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Fairy Tail Kurstories

von

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Zwischen Büchern und Games

Verbissen konzentriert las Rogue die Zeilen auf der rechten Seite im unteren Abschnitt im Buch. Er konnte sich nicht so entspannt wie sonst auf den Text konzentrieren. Im Hintergrund spielte seine Freundin eines ihrer Spiele und ging diesmal nicht besonders ruhig dabei vor. Verena hatte heute mal Lust dazu, Devil May Cry zu spielen… oder war es Dragonage? Aber das war auch egal! Sie schimpfte immer wieder, wenn etwas nicht so klappte wie es sollte oder jubelte laut, wenn etwas wie geplant geklappt hatte. Bei Harvest Moon gab sie zwar auch immer mal wieder Kommentare von sich, doch diese konnte er einfacher ignorieren und überhören. Wenn sie jedoch eines der anderen Spiele spielte, dann schien sich ihr Charakter zu ändern und sie mutierte zu einer Fluchmaschine!

„… Bitch!“

Ok, nun reichte es aber!

Er schlug flach mit beiden Händen auf den Schreibtisch und stand schwungvoll auf, nur um sich direkt zu seiner Freundin zu drehen.

„Kannst du dich nicht einmal zurück halten?! Wenn du schon zockst, während ich hier lerne, dann spiel doch einfach wieder Harvest Moon!“

Rena zuckte leicht zusammen, als ihr Freund auf den Tisch schlug. Sie pausierte das Spiel und sah den Schwarzhaarigen an.

„Was ist denn heute mit dir los? Sonst stört es dich auch nicht, wenn ich zocke, während du lernst.“

„Für gewöhnlich spielst du dann auch immer Harvest Moon oder ein ähnliches, ruhiges Spiel! Bei dem Massaker und deinem Fluchen kann man sich einfach nicht konzentrieren!“

„Dann lern auf dem Bett im Schlafzimmer!“

„Du weißt genau, dass ich eine anständige Unterlage zum Schreiben und Lernen brauche! Nimm dich doch einfach mal etwas zurück! Du weißt wie wichtig mir mein Studium ist!“

„Leck mich doch!“ Verena wandte sich wieder dem Fernseher zu und setzte ihr Spiel nun einfach fort.

Rogue sah sie sauer an, bevor er sich wieder dem Schreibtisch zuwandte und seine Lernsachen zusammen packte. Er packte alles, was er zum Lernen brauchte, sein Handy und eine Flasche Wasser aus dem Flurschrank in seine Umhängetasche und verschwand wortlos aus der Wohnung. Beim Rausgehen hatte er noch seinen Wohnungsschlüssel von der Kommode gegriffen.

In der Bibliothek setzte er sich an einen der Tische weit hinten. Dort hatte er seine Ruhe und konnte sich richtig aufs Lernen konzentrieren.
 

Als Rogue spät abends wieder nach Hause kam, saß Verena noch im Wohnzimmer. Zwar war das große Licht aus, doch er sah das Flackern vom Fernseherlicht.

„Ich bin wieder zu Hause“, meinte er, doch bekam keine Antwort.

Er vermutete, dass sie noch immer sauer und eingeschnappt war und ihm deswegen nicht antwortete. Schulterzuckend ging er ins Schlafzimmer, wo er bis auf Shorts alles los wurde und sich eine Jogginghose anzog. Er ging noch mal kurz ins Badezimmer, um sich danach direkt ins Bett zu legen. Er machte das kleine Licht, welches er angemacht hatte um den Weg im Dunkeln zu finden, aus und drehte sich mit dem Gesicht zur Wand. Heute konnte er nicht so schnell einschlafen wie es sonst der Fall war. Er machte sich Gedanken darum, ob Rena ihm lange sauer war oder sie sich morgen schon wieder verstehen würden. Nach einigen Minuten aber konnte er einschlafen
 

Die nächsten Tage sahen nicht sehr anders aus. Rogue verbrachte viel Zeit in der Bibliothek, um zu lernen. Da er gerade unifreie Zeit hatte, ging das auch sehr gut. Was seine Freundin dann den ganzen Tag trieb, wusste er nicht. Da sie gerade Urlaub hatte, musste sie auch keinen geregelten Tagesablauf haben oder vorplanen.

Heute hatte sich Rogue überreden lassen, das Lernen sein zu lassen und saß nun mit seinem besten Freund Sting an einem der Außentische eines Cafés. Vor ihm standen eine Tasse Kaffee und ein Glas Wasser. Sein bester Freund hatte sich einen Milchshake bestellt.

„Wurde echt mal Zeit, dass ich dich von den Büchern weg bekomme… Du siehst fertig aus.“

„Ich habe in drei Tagen eine Prüfung und die will ich ungerne versauen.“

„Als ob! Du hast die Highschool mit Bestnoten abgeschlossen und da packst du die Prüfungen locker.“

Rogue seufzte tonlos auf und trank von seinem Kaffee. Stings ruhiges Gemüt hätte er echt gerne mal.

„Wie macht ihr das eigentlich?“

„Mh? Was meinst du?“

„Du und Shiku… wie macht ihr das?“

„Ich glaube nicht, dass wir über dieses Thema in der Öffentlichkeit reden sollten. Meinst du nicht, dass das doch lieber unter vier Augen gehört?“ Süffisant grinsend sah der Blondhaarige den Anderen an.

Der Schwarzhaarige blinzelte irritiert. Was wollte der Andere da gerade? Doch dann wurde es ihm bewusst.

„Bist du blöd? Darüber hab ich nicht gesprochen! Ich weiß, wie das funktioniert!“

Sting musste lachen. Es machte doch immer wieder Spaß, seinen Freund zu ärgern.

„Du musst schon genauer werden mit deiner Frage“, antwortete Sting grinsend.

„Euer Miteinander… das Zocken und so.“

„Mit stillen Kompromissen… jeder hat seine eigenen Aufgaben bei uns und wenn wir zocken wollen, dann ist halt der als erster dran, der schneller war. Doch oft will eh nur einer von uns zocken, wenn wir beide da sind.“

„Und wenn ihr mal gleichzeitig zocken wollt?“

„Dann ziehen wir Stäbchen, sollten wir an der gleichen Konsole zocken wollen. Ansonsten sitzt der Eine im Schlafzimmer und der Andere im Wohnzimmer.“

„Stört ihr euch nicht gegenseitig?“

„Was genau willst du gerade eigentlich? Du nimmst so selten einen Controller in die Hand, da könnt ihr euch in dem Punkt nicht in die Quere kommen.“

„Ich verbringe im Moment die meiste Zeit in der Bibliothek. Zuhause kann ich nicht richtig lernen, da Rena dauernd zockt. Das an sich stört mich nicht, aber sie ist dabei immer sehr laut und euphorisch. Mir fällt es schwer, mich zu konzentrieren, wenn sie so viel flucht und meckert.“

„In dem Punkt kann ich dir nicht helfen. Vielleicht hat sie auch einfach nur Langeweile, weil du so viel lernst… Lass die Bücher nun einfach mal links liegen und kümmere dich um sie.“

Seufzend nickte Rogue einfach nur. Was sollte er auch groß antworten? Sicher hatte Sting Recht und Rena langweilte sich einfach nur.

Er liebte seine Verena, keine Frage. Aber manchmal beneidete er Sting und Shikura für ihre Beziehung. Zwischen ihnen lief alles fast komplett unkompliziert ab. Die Beiden bekamen sich selten in die Haare und was war mit ihm und seiner Freundin? Sie beide konnten sich schon manchmal echt heftig streiten und dann wollte keiner von ihnen als erster nachgeben und sich entschuldigen.

Es war ja nicht so, dass er wirklich stur war. Aber wenn er sich im Recht fühlte, dann sah er es nicht ein, als erster klein bei zu geben. Rena war in dem Punkt noch sturer – egal ob sie Recht hatte oder nicht.

Es wäre einfacher gewesen, wenn er sich in eine ruhige Person verliebt hätte. In jemanden, die genau so gerne wie er die Nase in Bücher steckte. Aber nein! Das Leben hatte sich gedacht, dass Amor ihn und Rena mit einem Pfeil abschießen und sie sich begegnen mussten. Warum auch jemand einfachen, wenn man sich auch in einen Sturkopf verlieben konnte? Aber so war das Leben! Man konnte sich nicht im Vorfeld aussuchen, in wen man sich verliebte. Das kam einfach so, wie es kommen musste!

Tonlos seufzend stellte Rogue fest, dass er fast schon ein Selbstgespräch führte und darüber philosophierte, wie kompliziert doch das Leben und die Liebe waren.
 

Rogue kam erst spät nachmittags wieder nach Hause. Er meldete sich zurück, bekam aber keine Antwort. Da er aus dem Wohnzimmer aber den Fernseher hörte, wusste er, dass Verena zu Hause war. Er zog seine Schuhe aus und ging ins Wohnzimmer. Im Fernseher lief Transformers, seine Freundin lag schlafend auf dem Sofa. Er musste leicht lächeln.

Der Schwarzhaarige ging kurz ins Schlafzimmer, um seine Jeans gegen eine Jogginghose auszutauschen und legte sich dann hinter seine Freundin mit auf das Sofa. Er legte den Arm um sie, woraufhin sie sich automatisch an ihn kuschelte. Er strich leicht über ihre Hand.

Sie hatten gefühlt ewig nicht mehr so beieinander gelegen. Aber wie auch? Sie waren sich tagelang aus dem Weg gegangen und zu unterschiedlichen Zeiten ins Bett.

//Wir sollten Morgen miteinander sprechen. So kann das doch nicht weiter gehen…//, dachte er und schloss die Augen.

Jetzt wollte er dann doch lieber ihre Nähe genießen und die angenehme Ruhe.
 

Am nächsten Morgen hatten die Beiden miteinander gesprochen und alles, was ihnen zur Zeit auf die Nerven ging, geklärt.

Rogue versprach, nicht mehr ununterbrochen zu lernen und Rena versprach, dass sie Harvest Moon oder ähnlich ruhige Spiele spielte, wenn er daheim lernen wollte.

Die Prüfung zwei Tage später verlief für Rogue relativ entspannt ab, dennoch waren alle froh, als diese vorbei war und sie wieder entspannter miteinander umgehen konnten.

Einige Tage später hatten Verena und Rogue ihren Jahrestag. Auch ein Grund, warum Rena etwas reizbarer gewesen war. Sie hatte Sorge gehabt, dass er diesen Tag vor lauter lernen vergessen würde. Doch eigentlich hatte sie es besser gewusst: Egal was auch war, DIESEN Tag würde er wohl nie vergessen…
 

Rogue erkannte an diesem Tag mal wieder, wie gut es war, dass er sich in so einen Sturkopf wie Verena verliebt hatte. Sie war die Ergänzung zu seinem teilweise langweiligen Charakter.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  -BlacK_RoSe-
2018-07-22T18:01:30+00:00 22.07.2018 20:01
😍 auch diese Story ist dir gelungen weiter so
Antwort von:  Leons_Heart
22.07.2018 20:01
Danke :D


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