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Stranded

von

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Disclaimer: Nicht meins. Seufz.
 

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Stranded 05
 

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Dark rollte das Pergament zusammen und klopfte damit ungeduldig gegen seine Handfläche. "Du willst mir jetzt allen Ernstes erzählen, dass du an diesen Unsinn glaubst?!"
 

"Die ersten beiden Teile der Prophezeiung sind bereits eingetroffen," antwortete Krad voller Überzeugung und wies auf Daisuke.
 

"Krad." Dark seufzte angestrengt. "Ich weiß, dass es ein schlechtes Omen ist, dass mein Vater nicht eines natürlichen Todes gestorben ist und ich bin mir durchaus bewußt, dass dies als ein Zeichen für die beginnende Erhebung der Dunkelheit gewertet werden kann, aber zu glauben, dass dieser Junge gesandt wurde, um uns alle zu retten, ist gelinde gesagt, metaphorischer Blödsinn!"
 

Sein Vetter runzelte leicht verärgert die Stirn. "Ich bin kein kleines Kind, welches man mit einer Gute Nachtgeschichte in Panik versetzen kann, aber auch du musst zugeben, dass es schon ein merkwürdiger Zufall ist, dass dein Vater genau in diesem Augenblick ermordet wurde, als dieser Junge auftauchte!"
 

"Da gebe ich dir recht! Sein Auftauchen ist in der Tat merkwürdig, ebenso merkwürdig wie sein Verhalten! Warum fragst du ihn nicht einmal, ob er es war, der meinen Vater auf dem Gewissen hat?!"
 

"DARK!" Die beiden Vetter drehten sich erstaunt zu dem rothaarigen Jungen um, der aufgesprungen war und den Prinzen mit einem tiefverletzten Blick in den dunklen Augen betrachtete. "Du bist mein Freund! Ich könnte dir niemals etwas antun!"
 

"Wir sind keine Freunde! Ich kenne dich ja noch nicht einmal!" entgegnete Dark mit kalter Stimme.
 

"Dann solltest du ihm alles erzählen, Daisuke," ermunterte Krad den Jungen und ließ sich wieder in seinen Sessel fallen. "Hör es dir an, Dark und dann sag mir noch einmal, dass du nicht an Bestimmung glaubst."
 

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In einem weiter entfernten Teil des Schlosses öffnete sich leise die Tür zu den Gemächern, in denen der Gesandte der nördlichen Länder bis zur endgültigen Klärung der Umstände des Ablebens des Königs untergebracht worden war und die schattengleiche Gestalt huschte hinein.
 

Der Gesandte lag schlummernd auf dem großen Bett und bot ein fast schon lächerlich einfaches Ziel. Der Schatten faßte in die Haare des Schlafenden und zog mit einer einzigen raschen Bewegung ein Messer über dessen Kehle.
 

Dann holte er eine kleine Flasche hervor und fing damit das aus der Wunde spritzende Blut auf.
 

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"Bist du sicher, dass du nicht unter Wahnvorstellungen leidest?!" wollte Dark beinahe besorgt von Daisuke wissen, als dieser seine Geschichte beendet hatte und ihn erwartungsvoll ansah.
 

Enttäuscht sank der Junge in sich zusammen. Es hatte einfach keinen Sinn. Dark war viel zu stur und seine Geschichte klang ja auch völlig abwegig. Kein Wunder, dass er ihm nicht glaubte.
 

"Ich werde mir diesen Unsinn nicht länger anhören." Dark warf Krad die Pergamentrolle zu und eilte zur Tür. "Komm mit, Satoshi. Es ist spät geworden. Ich werde mich jetzt in meine Gemächer zurückziehen."
 

Daisuke sah mit Erstaunen wie hastig Satoshi Darks Aufforderung gehorchte und ihm nach draußen folgte. Unsicher, was er nun tun sollte, blickte er zu Krad. Ihm war immer noch nicht ganz wohl in dessen Nähe, auch wenn dieser Krad völlig anders war als derjenige, den er bei sich kennengelernt hatte.
 

"Gib ihm ein wenig Zeit, Daisuke." Krad ließ müde den Kopf gegen die Lehne sinken. "Dark kann entsetzlich stur sein und er hat gerade erst seinen Vater verloren. Auch wenn die beiden sich nicht nahe standen, es war ein furchtbarer Schock für ihn. Er muss erst darüber hinweg kommen und dann wird er uns auch zuhören."
 

Daisuke nickte wenig überzeugt und rutschte nervös auf seinem Stuhl hin und her. "Was soll ich denn jetzt machen?!"
 

"Du wirst erst einmal hier bleiben müssen. nachdem ich Themin gesagt habe, dass du mir gehörst, würde es sehr merkwürdig aussehen, wenn du in einem anderen Raum schlafen würdest."
 

"Oh, okay." Daisuke sah sich verwirrt um. "Soll ich auf dem Boden schlafen?"
 

"Nein, dass Bett ist groß genug für uns beide." Krad machte sich daran, seine Kleidung abzustreifen und Daisuke lief krebsrot an. Rasch wandte er den Blick ab, was Krad schließlich dazu veranlaßte, ihn neugierig zu mustern.
 

"Was hast du denn?"
 

"Ich bin nur höflich." Daisuke weigerte sich, Krad beim Umziehen zuzusehen, statt dessen starrte er angestrengt auf seine Hände. Der andere schüttelte nur amüsiert den Kopf. Als er sich ins Bett legte, klopfte er einladend neben sich auf die Matratze. "Komm schon. Zieh dich um. Ein Nachtgewand findest du in der Kommode hinter dir. Such dir etwas aus, das dir gefällt."
 

Daisuke schluckte trocken und beschloß, das ganze so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Er griff sich das erstbeste Gewand und streifte es über, bevor er sich zögerlich dem Bett näherte. Krad grinste und drehte ihm dann den Rücken zu. Daisuke faßte sich ein Herz, löschte die Kerzen und legte sich ebenfalls hin.
 

Es war ein merkwürdiges Gefühl, sich ein Bett mit Krad zu teilen, seinem größten Feind, der schon unzählige Male versucht hatte, ihn zu töten. Daisuke lauschte auf Krads regelmäßige Atemzüge und nutzte das hereinfallende Mondlicht, um den anderen zum ersten Mal in seinem Leben gründlich zu mustern.
 

Hatte Krad immer schon so silbrig glänzendes Haar gehabt? So seidig und weich... Daisuke riß seine Hand zurück, als hätte er sich verbrannt, als ihm klar wurde, dass er Krads Haare gestreichelt hatte, ohne es zu bemerken.
 

"Ich beiße nicht, weißt du." Krad sah ihn an und schon wieder glitzerten seine Augen vor unterdrücktem Lachen. "Wenn du interessiert bist, dann sag es einfach."
 

"Was?! Nein!" Daisuke rutschte so weit wie möglich zum Rand des Bettes und behielt den anderen mißtrauisch im Auge. Wer weiß, was Krad vorhaben mochte?
 

"Vor mit dem Blödsinn auf! Du fällst noch aus dem Bett." Krad nahm Daisukes Hand und drückte sie leicht. Als der andere sich ihm entziehen wollte, hielt er ihn fest. "Ich werde dir nichts tun, versprochen! Es sei denn, du willst es."
 

Daisuke schüttelte hastig den Kopf und bemerkte erleichtert, dass Krad seine Hand sofort losließ und sich wieder von ihm abwandte.
 

"Du solltest schlafen, es wird morgen wahrscheinlich wieder ein sehr langer Tag werden."
 

Daisuke brummte zustimmend und schloß die Augen, doch irgendwie konnte er nicht schlafen. Ihm fehlte Dark so sehr, seine beruhigende Gegenwart in seinen Gedanken. Plötzlich kamen ihm die Tränen. Bisher war so viel geschehen, dass er gar keine Zeit hatte, um sich Gedanken um Dark zu machen, doch jetzt, in der Stille der Nacht, hatte er genügend Zeit, seine Gedanken wandern zu lassen.
 

Wie lange er leise vor sich hin geweint hatte, wußte er nicht, doch zu seinem Erstaunen fühlte er auf einmal eine sanfte Hand auf seiner Schulter, die ihm tröstend über den Rücken streichelte. Daisuke erstarrte, doch die Hand tat nichts weiter, als sich in sanften Kreisen über seinen Rücken zu bewegen und als endlich seine Tränen versiegten, war es das sanfte Streicheln von Krads Hand, das ihn in den Schlaf wiegte.
 

Keiner von beiden bemerkte die dunkle Gestalt, die in der Mitte der Nacht in Krads Gemächer huschte, einen Moment lauschend vor dem Bett stehenblieb und zufrieden weiterschlich, als sie die beiden schlafend fand. Mit raschen und sicheren Bewegungen machte sie sich an Krads Kleiderschrank zu schaffen und verschwand gleich darauf so lautlos, wie sie gekommen war.
 

tbc



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2005-10-12T10:00:20+00:00 12.10.2005 12:00
Was hast du mit Krad gemacht??? Der ist ja gar nicht wieder zu erkennen.
Also ehrlich, wenn ich an Daisukes Stelle gewesen waere, dann waere ich schon vor Angst ein wenig eingegangen, wenn wir die ersten paar Sekunden allein in einem Zimmer waeren, und es recht mit dem in einem Bett zu schlafen... buaha
Von:  Mayani
2005-09-26T06:57:31+00:00 26.09.2005 08:57
Dass Krad so nett ist... daran muss ich mich erst gewöhnen, genau wie Satoshi in der Sklavenrolle...

Aber die Geschichte ist echt cool!
Von:  Dayari
2005-02-02T17:51:09+00:00 02.02.2005 18:51
*gruuuusel* uah... krad ist so... out-of-character... *in ecke zurückweich* *anti-dämonen-zeichen gegen krad mach XD*

^ ^ das kapi war auch wieder gut *freu* nur eins: eine "kleine flasche" reicht leider nicht, um das aus einer durchgeschnittenen kehle spritzende blut aufzufangen. da hätte die gestalt schon ne wanne oder so nehmen müssen u.u

*perfektionistin is XD*
njoa, isch les jetzt weiter ^^-


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