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Uncertain Heart

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
X Ambassadors - Unsteady Komplett anzeigen

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Vergebung


 

„Nicht jeder Fehler muss Konsequenzen nach sich ziehen. Manchmal muss er auch nur vergeben werden.“

Die tausend Teile meines Herzens – Colleen Hoover
 

Ich weiß nicht genau, was es war, das mich dazu veranlasst hat, mit Hayato zu sprechen. Vielleicht war es Mitleid, weil sein Vater ihm das Herz gebrochen hatte und ich nur all zu gut wusste, wie sich das anfühlte. Vielleicht war es aber auch die Tatsache, dass ich Hayato noch nie zuvor hatte weinen sehen. Nichts vergleichbares war je passiert. Nie hatte Hayato auch nur irgendeine Gefühlsregung gezeigt, mich nie in sein Innerstes blicken lassen. Unsere Beziehung war ganz anders als die, die ich zu Tai hatte. Bei Tai hatte ich das Gefühl, dass unsere Herzen eins waren und im selben Takt schlugen. Was ich fühlte, fühlte auch er und umgedreht. Tai hatte mir gezeigt, was es hieß, sich einem anderen Menschen voll und ganz zu öffnen und ihm zu vertrauen. So etwas hatte Hayato nie gelernt … und doch hatte ich heute Abend, wenn auch ungewollt, einen kleinen Einblick in seine Seele erfahren dürfen. Vor ein paar Stunden noch hätte ich mich selbst für verrückt erklärt, aber irgendetwas in mir wollte die Hoffnung nicht aufgeben, dass er vielleicht doch ein guter Mensch sein konnte.

Ich beobachtete ihn, wie er eine Stunde später am Pool saß, mit den Beinen im Wasser und einer nur noch halb vollen Flasche Scotch in der Hand. Seine Hose hatte er ausgezogen und sein Hemd war komplett aufgeknöpft, während die schwarze Krawatte ihm locker um den Hals baumelte. Seine Haare waren ziemlich durcheinander, so als hätte er sie sich gerauft.

Von seinem sonst so adretten Äußeren war nicht mehr viel übrig. Noch nie hatte ich ihn so gesehen. So verletzlich, so … menschlich.

Ich stand hinter der Glastür und seufzte.

Verdammt, Mimi, warum musst du es mit dem Gut-Mensch-sein immer so übertreiben?

Wahrscheinlich würde er mir gleich die nächste verbale Klatsche erteilen und mich endlich ein für alle mal wissen lassen, dass Menschen sich nun mal nicht änderten. Und trotzdem musste ich mit ihm reden. Ich musste wissen, ob mein Gefühl mich täuschte oder ob ich irgendetwas in ihm gesehen hatte, was eigentlich gar nicht da war.

Vorsichtig trat ich hinaus in den Garten und setzte mich wortlos neben ihn. Es war trotz des beginnenden Herbstes nicht kalt, also hielt ich meine Füße ebenfalls ins Wasser.

Kurz wagte ich es verstohlen zu ihm rüber zu blicken.

Es war bereits ziemlich dunkel, nur das Licht des Pools warf einen kleinen Schein auf sein Gesicht.

„Was willst du?“, fragte Hayato plötzlich, obwohl er mich bis eben gar nicht beachtet hatte. Ich zuckte leicht zurück. Na, das ging ja gut los.

„Mit dir reden?“, antwortete ich vorsichtig, woraufhin Hayato kaum merklich auflachte.

„Du hast die ganze Woche kein Wort mit mir gesprochen, wenn es nicht unbedingt sein musste und jetzt willst du reden? Mach dich nicht lächerlich.“

Halb belustigt sah er mich mit verklärtem Blick an. Ich biss mir auf die Unterlippe, weigerte mich jedoch einzuknicken. Ich durfte mich jetzt nicht von ihm provozieren lassen.

Hayato schüttelte ungläubig den Kopf, nahm einen weiteren großen Schluck von seinem Scotch und sah aufs Wasser.

„Bitte, dann rede. Aber hoffentlich nicht wieder über deinen Freund, diesen armseligen Möchtegern-Sportler. Ich habe wirklich kein Bedürfnis danach, über seinen mehr als peinlichen Auftritt heute Abend zu reden. Ehrlich Mimi, was willst du mit so einem?“

Ich ballte die Hand zur Faust. Super. Er machte sich über uns lustig. Das war ja nichts Neues. Ich schluckte den Kommentar hinunter, der mir auf der Zunge lag und zwang mich ruhig zu bleiben.

„Nein, ehrlich gesagt wollte ich über dich sprechen.“

Hayatos Blick traf meinen und eine Spur Überraschung lag darin, als würde er überlegen, ob ich Witze machte. Dann wandte er sich wieder ab und nahm noch einen Schluck.

„Tja, das ist jetzt ziemliches Pech. Ich habe nämlich keine Lust über mich zu reden.“

Er machte dicht. Okay, das war nicht anders zu erwarten.

„Solltest du aber. Ich denke, du wärst überrascht, wie gut ich zuhören kann.“

„Geh ins Bett, Mimi. Ich habe dir gesagt, ich will nicht reden. Also lass mich in Ruhe und geh endlich schlafen“, kommandierte er mich rum, doch so leicht ließ ich mich nicht mehr abwimmeln.

„Ich bin kein kleines Mädchen, dass du ins Bett schicken kannst, damit es seinen Mund hält“, konterte ich und Hayato sah mich verblüfft an. Dann grinste er.

„Ach, nicht?“

Ich verdrehte leicht die Augen und beschloss nicht weiter auf diese Neckerei einzugehen. Stattdessen fiel ich direkt mit der Tür ins Haus.

„Ich habe euch vorhin gesehen. Na ja, dich … und deinen Vater.“

Hayato, der gerade erneut die Flasche an seine Lippen gesetzt hatte, hielt mitten in der Bewegung inne. Langsam drehte er den Kopf in meine Richtung.

„Du hast … WAS?“

Dann schlug er ohne jede Vorwarnung mit der flachen Hand auf den Boden, was mich unwillkürlich zusammenfahren ließ. Urplötzlich brach es aus ihm heraus.

„Du hast uns belauscht? Ist das dein scheiß Ernst? Was bildest du dir eigentlich ein?“

Ich wich vor ihm zurück. Nicht nur Wut, sondern auch der bittere Duft des Alkohols schlug mir entgegen. Mir war bewusst, ich hatte eben eine Grenze überschritten.

„Ich habe euch gehört. Und zwar alles“, redete ich dennoch weiter. „Ich habe gehört, was dein Vater zu dir gesagt hat. Dass deine Mutter euch verlassen hat und dass du nicht sein rechtmäßiger Sohn bist und …“ Ich schluckte. „Ich habe gesehen, wie du …“

„Nein!“, entfuhr es Hayato wütend und sein Gesicht kam meinem bedrohlich nahe. „Du hast gar nichts gesehen, verstanden? Nichts! Da war nichts, zwischen mir und meinem Vater. Hast du das kapiert?“

Es sollte wie eine Drohung klingen, doch für mich klang es eher so, als würde Hayato sich selbst davon überzeugen wollen, dass nichts passiert sei. Dass sein Vater diese Worte niemals ausgesprochen hatte. Vermutlich wollte er einfach gerne der Lüge glauben.

„Es tut mir leid, aber ich habe euch gesehen. Und jedes Wort gehört, was gesagt wurde“, sagte ich entschlossen.

Einige Sekunden lang starrte er mich an, in denen ich versuchte vor Anspannung nicht zu atmen. Ich hatte keine Ahnung, was als Nächstes geschehen würde. Hayato versuchte standhaft zu bleiben und nicht einzuknicken, mich mit seinem bohrenden Blick weiter einzuschüchtern. Als er jedoch merkte, dass ich ihn durchschaut hatte, bröckelte seine Fassade. Verzweifelt stützte er den Kopf in die Hände und sank nach vorne.

„Verfluchte Scheiße“, jammerte er. Irritiert sah ich ihn an, als seine Schultern zu beben begannen. Weinte er etwa? Doch aus dem vermeintlichen Wimmern wurde ein Lachen, erst leise, dann immer lauter, bis er vollends in Gelächter ausbrach. Er warf den Kopf nach hinten und hielt sich den Bauch.

Ungläubig ruhten meine Augen auf ihm, während ich keine Miene verzog. Was zum Teufel war das denn jetzt für ein Gefühlsausbruch?

Hayato wollte sich gar nicht mehr einkriegen, lachte einfach immer weiter. Bis ich irgendwann den Kopf schief legte. „Äh … geht’s dir gut?“, wollte ich wissen, woraufhin sein Lachen etwas abebbte und er sich eine Träne auf dem Augenwinkel wischte.

„Tut mir leid“, stammelte er immer noch feixend. „Ich musste nur eben über die Ironie des Schicksals lachen. Jetzt komm ich mir ziemlich dumm vor.“

Ich runzelte die Stirn. „Wieso das?“

Hayato gönnte sich noch einen letzten Schluck. Dann schüttelte er die leere Flasche und sah durch sie hindurch, bevor er ausholte und sie in den Pool warf.

Wir blickten beide der Flasche hinterher, wie sie mit einem lauten Geräusch ins Wasser klatschte.

„Weil ich diesmal echt versagt habe. Und zwar auf ganzer Linie. Ich habe alles verloren, Mimi.“

Ich senkte den Kopf und wusste nicht so recht, was ich sagen sollte.

„Mein Vater ist nicht mein Vater, aus seiner Firma wurde ich entlassen, so wie es aussieht, bin ich bald obdachlos … oh, ach ja, und Gott weiß, wo meine Mutter steckt“, zählte er belustigt auf, obwohl es eigentlich eher traurig wäre.

„Was ist passiert? Mit deiner Mutter, meine ich“, wollte ich wissen.

„Sie hat sich feige aus dem Staub gemacht, als alles rauskam“, erzählte Hayato weiter. Es wunderte mich, dass er plötzlich so redselig war, aber vermutlich war das dem Alkohol geschuldet.

„Sie hat meinen Vater vor ihrer Hochzeit betrogen. Aber das weißt du ja schon … Jedenfalls hat sie nie einen Zweifel daran zugelassen, dass mein Vater nicht mein leiblicher Vater wäre. Sie hat nie ein Wort darüber verloren und wog sich wahrscheinlich in Sicherheit, dass ihre kleine Affäre niemals auffliegen würde – bis zu dem Tag, an dem der Brief kam.“

„Welcher Brief?“, fragte ich neugierig.

Nun verzogen sich Hayatos Lippen zu einem traurigen Lächeln.

„Ein Brief meines leiblichen Vaters.“

Ich sog scharf die Luft ein.

„Er war an meine Mutter gerichtet“, redete er weiter. „Dieser Mann schrieb, dass er erkrankt sei und sein letzter Wunsch wäre es, meine Mutter und mich noch ein mal zu sehen. Mein Vater rastete völlig aus, als er eins und eins zusammenzählte und sie ihm die Wahrheit beichtete. Mein Vater verlangte sofort die Scheidung. Meine Mutter packte von heute auf morgen ihre Sachen, räumte das Bankkonto zur Hälfte leer und verschwand auf nimmer Wiedersehen, ohne auch nur ein mal mit mir darüber zu sprechen.“ Hayato machte eine ausfallende Handbewegung, während ich versuchte zu begreifen, welches Drama sich innerhalb dieser Familie angespielt haben musste.

„Hast du Kontakt zu deinem richtigen Vater aufgenommen?“, wollte ich wissen, biss mir danach jedoch auf die Unterlippe. War es okay so etwas zu fragen?

Hayato schüttelte entschieden den Kopf. „Nein, aber ich habe ein paar Nachforschungen angestellt. Er war wohl ein ziemlicher Weltenbummler ohne festen Wohnsitz. Jobbte mal hier, mal da und verzockte das meiste seines armseligen Vermögens. Kein Wunder, dass es für meine Mutter nur eine Affäre war. So ein Leben hätte sie nie führen wollen. Inzwischen ist er gestorben, soweit ich weiß. Seine Leber hat ihn dahingerafft.“ Er zuckte belanglos mit den Schultern, als hätte er nicht gerade das Leben und den Tod seines leiblichen Vaters in zwei Sätzen erzählt.

„Danach hat mein Vater mir meinen Posten in der Firma entzogen“, redete er weiter und ein gehässiges Grinsen legte sich auf seine Lippen. „Dieser Heuchler. Sagt, ich wäre nicht sein Sohn und nicht geeignet, um seine Nachfolge anzutreten. Lächerlich! Dabei habe ich seit Jahren nichts anderes gemacht, als ihm nachzueifern. Ich habe hart dafür gearbeitet, habe stets jede Aufgabe, die er mir auftrug zu seiner Zufriedenheit erfüllt. Und er behauptet, ich würde als uneheliches Kind sein Erbe in den Dreck ziehen. Dieser Miese …“

Ich konnte deutlich sehen, wie sehr ihn dieses Thema aufwühlte. Seine Hand war verbunden, da er sich an den Scherben in seinem Büro geschnitten hatte, doch das hinderte ihn nicht daran, sie zur Faust zu ballen und hart auf den Boden aufzuschlagen. Sein Blick wurde finster.

„Ich bin für ihn nichts weiter, als ein Bastard.“

Ich musste schwer schlucken. Dabei hatte ich gar nicht bemerkt, wie sich der dicke Kloß in meinem Hals gebildet hatte. Diese Geschichte schien wirklich schwer auf Hayatos Schultern zu lasten.

Einige Minuten des Schweigens vergingen, in denen keiner von uns etwas sagte. Aber ich hätte auch nicht gewusst, was ich hätte sagen können. Dass es mir leid tat? Ja, das tat es wirklich. Kein Kind sollte von seinen Eltern im Stich gelassen werden. Das hatte ich selbst am eigenen Leib erfahren müssen. Aber das half Hayato nicht weiter.

„Du kannst nichts tun“, sagte ich schließlich, als ich meine Stimme wiederfand. „Und du hättest nie etwas tun können.“

Keine Ahnung, wieso ich das tat, doch ich legte eine Hand auf seine Schulter, während er mich überrascht ansah.

„Egal, wie sehr du es dir wünschst, du kannst nicht ungeschehen machen, was passiert ist. Das Einzige, was du wissen musst ist, dass es nicht deine Schuld ist! Es ist nicht deine Schuld, dass deine Mutter gegangen ist und es ist nicht deine Schuld, dass sie deinem Vater jahrelang die Wahrheit über dich verschwiegen hat. Es ist nicht deine Schuld, dass dein Vater dich nicht akzeptieren kann. Und es ist nicht deine Schuld, dass du verlierst, was du Dir aufgebaut hast. Manchmal geschehen einfach Dinge, auf die man keinen Einfluss hat und trotzdem verändern sie unser gesamtes Leben.“

Ein warmes Lächeln zeichnete mein Gesicht, als ich unweigerlich an Hope dachte. „Hayato, du kannst nicht davor weglaufen wer du bist oder woher du kommst. Aber du kannst selbst bestimmen, wohin du gehen willst und welche Person du in Zukunft sein möchtest.“

Fragend sah Hayato mich an. „Was meinst du damit?“

„Ich meine damit, dass du allein bestimmst, wie es jetzt weitergeht. Deine Mutter hat entschieden zu gehen. Diese Entscheidung hat sie allein getroffen. Dein Vater hat entschieden, dich nicht mehr als seinen Sohn zu wollen. Auch er hat diese Entscheidung allein getroffen. Nun triff du deine. Du bist nicht dumm, Hayato. Du brauchst keinen Big Boss oder einen reichen Daddy, um es zu etwas zu bringen. Alles, was du brauchst, ist Vertrauen in dich selbst. Und ein bisschen Mut.“

Mein Lächeln wurde noch breiter. Wären die Worte nicht soeben aus meinem Mund gekommen, hätte ich nicht geglaubt, dass sie von mir waren. Doch sie kamen direkt aus meinem Herzen. Tai hatte sie dort hinterlassen. Er war es, der mich so stark gemacht hatte. Er zeigte mir, dass es sich lohnte, an sich selbst zu glauben und dass man so einfach alles schaffen konnte. Er hat mir den Mut gegeben, für Hope und mich einzustehen.

„Wow“, hauchte Hayato und wirkte leicht ehrfürchtig. „Mit solchen Reden könntest du große Hallen füllen, das ist dir klar oder? Die Leute würden dir die Bude einrennen.“

Ich lachte auf. „Nein, das überlasse ich den Spezialisten.“

Hayatos Mundwinkel wanderten etwas nach oben und das erste Mal an diesem Abend sah ich, wie die Zuversicht in seine Augen zurückkehrte.

„Danke, Mimi“, sagte er aufrichtig.

Ich nickte zustimmend. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sich gerade etwas zwischen uns verändert hatte.

Hayato war kein schlechter Mensch. Er war lediglich sein Leben lang von schlechten Menschen umgeben. Doch auch er konnte sich ändern und seinen eigenen Weg finden, da war ich mir sicher. Er musste es nur selbst wollen.

„Wo wir gerade bei unfreiwilligen Geständnissen wären“, meinte Hayato plötzlich, was mich überrascht aufsehen ließ. Dann stand er ohne Vorwarnung auf, ging zurück ins Haus und hinterließ dabei viele nasse Fußspuren auf dem Boden. Als er wiederkam, hatte er zwar immer noch keine Hose an, dafür aber ein Handy in der Hand. Er setzte sich diesmal im Schneidersitz neben mich und warf mir das Ding in den Schoß.

Irritiert drehte ich es in meiner Hand. Hatte ich dieses Telefon nicht schon mal irgendwo gesehen?

„Abgesehen von der roten Handyhülle, die so gar nicht zu dir passt, wusste ich nicht, dass du auf kleine rosa Häschen stehst.“ Ich ließ den Anhänger vor meiner Nase baumeln.

„Komm schon, du weißt genau, dass das Handy nicht mir gehört“, sagte Hayato grinsend und stützte sich nach hinten auf seinen Händen ab. „Ich wollte es lediglich seiner Besitzerin wiedergegeben.“

Ich betrachtete den Hasenanhänger genauer und mit einem Mal fiel es mir wie Schuppen von den Augen.

„Das ist Sora’s Telefon.“

Mit finsterem Blick wandte ich mich Hayato zu. „Kannst du mir mal erklären, warum du Soras Telefon bei dir hast?“

Mir schwante nichts Gutes. Tatsächlich konnte ich es mir schon denken, denn auf einmal ergab alles einen Sinn. Und sein Grinsen bestätigte meinen Verdacht.

„Sagen wir … sie hat es verloren und ich habe es für sie aufbewahrt.“

Meine Augen verengten sich zu Schlitzen und ich schmiss ihm das Handy entgegen. „Du lügst. Denkst du, ich kann nicht eins und eins zusammenzählen? Als du sie damals vor dem Club gesehen hast, hast du es ihr geklaut. Gib es zu!“, forderte ich.

Hayato schnalzte mit der Zunge. „Klauen ist so ein böses Wort, so weit würde ich nicht gehen. Es ist ihr aus der Tasche gefallen und sie hat es nicht bemerkt. Sie schien mir ohnehin etwas aufgewühlt zu sein.“ Er zuckte mit den Schultern als würden solche Dinge eben passieren. Nur leider passierten sie immer rein zufällig in Hayatos Nähe.

„Jetzt wird mir einiges klar“, sagte ich aufgebracht und zeigte anklagend mit dem Finger auf ihn. „Daher wusstest du auch, wo ich wohne und von Tais Party.“

Hayatos Antwort war ein viel zu breites Grinsen. Er lehnte sich mir entgegen.

„Denkst du, ich habe es nötig, dich zu stalken, Mimi? Das wäre ein bisschen unter meiner Würde“, entgegnete er fast schon stolz über seine Raffinesse.

Ich zog eine Augenbraue nach oben. „Und das hier ist nicht unter deiner Würde?“

Er warf mir das Handy erneut in den Schoß. „Was kann ich dafür, wenn sie ihr Handy nicht anständig sichert, so dass jeder Idiot darauf zugreifen kann? Auf Kontakte, auf Facebook Profile … ehrlich, ihr jungen Leute seid viel zu gutgläubig und macht alles öffentlich.“

Ihr jungen Leute? Wie alt war er? 50? Ich grummelte über seine freche Antwort und knallte das Handy neben ihn auf den Boden.

„Und was soll ich jetzt mit dem blöden Teil? Warum gibst du es mir?“, fragte ich sauer.

„Na, du kannst es ihr wiedergeben. Ich brauche es nicht mehr“, sagte er mit einer Belanglosigkeit in der Stimme als wäre das selbstverständlich.

„Du hast sie wohl nicht alle“, giftete ich ihn an. „Schick es doch mit der Post oder schmeiß es in den Müll. Ich will damit nichts zu tun haben.“

Hayato musterte mich auffallend nachdenklich. „Warum nicht? Ist doch keine große Sache. Sie ist deine Freundin. Gib es ihr einfach zurück und sag, du hast es gefunden.“

Ich verschränkte die Arme vor der Brust und drückte den Rücken durch.

„Vergiss es! Das mach ich nicht!“

Natürlich durchschaute er sofort, was los war. Das war nicht schwer zu erraten, so wie ich eben reagiert hatte.

„Ihr habt euch verkracht?“, schlussfolgerte er. „Warum? Was ist passiert?“

„Das geht dich überhaupt nichts an.“

Doch er dachte nicht daran, aufzuhören. „Ach, komm schon. Ich habe dir gerade mein schlimmstes Familiengeheimnis anvertraut.“

„Hast du nicht wirklich. Ich habe dich belauscht“, widersprach ich ihm verbissen.

„Okay, du hast mich belauscht. Aber immerhin war ich ehrlich zu dir.“

Ich überlegte eine Weile und seufzte schließlich. Hayato hatte recht. Er hatte mir heute endlich einen kleinen Einblick in sein Innerstes gestattet. Und vielleicht half es ja, darüber zu reden, denn die Wahrheit war … die Enttäuschung über Soras Verrat saß mir immer noch im Nacken. Sie war schließlich Jahrelang meine beste Freundin gewesen. Was zwischen uns vorgefallen war, hatte einen tiefen Riss in unsere Freundschaft gerissen, der nicht wieder zu heilen war.

Ich gab mir einen Ruck und seufzte.

„Sie ist auch in Tai verliebt oder … sie war es. Ich weiß es nicht so genau“, offenbarte ich ihm schließlich. Die Worte auszusprechen tat mehr weh als ich erwartet hätte.

Hayato blinzelte verwundert. „Und … das ist so schlimm, dass ihr euch nicht mehr in die Augen sehen könnt? Wirklich?“

Ich schüttelte bedauernd den Kopf. „Nein, das ist nicht alles gewesen. Da war noch mehr, aber ich …“

Ich starrte auf meine Hände, die langsam kalt wurden. „Ich kann ihr einfach nicht mehr vertrauen. Nie wieder.“

Dafür war einfach zu viel geschehen. Zu viele Lügen wurden erzählt, zu viele Geheimnisse verschwiegen. Es war nun mal nicht mehr wie früher zwischen uns. Und das würde es auch nie wieder sein.

Ich spürte, wie Hayato seine Hand auf meine Schulter legen wollte. Im letzten Moment jedoch hielt er inne und zog sie weg.

„Vielleicht kannst du ihr nicht mehr vertrauen“, sagte er mit ruhiger Stimme. „Aber vielleicht kannst du ihr verzeihen.“

Ich fuhr zu ihm herum. „Ihr verzeihen? Dass sie mit meinem … dass sie mit Tai …“ Ich brachte es einfach nicht über die Lippen. Stattdessen schluckte ich den aufkeimenden Ärger hinunter und starrte zurück auf den Pool, als würde ich mit meinen Augen ein Loch ins Wasser brennen wollen.

„Das kann ich nicht. Ich kann ihr nicht verzeihen“, sagte ich schließlich.

„Dann wird es dich ewig verfolgen. Du wirst nie damit abschließen können.“

Seine Worte hatten etwas Wahres. Und doch konnte ich mich nicht nach ihnen richten, konnte nicht das tun, was gut für mich gewesen wäre.

„Ja, wahrscheinlich hast du recht.“ Und wahrscheinlich würde es immer die Beziehung zu Tai beeinflussen, solange ich keinen Schlussstrich zog.

Hayato stieß seufzend die Luft aus und ließ die Schultern sinken.

„Okay, deine Sache. Ich nehme an, du wirst morgen zum Jugendamt gehen und ihnen die ganze Wahrheit über mich erzählen“, sagte er.

Mit hochgezogener Augenbraue sah ich ihn an, während er mit den Schultern zuckte. „Ich denke, das hab ich verdient. Im Nachhinein tut es mir leid, dass ich dich erpresst habe mit Hope zu mir zu ziehen. Aber ich wusste mir nicht anders zu helfen – ich habe es nie anders gelernt. Du wolltest mir keine Chance mehr geben und ich wollte sie wirklich gerne kennenlernen … Eigentlich wollte ich das schon immer. Aber ich habe meinem Vater so blindlings vertraut, dass ich alles gemacht habe, was er gesagt hat. Dass ich am Ende sogar dich verraten habe, nur um meine Karriere nicht zu gefährden. Jetzt, da ich selbst meine Familie verloren habe, weiß ich, wie es sich anfühlt. Ich weiß, was ich dir damit angetan habe und ich will nicht, dass Hope das auch durchmachen muss. Sie soll sich nicht irgendwann fragen müssen, wer ihr leiblicher Vater ist, so wie ich.“

Hayato griff nach meiner Hand, was mich zusammenfahren ließ. Überrascht blickte ich in sein ernstes Gesicht.

„Wenn du morgen früh deine Sachen packen und gehen willst, verstehe ich das. Von deinem neuen Freund halte ich zwar immer noch nicht viel und ich denke, wir wissen beide, dass ich die bessere Wahl gewesen wäre …“, redete er weiter und grinste frech, und auch ich konnte ein Kichern nicht unterdrücken.

„Aber ich hatte meine Chance. Ich werde euch keine Schwierigkeiten mehr machen, Mimi.“

Ich schluckte den Kloß, der sich in meinem Hals gebildet hatte hinunter und verdrückte mir eine Träne. Ein riesen Stein fiel mir vom Herzen. Wenn mir jemand noch vor einem Tag gesagt hätte, dass wir heute hier sitzen und dieses Gespräch führen würden, hätte ich ihn ausgelacht. Doch meine innere Stimme sagte mir, dass es endlich vorbei war. Kein Hass, keine Zwietracht, keine Intrigen – keine Geheimnisse mehr. Nichts stand uns jetzt noch im Weg. Und wenn mich diese ganze Sache eins gelehrt hatte, dann dass man nicht immer erst einen Krieg beginnen musste, um Frieden zu schließen.

Ich senkte den Kopf und atmete bewusst tief in meine Brust ein, die sich das erste Mal seit langem nicht anfühlte, als würden tausend Probleme auf ihr lasten.

„Ich danke dir“, sagte ich mit geschlossenen Augen, um nicht weinen zu müssen und legte eine Hand auf mein Herz, welches immer noch wie wild schlug.

„Hey, du wirst doch wohl nicht heulen“, warf Hayato scherzhaft ein und brachte mich zurück in die Realität. Ich schüttelte lächelnd den Kopf und sah ihm in die Augen. „Nein. Es sind genug Tränen geflossen.“

„Dann ist ja gut“, entgegnete er grinsend und wandte seinen Blick von mir ab. Auch er wirkte gerade so, als hätte er mit sich und der Vergangenheit seinen Frieden geschlossen.

Meine Füße baumelten immer noch im Wasser und ich konnte nicht anders als in das kühle Blau zu grinsen.

„Oh man“, entfuhr mir plötzlich ein Jubelschrei und ich warf die Arme in die Luft. „Tai wird ausrasten vor Freude, wenn wir morgen vor seiner Tür stehen.“

Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie Hayato das Gesicht verzog.

„Hey!“, meinte ich und boxte ihm gegen den Arm. „Tai ist wirklich ein netter Kerl.“

„Mmh, kann sein“, grummelte Hayato jedoch nur und stützte den Kopf auf seine Handfläche ab.

„Außerdem solltest du dich wirklich langsam mit dem Gedanken anfreunden, dass Hope nun mal einfach zwei Väter haben wird“, räumte ich ein und erntete dafür einen ungläubigen Blick.

„Zwei Väter? Du meinst … ich darf sie wiedersehen?“, fragte Hayato. Die Überraschung stand ihm ins Gesicht geschrieben und er wirkte, als hätte er gerade ein Weihnachtsgeschenk ausgepackt, mit dem er nicht gerechnet hatte.

Ich nickte vorsichtig und schenkte ihm ein Lächeln. „Auch ich habe Augen im Kopf, Hayato. Auch wenn ich anfangs nicht sonderlich begeistert davon war … du scheinst einen guten Draht zu ihr zu haben. Ich möchte nicht dafür verantwortlich sein, dass sie irgendwann keine Ahnung hat, wer ihr leiblicher Vater ist.“

Hayato öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch kein einziger Ton kam über seine Lippen. Stattdessen packte er mich an den Schultern und zog mich in so eine feste Umarmung, dass ich nach Luft schnappen musste.

Eine gefühlte Ewigkeit vergrub er das Gesicht an meiner Halsbeuge. „Danke“, murmelte er.

Das war das erste Mal, dass wir uns so nah waren. Auch wenn wir ein Kind zusammen hatten, so gab es doch niemals eine aufrichtige oder gar innige Umarmung zwischen uns. Und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es genau das war, was wir eigentlich die ganze Zeit über gebraucht hätten. Ich dachte an Tai und musste grinsen. „Nicht jeder Fehler muss Konsequenzen nach sich ziehen. Manchmal muss er auch nur vergeben werden“, sagte ich leise und hoffte inständig, dass auch Tai mir vergeben konnte.
 

Hayato stand wie immer zu seinem Wort und ließ mich am nächsten Tag gehen. Aber es sollte definitiv kein Abschied auf Dauer sein. Er würde Hope wiedersehen, das hatte ich ihm versprochen. Doch zunächst musste ich dringend mit Tai sprechen. Ihm alles erklären und mich vor allem entschuldigen. Ich hoffte, er würde meine Beweggründe verstehen und dass ich die ganze Zeit nur versucht hatte, ihn zu beschützen.

Zu Hause angekommen rutschte mir jedoch gewaltig das Herz in die Hose. Was, wenn er es endgültig und ein für alle mal satt hatte? Dieses ganze Drama, die Geheimnisse … mich? Allein bei dem Gedanken daran, dass es so sein könnte, wurde mir hundeelend. Nicht mal der Morgenkaffee schaffte es in meinen Magen, so nervös war ich. Und als ich endlich mit Hope vor Tais Tür stand, bekam ich es regelrecht mit der Angst zu tun. Meine Hände schwitzten und mein Puls schoss in die Höhe, als ich endlich all meinen Mut zusammennahm und die Klingel betätigte.

Bitte … Bitte hab uns noch nicht aufgegeben, Tai.

Es war Kari, die mir auf machte.

„Oh, ehm … hallo, Mimi“, begrüßte sie mich etwas irritiert. „Tai sagte, du würdest für eine Weile wegziehen.“

Ich schluckte und kratzte mich verlegen an der Stirn. „Ja, äh … so ähnlich. Lange Geschichte. Ist er da?“

„Wer?“, fragte Kari stutzig.

„Na, Tai.“

„Nein, du hast ihn verpasst, tut mir leid“, eröffnete sie mir und all mein gesammelter Mut verabschiedete sich.

„Wie schade“, meinte ich geknickt. „Weißt du, wann er wiederkommt?“

Kari’s Gesicht veränderte sich plötzlich. Unsicher sah sie zwischen Hope und mir hin und her.

„Hat er es dir denn gar nicht gesagt?“

Oh, nein. So wie sie die Frage aussprach, klang das gar nicht gut. Zweifel machten sich in mir breit und ich wurde nervöser.

„Nein? Was denn?“, hakte ich nach, obwohl ich mir nicht sicher war, ob ich die Antwort hören wollte.

„Er kommt nicht zurück.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben :)
Ich sitze jetzt schon ziemlich lange an dem letzten Kapitel, aber irgendwie scheue ich mich davor, es zu beenden. Denn dann ist es vorbei :( Aber so ist das nun mal - alles hat ein Ende :) ich hoffe, ihr seid gespannt, wie die Geschichte letztendlich enden wird :O
Also dann, wir lesen uns beim letzten Kapitel wieder!
Liebe Grüße
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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kleines-Engelschen
2019-09-24T11:36:27+00:00 24.09.2019 13:36
oh nein.. da ist es endlich soweit das nicht smehr zwischen ihnen steht und dann so was. ich hoffe es gibt noch ein happy end!

greetz
Antwort von:  Khaleesi26
23.12.2019 14:57
Das wirst du morgen erfahren ;)
Liebe Grüße <3
Von:  Hallostern2014
2019-09-23T19:01:58+00:00 23.09.2019 21:01
Huhu ❤

Ich schreibe liebe auch gleich ein Kommentar bevor ich nicht dazu komme..😂🙈

Also ich fand das Gespräch zwischen Mimi und Hayato toll. Und Mimi hat vollkommen recht was sie gesagt hat. Er muss endlich lernen selbständig zu sein.. nicht auf andere hören eine eigene Meinung haben. Den wird er wohl auch etwas Menschlicher. Und wirklich nicht wie ein Hund das tut was man sagt. Den das war er. Weil er alles gemacht hatte was der Papa wollte. Nun sollte er seine Chance nutzen und ihn gleich zeigen das er es auch alleine schafft.
Dennoch kann ich den Typ nicht leiden. Nur weil er Angst hatte Hope zu verlieren macht er anderen das Leben zur Hölle. Mimi sowie Tai wären wohl damit einverstanden sie sehen zu können. Er hätte nur Erhlich sein müssen und nicht so wie er es getan hat.

Nun wissen wir jetzt endlich auch woher er alles wusste. Dieser Arsch hat das Handy geklaut. Aber Sora hat da den auch selber schuld sie hätte es speeren lassen können oder wie er sagte mit Passwörter versehen müssen. Man weiß ja nie. Das Mimi ihr verzeihen soll....Hmm ich würde da auch sagen Nein. Dafür hatte sie sich zu viel geleistet. Tai zwar auch aber er hatte Sora von Anfang nach dem es passiert war klar gemacht das es ein Fehler war. Dennoch würde ich es verstehen wenn Mimi mit Sora reden würdet. Sie müssen ja keine Freunde werden. Aber Hallo und Tschüss kann man ja sagen.

Das war jetzt gemein. Da einfach aufzuhören. Wo Tai jetzt ist wissen wir wohl jeder. Er ist nach Osaka wo er eigentlich mit seiner kleine Familie zusammen hin wollte. Er ist alleine gegangen weil er das Gefühl hat er habe Mimi und Hope verlornen. Ich hoffe nur,dass Mimi jetzt schnell Schalter Hope mit nimmt und Tai suchen geht. Ihn den in Ruhe alles nochmal erklären und dann hoffentlich eine Lösung finden.

Ich freue mich aufs letzte Kapitel. Auch wenn es mich immer mehr Traurig macht das es wirklich schon zu Ende ist.

Aber zum Glück hast du ja noch eine die offen steht. Und die mich immer noch neugierig macht. Aber das hat ja auch noch Zeit. Der kleine geht vor. 😁

Ich wünsche euch 3 eine hoffentlich erholsame Nacht.
Ganz liebe Grüße ❤😘😍🍀
Antwort von:  Khaleesi26
24.12.2019 12:06
Hallo meine Liebe,

frohe Weihnachten erst mal :) Ich hoffe, es geht euch allen gut.

Ja, da hast du wohl recht. Aber es ist eben im Leben nicht immer alles nur schwarz und weiß und jetzt hat Hayato die Chance zu beweisen, dass er es ehrlich meint. Und die sollte er auch nutzen...
Dass er das Handy für seine Zwecke geklaut hat, war natürlich nicht in Ordnung. Überhaupt dauert es sicher lange, diese schlechten Eigenschaften, die ihm über Jahre hinweg antrainiert wurden, abzugewöhnen :'D Und was aus Sora und Mimi wird, erfährst du natürlich noch ;)

Keine Sorge, Mimi wird das natürlich nicht einfach so hinnehmen, dass Tai einfach gegangen ist. Dann wäre ja wirklich alles umsonst gewesen...

Ich bin auch sehr traurig, dass die Geschichte nun vorbei ist... hat sie uns doch lange begleitet <3 Aber wie du weißt, es wird neuen Lesestoff geben ;)

Hab ein schönes Weihnachtsfest :*
Ganz liebe Grüße und viel Spaß beim Lesen des letzten Kapitels.


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