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Der Spürhase

von

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Enthüllungen

Panik war ein passendes Wort für das, was Mariella verspürte. Was auch immer sie erwartet hatte, niemals hätte sie ein derartig brutales Blutbad auch nur in Betracht gezogen.

Sie musste weg hier und zwar schnell!

Ihr Plan war einfach über die Balustrade zu springen, um nur noch schneller wegzukommen, als sich ihr zwei Wölfe in S.W.A.T.-Körperpanzern und Waffen im Anschlag in den Weg stellten.

„ZPD! Waffe fallen lassen und runter auf den Boden!“

Ein Teil von ihr konnte die Aufforderung verstehen und ihr sogar soweit Folge leisten die Waffe fallen zu lassen, aber die Panik ließ sie nicht inne halten, so sprang sie einfach über die Balustrade und noch bevor sie den Boden erreicht hatte, trafen sie zwei Betäubungspfeile wodurch sie den Aufprall schon garnicht mehr mitbekam.
 

Dieses Verhalten war verwirrend für die beiden Tiere. So blickten sie zunächst hinunter und sahen, dass ihre Kollegen sich bereits um das Wildschwein kümmerten. Daher konnten sie sich damit befassen, was jenseits der Tür lag, durch die sie panikartig geflüchtet kam.

Sie näherten sich ihr mit den Waffen im Anschlag und gingen dann auf beiden Seiten in Stellung.

Einer öffnete die Tür und sein Kamerad hatte nur einen Sekundenbruchteil später die entsicherte Waffe in den dahinterliegenden Korridor gerichtet… und erstarrte mit weit aufgerissenen Augen.

Diese Reaktion war ungewöhnlich, daher wagte er auch einen Blick und er konnte spüren, wie ihm die Farbe aus der Schnauze schwand.

„Bei allen Göttern!“
 

Chief Bogo hatte eine geteilte Meinung zu Krankenhäusern. Einerseits verabscheute er es eines oder gar mehrere seiner Tiere hier aufsuchen zu müssen, andererseits die Alternative…

Waren doch diese Nacht Tiere in der Leichenhalle gelandet…
 

Seine Gedanken ließ er sich nicht anmerken, und als er den Korridor des gesicherten Flügels entlanglief passierte er mehrere Zellen, welche von schweren S.W.A.T.-Einheiten bewacht wurden. Wie alle anderen hoffte er natürlich, dass sie nicht gebraucht würden, aber man konnte in einer solchen Situation nicht vorsichtig genug sein.
 

Eisbär um Eisbär waren in den Zellen und die Ärzte warteten nur darauf, dass die Wirkung des Mondstaubes nachlassen oder das Gegenmittel wirken würde.

Noch zu gut konnte er sich daran erinnern, wie einst die ersten Versuche eines Gegenmittels nahezu katastrophale Ergebnisse erbrachten. Und Mondstaub war nunmal etwas anderes als das Nachtheuler-Serum von einst, auch wenn es auf denselben Grundlagen beruhte.
 

Sechs Stunden waren seit den Einsätzen in der Cliffside-Anstalt und auf dem Anwesen der Familie Big vergangen, aber es war ihm leider nicht möglich gewesen eher zu erscheinen.

Wenn er Glück hatte, dann wäre zumindest eines seiner Tiere bei Bewusstsein und er könnte sich einen ersten Überblick über die Ereignisse verschaffen.
 

Er bog in einen Seitengang ein und an der ersten Tür standen keine Wachen. Dies war auch nicht nötig, da es sich lediglich um Verletzte handelte, dies machte es aber nicht einfacher.

Chief Bogo klopfte an und nach einer leisen Aufforderung einzutreten tat er genau das.

Er war nicht wirklich überrascht Lea Wolfard am Bett ihres Gefährten anzutreffen, wobei sie seine Pfote in der ihren hielt.

Sein Oberkörper war dick bandagiert und neben dem Bett standen ein Herzmonitor, ein Beatmungsgerät und ein Ständer mit einer Infusionslösung. Letztere voraussichtlich mit starken Schmerzmitteln.

„Chief Bogo.“

„Mrs. Wolfard. Es tut mir Leid, dass es dazu gekommen ist. Darf ich fragen, wie es ihm geht?“

Die Wölfin lächelte ein wenig.

Sie wussten, dass der Job gefährlich war und das sie jederzeit mit einem Krankenhausaufenthalt rechnen mussten, aber dennoch war es hart ihren Gefährten dort liegen zu sehen.

Und auch wenn es nur wenige Male waren, dass sie ihn im Krankenhaus aufsuchen musste, so war Chief Bogo ein gutes Tier und konnte ihr trotz seiner rauen Schale deutlich machen, wie sehr er die Umstände bedauerte, die zur Verwundung ein jedes seiner Tiere führten.
 

„Den Umständen entsprechend. Seine Lunge wurde verletzt, aber die Ärzte haben mir versichert, dass Fred keine bleibenden Schäden zurückbehalten wird. Die Wunden werden im schlimmsten Fall leichte Narben hinterlassen…

Das Schlimmste für ihn dürfte noch das Jucken sein, wenn das Fell an seiner Brust nachwächst.“
 

Es vergingen einige Momente der Stille, die nur vom Piepen des Herzmonitors durchbrochen wurde, bevor sie sich direkt an Chief Bogo wandte.

„Können Sie mir sagen, was genau vorgefallen ist? Wie es dazu kam?“

Dabei deutete sie auf die regungslose Gestalt auf dem Bett vor sich.

„Momentan kann ich Ihnen nur das Offensichtliche mitteilen, was Sie bereits von den anderen gehört haben dürften.

Seinen Kollegen wurde eine neuartige Droge, die dem Nachtheulerserum von vor einigen Jahren ähnelt verabreicht, aber das einzige Tier, das momentan sagen könnte, was tatsächlich geschehen ist, versteckt sich hinter seinen Anwälten in der Hoffnung noch irgendwie da herauszukommen…

Aber ich kann Ihnen versichern, dass sie keinen Erfolg haben wird.“

„Danke.“
 

Er nickte und verließ ruhig das Zimmer.

Eines geschafft, fehlten noch zwei.
 

Nur eine Tür weiter war sein nächstes Ziel, auch dort vernahm er die Aufforderung einzutreten.

Hier stand ebenfalls ein Bett, aber hier lag Elizabeth Fangmeyer darauf und war mit zahlreichen Gurten und sogar einigen Ketten fixiert, während an einem Ständer eine Infusion hing.

An ihrer Seite saß ihr Gefährte James und dieser hielt ihre Pfote.

Er nickte Chief Bogo lediglich zu und dieser erwiderte den Gruß auf die gleiche Weise.

„Sie ist eines der gütigsten Tiere, die ich jemals getroffen habe und dennoch… liegt sie hier… angekettet, wie ein Monster…

Das ist einfach nicht fair!“

Er sprang auf, nahm eine Wasserflasche vom Tisch und holte aus, um sie gegen die Wand zu schleudern. Allerdings erstarrte er im letzten Moment und nach einigen Momenten angespannter Stille ließ er sich hängen, stellte die Flasche wieder weg und nahm ihre Pfote wieder in seine.

„Wäre es nur die Verletzung, so wäre es keine große Sache. Ein paar gebrochene Knochen in ihrer Schulter und dem Oberarm. Nichts, was einige Wochen Ruhe nicht richten können.

Sie verabreichen ihr ein starkes Schlafmittel, um sie ruhig zu halten, damit sie die Verletzung nicht verschlimmert.

Aber… dieses Zeug… Sie wissen nicht… ob es… Nebenwirkungen… gibt… ob diese… permanent sein können…“

Chief Bogo konnte darauf Nichts erwidern, wusste er doch selbst nicht, wie schlimm Mondstaub wirklich sein konnte.

So blieb ihm nichts anderes übrig, als ihm den Huf auf die Schulter zu legen und ihm so seine Unterstützung zu versichern.

„Wäre es möglich mich zu dem Tier zu lassen, das dafür verantwortlich ist? So für… Fünf Minuten?“

Chief Bogo musste unwillkürlich grinsen bei dem Gedanken.

„Ein verlockender Gedanke. Nur leider lassen die Gesetze dies nicht zu.“

Er richtete seinen Blick wieder auf seine Gefährtin und das leichte Lächeln verschwand von seiner Schnauze.

„Trotzdem danke dass Sie erschienen sind.“

„Natürlich.“
 

Die letzte Tür in diesem Gang führte zu einer Zelle, wo er völlig ratlos war, was er erwarten sollte…

„Herein.“

Die zwei Frauen an der Glasscheibe drehten sich zu ihm, während er jenseits des Glases eine rote Gestalt erkennen konnte, die zusammengerollt auf dem Boden lag.

„Mrs. Hopps, Mrs. Wilde.“

„Chief Bogo.“

„Wie geht es…?“

Dabei deutete er auf die Scheibe.

„Nun, wenn man die Umstände bedenkt geht es ihnen großartig.“

Der Büffel konnte zunächst nichts erwidern, da er sich nicht sicher war, was er darauf erwidern sollte.

„Sie scheinen nicht informiert worden zu sein?“

„Ich habe den Bericht nur kurz überflogen, bevor ich hergekommen bin.“

Beide Frauen begannen zu kichern.

„Sie sind beide in dieser Zelle, weil sie bei ihrer Ankunft ‚unzertrennlich‘ waren.“

„Sind diese Beiden das nicht immer?“

„Oh nein… Sie…“

Bonnies Ohren schnellten hoch und drehten sich herum, woraufhin sich ihr Körper in dieselbe Richtung drehte.

„… Sie sind es gleich wieder.“

Der Fuchs jenseits der Scheibe erhob sich und gab damit den Blick frei auf die graue Häsin, die sich unter ihm zusammengerollt hatte.

Auch wenn er sich nicht als prüde oder verklemmt bezeichnen würde, so war der Anblick des Fuchses, wie er mit seiner Schnauze über das Hinterteil der Häsin schnüffelte und seine Zunge immer wieder hervorschnellen ließ ausgesprochen ungewöhnlich. Als er sie dann auch noch bestieg und seinen Unterleib vor und zurückschnellen ließ, lief er sogar rot an und wandte sich ab.

Die Häsin beachtete ihn nicht weiter, als sie sich an die Füchsin an ihrer Seite wandte.

„Das ist jetzt die siebte Runde, wenn ich mich nicht verzählt habe.“

„Nein, hast du nicht. Aber ich muss zugeben, dass ich so langsam neidisch auf Judy werde. Und das obwohl Nicholas mein eigen Fleisch und Blut ist.“

„Ich weiß, was du meinst. Aber wenn man bedenkt, wie lange sich das alles angestaut haben muss… Immerhin waren sie mehrere Tage voneinander getrennt.“

„… Können wir unser Gespräch eventuell vor der Tür weiterführen?“

Beide Frauen sahen sich an, zuckten mit den Schultern und begleiteten ihn vor die Tür.

Draußen musste Chief Bogo sich erstmal mit seinem Huf über die Schnauze fahren, bevor er seinen Kopf schüttelte, um diese Bilder aus seinem Kopf zu bekommen.

Die beiden Frauen an seiner Seite waren sehr amüsiert, allerdings waren sie beide mit einer angemessenen Portion Lebenserfahrung ausgestattet und Marian hatte dank Bonnie ein Verhältnis zum Thema Sex, welches dem von Hasen zumindest deutlich angenähert war.

„… Haben die Ärzte schon eine Prognose abgeben können wie lange dieser… Zustand noch anhält?“

„Leider nicht. Es ist bei Nicholas schließlich auch noch die Paarungszeit und bei Judy ist die Pille mittlerweile auch abgeklungen. Somit kommt neben der hormonellen Katastrophe durch die Drogen auch noch dies hinzu und sie haben dies vorher nie wirklich beachtet, wenn diese Zeit in den vergangenen Jahren eingetreten war. Es kann sein, dass es noch Tage dauert oder auch nur…“

Sie wurden von lauten Schreien aus dem Zimmer aus ihrer Unterhaltung gerissen.

Schreien, die unerwartet, aber dennoch herbeigesehnt waren.

„NIIIIICK!“

„JUDYYYY!“
 

Alle drei stürmten in das Zimmer und sahen durch die Wand, wie Fuchs und Hase sich hecktisch, ja geradezu verzweifelt mit ihren Schnauzen und Wangen über die ihres Partners fuhren und dabei deutlich hörbar einander abschnüffelten und Namen stöhnten...

„Nick!“

„Judy!“

„Nick!“

„Judy!“

„Wilde!“

Der letzte Name stammte nicht von den beiden hinter dem Glas und Nick bedurfte einiges an Überwindung, um seinen Blick auf seinen Vorgesetzten richten zu können. Dabei konnte er aber nicht aufhören den süßen und unbeschreiblich intensiven Duft seiner Gefährtin geradezu zu inhalieren.

„Chief…“

Ein Arm ging um Judys Leibesmitte und er zog sie an sich heran. Mit einem Ruck richtete er sich auf und zog seinen Schwanz zwischen seinen Beinen hindurch an seine Vorderseite, wo Judy immernoch breitbeinig hing, um so alles Wichtige zu Bedecken.

Dann machte er einige Schritte in Richtung des Glases und torkelte dabei wie ein Betrunkener, aber bei jeder einzelnen Bewegung verdrehten beide die Augen und mussten Stöhnen.

An der Scheibe angekommen ging er in die Knie und presste sowohl seine Schnauze, als auch die von Judy an eines der Löcher in der Glasscheibe, die es den Tieren erlaubten mit denen jenseits der Scheibe zu reden.

„… Pfo… Pfoten…“

Marian verstand und presste beide Pfoten an das Loch.

„Bonnie, du auch. Sie dürfen nur unseren Geruch in der Nase haben.“

Damit deutete sie auf das Loch an Judys Schnauze.

Beide Mütter spürten einige Minuten nur den warmen Atem ihrer Kinder auf ihren Pfoten, während sie versuchten sich zu beruhigen.

„Mrs. Wilde?“

„Der Duft der Gefährtin ist etwas sehr Mächtiges. Aber auch der Duft einer Mutter. Nur unser Geruch ist beruhigend.“

„Ja, Mom.“

Alle bis auf Judy richteten ihren Blick auf Nick.

„Wilde?“

„Der… Mondstaub ist… unbeschreiblich… Alles ist so intensiv… Selbst jetzt noch…“

„Sind Sie wieder ganz Sie selbst?“

„Ja… aber ich weiß nicht… ob ich es verkrafte… von Judy… OH!!“

„NICK!“

Als Nick sich begann zu entspannen, glitt sein Schwanz ein wenig hinab. Dies löste eine Kettenreaktion aus, als er dadurch über Judys immernoch extrem empfindliche Brüste fuhr.

Judy verdrehte die Augen, spannte sich wieder an und das zusammenziehen ihrer Muskeln zog sich durch ihren gesamten Körper. Auch an der Stelle, an der sie für die nächste Stunde noch mit ihm verbunden sein würde. Auch Nick musste dabei die Augen verdrehen und seine Hüfte machte einige ruckartige Bewegungen.

Es bereitete ihm nahezu körperliche Schmerzen sich zusammenzureißen und sie beide zu stoppen.

Ihre Schnauzen presste er wieder an die Löcher und nach einer gefühlten Ewigkeit wagte er es wieder etwas zu sagen.

„… Ist… es möglich eine… Decke zu bekommen?... Und eine… Oh… Möglichkeit… Bescheid zu geben… wenn es… nachlässt? ...“

Chief Bogo gab keinen Ton von sich, sondern nickte nur, bevor er den Raum verließ.

„Nick? Wir sind doch da.“

„Es ist eine Sache… wenn ihr sichergehen wollt… dass mit uns… Alles in Ordnung ist… Aber ich kann mich nicht… kontrollieren… Und ich muss gestehen… es ist ein… … seltsames Gefühl… zu wissen, dass ausgerechnet ihr… zuschAHHHHH… zuschaut…“
 

Nachdem Chief Bogo die Ärzte über den Zustand der Beiden informiert hatte ließ er die Schlafmittel von Liz herunterfahren um zu schauen, ob auch bei ihr der Mondstaub nachgelassen hatte.

Aber dies konnte nicht so schnell geschehen, wie er es gerne hätte, da das Schlafmittel medizinisch bedingt nur in Etappen abgesetzt werden durfte.

So kam es, dass Lea Wolfard nach einer Weile auf ihn zuging und ihn informierte, dass ihr Gefährte aufgewacht war.

„Chief.“

„Wolfard. Wie geht es Ihnen?“

„Wie nach einer Sparringsrunde mit beiden Wildes zusammen.“

Chief Bogo verzog die Schnauze, denn dies war innerhalb des Reviers zu einem Synonym geworden für einen Zustand, in dem man sich überlegt, ob es nicht angenehmer wäre dem Armen den Gnadenschuss zu geben.

„Mein Beileid.“

„Danke.“

„Können Sie sich erinnern, was geschehen ist?“

„Nachdem ich die Verstärkung angefordert habe, gingen wir vier hinein. Wir überprüften ein Geräusch aus der Küche, aber dort waren Eisbären, die offensichtlich auch unter Mondstaub standen. Als wir wieder in der Eingangshalle waren, standen dort drei Wildschweine. Die Frau hat ihren Namen gesagt… Mariella Bellucci… und dann hat sie gerufen um die Bären anzulocken. Wir konnten sie betäuben, aber der letzte kam erst später. Er hatte sich angeschlichen und hätte Liz sich ihm nicht entgegengeworfen wären wir womöglich alle tot. Judy nutzte ihnen letzten Schuss um ihn zu betäuben, aber Liz wurde unter ihm begraben. Wir konnten sie befreien, aber dann schoss die Frau mit Mondstaub auf Liz und kündigte an die Familie Big auszulöschen bevor sie durch eine Tür verschwand. Nick wies mich an sie fortzulocken, während er und Judy die Schweine verfolgten.

Ich lockte sie hinaus, stolperte und wurde verletzt. Ich dachte ich wäre erledigt, aber das Letzte, was ich mitbekam, war wie Liz zusammenbrach. Wie geht es den Anderen?“

„Fangmeyer wurde versorgt, ruhig gestellt und wird hoffentlich bald wieder aufwachen. Die Wildes wurden offensichtlich mit Mondstaub vollgepumpt, aber ihr Plan… ging nicht ganz auf…“

„Inwiefern?“

„Nunja… Sein Instinkt… hat sich augenscheinlich um die Wildschweine gekümmert. War wohl eine ziemliche Sauerei.“

„Sie haben es zweifelsohne verdient.“

„Wenn die beiden wieder klar im Kopf sind werde ich mir von ihnen die Ereignisse schildern lassen.“

„Wie geht es den beiden?“

„Der Mondstaub hat offensichtlich soweit nachgelassen, dass sie sich wieder ihrer Selbst bewusst sind, aber die Sensibilisierung ist noch nicht abgeklungen.“

„Kann ich sie sehen?“

„Sie sind beide… indisponiert…“

Dabei lief Chief Bogo rot an und selbst Lea konnte sagen, dass das ungewöhnlich für den Chief war.

„Chief?“

„… Sie sollten wissen, dass Mondstaub die Instinkte anspricht.“

„Ja. Wenn ich raten müsste haben sie Judy bedroht und dafür hat er sie zur Strecke gebracht.“

„Und dann?“

„??? … Nachdem er die Gefahr beseitigt hat war Judy in Sicherheit… …“

Freddys Augen wurden größer und größer…

„Sie wollen mich verarschen!“

Chief Bogo versuchte gerade verzweifelt ein Grinsen zu unterdrücken und schüttelte lediglich mit dem Kopf.

Das Heulen des Wolfes und seiner Gefährtin waren noch am Eingang des Krankenhauses zu hören, während Freddy verzweifelt beide Pfoten auf seine Brust presste um den Schmerz unter Kontrolle zu halten. Aber das war es ihm wert.
 

Es waren zwei weitere Stunden vergangen, als er wieder im Krankenhaus war und vor den mittlerweile präsentablen Wildes stand.

„Haben Sie Ihre… Instinkte… wieder unter Kontrolle?“

„Ja Sir.“

„Gut. Können Sie mir dann sagen, woran Sie sich erinnern können, nachdem Sie und Wolfard sich getrennt haben?“

„Mrs. Bellucci hat Koslov unter Mondstaub gesetzt, um die Familie Big durch ihn umbringen zu lassen. Wir konnten die Familie retten und verstecken, bevor Koslov uns folgen konnte. Nachdem er ausgeschaltet war, wurden wir mir einer großen Mende Mondstaub beschossen… Dann… Es war…“

Nick legte seine Pfote auf ihre linke Schulter, da ihre rechte immernoch verletzt war… durch ihn…

„Es war, als wäre mein Körper nicht mehr meiner…“

„Wie meinen sie das?“

„Ich konnte noch hören, riechen und fühlen, nur sehr viel intensiver. Aber das Schlimmste war, dass ich keine Kontrolle über ihn hatte, sondern einzig und allein meine Instinkte. Es war, als könnte ich die Gedanken meiner Instinkte hören.

Einfache Gedanken, aber dennoch… ‚Fuchs! Raubtier! Gefahr!‘ das schoss mir immer wieder durch den Kopf, aber egal wie sehr ich es versucht habe, sie haben mir nicht zugehört. Ich schrie immer wieder ‚Das ist Nick! Du brauchst keine Angst zu haben!‘ aber dennoch verspürte mein Körper bei seinem Anblick Panik… und floh in den nächsten Raum. Ich wusste, dass es eine Sackgasse war, aber sie hörten nicht zu. Nick folgte mir und als ich den Raum wieder verlassen wollte, versperrte mir eines der Wildschweine den Weg und trat zu.

Ich spürte nurnoch Schmerzen und dann blieb ich an einem Nagel oder so hängen. Nick kam näher und schnupperte an mir. Danach leckte er meine Wunde ab und seine Nase fuhr zu meinem Hals, wo er immer seinen Duft auf mir hinterlässt.

Irgendetwas geschah dann. Ich kann es nicht näher bestimmen, aber plötzlich spürten sie, dass Nick keine Gefahr darstellte.

Bellucci sagte, dass sie das widerlich fände und Nick ging auf die Wildscheine zu. Er verletzte das erste Wildschwein schwer als dieses zuschlagen wollte. Danach kroch es fort und Nick folgte ihm. Ich konnte dann nichts mehr sehen, da sie sich von der Tür entfernt hatten. Nur noch ihre Schreie hören.“

An dieser Stelle wandte sich Chief Bogo direkt an Nick.

„Wilde?“

„Ich habe beide Wildschweine getötet, weil sie es gewagt hatten Judy zu verletzen. Danach haben meine Instinkte ihr Recht eingefordert… Wie die vergangenen Stunden.“

Und Nick ließ sich die Ereignisse nochmal durch den Kopf gehen.



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