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Yggdrasils Essenzen

Vier Jahre nach den Ereignissen von "Broken Soul"
von

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Von Nachtfackeln und kleinen Schelmen

Kapitel 2 –Von Nachtfackeln und kleinen Schelmen

 

 

 

 

 

 

 

Ein großer Tisch war, neben den dazugehörigen Stühlen, das einzige Möbelstück, das man im Besprechungsraum fand. Jeder  der Plätze war besetzt und nahezu alle Anwesenden hatten eine ziemlich ernste Miene aufgelegt. Sif hatte soeben einen recht beunruhigenden Bericht zu der Lage ihrer Siedlung abgegeben. Offenbar hatte irgendetwas einige Bewohner der Waldsiedlung sehr mürrisch gestimmt, denn es war in den vergangenen Wochen immer wieder zu bewaffneten Übergriffen in der Bevölkerung gekommen. Etwas mehr als vier Jahre schon versuchte man in Midgard für Frieden und ein den Umständen entsprechend geordnetes Leben zu sorgen. Solches Verhalten machte es der Gruppe aber reichlich schwer!
 

„Es tut mir Leid, Lady Sif, aber ich kann ihnen leider nicht mehr von meinen Leuten zur Verfügung stellen!“, antwortete Phil Coulson soeben deprimiert auf die von der Asin geäußerte Bitte um mehr Leute für die Bürgerwehr. Mit seinen „Leuten“ meinte Phil jene, die er in seinem Lager ausbildete. Von der inzwischen ungefähr fünftausendeinhundert Menschen umfassenden Bevölkerung der Erde gab es vielleicht gerade einmal dreihundertfünfzig solcher „Leute“, die Avengers nicht mit gezählt. Die meisten davon waren in den Wachtürmen oder am Grenzschutz postiert, selten brauchte man sie innerhalb der Siedlungen. Zu viel hatten die Menschen vor Jahren durchstehen müssen, als dass sie von sich aus Ärger machten. Meist sehnte sie sich nach Ruhe und Frieden, den sie eigentlich  auch bekamen.

„Ich danke dir trotzdem, für deine Bemühungen, Coulson!“, stellte die Kriegerin mit einem Nicken in Richtung des Agents fest, dabei dessen Namen auf dieselbe eigenwillige Art wie Thor betonend.

„Ich werde selbst versuchen, die Täter zu stellen und sollte ich ihrer habhaft werden, so schicke ich sie zu euch beiden!“, Sif sah zu Thor und Loki, die beide eine zustimmende Geste machten. Die beiden Brüder hatten im Zentrum neben der Überwachung des Handels zwischen den Siedlungen auch die Aufgaben Straftäter zu richten. Doch bis auf geringen Diebstahl, der aus der anfänglichen Knappheit an Gütern aus Not heraus stattgefunden hatte, war bisher kaum etwas vorgefallen, das hätte bestraft werden müssen.

Das nun bei Sif und den Tapferen Drei gewaltsame Handlungen gegeneinander aufkamen, warf Fragen auf.

„Was bringt die Menschen in solchen Zeiten dazu, sich gegenseitig anzugreifen?“, stellte Steve die Wichtigste.

„Vielleicht ist es etwas Zwischenmenschliches? Ein Beziehungsstreit?“, schlug Natasha vor, doch Fandral winkte sofort ab.

„Das zogen wir auch schon in Betracht, als bloß von einem Angriff berichtet wurde, aber… sieben gewaltsame Auseinandersetzungen, weil eine Beziehung in die Brüche ging?“

Damit war der Vorschlag vom Tisch und nachdenkliche Stille herrschte. Letztendlich beschloss man, die Vermutungen zu Seite zu schieben, denn bekam man die Verantwortlichen in die Hände, würden sie es ohnehin herausfinden. Die anderen Themen waren weniger ernst und bald abgearbeitet, so  dass sich der Rat schnell auflöste…

und irgendwie auch nicht, denn kurze Zeit später trafen sie sich bei einem etwas größeren Gebäude, das eigentlich keines war. Man hatte drei Wohnwagen zusammengesetzt und heraus kam etwas, was dem Wort „Kneipe“ am nächsten kam. Thor und Loki tranken hier gelegentlich zusammen, wobei Thor gerne einmal etwas tiefer ins Glas blickte als sein Bruder. Kamen die restlichen Avengers mit dazu, so konnte sich der Betreiber schon darauf einstellen, nicht pünktlich ins Bett zu kommen.

Wie auch heute!

 

 

 

 

 

In Alfheim war es nun schon Zeit für das Abendessen. Dieses Mal war Erynor mit Kochen dran, gelegentlich standen aber auch Jane und Darcy zusammen am Ofen. Die Gerichte des Elfen schmeckten allerdings besser, fanden die zwei Frauen.

„Nun, meine Lieben, wie laufen eure Studien?“, erkundigte sich der weißblonde Elfenmagier als er gerade den Braten zerteilte, den er gezaubert hatte. Das Fleisch stammte von einer Art Vogel, doch war es fest und nicht weiß, sondern rot wie Rindfleisch.

„Oh, fantastisch!“, freute sich Jane und zeigte Erynor die Skizzen der Tiere, die sie in den letzten Tagen angefertigt hatte. Bei der Zeichnung der  großen Raubkatze wurde Erynor stutzig.

„Du hast einen Waldhüter gesehen?“, erkundigte er sich mit Augen so groß wie die Teller, die vor ihm auf dem Tisch standen.

„So nennt man die?“, fragte Thors Gemahlin schlicht und kritzelte den Namen über das Bild des Tieres. Der Elf jedoch blieb nach wie vor völlig aus dem Häuschen.

„Ist dir klar, wie selten das ist? Die Waldhüter zeigen sich ja kaum uns Elfen und wenn dann nur…“, er brach abrupt ab und starrte ins Leere. Cara, die unmittelbar neben ihm am Tisch saß, wedelte mit ihrer kleinen Hand vor seinem Gesicht herum. Nicht einmal das schien er zu bemerkten, denn er stand einfach vom Tisch auf. Mit einem gemurmelten „Fangt schon ohne mich an!“, eilte er zu der Leiter, die auf die Plattform im Baum führte und war verschwunden.

„Was hat er denn, Mama?“, fragt Damion und sah zu Jane hoch. Diese konnte sich darauf auch keinen Reim machen und fuhr ihm liebevoll durch die unordentlichen, strohblonden Haare.

„Ich weiß es nicht, aber er wird es uns bestimmt bald erzählen und…“, weiter kam sie nicht denn ein lautstarkes Rumoren unterbrach sie. Mit offenem Mund sah Jane zu Darcy, aus deren Magen der Krach gekommen war und die verunsichert dreinblickte.

„Sorry, aber ich fall‘ gleich auseinander!“, entschuldigte sie sich. Cara musste wegen der etwas unerwachsenen Art ihrer Tante wieder einmal lachen und bekam sogleich die Retourkutsche: Darcy nahm die Kleine auf ihren Schoß und kitzelte sie, bis sie vor lauter Lachen  nicht mehr richtig Luft holen konnte.

„Aufhören!“, quietschte die Kleine Elfe vergnügt und versuchte Darcys Arme wegzuschieben, was ihr natürlich nicht gelang.

„Nö“, meinte Darcy schlicht und kitzelte ihre Nichte munter weiter. Jane und Damion warfen sich einen kurzen Blick zu und die junge Wissenschaftlerin musste lächeln, als ihr Sohn mit seinem Stuhl vorsichtshalber von seiner Mutter wegrutschte. Darcy und Cara hatten ihren kleinen Kampf nun auch beendet und lieferten sich einen Anstarrwettbewerb vom Feinsten. Es endete mit unentschieden, wie so oft.

Erynor war nach wie vor nicht wieder da.

„Können wir BITTE anfangen mit essen? Aglaron hat mich heute wieder extra fies rangenommen!“, bettelte Darcy und bedachte Jane mit einem Hundeblick, der dem von Damion Konkurrenz machte. Die Gefragte lachte kurz auf und begann Essen auf die Teller zu verteilen.

„Durftest du wieder Baumstämme heben?“, fragte sie grinsend, doch ihre beste Freundin schüttelte den Kopf.

„Auf sie schießen durfte ich!“, meinte Darcy und deutete das Halten einer Armbrust an. „Aber später wollte er noch einen Übungskampf machen und hat mich fast niedergeknüppelt!“ Die junge Frau legte stöhnend den Kopf auf dem Tisch ab. Jane versuchte sich ein weiteres Lachen zu verkneifen, denn sie wusste ganz genau, wie Aglaron drauf war, wenn er sie trainierte. Sie selbst war von dem Elfenkrieger vor ein paar Tagen beim Lanzenkampf in den Fluss katapultiert worden.

Erynor kehrte an diesem Abend nicht zu ihnen zurück und blieb die ganze Nacht dort oben bei den Büchern. Immer wieder ging er Aufzeichnungen zu Waldhütern durch. Der elfische Magier und Berater des Königs war der einzige, der wusste dass Jane und Darcy sich von Aglaron das Kämpfen beibringen ließen. Nicht einmal Thor wusste, dass seine Frau dabei war den Lanzenkampf und das Bogenschießen zu lernen. Er würde wohl in die Luft gehen –wortwörtlich- wenn er das herausfand!

 

 

 

 

 

 

 

Beinahe gerührt beobachtete Odin am nächsten Tag seinen Enkelsohn. Er hatte ein magisches Fenster geöffnet und sah damit gelegentlich, was seine Familie außerhalb tat, so wie auch heute. Damion spielte gerade mit seiner besten Freundin, Cara. Ausgelassen rannten die beiden Kinder durch die Gassen der Ortschaft, in der sie mit ihren Müttern -in Darcys Fall eher Tante- gerade waren. Die beiden Frauen waren in die kleine Bibliothek des Dorfes gegangen und den Kindern aufgetragen im Vorzimmer zu warten.

Fehler!

Die beiden Kinder konnten mehr Chaos stiften, als Thor und Loki es zu ihrer Zeit vermocht hatten! Kaum waren die ersten elfischen Kinder an der offenen Tür vorbeigerannt,  waren Cara und Damion fort. Das würde noch Ärger geben!

„Beobachtest du wieder Thors Sohn?"

Rhyador, Odins Berater stand an eine Säule gelehnt und beobachtete seinen langjährigen Freund, dabei  wissend lächelnd. Er ahnte, was der innere Konflikt seines König war: Eines Tages würde der Kleine König von Asgard sein. Doch der Junge würde nicht so lange leben wie sein Vater und vielleicht würde er -Odin- selbst den Sohn seines Sohnes überleben. Das Menschenblut floss auch durch Damions Adern und zu schnell würde er schwinden. Thor würde den Verlust von seiner Familie kaum verkraften. Natürlich freute sich der Allvater für seinen Sohn, niemand würde je anderes denken! Zu dessen Hochzeit vor drei Jahren hatte man Thor deutlich angesehen, dass seine kleine Familie für den Donnergott das höchste Glück Yggdrasils darstellte.

„Ich will nicht, dass mein Sohn leiden muss...", seufzte Odin und ließ das Fenster verschwinden, in dem man Damion und Cara gerade einen Baum heraufklettern sah.

Rhyador seufzte und ließ sich neben seinen König auf eine der steinernen Stufen nieder, nicht wissend dass die beiden Prinzen vor Jahren genau so dagesessen hatten. Kurz bevor sie nach Jotunheim aufgebrochen waren und das Schicksal seinen Lauf genommen hatte.

„Du kannst ihn nicht vor allem schützen. Thor ist kein kleiner Junge mehr!" Von dem Allvater kam ein  unkönigliches Schnauben, was seinen Berater zum Lachen brachte. Selten ließ der König all seine Schilde fallen und war ganz er selbst. So wie jetzt.

„Für einen Vater werden seine Kinder immer die kleinen hilfsbedürftigen Geschöpfe sein, die sie am Tage ihrer Geburt in den Armen hielten, egal wie viele Jahrhunderte sie zählen!", stellte er fest und stützte seinen Kopf auf den Händen auf, während seine Arme von den aufgestellten Knien gehalten wurden. Diese Haltung wurde unbewusst von seinem Berater gespiegelt und lange Zeit saßen sie im stillen Einvernehmen da, bis Rhyador das aussprach, was beide dachten:

„Wir werden alt, mein Freund!"

 

 

 

 

 

Inzwischen brüteten Jane und Darcy über Aufzeichnungen über Waldhüter. Erynor hatte ihnen diesen kleinen Auftrag gegeben, denn in seinem Bücherbestand hatte er nicht das finden können, was er sich erhofft hatte. Irgendwann einmal hatte er gelesen, dass sich die Waldhüter fremden Geschöpfen nur bei ganz besonderen Ereignissen zeigten. Wenn sie herausfanden was es war, konnten sie wichtige Erkenntnisse gewinnen, denn diese Wesen waren noch fast unerforscht.

Mit einem Schnauben warf Darcy das Buch von sich, in dem sie bis eben gelesen hatte.

„Nix!“, stellte sie fest und suchte im Regal nach dem nächsten. Jane verdrehte aufgrund des Umganges ihrer Freundin mit den elfischen Büchern die Augen und wandte sich wieder ihrer Lektüre zu. Auch Erynor hatte in seinem Buch nichts gefunden und durchforstete die Reihen nach einem neuen Exemplar.

„Ich wüsste, wer vielleicht helfen könnte!“,  meinte er und warf Jane und Darcy einen vielsagenden Blick zu.

„Nein!“, protestierte Darcy lautstark und hob abwehrend die Hände. Jane seufzte genervt.

„Du kannst ihm doch nicht ewig aus dem Weg gehen!“, versuchte sie ihre beste Freundin zu überzeugen, doch Darcy zuckte einfach nur mit den Schultern. Es musste nicht erst der Name fallen, damit man erkannte dass es um Loki ging.
 

Seit drei Jahren hatte die junge Frau kein Wort mit dem Magier gesprochen!

Früher einmal, waren sie so gut wie ein Paar gewesen, jeder hatte gewusst, wie es um die Gefühle der beiden stand, sogar sie selbst. Doch dann war jenes Ereignis dazwischen gekommen, was von vielen gemeinhin als „Lokis Rückfall“ bezeichnet wurde und die Beziehung der beiden hatte einen herben Schlag erlitten.

Natürlich waren die Gefühle der beiden nicht mit einem Mal verschwunden und wenn sie einmal ehrlich zu sich wären –was sie nie taten- dann liebten sie sich noch immer. Aber einfach wieder da anknüpfen, wo sie aufgehört hatten, war schier unmöglich!

Zunächst hatte Darcy sich vor Loki gefürchtet, dann war sie einfach nur traurig gewesen…

Auf der Hochzeit von Jane und Thor einem Jahr nachdem sie sich das letzte Mal gesehen hatten, hatte es den Anschein erweckt, als wäre die Beziehung der beiden auf dem Weg der Besserung: sie hatten ganz normal mit einander gesprochen und schließlich nach ein paar Bechern Wein hatten sie sogar miteinander getanzt. Am nächsten Morgen war davon allerdings nichts mehr zu spüren und sie mieden sich beide wie Giftspinnen. Keiner konnte sich ausmalen was da passiert war, Jane hatte da allerdings schon so ihre Vermutung.

Seither hatten sie sich nicht mehr gesehen, beide zu stolz und zu kindisch um einfach ein Gespräch zu führen…

>Unverbesserlich!<, dachte sich Jane, genervt von den Verhalten Darcys.

Dann fiel ihr Blick in den Vorraum…

Wo waren die Kinder?

 

 

 

 

Der Planet war am sterben!

Nichts konnte seinen Untergang mehr aufhalten und auch seine Bewohner mussten ihrem Ende entgegentreten. Dabei hatte der Tag auf dieser Welt, unendliche Meilen von dem Weltengefüge Yggdrasils entfernt, so schön begonnen! Ein sonnenartiger Stern hatte den Morgen angekündigt und die humanoiden Lebewesen, die hier lebten, hatten wie jeden Morgen ihr übliches Tagwerk begonnen.

Dann war alles ganz schnell gegangen: ein grünlich leuchtender Strahl war auf die Welt herabgefahren. Dort wo er eingeschlagen war, hatte der Energiestrahl ein klaffendes Loch hinterlassen, das bis tief in den Kern des Planeten reichte. Ausgehend von dort hatte sich ein schwarzer Nebel quer über die Oberfläche dieser Welt ausgebreitet, der alles Leben verschlang und vernichtete, dass sich auch nur in der Nähe befand. Innerhalb von Stunden war der ganze Planet von dieser Dunkelheit umhüllt. Nahe genug um alles zu beobachten, doch weit genug entfernt um keinen Schaden zu nehmen, schwebte ein chitaurisches Raumschiff. Von dort aus beobachteten Thanos, Surt und Malbeth das Chaos, das ihr Angriff gestiftet hatte. Von allen Dreien erscholl ein grausiges Lachen, voller Hass und Schadenfreude.

Die Waffe, welche Midgards Essenz in sich trug war ein einziger Erfolg! Würden sie diese auf Asgard abfeuern, wäre ihr Krieg gewonnen! Doch dies war nicht das Ziel derer, die sie geschaffen hatten. Alle Essenzen des Gefüges brauchten sie in ihrer Gewalt, dann  würde jede Welt in diesem Kosmos sie fürchten! Verwendeten die drei, von den Bewohnern Midgards "die Weltenfresser" genannt, die Essenzenwaffe gegen die Welten, wäre deren Essenz jedoch rettungslos verloren! Das mussten ihre Feinde allerdings nicht wissen. Zur Eroberung der Welten hatten die Weltenfresser noch eine andere Waffe. Neue Krieger hatten sie geschaffen, aus dem Erbgut aller drei ihrer Völker -Feuerriese, Dunkelelf und Chitauri. Auch sie hatten schon ihren Namen weg.

Um die Stärke der neuen Spezies zu testen, hatte man sie auf andere Planeten losgelassen, meist nachts wenn die unschuldigen Bewohner schliefen. Die Krieger brannten lichterloh, wie die Feuerriesen es taten und jene die diese Übergriffe überlebt hatten, sprachen nur noch von den Nachtfackeln. Ein Name der seinen Erschaffern gefallen hatte und einfach übernommen wurde.

Die Raumschiffarmada der Weltenfresser war, ohne ihr Flaggschiff, das gerade das Sterben des fremden Planten beobachtete,  nun schon seit geraumer Zeit auf dem Weg zu Yggdrasil, der soeben in Sichtweite kam.

„Was beim Arsch meiner Mutter ist denn DAS?",rief einer der Nachtfackeln, der sich im Steuerraum des Schiffes befand.

„SCHNAUZE! Du hast gar keine Mutter... und wenn wäre ihr Arsch fetter als das dort!" Der Steuermann, von dem diese lieblichen Worte stammten, zeigte mit seiner blanken Klinge auf das, was die Besatzung des Raumschiffes so verblüffte:

Drei helle, strahlend bunte Lichtsäulen verbanden eine der neun Welten mit drei anderen... und zwar dauerhaft. Es war das Portal, das Tony mit Asen und Elfen konstruiert hatte, um nicht ständig auf Heimdall angewiesen zu sein. Das mussten sie unbedingt ihren Vorgesetzten melden!

 

 

 

 

„Cara!!!"

Darcys Stimme schallte durch das halbe Dorf. Sie und Jane suchten schon seit einer gefühlten Ewigkeit nach den Kindern. Seit die beiden, verschwunden waren um mit den Elfenkindern zu spielen, hatte keiner auch nur einen Piep von den beiden Unruhestiftern gehört. Seufzend fuhr sich Jane durch die langen Haare, als sie neben ihrer besten Freundin zum Stehen kam.

„Sie können doch nicht einfach verschwunden sein!", meinte sie besorgt und sah sich weiter suchend um. Sonst schwirrte Damion um sie herum wie ein Kolibri und nun waren er und Caranoriel wie vom Erdboden verschluckt. Kinder konnten sich wahrlich unsichtbar machen, wenn sie nicht gesehen werden wollten. So auch jetzt, denn die beiden Schelme verbargen sich, unweit von Mutter und Tante, im Gebüsch und hielten sich die kleinen Händchen vor den Mund, damit ihr Kichern sie nicht verriet. Dummerweise war das Gewächs nur in einer Richtung blickdicht und nach hinten hin waren sie offen sichtbar.

„Na, was haben wir denn hier?", hörte man eine tiefe, warme Stimme, bevor die beiden Kinder von zwei großen Händen um die Hüfte herum umfangen und hochgehoben wurden. Der anfängliche Schrecken der beiden Kinder verflog, als sie beide erkannten, wer sie da aus ihrem Versteck geholt hatte. Bei einem fremden Mann hätten die beiden wohl anders reagiert, denn Jane und Darcy hatten sie oft genug davor gewarnt mit Fremde mit zu gehen. Doch derjenige, der Cara und Damion nun unter den Armen trug und die Kinder tüchtig zum Lachen brachte war niemand anderes als...

„PAPA!!!"

„Onkel Thor!"

Die freudigen Ausrufe der beiden Kinder lenkten auch die Aufmerksamkeit der beiden Frauen auf den Neuankömmling, der nicht minder lachte als die beiden Naseweise, die er trug. Jane, kaum dass sie ihren Ehemann erblickte, gab ein freudigen, sehr hohen Ton von sich bevor sie auf Thor zueilte... nein sie rannte. Darcy schnaubte amüsiert über die beiden, die sich in die Arme fielen, kaum dass der Donnergott seine zappelnden "Pakete" abgesetzt hatte. Das taten die beiden jedes Mal, wenn Thor zu Besuch kam, was er fast zweimal pro Woche tat. Irgendwie schon süß!

„Was gibt es neues, Schatz?", fragte Jane nach einem nicht enden wollenden Begrüßungskuss. Der Gefragte hatte sich derweil zu seinem Sohn heruntergebeugt, diesen hoch gehoben und hielt den kleinen Jungen an seiner Hüfte abgesetzt. Damion, wie jedes Mal überglücklich, wenn sein Vater bei ihm war, sah mit strahlenden Augen zu Thor.

„Nichts Weltenbewegendes!", antwortete Odins Sohn auf die Frage seiner Frau und begann sogleich Jane und der derweil dazugekommenen Darcy die wichtigsten Ereignisse der Woche in Midgard zu berichten. Die Lippen der Jüngeren wurden schmal, kaum dass Loki erwähnt wurde und  Jane schnaubte in Gedanken genervt. Sie konnte doch nicht ständig vorgeben, ihn nicht zu mögen.

„Erynor sagte mir, du hättest einen Waldhüter gesehen?", fragte der blonde Krieger und platzierte einen flüchtigen Kuss auf dem Kopf seines Sohnes, der sich nun, völlig erschöpft vom Spielen mit Cara und den anderen, an seinen Vater kuschelte. Seine Spielkameradin lief nebenher, von Darcy an der Hand gehalten. Sie war nun auch ermüdet, von dem Umhertoben an der frischen Luft mit den anderen Kindern hier. Im Stillen machte sich die kleine Halbelfe Gedanken um ihre Tante, denn immer wenn dieser "Loki" erwähnt wurde, bekam sie schlechte Laune. Cara mochte es nicht, wenn Darcy traurig war und konnte sich keinen Reim darauf machen, was mit ihr los war. Doch sollte die Kleine diesem Kerl "Loki" mal über den Weg laufen, würde der was zu hören bekommen!



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