Als Herr Aizawa langsam und gelangweilt auf seine Schüler zuging verstummten diese nach und nach, denn keiner legte sich gerne mit diesem Helden an und so standen sie alle einigermaßen ordentlich vor ihrem Lehrer bis dieser direkt vor ihnen stand. Sein Blick glitt über die Gesichter der Schüler und nickte kurz. „Gut, alle da. Der Bus kommt gleich, also steigt ihr alle möglichst ruhig ein. Alles weitere folgt dann“ begrüßte er die jüngeren nur müde und sah die Schuleinfahrt hinab. Die Jugendlichen sahen sich gegenseitig nur kurz an und seufzten innerlich. Sie blieben alle ruhig stehen bis besagter Bus tatsächlich ankam und vor ihnen zum stehen kam. Schnell und relativ leise packten sie alle ihre Koffer in die Fächer unten am Gefährt, ehe sie sich ins Innere setzten. Alles dauerte gerade einmal fünf Minuten und Aizawa wirkte zufrieden.
Bakugou saß ziemlich mittig im Bus, am Fenster und war mal wieder äußerst genervt. Kirishima trohnte am Platz neben ihm und schien sich sogar auf diese Reise zu freuen. Leise hörte er die Stimme Todorokis hinter sich und biss seine Kiefer fest aufeinander. Wieso musste dieser Bastard auch direkt hinter ihm sitzen? Es passte ihm nicht, aber das war dann doch besser als der Nerd oder einer dieser Quiekenden Mädchen, weshalb er sich nur grummelnd zurück legte und den monotonen Erklärungen ihres Lehrers folgte der seit der Abfahrt die Regeln herunter leierte.
„... Die Jungs schlafen alle gemeinsam in einen Saal und die Mädchen bekommen dreier Zimmer. An drei Tagen die Woche kommt ein Profiheld und Trainiert mit euch, also gibt es natürlich nicht nur Erholung. Es gibt einen kleinen See in der Gegend, aber da werdet ihr immer nur mindestens zu dritt hin dürfen. Ich kann nicht immer und überall sein und meine Helfer sind auch begrenzt, was nicht heißt dass ihr nicht beobachtet werdet. Im Gegenteil. Eure Fähigkeiten dürft ihr nur im Beisein eines Helden und unter dessen Anweisung benutzen, ansonsten bekommt ihr Strafen... wie das Toilette putzen“ schloss der Lehrer schließlich seine zusammengetragenen Erläuterungen und setzte sich schließlich vorne in die Reihe. Die protestierenden Rufe ignorierte er einfach und sah nur noch aus dem Fenster.
Man hörte noch lange empörte rufe wie: „warum kriegen die Mädchen richtige Zimmer?... Wieso dürfen wir unsere Macken nicht benutzen?“ usw.
Auch der blonde grummelte immer mehr. Nicht nur dass er seine ganzen Schulkameraden um sich hatte, nein. Er würde nicht einmal ein eigenes Zimmer haben in das er sich auch mal zurückziehen konnte. „Scheiße“ fluchte er leise und Kirishima legte ihm Freundschaftlich eine Hand auf die Schulter. „Das können wir wohl nicht ändern. Vermutlich ist diese Herberge oder was auch immer einfach zu klein. Mir passt es zwar auch nicht so ganz aber was willst du machen?“ versuchte er ihn irgendwie etwas zu beruhigen, was aber nicht wirklich funktionierte. „Ja ich weiß trotzdem... Es ist doch unfair das die Weiber es etwas privater haben wie wir“ knurrte Bakugou nur und bemerkte dass es hinter ihm leise raschelt. „Mädchen in dem alter haben es halt.. nicht einfach. Zeig doch ein wenig Verständnis, auch wenn es etwas nervig ist“ meinte Todoroki plötzlich ruhig und der blonde starrte ihn ungläubig mit seinen roten Augen an. „Was mischt du dich jetzt da ein? Lausch doch nicht einfach du halb halb Bastard!“ schnauzte er ihn auch gleich an und Todoroki hob seine brauen ein wenig an. „Entschuldige.. ich wollte nicht lauschen, deine Stimme ist nur immer... recht laut“ meinte er versöhnlich, aber Bakugou brachte dass alles nur noch mehr auf die Palme. Bedrohlich richtete er seine Handfläche gegen das Gesicht des anderen und knirschte aufgebracht mit seinen Zähnen. „Willst du auf deiner anderen Seite auch noch ne Narbe?“ fragte er provozierend, Torodroki jedoch hob nur beschwichtigend seine Hände und lehnte sich wieder zurück. Kirishima hatte alles geschockt beobachtet und atmete hörbar aus als Bakugou sich wieder etwas beruhigte und schüttelte den Kopf. Das würde wirklich eine harte Zeit für sie alle werden.
Es dauerte gefühlte Tage bis sie die Herberge endlich erreichten und alle atmeten erleichtert aus als sie endlich den Bus verlassen durften. Es war bereits Nachmittags und ihr Lehrer stellte sich nur kurz vor ihnen auf. „So heute werden wir nichts mehr machen, seht euch die Umgebung an, richtet eure Zimmer ein und erscheint pünktlich zum Abendessen“ sagte er Matt, ehe er sich abwandte und das Gebäude betrat. Die Schüler folgten schlurfend und die Mädchen meldeten sich erst einmal bei der kleinen Rezeption um ihre Schlüssel zu bekommen, während die Jungs gleich in einen großen geräumigen Raum geführt wurden. Da sie dort alle zusammen schlafen würden mussten sie wenigstens klären wer wo seinen Futon aufschlagen würde. Von den Angestellten bekamen sie gezeigt wo sie diese fanden, ehe sie auch schon wieder alleine gelassen wurden.
Sogar Midoriya seufzte erschöpft und kratzte sich überlegend am Kopf. „Etwas merkwürdig ist es aber schon. Wir werden völlig allein gelassen? Alle zusammen? Irgendetwas ist da doch faul“ meinte er mit ernsten bedenken, aber kaum einer interessierte sich dafür. Sogar Iida legte ihm beschwichtigend eine Hand auf die Schulter. „Zerbrich dir nicht den Kopf, lass uns erst einmal die Futons auslegen und dann die Gegend besichtigen wenn wir schon zeit dafür bekommen. Wer weiß, vielleicht sieht dass alles morgen schon wieder anders aus und wir werden durch die Gegend gequält“ meinte er ruhig und brachte Deku dadurch zu einem kleinen nicken.
Teilweise entstanden Reibereien, vor allem jedoch mit Bakugou, der sich weigerte in der nähe von irgendjemanden außer Kirishima zu liegen. Midoriya war es ziemlich egal wo er lag, ebenso wie auch Todoroki. Denki und Mineta sagten gleich dass sie beisammen bleiben wollten um von den Mädchen schwärmen zu können und da hatte kaum einer etwas dagegen und so reihten sie sich langsam in den Raum ein, bis nur noch ein Platz übrig war. Kirishima lag auf der rechten Seite neben Bakugou, jedoch blieb die linke frei und nur eine Person hatte seinen Futon noch nicht ausgelegt.
Der blonde merkte das irgendwas nicht so ganz aufging und betrachtete seine Schulkameraden nochmal während sie sich bereits gesetzt hatten und teilweise rege Unterhaltungen führten, bis auf einen. Der stand leicht verloren am Rand und wusste dass es Bakugou nicht passen würde, wenn er sich auf die andere Seite von ihm legen musste. „Nein... sag dass das nicht wahr ist...“ knurrte der blonde bereits genervt und Todoroki atmete tief durch, ehe er still an dessen Seite schritt und seinen Futon zu Boden fallen lies. „Wieso? Verfluchte scheiße! Bastard, leg dich wo anders hin!“ fauchte Bakugou sofort und Todoroki sah sich etwas fragend um. „Es ist aber kein Platz mehr. Tschuldige“ sagte er ruhig, aber der blonde war bereits kurz vor dem Durchdrehen. Er packte den Größeren grob am Kragen, zog ihn gewaltsam zu sich herunter und schrie ihn sauer an. „du scheiß Penner, schieb dir deine Entschuldigungen sonst wo hin!!! Du gehst mir so auf den Sack!!! dann Schlaf halt draußen, oder auf dem Flur, das ist mir doch egal! Hauptsache nicht neben mir!!“.
Er schnaubte noch einmal wütend, ehe er den älteren auf den Boden wuchtete und drohend seine Hand erneut vor dessen Gesicht hielt. Todoroki jedoch sah ihn urverwandt in die Augen. „Das geht nicht und das weißt du. Du wirst wohl damit Leben müssen, es ist doch nicht für immer“ meinte er ruhig, ehe Bakugou einen lauten Schrei ausstieß und die Herberge stapfend verließ.
