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Cathy - quit livin' on dreams

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Liebe Marvelgirl42,

hier kommt der erste Teil deiner Bestellung. Ich hoffe, der Auftakt gefällt dir.

Grüße und viel Spaß, DQ. Komplett anzeigen

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Sherlock Holmes war alles andere als der väterliche Typ. Genauso wenig war er ein religiöser Mensch oder ein Freund von Weihnachten. Aber sein Freund und langjähriger Mitarbeiter Dr. John H. Watson hatte ihm klar gemacht, dass dies die letzten Weihnachtsferien seiner Tochter Cathy sein würden und sie diese darum gefälligst zu Hause verbringen würde. Sherlock hatte auch diese Tochter nicht gewollt, aber Watson hatte sie angenommen, als sie plötzlich vor seiner Tür in der Baker Street 221b stand, und inzwischen hatte auch er sich an sie gewöhnt. Trotzdem war es natürlich eine Erleichterung, dass sie auf ein Internat ging und nun wollte Watson, dass sie die Feiertage mit ihnen verbrachte, also auch mit ihm, Sherlock. Und nicht nur das. Der raffinierte Kerl hatte es sogar geschafft ihn unter Vorgabe falscher Behauptungen in sein Auto zu locken und war mit ihm zum Internat gefahren, um Cathy abzuholen. Sherlock konnte trotz seiner Missbilligung dieses Tricks nicht umhin Watsons Entschlossenheit und Einfallsreichtum zu bewundern.
 

„Sag mal, John. Warum ist es dir gerade dieses Jahr so wichtig, dass das Kind die Feiertage zu Hause ist? Meinst du vielleicht, dass sie danach in die große weite Welt hinauszieht und wir sie so schnell nicht wieder sehen werden?“, fragte er nicht ohne Schalk.

Watson, der den Wagen fuhr, wandte den Blick nicht von der Straße ab, als er mit unterdrückter Empörung antwortete:

„Das Kind, wie du sie nennst, ist immerhin schon 19 Jahre alt. Und ja, genau das meine ich. Sie hat einen sehr klugen Kopf, ist begabt und neugierig. Sie wird etwas von der Welt sehen wollen, ihren Horizont erweitern und schließlich wird sie etwas aus Ihrem Leben machen.“, erklärte er.

Sherlock schmunzelte.

„Aber das ist der Lauf der Welt. Vögel werden flügge, Kinder ziehen in die Welt. Du tust ihr keinen Gefallen, wenn du sie so sentimental an dich bindest.“, belehrte er seinen langjährigen Gefährten.

Watson schüttelte fassungslos den Kopf.

„Da bist du so brillant und hast immer noch nicht verstanden, dass ich vor allem dich an Cathy zu binden versuche. Du steckst so in deiner eigenen Welt, dass du das wichtigste im Leben verpasst!“, rügte er seinen Freund nun mit offener Empörung in der Stimme. Sherlock lachte.

„Das habe ich schon verstanden, lieber John. Du hast diese Tatsache ja nicht gerade vor mir versteckt. Aber was du nicht verstehst ist, dass ich mein Leben für mich gewählt habe. Und es war nie ein Teil meiner Lebensplanung Vater zu werden.“, sagte er gerade heraus woraufhin der Arzt schwer ausatmete. Wie oft hatten sie diese Unterhaltung jetzt geführt? Und nicht zum ersten mal kam ihm der Gedanke, dass Holmes ihn damit absichtlich aufzog.

„Das bist du aber!“,beendete er die Diskussion. Sherlocks amüsiertes Schmunzeln konnte er allerdings nicht beenden.
 

Sie erreichten das Schulgelände zusammen mit einem halben Dutzend anderer Wagen, während in etwa die gleiche Anzahl gerade wieder abfuhr. Dazwischen standen noch andere Gefährte der unterschiedlichsten Art auf dem Hof herum und wurden mit Koffern und Menschen beladen. Watson parkte ein Stück abseits, weil ihm ein dicker schwarzer Mercedes zuvorgekommen war und den letzten Stellplatz vor dem Eingang zur Schule belegt hatte. Sherlock wäre lieber im Wagen sitzen geblieben, aber Watson ließ es nicht zu.

„Du wirst jetzt wie alle anderen Väter auch aussteigen und auf deine Tochter warten!“, fuhr er ihn an. Normalerweise redete er nicht so mit dem klügsten Kopf seines Jahrhunderts, aber wenn um Cathy ging scheute er keinen Kampf. Sherlock seufzte und stieg aus. „Du vergisst, dass ich nicht wie alle anderen bin.“, gab er zu bedenken, aber Watson hatte schon gewonnen und konnte sich jedes weitere Wort sparen.
 

Nach einer Weile tauchte unter der großen Eingangstür des Internats ein blutroter Schopf auf und als er näher kam war es tatsächlich Cathy. Watson hob den Arm und winkte der jungen Frau zu, die mit ihrer Schultasche, ihrem Koffer und zwei Transportkörben eben auf den Rasen trat. In den Körben saßen ihre Katzen Kateniss und Barry, die sie fast überallhin mit nahm. Jetzt hatte sie ihren 'Onkel' gesehen, lächelte und begann auf das Auto zuzugehen. In diesem Moment setzte der große schwarze Mercedes zurück und verdeckte Cathy für einen Moment. Als er keine 10 Sekunden später vorwärts weiter fuhr, standen die Katzen, der Koffer und die Schultasche allein auf dem Rasen. Cathy war weg. Stattdessen spurtete ein Junge mit schwarzen Haaren, in weißem hemd und schwarzer Anzughose, mit erstaunlicher Geschwindigkeit auf die Stelle zu, an der die junge Frau eben noch gestanden hatte. Er bremste driftend auf dem feuchten Rasen ab und bückte sich, um etwas zwischen Cathys Sachen aufzuheben. Dann richtete er sich auf und sah suchend in die Richtung, in die das Mädchen hatte gehen wollen.
 

Sherlock stieß sich vom Wagen ab, an dem er gelehnt hatte und wollte ebenfalls loslaufen, um nach Hinweisen zu suchen. Ihm war sofort klar, dass Cathy gerade vor seinen Augen entführt worden war. Auf der vollgestopften Straße glaubte er nicht, dass er den auffälligen Wagen verlieren könnte. Den würden sie schnell einholen. Aber Watson war anderer Meinung. Er saß bereits wieder im Auto und ließ den Motor an.

„Komm schon, Sherlock! Der Kerl entwischt uns!“, rief er Holmes zu und ließ den Motor aufheulen, um zu unterstreichen wie ernst es ihm war. Mit einem letzten Blick zurück auf Cathys Sachen, gab er nach und stieg zu Watson in den Wagen. Der Junge war in der Menge verschwunden. Als Sherlock den Griff der Wagentür noch in der Hand hatte, um sie zu schließen, ließ Watson das Auto schon anfahren und im selben Augenblick wurde die hintere Tür aufgerissen und der schwarzhaarige elegante junge Mann warf sich auf den Rücksitz. Watson bemerkte es kaum, weil er sich ganz darauf konzentrierte dem Mercedes zu folgen und dabei kein anderes Vehikel zu rammen oder jemanden zu überfahren, aber Sherlock drehte sich in seinem Sitz um und musterte den ungebetenen Gast. Dieser reichte, kaum dass er die Tür mit der Spitze seines eleganten Schuhs zugezogen hatte, ein rechteckiges Stück weiße Pappe nach vorne. Holmes nahm es ohne den fremden Jungen aus den Augen zu verlieren, bevor er einen raschen Blick auf das Kärtchen in seinen Fingern warf. Darauf standen in silberglänzender gedruckter Serifen-Schrift nur zwei Buchstaben: J. M.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Reshin
2017-07-03T06:14:00+00:00 03.07.2017 08:14
Uiii eine Fanfic über Cathy <3
Sehr schön geschrieben! Schreibstil gefällt mir und lässt sich flüssig lesen. Etwas schnelllebig, aber es soll ja eine Fanfic sein und kein ganzes Buch.
Die armen Katzen xD ich hoffe es kümmert sich jemand um sie. ;)

Antwort von:  Dollface-Quinn
03.07.2017 09:05
Ja! Genau das hab ich nach dem Kapitel auch gesagt: "Die armen Katzen." 😁
Keine Sorge, der Hausmeister wird sie finden. ^^
Danke für die Blumen und du hast ganz recht, diese FF wird etwas... hektisch. ^^°


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