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Amnesie

von

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Wie alles begann

Es war ein wunderschöner Sommertag als Son Goku nach ein paar Wochen hartem Training bei Meister Kaio wieder nach Hause kam. Er freute sich darauf seine Familie wieder zu sehen. Verwundert sah er auf die Koffer, die im Flur standen, wollte Chichi etwa spontan verreisen? Als er mit einem breiten Grinsen die Küche betrat und freudig verkünden wollte, dass er wieder zu Hause war, blieben ihm die Worte im Hals stecken und sein Grinsen erstarb. Chichi saß am Küchentisch mit ineinander gefalteten Händen und blickte ihn Ernst an: „Schön dass du wieder da bist Goku, setz dich. Wir müssen reden.“ Mit einem unguten Gefühl im Magen tat er wie geheißen.

„Worüber willst du mit mir reden, Chichi?“ Ein Kosename brachte Son Goku in diesem Moment nicht über seine Lippen. Die Angesprochene nahm es schweigend zur Kenntnis. Kurz presste sie ihre Lippen fest aufeinander, so dass nur ein dünner weißer Strich zu sehen war, dann holte sie tief Luft und sagte: „Ich kann nicht mehr so weiter machen Goku. Es geht nicht mehr.“ Unsicher sah dieser seine Frau an: „Wie meinst du das? Soll ich weniger trainieren?“ Ein trauriges Lächeln huschte über Chichis Lippen. „Nein, dazu ist es zu spät. Es tut mir Leid Goku, ich… ich liebe dich nicht mehr.“

Son Goku spürte, wie etwas in ihm zu Bruch ging. Auf einmal wurde sein Gesichtsaudruck ernst: „Deswegen die Koffer im Flur. Du wirfst mich raus, nicht wahr?“ Jetzt konnte Chichi ihre Tränen nicht mehr zurück halten und sie flossen ungehindert über ihre Wangen. Dabei wollte sie doch stark bleiben, wenigstens so lange bis sie allein war! „Es tut mir so Son Goku! Aber du weißt doch selbst, dass schon lange etwas zwischen uns nicht mehr stimmt. Ich habe mit Bulma schon gesprochen, du kannst erst einmal in der Capsule Corp. unterkommen.“ Wortlos stand Son Goku auf, ging in den Flur und nahm seine Sachen. „Es tut mir Leid!“ startete Chichi noch einen letzten Versuch, ihren noch Ehemann zum Reden zu bewegen. Doch dieser öffnete die Tür, ging raus und flog davon, ohne ein Wort des Abschieds oder sich auch nur umzudrehen. Als er weg war sank sie weinend zu Boden. Sie hätte nicht gedacht, dass es so wehtun würde ihn zu verlassen.
 

Erst am Abend kam Son Goku bei der Capsule Corp. an. Er hatte Zeit gebraucht um nachzudenken und sich klar darüber zu werden, dass seine Frau ihn verlassen hat, aus heiterem Himmel. Als er zu seinem Training zu Meister Kaio gegangen war, waren sie doch noch glücklich gewesen. Oder war das nur Einbildung?

Kaum war er im Garten der Capsule Corp. gelandet, kam auch schon Bulma raus gelaufen. „Son Goku! Da bist du ja! Ich hab mir schon Sorgen gemacht.“ Erleichtert umarmte sie ihren Kindheitsfreund. Dieser rang sich ein schiefes Lächeln ab. „Komm erst mal rein, du hast doch bestimmt Hunger?“ Mit diesen Worten schleifte sie Son Goku in die Küche, drückte ihn auf einen Stuhl und stapelte gleich darauf Teller voll bepackt mit köstlich duftendem Essen vor ihrem Gast. Son Goku hatte aber keinen wirklichen Appetit und stocherte eher lustlos in den dampfenden Köstlichkeiten. „Hey…“, große blaue Augen sahen ihn besorgt an. Bulma hätte, wenn sie ehrlich war, nicht gedacht dass die Trennung Son Goku so treffen würde. „Möchtest du darüber reden?“ Stumm schüttelte er seinen Wuschelkopf und blickte traurig auf die Teller vor ihm. Traurig blickte Bulma ihn an, sie wusste, dass es schmerzhaft war, doch sie konnte ihm nicht helfen.
 

Nachdem sie es aufgegeben hatte ihren Freund aus Kindertagen dazu zu bringen wenigstens ein bisschen was zu essen, hatte dieser sich mit seinen wenigen Habseligkeiten in sein Gästezimmer verzogen.

Tagelang war von Son Goku kaum etwas zu sehen. Er aß kaum etwas und wollte nicht einmal mehr trainieren. Jeder Versuch, den Vegeta unternommen hatte den anderen zu einem Kampf heraus zu fordern scheiterte kläglich. Son Goku verbrachte die Tage damit auf dem Bett zu liegen und sich zu fragen warum Chichi ihn so plötzlich verlassen hatte. Was hatte er falsch gemacht? Er konnte es nicht verstehen. Es tat einfach nur weh. Eine große Wunde klaffte in seinem Herzen und er zweifelte daran, dass das jemals heilen würde. Oft startete Bulma den Versuch ihn aufzumuntern oder ihn zum reden zu bringen, doch Son Goku blockte immer ab. Noch nie in den ganzen Jahren hatte sie ihren langjährigen Freund so gesehen. Er war wie ausgewechselt und sie machte sich mit der Zeit ernsthaft Sorgen. Doch Bulma war mit ihrem Latein am Ende.
 

Ein paar Wochen später war der sonst so starke Krieger nur noch ein Schatten seiner selbst und Vegeta hatte die Nase voll. Er wollte nicht darüber reden? Schön! Vegeta hatte genauso einen Dickschädel. Ein Saiyajin der nicht einmal mehr trainieren wollte! Wo gab’s denn so was? Das war in Vegetas Augen ein Ding der Unmöglichkeit. Er war auch nicht der Mann der großen Worte, eher der Taten und so hatte er, als Son Goku eines Abends wieder Trübsal blies, einen Entschluss gefasst. Schließlich konnte es so nicht weiter gehen! Wenigstens verkroch sich Son Goku nicht mehr ausschließlich in seinem Zimmer, sondern saß mit Bulma in dem großen Wohnzimmer vor dem Fernseher.
 

Son Goku zappte gelangweilt durch die Kanäle im Fernseher. Kurz sah er auf als Vegeta den Raum mit zwei runden Gläsern und einer Flasche mit seltsamer braun-goldener Flüssigkeit betrat, lenkte seine Aufmerksamkeit dann aber wieder auf die Mattscheibe.

Vegeta hatte durchaus mitbekommen dass Chichi sich von Son Goku getrennt hatte. Doch dass er deswegen offensichtlich so niedergeschlagen war wunderte Vegeta dann doch. Er und Bulma hatten sich vor einigen Monaten auch getrennt, aber die Trennung war von beiden gewollt. In diesem Fall ganz offensichtlich nicht und das machte wohl einen Unterschied. Vegeta war schließlich auch nicht gerade Experte was Beziehungen und Trennungen betraf.
 

Vegeta stellte die mitgebrachten Sachen auf einen kleinen Tisch der neben der Couch stand und füllte die mitgebrachten Gläser. Dann setzte er sich neben Son Goku, nahm beide Gläser und reichte eins davon Son Goku. Vegeta hob sein Glas kurz an: „Mund auf und runter damit.“ Seinen Worten ließ er auch gleich Taten folgen. Normaler weise trank er keinen Alkohol, doch er und sein ehemaliger Rivale waren mit der Zeit so etwas wie Freunde geworden und er konnte nicht mit ansehen, wie dieser litt.

Son Goku hingegen beäugte die Flüssigkeit kritisch und schwenkte sein Glas ein wenig hin und her. „Jetzt trink schon, das wird dir helfen, glaub mir!“ auffordernd schaute er seinen Sitznachbarn an. Dieser setzte das Glas an seine Lippen, schloss seine Augen und leerte es in einem Zug. Kaum hatte er den Whiskey geschluckt, verzog Son Goku angewidert das Gesicht: „Was ist das denn? Das Zeug schmeckt furchtbar!“ Vegeta schenkte nach: „Ich weiß. Aber es hilft, glaub mir“, nickte er um seine Worte zu bekräftigen. Zumindest für diesen Abend würde es ihm helfen, hoffte er.
 

Eine Stunde und einige Gläser später waren beide mehr als angeheitert. „Weißt du, ich habe immer versucht es ihr recht zu machen, aber das hat anscheinend auch nicht gereicht“, sagte Son Goku plötzlich mit schwerer Zunge. „Ja das stimmt! Solltest froh sein, dass du die los bist!“ pflichtete Vegeta ihm auch sogleich bei. „Nie wollte sie mich trainieren lassen! Und schon gar nicht mit Son Gohan. Dabei hätten wir ohne ihn ganz schön alt ausgehen gegen Cell. Aber so was ist ihr ja egal.“
 

Etwas später war die Wut Traurigkeit gewichen. Niedergeschlagen und in sich zusammen gesunken saß Son Goku auf dem Sofa und starrte mit leerem Blick in sein volles Glas. Seit einiger Zeit hat keiner von beiden mehr etwas gesagt. Vegeta hatte gemerkt, dass Son Goku im Moment nicht mehr reden wollte.

Bis dieser plötzlich leise anfing zu singen:
 

Ich will nie wieder mein Kopf verlier'n,

ich will nie wieder mein Herz riskier'n,

ich will nie wieder solche Schmerzen spür'n,

wegen dir.

Ich will nie wieder alleine bleib'n,

ich will nie wieder so einsam sein,

nie wieder so furchtbar leiden,

wegen dir.
 

Stille kam auf, keiner wusste was er noch sagen sollte, also füllte Vegeta ihre Gläser wie so oft an diesem Abend. Auch wenn er es nicht einmal sich selbst gegenüber zugeben würde, das was Son Goku sang hatte etwas ganz tief in ihm berührt. Ein Grund mehr für Vegeta noch einen zu trinken.
 

Als Son Goku am nächsten Morgen aufwachte konnte er einen warmen Körper neben sich spüren und zog diesen instinktiv näher. Erst als er ein tiefes Grummeln wahrnahm begann er sich zu wundern. Unsicher tastete Son Goku an der Seite der Person, die mit dem Rücken zu ihm an seiner Brust lag, entlang. Zu seiner Verwunderung fühlte er straffe Muskeln, über die sich weiche Haut spannte. Er wunderte sich wirklich, wer da neben ihm lag. Seine Erinnerung an die letzte Nacht war recht lückenhaft und das schmerzhafte Pochen in seinem Kopf machte das Denken nicht gerade leichter.
 


 

Liedtextausschnitt: Gregor Meyle - Keine ist wie du



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