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Reckless Revenge

Die aufwändigste Fanfiction meines Lebens!
von

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Szene 2 Hausarrest

Schritte hallten durch die langen Gänge des Westside-Hauptquartiers. Schnell, gleichmäßig und von den kahlen Wänden hin und hergeworfen. Niemand kam ihnen entgegen und warum sollte man auch? In diesem Teil des Gebäudes kamen die wenigsten Westsider, hier waren die Zimmer von Mike und Marianne und letzteres war Daniel Candles Ziel. Er hielt vor der schweren Eisentür und klopfte. „Marianne? Bist du wach?“
 

In ein Spiel vertieft, lag Marianne auf dem Bett und sah erst auf, als sie es klopfen hörte. Sie musste nicht nachfragen, wer da war, Daniel meldete sich ja von selbst an. Genervt klappte sie den Gameboy zu und stopfte ihn unter ihr Kissen. „Wat willse?“, fragte sie, doch im Grunde klang es wie „Verpiss dich!“.
 

Ungesehen verdrehte Daniel die Augen. Er zwang sich zur Ruhe, immerhin konnte er gut verstehen, dass sie sauer war. „Ich … will nur wissen, wie’s dir geht. Also?“
 

Marianne setzte sich auf und rückte die dicke Decke zurecht, unter der sie sich verkrochen hatte. „Komm doch rin und guck selber. Meine Tür steht ja immer allen auf, nur mir nich‘!“, pfefferte sie der Tür patzig entgegen.
 

Seufzend schüttelte Daniel den Kopf. „Marianne…“, versuchte er sie zu beschwichtigen. „Ich hab‘ keinen Schlüssel. Sorry.“ Warum auch immer er sich dafür bei IHR entschuldigte, denn sie wusste so gut wie er, dass er sie trotzdem nicht würde rauslassen können, ohne dass sie sich beide bis zu den Ohren in Ärger begruben.
 

Marianne jedoch war durch diese Eröffnung kurz aus ihrem Konzept gebracht worden. Verwirrt sah sie zur Tür, als könne sie durch sie hindurch sehen. „Wat? Wieso dat’n nich‘?“, fragte sie perplex. Sie vergaß ihren Ärger nicht, drängte ihn aber in den Hintegrund. Mike entzog Daniel nicht einfach so seine Privilegien, da steckte mehr dahinter. „Du komms‘ doch sonst auch überall rin…“
 

Daniel nickte, obwohl Marianne das natürlich nicht sah, bevor er mit der Sprache rausrückte. „Mike denkt, ich hätte ihn hintergangen, weil ich Z hab‘ gehen lassen.“ Schlimm genug und er wusste nicht, was genau Mike am schlimmsten fand. Das oder … „Und weil ich von dir uns ihm gewusst hab‘…“, schloss er.
 

Daraufhin musste Marianne ungläubig grinsend. Das war doch ein Scherz, oder? „Wat? Dat hasse ihm jesacht?!“, fragte sie verständnislos. „Du Schaf! Du bist doch sonst nicht so blöd!“
 

„Danke…“, murmelte Daniel sarkastisch.
 

„Un‘ jetz‘?“, fragte Marianne dann besorgt. „Was, wenn er dich auch noch rauswirft?“ Von Nico getrennt zu sein und dass Mike auf sie wütend war, war schon schlimm genug! Wenn ihr bester Freund jetzt auch noch ging…! Aber dann wäre er jetzt nicht mehr hier. Dann hätte Mike ihn längst rausgeschmissen und fortgejagt.
 

Daniel zog verwirrt eine Augenbraue hoch. „Auch noch?“ Wen hatte Mike denn sonst noch- Ah, er verstand. „Naja komm, Andy hat sich ja nun mehr oder weniger selbst rausgeschmissen…“, sagte er, doch er wusste natürlich genau, wie sie das gemeint hatte.
 

„Dat’s mir ja sowas von egal…“, brummte Marianne und stand bockig auf. Sie knüllte die Decke zusammen und ging zur Tür.

„Naja, so schlimm sieht’s bei mir wohl auch noch nicht aus.“, räumte Daniel währenddessen ein. „Mike ist allerdings ziemlich unberechenbar im Moment… Jo zwingt ihn ganz schön durch den Entzug.“ Und das war auch gut so! Keine Frage, aber reizbar machte es den eh schon gefährlichen Gangleader eben doch…
 

Marianne schnaubte empört auf. „Wehe, sie is‘ nich‘ gut zu ihm!“, sagte sie drohend und verschränkte die Arme vor der schmalen Brust.
 

Daniel lächelte amüsiert. Sie würde sich wohl niemals ändern. Egal, was Mike anstellte, sie würde es ihm immer verzeihen… „Man, du bist echt ein Phänomen… Er sperrt dich hier ein und du sorgst dich trotzdem noch um ihn.“, sagte er kopfschüttelnd.
 

Marianne legte den Kopf schief und zog eine Augenbraue hoch. „Nun tu mal nich‘ so, als ob du irgendwie anders wärs‘!“, antwortete sie herausfordernd. Sie wusste doch, was Daniel für Mike tat und sie war ihm dafür auch sehr dankbar, auch wenn sie das nicht immer zeigte.
 

Daniel wich ihrem Blick sogar durch die Tür noch aus und sah zu Boden. „Da könntest du Recht haben…“, murmelte er so leise, dass Marianne es durch die Tür nicht verstand. „Wat?“ Er schüttelte den Kopf. „Nicht so wichtig. Ich wollte nur wissen, ob’s dir gut geht.“, lenkte er das Gespräch wieder in eine Richtung, in der er sich wohler fühlte.
 

Seufzte ließ Marianne sich gegen den Türrahmen fallen. „Natürlich nich‘, du Witzbold…“ „Du weißt genau, wie ich das gemeint hab‘.“, kommentierte Daniel das.
 

Plötzlich kam Marianne eine Idee. „Tus‘ du mir einen Gefallen, Candle?“, fragte sie und legte den Kopf schief. Sie löste ihre Arme aus der Verschränkung und stützte sich am Türrahmen ab.
 

Ein bisschen überrascht sah Daniel auf. Seine Mimik entspannte sich etwas. „Ich wird’s auf jeden Fall versuchen.“, versprach er. Wenn er schon sonst nichts für sie tun konnte… „Worum geht’s?“, fragte er noch, doch Marianne fiel ihm bereits ins Wort.
 

„Brings’e mir mein Handy?“, platzte sie heraus. Mike hatte ihr das Telefon weggenommen, nur für alle Fälle. Auch ihren Laptop hatte er einkassiert, weswegen sie sich jetzt mit dem Gameboy die Zeit vertrieb. „Ich … will Nico eine Nachricht schicken, damit er sich keine Sorgen macht…“ Sie ahnte schon, dass Daniel davon nicht begeistert sein würde und damit hatte sie völlig Recht.
 

Warum sollte es Daniel  Candle kümmern, ob Nicolas Z sich sorgte oder nicht? Sollte er sich nicht mit Miss Westside einlassen, dann würde er mit Sicherheit sorgenbefreiter leben! Noch dazu fragte er sich, ob es das Risiko wert war, das er damit einging. Wenn Mike das herausbekam, würde es Ärger geben und das nur, damit Schatzi in der Northside sich keine Sorgen machte? „Glaubst du wirklich, dass das eine gute Idee ist?“, fragte er vorsichtig.
 

Marianne verschränkte die Arme wieder. „Willst du etwas, dass er herkommt und selber nachguckt?“, fragte sie trocken und schenkte der Tür einen unbeeindruckten Blick.
 

Sofort gab Daniel nach. „Schon gut! Schon gut.“, seufzte er. „Halt die Ohren steif, okay?“, fragte er sanft und machte sich dann auf den Weg zu Mike.
 

„Du auch.“, sagte Marianne noch.



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