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Attack on Titan

Flügel der Freiheit 2
von

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"Gemeinsame Zeit"

“Hier, das ist doch super. Oder was hälst du von dem hier? Nein, warte. Das hier ist perfekt!”

“Hanji..!”

“Moment, gleich hab ich's.”

~Oh man. Wenn ich einfach gehe, ob sie das dann merkt?~

Sobald ich wach war, hatte Hanji mich verschleppt und zwar in das Zimmer von Sasha und Mikasa. In ihrem Zimmer war ja leider kein Platz. Sie hatte aus irgendeinem Grund erfahren, dass Erwin den Tag mit mir verbringen wollte. Ich vermute mal ganz stark, das Levi irgendwas rausgerutscht sein musste. Jemand anderes wusste es ja schließlich nicht. Hanji kam dann auf die glorreiche Idee, mich einkleiden zu müssen. Als wenn es mein erstes Date mit ihm wäre. Naja,....wenn man mal genauer darüber nachdachte, war es das ja eigentlich auch. Ich konnte mich nicht erinnern, jemals einen Tag mit ihm alleine, geschweige denn außerhalb des Hauptquartiers, verbracht zu haben.

Hanji war nur leider der Meinung, mich in ein Kleid stecken zu müssen. Sie selber besaß, glaube ich, gar keine. Sasha und Mikasa waren da schon besser ausgestattet. Ich selber hatte auch keine. Wozu auch? Ich war Soldatin und als Alltagskleidung reichte mir eine Hose und ein Shirt. Ich hatte in meinem ganzen Leben noch kein Kleid an. Ich wusste ja auch nicht, was Erwin mit mir heute vor hatte. Wenn wir irgendwo hin reiten würden, wäre ein Kleid nicht gerade vorteilhaft. Aber Hanji würde sich sowieso nicht aufhalten lassen. Sasha war ebenfalls Feuer und Flamme und half Hanji ganz ausgiebig beim raussuchen der Kleider. Mikasa saß auf ihrem Bett und beobachtete das ganze, während ich in der Mitte des Raumes stand und ständig eins nach dem anderen anziehen musste. Ich seufzte frustriert aus und hatte nun wirklich langsam keinen Bock mehr. Ich würde am liebsten einfach meine Uniform anziehen und gut ist.

“Jetzt hab ich’s aber!” rief meine Freundin fröhlich und drückte mir noch ein Kleid in die Hand.

“Hanji, ich habe keine Lust mehr. Lass mich meine Uniform anziehen.”

“Kommt nicht in Frage! Los, zieh das an!”

“Ist ja gut!”

Ich tat also was meine Freundin mir befohlen hatte und quälte mich, anscheinend in das letzte, Kleid hinein. Ich stand vor dem Spiegel und wusste nicht so recht was ich davon halten sollte. Hanji und Sasha standen mit funkelnden Augen neben mir und betrachteten mich.

“Du siehst so süß aus!” quietschte die Forscherin los.

“Echt jetzt? Ich will aber nicht süß aussehen. Das passt ganz und gar nicht zu mir.”

“Ach quatsch. Erwin wird hin und weg sein. Vor allem, da er dich noch nie in einem Kleid gesehen hat. Das weckt doch völlig neue Reize.” zwinkerte sie mir zu.

Ich sah sie aus dem Augenwinkel an, als wenn sie nicht ganz dicht wäre. Das war sie ja auch manchmal nicht. Eigentlich eher die meiste Zeit….
 

“Und jetzt,....” fing Hanji an, kam auf mich zu und befreite meine Haare aus dem Haargummi. “....sind deine Haare fällig. Du lässt die auf jeden Fall offen. Sasha, Attacke!”

Hanji und Sasha stellten sich jeweils links und rechts von mir und fielen über die seitlichen Haarsträhnen her. Sie wurden nach hinten hin geflochten und dort zusammen gebunden.

“So, fertig.” gab meine beste Freundin grinsend von sich und stemmte ihre Hände in die Hüfte.

Recht schüchtern stand ich nun dort vor dem Spiegel und betrachtete mich.

“Ich fühle mich irgendwie unwohl.”

Ich drehte mich dann zu Mikasa.

“Was sagst du denn dazu?”

Sie drehte sich verlegen zur Seite und zog ihren roten Schal ein stückchen nach oben.

“Ich finde, es steht dir.”

“Das Kleid ist aus Mikasas Schrank.” freute sich Hanji.

Hatte ganz ehrlich nicht erwartet, das Mikasa sowas trug.
 

“So, dann kann es ja losgehen. Erwin erwartet dich bestimmt schon.”

Hanji zerrte mich am Arm aus dem Zimmer und schliff mich durch die Gänge, auf dem Weg zu Erwins Büro. Ohne zu klopfen riss sie einfach die Tür auf und zwei überraschte Augenpaare kamen uns entgegen. Ich hingegen versteckte mich noch auf dem Flur und lugte nur mit dem Kopf durch die offenstehende Tür.

“Kannst du nicht klopfen, Vierauge?!”

Hanji fing nur doof an zu lachen. Levi saß vor Erwins Schreibtisch, während der Kommandant seitlich von dem Tisch stand. Er selbst trug nur ein weißes Hemd und eine dunkle Hose dazu. Sein Abzeichen trug er selbstverständlich ebenfalls um den Hals. Hanji schaute verwirrt hinter sich und entdeckte mich, wie ich noch schüchtern auf dem Flur stand.

“Kira, nun komm schon endlich rein!”

“Ich will nicht!”

“Nun komm!”

Sie kam auf mich zu und zog mich mit einem Ruck in den Raum hinein. Die Augen der beiden Männer vor uns weiteten sich und ich stand nur wie angewurzelt da und richtete, mit geröteten Wangen, meinen Blick gen Boden.

Es herrschte eine Zeit lang

Stille, bis ich dann Schritte wahrnahm, die auf mich zukamen. Schwarze Schuhe kamen in mein Blickfeld und dieser wurde langsam nach oben geschoben, das ich meinen Gegenüber in die Augen schauen musste.

Er beugte sich zu mir runter und platzierte liebevoll seine Lippen auf meine.

“Du siehst bezaubernd aus.” gab er mir ein Kompliment, als wir uns wieder voneinander gelöst hatten.

“D..danke.” gab ich schüchtern wieder. Levi war in der Zwischenzeit aufgestanden und kam auf uns zu.

“Ich verlasse mich auf dich Levi.”

“Ich mach das schon, Erwin”

“Viel Spaß euch Zwei.” grinste uns die Braunhaarige noch entgegen, bevor Erwin meine Hand nahm und mit mir den Raum verließ.
 

Er ging mit mir in Richtung der Ställe. Irgendwie hatte ich sowas schon geahnt. Nur, wie sollte ich mit dieser Kleidung bloß reiten?

Vor dem Stall ließ er meine Hand los

“Warte kurz hier.” und ging dann in diesen hinein. Nach kurzer Zeit kam der Kommandant mit seinem weißen Schimmel im Schlepptau wieder zu mir. Ich sah ihn etwas verwirrt an, da er nur mit seinem Pferd voll gesattelt wieder rauskam. Ich fand es schon immer erstaunlich, wie gut er dies alles mit nur mit einem Arm meisterte. Er wollte von Anfang an nicht, das man ihm bei solchen Sachen helfen sollte. Er wollte nicht abhängig sein, sondern alles alleine können.

“Und….wie hast du dir das nun vorgestellt?” kam die Frage vorsichtig von mir. Er kam auf mich zu, drehte mich mit dem Rücken zu seinem Pferd, ging leicht in die Knie und platzierte seinen Arm unter mein Gesäß.

“Halt dich fest.”

Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und er hob mich mit einem Ruck auf den Rücken des Pferdes. Ich saß jetzt seitlich drauf und meine beiden Beine hingen auf einer Seite hinunter. Erwin stieg danach ebenfalls auf das Pferd und saß nun hinter mir. Wir setzten uns daraufhin in Bewegung und machten uns erst einmal auf den Weg in die Stadt. Mir fiel auf, das noch eine Tasche an dem Sattel angebracht war.

~Was da wohl drinne sein mag?~
 

Wir verbrachten einige Stunden in der Stadt. Trafen unterwegs auch auf Kommandant Pixis und ließen uns zusammen mit ihm in einem kleinen Gasthaus nieder. Für etwas zu Trinken war er immer zu haben. Ich mochte Pixis, daher hatte ich auch nichts dagegen, wenn wir einen Teil des Tages mit ihm verbrachten. Ich verstand mich mit jedem Kommandanten sehr gut. Sogar mit Darius, der das Kommando über alle drei Divisionen inne hatte. Ich fand es schon beinahe schade, dass Nile und Darius nicht ebenfalls anwesend waren.

Als wir uns dann wieder von Pixis verabschiedeten, machten wir uns wieder auf dem Weg zu Erwins Pferd. Erwin ritt mit mir noch weiter außerhalb der Stadt zu einem großen See, der umringt von einem Blumenfeld war. Als ich mich von seinem Pferd ließ, ging ich mit großen Augen auf diesen See zu. Ich wusste garnicht, das es sowas Schönes hier überhaupt gab. Während ich von dieser Umgebung völlig hin und weg war, wühlte Erwin in der Tasche, an dem Sattel, rum und holte eine Decke zum Vorschein. Diese breitete er dann mitten auf dem Blumenfeld aus und schaute zu mir. Mein Blick lag immer noch gedankenverloren auf dem See, während mein Kleid und meine Haare im Wind tanzten. Erwin ließ sich auf der Decke nieder und gab mir den kurzen Augenblick der Ruhe.

Ich drehte mich daraufhin in seine Richtung und trat auf ihn zu. Er hielt mir seine Hand entgegen, woraufhin ich meine Hand in seine legte. Er zog mich zu sich hinunter und ich platzierte mich zwischen seinen Beinen, mit dem Rücken zu ihm. Er ließ seinen Kopf auf meiner Schulter ruhen und wir genossen einfach nur stillschweigend diese angenehme Ruhe. Solche Momente waren für einen Soldaten wirklich selten genug, daher musste man diesen nutzen. Ich schloss meine Augen und lehnte meinen Kopf nach hinten. Ich vergaß in diesem Moment all die schlechten Gedanken, die sich in letzter Zeit in mir breit gemacht hatten.
 

Als es dämmerte, machten wir uns wieder auf den Weg in das Hauptquartier. Die Sonne war bereits untergegangen, als wir dort ankamen. Wir brachten noch gemeinsam das Pferd zu dem Stall und wollten gerade das Gebäude betreten, als ich aus der Richtung des kleines Waldes Gelächter wahr nahm. Erwin bemerkte es ebenfalls. Ich zupfte an seiner Kleidung rum, als Zeichen dass er mich bitte begleiten sollte. Er tat dies natürlich auch. Gemeinsam steuerten wir das Waldstück an und entdeckten einige Meter in diesem, eine kleine Gruppe an Soldaten, die um ein Feuer saßen. Alle meine Freunde saßen dort, selbst Levi lehnte gelangweilt gegen einem Baum und beobachtete das knisternde Schauspiel vor ihm. Erwin und ich gesellten uns dann zu ihnen und gemeinsam konnte ich den Rest des Abends, doch noch mit meinen Freunden verbringen. Jean hatte es natürlich sehr gefreut. Dieses mal konnten sie es sich natürlich nicht leisten, etwas Flüssiges zu sich zu nehmen, was sie am nächsten Tag bereuen würden. Einige Zeit später, entschlossen Erwin und ich uns als erstes zu verabschieden. Auch wenn es vielleicht nicht unsere letzte Expedition sein würde, wollten wir die Nacht gemeinsam so verbringen, als wenn es die letzte wäre und unserer Liebe freien Lauf lassen.



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