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Der Moment, in dem dir klar wird...

von

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Im welchem Alter kamen euch die Fragen? Die ultimativen Fragen?
 

Ich weiß es noch, das erste Mal, als wäre es gestern gewesen...

Ahnungslos begann ich jedes dieser Tage wie jeden anderen auch. Hätte ich es vorher gewusst, wäre ich nicht ein einziges Mal davon aus dem Bett gestiegen.
 

„War's das?“ Zwei Worte die eine Frage bilden, auf die man nicht die Antwort weiß. Als wären offene Fragen nicht schon nervig genug, folgen darauf weitere...

Weitere die dich verzweifeln lassen.

Obwohl du schon einige Jahre auf dieser Welt verbracht hast. Du schon etlichen Situationen ausgesetzt warst. Du unzählige Emotionen genießen oder durchstehen musstest. Du mit jeder Erfahrung gereift und gewachsen bist. So viele Jahre...

und du der Überzeugung bist, nichts kann dich jetzt noch so schnell erschüttern.
 

„Habe ich mein Leben wirklich so falsch gelebt?“ Da ist er wieder...

Dieser Moment, der dich vom Gegenteil überzeugt. Diese weitere Frage, die dir die Luft aus den Lungen raubt. Hervorgerufen durch eine simple Konfrontation. Meist eine Kleinigkeit... eine Nichtigkeit und doch schmerzt dir das Herz, die Seele schreit, die Luft wird dünn und du fühlst dich wie ein Pubertierender, weil du weißt, dass du erwachsen bist, es sein solltest und doch bist du so tief verletzt wegen "Nichtigkeiten".

Du bist erwachsen, oder nicht? Stell dich nicht so an!, denkst du selbst für dich und unterdrückst wieder.
 

Immer und immer wieder...
 

Aber alles hat einen Preis...
 

Warum vermittelt die Gesellschaft, man solle seine Gefühle unterdrücken? Warum werden wir so erzogen und genauso von unserem Umfeld geprägt? Wieso brechen so wenige aus diesen Mustern aus, die einem schaden?
 

Mein Preis war mein Lächeln. Die Fähigkeit aufrichtig zu lächeln...Freude zu empfinden.
 

Könnt ihr euch ein Leben ohne echt empfundene Freude vorstellen? Wie traurig muss seine Welt aussehen? Wie einsam muss diese Person sich fühlen? Wie genervt muss der Mensch sein, wenn er auf die Frage: Wie geht es dir? Nicht wahrheitsgemäß antworten kann?
 

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Hallo, mein Name ist Kristina und ich bin 28 Jahre alt. Heute schreibe ich was mir auf der Seele liegt.

Am Montag traf ich nach 10 Jahren meine Cousine. Vor fast 11 Jahren hat sie ihre Sachen gepackt und ist abgetaucht in einer Nacht- und Nebelaktion. Seither habe ich nie was von ihr gehört...

Bis vor kurzen...
 

Sie rief an. Zuerst wusste ich nicht, wer auf der anderen Seite der Leitung war. Als ich aufgeklärt wurde, hatte ich gemischte Gefühle. Damals hatte ich eine enge Bindung zu ihr, zumindest dachte ich das. Es stellte sich allerdings heraus, dass ich sie nicht hatte. Die damaligen Hilfeschreie hatte ich nicht registriert.
 

Ich schreibe, weil es mir so schwer auf der Seele brennt. In all den Jahren habe ich ihr Vorwürfe gemacht, ohne den Grund zu wissen, warum sie damals ging. Ich war der festen Überzeugung, es wäre purer Egoismus. Recht hatte ich, nur das es mich betraf und nicht sie. Aus egoistischen Gründen, war ich böse, habe sie verurteilt und mir nur Sorgen, um ihre Mutter gemacht. Es war der leichte Weg. Der naheliegendste...
 

4 Stunden später nach unseren ersten Telefonat, wurde ich mit der Wahrheit konfrontiert. Ihre Lebensgeschichte, geht mir durch Mark und Bein. 10 Jahre ist eine lange Zeit. Die Einsamkeit durch sie musste...
 

Ich habe unheimliches Glück mit meiner Familie. Nie würde ich einsam sein. Ich habe immer einen sicheren Hafen. Ein Rückzugsort, wenn das Leben mal ordentlich Zutritt. Sie musste durch all diese Phasen alleine gehen. Könnt ihr euch vorstellen, wie sie sich gefühlt haben muss? Ich ahne nur und finde es schon grausam. Wie müssen sich Menschen fühlen, die niemanden haben?
 

Jeder von uns kommt mindestens einmal an diesen Punkt seines Lebens und stellt sich diese Art von Fragen. Genauso oft finden wir aber ein Weg weiterzuleben, durch unseren Rückhalt im Leben. Ohne diese Menschen in unseren Leben, wäre

die Welt ein trauriger und einsamer Ort.
 

Ich widme diesen etwas düsteren Gedankengang meiner Cousine:
 

Ich bin unglaublich stolz auf dich, dass du trotz all diesen Schicksalsschlägen eine so wundervolle, liebenswerte, starke und wunderschöne Frau geworden bist. Ich danke dir von ganzem Herzen, dass du den Mut aufgebracht hast und mich angerufen hast. Das ich wieder Teil deines Lebens sein kann und du zu eines meiner Vorbilder geworden bist.
 

In diesem Sinne, danke ich euch für's lesen.

Seid lieb zueinander.

Seht den Menschen und seine Gefühle.

Seht nicht weg.

Lebt aufrichtig, liebt aufrichtig und lächelt aufrichtig.

Umarmt eure Mütter, Geschwister, Freunde! Euren Rückhalt. Sagt danke und das ihr sie liebt.
 

Ich besuche inzwischen meine Lieblings Cousine und hole mit ihr 10 Jahre nach.



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