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Playing with fire

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Disclaimer: Nicht mir.
 

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Playing with fire

Teil 4
 

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Katsumi wußte nicht mehr, wie er es geschafft hatte, nach Hause zu kommen, nachdem Koji ihn im Büro zurückgelassen hatte. Seine Erinnerung an die letzten Stunden lag in einer undurchdringlichen Nebelschicht, die nur das Wissen um das, was Koji ihm angetan hatte, mit übelkeiterregender Klarheit in seinem Bewußtsein ließ.
 

Seit Stunden lag er nun schon regungslos auf seinem Bett und versuchte, nicht mehr an das zu denken, was ihm zugestoßen war. Doch so sehr er es auch versuchte, die Erinnerung ließ sich nicht verdrängen.
 

Koji war in seinen Gedanken, seinen Träumen. Immer, wenn er die Augen schloß, fühlte er Hände, die ihn festhielten, an seiner Kleidung zerrten. Hände, in seinem Haar, auf seinem Körper. Hände, die sich nahmen, was sie wollten, die ihn wehrlos und verletzlich zurückließen...
 

Weinend rollte er sich auf die Seite und schrie auf, als eine Schmerzwelle seinen Körper durchzuckte. Langsam schob er eine Hand zwischen seine Beine und atmete erleichtert auf, als er diesmal kein Blut an seinen Fingern entdeckte.
 

Als Koji in ihn eingedrungen war, hatte er gespürt, wie etwas in seinem Inneren riß. Fast zwei Stunden hatte es geblutet und Katsumi hatte schon befürchtet, einen Arzt aufsuchen zu müssen.
 

Dies schien nicht nötig zu sein und der Junge dankte den Göttern für diese kleine Gnade. Er konnte niemandem sagen, was geschehen war. Allein bei dem Gedanken daran, was sein Vater sagen würde, geriet er in Panik.
 

Langsam stand er auf und ging mit vorsichtigen Schritten ins Badezimmer. Zögernd schaute er in den Spiegel. Die dunkelblaue Schwellung auf seiner Wange war das auffälligste Zeichen, das Koji hinterlassen hatte. Hinzu kamen einige tiefe Kratzer, die von seiner Wange über seinen Hals bis zum Schlüsselbein liefen. So konnte er nicht hinausgehen. Jeder würde sofort wissen, daß etwas passiert war. Man würde Fragen stellen. Fragen, die er weder beantworten konnte noch wollte.
 

Er war spät dran, eigentlich hätte er schon vor einer Stunde im Büro sein müssen, doch ein Zusammentreffen mit Koji war das letzte, was er jetzt wollte.
 

Schaudernd schlang Katsumi die Arme um sich, als die Erinnerung sich zum wiederholten Male in den Vorgrund seiner Gedanken drängte.
 

Wie sollte er Koji jemals wieder gegenübertreten? Wie sollte er mit ihm reden, ihn völlig normal behandeln, nach allem, was geschehen war?
 

Was würden die anderen sagen? Würden sie etwas merken? Katsumi war überzeugt davon. Er konnte nicht so tun, als sei nichts gewesen und sie würden sein verändertes Verhalten bemerken, würden sehen, daß er verletzt war und ihre Schlüsse daraus ziehen. Und was dann? Der Skandal würde alles bisher dagewesene in den Schatten stellen.
 

Dann kam ihm die rettende Idee. Zeit, alles was er brauchte, war Zeit! Bevor er es sich anders überlegen konnte, griff er zum Telefon und rief seinen Onkel an.
 

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"Hat einer von euch Katsumi gesehen?!"
 

Die anwesenden Bandmitglieder verneinten die Frage. Koji preßte wütend die Lippen aufeinander. "Macht weiter! Ich werde zu ihm fahren! Vielleicht ist er krank!"
 

Auf der Fahrt zu seinem Freund konnte Koji einen Anflug von Panik nicht unterdrücken. Was, wenn er Katsumi doch ernster verletzt hatte, als angenommen? Was war, wenn er...nein, er wollte diesen Gedanken nicht zu Ende denken, wollte die Möglichkeit, daß Katsumi sich vielleicht das Leben genommen hatte, nicht in sein Bewußtsein lassen.
 

Er hielt vor dem Apartmenthaus seines Freundes und stieg aus.
 

"Katsumi?!" Koji hielt den Finger auf dem Klingelknopf. "Verdammt Katsumi!"
 

Er erhielt keine Antwort. Nach einer weiteren Minute, in der er wie wild an die Tür gehämmert hatte, öffnete sich die Tür des Nachbarapartments und eine ältere Frau sah ihn strafend an.
 

"Der ist nicht da! Ist heute morgen weggefahren!"
 

"Wissen Sie, wohin?!" Koji ließ sein charmantestes Lächeln aufblitzen, welches seine Wirkung auf die Frau nicht verfehlte.
 

"Man hat mir natürlich nichts gesagt und gelauscht habe ich natürlich auch nicht, aber...!"
 

Koji ermunterte sie durch zustimmende Laute und die alte Frau, geschmeichelt von seiner Aufmerksamkeit, sprach rasch weiter.
 

"Ich konnte hören, wie er telefonierte, als er die Treppe hinunter ging! Sie kennen das ja, heutzutage hat jeder ein Handy! Er sprach mit seinem Onkel und erwähnte ein Sommerhaus, in dem er immer seine Kindheit verbracht habe! Mehr weiß ich leider auch nicht!"
 

"Vielen Dank! Sie haben mir sehr geholfen!" Koji schenkte der Frau ein letztes strahlendes Lächeln, dann lief er rasch die Treppe hinunter. Diese Auskunft reichte ihm völlig, er war selbst schon einige Male in dem Sommerhaus von Katsumis Familie gewesen.
 

Mit finsterem Gesicht sprang er in seinen Wagen und brauste davon. Katsumi glaubte also, er könnte ihm davonlaufen? Koji trat aufs Gas und war gleich darauf auf dem Weg zu seinem Freund.
 

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Katsumi hockte mit angezogenen Beinen auf dem Sofa. Er bisher noch nicht einmal ausgepackt, sondern war direkt unter die Dusche gegangen. Seit er aus der Dusche wieder heraus war, hatte er sich nicht gerührt. Wenn er doch nur für immer hierbleiben könnte, dann...
 

In diesem Augenblick klopfte es energisch an der Eingangstür. Katsumi erhob sich vorsichtig und ging zur Tür. Als er Koji vor sich sah, blieb ihm vor Schreck beinahe das Herz stehen.
 

"Wo kommst du denn her?!" war das einzige, was ihm einfiel.
 

"Wir müssen miteinander reden!" Koji trat ungebeten ein und schloß die Tür hinter sich. Dann schob er den Jungen ins Wohnzimmer.
 

"Was willst du?" Katsumi riß sich hastig los und brachte das Sofa zwischen sich und Koji, wobei er betont jedes Anzeichen von Panik unterdrückte, was sich vielleicht in seiner Stimme widerspiegeln mochte.
 

"Warum bist du nicht ins Studio gekommen?!" Koji blieb im Türrahmen, blockierte so den einzigen Fluchtweg.
 

"Nach allem, was du mir angetan hast, hast du noch die Nerven mich das zu fragen?! Glaubst du denn, ich will, daß man mich so sieht?" Katsumi klang fassungslos.
 

"So schlimm ist es doch gar nicht!" Koji schenkte ihm ein aufreizendes Lächeln, daß seinem Freund beinahe körperliche Übelkeit verursachte.
 

"Koji, würdest du bitte gehen?!" Katsumi mußte sich eingestehen, daß er Angst vor seinem besten Freund hatte und diese Erkenntnis tat weh.
 

"Komm schon, Katsumi! Du hast das ganze doch ebenso genossen wie ich! Du willst es jetzt nur nicht zugeben!"
 

"Bist du irre?! Was zum Teufel bringt dich denn auf so eine Idee?!" Wachsender Zorn gegenüber soviel Unverfrorenheit verdrängte allmählich seine Angst und Katsumi spürte das dringende Verlangen, Kojis überhebliches Grinsen mit einem Faustschlag von dessen Gesicht zu wischen. "Warum hast du mir das angetan?! Ich dachte immer, du wärst mein Freund!"
 

"Das bin ich auch!" Koji näherte sich dem Sofa. Katsumi verfolgte seine Bewegungen wachsam.
 

"Komm nicht näher!"
 

"Und wenn?! Was willst du tun? Schreien? Außer uns ist doch niemand hier!" Koji näherte sich seinem Freund. Katsumi wich zurück. Er bewegte sich langsam um das Sofa herum, immer darauf bedacht, dieses zwischen sich und Koji zu halten. "Du hast mein Vertrauen mißbraucht und ich will nie wieder mit dir allein sein müssen! Reicht dir das?!"
 

"Komm schon, Katsumi! Dir hat es doch auch gefallen!" Als Koji sich dann bewegte, kam es für ihn so überraschend, daß er bereits in dessen Armen lag, ehe er reagieren konnte. Heftig stemmte er beide Hände gegen Kojis Brust, doch er war kein ernstzunehmender Gegner für den hochgewachsenen Rockstar.
 

"Verdammt, Koji! Du willst mich doch gar nicht! Du brauchst mich doch nur, um deinen unnatürlichen Sextrieb zu befriedigen, so lange Izumi nicht verfügbar ist!" Katsumi trat nach ihm. Koji zuckte zusammen, als dessen Schuhspitze sein Schienbein traf und verpaßte Katsumi gleich darauf eine heftige Ohrfeige. Als dieser sich hilflos in seinen Armen wand, musterte Koji ihn eindringlich.
 

"Eigentlich wollte ich nur dafür sorgen, daß du deine Pflichten mir gegenüber nicht noch einmal vergißt...!" Koji starrte Katsumi nachdenklich an. Er verstand sich selbst nicht mehr. Alles was er wollte, war seine Beziehung mit Izumi vor allem zu schützen. Izumi war die einzig wahre Liebe seines Lebens und jetzt hielt er seinen besten Freund in den Armen und alles, woran er denken konnte, war der Augenblick, in dem er Katsumi besessen hatte.
 

Überrascht merkte er, wie sehr der Gedanke an die letzte Nacht ihn erregte. "Du warst so lange Jahre immer an meiner Seite und nie ist mir aufgefallen, wie schön du bist!"
 

"Laß mich los!"
 

"Ich denke, nach all dieser Zeit habe ich ein Anrecht auf dich!" Koji grinste diabolisch.
 

Glühende Wut fegte die letzten Reste der Angst hinweg, die Katsumi in diesem Augenblick noch gespürt hatte. Endlich hatte er verstanden.
 

"Darum geht es also? Du bist immer noch wütend, weil ich einmal nicht nach deiner Pfeife getanzt habe? Wie kannst du so selbstherrlich sein? Dir ist wirklich jedes Mittel recht, um...hmpf!"
 

Koji erstickte jedes weitere Wort mit einem Kuß. Kaum ließ er von Katsumi ab, schrie dieser weiter.
 

"Was bildest du dir eigentlich ein?! Geht es nicht in deinen sturen Schädel, daß ich dich nicht will?! Wie kommst du überhaupt auf die hirnrissige Idee, du hättest irgendein Anrecht auf mich?!"
 

"Weil ich dich mir nehme! So einfach ist das!" Koji griff in Katsumi weiche Locken und zog seinen Kopf in den Nacken. "Du kannst dich nicht vor mir verstecken! Ich hoffe, das hast du endlich begriffen!"
 

"Fahr zur Hölle!" Katsumi schaffte es, eine Hand zu befreien und schlug seinem Freund heftig ins Gesicht. Mit einem wütenden Aufschrei ließ Koji ihn los und Katsumi rannte davon.
 

Koji rieb sich die Wange, seine Augen verdunkelten sich bedrohlich. "Dann werde ich wohl deutlicher werden müssen!"
 

Er folgte Katsumi umgehend. Sein Freund hatte die Haustür erreicht und war schon fast draußen, als Koji ihn erreichte. Er umfaßte Katsumis Taille mit festem Griff, trat die Tür zu und trug den Jungen zurück ins Wohnzimmer. Dort warf er ihn zu Boden. Katsumi schlug nach ihm, doch Koji wich aus und fesselte ihn mit seinem Gewicht. Er hielt ihn mühelos unter sich. "Ich werde dir zeigen, was ich von dir erwarte!"
 

Diesmal schrie Katsumi nicht, als Koji seine Kleider herunterzerrte. Er biß sich nur auf die Lippen und hoffte, daß es bald vorbei sein würde.
 

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Katsumi glitt leise vorsichtig aus dem Bett und warf einen prüfenden Blick auf den schlafenden Koji, der neben ihm lag. Er wartete einige Sekunden und als er sicher war, daß der andere nicht aufwachen würde, ging er leise ins Badezimmer.
 

Wieso? Diese eine Frage hallte in seinem Inneren wider, er fand einfach keine Antwort darauf. Er wußte keinen Ausweg mehr. Was immer es war, das Koji antrieb, er konnte ihm nicht entkommen.
 

Katsumi schloß sorgfältig die Tür hinter sich und lehnte sich erschöpft dagegen. Die Spuren, die Koji auf seinem Körper hinterlassen hatte, würden bald verheilt sein. Nur die Spuren in seiner Seele hatten sich unauslöschlich eingegraben, würden ihn ein Leben lang begleiten.
 

Er würde nie wieder von Koji frei sein und das war etwas, was er nie gewollt hatte. Da war es doch besser, die ganze Sache zu einem Abschluß zu bringen.
 

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"Katsumi!" Koji durchsuchte das Haus. Schließlich öffnete er die Tür zum Badezimmer und erstarrte. Sein Gehirn weigerte sich zu glauben, was seine Augen ihm meldeten.
 

Sein Freund lag in der Badewanne. Von seinen Handgelenken rannen dünne Blutfäden auf die weißen Kacheln und sammelten sich in einer kleinen Pfütze.
 

"KATSUMI!!!!!" Koji sprang vorwärts, hektisch suchten seine Finger nach dem Puls. Da war er, schwach, aber immerhin einigermaßen regelmäßig. Er durfte keine Zeit verlieren. Koji rannte zum Telefon.
 

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"Es geht ihm den Umständen entsprechend!" Der Arzt sah unbehaglich zur Seite, während er Koji erklärte, wie lange sie Katsumi dabehalten würden. Als er sich abwenden wollte, hielt der Mann ihn auf. "Da ist noch etwas!"
 

Koji ahnte bereits, was der Arzt sagen würde, doch er wahrte eine reglose Miene.
 

"Ihr Freund...wie soll ich sagen...er wurde vergewaltigt. Ich konnte alte und neue Verletzungen feststellen! Die letzte Vergewaltigung liegt nicht allzu weit zurück!" Der Arzt fuhr sich nervös durch die Haare. "Sobald er aufwacht, werden wir die Polizei verständigen, damit die Anzeige aufgenommen werden kann!"
 

"Das ist nicht nötig!" Koji zückte seine Geldbörse. "Ich regele das schon!"
 

"Na gut!" Der Arzt sah sich verstohlen um, steckte das Geld ein und eilte davon.
 

Koji wartete, bis der Mann das Zimmer verlassen hatte, dann setzte er sich neben das Bett und musterte Katsumi mit einer Mischung aus Besorgnis und Wut.
 

Ihm war nie die Idee gekommen, daß er Katsumi ernsthaft verletzt haben könnte, doch genau das hatte er getan. Koji seufzte. Was war nur über ihn gekommen?
 

Er hatte Katsumi doch nur zeigen wollen, daß es nichts gab, was er nicht von ihm verlangen konnte. Koji hatte nur mit Katsumi spielen wollen und dann war die ganze Sache außer Kontrolle geraten.
 

Koji nutzte die Gelegenheit, Katsumi ausgiebig zu betrachten. Bisher hatte er ihm nie sonderlich viel Aufmerksamkeit geschenkt, doch jetzt... Katsumi war wirklich hübsch. Sein feingeschnittenes Gesicht wurde von den weichen Strähnen seines hellblonden Haares umrahmt, welche die großen sanften Augen betonten.
 

Nie zuvor war ihm aufgefallen, daß sein Freund Ähnlichkeit mit Izumi hatte. Beide waren so hilflos und verletzlich, auch wenn sie es nicht zeigen wollten.
 

Wie konnte Katsumi es wagen, sich auf diese Art und Weise davonstehlen zu wollen? Koji hatte in den letzten Stunden genügend Zeit gehabt, sein Verhalten zu überdenken und die Schlüsse, die er daraus zog, waren nicht dazu angetan, ihn zu beruhigen.
 

Je länger er darüber nachdachte, desto mehr Dinge fielen ihm ein, die er einfach voraussetzte. Katsumi hatte außer ihm keine Freunde und Koji hatte das immer als selbstverständlich angesehen. Katsumi hatte noch nie für lange Zeit eine feste Beziehung gehabt. Er ging völlig in der Arbeit auf, die Koji ihm aufbürdete.
 

Koji nahm Katsumi Hand und drückte sie leicht. In den vergangenen Jahren hatte er Katsumi ebenso eifersüchtig bewacht, wie er es bei Izumi tat. Er war eifersüchtig auf jeden, der ihm die Aufmerksamkeit Katsumis streitig machte. Noch nie zuvor hatte er sich dies eingestanden, doch nun erkannte er die Wahrheit. Er konnte weder auf Izumi noch auf Katsumi verzichten. Beide hatte er völlig in seinem Leben vereinnahmt, ohne ihnen die Möglichkeit zu geben, selbst zu wählen. Weil er nicht riskieren wollte, daß sie sich gegen ihn für jemand anderen entscheiden könnten.
 

Deswegen würde er alles tun, damit Katsumi bei ihm blieb. Leider hatte er noch keine Idee, was er da tun konnte, denn das Katsumi ihm nie wieder vertrauen konnte, war klar. Stöhnend vergrub er den Kopf in den Händen und überlegte, wie er aus dieser verfahrenen Situation wieder herauskam.
 

tbc



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