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Legend of the Black Rose

von

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Prolog

Die Welt hat sich verändert. Oder habe ich mich verändert? Tatsache ist, dass die Welt, die ich kannte, nur eine Illusion ist. Obwohl man das nicht so einfach behaupten kann, da in dieser Illusion mehr Menschen leben, an dieser Illusion mehr Menschen glauben als an die Wahrheit. Zudem gehöre ich nicht in die andere, die verborgene Welt. Ich besitze einfach nicht das benötigte Talent dafür. Und selbst Menschen mit diesem Talent versuchen es zu verleugnen. Die Gesellschaft zeigt uns nun mal auf, was wir zu glauben haben. Und es ist nicht leicht anders zu sein, vor allem wenn einem niemand glaubt oder die anderen nur das, was sie mit eigenen Augen sehen können. Und da liegt der Hund begraben.

Aber es gibt auch Menschen wie mich, die die Wahrheit kennen, sie akzeptiert haben. Und es ist ja nicht so, dass ich keine Verbindung zu dieser verborgenen Welt hätte, dass ich mit meiner Situation alleine wäre. Nur besitze ich nicht die Fähigkeit, das Talent die Welt aus eigener Kraft zu sehen und selbst meine Schwester besitzt diese Fähigkeit nicht. Dabei ist sie eine große Persönlichkeit in dieser verborgenen Welt. Doch welch schwere Bürde das Bewahren des Geheimnissens, der Wahrheit vor Freunden und Familie für sie war und ist, das habe ich erst jetzt verstanden. In unserer Kindheit haben wir beide die Wahrheit herausgefunden. Doch seit ich sie wieder vergessen habe, versucht meine Schwester mich von dieser Welt fernzuhalten. Was mich nur noch verbissener nach ihrem Geheimnis hat suchen lassen. Ich bin so ein Idiot. Jetzt wünsche ich mir nämlich, genau wie sie es mir immer prophezeit hat, ich hätte es nie herausgefunden.

Wie die Wahrheit aussieht? Das ist nicht so einfach. Die Illusion ist sehr komplex. Es ist ein riesiges unsichtbares Netz und selbst wenn man ein Teil gefunden hat, kann es sein, dass man noch nicht mal auf der richtigen Spur zur Wahrheit ist. So gesehen ist es eher ein Puzzle, welches mit allem verbunden ist, aber deren Puzzleteile auch mal alleine ein Bild erzeugen. Und das ist sehr verwirrend. Doch die Wahrheit herauszubekommen, ist mein Beruf und durch diesem habe ich die Wahrheit ein zweites Mal gefunden. Ich bin Polizistin und wenn ich so darüber nachdenke, wäre ich nie zur Polizei gegangen, wenn ich die verborgene Welt nicht vergessen hätte. Vermaledeie Neugier. Aber fangen wir von Vorn an. Mein Name ist Abigail Quasasch und alles begann mit diesem Fall:
 

Als mehre Autos am Park vorbeirasen fliegt ein Vogel erschreckt aus einem Baum hoch. Sirenen heulen durch die Nacht. Die Polizeiwagen halten vor einem kleinen roten Haus in einem beschaulichen Vorort, wo etwas Schreckliches passiert war. Vor knapp 15 Minuten war bei der Notrufzentrale der panische Anruf einer Mutter eingegangen, die gerade gesehen hatte, wie ihre Tochter entführt wurde. Jetzt saß die aufgelöste Frau schluchzend auf den Stufen zu ihrer Haustür. Ihr Mann steht hinter ihr mit versteinertem Gesicht. Die Polizisten werden einige Zeit brauchen um die Frau soweit zu beruhigen, dass sie ihre Aussage aufnehmen können.

Der geschockte Vater gibt sich einen Ruck und geleitet alle hinein. Während die Polizei die Aussage des Mannes aufnimmt, werden die Vorhänge neugierig gewordener Nachbarn beiseitegeschoben. Die Blaulichter locken immer mehr Nachbarn und Schaulustige an, die sich fragen was passiert ist, doch die Polizei sperrt das Gebiet ab. Dies geschieht auch, um mögliche Beweise zu sichern. Als die Spurensicherung ankommt, hat sich bereits eine kleine Menge gebildet. Sie verstärken das unheimliche Schauspiel, den die gelbe Straßenbeleuchtung und die flackernden blauen Lichter der Polizeiwagen an die rote Häuserwand werfen.

Eine kleine Katze klettert auf den Baum, der im Nachbargarten steht und sieht mit gesträubten Haaren auf das Treiben unter sich. Ihre Ohren zucken als ein weiterer Wagen vor dem Haus hält. Diesmal ist es ein Zivilfahrzeug, aus welchem ein dunkelhäutiger Mann und eine blonde Frau steigen. Beide tragen Polizeimarken und Waffen am Gürtel. Sie zeigen ihre Ausweise vor und gehen durch die Absperrung. Beide Detektivs grüßen die Kollegen und fragen nach dem Stand der Dinge. Danach wendet sich die Frau direkt an die Eltern, die inzwischen auf dem Sofa Platz genommen haben. „Herr und Frau Oblinger, ich bin Detektiv Quasasch und das ist mein Partner Detektiv Dearing. Könnten sie uns erzählen was passiert ist?“ „Ich habe doch bereits eine Aussage gemacht.“ „Herr Oblinger, ich möchte es noch mal von Ihnen persönlich hören. Vielleicht erinnern Sie sich an etwas, was Sie vorher vergessen haben zu erwähnen? Ich weiß das das schwer ist, aber Sie müssen uns alles erzählen, was Sie wissen, auch die Dinge, die Sie für unwichtig halten. Am besten fangen Sie von vorne an. “ Dearing hat einen kleinen Block und ein Stift hervorgeholt, um sich Notizen zu machen. Herr Oblinger legt seinen Arm um seine Frau und fängt an zu erzählen:

„Alles war wie immer als wir alle zu Bett gingen. Aber dann hat mich etwas geweckt. Ich weiß nicht was es war. Ich bin aufgestanden um mir etwas zu trinken aus der Küche zu holen und da habe ich die angelehnte Haustür gesehen. Ich fand das Merkwürdig, also habe ich Emilia, meine Frau, geweckt und während ich alle Türen und Fenster noch mal kontrollierte, ging Emilia ins Kinderzimmer zu unserer Tochter. Dann habe ich ihren Schrei gehört. Als ich ins Zimmer kam war Mila schon weg und Emilia stand an dem weitgeöffneten Fenster.“ „Haben Sie den Täter oder die Täter gesehen?“ Der Vater schüttelt bedauert seinen Kopf, doch zum ersten Mal spricht Frau Oblinger. „Ja.“ Abigail wendet sich ihr zu. „Können Sie ihn mir beschreiben?“ „Naja also nein.“ Abigail und Dearing tauschen verwirrte Blicke und Dearing fragt: „Warum nicht?“ „Sie würden mir nicht glauben.“ „Aber Sie haben sie gesehen?“, setzt der Detektive nach. Frau Oblinger nickt.

„Wie viele waren es? Wie sahen sie aus?“ Die Frau blickt zu ihrem Mann. Abigail beugt sich vor und ergreift die Hand der Mutter. „Sie müssen uns schon helfen. Jede Information ist wichtig.“ Frau Oblinger schüttelt leicht den Kopf und holt dann tief Luft. Abigail sieht ihren Partner an und dieser fast den Stift fester. „Er war schwarz.“ „Also ein schwarzer Mann …“, murmelt er, während er sich weiter Notizen macht. „Nein, er war kein dunkelhäutiger Mann, sondern schwarz, richtig schwarz, schwarz wie die Nacht und …“, ein schaudern geht durch die Frau. „Kein Mann.“ „Also eine Frau?“ „Nein, es ist kein Mensch!“ „Oh, bitte nicht schon wieder!“ Herr Oblinger seufzt genervt auf und nimmt den Arm von seiner Frau. Diese dreht sich ihm verzweifelt zu. „Du musst mir glauben. Er hatte einen Schwanz, einen Echsenschwanz solang, dass er auf dem Boden geschleift hat. Ich denke mir das nicht aus!“

Ich glaubte ihr nicht. Niemand tat das. Wir alle schoben diese Zeugenaussage auf den Schock. Natürlich konnte keiner zu diesem Zeitpunkt ahnen, wie wichtig diese Beschreibung war. Es war der Anfang vom Ende meiner mir allesvertrauten Welt.



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