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Zärtlich verführt oder eiskalt geplant

Sesshomaru & Ayame, Inu & Kago
von

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Ungewollte Verzögerung

8. Kapitel - Ungewollte Verzögerung
 

Obwohl Ayame leichte Wut verspürte, war sie in erster Linie die Enkeltochter eines Herrscher, sich also ihrer Stellung bewusst. Was sie von Sesshomarus Anmaßung halten sollte, wusste sie langsam nicht mehr. Verspürte er wirklich so großes Verlangen nach ihr, das er zu solchen Mitteln griff, sie offiziell, als seine zukünftige Gefährtin ausgab. Sie sollte sich geehrt fühlen.

Doch nun musste sie erst einmal ihre Gedanken beiseiteschieben und sich ihrer Familie widmen. Deshalb ging sie zu einem kleinen Regal, wo ihr gereinigte Kleidung lag. Doch dann fiel ihr Blick auf eine Truhe und neugierig öffnete sie diese. Dort drin lagen sorgfältig zusammengelegte edle Kimonos. Die Wölfin nahm einen der helleren heraus, ließ den Stoff durch ihre Finger gleiten. Ihr ging der Gedanke durch den Kopf, wie er sich wohl auf ihrer Haut anfühlte und welches Bild sie darin abgab.

Mit ein wenig bedauern legte sie die Sachen zurück und schloss den Deckel, da klopfte es an der Tür. Dann kam eine junge Dämonin herein, verbeugte sich tief und erläuterte: "Unser edler Fürst schickt mich, damit ich euch, seiner Gefährtin zur Hand gehen kann."

Ayame schnappte nach Luft und war froh das die Dienerin ihre Reaktion nicht sah. Dann jedoch schaute sie zur Truhe und lächelte plötzlich. Sie würde es dem Hund heimzahlen, und wie eine Fürstin auftreten.

Die Rothaarige holte einen der Kimonos heraus, gab ihn der dunkelhaarigen Youkai und befahl: "Mein zukünftiger Gemahl erwarte sicherlich, dass ich angemessen gekleidet bin. Deshalb hilf mir!"
 

Bis sie fertig war, dauerte es nicht lange und dann betrachtete sie sich in einer stark polierten Kupferscheibe, welche als Spiegel diente. So wie sie es angenommen hatte, umschmeichelte die Seide des cremefarbenen, mit rötlichen Kirschblüten bestickten, Kimonos ihre Haut. Obwohl die Dienerin ihre Haare frisieren wollte, entschied sich Ayame dagegen. Sie raffte sie nur mit einem Band locker im Nacken zusammen. Dann sagte sie: "Jetzt will ich Itsuko empfangen."

Ohne, dass weitere Worte notwendig waren, ging die Dienerin zur Tür und gab den Befehl ihrer neuen Herrin weiter.
 

Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis Ayames Cousine hereinkam, dann überrascht stehen blieb. Nachdem die beiden Verwandten allein waren, umarmten sie sich. Itsuko betrachtete die Rothaarige und äußerte erstaunt: "Diese Kleidung lässt dich ganz anders wirken."

"Wie eine Fürstin?, wollte Ayame wissen, wobei sie sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen konnte.

Ihre Cousine antwortete nicht sofort, sondern dachte nach, während sie nervös mit ihren hellbraunen langen Haaren spielte. Vom Alter her gab es kaum einen Unterschied zwischen ihnen, da sie im selben Jahr geboren wurden. Dennoch war Ayame einige Monate früher auf die Welt gekommen. Auch sonst hatten sie große Ähnlichkeit, wenn man von der Haarfarbe absah. Einzig Itsuko verbarg ihre Gefühle mehr und neigte nicht gleich zu eifersüchtigen Ausbrüchen. Im Moment jedoch kam ihr die Cousine verändert vor und es erstaunte sie, wie jeder Diener von der Wölfin sprach. Jetzt noch die Bemerkung der Rothaarigen, es brachte sie ins Grübeln. Um Antworten zu erhalten, musste sie direkt vorgehen. Vorerst jedoch lächelte sie. "So ungefähr", stimmte sie zu. "Wir haben uns um dich gesorgt. Es war schon merkwürdig zu hören, dass du freiwillig einem Köter hinterherrennst."
 

Etwas verlegen wandte sich Ayame ab und sah zum Fenster hinaus. Sesshomaru stand an dem kleinen Teich und unterhielt sich mit seinem Bruder. Obwohl sie keine Worte vernahm, glaubte sie zu wissen, was in Inuyasha vor sich ging. Dessen häufige Blicke, die er zu ihrem Stockwerk hochwarf, sprachen Bände. Er war ärgerlich, weil sie noch nicht abreisen konnten.

Zu ihrer Cousine sagte sie dann die Wahrheit: "Der Herr des Westens unterbreitete mir ein Angebot. Ich wollte herausfinden, was dahintersteckt und ob er es ernst meint."

"Und?", bohrte die andere Wölfin.

Daraufhin antwortete die Rothaarige: "Sesshomaru hat mich als Gefährtin erwählt und setzt diese Idee mit allen Mitteln um."
 

Itsuko wusste, nicht ob sie sich freuen sollte oder die Nase rümpfen. Ihren eigenen Wünschen kam es natürlich entgegen, dennoch schwieg sie und wartete ab, während ihre Cousine ihr alle Einzelheiten berichtete. Danach fragte die Braunhaarige: "Zwar hast du mir jetzt die Pläne des Fürsten verraten, doch was ist mit dir?"

"Wir wollten heute nach Musashi aufbrechen, doch deine Ankunft hat unsere Abreise verzögert", erklärte Ayame ausweichend, weil sie sich schämte. Denn wenn sie es aussprach, gab sie zu, Interesse an dem Hund zu haben und sie musste sich der Tatsache stellen. Sie schloss kurz ihre Augen, drehte sich ein wenig, um sich nicht zu verraten. Immer noch leugnete sie, was sie empfand und heimlich wollte. Denn allein schon bei dem Gedanken an Sesshomaru signalisierte ihr Körper bereits bestimmte Wünsche, großes Verlangen danach seine Hände auf ihrer Haut zuspüren, seine Küsse zu schmecken. Was nötig war, um das zu bekommen, wusste sie, ihre einfache Zustimmung. Weiter darüber nachdenken konnte sie nicht, denn sie es war noch jemand anwesend, der sie sofort ablenkte.

"Das beantwortet noch nicht meine Frage", fing die Jüngere nämlich wieder an und ließ ein wenig ihren Unmut durchschimmern. Sie musterte ihre Cousine, wobei ihr auffiel, wied eise offenbar mit einer Entscheidung rang. Deshalb wartete Itsuko ab.
 

Die Rothaarige seufzte und richtete ihr Augenmerk wieder hinaus in den Garten. Diesmal drehte sich der Lord um und warf ihr einen Blick zu, als ob er gespürt hatte, dass sie zu ihm hinsah. Nichts wies darauf hin, was er bei ihrem außergewöhnlichen Aussehen empfand.

Ihr dagegen ging der vorhin geteilte Moment nicht mehr aus dem Sinn und sie fragte sich gerade, wann sie wieder die Möglichkeit hatte, Sesshomaru so nahe zu sein. Dann fiel es ihr wieder ein, es war ihre Entscheidung und plötzlich erloschen alle Zweifel. Trotzdem behielt sie ihre Entscheidung noch für sich. Der silberweißhaarige Lord sollte ruhig noch eine Weile zappeln.
 

Mit fester Stimme erklärte sie ihrer Verwandten: "Da meine Verlobung mit Kouga gelöst ist, bin ich frei für den westlichen Fürsten. Solange ich nicht weiß, wie der Wolf zu mir steht und weshalb er wirklich drei Tage vor der Vermählung fortging, treffe ich keine Wahl." Nach einer Weile des Schweigens fügte sie noch hinzu, da sie beide keine Geheimnisse voreinander hatten: "Er hat etwas in mir geweckt, das ich vorher nicht kannte. Seit dem bin ich nicht sicher, ob ich mein altes Leben zurück will und noch bereit bin, Kougas Gefährtin zu werden."

Je länger sie sprach, um so leiser wurde sie. Dennoch verstand Itsuko jedes Wort und sie konnte sich nur zu gut in ihre Verwandte hineinversetzen. Sie murmelte deswegen: "Jeden Moment zu genießen, ständig bei ihm sein zu wollen und sich nach seinen Berührungen zu sehnen. Diese Gedanken sind unseren ständigen Begleiter. Es lässt einem nie wieder los, sobald wir einmal so empfunden haben."

"Wir Dämonen haben keine Gefühle", entgegnete Ayame und sie sah Itsuko intensiv an. Da war etwas in der Stimme der anderen Wölfin, das ihr zu denken gab. Bisher hatte sie nie bemerkt, ob ihre Cousine Interesse an einem anderen Wolf hegte. Doch nun nach ihrer eigenen Aussage musste sie sich an etwas Bestimmtes erinnern.
 

Da sagte die Jüngere auch schon: "Wenn du herausfindest, dass dein ehemaliger Verlobter einer anderen zugetan ist, was wirst du dann tun?"

Ayame horchte auf. "Kouga", flüsterte sie feststellend. Die Rothaarige blickte auf die andere Wölfin und diesmal senkte die Jüngere ihre Augen, sah zur Seite, um sich nicht zu verraten. Doch es war zu spät. Für Ayame ergab nun alles einen Sinn.

"Bis jetzt nahm ich immer an, er würde Inuyashas Tod sofort ausnutzen und erneut um Kagome werben. An einen anderen Grund habe ich nie gedacht. Bald sehe ich Kouga wieder und dann wird er mir alles berichten müssen."

Die Wölfin hob etwas ihren Kopf und reckte das Kinn vor. Ihre Klauen waren zu Fäusten geballt und ihre Haltung sehr bestimmt, während ihre Augen grüne Funken zu sprühen schienen. Zwar sprach sie Itsuko nicht direkt darauf an, aber ihr Entschluss stand fest. Sie würde dem Glück ihrer Cousine nicht im Weg stehen, sondern ebenso ihr eigenes voran treiben. Außerdem bekam sie so die Chance etwas zu tun. Doch ihr Vorhaben verriet sie nicht, sie schwieg vorerst und bat: "Komm mit nach Musashi. Sesshomaru wird sicherlich meine Bitte erfüllen und einen Boten zu deiner verehrten Mutter senden."

Nach kurzem Zögern willigte die Gefragte ein. Deshalb ließ die Rothaarige nach Sesshomaru schicken und es dauerte nicht lange, bis sie aufbrechen konnten.
 

Während Itsuko eine Nachricht verfasste, hatte der silberweißhaarige Hundedämon einen kurzen Moment, welchen er mit Ayame allein im Raum weilte. Er ging zu ihr hin und legte seine Hand auf ihren Rücken. Diese streifte dann langsam ihre Wirbelsäule entlang. "Solltest du Verpflichtungen deinem Clan gegenüber haben, werde ich dich nicht aufhalten."

Diese Berührung absichtlich oder nicht, vernebelten ihr fast den Verstand. Mit jeder zärtlichen Liebkosung stieg ihr Verlangen. Doch Ayame musste sich beherrschen und einen kühlen Kopf bewahren. Sie antwortete: "Im Moment habe ich nur mir gegenüber Verpflichtungen. Ich muss Kouga treffen, damit du deine Antwort bekommst."

Sesshomaru löste sich von ihr, ging zur Tür und flüsterte leise: "Die habe ich bereits, Gefährtin."

Da die Wölfin keinen Protest erhob, wie zu Anfang bestätigte sich seine Vermutung.
 

Noch vor Mittag wurden die Vorbereitungen abgeschlossen und die kleine Gruppe konnte aufbrechen. Der Einzige, der an diesem Tag ein betrübtes Gesicht zur Schau stellte, war Akito. Er hatte seinen Onkel gern und wollte mehr Zeit mit ihm verbringen, doch sein Vater verbot es ihm, mitzukommen. Im Schloss war der Welpe wesentlich sicherer. Trotzdem wurde es ihm erlaubt, zusammen mit seinen Beschützern, zuverlässigen Soldaten seinen Vater und den Hanyou bis zum Tor zu geleiten. Solange er sie sehen konnte, sah er ihnen nach. Wie lange er dort stand, wusste er nicht mehr. Mika erschien und erinnerte den jungen Dämon: "Es wird Zeit für deinen Unterricht!"

Der Welpe drehte sich ihr zu und sagte: "Ich weiß, verehrte Großmutter."

Sesshomarus Mutter schmälerte ihr Augen, sah ihn emotionslos an. So bezeichnet zu werden gefiel ihr überhaupt nicht, denn dann fühlte sie sich älter als sie in Wirklichkeit war. Trotzdem schwieg sie und aus einer Eingebung heraus, kam leicht mitfühlend: "Dein Onkel kommt wieder."
 

9. Kapitel - Entscheidungen
 

Ein Treffen in Musashi klärt einiges auf.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2015-04-29T14:48:23+00:00 29.04.2015 16:48
Ein schönes Kapitel mal wieder:3 irgendwie wird mir Sesshonaru durch deine FF immer sympathischer, wobei ihn seine Mutter schon meilenweit locker überholt hatxD
Antwort von:  LadyJanette
29.04.2015 17:43
Ich fürchte nur es wird Mamas oder sollte ich Omas letzter Auftritt gewesen sein. Über deren Alter habe ich übrigens schon öfters gerätselt.

Sie ist genauso zweideutig wie ihr Sohn. In der Beziehung nehmen sich beide nicht viel. Wenn man genau aufpasst durchschaut man sie auch beide.

Im nächsten Kapi wird dann einiges geklärt.
Danke das du noch an dran FF dran bist

MFG Jane


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