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Apfelkuchen

Fenders
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Und wieder ein Kapitel per Handy getippt :D diesmal aber auch was kürzer :o

Ich denke mal, noch drei Kapitel, dann ist die FF fertig. Komplett anzeigen

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Mutzen

Anders war sauer auf ihn, natürlich war er das. Der Magier hatte ihn nicht einmal erklären lassen, obwohl er sich auf den Weg durch Kirkwall bis zur Klinik gemacht hatte, einen hübsch verzierten Teller mit einem Mutzen in der Hand. Er hatte Tage gebraucht, die nötigen Zutaten dafür zu besorgen und dann auch noch die richtige Mischung heraus zu finden. Doch der Magier hatte diesen nicht eines Blickes gewürdigt, lediglich gefragt ob er verletzt war und ihn danach dann einfach ignoriert. Und jetzt? Jetzt stand er hier in einer Ecke, den Teller noch immer in einer Hand haltend und den Blick auf die Süßspeise gerichtet. Vielleicht hätte er auch einfach nicht ganze zwei Wochen warten sollen, bis dass er mit Anders zu reden versuchte? Aber wie sollte er sein Verhalten auch erklären? Der Magier würde niemals verstehen können wie furchtbar es war, die Erinnerungen wieder zu erlangen nur um sie innerhalb von Sekunden wieder zu verlieren. 
 

"Wisst Ihr, was ich bemerkenswert finde? Ihr hattet keinerlei Probleme damit, mich einfach in Eurem Anwesen zurück zu lassen, ohne eine Nachricht wohlgemerkt. Dass Ihr mich dann auch noch einfach dreist rausgeworfen habt, als Ihr irgendwann einmal wieder gekommen seid, was mein persönliches Highlight im Übrigen. Aber es ist wirklich bemerkenswert, wie Ihr nun jetzt schon seit Stunden in dieser Ecke steht und einfach nicht gehen wollt. Ihr seid nicht verletzt, also habt Ihr keinen Grund, Eure wertvolle Zeit mit mir zu verschwenden", ließ der Magier schließlich verlauten, woraufhin Fenris zusammen zuckte. Natürlich, er hatte den Blonden mit seinem Verhalten verletzt aber... Nein, kein aber. Er hatte ihn verletzt und nun musste er die Konsequenzen tragen. Trotzdem konnte er nicht leugnen, dass ihn die Worte des Menschen gerade ebenso sehr zusetzten. Warum ließ er sich denn nicht zumindest erklären? 
 

"Magier... Anders, ich... Ihr habt das alles völlig falsch verstanden...", setzte der Elf an, zuckte aber erneut leicht zusammen, als der Blonde ein humorloses Lachen ausstieß. Am Liebsten würde er jetzt einfach weglaufen, vielleicht sogar ganz raus aus Kirkwall. Er war nicht bereit für so etwas, nicht nach ihrer letzten... 'Zusammenkunft'. Er hatte den Abend genossen, auch den Morgen und sogar den Nachmittag. Er hatte jede einzelne Berührung genossen und jedes Wort, jede Empfindung. Zumindest bis seine Erinnerung zurück gekommen und wieder gegangen war. Er hatte sich auf einem Höhenflug befunden und war anschließend bitterböse auf dem Boden der Realität aufgeknallt.
 

"Oh, ich glaube nicht, dass ich da groß etwas falsch verstanden habe, Elf. Eure Aussage und Euer Verhalten war da doch recht eindeutig gewesen. Wisst Ihr, wenn Ihr mich einfach nur in Eurem Bett haben wolltet, hättet Ihr das sagen können. Aber das, was Ihr über die Zeit hinweg getan habt und dann Eure Aktion in dem Anwesen... Nein, ich will nicht mehr länger mit Euch reden. Bittet geht jetzt." Anders machte sich nicht einmal die Mühe, den Elfen anzusehen, nahm stattdessen ein paar Lumpen zur Hand und riss sie in Streifen, die er dann geduldig zu rollen begann. Oder zumindest schien er den Anschein erwecken zu wollen, denn Fenris konnte genau sehen, wie sehr dessen Hände zitterten. 
 

"Anders..."
 

"Verschwindet, Fenris. Oder ich werfe Euch eigenhändig raus, das könnt Ihr mir gerne glauben. Und kommt nur dann wieder, wenn Ihr verletzt seid. Ich will Euch sonst nie wieder hier sehen." Neben der Wut in Anders Stimme, hörte der Elf auch noch weitere Emotionen aus dieser heraus. Wut, Trauer, Hass, Enttäuschung. Als diese Emotionen schienen sich in dem Magier zu vereinen und auch wenn Fenris sich gerne erklären wollte, trat er nun lieber den Rückzug an. Ohne noch einen Blick zurück zu werfen, legte er den Teller auf einer der Liegen ab und suchte dann das Weite in seinem Anwesen. 
 

Zielstrebig steuerte der Elf den Keller an und Schritt an den Regalen auf und ab, bis er vor dem kostbarsten Wein stand, den Danarius zu verzeichnen hatte. Natürlich war dieser ebenfalls rot und zudem noch unglaublich süß. Bisher hatte Fenris nur eine einzige Flasche davon getrunken und trotzdem hatte diese unglaublich reingehauen. Jetzt nahm er sich gleich vier Flaschen davon, leerte die erste sogar schon auf dem Weg zurück und die Halle und ließ das leere Glas dann einfach achtlos auf dem Boden fallen. Eigentlich hatte er das Anwesen sauber halten wollen, hatte die Leichen entfernt, die Pilze und alles andere. Nur, damit er dem Magier einen sauberen Rückzugsort bieten konnte. Aber das konnte er nun wohl vergessen... 
 

Die zweite Flasche war ebenfalls schnell geleert und einfach über das Geländer geworfen, sein Kopf wollte bereits nicht mehr so wie er wollte und sein Sichtfeld zeigte auch nicht mehr ganz klar, was vor ihm war. Sofort begann der Elf zu lächeln. Dieser Zustand war ideal, so musste er an nichts denken, konnte einfach nur existieren. Er spürte nicht einmal das Bett unter ihm, als er sich mit den verbliebenen Flaschen darauf fallen ließ. Tief atmete Fenris durch und spürte kurz darauf, wie sich seine Brust schmerzhaft zusammen zog. Noch immer roch das Kissen nach dem Magier. Diesem verfluchten Magier.
 

Die nächsten Tage ging Fenris dem Magier aus dem Weg, lehnte ab wenn Hawke diesen mit auf einen Ausflug nehmen wollte und Anders ebenfalls dabei war und versorgte jede Wunde allein bei sich im Anwesen. Immer wieder suchte er den Weinkeller auf, dekorierte seine Bleibe mit leeren Flaschen und Scherben und scherte sich einen Dreck darum, wie es nun aussah. Nur das Schlafzimmer wurde fast schon peinlich sauber gehalten und wenn er nicht gerade betrunken war, lag er einfach auf dem Bett und starrte an die Decke. Irgendwann hatte er ein paar Federn des Magiers gefunden und sie eingesammelt und sorgsam auf eines der Kissen genäht, welche den Geruch nach Elfenwurz einfach nicht verlieren wollte. Auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte, so vermisste er die Abscheulichkeit irgendwie. Er hatte diese grenzenlose Stille des Anwesens stets durch sein dämliches Geplapper verdrängt und seine Erlebnisse bei den Wächtern mit ihm geteilt. Aber nun wollte dieser nichts mehr von ihm wissen, wollte nicht einmal wissen, wie es ihm ging. 
 

Daher überlegte Fenris auch nicht lange, als er erneut einen Brief von seiner Schwester erhielt. Sie wollte sich mit ihm treffen, im Gehängten Mann und das sogar schon in ein paar Tagen. Unter anderen Umständen hätte er das Schreiben dem Magier gezeigt und mit ihm seine Aufregung und auch seine Sorgen geteilt, so führten ihn seine Schritte jedoch zu Hawke. Er konnte seiner Schwester nicht alleine gegenüber treten. Was, wenn er zusammen brach? Wenn die Erinnerungen wie am Nachmittag mit dem Magier auf ihn einbrachen? Nein, er brauchte jemanden an seiner Seite und Hawke zeigte sich erfreulich verständlich, ja gerade zu begeistert. 
 

"Das ist großartig, Fenris! Ich sage eben noch Varric Bescheid. Oh und Anders ebenfalls", erklärte sie auch schon begeistert, während dem Elfen das Blut in den Adern gefror. Er wollte die Abscheulichkeit nicht dabei haben, dieser wollte sicherlich selbst nicht einmal dabei sein. Warum sollte man ihn also damit belästigen? Nein, der Magier sollte in seiner Klinik bleiben und die Kranken pflegen. Er wollte ihn nicht-
 

"Ich habe meinen Namen gehört? Was ist mit mir?" Entsetzt sah Fenris an Hawke vorbei und sah dort dann ausgerechnet den Magier stehen. Seine Haare fielen ihm leicht in die Stirn, wurden sie nicht durch sein Haarband zurück gehalten und seine Robe hatte er durch die Hausrobe von Hawke ersetzt. Zumindest war dessen Wappen auf dem roten Stoff zu sehen. Sofort verengten sich die Augen des Elfs und ein leises Knurren wollte sich seinen Weg über die Lippen bahnen, was er jedoch zurück hielt. Dieser verfluchte Mistkerl! Da lief er geradewegs zu Hawke, hörte ihn nicht einmal an und versuchte ihn demnach nicht einmal zu verstehen. 
 

"Fenris hat in zwei Tagen ein Treffen mit seiner Schwester und will mich dabei haben. Ich habe ihm gesagt, dass ich gerne mitkommen werde und dass du und Varric ebenfalls mitkommen werdet", erklärte Hawke sofort mit einem Lächeln, während Fenris seine Hände zu Fäusten ballte. Wie gerne würde er dem Magier damit nun ins Gesicht schlagen, ihn schütteln und gegen eine Wand schleudern. Dieser hatte sich ja wirklich sehr schnell wieder um orientiert. Arschloch.
 

"Bis in zwei Tagen dann", meinte der Elf knapp und ging bereits weg. Er wollte den Mistkerl dort nicht länger sehen und erst recht nicht dessen Stimme hören. Sollte er doch glücklich mit Hawke werden, wenn es ihm nicht einmal wert war, ein wenig zu warten oder gar auf ihn zu zu kommen. Nein, der Magier war ein einziger großer Fehler gewesen, so wie alles, was mit Magie zu tun hatte. Wütend und enttäuscht floh Fenris erneut in seinen Keller um sich an den süßem Wein zu vergreifen. Diesmal machte er sich nicht einmal die Mühe, die Flaschen nach oben zu tragen, sondern trank lieber direkt zwei Flaschen hier unten. Dementsprechend schwer fiel es ihm zunächst auch, die Treppe nach oben in die Halle zu besteigen aber nach einigen Versuchen stand er an der Wand gelehnt in eben dieser. Dieser verfluchte Dreckskerl. Was bildete der sich überhaupt ein? Machte so einen Aufstand in der Klinik und lief dann selbst in die Arme von Hawke um sich Trost zu suchen. Er hatte nicht einmal versucht, ihn zu verstehen! 
 

"Fenris?" 
 

Irritiert hob der Krieger den Kopf an, sein Verstand war wie benebelt und vor seinen Augen verschwamm für einen Moment sogar alles. Aber diese Stimme würde er unter tausenden erkennen. Diese Stimme würde er nie wieder vergessen können und sie würde ihn ebenso jagen wie das Abbild eines gewissen Magisters. Wütend presste Fenris die Lippen aufeinander, während er den Magier näher kommen hörte. Was machte dieser überhaupt hier? Hatte er nicht eine gewisse Dame zu vögeln? Oder wollte er ihm das nun unter die Nase reiben? Ihm sagen, dass er unwürdig gewesen war, länger in der Nähe des Ach so tollen Magiers zu verweilen? Magier. Die waren einfach alle gleich. Alle waren sie überheblich und plusterten sich auf, hielten sich für etwas Besseres und waren dabei nicht einmal den Dreck unter seinen Nägeln wert. 
 

Der Magier stand plötzlich vor ihm und sah ihn höhnisch an. Oder zumindest meine Fenris, dass das Hohn in den braunen Augen war. Sicher war er sich nicht ganz, dafür waren die vier Augen zu verschwommen. Oder waren es zwei? Oder doch sechs? Pah, der Mensch war eben eine Abscheulichkeit durch und durch. Und so jemanden hatte er an sich heran gelassen? Das war ja fast schon widerwärtig. Heute musste er dringend ein Bad nehmen und sich die Haut schrubben um diesen Makel los zu werden. Nicht, dass er sich nachher nicht ansteckte. Dann wäre er am Ende auch noch ein Magier! 
 

"Fenris, ist alles in Ordnung? Beim Erbauer, wie viel habt Ihr denn getrunken?!" Jetzt machte sich dieser Mistkerl auch noch lustig über ihn! Oh aber nicht mit ihm, nein. Er würde nie wieder das Schoßhündchen eines Magiers sein, niemals! Wütend ballte Fenris seine nackte Hand zur Faust und holte aus. Schmerz durchzog seine Hand, als er der Abscheulichkeit mitten ins Gesicht schlug, aber dessen Stöhnen und Taumeln war es ihm wert gewesen. Scheinbar war der Kerl überrascht, denn er wehrte sich nicht, presste sich lediglich eine Hand gegen die Nase aus der bereits Blut tropfte. Sofort setzte der Elf nach, verfehlte den Magier allerdings diesmal, da dieser sich rechtzeitig wegdrehte. Elenden Scheißkerl! Wie konnte er es nur wagen?! 
 

"Was ist los, Magier? Wo bleibt Euer kleiner Dämon? Oder wie wäre es mit ein wenig Blutmagie?", grollte der Elf und setzte nach, verfehlte Anders aber erneut, weswegen er stattdessen versuchte, ihm die Beine wegzutreten. Darauf war der Blonde nicht vorbereitet und mit einem überraschenden Schrei verlor er das Gleichgewicht, flog zurück und knallte mit dem Kopf auf dem Boden auf. Abermals stöhnte der Magier schmerzerfüllt auf, rollte sich leicht zur Seite. Aber auch jetzt wehrte er sich nicht, wandte nicht einmal Magie an um sich zu heilen. Aber das war dem Elfen egal. Er fühlte sich verraten, verlassen und hintergangen. Er war angekrochen gekommen, hatte sich erklären wollen und war zurückgewiesen worden. Und warum? Nur damit der Kerl sich jemand anderes suchen konnte! 
 

Leicht schwankend durch den Alkohol trat Fenris näher an die Gestalt am Boden heran, welche sich gerade auf einen Arm stützte, nur um mit voller Wut in dessen Magen zu treten. Atemlos japste der Magier am Boden auf, krümmte sich anschließend vor Schmerz am Boden jedoch wieder zusammen. Die Genugtuung, die Fenris eben noch in seinem Rausch verspürt hatte, blieb diesmal jedoch aus. Der Scheißkerl sollte sich gefälligst wehren und nicht wie ein hilflosen Opfer am Boden liegen und auf Mitleid warten. Mit ihm hatte auch nie ein Magier Mitleid gehabt!
 

"Na los doch! Wehrt Euch endlich oder habt Ihr plötzlich vergessen, wie man zaubert? Oder lasst doch Euer kleines, dämonisches Haustier raus. Der wird sicherlich gerne mitmachen wollen", knurrte Fenris frustriert und stieß ein weiteres Grollen aus, als Anders nur den Kopf leicht schüttelte und sich stärker zusammen rollte. Aber Fenris würde nicht darauf herein fallen, oh nein. Die Abscheulichkeit wollte ihn nur in Sicherheit wiegen und dann würde sie zuschlagen. Aber nicht, wenn er ihr zuvor kam! Erneut trat der Elf nach dem anderen, brachte ihn sogar dazu, sich vor Schmerz auf die andere Seite zu krümmen, aber er glaubte ihm das Spektakel nicht. Nein, der Kerl spielte nur und heilte sich wahrscheinlich insgeheim immer wieder. 
 

Abermals wollte der Krieger zutreten, den anderen endlich zu einer Reaktion bewegen, als die Türe des Anwesens krachend aufflog und gegen die Wand knallte. Noch bevor er richtig reagieren konnte, hatte er selbst eine Faust im Gesicht und den metallischen Geschmack von Blut im Mund. Gereizt spuckte er sein Blut auf den Boden und sah wieder zur Abscheulichkeit, an deren Seite nun Hawke kniete. Natürlich. Sie musste ja nach ihrem tollen Liebhaber sehen! 
 

"Seid Ihr wahnsinnig geworden, Fenris?", schrie sie ihn im nächsten Moment schon entsetzt an. Sie hatte den Magier auf den Rücken gedreht und seinen Kopf in ihren Schoß gelegt. Der Blonde stöhnte leise vor Schmerz, machte aber keinerlei Anstalten, sich zu heilen. Aber warum denn auch? Er musste Hawke ja zeigen wie abgrundtief schlecht der Elf doch war. 
 

"Macht Euch nicht lächerlich, Hawke. Mit einem Schnippsen hat er sich sowieso wieder vollkommen geheilt! Und danach kann er dann wieder zu Euch ins Bett steigen und Euch vollauf beglücken", schnappte der Elf noch immer wütend zurück, doch dir Frau schüttelte frustriert und ungläubig den Kopf.
 

"Verdammter Idiot! Anders kann nicht Zaubern. Vor zwei Tagen wurde er von Templern überfallen. Er war auf dem Weg zu Euch, als sie ihn angriffen und auch wenn ich rechtzeitig da war um Schlimmeres zu verhindern, ist sein Mann noch nicht zurück gekehrt", gab die Frau zurück und strich fiebrig über die Stirn des Magiers, welcher erneut eine Hand gegen seine Nase presste. "Sie haben ihm ein Gift verabreicht und dieses wurde noch nicht vollständig abgebaut. Solange er es im Körper hat, kann er nicht zaubern. Weil er sich ohne Magie nicht verteidigen kann, war er bei mir!"
 

Abermals spürte Fenris wie sein Blut in den Adern gefror. Außerdem wurde ihm übel, sein Körper begann zu zittern und nackter Schweiß stand ihm auf der Stirn. Zitternd sah er auf seine Hände hinab, sah an den Knöcheln von einer das Blut des Magiers kleben und allein das war schon genug. Würgend drehte sich der Elf weg und übergab sich geradewegs in einer leeren Milchkanne. Er hatte den Magier zusammengeschlagen. Einfach so aus einem Verdacht heraus und dann auch noch, als dieser völlig wehrlos war. Er war hier das Monster von ihnen beiden, nicht der Magier.
 

"Fenris..." Die Stimme des Magiers zitterte leicht und genau das brachte Fenris erneut dazu, sich zu übergeben. Langsam sank er zu Boden, vergrub das Gesicht in den Händen und schluckte hart, während seine Augen zu brennen begannen. "Fenris, bitte." Der Elf hatte keine Ahnung, was der Magier von ihm wollte. Jetzt war alles kaputt, er hatte jede Zukunft vernichtet, die sie vielleicht hätten haben können. Auf ihre eigene verdrehte Art und Weise. Alles nur weil... "Fenris, komm her."
 

Der Krieger schluckte schwer und richtete sich wieder auf, den Blick jedoch starr auf seine Füße gerichtet. Er konnte das nicht. Er konnte dem Magier nicht mehr in die Augen sehen. Oder Hawke. Er musste hier weg, aber er konnte nicht. Stattdessen ging er langsam wieder auf den Magier zu und war sich bewusst, dass Hawke ihn nun verachtete. Er konnte es ihr nicht einmal verübeln. 
 

"Hawke... Ihr könnt gehen", murmelte der Blonde leise, was Hawke zweifelnd die Stirn in Falten legen ließ. Schließlich nickte sie jedoch und hob vorsichtig dessen Kopf an, sah herausfordernd zu Fenris, welcher sich am Liebsten gerade in einer Ecke zusammen rollen wollte. Doch der Blick der Frau ließ keine Wiederworte zu und nahm Fenris ihren Platz ein, spürte wenig später das Gewicht von Anders Kopf ein seinem Schoss. Sein Brustkorb zog sich schmerzhaft zusammen, während die Trunkenheit von eben wie weggeblasen war. 
 

"Ich werde draußen warten. Wenn Ihr Anders noch einmal etwas antun solltet, dann Gnade Euch der Erbauer, Fenris", versprach Hawke zischend und mit kaum unterdrückter Wut, ehe sie das Anwesen verließ und die Türe zuschlug. Zögernd hob Fenris eine Hand, strich vorsichtig über die Stirn des Magiers und spürte erneut das Brennen in seinen Augen. 
 

"Es tut mir Leid, Anders. Ich... Ich... Bitte verzeiht mir", wisperte der Elf mit brüchiger Stimme, während er Tränen über seine Wangen fließen spürte. Als der erste Tropfen auf die Stirn des Magiers fiel, lächelte dieser leicht, während seine Augen geschlossen waren. Das Blut hatte aufgehört zu fließen und die Atmung des Menschen war ein wenig ruhiger geworden, trotzdem machte sich Fenris keine Illusionen. Er hatte Anders verletzt und dieser konnte sich nicht einmal heilen sondern musste die Schmerzen ertragen. Eine Hand des Blonden hob sich schließlich und legte sich auf die des Elfen in den blonden Haaren. 
 

"Ich denke, das habe ich verdient, Fenris. Ich... Als du in meiner Klinik warst, habe ich dich einfach abgewiesen und als ich mich entschuldigen wollte, warst du schon weg", murmelte der Magier leise und öffnete langsam seine Augen wieder, sah mit Ihnen an die baufällige Decke. "Ich wollte zu dir gehen, mir anhören was du zu sagen hast, doch da waren die Templer." Der Magier begann leicht zu zittern und erneut stieg Wut in dem Elfen auf. Er konnte das hier niemals wieder rückgängig machen, aber er konnte etwas anderes tun. 
 

"Hast du sie erkannt? Wie viele waren es? Kennst du ihre Namen? Irgendwelche Merkmale?" Wenn Anders ahnte, was Fenris vor hatte, so schien es ihm nur recht zu sein. Denn er erzählte bereitwillig alles, was er wusste und als der Elf nach Hawke rief und ging, schwieg der Magier nur. Stunden später fühlte sich der Blonde auch schon besser, hatte er ein paar Tränke zu sich genommen und sich gewaschen. Als Fenris mit grimmigem Ausdruck im Gesicht zurück in sein Anwesen ging, wartete dort bereits der Magier auf dem Bett und neben ihm lag ein Teller mit frischen Mutzen. 
 

"Also? Warum hast du mich damals allein gelassen?", fragte der Blonde gerade so, als wäre nichts gewesen. Zuviel für den Elfen, welcher lediglich seine blutigen Handschuhe in eine Ecke warf, die restliche Rüstung auszog und den Magier in eine feste Umarmung zog. Immer wieder entschuldigte er sich, doch Anders schüttelte lediglich den Kopf, strich immer wieder leicht über den Rücken des Elfen und versicherte ihm, dass er diese Abreibung verdient hatte und es ihm wieder besser ging. Als Aveline am nächsten Tag im Gehängten Mann erzählte, dass drei Templer verschwunden waren, griff Anders unter Tisch nach der Hand des Elfen und drückte diese dankbar.



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