Zum Inhalt der Seite

Länger als ein Leben

von
Koautor:  Phanes

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

[Das Chaos ist noch nicht besiegt]

Kapitel 4.1 [Das Chaos ist noch nicht besiegt]
 

Er war schon in dem Moment genervt, als er sein provisorisches Zimmer betrat. Eigentlich war es ein Zelt in dem eine alte harte Holzliege aufgestellt wurden war. Das dünne Stück Stoff, was ihm als Decke diente und das völlig verwaschene Kopfkissen, luden nicht wirklich dazu ein, sich dort zur Ruhe zu betten.

Ein kurzes, nicht fröhliches, Lächeln huschte über sein Gesicht. Von ihm aus hätte auch das Bett aus Gold sein können und so weich, dass man denken könnte, dass man auf einer Wolke schläft. Es würde seine Laune, sobald die Arbeit des Tages getan war, nicht bessern. Nichts konnte seine Laune bessern, wenn der Feierabend kam und es Zeit wurde Kraft für den nächsten Tag zu sammeln.

Seiya starrte auf die harte Liege und fühlte deutlich wie seine Muskeln schmerzten und jeder einzelnen Nerv eigentlich nur noch schlafen wollte. Doch er bewegte sich nicht. Er wusste genau was passieren würde, wenn er sich dort zum Schlafen niederlegen täte. Wobei das eindeutig nichts mit dem Ort zu tun hatte, wie er nüchtern feststellen durfte.

Wenn es eine Methode gab, um ihn zu Foltern, dann hatte es irgendwer gefunden. Jede Nacht quälte ihn derselbe Traum. Er hatte schon richtig Magenschmerzen wenn er der Abend kam. Sein Appetit ließ nach, weil sich jedes Mal sein Magen zu schnürte wenn er das Wort Abendessen hörte. Denn nach dem Essen, würde man ins Bett gehen und wenn er ins Bett oder in dem speziellen Fall auf die Liege ging, träumte er.
 

Er holte tief Luft, weil er auf einmal das beklemmende Gefühl bekam keine Luft mehr zu bekommen. Seine Hand ergriff das durchgeschwitzte Muskelshirt, dass er bei der Arbeit trug. Duschen, schoss es ihm durch den Kopf. Seit Tagen hatte weder seine Haut noch seine Haare oder ein anderes Körperteil Wasser gesehen oder gespürt. Es machte hier, in der Wüste, auch nicht grade Sinn zu duschen. Gleich nach dem Duschen hatte man den feinen Sandstaub wieder in den Haaren oder sonst wo. Aber es würde das ins Bett gehen und besonders das Träumen hinaus zögern.

Doch ein genaues hinhören und sein Körper sagte eindeutig, das weder seine Beine noch seine Füße bereit dazu waren, den wohlverdienten Schlaf noch weiter aufzuschieben. Er seufzte laut und trat einen Schritt näher auf seine persönliche Hölle zu. Der Gedanke alleine schon daran, wieder von ihr zu träumen, raubte ihn den letzten Nerv. Nicht dass es ihm nicht gefallen würde, sie in seinen Träumen zu sehen. Im Gegenteil. Aber leider entpuppte sich bisher jeder Traum, den er von ihr bekam, als ein Alptraum und ein Trip durch die Hölle. Er wünschte sich aus tiefsten Herzen, dass er sie endlich vergessen könnte. Allein der Tatsache schon, dass er sie eh nie wiedersehen wird. Zwar hatte man ihnen gesagt, dass sie ruhig zu Besuch vorbei kommen könnten, aber dieser Einladung wird er nie Folge leisten. Nicht so lange sie in den Armen des Prinzen ihr Glück fand. Das Bild ertrug er einfach nicht.
 

Seine blauen Augen ruhten weiterhin auf das schmale Stück Holz und sein Körper zitterte leicht. Ihm war schon klar, dass es nicht der kühle der Nacht geschuldet war, sondern weil er einfach nicht mehr was er wusste tun sollte. Tagsüber konnte er seine Gedanken abschalten und die körperliche Arbeit tat ihm gut. Er hatte nur noch nichts gefunden was ihn Abends ablenkte und dafür sorgte, dass er nicht schlief oder träumte.

Er wusste, dass er sich in wenigen Minuten hinlegen muss. Sonst wird ihm sein Körper für einige Tage ans Bett fesseln, weil er vor Erschöpfung schon nicht mehr stehen können wird. So abschreckend der Gedanke auch war, er brauchte den Schlaf, auch wenn er alles andere als erholsam war. So nahm er den Stofffetzen und zog ihn beiseite. In einer raschen Bewegung zog er sich das Muskelshirt über den Kopf und ließ es achtlos auf den Boden fallen. Streifte die Schuhe ab und griff sich an den Gürtel.

Seicht strich eine Berührung über seine Schulter. Erschrocken drehte er sich um, aber hinter ihm stand niemand. Prüfend suchte sein Blick das kleine Zelt ab. Nur der Eingang wehte leicht im Wind. Er schüttelte den Kopf und wollte seine abgebrochene Aktion fortführen und griff abermals an den Gürtel.

»Seiya.« Eine flüsternde Stimme umspielte ihn und sorgte dafür, dass er an seinem Verstand zweifelte. Auf diesem Planten nannte ihn niemand so, außer seine beiden besten Freunde Sternschnuppe und Akira und seine Geschwister Yaten und Taiki. Alle anderen nannten ihn weiterhin bei seinem Kriegernamen Fighte, wobei als diese kaum mehr rumlief. Seit einiger Zeit fühlte er sich unwohl in dieser Gestalt. Erklären konnte er sich das nicht. Es fühlte sich bei jeder Verwandlung immer mehr Falsch an. So als wäre es nicht richtig das er in einem Frauenkörper rumlief obwohl er als Fighter geboren wurden war.

»Seiya.« Abermals schwirrte die Stimme durch die Luft und verwirrt durchfuhr sein Blick nochmals das Zelt. Das einzige was er sah, das sich bewegt war der Eingang des Zeltes. Mit einem Schulterzucken tat er es ab und entschlossen, jetzt doch ins Bett zu gehen, weil sein Kopf das wohl brauchte, griff er zum Gürtel.
 

»Komm raus, Seiya.«

Schlief er etwa schon und er wusste davon nichts? War ihm nicht aufgefallen, dass er ins Bett gegangen ist und eingeschlafen war. Ist das eine neue Art der Folter, wobei die flüsternde Stimme nicht ihre war. Die würde er ohne Schwierigkeiten erkennen. Aber diese Stimme wirkte auf gespenstisches Art und Weise vertraut. Wobei er sich sicher war diese noch nie gehört zu haben.

Mit der Vorsicht einer Kriegerin und der Neugier eines Mannes, trat er vors Zelt.

Die Kühle der Nacht hieß ihn willkommen. Aber nicht nur die Nacht, wie er feststellte. Auf einer Düne, nicht weit von seinem Zelt entfernt, sah er eine Gestalt stehen. Lange dunkelblaue Haare wehten im Wind. Das schwarze Kleid, das glitzerte als würden tausende Sterne darauf funkeln, um wiegte die Kurven der Frau.

Er wusste nicht wieso, aber sein Herz begann zu klopfen. Nicht dass es sowieso geschlagen hätte, wenn es das nicht täte, wäre er tot. Aber das Gefühl war vertraut. Sein Herz klopfte so auch in der Gegenwart einer blonden Frau. Umso verwirrter war er nun, dass es Gefühle durch seinen Körper sendete, die dem sehr ähnlich war. Zuneigung, zwar nicht so intensiv für die blonde Prinzessin, aber dennoch stark genug, dass er neugierig auf die Frau zu ging.

Beim näher kommen, stellte er fest, dass sie älter war als er. Aber immer noch Jungendlicht. Er schätzte sie auf 20 Jahre. Ihre Haut wirkte wie Porzellan und sie lief mit nackten Füßen durch den Sand, der sonst so heißen Wüste.

Fasziniert starrte er sie schon beinahe an. Es sollte ihr unangenehm sein, aber sie schien es zu freuen so von ihm bestaunt zu werden. Seiya schluckte und benässte seine Lippen mit seiner Zunge. Er fühlte sich wie ein kleiner Junger, der vor einem Schaufenster mit Süßigkeiten stand und Hunger darauf bekam.

»Seiya.« Flüsterte die Frau und ihm fiel auf, dass sich ihre Lippen dabei nicht bewegten. Sie streckte ihm eine ihrer Hände entgegen und wie auf einen stummen Befehl hin, fiel er vor ihr auf die Knie und küsste ihre Hand. »Mein Freund.« Die Stimme hallte in seinem Kopf und auf sonderbare Art und Weise auch in seinem Herzen wieder. Er blieb auf den Knien, hielt den Kopf gesenkt und wartete einfach ab.

»Schon bald wirst du erlöst, von deinen Qualen.« Er hatte keine Ahnung was das bedeuten sollte, aber es freute ihn. Jeden würde es doch freuen, wenn die Qualen aufhörten. Ihn ergriff eine Woge, der Freiheit. So hatte er sich schon seit sehr langer Zeit nicht mehr gefühlt. Befreit von allen Sorgen, die sich tief in sein Inneres gefressen hatte und die er mit keinem teilte. Weder mit Yaten noch mit Taiki, egal wie eng sie sich standen. Keinem von ihnen hatte er gestattet in sein Inneres zu sehen. Er wusste wie es darin aus sah und es war nicht schön.

»Das Versprechen, dass du geben hast, wirst du schon sehr bald, einlösen.« Es erstaunte ihn. Eigentlich sollte er vor einer fremden Person auf der Hut sein. Misstrauen sollte er ihr entgegen bringen, aber das tat er nicht. Ihm fiel auf, dass sie eine ähnliche Ausstrahlung wie sein Schätzchen aufwies, auch wenn sich die zwei kein bisschen ähnlich sahen. Sie trug die Haare nicht zu Knoten gebunden und ihre Augen waren auch nicht blau. Wobei er nicht vermochte zu sagen welche Augenfarbe sie hatte. Immer wenn er glaubte eine Farbe erkannte zu haben, wechselte sie wieder. Ein interessantes Farbenspiel.

»Du musst jetzt aufwachen, Kriegerin der Sterne.« Sie entzog sich ihm und in wenigen Sekunden hatte sie einen Abstand zwischen sie gebracht, dass Seiya erstmals blinzeln musste um sie wieder scharf zu sehen. »Die Prinzessin des Weißen Mondes ist in Gefahr. Das Chaos ist noch nicht besiegt.«
 

Seiya schlug die Augen auf. Sein Kopf fühlte sich an als hab man auf ihn mit einem Holzhammer eingeschlagen. Doch die brennenden Kopfschmerzen wurden von dem Anblick verscheucht der sich ihm bot. Ungläubig sah er sich um. Er stand mitten in einem Dorf, das von zündelnden Flammen verschluckt wurde. Der Rauch tanzte im Wind, der still schweigend über ihn hinweg wehte. Seiya stand auf einer kreisrunden Fläche, die Pechschwarz schimmerte und einen Zentimeter im Boden versank. Ungläubig versuchte er zu verstehen wo er war und wie er hierhergekommen ist.

Er sah an sich herab. Er trug weder seine Arbeitsklamotten noch hatte er sich in Sailor Star Fighter verwandelt. Seine Haut überzog eine kalte Rüstung, die goldenen schimmerten und, auf eine Art die ihm nicht gefiel, reflektierte diese die Flammen. Ein langer schwarzer Umhang wehte hinter ihm und es fühlte sich entsetzlich vertraut an diese Rüstung zu tragen. Sie wirkte fast wie seine zweite Haut.

"Dämon." Seiya sah sich um und entdeckte einen Mann der mit ausgestrecktem Finger auf ihn zeigte. "Da ist der Dämon, der unser Dorf in Brand gesteckt hat, tötet ihn"



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück