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Ein ungewöhnlicher Geburtstag

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Vivere militare est

Der einzige Weg eine Versuchung loszuwerden, ist, ihr nachzugeben.

- Oscar Wilde


 


 

 
 

~*~

 
 

Ein ungewöhnlicher Geburtstag


 

Vegeta würde nicht behaupten, dass er gereizt oder wütend wäre. Oh nein, Vegetas Zorn - der minutiös anstieg - rührte daher, dass er sich dazu bereit erklärte, sich von seinen sogenannten Freunden – anlässlich seines 25. Geburtstages – überraschen zu lassen. Hätte er gewusst, wo er an diesem Abend endete, wäre er alleine zuhause geblieben, hätte sich seinetwegen mit unnötigen Dingen – wie ein Buch zu lesen – befasst, statt sich dieser Farce hinzugeben. Längst hätten seine Alarmglocken schrillen müssen, als Turles am frühen Abend seine Zimmertür mit herben Schlägen traktierte, um sicher zu gehen, dass Vegeta die Tür öffnete. Wäre er doch nur standhaft geblieben, aber nein. Vegeta war ein jähzorniger, cholerischer Geselle – und das wusste Turles, das Aas –, weshalb er schon nach dem vierten Klopfen wutschnaubend zur Tür gerannt war. Unfassbar, dass die Wachen ihn überhaupt hereingelassen hatten.
 

Und nun? Nun saß er hier, gefangen zwischen Turles und Radditz, die alles – abgesehen von einer Absage seinerseits – akzeptierten. 
 

„Vegeta, zieh nicht so ein Gesicht, das erahnen lässt, wie ungern du hier bist. Radditz, Kakarott und ich haben uns extra den Termin freigehalten“, entgegnete Turles angeheitert, dessen Bierkrug im Anschluss gegen Radditz' Krug gestoßen wurde, wodurch die Hälfte des Inhaltes auf Vegetas Hose landete. 
 

Ganz toll. Augenrollend beugte er sich nach vorne, um sich die Freude der Anwesenden, die mit ihm hier saßen, besser ansehen zu können. Allerdings sah Kakarott nicht sonderlich entzückt aus. Das Gesicht des Mannes, der Vegeta um einen Kopf überragte, war von mehreren Gesichtsausdrücken gezeichnet worden. Die aufgerissenen Augen seines Freundes, der neben seinem Bruder Radditz saß, ließen ansatzweise erkennen, wie verblüfft Kakarott war, in Anbetracht ihres Aufenthalts, und wie wenig er mit dem, was der Club zu bieten hatte, anfangen konnte. „Wunderbar, aber ich kann mich nicht daran erinnern“, knurrte er angriffslustig, „euch darum gebeten zu haben. Noch weniger, dass wir jemals ausgemacht haben, hier zu sitzen“, fügte er mit verschränkten Armen bissig hinzu. 
 

„Mach nicht alles schlecht. Das hier wird dir gefallen und dich von deinem Training ablenken. Du vergisst noch zu leben, mein Freund“, instruierte Turles seinen Nebenmann, während er seine Arme über der Rückenlehne der roten Couch entlang ausbreitete. „Du wirst uns noch danken, dass wir dich mitgenommen haben.“
 

Inwiefern sollte er ihnen dankbar sein? Turles könnte auf seinen Dank warten, bis er alt und grau war, denn sehr angetan von seiner momentanen Umgebung war er nicht. Inzwischen waren weitere zwanzig Minuten vergangen, in denen sie schweigsam nebeneinander saßen und die Podeste beobachteten. Vegetas Blick streifte die Körper der leicht bekleideten Damen und er war noch genervter davon, als von Radditz' und Turles' Blicken, die permanent auf gewissen Regionen der Frauen hafteten. Kakarotts zinnoberrotes Gesicht sprach dagegen eine ganz andere Sprache. Ihm war es merklich unangenehm, die Frauen in dieser Aufmachung zu sehen, weshalb sein Blick ständig umherwanderte, auf der Suche nach einem Punkt, den er überwiegend fokussieren konnte, ohne weiter die freizügigen Saiyajins anzusehen.
 

„Wie lange werden wir uns das Affentheater noch ansehen?“, bemerkte Vegeta nach weiteren Minuten des Schweigens kühl. Dass er von notgeilen Idioten umgeben war, schien niemanden zu stören, im Gegenteil. Jeder, der hier saß, tat dies bewusst und obwohl Vegeta kein Kind von Traurigkeit war, widerte es ihn an, wie die älteren Herrschaften die Frauen begafften – es war kaum zu ertragen.
 

„Bis du dein Geschenk erhalten hast.“
 

„Mein Geschenk?“, hakte er verächtlich nach. Die Ideen seiner Kompagnons kannte er zu Genüge. Es bedurfte keine weiteren Überraschungen mehr, da es nichts gab, was dieser Feierlichkeit auch nur annähernd das Wasser reichen konnte. 
 

„Dass du mir zutraust, dass ich dich dieser langweiligen Veranstaltung aussetze, der jeder Idiot beiwohnen kann, enttäuscht mich maßlos, Kumpel“, ließ Turles seinen Sitznachbarn scharfzüngig wissen, bevor er seinen Krug, der wieder bis zum Rand gefüllt war, zum Mund führte. „Ich mag vielleicht andere Prioritäten haben, aber ich habe immer noch Stil, Vegeta!“ Ein böser Seitenhieb, was sein Leben und das seines Freundes anging. Während Turles ein ausschweifendes Leben führte, war Vegeta noch immer derselbe Pessimist, der es für äußerst wichtig erachtete, seine Kampfkraft zu trainieren, statt seiner Begierde nachzugehen. 
 

„Stil? Ich hoffe, du redest nicht vom Ende eines Besens?“, erwähnte er blasiert, nachdem er sein Kinn nach oben hob, sodass es den Eindruck erweckte, als würde er Turles von oben herab betrachten. 
 

Undankbar war der verwöhnte Prinz auch noch. „Schön, dann überspringen wir das Warmwerden. Ich hätte es vorgezogen, dich langsam an deine Überraschung heranzuführen, aber wenn du es drauf anlegst“, feixte er genauso herabwürdigend zurück, „werden wir zum amüsanten Teil übergehen.“ Gerne wäre er länger hier sitzen geblieben, aber er würde nur wenige Minuten verpassen - das war zu verkraften. Die Angelegenheiten hatte er zusammen mit Radditz und dem Besitzer des Clubs schon vor Wochen geklärt. Aufgrund dessen ersparten sie sich die Wartezeit, sodass Vegeta seine Überraschung sogleich erhalten konnte. Entschlossen erhob er seinen muskulösen Körper und wartete darauf, dass Vegeta – wenn auch recht widerwillig – sich ebenfalls erhob. 
 

Im Anschluss erreichte er gemeinsam mit Vegeta einen Nebenraum, doch ließ er dem Prinzen der Saiyajins den Vortritt. Das Angebot nahm Vegeta grinsend an, als Turles ihm jedoch nicht folgte, blieb er stutzig in der Tür stehen. „Worauf wartest du?“
 

Abschätzig neigte Turles seinen Kopf zur Seite, schloss die Augen nachdem er seine Arme verschränkte und quittierte Vegetas Frage mit einem gehässigen Lächeln. „Was glaubst du, wieso Radditz und Kakarott nicht mitgekommen sind? Weil das dein Geschenk ist – nicht unseres. Und jetzt verschwinde und komm erst wieder, wenn es vorbei ist.“ Folglich wandte er sich ab, ohne Vegeta zu Wort kommen zu lassen, weswegen dieser nun unschlüssig in der offen stehenden Tür stand, sich genötigt sah die Tür zu schließen und auf dem Sessel, den er vorfand, Platz zu nehmen. 
 

Das Licht im Zimmer wurde gedämmt, wodurch es ihm schwer fiel, überhaupt irgendwelche Umrisse wahrzunehmen. Um die Zeit zu überbrücken, überkreuzte er seine Beine, winkelte seinen Arm an, in dessen Handinnenfläche er sein Kinn abstützte und wartete... Etwas, das Vegeta so mochte – das Warten. Es gab nichts besseres, als sich in einer Situation wiederzufinden, in der man auf das Ungewisse wartete. So war es schlussendlich auch in den Kämpfen, die er bestritt um sein Volk vor Unheil zu bewahren. Auch dort musste er sich dem Ungewissen stellen. Indessen tippten seine Finger gelangweilt gegen seine Wange, was abrupt aufhörte, nachdem ein Scheinwerfer aufflackerte und dem Prinzen symbolisierte, dass sich etwas tat. Langsam drehte er den Kopf zurück, um dort hinzusehen, wo sich eine kleine Erhebung - ähnlich der Podeste in dem großen Saal - befand. 
 

Nun war er doch gespannt. Augenblicklich hatte er seine Hand zurückgezogen, sie über die Armlehnen des Sessels gelegt, während seine Augen gebannt auf die Bühne gerichtet waren, die von einem weiteren Scheinwerfer, allerdings in einem dunkleren Licht, angestrahlt wurde. 

 
 

~*~
 

Wachsam wanderte Lunchs Blick über Bulmas Erscheinung, deren Körper in einem knappen, dunkelroten Kostüm verhüllt war. „Ich weiß nicht, wie du das schaffst, Bulma, aber du siehst bezaubernd aus. Du wirst den Jungen wahrscheinlich quälen, wenn mir schon die Augen aus den Höhlen fallen“, lobte die blonde Frau ihre Freundin, die angespannt vor ihr stand. „Aber sei nicht böse, Liebes. Ich kann nicht bleiben, ich muss C18 noch herrichten. Sie ist im Nebenzimmer gebucht und dort wartet man bereits auf sie.“
 

„Wie, du kannst nicht bleiben?“, schoss es aus Bulma, als sie gerade zum letzten Mal an einzelnen blauen Strähnen zupfte. „Was soll das heißen?“, kam es langsamer aus ihrem Mund, denn ihr Körper hatte sich augenblicklich versteift. Für gewöhnlich blieb Lunch immer im Hintergrund, wenn Gäste nach genau solchen Vorstellungen, in denen sie mit den Mädchen alleine im Raum waren, verlangten. 
 

„Tut mir leid, aber heute ist die Hütte voll. Die Jungs scheinen in Laune zu sein und diese Laune sollten wir ausnutzen, Liebes.“
 

Der jungen Saiyajin kam eine Idee. „Dann... dann warte ich einfach, bis du wieder da bist. Ja?“ Die blauhaarige Saiyajin betete, dass Lunch diesen Vorschlag bejahte.
 

„Geht nicht, Bulma.“ Umgehend kühlte sich ihre zuvor fröhliche Stimme drastisch ab. „Dein Gast wartet ebenfalls, ich komme kaum hinterher euch anständig zu schminken und bezahlt wurde auch schon. Ausgeschlossen, dass du ihn länger warten lässt. Außer du ziehst es vor, dass Nappa uns die Hölle heiß macht. Das willst du nicht und ich auch nicht.“ Lunch griff nach Bulmas Hand, ehe sie ihr einen Kuss auf die Wange gab und noch einmal ihre Stola zurechtrückte, sodass der wichtigste Teil bedeckt war. „Du schaffst das. Denk daran, du tanzt nur für ihn. Außerdem habe ich ihn draußen gesehen – jung, ansehnlich, ein hübscher Saiyajin. Du dürftest dich nicht beschweren. Das tat C18 schon, weil ein kleinwüchsiger Glatzkopf ihre Show buchte“, beendete sie ihren Vortrag, bevor sie durch die Hintertür verschwand und eine verschüchterte Bulma zurückließ. 
 

Jung und ansehnlich? Genau das bereitete ihr Sorgen, denn junge Saiyajins gehörten zu der Sorte, die sich kaum bändigen konnten. Da waren ihr die älteren Saiyajins gerade lieber, die sich wenigstens etwas im Zaum halten konnten, aufgrund der Tatsache, dass diese sich schon ihre Hörner abgestoßen hatten. Dass sie dieser Tätigkeit überhaupt seit zwei Jahren nachging, versetzte ihr einen metaphorischen Schlag ins Gesicht, aber sie verdiente mit ihren zweiundzwanzig Jahren gutes Geld, das sie in weitere Erfindungen investieren konnte und sobald sie etwas erfand, was ihr ein finanzielles Polster schaffte, wäre sie die Erste, die hier verschwinden würde.
 

Aber noch befand sie sich hier – in der Gegenwart und nicht in ihren Zukunftsträumen. Sie schluckte, wie jeden Abend, sowohl den Kloß in ihrem Hals, als auch ihre Scham hinunter, zog langsam den Vorhang zur Seite, der zum Teil noch ihren Körper bedeckte. Ihren Blick richtete sie in die Ferne, denn ansehen wollte sie ihn nicht. Das tat Bulma nie, da man ihr ansonsten die glühende Nervosität ansehen konnte, die sich jedes Mal wie ein Feuer entfachte. Anfänglich verhielt sie sich zurückhaltend, sie wollte dem Zuschauer das Gefühl der Überlegenheit vermitteln, das, wie sie wusste, nur zu gerne gesehen war, obwohl das etwas war, was der jungen Saiyajin missfiel. Aber Widerstand war Nappas rotes Tuch, was auch der Grund für Bulma war, schnell zu lernen, wo sich ihr Platz in der hiesigen Hierarchie befand.
 

Hinzu kamen die Blicke. Ihr war bewusst, dass ihr Körper ihr Kapital sicherte, dass Männer jeglicher Altersklassen nur aufgrund der weiblichen Körper hierher kamen um diese anzustarren, doch noch immer überlief sie ein Schauer, wenn sie bemerkte, wie die unmissverständlichen Blicke förmlich an ihrem knappen Rock und dem engen BH zerrten und sie vor dem geistigen Auge des Mannes bereits ausgezogen wurde. Währenddessen drehte sie sich gekonnt auf ihren hohen Schuhen, bevor die Musik einsetzte und ihre Hände den Vorhang intuitiv zur Seite stieß. 
 

Vegetas Augenmerk legte sich jedoch auf die Decke des Raumes. Was sollte das werden? Erlaubte Turles sich einen schlechten Spaß, weil Vegeta ihn nicht jede zweite Nacht zu einem weiteren Besäufnis begleitete? Falls ja, war ihm seine Überraschung wahrlich geglückt. Das musste bitter sein, wenn Turles zu solchen Maßnahmen griff, um Vegetas Vehemenz zu strafen. Man konnte doch deutlich erkennen, wie unangenehm es dem Mädchen war, sich vor Vegeta zu räkeln. Aber sie kämpfte heroisch dagegen an, weshalb er ihr nach mehreren Minuten mehr Aufmerksamkeit schenkte, indem seine Augen ihren Körper musterten. Schlecht für die Saiyajin war allerdings, dass er ihre Nervosität spürte, was ihn keineswegs erregte, trotz seiner Versuche, woraufhin er aufseufzte und aufstand. Er legte seinen Umhang ab, den er – als sie überrascht zu tanzen aufhörte – zu ihr herüber warf. 
 

„Zieh das über. Es ist ja nicht auszuhalten, wie du dich anstellst.“
 

Die Seifenblase, die Bulma stets um sich hüllte, war geplatzt. Das, was nicht passieren sollte, war eingetroffen. Ein Gast hatte sich erhoben und war davor, den Raum zu verlassen. Bulma konnte bereits die tobende Stimme, sowie die drohenden Worte aus Nappas Mund hören. „Ich... Ich weiß nicht, was gerade los war“, stotterte sie erschüttert und hielt verunsichert den weichen Umhang in ihren Händen. „Wollen Sie vielleicht etwas trinken?“ Eilig, um die Stimmung zu retten, rannte Bulma zu einer kleinen Theke, hinter der sie verschwand und mit zwei Gläsern zu Vegeta zurückkehrte. 
 

„Ich will nichts trinken. Ich wollte dem hier eine Chance geben, aber wie ich sehe, wird meine kostbare Zeit nur verschwendet“, teilte er ihr barsch mit, ohne sie eines Blickes zu würdigen. 
 

„Ich war ja noch gar nicht fertig“, versuchte Bulma den störrischen Saiyajin zu beruhigen. Sie musste ihn zur Räson bringen, bevor er tatsächlich ging. Sie war abhängig davon und durfte keinen Rausschmiss riskieren. Aufgrund ihrer Kampfkraft könnte sie nicht einmal als Kellnerin in einer Bar arbeiten, da sie bezüglich ihrer fehlenden Kraft im Notfall nicht eingreifen könnte, insofern war es wichtig, weiterhin für Nappa arbeiten zu dürfen. Hier war sie nur auf ihr Aussehen reduziert worden. Hier zählten keine Kraftwerte, verdammt. „Wollen Sie andere Musik, oder einen anderen Tanz? Mein Repertoire bietet so einiges“, berichtete sie ihm siegessicher – zum Glück. Nach und nach kehrte ihre antrainierte Selbstsicherheit zurück, was in diesem Metier unabdingbar war. Man musste sich ein dickes Fell anfressen, um den Alltag einer... einer Stripperin zu überstehen. Gott, dieses Wort war so demütigend und doch klebte es an ihr wie eine zweite Haut. 
 

„Natürlich. Von deiner Souveränität konnte ich mich ausreichend überzeugen. Keine zwei Minuten waren nötig, um zu erkennen, dass das nicht das ist, was du machen willst. Also erspare dir, und vor allem mir weitere Peinlichkeiten“, erklärte er genügsam, ehe er zum Sessel zurück schritt und sich hineinfallen ließ. „Du schaffst es ja nicht mal, mir dabei in die Augen zu sehen, was das Ganze noch abstoßender wirken lässt oder ist das Absicht, dass du den Männern nicht in die Augen siehst?“ 
 

Betroffen stand Bulma immer noch am Tresen. 
 

„Selbstschutz, ich verstehe. Du musst es gar nicht aussprechen, denn deine Ich-schäme-mich-Haltung verrät dich.“ Lachend legte er den Kopf in seinen Nacken, überkreuzte abermals die Beine und verstummte erst, nachdem er sich beruhigte und fortfuhr: „Wenn es dir keinen Spaß macht, darf die Frage, wieso du das machst, doch erlaubt sein, oder?“
 

„Meine Beweggründe gehen dich“, schnauzte sie los, „gar nichts an, verstanden?“
 

Überrascht verdunkelte sich sein Gesicht, das er so legte, dass nur wenig Licht mit ihm in Berührung kam. „Ganz schön forsche Klappe, dafür, dass du es nicht schaffst, deinen Hintern vernünftig zu bewegen.“ Er musterte sie ganz genau, bevor er sich entschied, den Abstand zu ihr zu schließen. Wenigstens hatte sein ernster Gesichtsausdruck Spuren hinterlassen. Verschwunden, anscheinend in die tiefsten Regionen ihres Körpers, war ihre neu gefundene Sicherheit. Unverzüglich hatte er sie untergraben, nachdem er sie erreichte und das Mädchen mit dem Rücken gegen die Kante des Tresens stieß. Zum ersten Mal besah er sich das Mädchen vor sich genau, er betrachtete ihre blauen Augen, ehe sein Blick über ihr Haar hinab zu ihrem zierlichen Körper wanderte. Währenddessen griff er langsam nach ihrer Hand, was sie wortlos geschehen ließ und erschrocken einatmete, nachdem ihr klar wurde, worauf er ihre Hand presste. „Spürst du das?“, flüsterte er ungehemmt, als er seinen Mund nah zu ihrem Ohr heranführte. Sie gab ihm keine Antwort, sondern schüttelte nur ihren Kopf, was dazu führte, dass ihre blauen Haarspitzen sein Gesicht streiften. „Gut, ich nämlich auch nicht und das sollte dir sagen, wie wenig mich dein erbärmlicher Versuch stimuliert hat. Demnach empfehle ich dir, dich etwas mehr zu bemühen.“ Grundgütiger! Der Kontakt zwischen ihnen war gigantisch und Vegeta musste sich selbst zwingen, diesen Punkt, sie zu berühren, nicht zu wiederholen. 
 

„Fass. Mich. Nicht. Noch. Einmal. An“, keuchte die junge Frau aufgebracht, als es ihr gelungen war, ihre Hand von seiner unteren Mitte wegzuziehen. 
 

„Dann bist du im falschen Gewerbe, wenn dich diese Annäherung bereits aus der Bahn wirft“, erwiderte er, darum bemüht gelassen zu wirken. Er hätte ihre Hand niemals zu den unteren Lenden führen dürfen, aber woher hätte er wissen können, dass dieses unscheinbare, aber doch recht attraktive Saiyajin-Weib ihm so nahe ging? Nie glaubte er, sich so befangen zu fühlen wie gerade jetzt, angesichts dieses Gefühl, das sich unabänderlich in ihm ausbreitete. Dass Saiyajins äußerst hochgradig auf Berührungen reagierten, war ihm bekannt, doch anhand einer einfachen Verbindung fast die Beherrschung zu verlieren, war auch für ihn gänzlich neu und unbekannt. Geistesgegenwärtig trat er einen Schritt zurück, um auch sich sammeln zu können und nicht weiterhin mit dieser abnormalen Nähe zu kämpfen hatte. Vegeta hätte gehen sollen. Er wäre das Problem los geworden, aber nein, er hatte sich dazu erdreisten müssen, sie anzusprechen – ja, ein Gespräch mit ihr zu beginnen, sodass sie hinterlistig ihre Spinnenfäden ziehen und ihn einwickeln konnte. 
 

„Können wir... können wir einfach weitermachen? Es tut mir leid, dass ich -“
 

„Muss es nicht“, unterbrach er sie mit knappen Worten und einer wegwerfenden Handbewegung. Wäre er nicht in dieser prekären Lage, hätte er mit Leichtigkeit doppelzüngige Antworten wiedergegeben, aber er war eben nicht in einer normalen Situation. Daher war er innerlich dankbar, dass sie weitermachen wollte, ohne weiter mit ihm zu diskutieren. Diskurse hasste er noch mehr, da diese dazu führten, dem i das Tüpfelchen zu verpassen und er unbändig über sie hergefallen wäre, wenn sie sich ihm weiter so stur in den Weg gestellt hätte.
 

Derweil legte Bulma seinen Umhang und ihre Stola über einen der Barhocker, bevor sie zurück zur Bühne gehen wollte, infolgedessen jedoch von ihm zurückgehalten wurde. „Schalte die Musik aus und komm näher.“
 

„Keine Musik?“, wiederholte sie seine Äußerung sinngemäß.
 

„Nein, keine Musik. Stört nur, ist nervig und lässt mich nicht das Wesentliche fokussieren“, presste er angespannt hervor, lehnte sich in seinen Sessel zurück, platzierte die Arme angespannt auf den Armlehnen, während er kurzweilig seine Augen schloss, bevor er zu ihr – zu dem hübschen Mädchen – sah. Verflucht, er hätte sie auch nicht ausgiebig anschauen dürfen. Dämlich, sau dämlich, Vegeta! Als er ihren nächsten Gang bemerkte, seufzte er erneut. „Nicht die Bühne. Stell dich vor mich und zeig mir, was dein Repertoire noch zu bieten hat. Oder hast du geblufft?“, feixte er gequält. 
 

Ja! Hatte sie! Nie kam sie in diese missliche Lage, dass einer ihrer Kunden so... eigensinnig und fordernd war, geschweige denn mit ihr sprach. In diesen Bereichen der Gesellschaft bevorzugte man die Anonymität. Die Saiyajins, die hierher kamen, kamen um ihr beim Tanzen zuzusehen. Im Hinblick darauf, wurden sie in Bulmas Händen zu Wachs, und somit schweigsam, wenn sie tanzte. Doch dieser Saiyajin schien sich von der Masse abzusondern. Zögerlich, noch von der vorherigen Situation überrumpelt, näherte sie sich ihm – wahrte jedoch die nötige Distanz zu ihm. Gleichzeitig hatte sie mithilfe der Fernbedienung die Musik abgestellt, bevor sie sich vor ihn stellte und ihre kreisenden Hüftbewegungen zusehends beschleunigte. 
 

Vegeta konnte sich nicht erklären, wie sie es bewerkstelligte, in diesen Schuhen zu tanzen. Aber das war gleichgültig geworden, da seine Hände mechanisch zu ihrer Hüfte wanderten, er seine Beine spreizte und sie, sowie ihren Körper näher zu sich heranbringen konnte. Noch vor einer Stunde hatte er es gehasst, in dem überfüllten Saal nebenan zu sitzen und jetzt? Jetzt war er in ihren Fängen gefangen, konnte sich ihrer Anziehung nicht mehr entziehen und musste sich gegenüber ihrer ansehnlichen Reize ergeben. Bedächtig fuhren seine Fingerkuppen über ihre weiche Haut, er überquerte ihre Beckenknochen, um seine Finger zu ihrem Bauch zu führen und -
 

„Nein! Nicht!“, wisperte Bulma, deren Wangen sich tiefrot verfärbten. „Keine weiteren Berührungen.“
 

„In Ordnung“, schluckte Vegeta. Unweigerlich spürte er den Schweiß, infolge seiner aussichtslosen Bemühungen und zog zähneknirschend seine Hände zurück. Doch statt Erleichterung zu finden, dass sie ihm weitere Berührungen untersagte, war sie es, die mit ihrer nächsten Handlung noch mehr Öl ins Feuer goss und die Stichflamme nicht lange auf sich warten ließ. „Gott, verdammt!“, knurrte er, nachdem die boshafte Hexe sich drehte und ihren Hintern erbarmungslos in seinen Schoss presste, als sie sich mit dem Ziel – Vegeta in den Wahnsinn zu treiben – auf ihm niederließ.
 

Hallo? Wie sollte er sie bitte jetzt nicht anfassen? Ihr frecher, lasziver Blick über ihre Schulter steigerte ihr Vorhaben zusätzlich, da sie nun wusste, dass Vegeta Probleme hatte, sich zu beherrschen. Der anbahnenden Katastrophe konnte er nur entgehen, wenn er seinen Kopf gegen die Kopfstütze des Sessels drückte. Der Anblick ihres bloßen Rückens, der nur von der dünnen Linie ihres BH's verdeckt wurde, war keine große Hilfe. Es war noch verruchter, noch schamloser, noch so viel reizvoller, als das Offensichtliche zu sehen. Die funkelnden Pailletten, die an ihrer knappen Kleidung angebracht waren und von den Scheinwerfern angestrahlt wurden, irritierten ihn noch viel mehr.
 

Auch Bulma war über diesen Wandel verwundert, ließ sich ihre Verblüffung jedoch nicht anmerken. Stattdessen bohrte sie ihren Hintern weiter gegen die ausgebeulte Hose, während sie ihren Oberkörper gekonnt bewegte und ihre Haare von der einen zur anderen Seite warf, sobald sie ihm einen anzüglichen Blick schenkte. Bulma fand sich immer mehr zurecht, sie konnte den Vorfall eben immer besser verdrängen, je mehr sie sich auf ihre Arbeit und ihr Können konzentrierte. Es verursachte in ihr eine immense Genugtuung, ihn keuchen und mit sich kämpfen zu hören, indem er seine geballten Fäuste in das Polster der Armlehnen schlug, was sie animierte, ihren blanken Rücken gegen seinen Oberkörper zu stoßen. Ihre Arme hoben sich, bevor sie langsam nach unten zu seinen Haaren glitten und Bulma seinen heißen Atem in ihrem Nacken fühlen konnte. 
 

„Wie... wie lange geht dein... dein Tanz?“ Die Hitze überfiel seinen Körper schonungslos. Ja, die bösen Gelüste, die er von ihr befriedigt haben wollte, waren unersättlich geworden. „Noch sehr lange?“, zischte er mit geschlossenen Augen. 
 

„Noch fünfzehn Minuten.“
 

Er hatte die halbe Stunde davor weggeworfen, weil er doof war, jawohl. Er stellte sich angesichts dieser Tragik vor, wie er die verschleuderten Minuten anders hätte totschlagen können. Er sah sich bereits mit ihr auf dem Boden – liegend und nackt. Das Trugbild, wie er ihre Unterwäsche von ihrer Haut streifte und mit ihr verschmolz, war elektrisierend. Innerlich konnte er sich ausmalen, wie nahe und eng umschlungen sie aufeinander lagen, während er die wunderbarsten Töne aus ihr hervorlockte. „Dann... dann sollten wir... diese fünfzehn Minuten... nutzen“, erwähnte er. Simultan spürte er seinen eigenen Puls, der immer weiter nach oben getrieben wurde, dank ihrer Bewegungen, dank ihrer Ausstrahlung... Innerhalb weniger Sekunden hatte er die Kontrolle verloren, Vegeta vergaß, dass er in einem Nachtclub angekommen war, den er freiwillig nie betreten hätte und doch war es das Beste, was er gerade erlebte. 
 

Nach geschlagenen vier Minuten – Vegeta hatte sich sicher verzählt, anhand der Qualen, denen er hilflos ausgeliefert war – rutschte sie von seinem Schoss, drehte sich und kniete nun zwischen seinen Beinen, ehe sie ihm einen weiteren verruchten Blick zuwarf. Oh Gott, er hoffte, alle Kriegsgötter würden ihm beistehen, um diese lustvolle Strapaze zu überleben. Wie anmutig sie ihre Haare zurückwarf, während sie sich langsam nach oben zu ihm zurück räkelte, brachte ihn um den Verstand. Noch mehr verlor er die Contenance, nachdem sie sich abermals auf ihn setzte – mit dem Gesicht zu ihm. Bedachtsam griff sie nach seinen Händen, führte sie nach hinten zu ihrem Rücken, bis sie am Verschluss ihres Oberteils ankamen. Alleine die intensive Kollision mit ihrer Haut verlieh ihm das Gefühl, in Flammen zu stehen. Auch wenn sie dachte, er würde es nicht bemerken, so hatte er erkannt, dass ihr das Spiel – ihn zu quälen – allmählich gefiel. Sein Stöhnen klang darüber hinaus immer ungezwungener, was nicht nur ihn, sondern auch sie erregte, wie er in ihrem Gesicht herauskristallisieren konnte. 
 

Ehe er den Verschluss öffnete, zog er sie ein wenig weiter zu sich heran, sein Mund kam ihrer Haut immer näher und mit einem einzigen Handgriff hatte er den BH geöffnet. Vorsichtig strichen seine Lippen sanft über ihr herausragendes Schlüsselbein, seine warmen Hände fuhren zitternd nach vorne, bevor er den störenden, trägerlosen Stoff von ihrem makellosen Körper entfernte, den er anschließend achtlos zu Boden fallen ließ. Es war befremdlich, dass er so heftig auf sie reagierte. Schließlich war er der Prinz der Saiyajins – er hätte jede Saiyajin haben können, dennoch erwog sein Verstand, dass ausgerechnet sie das Schönste war, das Vegetas Augen bisher gesehen hatten. Allerdings waren seine Pupillen im Augenblick auf das gerichtet, was er gerade befreite. Kurz entglitt sein Blick und er begutachtete ihre Rundungen, bevor seine Hände sich tiefer in ihre Seiten bohrten, er packte gröber zu, zog sie an ihrem Hintern näher zu sich heran, bis er mit seinen Lippen ihren Hals erreichte. 
 

Das ging eindeutig zu weit. Das wusste Vegeta, aber... es war ihm egal. Völlig egal. Er wollte diese Haut küssen und beim heiligen Shenlong, er würde sie küssen. An etwas wie Anstand, Zurückhaltung, gar Manieren – was er sowieso nicht besaß – war nicht mehr zu denken. Als er plötzlich auch ihre Hände auf seinem Oberkörper spürte, war es vorbei gewesen.
 

Zurückhaltung, adé! 
 

Er kannte nicht einmal den Namen des Mädchens und schon jetzt konnte er den Blick nicht mehr von ihr nehmen. So sehr hatte sie ihn in ihren Bann gezogen. Das war verrückt!
 

Allerdings sollte Vegeta recht schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden, denn Bulma berührte ihn nicht, weil sie seine Avancen erwiderte, sondern die Zeit knapp wurde. Zumal es ihr auch zu viel wurde. Ihren Körper zu berühren, trotz ihrer Bitte eben jenes nicht zu tun, okay. Das war eine Grenze, die man leicht verschieben konnte. Sie zu küssen, das... das war nicht richtig. Nein, nein, nein. Das war falsch. Mehr als falsch und das sagte sie, obwohl sie wusste, dass falsch ein absoluter Zustand war und nicht gesteigert werden konnte.
 

„Ähm, entschuldigen Sie, aber...“ Oh Gott, auch ihre Fassung begann zu bröckeln. „Die Zeit, sie ist um.“ Sie würde drei dicke, rote Kreuze in ihren Kalender eintragen, wenn dieser Abend vorbei wäre, der ihr gewiss länger im Gedächtnis blieb. 
 

„Ich entscheide, wann es vorbei ist“, bemerkte er reserviert, wieder völlig klar im Kopf, während er sich langsam in den Sessel zurücklehnte, eine seiner Hände jedoch auf ihrer Hüfte ließ und seinen Blick auf sie festigte. 
 

„Das denke ich nicht.“ Sein Blick wurde unergründlicher, als er ihre abwehrenden Worte scheinbar verarbeitet hatte. „Bezahlt wurde für fünfundvierzig Minuten, nicht für fünfzig.“ 
 

„Schön, dann koste ich eben neunundvierzig Minuten aus.“ Oh man, sie musste von ihm denken, dass er es bitter nötig hatte, nicht? Aber auch das war ihm gerade egal. Das könnte alles später, wenn er wieder bei Sinnen war, an seinem Stolz nagen. Vegeta hätte dann tagelang Zeit, sich im Trainingsraum auszutoben, dass er dämlich genug war, sich so dermaßen gehen zu lassen – bis dahin verhielt er sich aber noch genau so, wie er es gerade tat, weil er seinen Willen haben wollte, weil er sie und ihren Körper besitzen musste. Gerade wollte er sich wieder aufrecht hinsetzen, als die Tür aufgerissen wurde.
 

„Vegeta, ich sagte doch, dass es dir – Oh man!“ Turles blieb reglos stehen, was anderes konnte er im Moment nicht tun, außer das zu betrachten, was er vorfand. Den Prinzen, der auf dem Weg war, ihre Lippen mit den seinen zu verbinden. „Äh, ich komme... ungelegen, nehme ich an?“
 

Klasse, man gönnte ihm keine läppischen vier Minuten mehr? Das war bitterer als die Tatsache, dass Turles ihn hierher schleifte, denn auch die blauhaarige Saiyajin nutzte die Chance, von seinem Schoss zu steigen und in rasantem Tempo ihre Kleider zusammenzusuchen, die sie sich anschließend beschämt vor ihre Brüste hielt. „Ja, verdammt. Wie du gesehen hast, war der Moment unpassend.“
 

„Dann warte ich draußen. Bis... gleich“, erwiderte er grinsend und zog langsam die Tür von Außen zu. 
 

Man, die Stimmung war im Keller angekommen. Erschöpft von dieser Tortour, rieb sich der Prinz über sein verschwitztes Gesicht, ehe er aufstand und zum Barhocker marschierte, wo sein Umhang darauf wartete, von ihm übergezogen zu werden. „Bedauerlich, dass man uns gerade jetzt – wo es spannend wurde – unterbrach. Ich schätze, das war nicht einmal die Hälfte deines Repertoires?“ Zwar hatte sie am Anfang geblufft, was die Reichweite ihres Repertoires anging, aber das, was sie konnte, war bis ins kleinste Detail perfektioniert worden.
 

Nach wie vor stand Bulma erschrocken etwas abseits von ihm. Wäre Lunch hier gewesen, wäre... Verdammt, es wäre nicht soweit gekommen und Bulma hätte sich nicht mühevoll von ihm loseisen müssen. Ihre Freundin hatte maßlos untertrieben, als sie erwähnte, dass der Saiyajin ansehnlich war. Der Mann vor ihr war unheimlich hübsch gewesen und wären sie nicht hier... wären sie sich an einem anderen Ort, zu einer anderen Zeit begegnet, hätte sie ihn gewähren lassen. Ja, sie hätte sogar den Kuss mit Freuden erwidert. „Nein, aber ist das relevant?“
 

„Nein, eigentlich nicht“, entgegnete er süffisant. 
 

„Ach, wirklich nicht?“ Okay, sie war ein wenig verletzt, denn sie schloss aus seiner Aussage, dass er nicht noch einmal hierher käme. 
 

„Wirklich nicht“, antwortete er nonchalant, ehe er nahtlos hinzufügte: „Morgen wird dich jemand abholen, der dich zu mir in den Palast bringen wird.“ Und Vegeta wusste, wer diese Aufgabe übernahm. Er würde Kakarott hierher schicken und sich an dem Gedanken erfreuen, wie peinlich berührt er durch die Reihen zu Nappa gehen würde und danach verlangte, diese Saiyajin gehen zu lassen - zu ihm, zu Vegeta. Nicht, um... um mit ihm zusammen zu sein oder etwas dergleichen, sondern... Okay, doch, weil er sie – trotz seiner Charaktereigenschaft und der bisherigen Überzeugung, sich niemals zu binden – kennenlernen wollte. Ja, denn er warf geradewegs seine Ansichten über Bord.
 

„Was?“ In Ermangelung besserer Worte war ihr nichts anderes eingefallen, als das verdutzte Was. Es klang nicht wirklich eloquent, aber... sie war fassungslos.
 

„Nicht? Ich wollte dich sehen. Wenn es dir lieber ist, auch tanzend“, schlug er schmunzelnd vor, als er sie erreichte und sein Becken zischend gegen ihren Unterleib stieß. 
 

„Du... du bist der Prinz!“, stotterte sie unbeholfen. Natürlich hatte sie ihn nie zuvor gesehen, aber... jetzt wusste sie, wer er war. Er war Prinz Vegeta! Um Himmels Willen! Nein, das würde sie ihm niemals glauben. Er würde sie nicht abholen lassen. Einmal hatte sie dieser Hoffnung Platz in ihrem Innern gemacht, aber damals kam Yamchu nicht mehr... Vor zwei Jahren, als sie hier anfing und Yamchu recht schnell kennenlernte, hatte sie ihn in der Stadt gesehen, als er mit einer hübschen Saiyajin, die gewiss in anderen Kreisen verkehrte, durch die Straßen schlenderte. Da wurde ihr bewusst, weshalb er sie nicht hier rausholte. So hart wollte sie nicht mehr getroffen und verletzt werden. Da war die Vorstellung, als Stripperin gesehen zu werden, sichtlich angenehmer zu ertragen, als sich falschen Illusionen hinzugeben, die sowieso nicht erfüllt wurden. Wenn Bulma den Saiyajins als Stripperin entgegentrat, hatte sie gelernt, nichts an sich herankommen zu lassen, sie lernte mit der Zeit, kalt und distanziert zu bleiben und das würde sich nicht ändern. „Nein, ich muss dein Angebot ausschlagen.“
 

„Das war kein Angebot, Onna“, deklarierte er grinsend, während er seinen Umhang an den dafür vorgesehen Stellen befestigte. „Solltest du dich weigern, wird mein Krieger dich gewaltsam zum Palast bringen – die Art und Weise, wie du zu mir kommst, überlasse ich dir.“ Sauer, dass Turles' Eintreffen ihn daran hinderte weiter zu gehen, war er nicht. Er war nur zornig darüber, dass Turles recht hatte und Vegeta sich irgendwann bei ihm bedanken musste, denn ohne diesen sturen Idioten wäre er doch niemals hier gelandet, wodurch er womöglich das Beste was er bekommen konnte, ohne es je besessen zu haben, verloren hätte. Ja, das war ärgerlich und Turles würde ihm genau das vorhalten – auf ewig. „Kam das bei dir an?“
 

„Bulma!“
 

„Was?“, erwiderte er daraufhin perplex. 
 

„Ich heiße Bulma, nicht Onna“, belehrte sie den jungen Mann vor sich. Sie war noch viel zu überfahren von seiner Aufforderung. Seine Worte bedeuteten, dass sie... dass sie diesem Umfeld, dieser bösen, grauen Welt entfliehen konnte und in seinen Augen erkannte sie die stille Warnung, dass es besser wäre, wenn sie sich morgen nicht quer stellte und wortlos mit einem seiner Krieger zum Palast kam. Oh, er würde es ernst meinen, ja... und... sie freute sich tatsächlich. Nicht nur darüber, dass man sie aus diesem Loch befreite, sondern auch, dass... dass Vegeta derjenige war.
 

„Mir gefällt Onna besser.“ Er hielt an der Tür inne, obwohl er sie nicht mehr zu Wort kommen lassen wollte, aber das war nicht nötig. Sie stand stumm an Ort und Stelle, in sich gekehrt und verunsichert. „Morgen Abend, Onna. Einverstanden?“ Und Vegeta wusste nicht, wie er aussah, denn für gewöhnlich lächelte er nicht aufrichtig, sondern hämisch. 
 

Bulma drückte ihre Stola noch enger an ihre Brust, bevor sie nickte. „Ja, einverstanden“, ergänzte sie zustimmend und nicht nur ihr Herz pumpte wie verrückt, sondern auch Vegetas Herz. 

 

Ein Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt.

- Blaise Pascal

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  CharlieBlade1901
2017-01-05T23:32:47+00:00 06.01.2017 00:32
Na jetzt wird es doch mal spannend mal gucken wie lang die beiden noch brauchen um zusammen zu kommen.

Charlie: ,,Ihr habt 2 Jahre im Anime gebraucht um zusammen zu kommen?"
Vegeta + Bulma: ,,Ja!"
Charlie: ,,Ich geb euch Minimum 4-8 Maximum 12-16 Wochen und dann landet ihr entweder im Bett oder seit in einer festen Beziehung."
Son Goku: ,,Bin dabei. Auf was wetten wir?"
Son Gohan: ,,Bin auch dabei."
Charlie: ,,Ok falls ihr gewinnt... lade ich euch zum Essen ein."
Beerus: ,,Dann mach ich auch mit."
Son Goku: ,,Und wenn wir verlieren."
Charlie: ,,Macht ihr für 2 Wochen alles dadurch will."
Son Gohan, Son Goku und Beerus: ,,Einverstanden."
Geben sich die Hand drauf."

Vegeta: ,,Mir schwarmt übles."
Bulma: ,,Mhm."

Super Kapitel bin mal gespannt ob ich die Wette Gewinne oder nicht.
Antwort von:  Dracos-Princess
06.01.2017 20:24
Hallo Charlie,

na, das nenne ich mal eine Unterhaltung :D Dass Beerus gleich mitmischt, war ja abzusehen. Der olle Gott muss sich ja überall einmischen *lach* Aber ich mag Beerus unheimlich. Er ist ein genialer Charakter. Aber kommen wir zu der Unterhaltung, ja, denn in der Tat haben Bulma und Vegeta doch recht lange gebraucht, bis sie zueinander gefunden haben ;) Mit Sicherheit hat er Bulma schon viel früher bemerkt, bloß ist der gnädige Herr immerzu auf sein Training fixiert :D

Und bezüglich eurer Wette: Da würde ich behaupten, dass du, Charlie, gewonnen hast. Du warst am nächsten dran ;) Daher würde ich mal behaupten, dass Beerus, Son Goku und Son Gohan das machen müssen, was du willst. Am besten lässt du dich ganz vornehm von ihnen einladen, obwohl... Chichi muss, in Anbetracht auf die zwei Fressäcke - Goku und Gohan - eine super Köchin sein ;D Lasst euch also von ihr bekochen, sofern es Goku gelingt, sie dazu zu überreden, hihi.

Danke für dein Lob und dass ich an diesem lustigen Gespräch teilnehmen durfte ;)

Liebe Grüße schicke ich dir, Vegeta, Bulma, Beerus, Goku und Gohan.
Antwort von:  CharlieBlade1901
06.01.2017 20:48
Charlie: ,,Haha ich werde es so genießen."
Vegeta: ,,Was hast du vor?"
Charlie: ,,Nun da der/die Autor/in bestätigt hat, dass ich gewonnen habe, müssen Bulma und ich ein paar Kleider kaufen gehen."
Beerus: ,,Was für Kleider?"
Charlie: ,,Frauenkleider."
Son Goku: ,,Oh nein vergiss es."
Son Gohan: ,,Auf gar keinen Fall."
Charlie: ,,Oh doch auf jeden Fall. Wir haben gewettet, wenn ich gewinne werdet ihr 2 Wochen ohne Widerworte tun, was auch immer ich will."
Beerus: ,,Das werde ich dir heimzahlen du fiese Ratte."
Charlie: ,,Ich korrigiere ausgeklügelte Ratte. Also komm mit Bulma wir brauchen Frauenkleider."
Bulma: ,,Ich eile."
Chichi: ,,Ich komme auch mit."
Son Goku: ,,Wie kannst du nur?"
Videl: ,,Bin auch dabei"
Son Gohan: ,,Videl!"
Videl: ,,Hey das Spektakel will niemand verpassen."
Chichi: ,,So sieht´s aus. Außerdem braucht Charlie eure Größe um zu sagen, was er kaufen muss."
Whis: ,,Dann komme ich auch mit ich kenne die Kleidergröße von Lord Beerus."
Beerus: ,,Verräter. Das zahl ich euch heim."
Antwort von:  Dracos-Princess
06.01.2017 23:27
So, kommen wir zu deinen schönen Dialogen, die mich am späten Abend doch noch sehr amüsiert haben ;) Und du hast recht, genieße es und koste es aus, dass der Gott der Zerstörung das tut, was du willst. Dass ihr Kleider kauft, das bringt mich auf eine Idee. Ich hätte auch gerne feshe Klamotten, aber bitte, Charlie, lass nicht Goku oder Beerus mein Kleidungsstück aussuchen :D Wer weiß, was die mir am Ende noch kaufen, haha.

Außerdem pflichte ich dir hier nochmals bei, ja, du hast die Wette gewonnen. Die Anderen sollen sich nicht so anstellen und das machen, was du ihnen sagst :D Ich finde es auch sehr gut, dass die anderen Ladies mit von der Partie sind. Vielleicht solltest du noch Lunch und C18 einladen? Die Herren würden explodieren ;)

Oh, und weißt du was? Ich habe Whis' Auftritt gefeiert. War so klar, dass er so etwas sagt und vor allem mitgehen will. Dass er Beerus' Größe kennt, der daraufhin abrupt und störrisch wie nur er sein kann, den Dialog beendet, hat mir äußerst gut gefallen.

Danke für diesen schönen Schwank, fernab der Realität ;D Hat mir gefallen.

Liebe Grüße
*wink
Antwort von:  CharlieBlade1901
06.01.2017 23:36
Och Lunch und C18 treffen wir dort ich hab sie schon angerufen, die wissen bescheid. Glaub mir es liegt mir im Blut. Ich hab es mir seit gut einem Jahr zur Aufgabe gemacht Schreiber mit gut Sprüchen und Witzen bei Laune zu halten. Dann haben sie immer das Ziel vor Augen und schreiben motiviert weiter.

Ließ mal meiner FF Jetzt wird Kritisiert rein da haben sich auch ein paar halb Tot gelacht bei der Ff
Antwort von:  CharlieBlade1901
06.01.2017 23:39
Und glaub mir ich genieße es schon. Der Gott der Zerstörung unter meiner Kontrolle ich bin so ne böse Mitzekatze. Hat mein Freund letzte Nacht auch gesagt.

Nicholas: ,,Schatz!"
Charlie: ,,Was ? Ist doch so."
Antwort von:  CharlieBlade1901
06.01.2017 23:45
Die Erlaubnis geb ich dir. Mach nur.Such Berrus und Goku Kleider raus.
Von:  Luiako
2017-01-02T16:31:32+00:00 02.01.2017 17:31
Hi ^^
Jetzt muss ich aber mal einen Kommentar dazu abgeben.
Die Geschichte war total witzig, der ganze Aufbau, bis hin zum Schluss, wo man knisternde Erotik spüren konnte.
Und war so gefesselt, dass ich mich frage, kommt irgendwann dazu noch eine Fortsetzung?

Den du hast mich verzaubert mit dieser Geschichte...😉

Lg Lu
Antwort von:  Dracos-Princess
02.01.2017 17:47
Hallo :)

Das freut mich sehr, dass du dich dazu entschlossen hast, einen Kommentar zu hinterlassen :D Ich sitze dann immer wie ein kleines Kind, das sich auf Weihnachten freut, da - nur vorm PC und bereits der 30 näher als der 20 *lach* So, kommen wir aber endlich zum Inhalt ;D

Du, ich bin ja eigentlich eher so der lange Geschichten Typ, und ich musste zusehen, dass ich den Aufbau in ein Kapitel quetsche, das die 10.000 Wörter Marke nicht knackt - bin in der Hinsicht ein total detaillierter Mensch, aber ich bin richtig erleichtert, dass dich der Aufbau, sowie der Inhalt nicht gelangweilt hat und du sogar bis zum Schluss begeistert warst :) Jaaa, die knisternde Erotik, das war meine Waffe, Vegeta in die Knie zu zwingen, haha. Da hat unser Prinz ganz schön alt ausgesehen, wa? :D Damit hat er nicht gerechnet ^^

Ich kann dich vielleicht etwas erfreuen. Es gibt tatsächlich ein zweites Kapitel, das ich allerdings erst noch überarbeiten möchte, bevor ich es hier poste. Ob und inwiefern das ausgeht, werde ich an dieser Stelle natürlich noch nicht verraten ;P

Liebe Luiako,

hab lieben Dank für deinen Kommentar - er hat mir den Abend versüßt, vor allem, dass ich dich mitreißen und mit der Handlung fesseln konnte.

Herzliche Grüße schicke ich dir.
*wink


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