Zum Inhalt der Seite

Wassermelone

Anka & Mattes
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Der Abiball stand an und Mattes war nach heulen zumute, eigentlich wollte er Anka fragen, ob sie ihn begleitete, aber er bezweifelte, das sie da sein würde. Sie ging nicht an ihr Handy, sie öffnete ihm nicht die Tür und seine kleinen Zettelchen hatte sie wohl auch ignoriert. Dennoch machte er sich fertig, Abiball hatte man nur einmal im Leben und selbst wenn es schrecklich für ihn werden würde, er könnte immer noch gehen, aber er wollte wenigstens da gewesen sein. Im Anzug sah er etwas befremdlich aus, aber es stand ihm. Auf dem Weg zum Ball dachte er wieder über die Gerüchte nach. Nach und nach war alles bei ihm angekommen und er war entsetzt, was man Anka alles andichtete. Wenn sie alle nur wüssten wie unschuldig und zart sie war. Seine Freunde versuchten ihn aufzumuntern, aber er konnte Sätze wie 'Andere Mütter haben auch schöne Töchter' und 'Sie passt eh nicht zu dir' nicht mehr hören.
 

Anka und Tessa fuhren derweil mit dem Taxi, als sie bei der großen Sporthalle ausstiegen, wo der Abiball statt fand, waren dort schon mehrere Trauben aus Schülern. Mädchen hatten wunderschöne Kleider in all möglichen Farben an, Jungs waren teils wohl zum ersten Mal in ihrem Leben fein in Anzug gekleidet.

„Ah, die Bücherpussy hat sich her getraut!“, lachte ein Mädchen, doch Anka ignorierte sie gekonnt. In den letzten Tagen hatte sie viel zu schöne Sachen erlebt, als das sie sich von so etwas runter ziehen lassen würde.

„So, dann wollen wir doch mal sehen wo die Männer der Stunde sind!“, Tessa hakte sich bei Anka ein und zusammen gingen sie rein. Drinnen gaben sie erst einmal ihre Jacken ab, die eigentlich ein Hauch aus Nichts waren. Tessa strich ihr blaues Kleid zurecht, es war trägerlos und eng anliegend, von Dekoltèe bis zur Tallie raffte sich Stoff verschlungen runter, bildete eine Blume, die wunderschön mit Steinchen und Perlen verziert war und lief nach unten hin aus, wo das Kleid sich etwas öffnete. Tessa durfte sich nicht ansatzweise bücken, das Kleid war doch recht knapp. Anka hingegen hatte eines, das ihr fast bis zu den Knien reichte, aus schönen, saftig grünen Chiffon. Die Träger endeten im Nacken, der Rücken war frei, bis zu ihrer Hüfte lag es eng an, dann wurde es weiter, das es schön an ihren Beinen hinab fiel. Vorne links an der Hüfte war eine Chiffonschleife in etwas dunklerem grün, unter der Schleife ging ein Schlitz bis runter zum Saumen. Das Kleid gefiel ihr sofort, sie musste es haben. Ihr Make up hatte sie dem Kleid angepasst, und dazu ihre Haare mit Locken durchzogen und hochgesteckt, nur eine einzelne Strähne ging ihr runter in den Nacken.

Tessa hingegen konnte nicht viel mit ihren kurzen Haaren machen, aber sie hatte sich einen sehr passenden Haarreif besorgt, der vor sich hinfunkelte.

„Was glaubst du, wird er hier sein..?“, fragte Anka nervös. Tessa grinste: „Ganz bestimmt. Mit dir rechnet er nur nicht.“ Das verwirrte das Mädchen: „Wieso ist er dann hier?“

„Er gehört nicht zu den Typen, die zuhause bleiben und eine Depriwelle schieben.“, erklärte die andere und schaute sich um.

„Depriwelle?“, fragte Anka unwissend.

„Schlechte Laune, traurig sein, wie auch immer, du musst dringend mal dein Wortschatz auffüllen.“

„Anscheinend. Wobei du mich die Woche über damit ja gut gesegnet hast.“

„Das war auch dringend nötig, wir haben in dem letzten Jahr einfach viel zu wenig unternommen.“, Tessa zog sie mit auf die Tanzfläche, wo einige Paare belustigt vor sich hin tanzen, die Musik war schnell. Ehe sie sich versehen konnte, hatte Tessa ihre Hände gepackt und sie tanzen beide zusammen. Sie hatte die letzten Jahre echt abgeschottet verbracht, die Welt war so bunt und laut. Sie lachte, aus tiefem Herzen, und sie tanzte, als wenn sie nie etwas anderes getan hätte. Tessa hatte sie gerettet und ihr die ganze Welt geschenkt.
 

Als Mattes sie sah, blieb sie stehen und lächelte ihn an. Tessa tanze sich durch die Menge davon, nicht aber ohne ihr vorher viel Spaß zu wünschen. Mattes kam langsam auf sie zu, sie sah so wunderschön aus.

„Guten Abend wunderschöne Frau~“, trällerte er sanft und nahm ihre Hand, „Wie ich sehe, schwingst du das Tanzbein.“ Das war seine Art, wie hatte sie es vermisst.

„Sehr wohl der Herr, aber ich habe keine Zeit für Banküberfälle heute Abend.“, sie legte ihre Hand auf seine Schulter, es folgte seine an ihrer Hüfte und sie begannen einen Tanz.

„Würdest du mit mir denn das Buffet überfallen?“

„Hm.. vielleicht.“ Mattes betrachtete ihr hübsches Gesicht. Das Make up unterstrich ihre schönen grünen Augen.

„Anka, mir tut alles so unendlich leid..“, fing er an, „Ich wusste nicht das sowas passieren würde, ich wollte niemals das dich jemand verletzt.“

„Meinst du ich überlebe den Abend, wenn ich weiter bei dir bleibe und es auch noch alle sehen?“, neckte sie ihn sanft, aber Mattes grummelte.

„Es ist meine Schuld, ich hatte einfach zu viele Frauen, vorallem Tussis, die ihrer besten Freundin nicht mal den Dreck unter den Fingernägeln gönnt. Sollen doch alle sehen das wir hier tanzen!“ Er wurde immer lauter.

„Ehm.. aber uns muss nicht jeder hören.“ Er grinste: „Was tust du wenn ich jetzt schreie?“ Sie lachte kurz: „Wahrscheinlich flüchten, weil fast alle weiblichen Personen hier im Raum denken, ich hätte dir etwas angetan!“ Sie ließ den Blick wandern.

„Guck, da.“, Anka schaute in Richtung Buffet, wo eine ganze Horde Mädchen sie beide anstarrte, „Sie lecken sich bestimmt schon die Reißzähne und zerfetzen mich gleich in der Luft!“ Mattes sah sie ebenfalls.

„Zeit für ein state mind.“ Sie lachte leicht: „Soll ich für Ruhe sorgen, damit du eine Rede-“ Anka verstummte. Mattes Lippen lagen auf ihren. Sie hatte das Gefühl, als wenn die Welt stehen blieb. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie viele Mädchen sie anstarrten, völlig ungläubig, einige hatten den Mund offen stehen. Ihr stieg die Röte ins Gesicht, Mattes wurde immer fordernder, ihr ganzer Körper begann zu kribbeln. Das konnte er doch nicht vor all diesen Leuten tun! Ohne das sie es unter Kontrolle hatte, stöhnte sie ganz leise in seinen Kuss. Grinsend löste Mattes sich von ihr: „Ich liebe dich.“ Ihr Blick war gefesselt von ihm, sie lächelte überrascht wegen diesem Geständnis, aber nicht wegen der Tatsache: „Ich weiß.“ Sein Lachen tat ihr gut, er nahm sie in die Arme und drehte sich mit ihr, die Scharen aus gaffenden Mädchen lösten sich auf.

„Nun vielleicht zum Buffet? Etwas trinken?“, flüsterte er ihr ins Ohr und knabberte daran. Anka nickte und löste sich von ihm, seine körperliche Nähe machte sie nervös, sie musste sich erst einmal abkühlen. Am Buffet stand Tessa und grinste breit: „Na ihr Turteltauben?“ Mattes warf ihr einen nachdenklichen Blick zu.

„Ich bin Tessa, die einzige Freundin von der Weltfremden da.“, beantwortete sie ihm und nickte zu Anka, „Ihr hättet die Blicke der ganzen Weiber sehen sollen..“ Mattes lachte: „Ich kanns mir vorstellen.“

„War es so schlimm?“, fragte Anka und nahm sich ein Glas mit Orangensaft, das mit Sekt versetzt war.

„Schlimm?“, Tessa lachte, „Alter, ihr ward heiß. Ich hätte nicht gedacht das ihr euch gleich halb auffressen würdet.“

„Was?“, sie lief knallrot an und hielt sich die Hand an den Mund, „I-Ich wollte das so nicht.“

„Beruhig dich wieder. Du hast in den ganzen Jahren an dieser Schule hier wie die pure Unschuld vom Lande gewirkt und dann mussten sie sich ansehen wie leidenschaftlich ihr euch küsst. Da haben sie wohl gemerkt, das Mattes vergeben ist.“ Vergeben? Waren sie das denn?

„Dann ist das Theater ja endlich vorbei.“, seufzte Mattes erleichtert, „Auch wenn es mir leid tut, das hätte alles nicht sein müssen.“ Sein Blick wanderte zu Anka: „Hättest du mich nur früher angebrüllt.“ Sie zuckte mit den Schultern: „Hättest du halt eher besoffen vor meiner Tür auftauchen müssen.“
 

Der Abend verlief für beide viel besser, als sie anfangs gedacht hatten. Meist hielt Mattes ihre Hand und immer wieder flüsterte er ihr ins Ohr, wie atemberaubend sie doch aussah. Irgendwann gegen 3 Uhr morgens wurde die Veranstaltung offiziell beendet und alle warteten auf Taxis oder Eltern, die so freundlich waren, Taxi zu spielen.

„Anka, kommst du mit zu mir?“, fragte Mattes sie leise, während er an ihrem Hals knabberte und ihr seine Jacke umlegte.

„Hmm...“, seufzte sie leise, „Ich hab aber gar keine Sachen bei dir..“

„Ich auch nicht bei dir...“, gab er ratlos zurück.

„Du kannst morgen gerne vorbei kommen.“, sie blinzelte leicht und gähnte. Mattes hob eine Augebraue: „Heute Nacht wirst du mich nicht mehr los.“

„Dann musst du wohl nachkommen zu mir.“, ein Lächeln umspielte ihren Mund und sie löste sich von ihm, „Bis später.“ Dann stieg sie in ein Taxi und war fort.
 

Mattes lief zu Fuß nach hause, er wohnte sehr nah an der Schule. Kaum war er da, schälte er sich aus den Sachen, zog Jeans und Shirt an, packte zusätzlich noch eine neue Shorts und ein Shirt ein. Fast rannte er, alles war perfekt.

Bei Ankas Wohnblock angekommen stürmte er die Treppen hoch, bis er im fünften Stock ankam, wo ihre kleine Wohnung war. Er klopfte sanft, wobei die Tür aufging. Ob das ihre Absicht war? Er schloss die Tür hinter sich und sah quer durchs große Zimmer die Badtür, die einen Spalt offen war. Die Dusche plätscherte vor sich hin. Achtlos ließ er seine Tasche neben sich fallen und schlüpfte aus seinen Schuhen und seiner Jacke. Ankas Kleid lag mitten auf dem Boden, dafür das sie ein extremer Bücherwurm war, beherrschte sie dieses Spiel aber sehr gut, wie er fand.

„Anka..?“, fragte er schmunzelnd und drückte die Badtür auf. Da stand sie nackt unter der Dusche, als sie ihren Namen hörte, schaute sie über die Schulter und grinste. Was für eine Einladung, dachte sich der junge Mann und warf seine Klamotten zu ihrem Kleid.

Mattes musste sich sehr beherrschen, sie nicht gleich zu überfallen, sie raubte ihm einfach den Verstand, machte ihn betrunken. Schließlich stellte sie die Dusche ab und sie trockneten sich gegenseitig mit Handtüchern, ehe sie dann im Bett landeten und weiter machten. Für nichts in der Welt würde er sie eintauschen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Somit ist die Geschichte um Anka und Mattes beendet. Ich wollte eine Geschichte schreiben, die nicht zu extrem von der Realität entfernt ist, natürlich passen die Altersstrukturen und die Wohnverhältnisse nicht unbedingt, aber das Hauptaugenmerk lag woanders: das erste Mal. Das ist ein Thema, was wohl jeden beschäftigt und das nie wirklich seinen Reiz verliert. Ich finde, in der heutigen Zeit verlieren viele ihre Unschuld unter dem Druck der Gesellschaft, wer mit 17 oder gar über 18 noch Jungfrau ist, gilt als zurück geblieben. Immer wieder hört man dann, das jemand noch nicht wirklich bereit war, aber dennoch sein erstes Mal hatte. Im Nachhinein bereuen viele ihre Entscheidung, manche schreckt es ab und sie verbinden mit Sex Negatives. Ist das nicht unglaublich schade? So schön Sex auch ist, ich finde es nicht richtig sich so früh auf etwas einzulassen, für das man noch gar nicht bereit ist. Meiner Meinung braucht man nicht nur Körper und Herz, sondern auch Köpfchen dazu; sprich: die Verantwortung. Denn mit diesem Menschen teilt man etwas Besonderes, man gibt sich jemandem ganz hin, gibt sich schutzlos in die Hände des anderen.
Mit dieser Geschichte wollte ich ausdrücken, das es völlig normal ist, wenn man später sein erstes Mal hat, das man dieser besonderen Person vertrauen können sollte und niemals die innere Stimme überhören sollte. Denn wenn die sagt ich bin noch nicht so weit, sollte man das akzeptieren. Mir war aber auch dieser Funkenflug rund um die erste Liebe wichtig, denn manchmal läuft es anders, als man sich es vorstellt. Und natürlich: bitte immer verhüten! :)

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit und eure Lesetreue!

Kira Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  myamemo
2015-06-06T20:16:58+00:00 06.06.2015 22:16
Oh schon zu Ende?
Irgendwo war es mir ja klar, trotzdem bin ich Grad überrascht xD
Trotzdem ein tolles ende und jetzt kann es für anka und auch für mattes nur noch besser werden ;-)
Und bei dem Nachwort kann ich nur zustimmen ^^

LG mya
Antwort von:  Berrii
06.06.2015 23:00
Vielen Dank :)
Von:  Atina
2015-06-06T18:41:12+00:00 06.06.2015 20:41
Schade. Echt schade, dass die Geschichte bereits zuende ist. Ich habe jedes neue Kapitel mit Freude gelesen. Deine Botschaft finde ich sehr gut. *Daumen hoch*
Antwort von:  Berrii
06.06.2015 20:46
Vielen Dank :)
In ein paar Tagen beginne ich mit dem Upload einer neuen Geschichte; Erdbeersalat. Falls du möchtest, freue ich mich über dein Mitlesen! Vielen Dank nochmals das du Wassermelone gelesen hast :3


Zurück