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Watashi no kokoronouchi no kōri

Das Eis meines Herzen
von

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Kapitel 7

Eilig hastete ich in Richtung des Umkleidebereichs der Schwimmhalle. Dort angekommen schaute Toketsu mich wie immer fraglich an:

„Was machen wir hier, Meister Kazuma?“

„Ich hab jetzt Schwimmen, also machst du auch mit.“

Eilig drückte ich ihm meine blaue Ersatzschwimmhose in die Hand und drückte ihn weiter nach hinten, wo sich bereits die anderen umzogen. Ich zog mich aus und warf mich in die Bademontur. Währenddessen inspizierte Toketsu aufs Genauste mich und die anderen, wie wir uns umkleideten. Seine neugierigen Blicke blieben leider nicht verborgen und so kamen schon eine kleine Gruppe von Jungs die sich empört aufspielten:

„Was glotzt du denn so?! Bist du Schwul oder was?!“

Toketsu machte sich ganz klein und antwortete nichts. Man merkte, dass ihm die Situation unangenehm war. Auch wenn das nicht meine Art war, stellte ich mich zwischen die Jungs und Toketsu um ihn zu verteidigen. Dieser Versuch ging jedoch völlig in die Hose, denn nun hatten die Typen mich auf dem Kicker:

„Na, verteidigst du deinen Freund?!“ grölten sie hämisch

Ich versuchte mich aufzuplustern damit ich größer wirkte, entgegnete ihnen aber nur:

„Er ist nur mein Cousin und nicht mein Freund.“

Schon lachten sie blöd und riefen dabei:

„Inzest also!“

Ich war niemals wirklich wortgewannt und so viel mir der dümmste Spruch ein den ich in diesem Moment hätte bringen können:

„Ihr steht doch auf ihn? Gibt es zu.“

Plötzlich verstummte das Lachen und die Typen sahen nicht mehr wirklich gut gelaunt aus.

„Also willst du sagen, dass wir Gay sind?!“ grölten sie Lautstark durch den Raum.

Wäre der Lehrer nur einen Augenblick später erschienen, hätte ich bestimmt eine mitbekommen für den Spruch. Aber glücklicherweise kam er genau richtig und so ließen die Jungs von uns ab und saßen sich wieder auf die Bank zurück. Nun entkleidete sich auch Toketsu, um sich die Badehose anzuziehen. Das schlimme war daran, dass ich durch seinen nackten Körper Feuerrot wurde, selbst der Lehrer fragte ob ich Fieber habe. Nachdem alle soweit waren, versammelten wir uns in der Schwimmhalle. Der Lehrer stellte sich mit seiner engen Hose und Trainerjacke vor uns hin und überprüfte die Anwesenheit. Bei der Kontrolle fiel ihm natürlich auch Toketsu auf und ich es geahnt habe fragte er:

„Haben wir hier einen neuen Schüler?“

Ich stand gezwungener maßen auf und erzählte das übliche:

„Das ist Toketsu er ist mein Cousin und geht eine Weile mit mir an die Schule.“

Als Antwort bekam ich nur ein einfaches

„Achso“ vom Lehrer

Glücklicherweise fuhr er normal mit dem Unterricht vor. Das hieß erst mal 5 Bahnen zum aufwärmen Schwimmen. Was ich aber nicht ahnen konnte war, dass Toketsu nicht schwimmen konnte. Er weigerte sich erst ins Wasser zu gehen, bis er dann unsanft von ein paar Jungs ins Becken gestoßen wurde. Er fiel ins Wasser und paddelte erst wie wild herum, bis er schließlich unterging. Ich sprang hinterher und zog ihn heraus. Da lag er leicht bekleidet, nass und regungslos. Leicht tätschelte ich seine Wange schon sprang er auf und hustete ein wenig Wasser aus. Er schaute mich an, fing Weinen an und drückte sich an meine Brust:

„Bitte zwingt mich nicht da nochmal rein, Meister Kazuma.“

Diese Worte blieben leider meiner Klasse nicht verborgen und wieder brach Gelächter aus. Um diese Peinlichkeit noch abzurunden kam der Lehrer, nahm Toketsu an der Hand und führte ihn zur Bank, wo er uns beim Schwimmen zu sehen durfte. Schließlich gab er ihm noch ein Eis, das er glücklich schleckte, während er mir hin und wieder zu winkte, was die Situation nicht besser machte. Nach dieser Schulstunde war mir klar, dass meine glücklichen Tage vorbei waren und dass ich nun Gefahr lief gemobbt zu werden. Am Ende in der Umkleide Kabine zog Toketsu wieder seine Sachen an. Jedoch waren sie Teils Zerrissen und Teils angemalt. Mir war sofort klar, dass es definitiv die Kerle von vorhin gewesen seien mussten, aber ich hatte keine Beweise. Also wer hätte mir Glauben sollen? Traurig wegen dem Zustand seiner Kleidung versteckte er sich den Nachhause weg über hinter mir. An der Haustür angekommen sah ich schon einen schwarzen Wagen in der Einfahrt stehen. Ich wunderte mich, denn ich kannte niemanden der so ein Auto fuhr. Als ich die Tür öffnete, hörte ich schon meine Mutter mit irgendeinen Mann reden. Dennoch kam mir seine Stimme nicht bekannt vor. Im Flur angekommen wanderte mein Blick in Richtung Esszimmer, wo sie saßen. Meine Mutter und ein älterer Mann im Priester Gewand. Ich ging zu ihnen hin und begrüßte sie. Toketsu war in der Zwischenzeit bereits in mein Zimmer geflüchtet.

„Ah gut das du schon da bist Kazuma“, begrüßte mich meine Mutter.

„Hallo“, erwiderte ich fraglich, während mein Blick zu den älteren Herren wanderte.

„Das ist Priester Augustus, er kommt extra aus Europa angereist, um uns zu helfen“, erklärte sie

„Helfen bei was?“ langsam wurde ich skeptisch

„Bei unserem Problem, mein lieber Kazuma“

„Welches Problem Mum?“

„Unser Toketsu Problem.“

Wo sie das sagte wurde es mir klar. Mit einer Entschlossenheit und Wut in mir Schrie ich sie vor den Priester zusammen:

„Wie kannst du Toketsu als Problem bezeichnen! Ich glaub du hast sie nicht mehr alle!“

Meine Mutter stand auf und nahm mich in den Arm.

„Es ist nur zu unserem besten mein Sohn.“ Nun stand auch der Priester auf und sprach mit ruhiger Stimme:

„Gehen wir nun zu ihm.“

Sie packte mich an der Hand und wir gingen zu dritt in mein Zimmer. Langsam oder fast eher ängstlich öffnete der ältere Herr die Tür. Toketsu saß gerade auf meinem Bett, immernoch mit der zerrissenen und verschmierten Kleidung und spielte wieder mit einer Schneeflocke. Der Priester bauschte sich vor ihm auf, zog seine Bibel und ein Fläschchen Weihwasser. Lächelnd begrüßte Toketsu den Priester und grinste ihn noch eine Zeitlang an. Unbeeindruckt schlug er die Bibel auf und spritzte ein wenig Weihwasser auf Toketsu, das Wasser gefror sofort als es seine Haut berührte. Dann begann der ältere Herr zu sprechen, es klang fast lateinisch was es wahrscheinlich auch war.

„Condictum revertar ad te malum entia in inferis vobis”

Leider sprach ich kein Wort Latein, sonst hätte ich wenigstens gewusst was er da vor sich hin brabbelte. Einige Zeit verging und es passierte nichts, einfach nichts. Toketsu saß einfach da und lies die ganze Prozedur über sich ergehen, er rührte keinen Muskel bis der Priester endlich fertig war. Die Blicke des Mannes und meiner Mutter waren verwundert, als hätten sie irgendwie etwas erwartet, was aber nicht geschah. Der Priester drehte sich zu meiner Mutter um, sie ignorierten mich und Toketsu als wären wir gar nicht da.

“Sind sie sich sicher, dass es so ist?” tuschelte er leise mit ihr.

Meine Mutter zog ein sehr altes staubiges Buch hinter ihrem Rücken vor und blätterte vorsichtig in den Seiten. Sie hielt dem alten Mann das aufgeschlagene Buch vor die Nase und der begann zu lesen. Es dauerte wenige Momente bis sich der Gesichtsausdruck vom Priester veränderte, nun schien er eher leicht panisch und nicht mehr so ruhig wie vorhin.

“Das hätten sie alles mir vorher sagen müssen. Hier kann ich nicht helfen das kann niemand. Tun sie sich selbst einen Gefallen und Sperren es weg oder machen sie sonst was. Mich sehen sie hier nie mehr solang das noch da ist”, rief er empört und stürmte wie Wild aus dem Haus. Jetzt richtete sich die Aufmerksamkeit meiner Mutter wieder auf mich und Toketsu. Böse schaute sie ihn an während sie das Zimmer verlies. Sie knallte die Tür zu und trampelte nach unten. Ich wusste nicht genau weswegen, aber sie schien extrem Sauer sein. Von diesem Erlebnis geplättet holte ich erst mal für Toketsu neue Kleidung, mit solch kaputten Sachen konnte ich ihn ja nicht herumrenne lassen. Vorsichtig legte er die neue Kleidung an und sprang auf mich zu, fest drückte er mich und bedankte sich überglücklich bei mir. Während er mich umklammerte merkte ich zum ersten Mal wie gut er überhaupt roch. Wie ich merkte was ich grade dachte, wurde ich Rot und löste mich von seiner Umarmung. Leicht geknickt schaut er mich an und fragte mich bloß:

“Magst du es nicht wenn ich dich Umarme, Meister Kazuma?”

“Doch, eigentlich schon aber nur-” ich konnte es schlecht erklären und so versuchte ich seinen fragen auszuweichen.

“Weißt du was? Wir gehen morgen nach der Schule in die Eishalle.”

“Was ist eine Eishalle?”

“Das ist eine Halle voller Eis”

Als er das hörte wanderten seine Mundwinkel nach oben. Wie ein kleines Kind sprang er hin und her und bedankte sich tausendmal, zu guter Letzt umarmte er mich wieder. Tief schaute er mir in die Augen und drückte vor Freude seine Lippen auf meine. Es vergingen ein paar Momente bis ich komplett rot war und er mich los ließ. Besorgt fragte mich Toketsu:

“Geht es dir gut, Meister Kazuma?”

Völlig nervös und abgelenkt stotterte ich zusammen:

“J-Ja und jetzt lass uns schlafen gehen.”

Eilig löschte ich das Licht und legte mich ins Bett, Toketsu kuschelte sich wieder an mein Rücken, obwohl ich ihm wieder da Bett zur Verfügung stellte. Es war zwar noch nicht spät und das war mein einziger Ausweg, also schlief ich, aber nicht lang. Wenige Stunden vergingen und ich lag immer noch wach da. In meinen Kopf sprangen die ganze Zeit die Gedanken herum was heute überhaupt geschehen ist. Wer war dieser Mann genau? Was hat er überhaupt gesagt? Was hat er bloß gelesen das er sich so panisch davon machte? Und vor allem: was war das für ein Buch was meine Mutter da hatte? Das ließ mir keine Ruhe und so entschloss ich mich das Buch zu suchen. Vorsichtig löste ich mich von Toketsu´s Griff und schlich die Treppen nach unten ins Wohnzimmer. Eilig, aber leise durchsuchte ich alles, konnte das Buch aber nicht finden. Dann hatte ich die Idee, das Buch musste bei meiner Mutter sein. Auf Zehnspitzen tastete ich mich in Richtung Schlafzimmer vor, sanft öffnete ich die Tür die nur ein leises knarzen von sich gab. Meine Mutter lag bereits im Bett und schlief tief und fest. Ganz vorsichtig tastete ich mich voran in Richtung ihres Nachtkästchens, angekommen öffnete ich die oberste Schublade wo das Buch auch lag. Schnell ergriff ich es und tapste wieder heraus. Zum Glück wachte meine Mutter nicht auf und so konnte ich ungestört das Buch lesen. Ich setzte mich ins Wohnzimmer und lag das Buch vor mich hin. Es war ein braunes dickes Buch, auf dem Einband stand nichts aber man sah, dass es schon extrem alt sein musste. Vorsichtig schlug ich das Buch auf, damit ich es nicht beschädige und begann zu lesen. Je weiter ich lies desto klarer wurde es mir.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Hinata_Shouyou
2016-01-11T17:00:00+00:00 11.01.2016 18:00
oh man gerade wo es spannend wird bin gespannt wie es weiter geht
aww die beiden sind so süß zusammen
hoffe das es noch so richtig knistert zwischen den beiden =)
Antwort von:  Xerxes_Break
15.01.2016 22:03
Tut mir leid das ich zurzeit so lang mit den Kapiteln brauch


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