Was soll das heißen?« Meine Neugierde war geweckt.

 

»Ich habe gehört, du hast einen heißen, geheimnisvollen Verehrer.«, sagte meine blonde Freundin und wackelte verheißungsvoll mit ihren Augenbrauen.

 

»INO!«, quiekte Hinata, griff peinlich berührt nach ihrem Cocktail und nahm einen großen Schluck.

 

»Es ist noch viel zu frisch, da gibt es nichts zu erzählen…«, versuchte sie sich herauszureden.

 »Woher weißt du das eigentlich schon wieder?«, fragte sie dann.

 

»Ich hab so meine Quellen.«

 

»Vielleicht holt er mich nachher ab, dann...dann seht ihr ihn ja.«

 

»Kenne ich ihn?«, bohrte Ino nach.

 

»Keine weiteren Infos!«, meinte Hinata stur.

Ino kniff ihre Augen zusammen und sah so aus, als ob sie Hinata nicht davon kommen lassen würde, doch dann entschied sie sich dagegen. Unsere schüchterne Freundin hasste es bedrängt zu werden.

 

»Na gut, keine Fragen mehr. Für heute.«, stellte Ino klar und versuchte ihr Glück bei mir.

 

»Hast du wenigstens etwas spannendes zu erzählen?«

Bei Ino drehte es sich eindeutig zu viel um Männer. Ich schüttelte den Kopf.

 

»Ich hatte heute nur einen absolut wilden Tag«, begann ich und berichtete den beiden von den Geschehnissen. Von meinem stressigen Morgen, dem Regendesaster bis hin zu meinem glorreichen Auftritt bei Tsunade. Ino bekam sich vor Lachen kaum noch ein.

 

»Hört sich für mich ganz so danach an, als ob du Bekanntschaft mit Sasuke gemacht hättest.«

 

»Sasuke? Warum war mir wieder klar, dass du ihn kennst.“, sagte ich resigniert.

 

»Also bitte, wer kennt DEN denn nicht. Es gibt hier nicht allzu viele Männer, die aussehen als wären sie einem heißen Traum entsprungen. Aber abgesehen davon, arbeite ich gelegentlich mit ihm zusammen. Du wirst hier denke ich schnell feststellen, wie groß die Konoha Security ist und wie viele Menschen dort arbeiten.«

 

»Ich weißt nicht, ob ich mit dem zusammenarbeiten könnte. Irgendwie war er unheimlich und wirkte arrogant.«, meinte ich voreingenommen.

 

»Ach, so schlimm ist er gar nicht. Auf den ersten Blick wirkt er etwas eingebildet und unfreundlich...ok und super gesprächig ist er auch nicht, aber wenn man ihn besser kennt ist er schwer in Ordnung. Ich glaube einfach man muss sich, wie soll ich sagen...seinen Respekt erst verdienen.«, erklärte meine Freundin.

 

»Wie gut, dass ich seinen Respekt nicht brauche, da ich nicht mit ihm zusammenarbeite.«, erwiderte ich nüchtern.

 

»Dir ist schon klar, dass die Agents, die im Außeneinsatz arbeiten, was er übrigens tut, gelegentlich auch verletzt werden und medizinische Versorgung brauchen.«, meinte sie belustigt und bediente sich an ihrem Cocktail.

 

Genervt schaute ich ihr dabei zu und kaut auf der Innenseite meiner Backe herum. »Anderes Thema bitte.“, sagte ich schließlich in die Runde.

 

~~

 

Es war bereits spät in der Nacht als wir das Restaurant verließen.

»Habt ihr Lust noch in eine Disko zu gehen?«, fragte Ino euphorisch und klatschte dabei in die Hände.

 

»Ganz sicher nicht. Ich bin hundemüde und brauche jetzt mein Bett bzw. das Sofa. Ich würde euch wahrscheinlich auf der Tanzfläche einschlafen.«, lehnte ich gähnend ab.

 

»Ich bin auch raus, ich hab noch was vor.«, meinte Hinata schüchtern.

 

»Ach man, ihr seit so langweilig.« Ino zog eine Schnute.

Ich blickte extra auffällig nach rechts und links und hielt mir die Hand über die Augen, um so zu tun, als ob ich etwas suchen würde.

»So Hinata, wo ist jetzt dein Liebhaber?«

 

»Ihr seid doch echt blöd!«, murmelte unsere Freundin beleidigt. »Er wird bestimmt gleich hier sein.«

 

Wie aufs Stichwort bog sogleich ein protziger, orangener BMW um die Ecke und hielt am Straßenrand. Gleich darauf stieg ein junger Mann aus besagtem Auto.

 

»Oh man, den Blondschopf kenne ich doch.«, stieß Ino ungläubig hervor.

 

»Du kennst aber auch jeden Typen in dieser Stadt oder!?«, entgegnete ich ihr sogleich.

 

»Also dann, es war ein echt schöner Abend!«, verabschiedete sich Hinata und drückte jede von uns beiden, ehe sie sich umdrehte und ging.

 

Ich musterte den blonden Typen genau. Er gab Hinata einen Kuss und hielt ihr sogleich die Autotür auf. Bevor auch er in seinem Auto verschwand drehte er sich noch einmal zu uns um. Mein Blick blieb an seiner Jeans hängen. Hatte er da eine.…

 

»Sag mal Ino, klebt ihm da eine Nudel am Oberschenkel?«

 

Sie kniff die Augen zusammen und fixierte den Blonden ebenfalls. »Ja, ich sehe sie auch. Klar und deutlich.«

 

Er winkte uns mit einem extra breiten Grinsen zu und stieg dann endgültig ein. Verdattert blickten wir dem davonfahrenden Auto hinterher.

»So geheimnisvoll fand ich den jetzt gar nicht.«, sagte ich deprimiert.

 

»Das war Naruto Uzumaki und er ist das absolute Gegenteil von geheimnisvoll.«, erklärte sie seufzend.

 

Jedoch wandelte sich ihre Miene plötzlich von skeptisch zu liebevoll. »Wenn ich länger so darüber nachdenke, passen die beiden schon irgendwie ganz gut zusammen. Er wird ihr gut tun.«

 

»Wir sollten uns auf jeden Fall für sie freuen, schließlich ist das ihr erster richtiger Freund.«, stimmte ich mit ein.



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