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KID - Der Meisterdieb

von

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Herz aus Glas

KID – Der Meisterdieb

„Das Herz aus Glas“
 

Heute = Donnerstag. Morgen = Freitag. Übermorgen = Samstag.

Kaito schrieb alles hintereinander auf. Den Samstag unterstrich er. Plötzlich spürte er jemanden hinter sich. Er sah sich um.

„Was hast du da aufgeschrieben? Ist Samstag was besonderes?“, fragte Akako Koizumi.

„Ja. Weißt du das denn nicht? KID will da das gläserne Herz stehlen.“

„Ah ja.“, seufzte Akako. „Dieses Herz aus Glas soll wirklich etwas besonders sein. Ich frage mich, was er damit will. Oder…“ Sie legte einen Finger ans Kinn, sah Kaito an und lächelte. „…oder sollte ich dich da einfach fragen?“ Sie grinste breit und verließ den Klassenraum. Kaito sah wieder auf das Blatt auf das er die Wochentage geschrieben hatte.

„Mh…“ Er lachte auf und packte seine Sachen zusammen. Er stand auf, da kam ihm ein fürchterlicher Geruch in die Nase. Er schnupperte ein paar Mal, dann drehte sich sein Magen um. Hier roch es doch gewaltig nach Meereswasser… Hier roch es nach etwas Glitschigem… Nach etwas, was glitschig ist und im Meer lebt…

Ganz vorsichtig und mit verzerrtem Gesicht drehte Kaito sich um. Und sofort stieß er einen spitzen mädchenhaften Schrei aus, stolperte zurück gegen den Tisch und fiel auf den Stuhl, der sofort nach hinten kippte. Kaito lag einigen Sekunden auf dem Rücken, ehe er panisch aufsprang und sich eng an die Wand drückte. „Nimm ihn weg!“, kreischte er hysterisch. „Nimm ihn weg! Bitte!“

Aoko, seine beste Freundin, grinste ihn boshaft an. Sie hielt in der rechten Hand einen schönen dicken Fisch. „Wunderschönes Exemplar, nicht wahr?“

„Er lebt noch!“, schrie Kaito und zeigte darauf. Er bewegte sich nicht von der Wand weg. Der Fisch dagegen bewegte sich in Aokos Hand. „Nimm ihn weg!“ Das Blut wich ihm aus dem Gesicht. Sein Magen fühlte sich an, als wäre er dreißig Loopings auf der Achterbahn gefahren.

„Er ist aus dem Aquarium aus der Schule. Ich hab ihn mir ausgeliehen.“, sagte sie und sah sich den Fisch an. „Ist er nicht süß!?“ Sie gab dem Fisch einen kleinen Kuss.

Kaito kniff die Augen zu und drehte den Kopf weg. „Mir ist schlecht! Tu ihn wieder ins Wasser!“, schrie er und hielt sich dann die Hand vor den Mund.

„Na schön.“ Kaito hörte Schritte die sich entfernten. Er wartete noch kurz, dann öffnete er die Augen wieder. Und er blickte direkt in die Glubschaugen des Fisches.

„Ahhhh!“, schrie Kaito wahnsinnig auf und presste sich flach an die Wand. Der Fisch glubschte ihn mit seinen riesigen Augen an, die auf und zu gingen.

„Ich hab dich doch gefragt, ob er süß ist. Wieso antwortest du denn nicht?“, fragte Aoko schroff. Sie sah Kaito böse an. Dieser erwiderte den Blick nicht, da er schon wieder die Augen zugekniffen hatte. „Jetzt sag schon, ist er süß oder nicht?“

„Nein! Er ist ekelig! Er ist hässlich! Er macht mir Angst!“, jammerte Kaito eingeschüchtert.

„Toll! Jetzt hast du ihm weh getan! Sag ihm, dass er süß ist! Ein Fisch hat doch auch Gefühle!“

„Wenn ich noch etwas sage, hast du mein Frühstück und mein Abendessen von gestern Abend im Gesicht, Aoko! Also pack ihn weg!“, erwiderte Kaito.

Aoko verzog das Gesicht und verließ den Klassenraum. Kaito ging zu ihrem Platz, nahm ihre Tasche mit und verließ auch den Raum. Es war schon lange Schulende, aber Kaito hatte noch auf Aoko gewartet und was tat sie? Sie ängstigte ihn! Sie wusste doch ganz genau, dass er riesige Angst vor Fischen hatte! Wieso tat sie so etwas gemeines?

Sie kam ihm auf halben Weg entgegen.

„Hast du meine Tasche mitgenommen?“, fragte sie und lächelte wieder.

„Ja. Hier.“, sagte Kaito kurz. Dann herrschte langes Schweigen. Sie waren schon vom Schulgelände, als er sagte: „Das war gemein.“

„Nein, das war für gestern!“

„Wie bitte?“, fragte Kaito, als hätte er sich verhört.

„Na, das war für gestern…“

„Ja, das weiß ich auch, aber was hab ich denn gestern gemacht?“, fragte er und sah Aoko ungläubig an. Sie verschränkte die Arme hinterm Kopf, hielt dabei aber auch die Tasche fest. Sie atmete tief durch.

„Naja, gestern hast du mich sitzen lassen…“

„Ich hab was?“, stieß Kaito hervor. Wir waren verabredet? Ich hab sie sitzen lassen? Was?

„Ich habe dich angerufen und dich gebeten vorbeizukommen, weil du mir helfen solltest etwas zum Anziehen zu finden. Am Samstag ist doch dieser Ball. Da wo ich mit Paps hingehe und dieses Herz ausgestellt ist. Du hast gesagt, du kommst, aber das bist du nicht.“

Memo an Hirn: Aoko nicht versetzen! Tu das nie wieder! Gibt nur Ärger!, schärfte Kaito sich ein. Er blieb stehen, weil die Ampel auf rot schaltete. Aoko ebenfalls.

„Ich kann mich vage daran erinnern. Also, dass mich jemand angerufen hat weiß ich, aber das warst du?“, fragte Kaito und sah sie an. Er grinste.

„Hab ich dir erzählt, dass ich ein Aquarium gekauft habe?“, sagte Aoko begeistert und das wischte Kaito das Grinsen aus dem Gesicht. Er ging weiter, als die Ampel auf grün umsprang. Als er zu seinem Haus abbiegen wollte, zog ihn Aoko am Ärmel in die Richtung ihres Hauses.

„Oh nein, mein Lieber! Dieser Tag ist mein Tag!“, sagte sie und zog ihn hinter sich her.

„Aoko! Lass… lass mich los!“, sagte Kaito etwas angeschlagen.

„Nein! Du kommst mit.“

„Ich hab aber keine Zeit.“, sagte Kaito und klammerte sich an einer Straßenlaterne fest.

„Du kommst mit mir. Wenn wir das richtige gefunden haben, kannst du ja gehen.“, erwiderte Aoko und zog so feste, das Kaito loslassen musste.

Als sie am Haus waren, schloss sie die Tür auf. „Ich bin wieder da Paps!“

Keine Antwort.

„Wo ist das Aquarium!?“, fragte Kaito unsicher.

„Bitte was?“

„Na das…“

„…war doch bloß ein Witz.“, beendete sie Kaitos Satz, etwas anders, als er es geplant hatte.

Sie ging in ihr Zimmer. Kaito folgte ihr. Vorsichtig lugte er hinein und als er kein Aquarium sah, betrat er es. Doch sofort klebte etwas in seinem Gesicht. Er kreischte auf.

Als er sich das klebrige Etwas aus dem Gesicht geschlagen und gekratzt hatte und er sah was es war, schrie er noch lauter.

„Beruhige dich! Das ist bloß ein Fisch aus Gummi. Er ist unecht. Ein Spielzeug für Katzen. Als ich das gesehen habe, musste ich es einfach haben. Einfach um dich zu ärgern.“, sagte Aoko und lachte. Sie wischte sich eine Träne aus den Augen. „Mann, bist du leicht reinzulegen. Das ist ja das reinste Kinderspiel.“

Hexe!, dachte Kaito verärgert. „Jetzt zeig was du hast. Damit wir das beenden können und ich nach Hause kann.“, sagte er und klang dabei kälter als beabsichtigt.

„Also willst du mir nicht helfen? Und so etwas nennt sich Freund.“ Aoko drehte sich zum Fenster und Kaito konnte ihr Gesicht nicht mehr erkennen. Sie klang aber traurig.

„Ähm…“ Kaito ließ seine Tasche fallen und ging zu Aoko. Er wollte die Arme auf ihre Schultern legen, doch er tat es nicht. Er wollte sie umarmen, aber er tat es nicht. Er zog die Arme wieder zurück. „Ähm… ich… also ich… ich werde dir helfen. Kein Problem. Aber danach muss ich schnell nach Hause. Ich muss noch etwas erledigen. Weißt du, sonst hätte ich ja gerne mit dir was unternommen, aber…“

„Meine Güte! Du solltest dich mal anhören. `Ich muss noch was machen. Mha, ich muss zu meiner Mama. Ich würde gerne was mit dir machen, aber Mama wartet ja zu Hause.´ Wie ein kleines Baby.“ Aoko hatte Kaito wahnsinnig gut nachgeahmt. Sie lachte wieder. „Du fällst auf alles rein, was man dir sagt, oder? Wie doof bist du eigentlich? Wie naiv?“

Kaito drehte sich um, nahm seine Tasche und verließ ihr Zimmer. Sie lief ihm hinterher.

„Komm zurück! Das war doch alles nur Spaß!“, rief sie. Kaito blieb am Ende der Treppe stehen. Er drehte sich nicht um. Er sah böse zur Haustür.

„Spaß? Auf meine Kosten. Such dir einen anderen Blöden!“, sagte er und öffnete die Tür.

„Kaito! Sei nicht so beleidigt! Ich bitte dich. Ich brauche deine Hilfe.“

„Geh doch zu einer Freundin! Ich bin kein Mädchen. Ich weiß nicht, was du tragen sollst oder kannst oder musst oder… ach, was weiß denn ich!?“

Aoko merkte, dass er wirklich wütend auf sie war. Sie hatten sich schon lange nicht mehr richtig gestritten, aber seit kurzem verstand Kaito auch gar keinen Spaß mehr. Oder lag es daran, dass Aoko zu weit gegangen war? Sie wusste es nicht, aber sie würde es gerne wissen wollen! „Kaito?“

„Mh?“, machte er und blieb an der Tür stehen. Er hörte, wie sie die Treppe runter gepolltert kam. Er drehte sich um. Sie stand jetzt vor ihm.

„Warum bist du in letzter Zeit so ernst? Du verstehst gar keinen Spaß mehr.“ Aoko sah auf den Boden. Doch dann bemerkte sie, dass es kindisch war. Sie sah ihn an.

„Was?“, fragte er, da er sie anscheinend nicht verstanden hatte.

„Ach schon gut. Vergiss es. Geh ruhig, wenn du willst. Ich schaff das schon.“ Sie drehte sich um und lief die Treppe wieder rauf. Er hörte oben, wie sie die Tür zuschlug.

Ach, Aoko. Wenn du wüsstest, was ich zurzeit für Probleme hab, würdest du auch nicht mehr über alles lachen können. Kaito atmete tief durch und ließ seine Tasche von seiner Schulter gleiten. Dann lief er die Treppen rauf und wollte gerade die Tür zu Aokos Zimmer öffnen, als er etwas hörte. Er lehnte sich gegen die Tür und lauschte.

„Ja Aoko, das hast du ja echt toll hingekriegt. Da bist du mal wieder total zu weit gegangen.“

Anscheinend ärgerte sie sich laut über sich selbst. Kaito hörte ein Geräusch, als würde sie irgendetwas zerreißen und dann… „Ach, verdammt!“, rief Aoko und dann hörte er, wie etwas auf das Bett fiel oder geworfen wurde. Kaito zog leise die Tür auf. Er lugte hinein und sah Aoko auf dem Bett liegen. Sie hatte ihr Gesicht in ein Kissen gepresst, in das sie jetzt laut rein schrie. Kaito zuckte nicht zusammen, er hatte damit gerechnet.

Auf dem Bett lagen noch Klamotten und Kleider. Eines der Kleider war zerrissen. Wahrscheinlich hatte Aoko es versucht vom Bügel zu ziehen und es anziehen wollen und dabei war es unten gerissen.

Kaito nahm das Kleid vom Bett und sah es sich an. Es war mal schön gewesen, aber jetzt konnte man es wohl kaum mehr anziehen. Obwohl…

„D… du bist noch da?“, fragte Aoko, die sich aufgesetzt hatte und sich eine Träne aus den Augen wischte. Kaito hob die Hand.

„Ich denke nach.“, sagte er leise und sah sich das lange schwarze Kleid an, was oben eine weiße Krempe hatte und durch eine schwarze Schlaufe aus Plastik zugehalten wurde. Es war dadurch schulterfrei und unten war es durch den misslungenen Versuch es anzuziehen zerrissen. Kaito hielt es an sich und sah in den Spiegel an der Schranktür.

„Das kannst du vergessen. Es ist kaputt. Ein anderes hab ich ni…!“

„Von wegen kaputt!“, sagte Kaito und nahm das Ende des Kleides. Genau auf der gegenüberliegenden Seite des Risses zog er einen zweiten.

„Was tust du denn da!?“, kreischte Aoko hysterisch und sprang vom Bett auf.

„Na, jetzt kannst du es wenigstens wieder anziehen und dabei…“ Kaito sah in den Schrank. „Meine Güte. Wie wäre es mal mit aufräumen…“ Er kramte durch ihre Sachen.

„Halt die Klappe, du Blödmann!“, keifte Aoko. Sie sah Kaito an. Er grinste auf einmal.

„Was haben wir denn da schönes!?“ Er zog einen rosafarbenen BH aus dem Schrank.

„Gib den her!“, schrie Aoko und sprang hoch, da Kaito ihn hoch hielt. Sein breites Grinsen wurde richtig höhnisch. „Kaito, ich warne dich! Treib es nicht zu weit!“

„Entschuldigst du dich wegen der Fischgeschichte!?“

Aoko schwieg.

„Die in der Schule werden sich darüber freuen.“, sagte Kaito und schob den BH in seine Jacke. „Das wird ein Spaß!“ Er wand sich wieder dem Schrank zu.

„Kaito! Gib ihn her!“

„Aha!“, machte er auf einmal und Aoko wich zurück.

„Was aha?!“, fragte sie und sah ihm über die Schulter. Er drehte sich ihr zu und hielt einen weißen Gürtel hoch, der einen schwarzen Verschluss hatte.

„Anziehen!“, sagte er und reichte ihn ihr. „Und dazu weiße Schuhe. Hast du doch, oder?“

„J…ja…“

„Okay. Schönen Tag noch. Tschüss.“, sagte er und verließ ihr Zimmer und das Haus.

Als er zu Hause war, wurde er erst einmal von Jii zusammen gebrüllt, von wegen, dass er doch sofort nach der Schule nach Hause hätte kommen sollen und nicht irgendwo hätte abhängen dürfen.

„Hast du denn vergessen, wer am Samstag dabei sein wird?“

„Ähm…“

„Du hast es vergessen!“ Jii klang sehr stark verärgert. „Raven! Raven, der Meisterdieb!“

„Ein Rabe?“, fragte Kaito verwirrt und kratzte sich am Kopf.

„Nein, du Idiot!“, schrie Jii. „Ein Mensch! Ein Mensch mit dem Namen eines Raben!“

„Ah. Ich glaub ich weiß…“

„Ihr vorheriger Name war Beast of Prey! Sagt dir das mehr?“

„Ähm… Nie gehört.“, sagte Kaito und ging ins Wohnzimmer. Jii folgte ihm. „Was wissen wir über Raven?“

„Wir wissen nicht, ob Mann oder Frau. Wir wissen eigentlich nichts, außer das er oder sie gut ist und dir vielleicht die Show stehlen kann.“

„Tss.“ Kaito lachte auf. „Raven klingt schon so dumm. Stand denn mal was in der Zeitung oder so? Ich meine, irgendwer muss doch wissen wer das ist…“

„Nein, tut mir Leid. Meine Recherchen hören auf, ehe sie angefangen hat. Dieser Dieb ist ein Buch mit 7 Siegeln für mich.“

„Wie geht Raven denn so vor? Hat Raven ein bestimmtes System?“

„Das ist es ja, was mir Kopfzerbrechen macht! Er oder sie kommt, stiehlt und geht! Eine Ankündigung schickt sie schon aber nur so.“ Jii reichte Kaito einen Zettel.

Kaito las ihn.
 

An den Meisterdieb KID!

Ohne es zu wissen, sind wir sehr gleich!

Doch jeder stiehlt auf seine Weise!

Wenn ich das Gläserne Herz habe, bist du nicht weiter der Meisterdieb!

Verabschiede dich von dem Titel, du Verlierer!

Raven
 

Mit schwarzem Lippenstift war am Ende ein Kuss aufgedrückt worden. Und irgendwie roch es… Kaito schnupperte an dem Blatt. Es roch nach Erde.

„Tja, Raven scheint jemand ganz übles zu sein.“, sagte Jii und reichte ihm noch einen Zettel. „Das ist der, den er oder sie an die Polizei geschickt hat.
 

An die größten Verlierer der Nation!

Ich will das Gläserne Herz und es wird mir gehören!

Raven
 

„Mehr nicht? Kein Reim? Kein Schema nach dem man sich richten könnte?“

„Nein. Irgendwie nicht.“, sagte Jii.

„Der macht es sich ja leicht!“, sagte Kaito verbissen. „Ich dagegen…“

„Der?“, fragte Jii lächelnd.

„Oder die oder das! Was weiß ich! Der Dieb!“, sagte Kaito und ging auf sein Zimmer.

Raven. Raven? Raven bedeutet Rabe. Der Rabe. Rabe ist Männlich. Raven klingt aber sehr weiblich. Ich weiß nicht. Ich würde… Kaito setzte sich an seinen Schreibtisch.

Seine Nachricht hatte er schon gestern abgeschickt. Doch auf dem Schreibtisch lagen noch die Schmierzettel, auf denen er sich Notizen gemacht hatte.

Am Tag darauf traf er Saguru wieder in der Schule.

„Na, wieder gesund?“, fragte er und Saguru sah ihn mit Tränen in den Augen an. „Was ist denn mit dir los? Hat deine Freundin Schluss gemacht?“

„Ich hatte doch…“

„Saguru hat eine Freundin!?“ Spitze Schreie waren zu hören. Sagurus Fanklub war aus den Büschen gesprungen. Die Mädchen heulten ihm ein vor und verschwanden dann.

„Klasse, Kaito! Jetzt sind meine Mädchen sauer auf mich!“

„Weniger auf dich, als auf deine imaginäre Freundin.“

„Warum hast du das überhaupt gesagt?“, fragte Saguru und wischte sich die Tränen aus den Augen. „Ich hab doch gar keine Freundin!“

„Warum heulst du dann hier rum?“

Er erklärte Kaito, dass er eine schlimme Pollenallergie hatte, aber er unbedingt fit sein wollte für KID.

„Wow. Das find ich echt gut!“

„Du hast ja gehört, dass du Konkurrenz bekommst, oder?“

„Ich? Ich bin gar nicht eingeladen worden. Ist doch nur für Polizisten.“

„Als ob du dir keine falsche ID beschaffen könntest. Willst du was über sie hören.“

„Sie?“

„Ja, Raven.“

„Raven?”

„Kaito! Hör auf!“, mahnte Saguru Kaito und sah ihn böse an. Er näselte, da die Nase total verstopft war. „Also, Raven ist eine Frau. Sie stiehlt eigentlich nur Gemälde. Warum sie es auf einmal auf etwas Glänzendes abgesehen hat, darfst du mich nicht fragen. Sie…“

„Wahrscheinlich, weil sie dann KID den Titel stiehlt.“

„Den Titel zum Meisterdieb? Woher weißt du denn das?“, fragte Saguru herausfordernd.

„Ach, hab ich in der Zeitung gelesen.“, log Kaito.

„Aha. Sie verkleidet sich, sie imitiert perfekt, so wie du eigentlich. Mehr weiß ich nicht. Also, wie sie aussieht weiß ich nicht, tut mir Leid.“

„Tut dir Leid? Sie ist so perfekt wie ich? Wie oft denn noch, ich bin nicht KID!“

„Ja, ja. Sag mal, wo ist Aoko?“, sagte er beiläufig und er wusste, das er Kaito damit ärgerte.

„Weiß nicht. Sie kommt sicherlich noch.“

„Dann sollte sie sich beeilen. Der Unterricht beginnt gleich.“

Kaum hatte Saguru das gesagt, schlitterte Aoko in die Klasse. Sie setzte sich schnell und dann kam der Lehrer rein.

In der Pause standen Kaito, Saguru und Aoko zusammen im Gebäude. Saguru konnte nicht raus, sonst wären seine Augen auf die Größe von Tennisbällen angeschwollen und die beiden leisteten ihm Gesellschaft.

„Dein Wecker hat heute Morgen nicht gepiept!“ Aoko sprach damit das Geburtstagsgeschenk von Saguru an, welches er ihr geschenkt hatte. Kaito hatte es aufgegeben sie abzuholen, sonst wäre er auch immer zu spät gekommen.

„Vielleicht hast du ihn nur falsch gestellt!“

„Für wie doof hältst du mich!?“, keifte Aoko und sah dann Kaito an, der verträumt oder nachdenkend aus dem Fenster starrte. „Und was hast du für Probleme?“

„Ich? Nichts. Ich denke nach. Das würd dir auch mal gut tun!“

„Also heute bin ich dran! Heute macht ihr mich fertig, ja?“

„Worum geht es eigentlich?“, fragte Saguru. Da er gestern gefehlt hatte, hatte er nichts von Aokos hinterhältigen Fischattacken mitbekommen.

„Du hast dich ja nicht einmal bedankt!?“, sagte Kaito mit erhobener Stimme.

„Wofür denn? Dafür, dass du mein Kleid ganz kaputt gemacht hast!?“, schrie Aoko zurück.

„Kaputt? Ich hab es verschönert! Du kannst es jetzt wenigstens anziehen! Aber wie ich dich kenne, hast du das gestern nicht mal, als ich dich drum gebeten habe!“

„Genau! Hab ich auch nicht! Ich zieh doch kein zerfetztes Kleid an! Ich geh auf einen Ball nicht auf irgendeine Party, auf der nur Besoffene und mit Drogen Vollgepumpte sitzen!“

„Weißt du was?“, rief Kaito jetzt.

„Nein, was?“, keifte Aoko zurück.

„Hört auf!“, schrie Saguru und ging zwischen die beiden. „Das ist ja nicht zum Aushalten!“

„Geh aus dem Weg, Saguru! Ich will wissen, was Kaito zu sagen hat!?“ Aoko sah an Saguru vorbei zu Kaito.

„Was glaubst du eigentlich wer du bist, Aoko!?“, schrie Kaito.

„Sag es mir doch! Du kennst mich besser als jeder andere!“, gab sie zurück.

„Ich… ich has…“

„Oh nein! Tust du nicht!“, sagte Saguru schnell, um Kaitos größten Fehler zu verhindern

„Doch tut er!“, sagte jemand ganz anderes. Die drei sahen den Flur entlang und sahen Akako, umgeben von einigen Jungs und Mädchen. Sie ging zu Kaito und legte ihm die Arm um den Nacken. „Sag ihnen, was Aoko in deinen Augen ist! Sag, wie sehr du sie…“

„Wie sehr ich sie liebe? Kein Problem!“, sagte Kaito, befreite sich aus Akakos Umarmung und ging an Saguru vorbei zu Aoko. Ihr legte er nun den Arm um und sah Akako lächelnd an. Aoko wurde puterrot und starrte auf den Boden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Mazer_Mooso
2017-08-03T10:30:38+00:00 03.08.2017 12:30
Es ist ein sehr guter Text!
Freue mich auf weitere Kapitel.


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