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"Mein" Motorradfahrer

ein Anfang?
von

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der Anfang von allem?

Ich hatte es tatsächlich gewagt und auf dem Soziussitz seiner schwarzen Harley Platz genommen...einfach so...ohne nachzudenken...ohne an irgendwelche Eventualitäten zu denken oder mir überhaupt irgend etwas dergleichen auszumalen...was sein könnte...wohin das führen würde.
 

Ich wusste in dem Moment als ich den Ersatzhelm aufgesetzt hatte und mir jetzt der kühle Fahrtwind um die Nase wehte….dass etwas völlig Neues begonnen hatte, etwas wunderbares und unvergleichlich schönes.
 

Verliebt zu sein war ein gänzlich unbeschreibliches Gefühl.
 

In meiner Magengrube kribbelte es wie verrückt...und mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ich war nervös und gleichzeitig eigenartig ruhig. Ja ich spürte diese seltsame innere Spannung, die ich schon so lange nicht mehr gefühlt hatte. Eine Art von Vorfreude...ein Schweben, als würde sich mein Herz in tausende von bunten Seifenblasen aufspalten und mit dem Wind in alle Himmelsrichtungen davon tanzen…
 

Starr von Glück rückte ich ganz nahe an ihn heran und ließ mir den Fahrtwind mit übermütigen Jauchzen um die Nase wehen und genoss nur die einfache Tatsache, in seiner Nähe zu sein, ihn zu fühlen..seine Wärme...die ungemeine mentale Stärke, die dieser Mann für mich ausstrahlte und ich freute mich darauf, mit ihm zusammen zu sein...ganz allein!
 

Die Landschaft brauste in gemächlichem Tempo an uns vorbei...er ließ sich Zeit, fuhr langsam ja gemütlich, so dass ich mich daran gewöhnen und in aller Ruhe umsehen konnte. Ich war noch nie zuvor auf einem Motorrad mitgefahren..und musste dieses ungewohnte Gefühl von Schutzlosigkeit und den vorherrschenden Witterungseinflüssen, wie Wind und Kälte so direkt ausgesetzt zu sein, erst einmal Vertrauen schenken..so wie ihm. Es war nicht so leicht, vor allem wenn er eine Kurve fuhr, dann musste ich mich mit ihm bewegen, damit die Maschine nicht aus dem Gleichgewicht geriet...ein Moment der mir das Herz in die Hose rutschen ließ..schon weil der Boden im Kurveninneren gefühlt immer näher kam...obwohl das natürlich blanker Unsinn war.
 

Um dieses etwas beängstigende Gefühl auszublenden und mich davon abzulenken, versuchte ich anstatt dessen, die schöne Landschaft zu genießen. Sah die Bäume in dunkelgrünen Schatten an mir vorbei ziehen und stellte fest, dass es ein völlig anderes Gefühl war, die Welt vom Sitz eines Zweirades aus zu betrachten wie beispielsweise aus dem Auto heraus, obwohl die Welt ein und die selbe war...
 

So kam es mir dennoch sehr viel intensiver und „näher“ vor...schon weil ich die Übergänge von Licht und Schatten unter den Bäumen einer Allee...wirklich fühlen konnte. Im Schatten war es kühl..aber in der Sonne merkte ich die wärmenden Strahlen auf meiner Jacke...merkwürdig...aber es gefiel mir irgendwie.
 

Ich begann langsam zu begreifen, was ihn an dieser Art der Fortbewegung so reizte...die Freiheit alles so nah und direkt zu spüren. Die schnell wachsende Geschwindigkeit, wenn er die Maschine beschleunigte...es war in etwa ein Gefühl wie in einem Flugzeug zu sitzen, wenn dich die Startsequenz direkt in den Sitz drückt...nicht so heftig aber ähnlich. All das hatte einen Reiz, bei dem ich sehr gut nachvollziehen konnte, was Männer im Allgemeinen so an diesem Hobby begeisterte. Man sah die Welt aus einer vollkommen anderen Perspektive...hatte die Macht über eine völlig andere Art der Geschwindigkeit, wie beispielsweise in einem Auto...und man war frei, das war es wohl was es am ehesten traf.
 

Da gab es nur ein kleines Problem...die Konversation...miteinander sprechen war in dem Fall leider schier unmöglich, außer er war gezwungen, wegen einer roten Ampel anzuhalten.
 

So fuhren wir eine ganze Weile aus der Stadt heraus, aufs Land. Die Umgebung war deutlich weniger bebaut und von vielstöckigen „Betonleichen“ zugepflastert. Die Ackerflächen wurden größer und ausgedehnter...und irgendwann sah ich viel Grün...und nichts als endloses Weideland...so weit das Auge reichte. Und dann wusste ich wohin er wollte....er fuhr nämlich direkt in Richtung der Küste.
 

Richard wollte offenbar ans Meer.
 

Die Küste war hier rau und felsig..steile Klippen aus hellem Kreidefels...auf denen sich niedriges, hartes Gras und Flechten krallten und an dessen Küstenlinie Kies lag, den die eisig kalten Fluten des Meeres gierig fraßen und so dem Land immer mehr und mehr an Substanz stahl….
 

Aber es war auch ein Ort an dem es still war, man an vielen Stellen nichts weiter als das ruhige, gleich tönende Rauschen der Wellen und das schrille Geschrei der Seevögel vernahm..ein Ort der Einsamkeit an dem nichts, als der Wind im Gras zeigte...dass die Welt niemals still stand.
 

Genau da wollte er mit mir hin…um mit mir allein zu sein!
 

Und es war wie ich es vermutet hatte, knapp anderthalb Stunden später in denen mir meine Pobacken langsam aber sicher mitteilten, dass sie jetzt bald dringendst mal eine längere Pause benötigten...da sah ich die Küstenlinie direkt vor mir auftauchen, wir waren fast da. Etwa eine Viertelstunde später hielt er auf irgend einem einsamen Parkplatz hoch über den steilen Klippen an und ließ mich absteigen, wo ich unsicher und mit deutlich weichen Knien von der Maschine herunter rutschte, um wenigstens wieder ansatzweise an Haltung zu gewinnen.
 

Er sah mich während dessen prüfend an...“na alles noch dran? Geht s dir gut?“ Fragte er mich anschließend ein wenig unsicher, wobei er mich forschend musterte. Ich nickte rasch...“ja ja es geht mir gut...aber es ist schon sehr ungewohnt und neu, wenn man noch nie auf so etwas wie deiner Höllenmaschine mitgefahren ist, das muss ich schon sagen.“
 

Indem breitete sich ein amüsiertes Lächeln auf seinem Gesicht aus. „Hat es dir trotzdem ein bisschen Spaß gemacht?“ Hörte ich ihn mich leise und entsprechend neugierig fragen. Ich nickte hastig...denn soo schlecht war es tatsächlich gar nicht mal gewesen, nachdem ich meine anfängliche Furcht überwunden hatte fand ich es sogar ganz schön.
 

„Ja es war jedenfalls weniger schlimm, als ich anfangs dachte..ich ahhmmm...könnte mich eventuell daran gewöhnen“...grinste ich ihm daraufhin frech entgegen.
 

Richard stellte die Maschine während dessen mit einem amüsierten Lachen auf den Seitenständer und griff dann nach mir, wobei er mich schwungvoll in seine Arme zog.
 

„So so du könntest dich also daran gewöhnen Sommersprosse?! Schön das gefällt mir, na das ist doch schon mal ein Anfang. Aber komm ich will dir etwas zeigen. Wir sind nicht nur zufällig hier...ich möchte dir gerne meinen Lieblingsplatz zeigen, weißt du ich bin gerne hier. Vor allem wenn ich Zeit zum nachdenken brauche…und ich...na ja“...
 

Er sah mich an und brach kurz ab, ehe er mit einem etwas verlegenen Grinsen auf den Lippen fort fuhr.
 

….“und ich war diese Woche schon mal hier...und das übrigens nicht nur einmal.“ Sagte er anschließend leise.
 

Ich erwiderte seinen Blick mit einem ebensolchen leicht verlegenen Lächeln, denn ich hatte ihn längst verstanden.
 

„Wie lange hast du denn gebraucht, bis du es sicher wusstest?“
 

Ich hörte ihn daraufhin spontan lachen. „Was, dass ich dich mag? Dass es am Ende doch nicht nur ein flüchtiges Abenteuer gewesen ist? Hhmmm….um ehrlich zu sein, musste ich schon zweimal her kommen und stundenlang auf s Wasser hinaus starren, bis ich mir ganz sicher war!“
 

„Was zwei Tage? Da war ich aber deutlich schneller, ich wusste es schon, als du an unserem ersten Abend gingst Richard.“ Entgegnete ich ihm ruhig und sah ihn dabei entschlossen entgegen. Er gab mir darauf keine Antwort, aber er zog mich noch einmal in eine innige Umarmung, wobei er mir einen sachten Kuss auf die Stirn gab.
 

„Komm Lyria, lass uns darüber nicht mehr sprechen, ich würde sagen es gibt wichtigeres. Komm ich zeige dir den schönsten Fleck auf der Erde, den du dir nur vorstellen kannst.“ Mit diesen Worten ließ er mich los und ging zu seiner Maschine...mit einigen geschickten Handgriffen löste er die Satteltaschen und packte sie sich anschließend auf die Schultern, wobei er mir die freie Hand mit einem seiner atemberaubend sympathischen Lächeln entgegen streckte.
 

Mit einem leichten Schulterzucken ergriff ich sie und ließ mich von ihm in Richtung der Steilküste ziehen.
 

Es gab einen schmalen versteckten Trampelpfad der hinunter an den von grobem Kies und Schwemmholz überzogenen Strand führte, einen den man vom Parkplatz aus nicht sehen konnte. Knapp fünf Minuten später hatten wir den Höhenunterschied von etwa fünfzig Metern erfolgreich überbrückt ohne gestürzt zu sein oder sich den Hals beim Hinunterklettern gebrochen zu haben. Immerhin gab es so etwas wie ausgetretene Stufen, die in den sandigen Boden gegraben waren und einem das hinunter Klettern etwas erleichterten.
 

Dann hatten wir es geschafft und standen unten am Strand...ich sah aufs jetzt nahezu glatte Meer hinaus und sah mich zugleich neugierig um, denn er hatte wirklich nicht zu viel versprochen...der Ort zu dem er mich gebracht hatte war wunderschön.
 

Wir waren an einer kleinen natürlichen Einbuchtung der Küste angelangt...die in einer beinahe halbmondförmigen Linie verlief und standen am unteren Ende, so dass wir an ihr entlang bis an den Horizont sehen konnten...die Sonne fiel in leicht schrägen Strahlen durch eine lockere Wolkendecke und tauchte den Strandabschnitt in ein besonderes klares Licht, das nur allein am Meer zu finden war.
 

Auf einem der größeren angeschwemmten Holzstämme breitete er eins der sauberen rot weiß karierten Geschirrtücher aus und ließ mich mit einem jungenhaften Grinsen dann sogleich darauf den Inhalt aus den Satteltaschen auspacken und darauf abstellen, während er die weiche Wolldecke im Schottenkaromuster auf dem Boden direkt davor ausbreitete, so dass wir vor all zu neugierigen Blicken vom Küstenstreifen her geschützt waren, wie wir zugleich unsere mitgebrachten Sachen, wie den Rotwein und ein paar Kleinigkeiten zum Essen bequem erreichen konnten...ohne aufstehen zu müssen. Ich ließ meinen Blick noch einmal gedankenverloren über den Wein, Trauben..Weißbrot und etwas Hartkäse streifen...ehe er mich unvermittelt an den Händen griff und mit Schwung zu sich hinunter auf die Decke zog.
 

„Komm setz dich...entspann dich...ich wünsche mir sehr, dass es dir gefallen wird.“ Hörte ich ihm mir dabei leise entgegen flüstern, was mir ein spontanes Lächeln entlockte.
 

„Es ist wunderschön hier“..entgegnete ich ihm, als ich mich von ihm hinunter auf die Decke ziehen ließ und mich ein wenig verunsichert zu ihm setzte.
 

Er sah mich forschend an, vermutlich weil er es spürte...“und...bist du...glücklich?“ Hörte ich ihn damit erneut und sehr um mein Wohlergehen besorgt fragen.
 

Ich beeilte mich zu nicken und ihm zu sagen, was ich in diesem einzigartigen und kostbaren Moment wirklich empfand.
 

“Ja das bin ich und es ist wirklich schön hier Richard, du hast mir nicht zu viel versprochen!“
 

Ich sah ihn erleichtert aufatmen, ehe er sich umdrehte und mit einem etwas verlegenen...“oh ich kann dir gar nicht sagen wir erleichtert ich im Augenblick bin“...direkt hinter sich zur Flasche mit dem teuren Rotwein griff, um sie von unserem provisorischen „Tisch“ herunter zu holen. Ich sah ihn mit einem kurzen Lächeln an, dann richtete ich mich auf und nahm die beiden Gläser in die Hand.
 

„Ich auch...du hast ja keine Ahnung. Weißt du ich dachte wirklich, ich würde dich nie wieder sehen. Ich hatte ehrlich gesagt auch nicht erwartet, dass ich so etwas wie mit dir, überhaupt einmal im Leben tun würde, denn das ist normalerweise so gar nicht meine Art. Also nicht dass du jetzt denkst, ich würde hier die Kerle reihenweise vernaschen...ganz im Gegenteil. Äähhhhmm..nun ja, das mit dir war mehr als eine Ausnahme. Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, was mich da überkommen hat und als ich bemerkte, dass ich mich dabei auch noch zu allem Überfluss in dich verliebt habe..oh Richard...es war furchtbar und zugleich unvergleichlich. So etwas ist mir noch nie zuvor passiert….diese Gefühle…diese merkwürdig starken Gefühle für dich, so etwas kannte ich bisher nicht.“
 

Ich brach ab zuckte verwirrt mit den Schultern, wobei ich in forschend ansah...da ich nicht wusste, wie er es empfand, ob es ihm ähnlich ergangen war oder ich mir dies allein in meinem Kopf einbildete.
 

Doch der ungemein attraktive dunkelhaarige Mann, mit dem ich hier her gekommen war, sah mich ebenfalls ungewöhnlich nachdenklich an...wobei er die Flasche mit langsam und mit Bedacht öffnete, ehe er mir etwas darauf erwiderte.
 

„Ich bin ein Mann der durchaus einen bestimmten Bekanntheitsgrad besitzt. Dabei wird einem schon mal so einiges nachgesagt...manches davon mag durchaus der Wahrheit entsprechen...anderes gehört wiederum eindeutig in das Land der Märchen. Aber ich hoffe du glaubst mir, wenn ich dir sage, dass dies auch mein erstes Mal war Lyria. Ich bin sicher nicht der Mann, der einer schönen Frau widerstehen könnte und gewiss auch kein Heiliger..aber ich habe es bisher immer so gehalten, dass ich wenn ich mit jemandem fest zusammen bin, stets treu und normalerweise auch kein Mann der Abenteuer bin. Sagen wir es so, ich gehöre eher zu der bodenständigen Sorte...die es im Regelfall gerne beschaulich und beständig mag.“
 

Richards Lächeln wirkte ehrlich und ungewöhnlich herzlich, als er mir antwortete. Er zuckte anschließend kurz mit den Schultern, wobei er mir und sich selbst etwas aus der Flasche in die Gläser füllte…
 

„Darauf möchte ich gerne mit dir anstoßen...auf dieses wundervolle Gefühl, das es in mir verursacht...auf den Zufall, der uns beide zueinander geführt hat...und auf das, was es uns vielleicht noch bringen mag. Auf den zauberhaften Anfang von etwas, das wir beide noch nicht kennen und beide noch nicht wissen...auf das Leben.
 

Ja ich denke darauf lohnt es sich durchaus anzustoßen!“
 

Der gutaussehende dunkelhaarige Mann sah mich wieder mit einem dieser jungenhaften einnehmenden Lächeln an, das ich mittlerweile schon recht gut an ihm kannte und ich fühlte mich unvermittelt in dem tiefen Blau seiner Augen gefangen...in jenem eindrücklichen Blick, der einen geradezu fesseln konnte, diesem eigentümlichen Blick der so faszinierend und bezeichnend für ihn war.
 

„Ja auf den Anfang..und auf das Leben...das ist ein schöner Gedanke!“ Hauchte ich ihm somit entsprechend atemlos entgegen, wobei ich mein Glas sachte an seines stieß, um mit ihm darauf anzustoßen..diesen wunderbaren Moment gewissermaßen zu besiegeln.
 

Keiner von uns wusste wie es weiter gehen würde...beide waren wir offenbar von diesen verwirrenden und zugleich tiefgreifenden Gefühlen gefangen, die uns so unvermutet überrollte hatten.
 

Weder er noch ich hatten irgend etwas ich der Art geplant...es war einfach so gekommen….es war ein Abenteuer vielleicht das Größte unseres Lebens.
 

Wir beide saßen lange auf der Decke und sahen auf das Meer hinaus...wir redeten an sich gar nicht viel...sondern genossen einfach nur die Nähe des Anderen. Er hatte den Arm behutsam um mich gelegt und mich in eine zärtliche Umarmung gezogen.
 

Er saß hinter mir und ich lehnte mich an ihn….
 

Schweigend beobachteten wir die gleichförmigen Bewegungen der Wellen...gelegentlich sprachen wir...lachten gemeinsam...wenn wir etwas dummes taten, das mir normalerweise mehr als peinlich gewesen wäre, doch der Wein wirkte so fabulös enthemmend und machte mir ein warmes, schönes Gefühl im Bauch. Eines das ihm wohl ähnlich erging...denn als ich mich irgendwann aufsetzte und kurz zu ihm herum drehte, um ihm auf eine Frage zu antworten, da sah ich das verschmitzte und wissende Lächeln darüber, dass wie beide gewiss alles aber schon nicht mehr ganz nüchtern waren, nachdem wir die Flasche inzwischen nahezu bis zur Neige zusammen geleert hatten.
 

Natürlich hatten wir auch etwas gegessen..aber der Wein war stark und so merkte ich ihn schon recht deutlich…
 

Wir hatten nicht einmal bemerkt, dass der Nachmittag inzwischen schon weit fortgeschritten war und die Schatten länger wurden...die angeregten Gespräche, die unser erstes richtiges „Date“ mit sich gebracht hatten und das schöne Gefühl dem anderen so nahe zu sein, hatte uns beinahe alles um uns herum vergessen lassen.
 

Doch als ich so unvermittelt aufmerkte und mich aufsetzte, um mich umzublicken, da wurde es offenbar auch ihm wieder bewusst…
 

„Oh, ich fürchte es ist schon recht spät geworden. Möchtest du gehen...oder..oder sollen wir noch ein wenig länger bleiben?“
 

Seine Worte drangen leise aber doch nachdrücklich über seine Lippen, aber ich spürte auch, dass er mir damit eigentlich etwas ganz anderes hatte sagen wollen. Denn als ich den Blick sah, mit dem er mich dabei betrachtete, fühlte ich es intuitiv...es war das selbe, was ich in dem Augenblick empfand wie er. Ich wollte nicht, dass wir gingen..jedenfalls noch nicht gleich. Der Gedanke mich jetzt schon so schnell von diesem einzigartigen Traum zu lösen, erschien mir unerträglich zu sein und so fasste ich einen Entschluss.
 

Ich drehte mich kurz zu ihm herum, so dass ich direkt vor ihm kniete und ihn ansehen konnte...ich spürte die Wirkung die der Wein dabei hinterließ schon noch recht deutlich, aber es war mir gleich.
 

„Ich will noch nicht gehen“...hauchte ich ihm dabei leise entgegen, wobei ich ihm eins meiner schönsten Lächeln schenkte, ehe ich mich vorsichtig vor beugte und ihn sanft auf den Mund küsste. Es war als ob er nur auf dieses schlichte Zeichen von mir gewartet hatte...denn noch als sich meine Lippen warm und fordernd an seine schmiegten, merkte ich wie er mich besitzergreifend in seine Arme zog und mich anschließend fest umarmte.
 

Wir küssten uns zärtlich und lange, wollten dieses unbeschreiblich schöne Gefühl in vollen Zügen auskosten und genießen. Doch als er sich kurz darauf nur äußerst ungern von mir löste, um wenigstens Atem zu schöpfen, hörte ich ihn mir unerwartet emotional antworten.
 

„Ich will auch noch nicht gehen. Es ist so schön und ich genieße es wirklich sehr mit dir zusammen zu sein Lyria. Du riechst so gut...ich mag deinen Duft, deine Wärme...ich mag es wie sich deine Haut anfühlt...und wie du schmeckst...es..es ist alles wie in einem nicht enden wollenden Traum für mich. Einem denkbar unwirklichen zwar...aber doch einem wunderbaren.“ Konnte ich ihn mir unerwartet aufgewühlt entgegen flüstern hören, wobei ich fühlte wie er mich an sich erneut an sich zog und fest in seine Arme schloss.
 

„Dann lass uns noch bleiben und unseren Traum noch ein wenig länger träumen.“
 

Entgegnete ich ihm leise, wobei ich ihm ein verheißungsvolles Lächeln schenkte, denn ich wusste in etwa was in seinem Kopf vor sich gehen musste. Es war vermutlich nicht viel anders als in meinem….und ich war mir völlig sicher, dass sich heute Nacht nicht alleine schlafen wollte….genauso wenig wie er.
 

....und wenn alles weiterhin so lief, wie wir beide es uns in unseren tiefstem Inneren wünschten....musste das vielleicht sogar niemals wieder jemand von uns beiden tun...alleine schlafen meine ich damit natürlich!
 

Ganz gleich, was die Zukunft auch mit sich bringen würde...dieser Traum hatte damit seinen wunderbaren Anfang genommen....ein Traum, aus dem aufzuwachen keiner von uns zwei in Erwägung zog...zumindest nicht sofort.



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