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Wherever you will go

von

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Who will be there to take my place?

„Es ist ruhig hier, nicht wahr Papa?“, unterbrach Son Gohan die lang andauernde Stille zwischen ihm und seinem Vater. Er wusste nicht, wie lange sie schon einfach nur so dalagen und den Himmel über sich betrachteten. Die Wolken zogen langsam vorbei und ließen hier und da die Sonne etwas durch. Heute Morgen waren sie ziemlich früh aufgestanden, um Fischen zu gehen. Sie hatten sich nur schnell ein paar Brote eingepackt und hatten sich still und heimlich aus dem Haus geschlichen. Nachmittags hatte sein Vater noch etwas anderes geplant, deshalb mussten sie so bald aus den Federn. Wie hieß es denn so schön? Der frühe Vogel fängt den Wurm
 

„Du hast recht“, stimmte sein Vater ihm zu. Auch Son Goku nahm seinen Blick nicht von dem Himmelblau, das so wunderschön aussah.
 

Der Halbsaiyajin genoss diese friedliche Zweisamkeit mit seinem Vater sehr. Es erinnerte ihn irgendwie an früher. Die Zeit, als er noch klein gewesen war und noch nichts von dem Übel auf dieser Welt gewusst hatte. Die Tage, an denen er Schmetterlingen nachgejagt war und er einfach die Natur für sich erkundet hatte. Ja, das waren schöne und kostbare Momente gewesen. Aber es würde auch wieder welche Neue geben. Wenn sie erst einmal Cell besiegt hatten. Wenn
 

Son Gohan schloss seine Augen und vernahm die Geräusche in seiner näheren Umgebung. Er hörte und spürte den Wind, der seine Haut kitzelte. Ebenso wie das Plätschern des Wassers im See vor ihnen. Noch immer hatte kein Fisch angebissen. Wenn das nicht bald etwas werden würde, dann gäbe es wohl heute ein vegetarisches Mittagessen. Das Zwitschern der Vögel war wie Musik in seinen Ohren und es war, als ob er in eine Art Traumwelt abdriften würde.
 

„Mein Sohn …“, wurde der Jüngere plötzlich aus seiner Tagträumerei gerissen, als er die Stimme seines Vaters links von sich hörte.
 

„Ja …“, antwortete er fast mit einem etwas schreckhaften Ton.
 

„Es gibt da Dinge, die ich dir noch sagen muss, bevor …“ Sein Vater stoppte seinen Redefluss und schien kurz zu überlegen, wie er die nächsten Worte formulieren sollte.
 

„Bevor, was?“, fragte Son Gohan nach und drehte seinen Kopf leicht nach links, um sein Gesicht sehen zu können.
 

„Ich möchte, dass du immer auf deine Mutter aufpasst“, sagte er gar mahnend und drehte nun den Kopf zu seinem Sohn nach rechts.
 

„Aber wieso soll ich auf sie aufpassen, wenn du da bist?“ Son Gohan verstand nicht, worauf sein Vater hinaus wollte. Jedoch klang es fast so, als würde er sie verlassen oder noch schlimmer - sogar sterben. Dabei würden sie doch alle drauf gehen, wenn Cell zu stark für sie war. Wieso also sprach er die Dinge auf diese seltsame Art und Weise an?
 

„Ich meine nur für den Fall. Man weiß ja nie, was passiert. Immerhin bin ich schon einmal gestorben. Wenn ich nicht mehr da bin, dann will ich, dass du meinen Platz einnimmst und dich um deine Mutter kümmerst. Falls … ich nicht mehr in der Lage dazu bin.“
 

Natürlich war er schon einmal gestorben. Doch der Halbsaiyajin wollte nicht einmal daran denken, dass es die Möglichkeit gab, dass sein Vater noch einmal ins Jenseits geschickt werden konnte. Das … durfte einfach nicht sein!
 

„Ich will das nicht“, erwiderte mit einer traurigen Stimme und senkte seinen Blick.
 

„Was willst du nicht?“
 

„Dass du so redest. So als ob du uns wieder verlassen würdest. Versprich mir, wie bei dem Fischen … dass du immer bei uns bleiben wirst. Dass du nicht sterben wirst. Dass wir nicht sterben werden.“ Der Jüngere musste sich sehr zusammennehmen. Es macht ihm Angst, dass sein Vater so redete. Wenn er seinen Gefühlen freien Lauf gelassen hätte, wäre ihm wahrscheinlich schon eine Träne über die Wange gekullert. Doch mit der Zeit hatte er gelernt, dass er nicht wegen allem heulen konnte. Irgendwie war es komisch, dass er früher ständig geweint hatte, auch wegen Nichtigkeiten.
 

Wahrlich, er war ziemlich weit gekommen in seinem jungen Leben. Jetzt erst wurde ihm das bewusst, wie viel er eigentlich schon erlebt hatte. So vieles, was manche Person in ihrem ganzen Leben nie erfahren würde. Natürlich war er ein Kind, er fühlte sich auch als solches. Aber irgendwie war er doch etwas gezeichnet, nicht im negativen Sinn. Alle Erfahrungen, die er gemacht hatte, waren dazu da, um ihn im Leben weiterzubringen. Der Kampf gegen Cell würde nur eine weitere Erinnerung werden. Nein, auf keinen Fall würden sie das Zeitliche segnen. Das heutige Angeln würde bestimmt nicht das letzte Mal sein.
 

„Was habe ich dir versprochen?“, fragte Son Goku verwundert nach, so als ob er nicht wüsste, von was sein Sohn redete.
 

„Na ja vor langer Zeit hast du mir versprochen, dass wir eines Tages fischen gehen werden“, erinnerte der Halbsaiyajin ihn. Wie konnte sein Vater das nur wieder vergessen?
 


 

~*~
 


 

„Ich habe zwar öfters davon geredet, aber wann genau habe ich dir das versprochen?“ Son Goku setzte sich auf und suchte seine Erinnerung nach jenem Versprechen ab. Nachdenklich zog er seine rechte Hand zu seinem Kinn und kratzte sich daran.
 

„Erinnerst du dich daran, wie du das erste Mal gegen Vegeta gekämpft hast?“ Sein Sohn gab ihm einen weiteren Anhaltspunkt. Der Kampf gegen Vegeta lag schon Jahre zurück, es war schwer sich dieses Ereignis in Erinnerung zu rufen.
 

„Hmm wann?“, seufzte er abermals.
 

Plötzlich hörte er ein Geräusch, wie als wenn jemand auf dem Gras neben ihm landen würde, und dem war tatsächlich so. Son Goku wendete seinen Blick nach links und sah auf einmal seinen glatzköpfigen Freund.
 

„Du weißt doch, damals“, unterbrach Kuririn die beiden. „Erinnerst du dich denn gar nicht, Son Goku?“
 

Wie lange war sein Freund denn schon hier, dass er dem Gespräch derart folgen konnte? Doch das war nun auch egal. Daraufhin hielt ihm sein Freund die Hand hin und genau in diesem Moment schoss es ihm, was Son Gohan gemeint hatte. Es war wie ein Déjà-vu, als er die Hand seines besten Freundes, offen vor sich sah.
 

Der Saiyajin erinnerte sich an jenen Moment, wo er aus dem Jenseits zurückgekommen war. Nappa hatte er bereits besiegt und festgestellt, dass fast all seine Freunde im Kampf gestorben waren. Kuririn hatte ihm, wie gerade eben, die Hand hingehalten und ihm gesagt, dass das Schicksal nun in seinen Händen lag. Auch, dass er es ja nicht wagen sollte zu sterben. Danach hatte er sich seinem Sohn zugewandt und ihm versprochen, wenn er lebendig zurückkehrte, dass sie gemeinsam fischen gehen würden. Es stimmte also tatsächlich. Dieses Versprechen hatte er vor so vielen Jahren gegeben.
 

Im nächsten Augenblick fand sich Son Goku wieder im Hier und Jetzt wieder. Der Mönch zog seine Hand wieder zurück und sah ihn erwartungsvoll an. „Nicht wahr?“
 

„Stimmt, das war damals so“, bestätigte der Saiyajin. Wie hatte er dies nur vergessen können? 
 

„Wir haben … “, hörte er seinen Sohn hinter sich und er wendete sich ihm zu. „ … immer alle möglichen Formen des Trainings zusammengemacht. Aber in all den Jahren hast du mich kein einziges Mal mit zum Fischen genommen.“
 

Son Goku fühlte sich schuldig, als er die Worte seines Sohnes vernahm. Schuldig blickte er in die Augen des Jüngeren, die jedoch keine Traurigkeit oder Wut widerspiegelten. Nein, er schien einfach froh zu sein, dass er dieses Versprechen nach all der Zeit doch noch eingehalten hatte. Son Goku klopfte seinem Sohn auf den Rücken und entschuldigte sich für die lange Wartezeit. „Es tut mir leid, Son Gohan. Aber wenigstens sind wir heute hier so zusammen.“
 

„Hör auf dich zu entschuldigen“, unterbrach Kuririn sie abermals. „Ich bin es, der sich eigentlich entschuldigen wollte.“ Der Kämpfer setzte sich zu den beiden dazu und blickte auf den See vor ihnen.
 

„Wieso denn das?“ Der Saiyain wendete sich wieder nach links zu seinem Freund.
 

„Der Grund, warum Cell überhaupt seine perfekte Form erreicht hat, ist der, dass ich nicht dazu fähig war, C18 auszuschalten“, seufzte er und Son Goku konnte regelrecht die Schuld sehen, die auf seinen Schultern lastete.
 

„Ach, mach dir deshalb keinen Kopf“, beruhigte er ihn. „Ich bin stärker geworden, genauso wie Son Gohan. Das wird schon.“
 

„Es tut mir nur wirklich leid. Ich habe das Gefühl, dass du immer den Kopf für alles hinhalten musst. Vor allem für mich.“ Sein Freund verschränkte die Arme und schien nicht zu wissen, wie er am besten sitzen sollte. Er wirkte fast ein bisschen nervös. Kuririn war sein bester Freund, er brauchte sich wirklich keinen Kopf zu machen. Für Son Goku machte es keinen Unterschied, ob Cell perfekt war oder nicht. Der Kämpfer war optimistisch, dass die Cell-Spiele gut ausgehen würden.
 

„Wir sind doch Kumpels. Da ist man füreinander da.“
 

„Ja, schon“, erwiderte der Glatzkopf. „Aber in letzter Zeit ist so ein großer Unterschied zwischen uns. Es ist einfach so unwirklich und so weit weg, dass wir einmal fast gleichstark waren.“
 


 

~*~
 


 

„Meinst du, als wir noch beim Herrn der Schildkröten waren?“, fragte der Saiyajin.
 

Natürlich meinte Kuririn jene Zeit, als sie noch fast Anfänger bei Muten-Roshi gewesen waren. Manchmal war sein bester Freund aber wirklich schwer von Begriff. „Ach vergiss es, das ist einfach schon ewig her“, beendete er das Thema schnell.
 

„Ich geh mir mal die Füße vertreten.“ Son Gohan stand auf und ging, ohne eine Antwort abzuwarten, von ihnen weg. Wahrscheinlich hatte er mitbekommen, dass Kuririn alleine mit Son Goku reden wollte. Der Kleine hatte wahrlich ein gutes Gespür, oder es war einfach nur Zufall.
 

Als er weit genug weg war, führte der Saiyajin das Gespräch eher ernst fort. „Mach dir nicht so viele Gedanken darüber, über das, was schon geschehen ist. Sondern denke eher an die Zukunft. Die Sache mit C18 ist nun einmal passiert. Wir werden da gemeinsam schon wieder heil herauskommen.“
 

Auch wenn sein Freund ihn ermutigte, half es ihm trotzdem nicht besonders. „Du wirkst immer so sorglos“, seufzte er und wollte weiter sprechen, jedoch ergriff sein Freund abermals das Wort.
 

„Vielleicht bin ich auch sorglos“, bestätigte er die Einschätzung von Kuririn. „Aber nur was mich selbst betrifft. Es ist mir egal geworden, was mit mir passiert. Aber nicht, was mit der Erde, meinen Freunden oder meiner Familie geschieht.“
 

Die Augen des Glatzkopfes weiteten sich. Wann hatte sein bester Freund jemals zugegeben sich derart um sie zu sorgen? War wirklich das Ende der Erde gekommen? „Son-kun“, hauchte er und starrte ungläubig in die fast traurigen Augen seines Gegenübers.
 

„Vor allem denke ich an Son Gohan und Chichi. Ich möchte die nächsten Tage noch mit ihnen genießen, falls irgendetwas Unvorhergesehenes geschehen könnte. Ich will gerade meine Frau nicht noch mehr verletzen. Das habe ich schon zu oft getan“, kam es weiter über seine Lippen.
 

Kuririn konnte nur dasitzen und stumm nicken. Über Chichi hatte er eigentlich kaum ein Wort verloren, wenn sie zusammen waren. Woher kam auf einmal dieser Wandel?
 

„Dass ich sie zu sehr vernachlässigt habe, ist mir erst die letzten Tage klar geworden. Ich habe sie immer als selbstverständlich angesehen. Dabei ist das nicht so. Ich will, dass es ihr gut geht und dass wenn ich nicht mehr da wäre, Son Gohan sich um sie kümmert.“
 

Der Mönch ließ das Gesagte sickern und wusste nicht so recht, was er darauf sagen sollte. Sicher kannte er die Sorge um Freunde und Menschen, die einem wichtig waren. Aber Familie hatte er keine, also keine Frau und keine Kinder. Kuririn atmete tief ein und aus. Ihm wurde bewusst, dass wenn er jetzt schon wieder draufgehen würde, es das wirklich wäre, was die Ehe und Kinderkriegen anging. Kurz huschte das Bild von C18 vor seinem inneren Auge. Als er sich dieses verinnerlichte, ballte er seine Hände zu Fäusten. Inständig hoffte er, dass die Entscheidung sie nicht in die Luft zu jagen, nicht das Todesurteil für sie alle war.
 

„Ich glaube, das mit den Fischen wird heute nichts mehr“, wechselte Son Goku abrupt das Thema und holte die Angel heraus. „Heute beißt keiner mehr an.“
 

Kuririn blickte seinen Freund an, dessen Gesicht auf einmal heiter und fröhlich wie eh und je war. Für einen kurzen Moment hatte er sich auf eine Weise geöffnet, wie er es bis jetzt noch nie gesehen hatte. Hoffentlich konnte er die Zeit mit seiner Familie noch länger genießen, als nur die nächsten Tage. Er würde es seinem Freund wirklich mehr als vergönnen, wenn er noch sein ganzes Leben lang ...
 

… dies tun konnte.
 


 


 

… to be continued.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Dragonohzora
2015-09-24T06:59:14+00:00 24.09.2015 08:59
So schön geschrieben, aber auch so irre traurig.

Und dennoch sehr idyllisch. Ich hab mich auch an diesen see versetzt gefühlt.

Ich persönlich finde es immer toll auch mal zu efahren, was in Gokus Kopf so los ist.

So, dann lese ich mal weiter.

Glg

:)

Dragonohzora

Antwort von:  lovelykotori
24.09.2015 09:32
Ich musste mir die Anime-Episode eben vorstellen, wo er so daliegt.. :) idyllisch trifft es wirklich.

Vielleicht hat er in wirklichkeit nicht diese Vorahnung, dass er sterben könnte .. aber für diese Story passt es einfach :)

glg und danke für deinen kommi
Von: abgemeldet
2015-09-19T20:24:01+00:00 19.09.2015 22:24
Wow
Antwort von:  lovelykotori
19.09.2015 22:33
wow? xD


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