Disclaimer: Nicht mir. Zumindest Lucius, Snape & Co. Francis allerdings gehört mir ^_~ (knuddel)
An alle Reviewer und Leser: I love you all! (knuddel) ich bin froh, das Francis so gut bei euch ankommt (smile). Doch wenn ich mir die augenblickliche Entwicklung der Story so anschaue würde ich sagen, ich hoffe, ihr habt Geduld, denn sie wird wahrscheinlich ziemlich lange dauern...
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All fall down 07
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"Was soll ich denn jetzt machen?!"
Snape runzelte wütend die Stirn und sah seinem Freund dabei zu, wie dieser zum wohl hundertsten Male mit großen Schritten sein Büro durchmaß und dabei jedesmal nur um wenige Millimeter den Glaskolben verfehlte, den Snape auf dem Boden abgestellt hatte.
"Verstehst du meine Lage, Severus? Ich habe...oh, mein Gott. Nach allem was ich weiß, habe ich wahrscheinlich mit meinem eigenen Sohn geschlafen." Lucius blieb schließlich doch stehen und sah den anderen mit blutunterlaufenen Augen an. Er hatte eine äußerst schlechte Nacht verbracht und Snape konnte ihm dies deutlich ansehen.
"Setz dich, Lucius." Snape schob seinen Freund in den nächsten Sessel und rettete erst einmal seinen kostbaren Zaubertrank. Er brachte ihn auf seinen Schreibtisch in Sicherheit, dann wandte er sich um und stemmte die Hände in die Hüften. "Jetzt hör mir mal zu. Du sagst, der Junge ist Melissas Sohn. In Ordnung. Sie war deine Freundin, bevor du Narzissa geheiratet hast. Soweit komme ich noch mit. Aber was um alles in der Welt bringt dich auf den Gedanken, er sei dein Sohn? Du hast keinerlei Beweis dafür. Wirklich ,jeder' könnte sein Vater sein."
"Du hast ihn nicht gesehen, Severus! Er..." Lucius hob hilflos die Schultern. "Schon als ich ihn das erste Mal sah, da kam er mir irgendwie bekannt vor, aber ich konnte es nicht einordnen. Und seitdem ich weiß, wer seine Mutter war..."
Snape seufzte und verdrehte die Augen. "Und was wäre jetzt so schlimm daran, wenn er dein Sohn ist?"
Das holte Lucius aus seinen Selbstvorwürfen und mit weit aufgerissenen Augen starrte er den anderen an. "Was daran schlimm ist? Bist du von Sinnen, Severus?"
"Reg dich nicht auf, Lucius. Sag mir lieber, was du von mir willst? Du bist doch sicher nicht nur hierher gekommen, weil du dich bei mir ausweinen möchtest?"
"Natürlich nicht." grollte Lucius verhalten. Snape schaffte es doch immer wieder, ihn in Rage zu versetzen. Er fragte sich, warum er immer noch mit ihm redete.
"Weil ich der einzige bin, der dich versteht." Snape gestattete sich ein leicht boshaftes Lächeln, als er Lucius überraschten Gesichtsausdruck bemerkte. "Ich konnte immer schon genau erkennen, was du gerade denkst. Es ist nicht weiter schwierig, wenn man genau hinsieht."
Lucius murmelte etwas unverständliches und Snape grinste amüsiert. "Also?"
"Komm mit und..." Er schlang in einer für ihn völlig untypischen Geste nervös die Hände ineinander. "Du mußt herausfinden, ob ich sein Vater bin."
Snape seufzte und kehrte zu seinem Stuhl zurück. "Wie stellst du dir das vor, Lucius? Ich kann nicht einfach alles stehen und liegenlassen, nur weil du ein kleines Problem hast."
"Bitte?" Lucius erstickte zwar an dem Wort, aber es blieb ihm keine andere Wahl. Er war verzweifelt. Das schien auch Snape zu merken, denn er nickte knapp und stand auf.
"Dann laß uns auf der Stelle aufbrechen." Er ging zur Tür. "Was ist? Trödel nicht so rum, Lucius."
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Francis hockte mit angezogenen Beinen auf seinem Bett und versuchte herauszufinden, was denn nun eigentlich geschehen war. Es war doch alles in Ordnung gewesen und dann hatte Lucius das Foto seiner Mutter gesehen und dann... Francis seufzte. Er verstand es nicht. Lucius kannte seine Mutter, soviel war sicher. Aber warum war er so entsetzt gewesen?
Der Junge stand langsam auf und ging zur Kommode. Er nahm das Bild seiner Mutter in die Hand und betrachtete nachdenklich ihr Gesicht. Sie sah so jung und verletzlich aus auf diesem Bild, schoß es Francis durch den Sinn. Ob sie wohl jemals glücklich gewesen war? Vorsichtig malte er mit einer Fingerspitze die Züge seiner Mutter nach und lächelte traurig, als diese sich in diesem Augenblick von ihm abwandte.
"Francis?!" Noras Stimme riß ihn aus seinen Gedanken und rasch stellte er das Bild beiseite. Nora öffnete die Tür und sah ihn freundlich lächelnd an. "Kommst du bitte runter? Mr. Malfoy ist hier um dich zu sehen!"
Verwundert stieg Francis die Treppe hinab. Warum war Lucius denn nicht zu ihm raufgekommen? Die Antwort auf diese Frage erhielt er, als er das Wohnzimmer betrat. Lucius war nicht allein.
Francis blieb wie erstarrt stehen. Das Lucius Besuch mitbrachte, konnte eigentlich nur eines bedeuten. Er hatte das Interesse verloren und wollte ihn nun weiterreichen. Voller Angst versuchte er, etwas aus der Miene seines Liebhabers zu lesen, doch dessen Züge blieben kalt und unnahbar.
"Da bist du ja, Francis. Komm her. Ich möchte dich jemandem vorstellen." Lucius winkte ihn näher und Francis erkannte, dass er gar nicht so gleichgültig war, wie er tat. Im Gegenteil. Irgendetwas schien ihn zu belasten, das konnte er ihm deutlich anhören. Mit zitternden Knien ging er näher an die beiden Männer heran und setzte sich schließlich Lucius gegenüber auf einen Sessel.
Sein Blick wanderte augenblicklich zu der schwarz gekleideten Gestalt, die reglos hinter Lucius stand und ihn nicht aus den Augen ließ. Der Mann war ihm unheimlich. Lucius schien sein Unbehagen zu spüren, denn er nahm Francis Hand und drückte sie beruhigend.
"Francis, darf ich dir Severus Snape vorstellen? Er ist Lehrer in Hogwarts und ein sehr guter Freund von mir. Severus, das ist Francis."
Snape betrachtete den Jungen mit durchdringenden Blicken und konnte nur noch den Kopf schütteln. Wie war es möglich, dass Lucius es nicht von Anfang an gesehen hatte? Die Augen dieses Jungen waren von einem ungwöhnlichen silbergrau, das man nicht allzu häufig antraf. Es waren typische Malfoy-Augen. Zusammen mit seinen blonden Haaren konnte es eigentlich keinen Zweifel geben, doch er war nicht gekommen, um zu raten. Lucius wollte eine verbindliche Antwort. Also zog er seinen Zauberstab heraus und sah mit leichtem Amüsement, wie der Junge erschrocken zurückzuckte.
Lucius wandte sich um und sah Snape unsicher an. "Könntest du einen Augenblick warten? Ich würde es Francis gern erklären."
Snape zog die Augenbrauen hoch, sein ungläubiger Blick sagte alles. "Du hast es ihm noch nicht gesagt?" Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, die plötzliche Angst auf Lucius Zügen hätte Snape wahrscheinlich ein Lachen entlockt. Doch angesichts der Panik in den grauen Augen seines Freundes seufzte Snape nur und senkte seinen Zauberstab. "In Ordnung. Ich warte draußen. Ruf mich, wenn ihr soweit seit."
"Danke, Severus." Lucius wartete, bis der andere die Tür hinter sich zugezogen hatte, dann wandte er sich dem Jungen zu, der ihn mit weit aufgerissenen Augen ansah. "Du fragst dich wahrscheinlich, was das alles soll..." begann er, doch Francis ließ ihn nicht ausreden.
"Mach dir keine Sorgen. Ich verstehe es." Er lächelte traurig, wollte sich aber nicht anmerken lassen, wie tief ihn das ganze getroffen hatte. "Ich werde dir keine Szene machen, Lucius. Wenn dieser Snape derjenige ist, der deinen Platz einnehmen soll, dann ist das für mich in Ordnung. Er ist schließlich dein Freund."
Erst jetzt verstand Lucius, was in Francis vorging und im ersten Moment wusste er nicht, ob er lachen oder weinen sollte. "Nein, du irrst dich. Ich will dir nicht zu verstehen geben, dass ich dich nicht wiedersehen will. Ganz im Gegenteil. Du bedeutest alles für mich, aber..." er holte tief Atem. Jetzt kam der schwere Teil. "Es gibt da etwas, das du wissen mußt. Es geht um deine Mutter."
"Du kanntest sie, nicht wahr?"
"Woher weißt du das?!" Lucius klang so erschrocken, dass Francis nur den Kopf schütteln konnte.
"Du hast ihr Foto gesehen und bist davon gestürmt. Deine Reaktion war nicht gerade unauffällig."
Lucius seufzte und nahm wieder Francis Hand. Er drückte sie kurz an seine Lippen, dann sah er den Jungen ernst an. "Das, was ich dir jetzt sage wird wahrscheinlich ein Schock werden, aber es muss sein."
Francis rutschte nervös auf dem Sessel hin und her. Lucius verändertes Verhalten jagte ihm Angst ein und am liebsten wäre er davongelaufen. Nur der Kontakt zu Lucius ließ ihn an Ort und Stelle verharren.
"Wie du vorhin schon selbst sagtest, ich kannte deine Mutter. Melissa und ich sind zusammen zur Schule gegangen. Sie war ein Jahr jünger als ich und eine wirklich tolle Frau. Ich habe mich auf den ersten Blick in sie verliebt." Lucius Blick richtete sich in die Ferne und Francis ahnte, dass er nicht mehr in der Gegenwart war, sondern in die Vergangenheit zurückgekehrt war. "Melissa und ich waren sehr glücklich miteinander und ich wollte sie heiraten, aber mein Vater verbot es mir. Ihre Familie war nicht einflußreich genug und ich..." er fuhr sich mit der freien Hand über das Gesicht und richtete seinen Blick wieder auf den Jungen, der ihn ungläubig anstarrte.
"Ich hörte auf meinen Vater. Ich war ein Feigling, Francis. Ich verließ die Frau die ich über alles liebte und heiratete innerhalb kürzester Zeit die Frau, die meine Eltern mir ausgesucht hatten." Lucius fühlte sich ein wenig besser, nachdem er soweit gekommen war, doch das schlimmste stand ihm noch bevor. Er wünschte, er könnte Francis das ganze ersparen, doch es hatte keinen Sinn. Er hätte niemals mit der Ungewißheit leben können. "Ein paar Tage nach meiner Hochzeit besuchte ich Melissas Eltern, doch sie wußten nicht, wo sie sich befand. Sie...verschwand einfach. Ich versuchte sie ausfindig zu machen, doch sie hatte ihre Spuren viel zu gut verwischt. Ich hörte nie wieder von ihr. Schließlich gab ich die Suche auf. Und dann fand ich dich."
"Was willst du mir sagen, Lucius," fragte Francis tonlos nach. Er hatte entsetzliche Angst und auf einmal ahnte er, worauf das ganze hinauslaufen würde. Er wollte es nicht hören, doch ein kleiner Teil von ihm, war neugierig genug, um auszuharren.
"Ich weiß, dass Melissa dir niemals erzählt hat, wer dein Vater war..."
"Nein." Francis zuckte zurück, doch Lucius ließ ihn nicht gehen. Nachdem er endlich all seinen Mut zusammengenommen hatte, wollte er es auch zu Ende bringen.
"Ich habe deine Mutter geliebt, Francis. Wir waren einige Monate zusammen und es könnte sein..."
"Nein!"
"Francis, bitte! Es wäre möglich, dass ich dein Vater bin. Ich möchte einen Test machen, nur um sicher zu sein."
Francis riß sich los und sprang auf. "Hör auf! Du lügst! Ich will das nicht hören!"
"Du mußt, es dir aber anhören! Wir können so nicht weitermachen! Nicht, wenn auch nur die geringste Möglichkeit besteht, dass du mein Sohn bist!" Lucius streckte bittend die Hand aus, doch der Junge wich hastig zurück. Seufzend ließ Lucius die Hand wieder sinken. "Ich werde Severus bitten, den Test vorzunehmen. Dann sind wir sicher..."
"'Wir' sind sicher?! Du meinst, du bist sicher!" schrie Francis auf einmal aufgebracht und sah Lucius angewidert an. "Es wäre ja auch nicht auszudenken, wenn jemand herausfinden würde, dass der große Lucius Malfoy sich nicht zu schade ist, seinen eigenen Sohn zu vögeln, wenn ihm gerade der Sinn danach steht!"
"FRANCIS!" Lucius war innerhalb eines Sekundenbruchteils auf den Beinen und umklammerte die schmalen Schultern des Jungen mit hartem Griff. Dann schüttelte er ihn unbeherrscht. "Reiß dich zusammen! Du bist hysterisch!"
"Natürlich bin ich hysterisch! Ich habe ja auch allen Grund dazu!" gab Francis ebenso wütend zurück und wand sich aus Lucius Griff. Auf einmal liefen ihm Tränen übers Gesicht, doch er wischte sie nicht weg. "Ich habe dir vertraut. Ich...Gott steh mir bei, ich liebe dich."
Er stürmte hinaus und gleich darauf knallte im oberen Stock eine Tür ins Schloss. Lucius ließ sich kraftlos aufs Sofa fallen.
"Das lief ja besser als erwartet." Snape lehnte mit ausdruckslosem Gesichtsausdruck im Türrahmen und bedachte seinen Freund mit nicht zu deutenden Blicken. Als Lucius nicht antwortete richtete er sich auf und setzte sich dem anderen gegenüber. "Wie konntest du nur so blind sein, Lucius? Jeder Trottel kann sehen, dass der Junge dein Sohn ist. Dafür hättest du mich nicht extra rufen müssen. Aber wenn es dich beruhigt, ich habe den Test gemacht, während ihr damit beschäftigt wart, euch gegenseitig nieder zu schreien. Herzlichen Glückwunsch, Lucius. Es ist ein Junge."
tbc
