It's a Misunderstanding!
Als der Postbote ihn heute Morgen aus dem Bett geklingelt hatte, hatte Zed sich ziemlich geärgert. Er war aufgestanden, hatte sich schnell ein Shirt übergestreift und murrend das Paket entgegengenommen. Doch nun da es vor ihm lag, freute er sich wie ein kleines Kind an Weihnachten. Seine Bestellung war endlich da!
Zed grinste vergnügt vor sich hin. Voller Vorfreude begann er eine Schere oder ein ähnliches Hilfsmittel um das Paket zu öffnen zu suchen.
In der Zwischenzeit war auch sein Bruder Angelus in die Küche gekommen. Der Blonde trug noch seinen Pyjama und war ebenfalls gerade erst aufgestanden. Zed hatte ein geeignetes Hilfsmittel gefunden und machte sich nun daran das Paket zu öffnen. Währenddessen machte Angelus sich einen Kakao.
„Hey Ang! Schau dir das mal an!“ sagte Zed aufgeregt zu Angelus, nachdem er das Paket geöffnet und den Inhalt inspiziert hatte. Seine Bestellung entsprach genau seiner Vorstellung. Er war total begeistert. Grinsend hielt er einen kleinen schwarzen Stab in der Hand und wedelte nun so lange damit herum bis sein kleiner Bruder ihm endlich seine Aufmerksamkeit schenkte.
Etwas genervt schaute Angelus zu Zed hinüber und versuchte zu erraten, weshalb dieser so aus dem Häuschen war.
Er besah sich den Stab, mit dem Zed herum wedelte, oder vielmehr das Stäbchen. Es war zwischen 10 und 15 Zentimeter lang und sah aus, als bestünde es aus einer Aneinanderreihung von Kugeln und Zylinder mit einem Durchmesse zwischen einem halben und einem Zentimeter. Das eine Ende lief leicht Spitz zu einem Kegel aus. Am anderen Ende befand sich ein Ring. Irgendwie erinnerte das Ganze an die Miniaturversion eines Analkugelstabs…
Zed grinste noch immer. Er wollte seine Begeisterung unbedingt mit Jemandem teilen. Erwartungsvoll schaute er Angelus an. „Und?! Was sagst du?!“ fragte er leicht ungeduldig vor Aufregung als Angelus immer noch nicht reagierte.
Ang musterte noch einmal den Gegenstand. So langsam beschlich ihn eine Ahnung, was Zed da in der Hand hatte...
Angelus wurde rot. Hielt Zed ihm da gerade ernsthaft ein Sounding unter die Nase?! Und er wollte wirklich wissen, was Angelus davon hielt?! Das konnte doch wohl nicht sein Ernst sein! Der Blonde verschluckte sich fast an seinem Kakao.
So begeistert und aufgeregt wie Zed aussah, schien er es ja kaum abwarten zu können das Ding zu benutzen. Aber das konnte er sich gleich wieder abschminken! Angelus konnte sich das einfach nicht erregend oder stimulierend vorstellen. Das war doch bestimmt total unangenehm und widerlich. Zed sollte ihm bloß wegbleiben mit dem Ding!
Angelus Gesicht verfinsterte sich und er begann heftig zu protestieren. „Was ich dazu sage?! Ich sage, dass du das gleich wieder vergessen kannst!“ antwortete er Zed.
Das Grinsen verschwand aus Zeds Gesicht. Er war irritiert. Warum war Angelus denn so aufgebracht?
„Ich lasse mir dieses Ding auf keinen Fall von dir rein schieben! Das ist ekelhaft!“ fuhr Angelus energisch fort. Allein die Vorstellung widerte ihn an und er verzog das Gesicht.
„Was ist denn hier schon wieder los?“ fragte Clive. Während Angelus echauffierte war Clive unbemerkt durch dessen Fenster in die Wohnung geschlichen und betrat nun die Küche, mit einer Selbstverständlichkeit, als würde er auch hier wohnen. Normalerweise regt Zed sich ziemlich über dieses Verhalten auf doch im Moment war er viel zu verwirrt. Irgendwie hatte er sich wohl eine andere Reaktion erhofft. Noch immer hielt er den Stab in der Hand während, Angelus abweisend die Arme verschränkt hatte. Clive schaute zwischen den beiden hin und her als Angelus ihm auch schon Antwortete noch ehe Zed den Mund aufmachen konnte.
„Zed hat ein Sounding bestellt und wollte wissen, was ich davon halte“ Angelus war noch immer ziemlich aufgebracht. „Ich hab ihm gesagt, das kann er vergessen! Soll er es sich doch selbst rein schieben!“
Während Angelus sich aufgeregt, hatte sich Clive, mit der gleichen Selbstverständlichkeit mit der er schon die Küche betreten hatte, den Rest von Angs Kakao eingeschenkt.
„Vielleicht war genau das der Plan“ meinte Clive, lässig an den Herd gelehnt und grinste amüsiert.
„He!“ protestierte Zed. Irgendwas lief hier doch gerade völlig falsch. „Jetzt seid mal still und hört mir gefälligst zu, das ist k-“ wollte er die Situation aufklären aber Clive ignorierte seinen Protest und warf Zed stattdessen einen anzüglichen Blick zu. „Sag Bescheid, wenn du Hilfe brauchst“ sagte er und zwinkerte.
Jetzt reichte es Zed! Er stieß ein frustriertes Knurren aus und verdrehte die Augen „Hört mir gefälligst zu!“ wiederholte er verärgert und verschaffte sich nun endlich Gehör.
„Erstens würde ich dir garantiert nicht Bescheid sagen“ stellte Zed an Clive gewandt klar „und zweitens“ fügte er hinzu und deute auf den Inhalt des Päckchens, in dem noch viele weitere kleiner identischer Stäbchen lagen. „Ist das kein Sounding, das sind die neuen Cocktail-Stäbchen für das HardBlood!“
